Was ist eine esoterische Schule?

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Von Alice A. Bailey

Es gibt heute viele sogenannte esoterische Schulen. Sie sind alle verhältnismässig jung und sind entstanden ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei beziehe ich mich nicht etwa auf die eine, seit eh und je bestehende Esoterische Schule, die es in jedem Land der Welt gibt, die namenlos ist und die weder von einer Organisation exoterisch verkörpert wird, noch allgemein bekannte Leiter kennt. Diese eine, wahre Schule hat stets den Bedürfnissen jener entsprochen, die im Laufe der Jahrhunderte, als Suchende, Zutritt zu den Mysterien verlangten und nach Erfüllung der Vorbedingungen auch zugelassen wurden. Ich spreche hier vielmehr von den zahlreichen mystischen, metaphysischen, theosophischen, rosenkreuzerischen und okkulten Orden, die überall zu finden sind. Diese Organisationen sind aus Gruppen von Menschen zusammengesetzt, die sich geistigen Zielen verschrieben haben, von innerem Streben nach Fortentwicklung erfüllt sind und sich um einen gewissen Lehrer und eine Lehre geschart haben. Der Lehrer bietet ihnen seine persönliche Auslegung überlieferter, okkulter Lehren, betont die Notwendigkeit der Charakterbildung und Läuterung, zeigt die Unumgänglichkeit auf, den Pfad zu betreten und nimmt (im Allgemeinen) eine Stellung letzter und höchster Autorität ein.

Diese Phase in der Geschichte der Esoterik war gut und durchaus nützlich im Sinne einer notwendigen Vorarbeit. Das allgemeine Publikum ist dadurch auf die Geheimlehre, auf die esoterische Schulung und auf die innere Regierung der Welt, aufmerksam gemacht worden. Die Tatsache der Meister der Weisheit, die unter der Leitung des ‚Christus‘ in der planetarischen Hierarchie tätig sind, wurde dadurch weitherum bekannt gemacht – sowohl in Bezug auf die orthodoxe Theosophie, als auch auf die metaphysischen Ansichten der Hindus und die christliche Terminologie. So ist viel Wissen vermittelt worden. Die Beschreibungen des komplizierten Vorganges der Schöpfung und der daraus folgenden Manifestation Gottes führen zwar zu mentaler Anregung und Entfaltung und dennoch oft auch zu wenig wahrem Verständnis. Esoterische Schulen befassen sich mit der Förderung des Verständnisses für diese Vorgänge. Gewisse grundlegende Regeln, die in der Hauptsache der Läuterung der emotionalen Wunschnatur dienen, wurden nutzbringend verbreitet; die vielen Ebenen, die schöpferischen Feuer und die Differenzierungen der Substanz, als auch die verschiedenen Siebenheiten, die das Leben, das Bewusstsein und die Form bedingen, wurden ausgiebig erörtert. Nichts von alle dem ist esoterische Schulung. Es wurde Ergebenheit für die Meister gepredigt, doch wurden Sie unangemessen dargestellt. Diese Meister stellt man als besonders interessiert am Lehrer der Gruppe dar, und den persönlichen Freunden des Lehrers wird häufig mitgeteilt, dass der Meister sie in den inneren Kreis seiner Jünger aufgenommen hätte. Auf diese Weise wird innerhalb dieser Gruppen, fast ohne Ausnahme, in ihnen ein Kern von ergebenen Anhängern gebildet. Auf diese hingebungsvollen Anhänger kann man sich verlassen, dass sie dem Lehrer und den Anordnungen des Meisters, die durch den Lehrer vermeintlich übermittelt werden, bedingungslosen Gehorsam leisten. Dadurch wird das okkulte Gesetz, wonach kein Meister jemals Befehle gibt oder Gehorsam verlangt, gebrochen. Die durchschnittliche esoterische Gruppe ist heute eine abgeschlossene Organisation, mit einer bestimmten Mitgliederklientel, die einen ungesunden Sinn für Geheimnisvolles nährt und nur jene Halbwahrheiten lehrt, die einem einzigen Zweck dienen –  nämlich die Existenz des Wahren zu belegen.

Es ist daher klar ersichtlich, dass es heute noch keine wirklich esoterische Schule gibt. Das Auftauchen dieser Schulen bleibt bis jetzt eine Hoffnung, eine Hoffnung jedoch, die einen Punkt erreicht hat, wo bereits gebührende Vorbereitungen für deren Erscheinen getroffen werden können.

Das oben gesagte ist keine Verurteilung an dem von bestehenden Schulen geleisteten treuen, wenn auch oft uninspirierten Dienst. Studenten müssen sich darüber im Klaren sein, dass die heutigen Schulen, wie sie sie kennen, ihrem Wesen nach vorbereitend und daher auch voller Mängel sind, die von der Schwäche oder Stärke des Lehrers, der sie gründete, abhängen. Sie sind daher mit der Betonung der Persönlichkeit, eingeforderter Loyalität und fehlgeleiteten und falsch interpretierten Lehren behaftet. Dennoch waren sie als Wegweiser in die Zukunft nützlich.

Bis anhin war die Zeit noch nicht reif für das in Erscheinung treten wahrer esoterischer Schulen. Die Menschheit war noch nicht reif dafür. Heutzutage gibt es jedoch eine genügende Anzahl intelligenter Männer und Frauen, was den Aufbau weiter fortgeschrittener Schulen für ein esoterisches Training rechtfertigt. Diese werden die Grundlage für die zukünftigen Schulen bilden, die unter dem Gesetz der Evolution hervor treten werden. Esoterische Schulen bilden keine Ausnahme im evolutionären Prozess und treten stets in Erscheinung, wenn die Menschheit danach verlangt und deren mentale Entfaltung ihrer bedarf. Die nächsten siebzig Jahre werden die Gründung der neuen Schulen sehen. Diejenigen Schulen, die jetzt funktionsfähig sind, können damit beginnen, ihr Haus in Ordnung zu bringen, unwesentlichen Ballast abzustossen und die Wahrheiten, die wirklich okkult sind, heraus zu schälen und dadurch klar das Ziel esoterischer Schulung zu erkennen. Bislang haben sie das noch nicht getan. Die Disziplin, der sich der Novize der Zukunft zu unterwerfen hat, muss verstanden, und die richtigen Schulungsmethoden müssen vermittelt werden; all das muss auf eine höhere Ebene als die gegenwärtige angehoben werden. Bestehende Lehren müssen von theologischen Tendenzen und autokratischen Thesen geschieden werden, deren sich viele okkulte Schulen, die inneren Schulen und verschiedene esoterische Gruppen in verhängnisvoller Weise schuldig gemacht haben.

Später werden Lehrer erscheinen, die ein wahres Verständnis für das geistige Wesen der Autorität haben werden. Dies wird sich nicht auf selbst aufgestellte Anspruchsforderungen und Geheimnisse, sondern auf ein Leben, das höchsten Idealen entspricht, und auf eine Darstellung der Lehren, die in den Schülern Achtung und intuitiven Widerhall erwecken, gründen. Der Lehrer der Zukunft wird lediglich auf den Pfad hinweisen, den Pfad mit dem Schüler gehen und die alten Regeln in ihrer neuen Auslegung betonen. Er wird nicht länger zwischen der Gruppe und dem Licht oder zwischen dem Aspiranten und dem Meister stehen, wie er das gelegentlich in der heutigen Zeit tut.

