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VIERTER ABSCHNITT - PERSÖNLICHE UNTERWEISUNGEN FÜR JÜNGER - TEIL 6

Die Verbindung zwischen dir und A. A.B. wird jedes Jahr enger, und dies hast du selbst innerlich erkannt. Du kannst ihr viel helfen, denn sie setzt grosses Vertrauen auf dich, und sie braucht die Art von Hilfe, die du ihr geben kannst. Ihre Arbeit wird schwerer, ihre Gesundheit ist ernstlich geschädigt, und die Bedürfnisse der Welt drücken sie schwerer, als irgendjemand von euch je ahnen kann, wie nahe er ihr auch stehen mag. Deine Mitarbeit ist ihr sehr wertvoll, und du kannst viel dazu beitragen, die Arbeit, die von meinem Ashram ausgeht, auszulegen und auf diese Weise suchenden Seelen helfen. Zu dieser Arbeit fordere ich dich von neuem auf.

Die Meditation, die ich dich zu tun bitten werde, ist ihrer Natur nach eine Dienstleistung. Sie hat wenig Beziehung zu dir selbst, aber viel zu dem, was mir sehr am Herzen liegt. Ich möchte dich bitten, das neue Buch «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter» vorzunehmen und täglich über seine Bedeutung, seine Nützlichkeit und seinen Lehrwert in dieser kommenden Nachkriegszeit zu meditieren. Lies es sorgfältig, obwohl dir vieles von dem bekannt ist, was es enthält; baue eine Gedankenform des Buches und sieh sie bis ans Ende der Welt hinausgehen. Wenn dieses Buch richtig verbreitet wird, kann es als ein grosser Magnet wirken und Menschen vom ganzen Planeten in die Ashrame der Meister hineinziehen und dadurch sowohl die Macht der Arbeiter für die Menschheit vergrössern als auch die Arbeiter zahlenmässig vermehren. Dieses Buch sollte auf den Flügeln der Meditation hinausgehen, und du kannst, wenn du es wünscht, ein mächtiger Brennpunkt eines solchen Meditationsvorganges auf den inneren Ebenen sein. Willst du dich mir anschliessen, um das Hinaussenden dieses Buches auf seine Laufbahn des Dienstes in die Wege zu leiten, mein Bruder? Ich weiss, dass du diesen Dienst für diejenigen, die nach dem Licht suchen, und für mich leisten wirst, denn ich bin einer der Verbreiter des Lichts.

Immer mehr muss dein Leben mit dieser Art von Dienst erfüllt werden; es wird zur Schaffung von Grundlagen für Beziehungen [560] führen; diese werden in späteren Leben weniger schwach sein und sich dir als der Kern jener Gruppe zeigen, die jeder Jünger um sich zu sammeln beginnt, als Vorbereitung, in einem noch späteren Leben seinen eigenen Ashram zu bilden. Somit bildet die ganze Frage der Strahlung und des Magnetismus die Grundlage der hierarchischen Arbeitsmethode. Ein Jünger wird geistig magnetisch; seine Strahlung fängt an, sich bemerkbar zu machen. Dies muss unfehlbar der Fall sein, wenn Kopf und Herz bewusst in Beziehung zueinander gebracht werden. Allmählich machen dieser Magnetismus und diese Strahlung ihr Vorhandensein in der Umgebung des Jüngers bemerkbar und rufen eine Reaktion von anderen hervor. Nicht nur dies, sondern die magnetisch-strahlende Schwingung erregt die Aufmerksamkeit des Meisters, und der Jünger findet seinen Weg in den Ashram über die Linie oder den Strahl seiner eigenen Strahlungstätigkeit, die derjenigen des Ashram ähnlich gewesen ist. Dort macht die verstärkte Ausbildung, die er empfängt, ihn geistig noch brauchbarer und «esoterisch anziehend» in der Welt der Menschen. Er fährt mit seiner Aufgabe fort, diejenigen um sich zu sammeln, denen er helfen kann und die ihn als ihren erwählten Helfer und Führer erkennen. Auf diese Weise wird ein Ashram gebildet - jeder auf seiner Strahlenschwingung, und die Entwicklung eines jeden nimmt viel Zeit und viele Leben der Auswahl und der Strahlung in Anspruch. Heutzutage werden viele Jünger - so wie du - darin ausgebildet, diese Phase hierarchischer Arbeit unter den Menschen zu handhaben. Es könnte erklärt werden, dass dies das Motiv und der hierarchische Zweck ist, die der Arkanschule zugrunde liegen. Jeder Jünger in meinem Ashram sollte sich der Absicht bewusst sein, in diesem und dem nächsten Leben damit anzufangen, die seinen um sich zu sammeln. Dieses neue Buch soll bei diesem Vorgang helfen, und für diesen Aspekt möchte ich um deine meditative Hilfe bitten.

Lass mich dir jetzt sechs Erklärungen geben, die - wenn du es wünschst - sechs Saatgedanken für dieses geistige Thema während des kommenden Jahres bilden können.

1. Der Ashram pulsiert mit Leben. Seine Strahlung durchdringt die äussere Düsternis und Dunkelheit; wartende Aspiranten erscheinen einer nach dem anderen und ganz allein innerhalb des Lichtstrahls.

2. Der Chela wandert diesen Strahl entlang, dem zentralen Lichtpunkt dem Meister seines Ashrams, entgegen. Er bewegt [561] sich nicht vorwärts, sondern strahlt ruhig aus.

3. Der Chela tritt durch die Tür in den Ashram ein und steht vor dem Meister seines Lebens. Er weiss, dass er eine Seele ist. Er weiss, dass sein Denkaspekt und alle niederen Naturkräfte jetzt das Licht ausstrahlen müssen, das er erlangt hat.

4. Wenn die Chelas einer nach dem anderen ihren Weg in den Ashram und zu dem zentralen Licht finden, wird das Licht in ihm stärker. Die Strahlung des Ashrams wächst zu einer grossen Intensität an. Der kleine Lichtstrahl, der seinen Brennpunkt im Herzen des Chelas hat, durchdringt seinerseits, von seinem Auge gelenkt, die äussere Düsternis und ist für die, welche warten, sichtbar.

5. Innerhalb des Ashrams habe ich meinen Platz eingenommen. Mein kleines Licht verbindet sich und verschmilzt mit dem grösseren Licht, denn auf diese Weise kann ich am besten dienen. Ich stehe dem Meister gegenüber und weiss, dass sein Licht und mein Licht ein und dasselbe sind. Ich wende mich um und sende mein Licht in die Dunkelheit hinaus, um einen Wanderer nach Hause zu geleiten.

6. Verleihe mir das Licht, dass ich scheinen möge. Lass mich das Licht über die ganze Welt von Zeit und Raum hinausstrahlen, ein Licht erschaffen, das Licht übertragen, und während ich auf diese Weise auf dem Erleuchteten Weg wandle (der mein Erleuchtetes Ich ist), gehe ich in das Licht und strahle somit das Licht sowohl zu denen, die seiner bedürfen, als auch zu denjenigen, von denen es kam.

Und nun, mein Bruder und mein Freund, wandle auf dem Weg des Lebens; arbeite in meinem Ashram; hilf deinen Mitmenschen und sei dir der Freude beständigen Dienstes und Opfers bewusst.

November 1944

MEIN BRUDER UND MITARBEITER!

