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4. Krankheiten und Probleme der Jünger und Mystiker - Teil 5

Gelegentlich tritt eine Schwierigkeit auf, wenn der «Torweg in andere Welten» entdeckt und nicht in der rechten und rechtmässigen Weise, sondern dazu benützt wird, um den Schwierigkeiten des Lebens zu entfliehen und das Sammeln irdischer Erfahrung bewusst abzukürzen. Dann wird die Verbindung zwischen dem Mystiker und seinem physischen Körper immer schwächer und lockerer, bis es so weit kommt, dass der Betrogene die meiste Zeit ausserhalb seines Körpers in einem Dämmerzustand oder in tiefem Schlaf verbringt.

Studierende sollten sich nicht krampfhaft bemühen, das Licht im Kopf zu sehen. Wird es jedoch wahrgenommen und gesehen, dann sollte es sorgsam registriert und reguliert werden. Menschen, die zum zweiten Strahl gehören, werden für diese Erscheinung leichter und häufiger empfänglich sein als diejenigen, die zum ersten oder dritten Strahl gehören. Ein Mensch des ersten Strahls wird den Zufluss von Kraft und Macht mit Leichtigkeit wahrnehmen; er wird daraufkommen, dass sein Problem darin besteht, solche Energien richtig zu handhaben und ihnen den rechten Weg zu weisen.

Viele Bedrängnisse, in der sich derzeit so viele Aspiranten - als Persönlichkeiten - befinden, sind darauf zurückzuführen, dass ihr inneres Licht der Richtung entbehrt und dass daher die Kraft, die sie durchflutet, unbenützt bleibt oder falsch angewendet wird. Viele Fälle von physischer Blindheit und schwacher Sehkraft (ausgenommen Folgen eines Unfalls) sind heutzutage auf das Lichtphänomen im Kopf zurückzuführen. Da es nicht erkannt und verwendet wird, bewirkt es durch Reizung eine ausgesprochene Irritation der Augen und des Sehnerven. Anatomisch gesprochen bedient sich das Licht der Seele, das sich in der Gegend der Zirbeldrüse befindet, des rechten Auges. Dieses Licht wird durch das rechte Auge geleitet, das gemäss der Lehre das Organ von Buddhi, des spirituellen Bewusstseins ist. Durch das linke Auge strömt das Licht der Persönlichkeit, das [611] sich in der Gegend der Hypophyse (der Hirnanhangdrüse) befindet. Die Zeit ist noch nicht da, dass diese Feststellung etwas besagt, höchstens sehr Fortgeschrittenen; aber zum Nutzen künftiger Jünger und Aspiranten soll es hier vermerkt sein.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass eine der Schwierigkeiten der heutigen Zeit die ist, dass das Licht der Persönlichkeit im Kopf viel aktiver als das Licht der Seele ist und auch weit mehr die Qualität brennender Hitze aufweist. Die Wirkung des Seelenlichts ist anregend und im okkulten Sinn kalt. Es bringt jene Gehirnzellen in wirksame Tätigkeit, die noch im Ruhezustand und unerweckt sind. Wenn diese Zellen durch das Einströmen des Seelenlichts zum Leben kommen, tritt das Genie in Erscheinung, häufig begleitet von einem gewissen Gleichgewichtsmangel oder einer fehlenden Kontrolle in mancherlei Hinsicht.

Dieses ganze Thema über Licht und Kraft ist so umfangreich, man versteht verhältnismässig so wenig über diese Doppelform von Energie, die von der Persönlichkeit aufwärts und von der Seele abwärts fliesst, und man erkennt die wahre Bedeutung dessen so wenig, dass die ganze Frage erst dann ins rechte Licht gerückt und richtig gehandhabt werden kann, wenn immer mehr Menschen den Pfad betreten werden. Ich will hier kurz einige Probleme anführen, um einen Gedankenkeim oder Saatgedanken einzupflanzen, aus dem sich künftige Studien entwickeln und spätere Forschungen ergeben können. Man kann sie folgendermassen zusammenfassen:

1. Das Thema: Licht und Energie ist mit dem Problem (denn es ist derzeit ein solches) des gesamten endokrinen Drüsensystems eng verknüpft. Es ist daher von grundlegender Bedeutung, dass diese Beziehung verstanden wird, weil sie einen Teil des Fundamentes bildet, auf dem die Gesundheit des ganzen Körpers und dessen richtige Funktion beruht.