Diese vorbereitenden Schulen sind schon im Entstehen begriffen und die Arkanschule, die im Jahre 1923 gegründet wurde, war Teil dieser spirituellen Bestrebung. Aus diesen beabsichtigten Schulen wird zu Beginn des nächsten Jahrhunderts die erste wahre Schule für Einweihung hervortreten.

Bis heute haben sich die so genannten esoterischen Schulen mit Aspiranten auf dem Probepfad oder dem Pfad der Läuterung befasst. Die Schulen jedoch, die jetzt im Entstehen begriffen sind, wie die Arkanschule, befassen sich mit der Schulung von Jüngern und bereiten die Schüler darauf vor, den Pfad der Jüngerschaft zu betreten und zu einem späteren Zeitpunkt in direkten Kontakt mit den Meistern zu kommen. Die neuen Schulen, die im nächsten Jahrhundert erscheinen werden, nehmen Jünger auf und bereiten sie darauf vor, den Pfad der Einweihung zu betreten.

So haben wir also eine abgestufte, einheitliche Bestrebung, für die die Meister verantwortlich sind. Diejenigen Schulen, die jetzt in Erscheinung treten um Jünger auszubilden, sind ihrem Wesen nach ein Zwischenglied und sind dafür vorgesehen, die Lücke zwischen den exoterischen Schulen der Vergangenheit und den wahren esoterischen Schulen, die später erscheinen werden, zu überbrücken. Zusammenfassend kann folgendes gesagt werden:

1. ESOTERISCHE SCHULEN IN DER VERGANGENHEIT

Das sind Schulen, mit denen wir bestens vertraut sind, solche wie die inneren Schulen der vielen theosophischen Gruppen, die Rosenkreuzerorden und die zahllosen mystischen und metaphysischen Organisationen. Sie sind ganz eindeutig exoterisch ihrem Wesen nach, sind aber insofern hilfreich, als dass sie öffentliches Interesse hervorrufen. Sie vermitteln viel hilfreiche Information über die drei Welten der menschlichen Evolution – der physischen Welt, der Welt der Emotionen und der mentalen Welt. Sie sind eindeutig für Novizen auf dem Probepfad bestimmt. Diese Schüler befassen sich mit der Annäherung an Gott über das Herz.

2. ESOTERISCHE SCHULEN IN DER GEGENWART

Diese Schulen, die nun im Entstehen begriffen sind, besitzen mehr esoterisches Wissen, auf das sie sich beziehen können und das sie anzuwenden suchen. Manches bleibt dabei theoretisch. Die Theorie jedoch, geht der praktischen Anwendung immer voraus. Diese Schulen werden die Lehren über den Punkt hinausbringen, den die früheren Schulen erreicht haben, sie werden diese aus den drei Welten hinaus, in das Reich der Seele, tragen. Sie werden sich mit der Welt der okkulten Werte befassen, werden in ihrem Wesen eine mentale Ausprägung haben und die Betonung darauf legen, Gott zu erkennen und Ihm nicht nur über das Gefühl einer empfundenen Göttlichkeit näher zu kommen suchen. Im günstigsten Fall gelang es den alten Schulen, die Integration der Persönlichkeit zustande zu bringen und sie zeigten den essentiellen Dualismus des Mystikers auf. Die neuen Schulen streben einer höheren Verschmelzung entgegen – nämlich der zwischen der integrierten Persönlichkeit und der Seele. Sie enthüllen, dass hinter dem Dualismus des Mystikers (einer notwendigen Stufe) die okkulte Tatsache der Identität mit dem Göttlichen steht.

3. ESOTERISCHE SCHULEN DER ZUKUNFT

Diese Schulen werden wahrhaft esoterisch sein, da die Menschheit dann dafür bereit sein wird. Das höhere Bewusstsein des Jüngers wird erweckt und ausgebildet sein. Er wird darin geschult werden, bewusst auf spirituellen Ebenen zu arbeiten und sich als Seele in den drei Welten menschlicher Evolution durch das Medium einer hochintelligenten Persönlichkeit zu betätigen. Jünger werden auf Einweihung vorbereitet und Eingeweihte werden darauf hin geschult, die höheren Haupteinweihungen zu nehmen. Die Betonung wird auf die richtige Handhabung von Energien und Kräften, auf Weisheit als Resultat aus angewandtem Wissen und auf die Arbeit und die Pläne der Hierarchie gelegt werden. Die Intuition wird entwickelt, und eine noch höhere Verschmelzung zustande gebracht werden – diejenige zwischen dem spirituellen Menschen und dem universellen Einen.

Was ich über Schulen zu sagen habe, möchte ich in folgende Abschnitte einteilen:

I. Einige Definitionen über Esoterik.

II. Wie eine esoterische Schule entsteht.

III. Die grundlegenden Wahrheiten, die in den neuen Schulen vermittelt werden.

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Ein Studium dieser Themen wird uns helfen zu verstehen, was esoterische Schulung bedeutet und wird uns darin unterstützen, im Sinne eines Esoterikers zu arbeiten, die notwendige Schulung dafür auf uns zu nehmen und zu lernen, den Pfad in richtiger Art und Weise zu beschreiten. Leiter und Lehrer in den heutigen sogenannten esoterischen Schulen müssen lernen, den Tatsachen – so hart sie auch sein mögen – ins Auge zu sehen. Wenn sie wahrhaftig und aufrichtig sind, werden sie dies freudig tun und sich damit den Erfordernissen der Zeit anpassen; sie werden ihren Platz auf der Leiter der Evolution korrekt einschätzen und somit entscheiden können, worauf sie ihre Anstrengungen richten müssen. Nichts kann die hierarchischen Pläne, wie sie oben beschrieben sind, aufhalten. Jene, die sich keiner Selbstbetrachtung unterziehen wollen und ihre Arbeit nicht nach dem wahren Wert beurteilen können, werden ihre Schulen im Abseits wieder finden – und dies kann heute überall beobachtet werden. Jene Schulen aber, die die Lage richtig erfassen und die Vision der Zukunft richtig vorher sehen können, werden vorwärts gehen, grösserer Nützlichkeit, einer wesentlichen Neuausrichtung und erweitertem Dienst entgegen.

I. Einige Definitionen über Esoterik

Die Worte ‚esoterisch‘ und ‚okkult‘ sind Ausdrücke, die ‚das was verborgen ist‘ bedeuten; sie deuten auf das hin, was hinter dem äusseren Anschein liegt und weisen auf die Ursachen hin, die Erscheinungen und Wirkungen erzeugen; sie betreffen die subtileren Welten der Energien und Kräfte, die durch alle äusseren Formen verhüllt und verborgen sind. Sie befassen sich mit dem, was erkannt werden muss, bevor sich das Bewusstsein des Eingeweihten entwickelt.