Dein geistiges Leben hat sich während dieses letzten Jahres vertieft, und dein Licht innerhalb des Ashrams scheint heller. Ich denke, es ist recht und billig, dir dies zu deiner Ermutigung zu sagen. Die Einsamkeit deines Lebens rechtfertigt zuweilen meine Bestätigung jedes geistigen Vertrauens, das du besitzen magst. Jünger müssen es manchmal lernen, dass ihr geistiger Status nicht immer [562] ein Leben starker äusserer Tätigkeit hervorruft. Für jemand wie du, mit dem Hindernis eines zarten Körpers und den Begrenzungen des Karmas, muss der Platz der Errungenschaft gerade dort sein, wo du stehst und innerhalb des Umkreises einer etwas begrenzten physischen Sphäre. Dort - ohne jegliche Anregung - wird der Jünger selbst, allein, ein Brennpunkt der Macht. Sein Einfluss kann dann zu unerwarteten Punkten hinausreichen und oft, ohne dass er es weiss. Häufig zwingt die Seele des Jüngers ihn vor einem bestimmten Schritt vorwärts, von ausgesprochener Art, der nicht einfach eine Folge eines normalen Fortschritts eines beharrlichen Aspiranten ist, in einen ruhigen Ort, wo er sowohl die Neigung als auch die Zeit hat, sich zu vertiefen, bewusster in den Ashram zu integrieren und sich mit entschlossener Absicht auf Arbeit in mentalem Stoff unter klarer, innerer Beeindruckung zu konzentrieren. Hierzu hast du jetzt Gelegenheit.

Um dies jedoch entsprechend wirksam zu machen, mein Bruder, und um wahren und wirklichen Vorteil aus der Gelegenheit zu ziehen, muss der Jünger sich an eine vollständige Verneinung der Konzentration auf den physischen Körper und auf seine physische Umgebung gewöhnen. Beachte, ich habe nicht gesagt: an eine Vernachlässigung der Konzentration. Es ist sein Pfad und Schicksal im Leben, das zu beginnen, was «der höhere Pfad» genannt wird. Er muss auf jenen Stufen lernen und konstruktiv leben, ohne die Wirkungskraft eines normalen praktischen Lebens auf der physischen Ebene zu vermindern.

Du könntest fragen: «Zu welchem besonderen Zweck?» Du weisst, dass eine solche Art des täglichen Lebens nicht mehrere Leben lang dauern sollte und darf, weil das Ziel, das auf diese Weise ausgedrückt wird, immer aktiver in seinem äusseren Dienst und der äusseren Form wird. Du wirst dich jedoch daran erinnern, mein Bruder, dass es Zeiten gibt, da der Meister, technisch ausgedrückt, in einen Bewusstseinszustand übergeht, den wir Samadhi nennen. Dies bedeutet, dass er eine festgelegte und erforderliche Zeit lang seinen erschaffenen dreifachen niederen Körper verlässt und «im Bewusstsein in solche Stufen wandert», auf denen der Geistesaspekt mit ihm reden und wo die Kraft der geistigen Triade ihn von neuem anregen und beleben kann. Auf diesen Stufen wird seine Vision erneuert, und er entzieht der Kraft von Shamballa - je nach seinem Grad - die Inspiration (wieder technisch gesprochen) für einen neuen Dienstzyklus. Dies macht seinerseits eine Abwesenheit von mehreren Stunden - wie wir sie auf Erden rechnen [563] oder einen Zustand des Zurückziehens von seinem Manifestationskörper erforderlich. Im Fall eines Jüngers in der Ausbildung ist wahrer Samadhi nicht möglich. Die Zyklen erzwungener Ruhe und bewussten Zurückziehens vom Druck des täglichen Lebens draussen in der Geschäftswelt und von Menschen müssen sehr lang sein, obgleich diese Perioden - wenn Fortschritt gemacht wird - immer kürzer werden. Auf der niederen Windung der Spirale ist der Ashram für den Jünger das, was die Höfe von Shamballa für den Meister sind. Aus diesem Grund habe ich dir letztes Jahr jene besondere Meditation über das Thema des Ashrams gegeben. Ich nehme an, dass du sie sorgfältig befolgt hast.

Der Zweck dieses Lebens der Zwischenpause und einer etwas drastischen, hemmenden Erfahrung zusammen mit wiederholten Enttäuschungen ist, dich in einem späteren Leben (im nächsten Leben, wenn du Nutzen aus der augenblicklichen Gelegenheit ziehst) zu einer Übertragung in den Ashram des Meisters K. H. tauglich zu machen. Wie du weisst, war eine der Aufgaben, die ich in dieser Zeit der Weltkrise übernahm, mehrere Meister von der Aufgabe zu befreien, ihre jüngeren Jünger zu unterweisen und zu überwachen. Die älteren Jünger und diejenigen, die Weltjünger genannt werden, haben ihre Stellung in den älteren und mächtigeren Ashramen beibehalten. Einer dieser älteren Jünger, A. A. B., hat mir bei dieser Aufgabe geholfen, was dir gut bekannt ist. Ich unternahm es auch, gewisse Jünger vorzubereiten, die niemals in dem Ashram des Meisters K. H. oder des Meisters M. gewesen waren, damit sie aus meinem Ashram in die ihren übertragen werden könnten; unter diesen wirst du dich befinden. In deinem Fall findest du darin den hauptsächlichen Grund für deine gegenwärtigen Umstände.

Ein weiterer Grund hat darin bestanden, dass du auch eine grosse Energieübertragung vom Sakralzentrum zum Kehlzentrum herbeigeführt hast, und hier findest du eine der Ursachen deines augenblicklichen physischen Zustandes, aber nur eine von ihnen, mein Bruder. Eine Übertragung und Zentralisation der niederen Feuer in ein höheres Zentrum ist häufig die Ursache von Schwierigkeiten im physischen Körper: du kannst dankbar sein, dass es sich in deinem Fall auf diese Weise ausgewirkt hat, denn eine Zentralisation in einem der subtileren Körper ist viel schwieriger zu handhaben.

Auf diese Weise ist dir eine klare Erklärung in bezug auf das Ziel, das vor dir liegt, geboten worden, und ebenfalls die Bestätigung vieler Gedanken, die dir durch den Kopf gegangen sind. Du kannst jetzt alles Fragen in bezug auf die Zukunft einstellen, nicht [564] wahr? Und an genau demselben Ort, wo du jetzt bist, kannst du auf neue und andere Art die schöpferische Kraft des Denkaspekts anwenden und anfangen, deine Feder auf mächtigere und dynamischere Weise zu gebrauchen.

Die obige Erklärung gibt dir auch den Antrieb, den du für den Rest deines Lebens brauchst; weitere auf Einzelheiten eingehende Unterweisungen meinerseits werden nicht nötig sein - es sei denn, dass du so wichtige Fortschritte machst, dass ich dich gründlicher überwachen muss. Auch dies liegt in deiner eigenen Hand. Ich möchte, dass du dich daran erinnerst, dass ich dich nicht dazu antreibe, zu intensiv vorwärtszudrängen, denn ich nehme gebührende Rücksicht auf deinen physischen Zustand.

Eines wirst du jedoch sorgfältig beobachten müssen. Wie du weisst und worauf ich dich vor einigen Jahren hinwies, hast du eine übermässige Zahl von Strahlen auf einer speziellen Linie; deine Energieausrüstung ist deshalb etwas unausgeglichen, und dies wird erforderlich machen, Gleichgewicht zu erlangen, ehe du in den mächtigeren Ashram von K. H. weitergehen kannst. Die Macht eines Ashrams hängt naturgemäss vom Status, dem Grad und der Erfahrung des Meisters in seinem Zentrum oder seinem Herzen ab. Je fortgeschrittener der Meister ist, umso mehr Energie wird von Shamballa in den Ashram hineinströmen. Der Meister K. H. kann, weil er ein Chohan und einer der älteren Meister ist (und die Stellung direkt nach Christus selbst einnimmt) nach Willen «in den Höfen Shamballas wandeln». Meister meines Grades können nur zu gewissen festgelegten Zeiten Kontakt mit Shamballa aufnehmen, und eines der Ziele unserer Ausbildung ist, beständig in engere Beziehungen mit Christus und durch ihn mit dem Herrn der Welt vorwärtszuschreiten. Die Ashrame, für die Meister meines Grades verantwortlich sind, sind daher nicht so mächtig.