2. Wenn man dieses Thema einmal richtig begriffen hat, wird man finden, dass das Gehirn und die zwei Kopfzentren, welche [612] die Hypophyse und Epiphyse zur Tätigkeit anregen, die treibenden Kräfte für alle Tätigkeiten des Menschen auf Erden sind. Heute lässt sich der Mensch weitgehend von seinen tierischen Instinkten, von seinem Sexualleben und seinen Gefühlsreaktionen, oder vielleicht noch von seinen schöpferischen Impulsen leiten, die sich durch das Kehlzentrum Ausdruck verschaffen. Einige wenige - sehr wenige - Aktivitäten werden vom Herzen aus geleitet. Schliesslich und endlich aber muss der Mensch seine Lebensäusserungen vom Kopf aus über die Doppelorgane der Seele und Persönlichkeit steuern - über das Ajnazentrum, das durch die Hypophyse wirkt und das Leben der Persönlichkeit manifestiert, wenn diese ihren Gipfelpunkt erreicht hat, und über das Kopfzentrum, das durch die Epiphyse wirkt und auf den Impuls der Seele reagiert. Dann wird Gleichgewicht bestehen, dann werden alle Lebenskräfte richtig geleitet und alle Zentren im Körper richtig entwickelt werden, entsprechend dem Werkplan der Strahleinflüsse.

3. Durch diese richtige Neuordnung der Lebenskräfte im Körper und durch die darauffolgende «Erleuchtung und Ausstattung mit Energie» wird der Mensch befähigt, zwei Dinge zu tun. Symbolisch ausgedrückt:

a) Er wird «Gott sehen» und mit der Seele in Verbindung sein.

b) Er wird «wissen, was im Menschen wirkt und lebt» und er kann dann weise handeln und Aufbauarbeit leisten.

4. Der Mensch wird imstande sein», den trügerischen Zauber der Astralebene zu durchdringen» und ohne Irreführung zu arbeiten. Er kann auf diese Weise die ungehinderte Erleuchtung des Gehirns herbeiführen und Wissen ins Gehirn verpflanzen.

Aus den obigen Ausführungen geht hervor, wie viele solche Halluzinationen, Trugbilder, ehrgeizige Wünsche und Irrtümer des modernen Mystikers auf die Frühstadien und den Uranfang der geschilderten Zustände zurückzuführen sind. Die Symptome sind daher [613] deutliche Zeichen einer Entwicklung. Unglücklicherweise werden sie nicht als solche verstanden, und so werden die verfügbare Lichtfülle und die Energie verkehrt angewandt und für egoistische und persönliche Zwecke missbraucht. Dies lässt sich einstweilen nicht vermeiden, nur weit fortgeschrittene und erfahrene Jünger und Okkultisten sind fähig, diese Energien richtig zu handhaben. Viele Aspiranten müssen sich für eine Zeitlang (vom Standpunkt der Persönlichkeit und in dieser Inkarnation) in dem sogenannten «feurigen Licht ihres Missverstehens und in dem brennenden Feuer des Ehrgeizes ihrer Persönlichkeit» zerstören, bis sie jene Bescheidenheit und wissenschaftliche Methode erlernt haben, durch die sie befähigt werden, Licht und Kraft, die zu allen Zeiten in sie herein- und durch sie hindurchströmen, weise zu dirigieren.

Man könnte die drei Arten von Schwierigkeiten, die während der Entwicklung und Entfaltung psychischer Kräfte auftreten, stark verallgemeinert folgendermassen angeben, wobei zu beachten ist, dass es viele Ausnahmen gibt:

1. Wenn sich niedere psychische Kräfte zeigen, so deutet das gewöhnlich darauf hin, dass der Betreffende, der ihr Opfer ist, (denn wir befassen uns hier nur mit pathologischen Fällen der Seelenkunde) sich auf dem dritten Strahl befindet oder dass der dritte Strahl in seiner Persönlichkeit vorherrscht oder in der Strahlausstattung seiner Persönlichkeit ein massgeblicher Faktor ist. Man wird häufig finden, dass der Astralkörper unter der Herrschaft des dritten Strahls steht.

2. Die Wahrnehmung der mystischen Vision mit ihren Begleiterscheinungen wird erleichtert, wenn der zweite Strahl dominiert und stark ist, weil der zweite Strahl in besonderer Weise mit innerer Schau und mit Licht verbunden ist.