Die Betonung in der Vergangenheit lag auf subjektiven und dennoch materiellen Wirkkräften (die im Menschen verborgen liegen) und häufig auch auf den psychischen Fähigkeiten, wie etwa das Hellsehen und das Hellhören, dass der Mensch mit den Tieren gemein hat. Auf physische Reinheit wurde in den alten Schulen grossen Wert gelegt und betrifft die Reinigung der Formen, durch welche die Seele sich manifestiert. Diese Läuterung ist dem Wesen nach nicht esoterisch und ist kein Zeichen für esoterische oder spirituelle Entfaltung. Dabei handelt es sich nur um eine absolut notwendige Stufe; bis diese Reinigung nicht unternommen wurde, ist weiter fortgeschrittene Arbeit nicht möglich. Die physischen Disziplinen sind nötig und hilfreich und müssen ihren gebührenden Platz in allen Schulen für Anfänger finden, da sich der Novize durch diese die Gewohnheiten zu Reinheit aneignet und die Art von Körper aufbaut, der vom Jünger benötigt wird, wenn er mit wirklicher esoterischer Arbeit beginnt.

Diese grundlegende Schulung erlaubt es dem Novizen, sein Bewusstsein aus der berührbaren Welt des alltäglichen Lebens in die subtileren Welten seiner Persönlichkeitskräfte zu verschieben. Er wird sich der Energien bewusst, mit denen er sich zu befassen hat und ahnt dunkel, was hinter diesen liegt – die Seele in ihrer eigenen Welt, dem Reich Gottes.

Die neuen Schulen befassen sich mit grösseren esoterischen Werten. Sie schulen den Jünger darin, sich als Seele in den drei Welten zu betätigen und bereiten ihn darauf vor, in der Gruppe eines Meisters, als verpflichteter Jünger zu arbeiten. Die meisten Schulen, die zur alten Ordnung gehören, haben die Stufe der Integration der Persönlichkeit und ein geschultes Wissen über das Leben in den drei Welten vernachlässigt, in denen der Anfänger unterwiesen werden sollte. Stattdessen stellten sie dem Anfänger die verführerische Vorstellung eines Kontaktes mit einem Meister und eines Meisters Gruppe in Aussicht, und das noch bevor er auch nur als integrierte Persönlichkeit wirken konnte, das Wort ‚intelligent‘ kaum zu würdigen wusste und bevor er auch nur den geringsten Seelenkontakt erlangt hatte. Das Gewicht wurde und wird auf Hingabe gelegt – Hingabe an den Lehrer im Zentrum der Gruppe, Hingabe an die vom Lehrer formulierten Wahrheiten, Hingabe an den Meister und dazu die feste Entschlossenheit, den Titel des ‚Jüngers‘ zu erwerben, um so eines Tages sagen zu können, „Ich kenne diesen oder jenen Meister.“ Gleichzeitig wurde dem Anfänger keine wahre Darstellung der Jüngerschaft oder ihrer Verantwortlichkeiten und Pflichten vermittelt. Die neuen Schulen, die jetzt im Entstehen begriffen sind, vermitteln ihren Studenten eine ganz und gar verschiedene Darstellung über Jüngerschaft und ganz andere Methoden der Schulung.

1. Eine esoterische Schule ist eine Schule in der die Beziehung der Seele, des spirituellen Menschen, zur Persönlichkeit gelehrt wird. Das ist das Hauptziel des Studierenden, und Seelenkontakt zu erreichen wird zu seiner ersten grossen Bemühung. Er lernt sich selbst kennen und kämpft darum, als bewusste Seele und nicht nur als aktive Persönlichkeit tätig zu sein. Er lernt, seine niedere Natur durch ein technisches Verständnis ihrer Konstitution zu kontrollieren und zu lenken und lernt das Licht, die Liebe und die Kraft der Seele durch sie zu leiten. Durch Angleichung, Konzentration und Meditation stellt er einen dauerhaften Kontakt zu seinem inneren, spirituellen Selbst her und ist so auf gutem Weg, ein nützlicher Diener der Menschheit zu werden.

2. Eine esoterische Schule ist eine Ausdehnung der inneren Gruppe oder des Ashrams eines Meisters in die äussere physische Welt. Gerade so, wie dem individuellen Jünger beigebracht wird, sich als Kanal für die Seele und als Aussenposten des Bewusstseins des Meisters zu betrachten, ist die wahre esoterische Schule ein Aussenposten einer bestimmten subjektiven Gruppe oder eines Ashrams, durch den Meister bedingt und von Ihm beeindruckt, gerade so, wie die Seele des Jüngers durch diesen wirkt. Eine solche Gruppe steht demnach in direkter Verbindung mit der Hierarchie.

3. Eine wahrhaft esoterische Schule arbeitet auf vier Dienst- und Erfahrungsebenen. Dies ermöglicht es dem Jünger, umfassend auf die Menschheit einzugehen und seine ganze Ausrüstung einzusetzen. In den wahren esoterischen Schulen, die von den Meistern anerkannt und gutgeheissen werden, wird der Dienst an der Menschheit gelehrt und nicht das Bedürfnis des Jüngers, in Verbindung mit einem Meister zu stehen, wie das der Fall ist in der Mehrzahl der esoterischen Schulen alter Ordnung. Der Kontakt mit dem Meister wird durch das Mass und die Qualität des Dienstes bedingt, den der Jünger an seinen Mitmenschen zu leisten im Stande ist. Dies ist ein Punkt, der von den Lehrern gern übersehen wird, die die Betonung auf persönliche Errungenschaften und individuelle Vervollkommnung des Einzelnen legen. Die neuen Schulen, die jetzt in Erscheinung treten, sind damit beschäftigt den Menschen zu schulen, den Bedürfnissen der Welt zu begegnen und geistig auf den vier, im Folgenden aufgelisteten Ebenen bewusster Aktivität, zu dienen:

a. Derjenigen der äusseren Welt. Der Jünger wird darauf hingewiesen, sich normal, praktisch, wirksam und geistig im Leben der alltäglichen Welt zu betätigen. Er ist niemals ein Exzentriker noch sonst ein Sonderling.

b. Derjenigen der Welt der Bedeutung. Das Warum und Wieso der Lebensumstände wird dem Jünger mitgeteilt, dies sowohl im individuellen als auch universellen Sinne. So wird er darin geschult, als Deuter der Ereignisse zu handeln und als Lichtträger zu wirken.

c. Derjenigen der Seele in ihrer eigenen Welt. Dies macht den Jünger zu einem Kanal für göttliche Liebe, da das Wesen der Seele Liebe ist. Er heilt und trägt Inspiration in die Welt.

d. Derjenigen des Ashrams oder der Gruppe seines Meisters. Er wird darin unterwiesen, mit dem hierarchischen Plan, wie er sich stufenweise vor ihm enthüllt, zusammen zu arbeiten und das Wissen zu erlangen, welches es ihm erlaubt, einige der Energien zu lenken, die Ereignisse in der Welt hervorrufen. So führt er die Absichten der inneren Gruppe aus, der er angehört. Als unter der Inspiration seines Meisters und dessen Gruppe arbeitender Jünger und Eingeweihter, bringt er der Menschheit klare Kenntnis über die Hierarchie.

4. Eine esoterische Schule bildet den Jünger in Gruppenarbeit aus. Er lernt, im Interesse der umfänglicheren Gruppenziele, die immer auf den Dienst an der Menschheit und der Hierarchie ausgerichtet sind, die Verwirklichung seiner persönlichen Pläne hintan zu stellen. Er geht in der Gruppenarbeit auf, ist ein hingebungsvoller Mitarbeiter am Plan und kein Gedanke an sein abgesondertes Selbst beschäftigt sein Denken, ohne auch nur etwas von seiner individualisierten und einzigartigen Identität zu verlieren.