Es wird notwendig für dich sein, mehr Kraft in deine äussere Erfahrung zu bringen, und zwar diejenige des ersten Strahls. Es ist ebenfalls notwendig, dass du jene Umstände entwickelst, die es dir ermöglichen werden, eine Persönlichkeit auf dem ersten Strahl anzunehmen und durch sie zu arbeiten, wenn du dich das nächste Mal verkörperst. Um dies zu tun, möchte ich vorschlagen, dass du die Unterweisungen von I. S. G.-L. studierst, die ich ihm voriges Jahr gegeben habe. Damals gab ich ihm sechs Erklärungen in bezug [565] auf dieses mysteriöse und heilige Zentrum, das wir Shamballa nennen. Ich möchte dich bitten, die dritte Erklärung dieses Jahr als Meditation zu gebrauchen und sie tief zu erwägen, sie mit der sechsten Erklärung in Beziehung zu bringen und dich zu bemühen, zu einem Verständnis von ihnen beiden zu gelangen. Dies kannst du durch den Schlüssel tun, den du im ersten Satz der Meditation finden wirst, die ich dir in derselben Serie gab. In diesen drei Erklärungen und in ihrem wahren Verständnis findest du die Methode, durch die du Rapport mit der Shamballakraft herstellen kannst. Kein Jünger kann dies tun, ohne einen schwachen Faden herzustellen, auf dem er eines Tages jenen erhabenen Stufen entgegengehen kann, wo der planetarische Logos und sein Rat wirken. Der erste Schritt besteht darin, auf die Energie des ersten Strahls zu reagieren; später wird es dir möglich sein, sie bewusst und konstruktiv zu gebrauchen - wobei du nicht ihren zerstörenden Aspekt anwendest - und es auf diese Weise lernst, die Energie des ersten Strahls als Annäherungskanal zu gebrauchen; dies stellt jedoch ein viel späteres Stadium dar.

Die obigen drei Punkte zur Erwägung werden für deine Meditationsarbeit während des kommenden Jahres genügen, und du solltest ausserordentlichen Nutzen daraus ziehen. Ich möchte jedoch, dass du jeden Sonntag die Meditation nimmst, die ich dir voriges Jahr gegeben habe, und dreissig Minuten dafür verwendest, um auf diese Weise jede Woche eine engere Verbindung mit meinem Ashram und mit mir herzustellen. Mein Ashram könnte der Eingang zum Ashram des Meisters K. H. genannt werden, und eines Tages wirst du in das höhere und mächtigere Zentrum hindurchschreiten.

August 1946

MEIN BRUDER!

Die Aufmerksamkeit, die du der letzten Unterweisung geschenkt hast, die ich dir gab, ist sehr nützlich für dich gewesen; du hast auch gute und schöpferische Arbeit geleistet, um A. A. B. zu helfen. Obwohl es nicht deine eigenen Strahlen betraf, schlug ich vor, dass du vorübergehend nach den Grundsätzen des ersten Strahls arbeiten solltest, weil es dich ausserordentlich stärken und den Willensaspekt definitiver zum Ausdruck bringen würde. Es wird dir klar geworden sein, dass es notwendig für dich war, vor deiner Übertragung in den Ashram von K. H. einen stärkeren Willen, feurige Entschlossenheit und machtvolles Verständnis zu entwickeln. Diese Übertragung wird schliesslich stattfinden, aber du bist jetzt noch nicht fähig, den starken Druck Shamballas, der stets im [566] Ashram eines Chohans empfunden wird, zu ertragen. Wie du weisst, ist mein Ashram dem seinen untergeordnet.

Weshalb habe ich dich daher zum Willensaspekt gelenkt, obwohl beide Ashrame auf dem zweiten Strahl sind und du vorwiegend ein Jünger auf dem zweiten Strahl bist? Weil die untergeordneten Ashrame sich mit den Strahlen-Qualitäten in Tätigkeit und Dienst befassen, während die Haupt- oder älteren Ashrame in allen Fällen den Willen in Tätigkeit durch die Strahlenqualitäten betreffen. Dies ist möglich, weil die Hauptashrame von denen geleitet werden, welche die sechste Einweihung erreicht haben; Ashrame wie der meine stehen unter der Leitung eines Meisters oder Eingeweihten fünften Grades.

Es war sehr notwendig für dich, das Wesen des Willens zu studieren. Die Ideen eines Jüngers über diesen Gegenstand neigen dazu, weit von der Wirklichkeit entfernt zu sein. Das Verstehen des Willens ist eine fortschreitende Angelegenheit, und Jünger auf allen Strahlen müssen zu einem Begreifen der Tätigkeit des Willens gelangen, wenn sie vorwärtsschreiten.

Vielleicht würdest du eine Idee dessen bekommen, was ich in bezug auf die Arbeit gesagt habe, die in dem Ashram eines Meisters und diejenige, welche in dem Ashram eines Chohans getan wird, wenn du über die beiden Worte: Guter Wille und Wille zum Guten meditierst. Der erstere wirkt sich als Erfordernis des Lebens in allen Ashramen unter der Obhut eines Meisters der Weisheit aus; der Wille zum Guten wird in den Ashramen derjenigen entwickelt und verstanden, die eine noch höhere Stufe erlangt haben. Der erste betrifft den Plan, während der zweite sich mit der Zielsetzung befasst. In diesem Zusammenhang findest du wiederum: Vision und Erleuchtung. Ich habe euch allen hier einen lebenswichtigen Fingerzeig in bezug auf den Unterschied zwischen der Arbeit der beiden Arten von Ashramen gegeben.

Wenn du willst, kannst du auch dieselbe Idee ausarbeiten, wenn du die drei periodischen Körper verbindest und ein drittes Wort findest, das mit ihnen verbunden ist und sie beschreibt, um ein folgerichtiges erzieherisches Bild zu schaffen:

1. Sehen         Vision         Erleuchtung.

2. Handlung         Plan        Zielsetzung.

3. Eigenwille         Guter Wille         Wille zum Guten.

Die Erschaffung ähnlicher [567] Verbindungen von geistig erläuternden Worten würde eine wertvolle Übung für dich sein.

Ich folgere daraus nicht, dass dein Wille schwach ist, mein Bruder. Er ist beständig zum Guten und zur Hierarchie orientiert. Aber der Gebrauch des geistigen Willens, wie er die Persönlichkeitsangelegenheiten beeinflussen und lenken kann, ist etwas ganz anderes. Gerade hier musst du die direkte Tätigkeit des Willens der Seele zu erkennen suchen, wenn du den Gelegenheiten und Krisen des Lebens gegenüberstehst. Ich möchte dir deshalb die folgende Art von Meditation vorschlagen. Du weisst genug vom Meditationsvorgang, um ihn über die Jahre in dein eigenes erwägendes Muster der Lebensführung einzuarbeiten, wenn es allmählich wirkungsvoll wird und du einen tieferen Einblick in den Gegenstand des Willens erhältst.

1. Lass das OM bewusst ertönen als:

a. der physische Körper, der das Gehirn als Zentrum der Hingabe gebraucht;

b. der Astralkörper, wobei du «das Herz zum Herrn emporhebst» und in Wirklichkeit die Existenz des Astralkörpers ignorierst;

c. als Denkaspekt, wobei du ihn entschieden zur Seele hin orientierst.