3. Wer Macht zur Schau stellt, ist offensichtlich ein Typus des ersten Strahls.

Obwohl alle diese Erlebnisse möglicherweise einmal an jeden Jünger herantreten, so haben die drei erwähnten Hauptschwierigkeiten - die psychischen Kräfte, die mit der mystischen [614] Vision zusammenhängenden Probleme und die Manifestation von Licht und Macht - eine enge Beziehung zu den drei Grundstrahlen. Der Psychologe, der Forscher und Arzt sollte dies bedenken und beachten. Psychische Sensitivität, mystische Dualität und Machtgelüste - das sind die drei Hauptprobleme des Aspiranten, die er studieren und verstehen sollte. Sie üben einen schädlichen Einfluss auf die drei Hauptzentren des Jüngers aus, nämlich auf das Kopf-, Herz- und Ajnazentrum, denn psychische Sensitivität hat eine Beziehung zum Herzzentrum, mystische Dualität zum Ajnazentrum und das Machtproblem zum höchsten Kopfzentrum.

Beim Aspiranten oder Fortgeschrittenen haben die genannten Probleme eine nachteilige Wirkung auf das Kehlzentrum, den Solarplexus und das Sakralzentrum; sie spielen aber bei einem unentwickelten oder Durchschnittsmenschen, der ganz vom irdischen Leben und von seinen Gefühlsreaktionen in Anspruch genommen ist, nur eine kleine oder gar keine Rolle, weil diese Probleme nur dort auftreten, wo eine Bewusstseinserweiterung im Spiele ist. Ein solcher Mensch erlebt nicht die stimulierenden, aber auch aufwühlenden Prozesse der Neuorientierung, der Dualitätserkenntnis und der Persönlichkeitsfusion. Wie wir früher gesehen haben, bringen die Integrationsprozesse ihre eigenen Probleme mit sich.

Mit der Zeit werden die Stadien der Schwierigkeiten vom Standpunkt okkulter Hypothesen aus sorgfältiger erforscht werden; dann werden grosse Fortschritte zu verzeichnen sein, besonders wenn man die Probleme der heranwachsenden Jugend studieren wird, weil diese Probleme das atlantische Bewusstsein und die mystische Entfaltung betreffen.

Ich möchte hier noch hinzufügen: So, wie ein Embryo im Mutterleib die verschiedenen Stadien tierischer Entfaltung wiederholt, genau so rekapituliert ein Mensch als Kind, in der frühen und reiferen Jugendzeit bis zum Alter von 35 Jahren die verschiedenen Bewusstseinsstadien der Rasse. Mit 35 Jahren sollte ein Mensch sich selbst bestätigen können, dass er das Stadium eines intelligenzbegabten Jüngers erreicht hat. Durch die Anerkenntnis dieses Wiederholungsprozesses [615] wird viel gewonnen werden, denn sie wird in dem vor uns liegenden Neuen Zeitalter viel dazu beitragen, die Entwicklungsmethoden bestimmend zu beeinflussen, die weise Erzieher bei Kindern und Jugendlichen anwenden werden.

c) Krankheiten, die mit Zuständen von Gruppen zusammenhängen.