5. Eine esoterische Schule ist nicht auf Autorität oder einem Anspruch auf Anerkennung und Gehorsam gegenüber einem Lehrer gegründet. Sie ist nicht auf der Grundlage des Anspruchs einer gewöhnlich mittelmässigen Person aufgebaut, die glaubt, ein Eingeweihter zu sein, der sich auf Grund seines Status ermächtigt glaubt, mit dogmatischem Nachdruck zu sprechen. Die einzige Autorität, die anerkannt wird, ist die Wahrheit selbst, die intuitiv wahrgenommen und dann vom Jünger einer mentalen Analyse und Auslegung unterzogen wird. Der Jünger, der (unter irgendeinem Meister arbeitend) eine esoterische Schule gründet, besitzt überhaupt keine Autorität, ausser der die er sich dadurch verdient, ein Leben so nahe der Wahrheit wie irgend möglich zu leben, zuzüglich des Masses an Wahrheit, dass er seiner Gruppe kommunizieren kann. Der Gehorsam, der in seiner Gruppe von Studenten geleistet wird, bezieht sich darauf, Mitverantwortung zu erkennen und zu tragen und geeinte Loyalität gegenüber der Gruppenabsicht und des Gruppenzieles, wie vom Gruppenleiter vorgeschlagen, zu bezeugen (von ihm angeregt und nicht als Befehl ausgegeben). Das Vorhandensein autoritativer Aussagen, die vom Lehrer der Gruppe ausgehen, oder jeglicher Forderung seinerseits auf Anerkennung oder die Einforderung unbedingten Gehorsams und unbedingter Loyalität seiner Anhänger ihm gegenüber, weist ihn als Anfänger und ganz einfach als gut meinenden Aspiranten mit guten Absichten aus. Es weist darauf hin, dass er kein Jünger ist, der mit dem Werk der Hierarchie beauftragt ist.

6. Eine esoterische Gruppe ist eine, in der die Aufmerksamkeit auf einer abgerundeten Entwicklung des Jüngers liegt. Charakterbildung und selbstloses Streben werden vorausgesetzt, die gewöhnlichen Tugenden aber werden nicht im Besonderen betont, wie etwa Reinheit im äusseren Leben, oder Freundlichkeit, das Freisein von Launen aller Art und von Selbstverherrlichung. Diese Eigenschaften werden als elementare Voraussetzungen und schon als bis zu einem gewissen Grade entwickelt angesehen. Deren Weiterentwicklung wird als persönliche Aufgabe des Jüngers angesehen und nicht als diejenige des Lehrers oder der Gruppe. Mentale Entwicklung wird angestrebt, damit der Jünger sich intelligent, analytisch (aber nicht kritisierend) betätigen kann und in den Besitz einer gut organisierten mentalen Ausrüstung gelangt. Kopf und Herz werden als gleich wichtig und gleich göttlich angesehen. Die Hierarchie arbeitet mit allen Bewusstseinszuständen des Menschen überall auf der ganzen Welt, mit allen Graden der Entfaltung, allen Rassen und Nationen. Die Jünger werden geschult, auf die gleiche Weise zu arbeiten, bis sie letztendlich selber einmal Meister der Weisheit sein werden. Dies erreichen sie dadurch, indem sie alle Schwierigkeiten und Hindernisse durch die Kraft ihrer eigenen Seele meistern. Auf diese Art entlasten sie einen Meister, der jetzt in der Welt aktiv ist, für höhere und neue Wirkungsbereiche.

7. Eine esoterische Schule ist demnach das Mittel, durch das der Brennpunkt des Lebens eines Jüngers in der Seele verankert wird; weder die physische noch die emotionale oder mentale Welt sind seine hauptsächlichen Betätigungsgebiete. Sie sind ganz einfach seine Dienstfelder und seine Persönlichkeit wird zu dem Instrument, durch das seine Seele dient. Er lernt, gänzlich auf spirituellen Ebenen zu arbeiten und sein Bewusstsein ist fest in der Seele und im Ashram seines Meisters verankert. Die esoterische Schule schult ihn darin, was er tun muss, um Seelenkontakt herzustellen, wie man als Seele lebt, wie man den Meister erkennt und wie man in der Gruppe eines Meisters arbeitet. Er erlernt die Techniken, durch die er Impressionen vom Meister registrieren kann und für Gruppenabsicht empfänglich wird, und zeigt sich dadurch zunehmend empfänglich für den Plan, dem sein Meister und der Ashram zur Zusammenarbeit verpflichtet ist. Er lernt seine Rolle zu übernehmen, um das Bewusstsein der Menschheit anzuheben. Dies tut er durch den bewussten, direkten Gebrauch seines geschulten Verstandes, seiner kontrollierten emotionalen Natur und seines empfänglichen Gehirns. Er zeigt sich zunehmend bewandert in der Handhabung der schwierigen Doppelrolle des Jüngers. Das heisst, sich als Seele im alltäglichen, äusseren Leben zu betätigen und gleichzeitig in bewusster Beziehung zur Hierarchie zu stehen und zu arbeiten.

Es gibt noch viele andere Definitionen für eine esoterische Schule, aber ich habe hier die einfacheren von ihnen ausgewählt, und zwar diejenigen, die zuerst begriffen werden müssen, wenn richtige Fortschritte erzielt werden sollen. Schritt für Schritt wird der Jünger auf dem Pfad vorwärts geführt, bis die Zeit herankommt, da er reif ist für jene grossen Bewusstseinserweiterungen, die wir ‚Einweihungen‘ nennen. Von da an beginnt er bewusst, den Pfad der Einweihung zu gehen, mit dem die esoterischen Schulen der Zukunft die Öffentlichkeit vertraut machen werden.

Mit der Anstrengung diese sieben Erfordernisse zu verwirklichen, die an alle esoterischen Schulen gestellt sind, ist die Arkanschule beschäftigt. Sie ist nicht damit beschäftigt, Jünger auf die Einweihung vorzubereiten und war es auch nie. Sie versucht ihre Schüler darin zu schulen, die vorbereitenden Kontakte herzustellen und sie zu lehren, als wahrhafte Diener in der Welt tätig zu sein. Heutzutage gibt es keine echte esoterische Schule, die eine Schulung für Einweihung anbietet. Diejenigen, die behaupten das zu tun, täuschen die Öffentlichkeit. Akademisch betrachtet, kann eine Ausbildung zum Leben als Jünger gegeben werden. Ausbildung zu einem Leben als Eingeweihter muss noch immer individuell und durch die Kontakte in der Welt des geistigen Seins sichergestellt werden.