2. Dann lass das OM dreimal als Seele ertönen, wodurch du das dreifache Instrument mit Licht und Liebe durchflutest.

3. Dann widme dem Ausdruck des guten Willens durch die Persönlichkeit etwas Zeit.

4. Konzentriere das Bewusstsein erneut in der Seele und orientiere deine seelendurchdrungene Persönlichkeit zur geistigen Triade. Dies wird den Gebrauch der Vorstellungskraft erforderlich machen, bis zu der Zeit, da es zur Tatsache wird.

5. Dann nimm die folgenden Themen, eins nach dem anderen, in deine meditative Erwägung, wobei du jeden Monat eins vornimmst und - wenn du sie beendet hast - die Reihenfolge wieder von neuem aufnimmst.

a. Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt.

b. Möge zielbewusste Kraft die kleinen Menschenwillen lenken.

c. Die Zielsetzung, welche die Meister kennen.

d. Die Zielsetzung, welcher die Meister dienen.

e. Möge Licht den Plan auf Erden wieder herstellen. [568]

f. Möge Liebe den Plan wieder herstellen.

g. Möge Macht den Plan auf Erden wieder herstellen.

h. Möge sein Wille geschehen auf Erden wie im Himmel.

i. Zur Ausführung seines Willens weihe ich mich von nun an bis in alle Ewigkeit.

6. Lass das OM dreimal lautlos ertönen.

Rufe mich, wenn du willst, aber nur, wenn es notwendig ist. Die Worte «wenn du willst» haben eine okkulte Bedeutung. Der Gebrauch des Willens ist im Fall eines Chelas an deinem Punkt ashramischen Kontakts nötig, wenn die Aufmerksamkeit des Meisters erforderlich ist. Deine Verbindung mit mir bleibt ununterbrochen.

September 1948

MEIN FREUND UND BRUDER!

Ich habe dir in dem «Ausdruck der Anerkennung» dieses Jahres, den ich all denen gebe, die tätig an meinen Ashram angegliedert sind, verhältnismässig wenig zu sagen. Deine Lebensumstände sind derart, dass du in hohem Mass fähig bist, ihre Fragen zu handhaben und selbst mit ihren Krisen fertig zu werden; das führt daher für dich zu einem etwas ungewöhnlichen Zustand im Leben der Jüngerschaft. Dir ist eine Zwischenpause gewährt worden, in der du deine Arbeit für einzelne Seelen vervollkommnen kannst; dir ist vollste Vorbereitung zuteil geworden. Ich möchte, dass du tief über diese Begriffe nachdenkst.

Du hast in diesem Leben in keiner Weise als Mitglied deiner Rasse funktioniert, nachdem du angemessene Jahre des Verständnisses erreicht hast; keine bindenden Familienbande haben dich anspruchsvoll gehalten, obwohl du stets mit deinen Verwandten in Berührung gestanden hast, es hat dir keinerlei Schwierigkeiten bereitet, die Alte Weisheit aufzunehmen, und du hast der Hierarchie bewusst seit vielen Jahrzehnten gedient; du gibst A. A. B. wirkliche Hilfe, und ich weiss, dass sie dich bitten wird, das Wesen dieser Hilfe zu vertiefen, ohne jedoch notwendigerweise ihre Quantität zu erhöhen. .... Du hast das Hindernis einer schlechten Gesundheit gehabt, das in deinem Fall kein wirkliches Hindernis ist, sondern eine ausgesprochene und definitiv geplante Rolle, durch welche [569] der Jünger gewisse Lehren der Loslösung erlernt und vor allem - während er lernt - sich die verhältnismässige Bedeutungslosigkeit der Form einprägt. Diese Dinge haben sich bei dir ereignet, und diese Lehren sind dir zum Aufnehmen geboten worden; nun stehst du einem ausserordentlich vertieften esoterischen Dienst gegenüber, den du weiter dort leisten wirst, wo du bist.

Du siehst also, mein Bruder, dass dein Leben reich und voll und frei ist und dass du erwarten kannst, dass dies noch zunimmt. Es ist notwendig, dass du dich den Begrenzungen des physischen Körpers fügst, die nicht unbedingt zunehmen werden, bis du ein hohes Alter erreichst, und dass du dich gleichzeitig weigerst, diesen Körper anzuerkennen, damit er keineswegs auf solche Art in dein Bewusstsein eingreift, dass es deinen verpflichteten Dienst beschränkt oder hindert.

Du bist über die Stadien einer festgelegten Meditation und definitiver Formen hinausgeschritten; jetzt ist es nötig, dass du jeden Tag deines Lebens mit einer sich beständig vertiefenden Periode geistiger Erkenntnis beginnst. In dieser Periode tust du viererlei:

1. Du erkennst an, dass deine eigene Seele

a. eins mit der Seele aller Menschen ist,

b. beständig ihr Lebensziel erfüllt.

2. Du erkennst den Ashram an, mit dem du verbunden bist, und die Gruppe von Mitarbeitern, mit der du entschlossen bist, zusammenzuarbeiten.

3. Du erkennst mich, deinen Meister D. K., an, durch ein Aufflammen eines Gedankens und der Liebe.

4. Du erkennst deine Persönlichkeit als einen göttlichen Diener an.

Wenn du dieses scheinbar sehr einfache Verfahren morgens und abends, ehe du einschläfst, befolgst, wirst du selbst eine erneute Weihung und eine sehr tiefe Einsicht in eine andere Schicht (wenn ich es so nennen darf) esoterischer Wahrheit und göttlichen Bewusstseins entdecken.

Wir sind auf ewig als Arbeiter in der einen Hierarchie und unter der Führerschaft des Christus und seines Nachfolgers in einem in der Ferne liegenden Jahrhundert verbunden. Rechne stark damit, mein Bruder, und gehe mit meiner Liebe und meinem Segen vorwärts.

An S. C. P.

August 1940

MEIN BRUDER!

Es ist oft schwer zu wissen, wie [570] ich wegen deiner übermässigen Empfindungsfähigkeit sowohl für Mangel an Liebe oder Verständnis als auch für Kritik an dich herantreten soll. Deine erste Reaktion ist ein intensiver Schmerz, dass du - deiner Ansicht nach - von mir falsch verstanden wirst. Dies wird durch deine vollständige Identifizierung mit deinem geistigen Ziel auf der Mentalebene verursacht - eine Identifizierung, die wahr, echt und bleibend ist. Du bist zu denken geneigt, dass du jetzt das bist, was du sein möchtest. Dies ist etwas ganz Unmögliches, wenn das Gesetz erlangten Fortschritts irgendwelche Bedeutung hat. Dein Ärger über Kritik (der scharf ist und Verblendung hervorbringt) ist nicht auf Stolz auf eingebildete Errungenschaften begründet, sondern ist mehr eine wütende Entrüstung über dein Versagen. Du fügst meinen gebotenen Vorschlägen deine eigene Selbstkritik hinzu, und dies ruft eine Verblendung hervor. Vergiss nicht, dass Kontakt mit Jüngern, die älter und erfahrener sind als du, stets eine Stimulierung hervorrufen wird. Diese Stimulierung wird ebenso auf jede innewohnende Verblendung wie auf dein geistiges Leben angewandt.

Deine zweite Reaktion ist eine schweigende Annahme der Kritik oder des Vorschlags und ein schweigendes Bemühen (wenn die Gefühlskrise vorbei ist), das, was nicht wünschenswert ist, zu ändern und die gewünschten Fortschritte zu machen.

Kannst du dich eines einzigen Falls erinnern, mein Bruder, der (in den ersten Stadien nach dem Lesen meiner Unterweisungen) keinen Aufruhr in deinem Bewusstsein hervorgerufen hat? Ich kann es nicht, noch kann ich mich eines einzigen Falls erinnern, in dem du die Angelegenheit nicht klarer gesehen und keinen Nutzen aus meinen Worten gezogen hast.