Wir können dieses Thema nur ganz kurz behandeln, und zwar aus folgendem Grund: Gruppenarbeit, im esoterischen Sinne, ist verhältnismässig neu. Der einzelne, der heutzutage in einer Gruppe arbeitet, wird kaum von allen diesen Faktoren berührt, da seine Integration oder Eingliederung in eine Gruppe nur schwach und mangelhaft ist. Die heutigen Menschen sind noch so sehr hinter ihrer Persönlichkeit verschanzt, dass sie in vielen Fällen von den Anregungen seitens einer Gruppe, von den Auswirkungen einer Gruppentätigkeit und von Gruppen-Impulsen abgeschnitten sind. Erst dann, wenn sie sich selbst nicht mehr in den Mittelpunkt stellen und daher für Gruppenideen, Gruppenidealismus und Gruppenaura (mit ihrem Aus- und Einatmen und ihrer Gruppenlebendigkeit) leichter empfänglich werden, können und werden sie den Schwierigkeiten zum Opfer fallen, die ein Gruppenleben auferlegt. Gegenwärtig ist es die Hauptfigur in der betreffenden Gruppe, die führende Persönlichkeit und Seele des Ganzen, in der sich das Leben und Denken der Gruppe konzentriert, mit all den Folgen eines solchen Zustandes. Um diesen Leiter dreht sich das ganze Gruppenleben wie eine Tür in einer Angel (wenn ich es so ausdrücken darf). er wird ein Opfer der Gruppe, und er muss den Preis zahlen für alle Schwächen der Gruppe. Er wird zum Ventil für alles, was die Kameraden tun und denken, und manchmal wird er von der Gruppe sozusagen «totgemacht». Keine Gruppe ist heute schon vollkommen. Jede befindet sich in einem Versuchsstadium und besteht grösstenteils aus einigen Typen des Wassermann-Zeitalters, aus vielen des Fische-Zeitalters und aus einer Anzahl anderer, die sich im Übergangsstadium dieser beiden astrologischen Perioden befinden. Die Führer der neuen Gruppe sind meistens reine Typen des Neuen oder Wassermann-Zeitalters, allerdings nur insoweit es zurzeit möglich oder gegeben ist. Das erklärt die Tatsache, dass eine Gruppe in der Regel nicht imstande ist, den Leiter zu verstehen oder für [616] die neuen Ideale gemeinsam zu arbeiten, wie es erwünscht wäre. Der Leiter der Gruppe ist ein Pionier in einem neuen Gedankenbereich mit neuen Projekten, und er erleidet daher die Strafe für seinen Wagemut und seinen Unternehmungsgeist.

Ich habe nicht die Absicht, hier über die Schwierigkeiten der Gruppen zu sprechen, da es nicht zu meinem Thema gehört. Ich will nur die Schwierigkeiten (die sich oft in körperlichen Störungen äussern) und Probleme des einzelnen Menschen besprechen, der für die Bedrängnis und das Leben einer Gruppe empfänglich ist. Das ist etwas ganz anderes als es die üblichen Probleme eines Mystikers der Vergangenheit sind. Gruppenschwierigkeiten lassen sich heute nur analysieren und erforschen, wenn man den Lebenslauf, die physische Konstitution, die Probleme, Nöte und Todesursachen von Gruppenleitern untersucht. Darauf möchte ich nachdrücklich hinweisen. Mitglieder einer Gruppe sind - so wenig sie wahrscheinlich diese Tatsache zugeben mögen - noch nicht geneigt oder bereit, für das Leben einer Gruppe, an ihren Ausstrahlungen und Energien zu leiden, weil sie noch gar nicht genügend mit der Gruppe verwachsen sind.

Das Problem, das wir hier untersuchen, fällt in zwei Hauptkategorien. Wenn ich sie überdenke, wird es mir klar, dass ich darüber verhältnismässig wenig sagen kann. Im nächsten Jahrhundert werden die Probleme klarer umrissen und die Schwierigkeiten deutlicher geschildert werden. Es sind dies:

a) Probleme, die sich als Folge gelenkten (oder zielstrebigen) Gruppendenkens ergeben. Hierüber kann ich einiges sagen.

b) Krankheiten, die mit dem Atmungssystem zusammenhängen. Darüber kann ich nur weniges sagen.

Wir wollen nun diese Probleme etwas näher betrachten. Wir müssen das erste Problem vom Blickpunkt dessen betrachten, der davon am meisten berührt wird - des Leiters oder Mittelpunktes der Gruppe. Dieselben Probleme mögen auch die drei oder vier Personen angehen, die gemeinsam mit dem Gruppenleiter alle Angelegenheiten der Gruppe planen und lenken.

Krankheiten und Probleme, die durch zielgerichtetes Gruppendenken entstehen.

Es ist [617] ohne weiteres klar, dass die erste und wichtigste Schwierigkeit aus der kritischen Einstellung der Gruppe erwächst, sei es, dass die Mitglieder Kritik in Worten äussern oder sie stark fühlen lassen. Kritik kann viele Ursachen haben, aber meistens sind es Eifersucht, durchkreuzter Ehrgeiz oder persönlicher Verstandesdünkel. Jedes Mitglied irgendeiner Gruppe, besonders solche, die zum engsten Kreis des Leiters (oder der Leiter) gehören, neigt leicht dazu, sich zum Richter aufzuspielen. Sie haben keine Verantwortung zu tragen und sie kennen nicht die Probleme so, wie sie wirklich sind. Daher ist es leicht zu kritisieren. Man sollte bedenken, dass Kritik ein bösartiges Gift ist. Es bringt in jedem Fall Schaden, zuerst dem Kritiker selber, da das zielgerichtete gesprochene Wort wie ein Bumerang wirkt, dann in viel höherem Masse dem Kritisierten. Wenn dieser reine Motive, wirkliche Liebe und ein grosses Mass von Objektivität besitzt, so mögen die feineren Körper des Angegriffenen immun bleiben, aber die Rückwirkung auf seinen physischen Körper bleibt ihm nicht erspart; und an den Stellen, wo körperliche Schwächen oder sonstige Unzulänglichkeiten vorhanden sind, dort wird sich das ausgesandte Gift festsetzen.