II. Wie eine esoterische Schule entsteht

Eine esoterische Schule entsteht nicht dadurch, indem ein Meister einem Jünger den Auftrag dazu gibt. Ein Jünger, der eine solche vorbereitende Schule für Okkultismus gründet, tut dies ganz und gar aus eigenem Entschluss. Es ist seine eigene selbstgewählte Aufgabe. Er hat nach besten Kräften im Ashram des Meisters gedient und er ist damit vertraut, was die Welt braucht; er ist eifrig darauf bedacht zu dienen und ist sich dessen bewusst, dass er nie aufhört, auch über die Methoden, durch die er selbst geschult und auf dem Pfad vorwärts geführt wurde, dazu zu lernen. Daher ist er ein bewusster Arbeiter, der sich seiner Pflichten als Jünger klar bewusst ist, in Berührung mit seiner Seele steht und zunehmend empfänglich für Impressionen des Meisters ist. Gewöhnlich wird von ihm nicht geplant, eine esoterische Schule zu gründen. Er hat keine bestimmte Vorstellung einer Organisation. Er ist nur besorgt, den umgebenden Bedürfnissen zu entsprechen. Aufgrund der Tatsache, dass er mit seiner Seele, und wenn es sich um einen fortgeschrittenen Jünger handelt, mit dem Meister und dem Ashram in Verbindung steht, wird sein Leben magnetisch, ausstrahlend und dynamisch. Dadurch zieht er jene in sein Lebensumfeld, denen er helfen kann und sammelt sie um sich. Er wird zum zentralen Lebensmittelpunkt in einem lebendigen Organismus, und nicht das Oberhaupt einer Organisation. Darin liegt der Unterschied zwischen der Arbeit des gutmeinenden Aspiranten und der des geschulten Jüngers. Die Welt ist voll von Organisationen unter der Leitung von Personen, deren Motive gewöhnlich lauter sind, deren Methoden und Annäherungsweisen an jene aber, denen sie zu dienen suchen, der Geschäftswelt entspringen; er mag eine hilfreiche Organisation aufbauen, aber er gründet keine esoterische Schule. Ein Jünger wird zum Mittelpunkt einer lebendigen, ausstrahlenden Gruppe, die aufgrund des Lebens im Mittelpunkt wächst und ihre Ziele erreicht und sich von innen nach aussen entwickelt. Es ist die Kraft des Lebens des Jüngers, das sie erfolgreich macht und nicht die Verbreitung geschickter Werbemethoden und Behauptungen, und ist selten, wenn überhaupt, ein kommerzieller Erfolg.

Menschen reagieren auf die ausgesandte Schwingung und die Wahrheiten, die vermittelt werden. Der Einfluss der Gruppe wächst ständig, bis der Jünger sich schliesslich für eine grössere Anzahl Aspiranten verantwortlich sieht. Die Kraft und die Nützlichkeit der Gruppe mit der er arbeitet, hängt ab vom Ausmass seines Seelenkontaktes, seiner Empfänglichkeit für die Anregungen seines Meisters und der Impressionen, die ihm aus dem Ashram zufliessen mit dem er verbunden ist. Allmählich wird er jene um sich sammeln, die ihm bei der Schulung behilflich sein können. Von seinem weisen Vorgehen und seinem Unterscheidungsvermögen bei der Auswahl seiner Helfer hängt der Erfolg seines Dienstes vor allem ab. Er besitzt keine Autorität über seine Gruppe oder seine Helfer, ausser der, die ihm durch umfassenderes Wissen, Weisheit und Licht verliehen ist. Dies macht ihn zu einem unveränderlichen Kraftzentrum, in dessen Einflussgebiet geringere Auslegungen und Methoden keinen Bestand haben, zerbrechen und wegfallen. Er lehrt gewisse unabänderliche okkulte Prinzipien, an denen festzuhalten die ganze Gruppe geschult wird, und die sie ohne Umstände und Diskussion befolgt. Es waren ja gerade diese Prinzipien, die sie zu dieser Tätigkeit führten. Er beobachtet seine Mitarbeitenden und sucht nach Anzeichen spiritueller Entfaltung und befördert sie in Positionen mit grösserer Verantwortung, wenn die Hinweise dies rechtfertigen. Die ganze Zeit über lebt er selbst als Lernender und Mitschüler unter ihnen und geht den Pfad gemeinsam mit jenen, die er unterrichtet. Bescheidenheit ist der Grundton des wahren esoterischen Führers, da sie auf Weitsicht und einen Sinn für Verhältnismässigkeit hinweist. Diese Sichtweise lehrt ihn die Tatsache, dass jeder Schritt vorwärts im spirituellen Leben weitere Stufen enthüllt, die bemeistert werden müssen. Der Unterschied zwischen dem geschulten Jünger und einem Anfänger besteht darin, dass der Letztere nur eine geringere Weitsicht besitzt und dadurch geneigt ist zu denken, dass der Weg einfacher wäre als er es tatsächlich ist. Dadurch kommt es vor, dass er sich überschätzt. Der Jünger jedoch sieht eine ausgedehnte Vision und weiss, wie viel getan werden muss, damit sie zu einer Tatsache wird.

Esoterische Schulen können in verschiedene Kategorien, abhängig von der Entwicklungsstufe des Lehrers, eingeteilt werden. Eine unbewusste Erkenntnis dieser Tatsache führte den mittelmässigen Führer zu dem Versuch, durch laute und marktschreierische Behauptungen Aufmerksamkeit für seine Bestrebungen durch die Behauptung zu erhalten, mit dem Meister, oder gar der ganzen Hierarchie in Kontakt zu stehen, und damit Anerkennung für seine Person einzufordern. All dies macht den Anfänger aus, der lernen muss, dass die wahre esoterische Schule immer durch einen Jünger ins Leben gerufen wird, immer seinem eigenen Antrieb entspringt, und nicht das Ausdrucksfeld eines Meisters ist. Der Jünger – und nicht der Meister – ist alleine verantwortlich für den Erfolg oder das Scheitern der Schule. Die Meister sind nicht verantwortlich für die Schulen, die schon bestehen oder im Entstehen begriffen sind. Sie erstellen keine Richtlinien oder bestimmen inhaltliche Themen. Nur insofern wie der leitende Jünger bewusst und bescheiden mit dem Meister und Seinem Ashram in Kontakt steht, wird die Kraft der inneren Gruppe durch die Schule strömen; sie wird sich als spirituelles Licht und Weisheit zeigen und nicht in Form konkreter Weisungen, Befehlen und Anordnungen, und auch nicht durch eine Abwälzung der Verantwortung vom Leiter auf den Meister. Der Jünger trifft seine eigenen Entscheidungen, schult seine eigenen Helfer, stellt seine eigenen Richtlinien auf, interpretiert die Zeitlose Weisheit im Lichte seiner eigenen Erkenntnis und überwacht die Ausbildung seiner Studenten. Je fortgeschrittener der Jünger ist, desto weniger wird er über den Meister sprechen und desto mehr wird er auf den Weg zur Hierarchie hinweisen; sein Hauptaugenmerk liegt auf individueller Verantwortung und grundlegenden okkulten Prinzipien.