Ich beginne mit dieser Einleitung in der Hoffnung, dass du diesmal keine Zeit mit einer zwecklosen Reaktion oder Selbstverteidigung verschwendest, und dass du um deiner Gruppenbrüder willen das, was ich dir - in Liebe - klarzumachen suche, sofort erkennen wirst.

Nichts ist heutzutage von Wichtigkeit (wo die Masse der Menschheit in so furchtbarer Not ist), als ihr mit jeglichem persönlichen Opfer bei ihrer Befreiung zu helfen. Die Versuchung vieler Leute besteht heutzutage oft darin, der Frage auszuweichen und sowohl in der täglichen Aufgabe und den karmischen Verantwortlichkeiten als auch [571] in einer Art von Befriedigung mit ihren emotionellen Reaktionen einer direkten und praktischen Tätigkeit im Interesse der Menschheit zu entrinnen. Sie gebrauchen ein erzwungenes Beschäftigtsein mit ihren eigenen Angelegenheiten - um nicht zu denken, nicht gewahr zu werden und im Unterbewusstsein zu vermeiden, irgendetwas zu tun, was ihre augenblickliche Last vergrössert. Wenn ich von Gefühlsreaktionen spreche, beziehe ich mich auf das Leiden und den Schmerz und die Sorge, die dadurch hervorgerufen werden, dass man diejenigen in den belagerten oder besetzten Ländern hat, um die man sich sorgt. Naturgemäss leidest du, ebenso wie Tausende andere, hierdurch, und dies ist ganz unvermeidlich, obgleich es beherrscht werden kann. Ich beziehe mich auf entschieden konstruktives Interesse und auf Hilfe auf der physischen Ebene, und ich möchte dich fragen:

Was für praktische Hilfe fügst du zu deiner Fähigkeit hinzu, Lasten zu tragen, um der Gruppe der Weltarbeiter allerorts beizustehen, die sich bemüht, den Schmerz der Welt aufzunehmen, die Zeit, Gedanken und Bemühungen anwendet, um den Krieg zu beenden oder um auf irgendwelche praktische Weise alles zu tun, was man kann, um den Weltkummer und die Bedürfnisse der Unglücklichen auf der physischen Ebene zu lindern? Vielleicht tust du etwas Praktisches. Ich nehme mir nicht die Zeit, deine täglichen Betätigungen zu erforschen. Ein Symbol leuchtet vom Herzen aller derer auf, die ihren Mitmenschen dienen, das wir zuweilen suchen; wenn es zu finden ist, deutet es auf einen Weltdiener hin. Dieses Symbol sollte mir häufiger zu Gesicht kommen. Du dienst denen getreulich, die du liebst. Ich danke dir selbst und auch im Auftrag von K. H. für alles, was du für A. A. B. getan hast, und bitte dich von neuem, ihr weiter beizustehen. Aber ich möchte dich nochmals fragen: Was tust du praktisch, um deinen Anteil an den Bemühungen, der gegenwärtigen Weltnot zu begegnen, beizutragen? Weil dein schöpferisches Unternehmen sich mit den Luxusartikeln des Lebens befasst, musst du es mit einem ebenso mächtigen Ausdruck - wieder auf der physischen Ebene - deines Dienstes an deinen Mitmenschen ausgleichen. Dies ist die erste Frage, die ich dir stelle.

Zweitens frage ich dich, ob du fühlst, dass du freier von den Bindungen derer bist, die von uns als eine grundsätzlich selbstsüchtige und mit sich selbst beschäftigte Gruppe betrachtet wird - von denen, die den sogenannten gesellschaftlichen Kreisen angehören? Ich sagte dir in meiner letzten Unterweisung, dass du in dieser Hinsicht wirkliche Fortschritte machtest, und ich glaube, dass du dir selbst deiner eigenen Reaktionen in diesem Zusammenhang [572] bewusst wirst. Die Menschheit und nicht die Gruppe sogenannter gebildeter Leute sollte deine Zeit und Aufmerksamkeit ebenso in Anspruch nehmen wie deine Arbeit in deiner erwählten schöpferischen Beschäftigung, mit der du dich jetzt befasst. Bist du freier von der Furcht, was sie sagen würden und denken könnten, oder wirst du noch immer vom konzentrierten Selbstinteresse jener Gruppe von Männern und Frauen gelenkt, deren Leben ausschliesslich mit Besitztümern, mit den gesellschaftlich freundlichen Redensarten beschäftigt ist und die Arbeit für das Rote Kreuz als etwas betrachten, was ihre Brauchbarkeit hinreichend demonstriert? Du, ebenso wie andere, hast dich geweigert, dich selbst und deine Interessen mit irgendeiner Klasse zu identifizieren, abgesehen von derjenigen, in die dein Schicksal oder dein Ehrgeiz dich eingeordnet hat, und dies erweist sich oft als ein Hindernis für wahres geistiges Wachstum. Es ist ein Problem, und es dauert jahrelang, die Lehre des allgemein menschlichen Interesses zu erlernen. Es ist nicht leicht, «um Christi willen ein Narr zu sein» - und, mein Bruder, die gesellschaftlichen Kreise gehören zu den grausamsten in der Welt. Es ist nötig, dass sie um ihrer selbst willen und für ihre eigene Erweckung herausgefordert werden.

Lerne es, frei und furchtlos zu stehen und als Seele alle einzuschliessen, mit denen du innerhalb der dynamischen Schwingung deiner seelen-gelenkten Persönlichkeit in Berührung gebracht wirst. Suche, dich mental und nicht emotionell auf die Weltnot einzustellen; füge das zu deinem Dienst in der Meditation hinzu, was praktisch in diesem entsetzlichen Notstand der Welt helfen kann. Das Problem aller Jünger ist heute, eine erfolgreiche Tätigkeit in ihrer erwählten Aufgabe kompetenter Bürgerschaft und Lebensbeschäftigung zu erreichen und doch gleichzeitig hierzu um jeden Preis ein praktisches Leben des Dienstes hinzuzufügen. Dies ist nicht die Pflicht oder das Dharma des Durchschnittsmenschen. Für ihn ist es genug, sich auf der physischen Ebene zu bewähren und die Entwicklung eines dynamischeren und allumfassenden inneren Lebens einem späteren Lebenszyklus zu überlassen. Alle Jünger haben beide Ziele, ein äusseres und ein inneres, verbunden durch einen festgelegten integrierten Ausdruck. In deinem Fall ist diese Situation auf eigenartige Weise von der Seele vorherbestimmt, um eine nötige Überbrückung zwischen deiner mächtigen astralen Natur und deiner entschieden erleuchteten Intuition herbeizuführen. Hierauf habe ich dich vor einigen Jahren hingewiesen.

Die auf Wettbewerb eingestellte Geschäftswelt und der Kampf mit der finanziellen Situation erfordert alle Hilfsquellen deines niederen Denkaspekts, und dies stärkt ihn und macht ihn praktisch wirkungsvoll. Der Vorgang ist daher der einer ausgesprochenen [573] Technik für die Integrierung von Seele und Persönlichkeit. Derselbe Vorgang ruft im Fall des Durchschnittsbürgers eine Integrierung der Persönlichkeit hervor - was wir eine Integrierung nach unten - nennen könnten. Im Fall eines Jüngers wie du ruft es eine Integrierung nach oben hervor und führt zu einer definitiven Neuorientierung der Lebenskräfte und versetzt das Kehlzentrum in schöpferische Tätigkeit.

Ich will dir eine kurze persönliche Meditation geben, die bei dieser Entwicklung helfen und deine Vision, wirksamen Dienst und deine Brauchbarkeit erweitern wird. Halte diese Meditation vor der Gruppenmeditation und zwar in dynamischer Kürze.