Unausgesprochene Kritik ist sehr gefährlich, weil sie stark konzentriert ist und mit aller Macht hinausgesandt wird, selbst wenn sie nicht auf einen bestimmten Menschen gerichtet ist. Kritik geht hinaus wie ein ständiger Strom, ausgesandt auf den Schwingen der Eifersucht, des Ehrgeizes, des Stolzes, getragen von einer persönlichen Auffassung über eine vermutete Situation und getrieben von dem Glauben des Kritisierenden, dass er in der Lage ist, alles besser zu verstehen und richtig durchzuführen, wenn man ihm dazu Gelegenheit gäbe. Wird die Kritik in Worte gefasst und ausgesprochen, so nimmt sie begreiflicherweise durch die mitwirkende Bejahung derer, die durch die Kritik beeinflusst wurden, an Stärke zu. Solche von einer Gruppe zielstrebig gelenkte Gedanken können den körperlichen Ruin und die Zerstörung des physischen Körpers des Leiters oder der Leiter bewirken. Das mag für manche neu sein und sollte viele, die zu den Gruppen des Neuen Zeitalters [618] gehören, veranlassen, ihre Gedanken zu zügeln und aufzuhalten, um ihre Leiter von dem folgenschweren Ansturm ihrer Kritik frei zu halten.

Ich denke dabei gar nicht an Hass, obwohl bewusster und unbewusster Hass oft im Spiele ist, sondern einfach an dieses «zu Gerichtsitzen» und das müssige, krittelnde Geschwätz, auf das ein Durchschnittsmitglied anscheinend nicht verzichten kann. Kritik ist wirklich wie ein Todesatem, der durch angehäuftes Gift und durch Pein und Qual nicht nur den Leiter töten, sondern auch das Gruppenleben zerstören kann und die Bemühungen fehlschlagen lässt, die sich zu aufbauenden Kräften entwickelt hätten; die Hierarchie hätte sich dieser Kräfte bedienen können, falls man diese Bemühungen unterstützt und ihnen Zeit zur Entwicklung gegeben hätte.

Auf den Gruppenleiter ergiessen sich in jeder Gruppe von allen Seiten gezielte Kritik, vergiftete Gedanken, falsch formulierte Ideen, nichtiges Gerede destruktiver Art, die Unterstellung unwahrer Motive, unausgesprochene Eifersüchteleien und Gehässigkeiten, vereitelter Ehrgeiz von Gruppenmitgliedern, ihr Groll und ihre unbefriedigten Wünsche, eine Rolle zu spielen oder von dem Leiter anerkannt zu werden, ihr Begehren, den Leiter ersetzt zu sehen, entweder durch ihre eigene Person oder jemand anderen - und was es da sonst noch an egoistischen Tendenzen und mentaler Dünkelhaftigkeit geben mag. All das attackiert den physischen Körper des Leiters oder der Leiter und wirkt sich oft in ihrem Astralkörper aus. Daher haben die Gruppenmitglieder eine grosse Verantwortung, die von ihnen nur selten erkannt oder übernommen wird. Es fällt ihnen schwer, einzusehen, dass grässliche Wirkungen entstehen, wenn eine Person zur Zielscheibe der Kritik einer ganzen Gruppe wird, und wenn sich das zielgerichtete Denken einer Anzahl von Menschen auf ein oder zwei Personen konzentriert.

Je höher der Gruppenleiter entwickelt ist, umso grösser ist der Schmerz und das Leid. Menschen, die zum ersten Strahl gehören, haben eine angeborene «Isolierungs-Methode»; sie leiden weniger als andere, da sie wissen, wie man diese gesteuerten Kraftströme absperren und ablenken kann. Wenn sie nicht zu den hochgeistigen Menschen gehören, können sie diese Gedankenströme an die Aussender zurücksenden und auf diese Weise an ihnen Rache üben und [619] ihr Leben ruinieren. Menschen des zweiten Strahls reagieren nicht in dieser Weise und können so nicht handeln. Sie haben von Natur aus die Fähigkeit, zu absorbieren und sie ziehen magnetisch alles aus ihrer Umgebung an sich, was auf sie gelenkt wird. Aus diesem Grund erlitt Christus die Todesstrafe. Nicht nur seine Feinde, sondern auch seine sogenannten Freunde nahmen ihm das Leben.