Wir können die Schulen in der heutigen Welt in drei Gruppen einteilen:

1. Es gibt eine grosse Anzahl sogenannter esoterischer Schulen, die von Aspiranten ins Leben gerufen wurden. Sie wollen ihren Mitmenschen helfen und werden durch eine Liebe zum Unterrichten und Lehren, einem gewissen Mass an Liebe für die Menschheit und gewissen persönlichen Ambitionen angetrieben. Ihre Methoden sind letzten Endes exoterisch; sie unterrichten auf der Grundlage von dem, was schon bekannt und herausgegeben ist. Sie lehren wenig neues, ganz gleich, wie brilliant dies in Stufen, Graden und Geheimnissen daherkommen mag. Sie benutzen klassische Lehrbücher über Okkultismus, oder erstellen ihre eigenen Leitfäden mit Auszügen aus schon bestehenden und überlieferten Schriften, die sie zusammentragen, wobei oft spektakuläre und unwichtige Einzelheiten ausgewählt werden und das übergangen wird, was spirituell und wesentlich ist. Sie werben für ihre Schule auf die eine oder andere Weise und betonen oft die kommerzielle Seite. Sie verlangen Gehorsam und schauen mit Missfallen und Kritik auf andere Schulen, propagieren exklusive Anhaftung an den Leiter und absolute Loyalität gegenüber seinen Auslegungen über das Wahre. Sie verrichten wertvolle Arbeit für die Massen, machen sie mit der Tatsache der Existenz der Meister und der Geheimlehre bekannt und zeigen die Möglichkeit für spirituelle Entwicklung auf. Sie nehmen eindeutig einen Platz im Plan der Hierarchie ein, sind aber keine esoterischen Schulen und ihre Leiter sind keine Jünger; sie sind Aspiranten auf dem Probepfad und noch nicht allzu weit fortgeschritten.

2. Es gibt auch eine gewisse Anzahl esoterischer Schulen, die von Jüngern gegründet wurden, die durch den Versuch, ihre Gruppe zu fördern, lernen, wie man lehrt und dient. Es gibt nur eine geringe Anzahl dieser Schulen, verglichen mit jenen der ersten Gruppe und ihre Schüler sind auch weniger, da der Leiter sich enger an die okkulten Regeln hält und bestrebt ist, den spirituellen Erfordernissen zu entsprechen. Er versucht in bescheidener Weise und ohne Anspruchsgehabe zu lehren; er ist sich im Klaren darüber, dass er selbst gerade eben erst im Begriff steht, auf Seelenebene bewusst zu werden und dass sein Kontakt mit dem Meister noch immer sehr selten ist. Er ist für gewöhnlich akademisch und theologisch in seiner Darlegung der Wahrheit, aber selten persönlich autoritär. Sein Einfluss und seine Ausstrahlung sind noch nicht sehr kraftvoll, doch wird er vom Meister eingehend beobachtet, da er potentiell ein Gewinn für die Zukunft darstellt und weil ihm vertraut werden kann, dass er – gewöhnlich durch seine Fehler – dazu lernt. Er erreicht ein viel kleineres Publikum als diejenigen aus den ersten, lauten Gruppen, aber er erteilt einen gründlicheren Unterricht und macht Anfänger mit den Grundlagen der Zeitlosen Weisheit bekannt. Seine Arbeit ist in der Mitte, zwischen den im Entstehen begriffenen und den alten Gruppen angesiedelt.

3. Dann ist da noch das Erscheinen der neueren esoterischen Schulen. Diese werden durch weiter fortgeschrittene Jünger ins Leben gerufen. Das ist zwangsläufig so, da ihre Aufgabe sehr viel schwieriger ist und dies das Anschlagen einer so klaren Note erfordert, dass der Unterschied zwischen dem Neuen und dem Alten klar hervorgehoben wird, da auch gewisse neue Wahrheiten und Auslegungen heraus gegeben werden. Diese neue und weiter fortgeschrittene Darstellung der Lehre wird auf der Grundlage der alten Wahrheiten aufgebaut, aber in anderer Weise ausgelegt werden, und das wird Widerspruch von Seiten der alten Schulen hervorrufen. Diese weiter fortgeschrittenen Jünger besitzen eine stärkere Ausstrahlung und einen sehr viel umfangreicheren Einfluss und ihre Arbeit wird globale Ausmasse annehmen. Sie wird nicht nur Widerspruch und Ablehnung bei den älteren Gruppen, sondern auch eine positive Resonanz bei vielen in diesen Gruppen hervorrufen, die den alten Wegen entwachsen sind, auf eine neue Art der Annäherung an Gott gewartet haben und bereit sind für eine geistigere Annäherung an die Wahrheit. Diese werden dann zu Brennpunkten geistiger Tätigkeit innerhalb der alten Gruppen und ihrer Umgebung. Dies wird zu drei Ereignissen führen:

a. Die alten Gruppen werden jene Mitglieder, die auf die neueren esoterischen Lehren reagieren, ablehnen und aus ihrem Kreis ausstossen.

b. Durch diesen Prozess der Ablehnung und die Reaktion auf die Lehren, die von den mächtigeren und unvoreingenommeneren Jüngern bekannt gemacht werden, werden die neuen Schulen Gestalt annehmen.

c. Die Allgemeinheit wird auf diese neue Bewegung aufmerksam werden. Dadurch wird ein breites Interesse an jenen Dingen, die esoterisch sind und mit der Hierarchie im Zusammenhang stehen, hervortreten.

Diese Jünger, die mit der schwierigen Aufgabe betraut sind, die neuen Schulen einzuführen, sind unter dem etwas technischen Ausdruck ‚Weltjünger‘ bekannt. Ihr Einfluss wirkt sich in alle Richtungen aus, spaltet und zerreisst die alten Schulen, bringt sie durcheinander und setzt so diejenigen frei, die für die neueren Lehren bereit sind; sie bringen neue Schulen hervor, die zwischen den alten und den zukünftigen Schulen für Einweihung liegen; sie beeindrucken das Bewusstsein der Menschen überall; sie erweitern die Sicht der breiten Öffentlichkeit und konfrontieren die Menschheit mit neuen Konzepten und Möglichkeiten. Dies findet jetzt statt. Darum muss der Suchende unterscheiden lernen zwischen der Arbeit eines wohlmeinenden Aspiranten, der eine Schule für Anfänger gründet, der Arbeit des Jüngers, der dabei ist zu lernen ein Lehrer zu sein, und der Arbeit der Weltjünger, die mit den alten Sitten brechen und neue, adäquatere Methoden einführen, um okkulte Wahrheiten zu lehren. Die Arkanschule ist Teil dieses letzteren, weltweiten Bemühens.

Es gibt auch einige Schulen zweifelhafter Art, recht bekannt und eindrucksvoll, die die Unklugen und Neugierigen anziehen; diese besitzen glücklicherweise nur einen kurzen Zeitraum, in dem sie ihren Einfluss geltend machen können. Sie richten vorübergehend viel Schaden an, da sie die Lehre verzerren und falsche Vorstellungen von den Meistern und dem Pfad vermitteln. Ihre dauerhafte Macht ist aber gleich null. Die anderen drei Arten von Schulen leisten gute Arbeit und erfüllen die Anforderungen an die Bedürfnisse derjenigen, die auf ihre Note reagieren. Die alten Schulen jedoch werden aussterben; diejenigen der zweiten Gruppe werden für eine lange Zeit aktiv sein. Sie geben grundlegende Instruktionen und schulen Jünger in den Methoden und Arbeitsweisen und wie man dient. Der letzte und neuere Typ Schule wird seinen Einfluss ausweiten und wird den Jünger des Neuen Zeitalters auf die zukünftigen Schulen für Einweihung vorbereiten.