1. Ein sich schnell emporhebender Gleichschaltungsakt.

2. Ein Augenblick gespannter Aufmerksamkeit.

3. Dann lass das OM als Seele ertönen.

4. Halte die herabströmende Seelenenergie an und bewirke ihre Verschmelzung mit der emporströmenden Aspiration der Persönlichkeit auf mentalen Stufen. Halte das Bewusstsein an diesem Punkt unverwandt aufrecht.

5. Stelle dir bildlich einen goldenen Lichtstreifen vor, der sich von der Seele - über den Denkaspekt - zum physischen Gehirn erstreckt. Versuche gleichzeitig einen dünnen Lichtfaden zu sehen, der von der Seele zur Hierarchie emporsteigt und durch die Gruppenmitglieder hindurchführt.

6. Dann atme das OM nochmals aus und erkenne, wie es zum Kehlzentrum hinten am Nacken strömt.

7. Konzentriere dein Bewusstsein dort und halte es gleichzeitig im Kopf. Diese Tätigkeit entspricht dem Doppelleben des Jüngers, auf das ich mich oben bezog.

8. Lass das OM sechsmal als Seele ertönen und sende die Energie

a. zum Denkaspekt und konzentriere dich dort;

b. zum Gehirn oder dem höchsten Kopfzentrum;

c. zum Kehlzentrum und konzentriere dich dort.

d. Stelle dir vor, dass du von diesem Zentrum aus das OM durch die Persönlichkeit ausatmest.

e. Dann atme es über die Gruppe deiner [574] Brüder aus,

f. von dort aus zur Menschheit.

Wenn du dies einfach als eine Übung in der Lenkung und dem rechten Fluss von Energie über das Kehlzentrum tun willst, wirst du finden, dass viel wertvolle Lehren in Erscheinung treten und dass du viel brauchbarer und wirkungsvoller in jedem Aspekt deines Lebens, in der Welt und auf geistigen Stufen sein wirst. Du hast viel gelernt, mein Bruder, und ich bedaure nicht, dich zu meiner Gruppe angenommener Jünger hinzugefügt zu haben.

ANMERKUNG: Dies war die letzte Unterweisung, die dem Jünger gegeben wurde, dessen persönliche Unterweisungen in Band I enthalten sind. Die Anmerkung darin auf Seite 457 gilt weiterhin.

An P. G. C.

August 1940

BRUDER VON ALTERSHER!

Ich frage mich, ob du dir darüber klar genug geworden bist, dass für dich das Hindurchdringen der Liebe deiner Seele die Linie des geringsten Widerstandes ist, und zwar auf Grund der Tatsache, dass dein Persönlichkeitsstrahl der siebente ist - der Strahl der Vollendung, der Strahl, der die Form, durch welche die Seele - deren Natur Liebe ist - sich ausdrückt, sich hinreichend auf der physischen Ebene zum Ausdruck bringen kann. Dies ist in deinem Fall besonders leicht, weil der Strahl deines physischen Körpers ebenfalls der siebente ist. Es besteht daher eine direkte Abstiegslinie für die Energie des Formbauens. Hierzu kannst du auch noch die Tatsache hinzufügen, dass deine Persönlichkeitskörper auf dem fünften, sechsten und siebenten Strahl sind; sie folgen einander in folgerichtiger Ordnung und bringen wiederum einen direkten Kanal hervor. Du solltest infolgedessen (wenn du den Mechanismus, durch den deine Seele funktionieren muss, wirklich verstehen sollst) ein viel gründlicheres Studium des siebenten Strahls vornehmen. Er ist auch der hereinkommende Strahl für den nächsten unmittelbaren Zyklus. Eine Kenntnis der Strahleneinflüsse, Technik, Mechanik und der Ziele wird von Jüngern in Erfahrung gebracht werden, in denen die Strahlen sich ausgesprochen manifestieren.

Es ist nicht möglich, für jemand unterhalb des Grades der angenommenen Jüngerschaft viel ausfindig zu machen. Der Typ muss deutlich ausgesprochen [575] und der Forscher fortgeschritten genug sein, um das Stadium des losgelösten Beobachters erreicht zu haben. Du kannst diese Loslösung häufig erlangen. Dein Temperament und deine Ausbildung haben sie in dir entwickelt. Der Jünger auf dem zweiten Strahl muss Loslösung erlernen, während er gleichzeitig esoterisch «verbindend und allumfassend» bleibt, und dies muss bewusst erreicht werden und die Haltung bewahrt bleiben. Der Jünger auf dem ersten Strahl muss losgelöst bleiben und gleichzeitig Zuneigung erlernen und die ganze Welt in einer Reihe von fortschreitenden Verbindungen in seine Aura zulassen. Dies ist schwierig, den es macht jene Ausbildung in Paradoxen erforderlich, die das Geheimnis des Okkultismus sind.

Deine Strahlenkombination und die Konzentrationspunkte erklären in deinem Fall dein starkes Interesse an den Zentren, an ihrer Bedeutung, Belebung und ihrem bewussten Gebrauch. Die Entfaltung eines erwachten Bewusstseins ist das Ziel aller Ausbildung für Einweihung, und die Ausbildung von Kindern, ein erwachtes Gewissen zu entwickeln, ist ein Symbol dafür. Dieses Erwachen wird herbeigeführt durch:

1. Integrierung   -   Die Koordination des Mechanismus.

2. Synthese   -    Die Verschmelzung von Persönlichkeit und Seele.

3. Besitznahme    -   Der Energiezufluss von der Seele in die Zentren.

4. Erwachen    -   Die Reaktion der Zentren auf diesen Zufluss.

Du wirst daher die Folge dieser abgestuften Entwicklung auf dem Weg der Weissen Magie bemerken. Gewöhnlich werden die Zentren von den Unwissenden zuerst objektiv studiert, psychische Übungen werden unternommen, um tatsächliches Gefühl in den Zentren hervorzurufen und den Menschen auf diese Weise ihre Lage und Eigenschaft bewusst zu machen. Später bemühen sie sich, durch Meditation in Kontakt mit der Seele zu kommen. Diese Reihenfolge ist falsch. Der Mensch sollte sich als letztes Stadium der Zentren bewusst werden, und zwar weil er die Seele betont und sich mit ihr identifiziert, nicht mit dem Formaspekt, von dem die Zentren einen Teil bilden. Sei vorsichtig in allen Unterweisungen, die du später über diese Dinge geben magst, um diesen Punkt entsprechend [576] klar zu machen. Ich möchte dich noch auf einen anderen Punkt aufmerksam machen. Du magst vielleicht bemerkt haben, dass ich einigen von euch Meditationen gegeben habe, die sich mit gewissen Zentren und ihren Beziehungen befassen. Ich werde dies immer mehr tun. Die meisten Meditationen, die ich den Gruppenmitgliedern in den ersten Stadien der Bildung der Gruppe gegeben habe, sind in Wahrheit Strahlenmeditationen und können so angepasst und Hinweise auf die Zentren später hinzugefügt werden; aber - in diesem Stadium - weiss nur A. A. B. genug, um die Anpassungen und die nötigen Einfügungen zu machen. Ich habe sie angewiesen, R. S. U. zu bitten, allmählich die ganze Akte der Meditationen abzuschreiben, und du kannst dann während der kommenden Monate mit A. A. B. arbeiten, um sie abzuändern und unter die richtigen Strahlen einzuordnen.

Dieser Dienst und diese Erweiterung der Lehre ist von Wichtigkeit und sollte den Dienst darstellen, den du und R. S. U. gemeinsam mit A. A. B. unternehmen. Die gesammelten Meditationen und die erlangten Kenntnisse werden dazu dienen, etwas von der praktischen Seite des Unterrichts zu liefern, der in Zukunft in den fortgeschritteneren Kursen der Arkanschule erteilt werden soll. Wenn der Krieg vorüber ist - vorausgesetzt, dass er so endet, wie die Grosse Weisse Loge es wünscht - werden viele Zeugnis davon ablegen, dass sie für diese fortgeschrittenere Ausbildung bereit sind, und hierfür müsst ihr als Gruppe vorbereitet sein.

Du magst dich fragen, warum ich diese Angelegenheit in meiner persönlichen Anweisung für dich behandle. Einfach darum, mein Bruder, damit du bei der Vorbereitung für die kommende Entwicklung der Rasse der Menschen helfen mögest, und weil du - infolge deiner Ausbildung und deines täglichen Arbeitsgebiets - dazu ausgerüstet bist, das Mass von technischen Kenntnissen zu liefern, das den gesunden Verstand und die Freiheit von phantastischer Überspanntheit garantiert, die im Zusammenhang mit der Lehre, die über die Zentren und ihre Entwicklung herausgegeben werden soll, so nötig sind. Man muss sich stets daran erinnern, dass im Nerven- und Drüsensystem der Beweis der Zentren zu finden ist, und diese drei müssen stets zueinander in Beziehung gebracht werden, wenn die moderne Wissenschaft die neuen Kenntnisse zu würdigen wissen und sich aneignen soll.

Für dich selbst habe ich nur ein Wort, mein Bruder. Vertiefe dein Verständnis und erinnere dich daran, dass du, infolge der Tatsache, dass zwei deiner Strahlen auf der ersten Linie ausgehender Energie sind, eine Unnahbarkeit sorgfältigst vermeiden musst. [577] Sie ist der erste Schritt zur Isolierung. Jünger müssen sich stets daran erinnern, dass jegliche übermässige Betonung der Energien, welche die Persönlichkeit beherrschen, den Grund für die Formnatur in der nächsten Verkörperung legt. In deinem Fall könnte z.B. eine übertriebene Betonung deiner fünften und siebenten Kraftlinie in diesem Leben eine mächtige und gefährliche Formnatur in deiner nächsten Verkörperung hervorrufen - eine Betonung, die wahrscheinlich eine Persönlichkeit auf dem ersten Strahl mit einer Mentalität auf dem dritten Strahl, einem Astralkörper auf dem sechsten Strahl und einen physischen Körper auf dem fünften Strahl hervorbringen würde. Du kannst die Gefahr dieser Kombination und das Problem erkennen, dem er gegenüberstehen würde, wenn es sich um einen Jünger handelt. Ich habe hier einen Fingerzeig in bezug auf die Art der Entfaltung im Zusammenhang mit karmischer Verantwortung für die Zukunft gegeben. Ein solcher Fingerzeig ist bisher der Öffentlichkeit nicht verfügbar gemacht worden. In diesem Abschnitt habe ich dir viel Stoff zur Erwägung gegeben.

Der Zweck der persönlichen Meditation, die ich dir zu befolgen vorschlage, ist, die beiden Kopfzentren zu verstärkter Tätigkeit anzuregen. Es ist eine einfache Übung, sie sollte aber nur einen Tag um den anderen gemacht werden, weil du in dem Stadium bist, wo du dich schnell entfalten und dadurch unnötige Schwierigkeiten herbeiführen könntest. ... Es ist eine allgemeine vorbereitende Übung in Gewandtheit und in der Handhabung der Energien innerhalb des Körpers.

August 1942

1. Die Stabilisierung deines Lebens in der festgelegten Richtung ist dein nächster Schritt. Aber gestatte keine Kristallisierung, mein Bruder.

2. Das Geheimnis der Dreiheit liegt in deiner Hand. Arbeite daran, um deine Gedanken zu klären.

3. Liebe mehr. Du besitzt Weisheit, doch sende sie auf den Flügeln der Liebe zu anderen hinaus.

4. Lerne umzuwandeln. Unterdrückung ist leichter, aber Umwandlung ist sicherer. Wandle um.

5. Das tätige Doppelleben des Jüngers ist dein nächstes Ziel. Deine Pflicht und dein Ziel gehen Hand in Hand. Du musst mit beiden gleichzeitig wandeln. Auf diese Weise kann die Regenbogenbrücke gebaut werden.

6. Gehe hinaus unter die Menschensöhne und heile und hebe sie empor, aber erhalte das Gleichgewicht und einen weiten Blick. Alle Wege sind gut.

September 1943

MEIN BRUDER!

Es scheint mir, dass [578] ich dieses Jahr so oft zu schwerbedrängten Chelas sagen muss: der Weg ist schwer gewesen. Er war schwer, und dein Weg im Leben ist keine Ausnahme gewesen. Grosse Wellen karmischer Effekte sind auf unsere Erde herniedergeprasselt - auf jenes kleine Schiff, das in Zeit und Raum herumtreibt und auf dem grossen Ozean des Lebens segelt. Die Herren des Karma haben ihren Blick auf unseren Planeten gerichtet. Energie folgt dem Gedanken, und das, mein Bruder, ist alles, was Karma ist - die Wirkung gelenkter Energie auf die Erde, auf die Naturreiche, auf die Menschen und auf den einzelnen Jünger. Viel von diesem Karma hat, besonders jetzt, kein individuelles Ziel, noch ist es irgendwie von den Menschen, die davon betroffen werden, hervorgerufen worden, ob es sich nun um einen einzelnen Jünger oder um ein gewöhnliches Menschenwesen handelt. Augenblicklich ist es grösstenteils mit dem Karma des EINEN, in dem wir leben, weben und sind, verbunden. Es ist auch vorwiegend in der Sphäre von Shamballa und hat zunächst überhaupt wenig Beziehung zur Menschheit. Es ist mir klar, dass dies wenig Bedeutung für dich hat. Dieses Karma, das sich in Shamballa auswirkt, hat jedoch zur Belebung der Tätigkeiten gewisser «eigenwilliger» Menschen geführt; sie haben grosses Übel auf die Erde losgelassen. Aber dieses Karma wird auch die Anregung des guten Willens hervorrufen, und auf diese Weise wird das dauernde Gute das vorübergehende Böse unschädlich machen. Dies darf nicht vergessen werden.

Die Probleme, denen du als einzelner, als Jünger und als Mitglied der Neuen Gruppe der Weltdiener gegenübergestanden hast, sind schwer gewesen, aber du überstehst den Sturm, und dein kleines Schiff wird die steife Brise überleben. Alles ist in Vorbereitung für eine erhöhte Leistung im Dienst - einem Dienst, der sich normal ohne übermässiges Planen entwickeln wird und der deiner Lebensaufgabe und der Erfüllung deiner häuslichen und heilenden Verantwortlichkeiten hinzugefügt werden wird.

Dies wird, wie ich in deinen sechs Saatgedanken letztes Jahr andeutete, in den darin befindlichen Worten zusammengefasst: «deine Pflicht und dein Ziel gehen Hand in Hand.» Dieser Zustand ist geeignet, grössere Schwierigkeiten zu bereiten als ein deutlicher klarer Unterschied. Beziehungen müssen sorgfältiger angepasst und die Zeitregulierung mit äusserster Sorgfalt organisiert und geplant werden. Deine Natur auf dem zweiten Strahl macht das [579] erstere möglich, deine Eigenschaften des ersten Strahls helfen bei dem zweiten. Du solltest die Betonung in diesem Jahr hauptsächlich auf das Herstellen von äusserst liebevollen «rechten Beziehungen» zu allen in deiner unmittelbaren Umgebung legen.