III. Die in den Wahren Esoterischen Schulen vermittelten Wahrheiten

Es sollte beachtet werden, dass viele der Wahrheiten, die unter dem Ausdruck ‚esoterisch‘ mitgeteilt werden, dies entweder nie waren, oder aber jetzt ganz und gar exoterisch sind. Die esoterischen Wahrheiten der Vergangenheit sind die grundlegenden exoterischen Wahrheiten der Gegenwart. Während der vergangenen hundert Jahre sind die geheimen Lehren der Zeitlosen Weisheit, die dem Publikum meist nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt wurden, zum Gemeingut geworden. Die Natur des Menschen, wie sie in Mysterienschulen der Vergangenheit gelehrt wurde, ist – unter anderen Namen – erkennbar als die moderne Psychologie. Das Geheimnis des Astralkörpers, des ätherischen Körpers und des mentalen Körpers, werden nun an unseren Universitäten in unseren psychologischen Kursen, die sich mit der Vitalität des Menschen, der Erforschung seiner emotionalen Natur und seines Verstandes befassen, gelehrt. Der Glaube an die Meister war ein streng gehütetes Geheimnis; nun wird über Sie in der Öffentlichkeit in jeder grösseren Stadt gesprochen. Über den Weg der Meditation und seine Techniken wurde mit Argusaugen gewacht und sie waren ein streng gehüteter Lehrstoff und die Öffentlichkeit wurde darüber unterrichtet, dass solche Lehren und Praktiken gefährlich wären; heutzutage gehört diese Ansicht der Vergangenheit an und hat sich in Rauch aufgelöst und eine grosse Anzahl Menschen auf der ganzen Welt meditiert, erlangt Ausrichtung und gelangt zu Seelenkontakt und Wissen. Die Wahrheit wurde auch durch eine Unmenge an nebensächlichen Lehren verschleiert und verborgen, die das Interesse des Suchers ablenkten und seine Aufmerksamkeit für die Bedeutung, welche Phänomenen zugemessen wurde, fesselte. Die Körperhaltung, der Gebrauch alter Formeln, Wörter und Mantras, Atemübungen, geheimnisvolle Anspielungen auf das Kundalinifeuer, das Erwecken der Zentren und andere verlockende Aspekte des nebensächlichen Okkultismus hat die Leute dazu veranlasst, die Tatsache aus den Augen zu verlieren, dass vieles von dem oben aufgezählten zum Reich der Phänomene gehört, die in Zusammenhang mit dem physischen Köper stehen, seiner korrekten Ausrichtung, seiner Vitalisierung und Energetisierung und dass sie sich mit Wirkungen, und nicht mit den grundlegenden Ursachen dieser Wirkungen befassen. Alle diese phänomenalen Resultate zeigen sich auf normale, sichere, gesunde und automatische Art und Weise, wenn der innere Mensch – emotional und mental – in Wechselbeziehung mit der spirituellen Welt steht und anfängt, sich als spirituelle Wesenheit zu betätigen. Diese nebensächliche Annäherung an die Wahrheit verursachte an der Sache des wahren Okkultismus viel Schaden und hat den besten geistigen Denkern viel Kopfzerbrechen bereitet.

In den Schulen, die jetzt im Entstehen begriffen sind, wird die Betonung auf Seelenerkenntnis, spirituelles Wissen und ein Verständnis für die höheren Kräfte, unmittelbares Wissen und Wissen aus erster Hand von der spirituellen Hierarchie, die das Leben auf unserem Planeten regiert, gelegt werden. Der Schwerpunkt wird auf ein Begreifen (progressiv entwickelt) der göttlichen Natur und des Planes gelegt, der in Abhängigkeit des Willens Gottes zunehmend das Weltgeschehen bedingt. Die Gesetze, die den Einzelnen, die Menschheit und die Naturreiche regieren, werden studiert, und die ganze Wissenschaft der Beziehungen (wie sie sich in unserer sich entwickelnden Welt entfaltet) wird zum praxisnahen Interessensgebiet des Jüngers. Wenn er rechte Beziehungen mit und in sich selbst, zur Welt des spirituellen Seins, zu der Welt des äusseren menschlichen Lebens und zu allen Formen göttlichen Lebens herstellen kann, wird das Erwachen seiner eigenen Natur automatisch stattfinden, werden sich seine Zentren zu vitalen Quellen spiritueller Kraft entwickeln und wird sich seine ganze Konstitution auf rhythmische Aktivität und folgerichtige Nützlichkeit einpendeln. Indes wird sich dies alles natürlich auf Grund korrekter Anpassung an Gott und den Menschen, des sich entfaltenden Verständnisses für den göttlichen Zweck und seiner Kenntnisse der verschiedenen wissenschaftlichen Techniken und Gesetze einstellen, die alle Phänomene beherrschen, den Menschen eingeschlossen.

Eines jedoch möchte ich besonders klar machen: die Arkanschule, die eine der neueren überbrückenden Schulen ist, arbeitet mit den üblichen Grundlagen der Geheimlehre, dies jedoch nur als Basis für die sich neu entfaltenden Lehren. Atemübungen werden erst nach mehreren Jahren der Tätigkeit und Schulung erteilt. Aber auch dann wird ihre Wichtigkeit nicht besonders betont, da richtiges Atmen (im esoterischen Sinne verstanden) nicht von einer Kontrolle des Lungenapparates abhängt, sondern vielmehr mit richtiger Orientierung und rhythmischer Angleichung des Lebens an die spirituelle Ordnung und an die Gegebenheiten im Zusammenhang steht.

Die Psychologie des inneren Menschen, wie sie die Zentren im Vitalkörper bedingt, wird ebenfalls studiert; der Schwerpunkt wird jedoch auf dem psychologischen Aspekt liegen und nicht auf den Zentren; diese werden korrekt funktionieren, wenn das Denken gesund ist und der Mensch das Doppelleben des Jüngers erfolgreich lebt – wenn er richtige Beziehungen zur Welt der Seelen und zur Hierarchie, und echte Beziehungen zu seinen Mitmenschen im alltäglichen Leben zu pflegen im Stande ist.

Nach der einleitenden Schulung der grundlegenden Prinzipien und einer Periode, in der das Mass an gewonnenem Verständnis des Studenten bestimmt wird, zuzüglich einiger Instruktionen über die Grundlagen der Meditation, werden die neuen Schulen folgende Themen unterrichten:

I. Die Wissenschaft der Beeindruckung. Der Jünger wird darin geschult, eine Empfänglichkeit gegenüber Eindrücken, die aus seiner Seele stammen und später, denen des Meisters und des Ashrams, zu entwickeln. Er wird darin unterrichtet, diese Eindrücke durch seinen geschulten und erleuchteten Verstand richtig auszulegen; er lernt zu unterscheiden zwischen dem, was aus seinem eigenen Unterbewusstsein aufsteigt und dem, was er telepathisch aus der Welt des Denkens und aus dem Verstand anderer Menschen aufzeichnet oder dem, das aus der Welt des spirituellen Seins, hereinfliesst.

2. TDie Wissenschaft der Eins-Werdung. Durch sie wird dem Jünger beigebracht, auf Integration und Kooperation, Kontakt und Fusion zwischen Seele und Persönlichkeit und später, der direkten Beziehung zwischen dem höchsten spirituellen Aspekt und seinem persönlichen Selbst, hinzuarbeiten. Dies führt in einem fortlaufenden Prozess zu einer stetigen Entfaltung und Erweiterung des Bewusstseins und bereitet den Studenten darauf vor, von den Lehren, die an den Schulen für Einweihung erteilt werden, Nutzen zu ziehen. Das Wesen der Einweihung als Ausdruck einer grossen Erweiterung des Bewusstseins, die das Resultat einer selbstgesteuerten Integration ist, wird ebenfalls studiert.