Ich beziehe mich auf ein Vertiefen, mein Bruder, und diese Vertiefung muss bewusst ausgeführt werden. Eines der Dinge, die ich in allen Mitgliedern dieser Gruppe in meinem Ashram zu sehen wünsche, ist ein Vorgang des Vertiefens, der durch Vorstellung, Schweigen, liebevolles Verständnis und innere Synthese durchgeführt wird. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass ihr alle die Aufsätze und Unterweisungen aller anderen lest und studiert, damit ihr diese Tiefe der Einsicht, Vision und Quelle der Tätigkeit erlangt. Dann werden alle äusseren Beziehungen - sowohl die des einzelnen Jüngers als auch der Gruppe - von diesem inneren Zentrum unterstützt und daher andauernd, zuverlässig und konstruktiv sein.

Deine besondere Arbeit in meinem Ashram steht (wie du gut weisst) mit dem Netzwerk des Lichts, das in der Welt erschaffen werden muss, und mit der Förderung der Dreiecke des Lichts in Verbindung. ... Ich möchte drei von euch bitten ... das innere zentrale Dreieck zu bilden und gemeinsam und in beständiger Beratung eine gewisse Vereinheitlichung und Kontinuität der Arbeit herzustellen. Fahre mit der Arbeit fort, die du jetzt tust, und auf dieselbe Art, aber vertiefe (wieder dieser Gedanke) den Inhalt dessen, was du den Menschen gibst, welche die Mitteilungen, die du aussendest, lesen.

Ich halte es nicht für nötig, dir irgendeine festgelegte Meditation zu geben. Die Gruppenmeditation, deine eigene erwägende Arbeit über deine Aufgabe als Jünger (und diese sollte intensiver werden) und deine subjektive Meditation über das Netzwerk des Lichts mit deinen beiden Dreiecksmitgliedern werden dich mit hinreichenden Brennpunkten für Seelenbetonung versorgen. Hier habe ich dir eine Definition der Meditation gegeben, die ein Meister einer Gruppe von Jüngern gab. Er ist keiner der Meister, der euch oder der äusseren Welt bekannt ist, denn er nimmt nur diejenigen in seinen Ashram auf, die in der Vorbereitung für die dritte Einweihung stehen, und dann nur diejenigen, die sich verpflichtet haben, gewisse festgesetzte Tätigkeiten zu unternehmen, für die er sie ausbildet. Diese «Brennpunkte der Betonung» sind mannigfaltig und sollten deine Art der Meditation während des kommenden Jahrs kennzeichnen. Solche Brennpunkte sind kurz, dynamisch, mächtig und ausdrucksvoll und sind nur dann möglich, wenn die [580] Antahkarana entschieden im Bau begriffen ist, was bei deiner Arbeit in dieser Richtung der Fall ist.

Ich finde, dass ich dir sonst wenig mehr zu sagen habe, mein Bruder. Der Grund dafür ist, dass wir jederzeit auf besonders enge Weise zusammenarbeiten und du in der Arbeit meines Ashrams sehr tätig bist. Es ist deshalb nicht nötig für dich, lange Diskussionen zu führen und zu verschiedenen alljährlichen Zeitpunkten lange Unterweisungen von mir zu erhalten. Wir reden zu gewissen Zeiten das ganze Jahr hindurch miteinander, und dies weisst du ebenfalls. Daher die Kürze dieser Mitteilung.

November 1944

MEIN FREUND UND MITARBEITER!

Seit der Zeit meiner letzten Mitteilung an dich hast du unverdrossen und ernsthaft an der dir zugewiesenen Aufgabe gearbeitet und eine gute Grundlage für zukünftige Arbeit gelegt. Ich weiss, dass du dir innerlich selbst über den Wert und das Wesen dessen, was du vollbracht hast, klar geworden bist. Ich möchte dich bitten, die Unterweisungen, die ich dir im Hinblick auf die Arbeit mit den Dreiecken gegeben habe, sorgfältig durchzulesen. Ich brauche sie daher nicht noch einmal zu schreiben. Die schöpferische Arbeit, diese Netzwerke des Lichts und des guten Willens ins Dasein zu rufen, ist gut im Gang. Man könnte sagen, dass die Form (die esoterisch verstanden der Ätherkörper ist) jetzt stark genug ist, um einen organisierten Körper auf der physischen Ebene zu gewährleisten. Ich habe infolgedessen vorgeschlagen, dass die Betonung aller deiner Bemühungen nun auf die Netzwerke selbst und von der beständigen Erwägung des Qualitätsaspekts hinweg verlegt werden sollte. Du solltest es jetzt leichter finden, das Wachsen der Netzwerke zu fördern, als Menschen in der Natur des Lichts und seines Zwecks zu schulen oder auch sie zu einem Verständnis des guten Willens zu bringen - obgleich das letztere viel leichter ist als das erstere. Das Wachsen eines Netzwerkes (durch ein organisiertes Unternehmen) ist etwas, was der Durchschnittsmensch verstehen kann.

Die Arbeit ist bisher durch die Haltung derjenigen, die zu helfen suchten, es aber als äusserst schwierig betrachteten, Dreiecke zu bilden, erschwert worden. Was ein Mensch im Unterbewusstsein empfindet, beeinflusst den Erfolg oder Misserfolg seines Bemühens: Diese Bemühung meinerseits wurde am Anfang durch die komplizierten Vorstellungen, mit denen das konkrete Denken meiner Jünger sie umgab, durch [581] ihren Mangel an Verständnis für die grundlegende Bedeutung und viel anfängliche Kritik gehindert. Es ist ein sehr einfacher Plan, und er kann mit Leichtigkeit verständlich gemacht werden. Ich hoffe, dies in einer Darlegung klarzumachen die ich bald über diese Arbeit schreiben will.

Ich möchte deine Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass Erklärungen, die von irgendeinem Mitglied der Hierarchie, so wie ich, ausgegeben werden, eine Macht enthalten, die nicht aufgehalten werden kann. Dies ist oft bemerkt worden. Lass mich dir ein Beispiel geben. Die allererste Mitteilung, die ich A. A. B. gab und die ich sie zu veröffentlichen bat, hatte den Titel «Die Neue Gruppe der Weltdiener». Hierauf folgte eine, welche «Die nächsten drei Jahre» hiess. Diese wurden genau so hinausgesandt, wie ich sie diktiert hatte, ohne irgendwelche Streichungen, mit ihrem okkulten Sinn intakt und mit wenig oder gar keinen Änderungen bei der Vorbereitung für den Druck. Sie erreichten sofort Tausende von denkenden Menschen und wurden in aller Einfachheit überall angenommen. Ihr Einfluss erreichte seinen Höhepunkt in dem äusserst erfolgreichen Werbefeldzug von 1936. Die Neigung, solche Schriftstücke dem anzupassen, was du und andere als das Fassungsvermögen der allgemeinen Öffentlichkeit ansehen, beeinträchtigt den Magnetismus, der dem unverfälschten Artikel innewohnt, wenn ich es so ausdrücken darf. Dies ist jedoch die Verantwortung aller derer, die diese Phase der Alten Weisheit zu verbreiten suchen, zu deren Offenbarung ich beigetragen habe, und dies hat A. A. B stets verstanden. Sie hat daher allen Vorschlägen widerstanden; Streichungen und Vereinfachungen in den Schriften vorzunehmen. Ich weiss, dass sie darauf besteht, dass der Artikel oder der Aufsatz; den ich zu schreiben beabsichtige, genau so in die Öffentlichkeit hinausgeht, wie ich ihn diktiere, ohne ihn durch christliche Ausdrücke zu verwässern oder durch das Streichen aller okkulten Hinweise harmlos zu machen. Ich weiss, dass du ebenfalls dabei helfen wirst. Letzten Endes tragen ich und A. A. B. die Verantwortung für den Artikel, und die vergangenen Erfahrungen rechtfertigen den Glauben, dass man sich auf die empfindungsfähige Reaktion des öffentlichen Denkens auf esoterische Wahrheit verlassen kann.