3. Das Wesen der Hierarchie. Der Jünger lernt, dass die Hierarchie durch jene, die die nötige Schulung auf sich nehmen und die erforderliche Disziplin aufweisen, direkt kontaktiert und erkannt werden kann. Diese Schulung und Disziplinierung muss selbst auferlegt und an das Wesen und den Entwicklungsstand des individuellen Jüngers angepasst sein. Die verschiedenen Grade in der Hierarchie werden besprochen, das Wesen der Einweihung, die genommen werden soll, wird dem Schüler vermittelt und die Arbeit des Christus als Oberhaupt der Hierarchie wird studiert. So gewinnt der Jünger ein klares Bild der inneren Gruppe, die sein Ziel ist.

4. Die Wissenschaft der Meditation. Durch ihre Techniken und verschiedenen Stufen (Ausrichtung, Konzentration, Meditation, Kontemplation, Illumination und Inspiration) wird diese stufenweise gemeistert, und durch sie wird dem Jünger der richtige Gebrauch des Denkvermögens, richtige Kontrolle des Denkens und richtige Auslegung aller spirituellen Phänomene beigebracht. Er wird mit der Bedeutung der Erleuchtung mit ihren sieben Stufen vertraut gemacht und beginnt (mit wachsender Wirksamkeit) das inspirierte Leben eines Gottessohnes zu führen.

5. Die Gesetze der spirituellen Welt werden studiert und der Jünger lernt, diese Gesetze auf sich selbst, auf Ereignisse, auf die Welt und auf die Menschheit anzuwenden. Das sind, unter vielen anderen, folgende:

a. Das Gesetz von Ursache und Wirkung.

b. Das Gesetz der Wiedergeburt.

c. Das Gesetz der Evolution.

d. Das Gesetz der Gesundheit.

Diese Gesetze betreffen die Manifestation der Welt spiritueller Werte und Impulse durch das Medium der Welt materieller Erscheinungen.

6. Der Plan, dessen Treuhänder die Hierarchie ist und dem alle planetarischen Ereignisse unterliegen und der den göttlichen Zweck fördert, wird der Aufmerksamkeit der Studenten näher gebracht; sein Werk in der Vergangenheit, das die Menschheit bis an den heutigen Punkt der Evolution gebracht hat, wird untersucht; die Ereignisse der Gegenwart werden in Begriffen vom Plane Gottes interpretiert und werden als Vorspiel der Zukunft untersucht; der nächste Schritt vorwärts wird wohl erwogen und die aktive Teilnahme des Studenten an diesem Bestreben wird aufgerufen. Später, wenn der Jünger zu einem aktiven und bewussten Teil der Hierarchie geworden ist, ist er mit dem grossen Umriss des göttlichen Zwecks bekannt und so ist es ihm möglich, intelligent an den unmittelbaren Aufgaben mitzuarbeiten.

7. Die Energien und Kräfte, die die eigentliche Substanz der Schöpfung ausmachen, müssen verstanden und letztendlich kontrolliert werden. Der Jünger lernt, dass alles Manifestierte in und auf unserem Planeten nichts anderes ist als eine Ansammlung von Kräften, die Formen hervorbringen und dass alles Bewegung und Lebendigkeit ist. Er beginnt damit, das Wesen der Kräfte zu verstehen, die ihn als Menschen zu dem machen, der er ist; danach lernt er eine höhere Energie hereinzubringen – diejenige der Seele – um diese geringeren Kräfte zu beherrschen. Er untersucht das Wesen des Geistes, der Seele und der Materie und nennt diese gewöhnlich Leben, Bewusstsein und Form oder Leben, Qualität und Erscheinung. So gewinnt er Einblick in das Wesen der göttlichen Trinität und der elektrischen Natur aller Erscheinungen, den Menschen eingeschlossen.

8. Esoterische Psychologie wird als äusserst wichtig angesehen werden. Dies bezeichnet eine Verschiebung der Aufmerksamkeit, weg von der eher materiellen Darstellung der alten esoterischen Schulen, mit ihrer Betonung auf die Gliederung der Ebenen, der materiellen Bildungsprozesse und der Beschaffenheit der Formen. In den neuen Schulen wird der Nachdruck auf das Wesen der Seele in der Form und das gestaltende Agens, das mit und in der materiellen Welt tätig ist, gelegt werden. Die sieben Haupttypen von Menschen werden studiert; ihre Merkmale erforscht, zuzüglich ihrer Beziehung zu den sieben Gruppen, in die die Hierarchie eingeteilt ist und den sieben grossen Strahlen oder Energien (die Emanationen, die aus der Bibel als ‚die sieben Geister vor dem Throne Gottes‘ bekannt sind). So wird die Synthese aller Manifestation offensichtlich werden und der Platz des Teiles im Ganzen kann klar erkannt werden.

Es gibt noch viele ergänzende Studien, über die der Jünger einigermassen etwas wissen sollte, bevor er in die zukünftigen Schulen für Einweihung eintreten kann, aber das oben mitgeteilte wird auf den allgemeinen Lehrplan hinweisen, der in den neueren Schulen eingeführt werden wird. Die Arkanschule ist bestrebt, eine allgemeine Einführung in diese elementaren Grundlagen zu bieten, damit der Studierende vom Reichtum der Literatur und den Lehren, die der Rest dieses Jahrhunderts noch hervor bringen wird, Nutzen ziehen kann.

Der Student sollte zuerst einmal einen allgemeinen Überblick über die esoterischen Lehren gewinnen; dadurch wird er wissen, entlang welcher der vielen Linien er als individueller Mensch gehen muss; er muss lernen, die Lehren in praktischer Art und Weise anzuwenden, die Theorie in die Praxis umzuwandeln und sich selbst von der Notwendigkeit und der Möglichkeit zu überzeugen, in die Welt der Bedeutung einzudringen. Dadurch wird er der Beziehungen aller Ereignisse, individuell, menschlich, planetarisch, und dem Warum und Wozu aller Geschehnisse, gewahr. Wenn er ein Wissen über esoterische Psychologie gewinnt und einige der Techniken des Meditationsprozesses meistert, wird er in Stand gesetzt, sich auf die richtige Stufe auf der Leiter der Evolution zu stellen; er weiss dann, was für ihn der nächste Schritt und sein nächstes Ziel der Entfaltung sein wird; somit wird er dann auch wissen, was er im Dienst an der Menschheit zu geben hat und wem er helfen kann.

Er fängt an, bewusst in der grossen Schule spiritueller Erfahrung teilzunehmen; in der Schule, die schlussendlich alle seine Fragen beantwortet und alle seine Probleme löst. Er entdeckt, dass seine Hauptwerkzeuge für esoterische Arbeit Geduld, beharrliche Anstrengung, Vision/ Weitsicht und ein ausgewogenes, unterscheidendes Urteilsvermögen sind. Wenn er diese Qualitäten verinnerlicht hat, einen Sinn für Humor besitzt, unvoreingenommen und nicht fanatisch ist, wird der Jünger schnelle Fortschritte auf dem „erleuchteten Weg“ machen, wie der Pfad manchmal auch genannt wird. Letztendlich wird er sich vor dem Tor der Einweihung wiederfinden, über dem die Worte Christi geschrieben stehen: „Fraget, und euch wird gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan“.

DIE ARKANSCHULE