Der Leser könnte vielleicht hier fragen: Was kann ein Leiter oder eine Gruppe von Leitern unter solchen leider Gottes normalen und alltäglichen Umständen dagegen tun? Nichts anderes als dieses: seine Arbeit fortsetzen; sich in sich selbst zurückziehen; mit liebendem Herzen die Wahrheit sagen, wenn sich die Gelegenheit ergibt; nicht verbittert werden über das Leid, das die Gruppe ihm antut; zu warten, bis die Gruppenmitglieder gelernt haben, was Mitarbeit, Schweigen, liebevolle Wertschätzung bedeuten, bis sie die Probleme richtig erfasst und verstanden haben, vor die sich alle Gruppenführer in diesen schwierigen, dem Individualismus huldigenden Tagen gestellt sehen. Diese Zeit wird kommen.

Dann wird die Kehrseite dieses Problems zutage treten, und viele Gruppenführer werden es dann mit der umgekehrten Situation zu tun haben. Da wird der Leiter von der Hingabe gewisser Gruppenmitglieder überwältigt und sozusagen «erstickt». Die Liebe, die über die Persönlichkeit eines Gruppenleiters ausgeschüttet wird, kann ihn fast umbringen. Aber das hat keine so bösartigen Folgen wie die oben angeführten, denn all das ist ein Ausdruck der Liebe, und nicht der Absonderung und des Hasses, obwohl es an sich ein Hindernis und eine Belastung ist und zu mancherlei Schwierigkeiten, Missverständnissen und Reaktionen in der Gruppe führt. In esoterischer Ausdrucksweise wird «der eine, der zu dienen sucht, lahm gelegt und seine Hände und Füsse werden gefesselt.»

Ich möchte noch eine weitere Schwierigkeit kurz erwähnen, da sie insofern wichtig ist, als es sich dabei um eine von der ganzen Gruppe (als Einheit) ausgehende Aktivität, und nicht um die Aktion eines einzelnen oder einer Handvoll Gruppenmitglieder handelt. Ich denke an die Art und Weise, wie heute eine Gruppe ihrem Leiter (oder ihren Leitern) den Lebensodem entzieht. Selten wird jedoch - symbolisch gesprochen - die Nabelschnur zwischen dem Leiter und [620] der Gruppe völlig durchtrennt. Das war der Hauptfehler der Gruppen im Fischezeitalter. Sie blieben gewöhnlich ihrem Leiter zugetan und treu. Doch wenn sich Hass oder Abneigung gegen ihn erhob, zerrissen sie gewaltsam das Band und schnitten die Beziehungen ab, was sowohl der Gruppe als auch dem Leiter viel Schmerz und unnötiges Leid eintrug. Im Neuen Zeitalter wird diese Nabelschnur gleich im Anfangsstadium des Gruppenlebens abgebunden werden; der Leiter (oder die Führergruppe) aber wird während einer langen Zeit - wie eine Mutter für ihr Kind - Wegweiser und Inspiration, liebevoller Schutz und eine Quelle der Belehrung und Erziehung bleiben. Wenn diese Zeit kommt, dann kann die Gruppe auf ihrem Weg weitergehen und ihr Leben selbst bestimmen, auch wenn der Leiter abberufen wird oder aus irgendeinem guten Grund ein Wechsel in der Führung erfolgt.

Je nachdem wie die Gruppe im allgemeinen lebt, wirkt und arbeitet, dementsprechend ist auch die emotionelle und physische Wirkung auf sensitive Gruppenmitglieder. Je enger der persönliche Verkehr unter den Gruppenmitgliedern ist, um so grösser sind die Probleme und Schwierigkeiten in der Gruppe. Nicht so bei den Gruppen im Neuen Zeitalter; sie werden durch ein inneres Band zusammengehalten, nicht so sehr durch persönliche Gefühlseinstellungen, die der äussere Kontakt mit sich bringt. Ich empfehle, diesen letzten Satz sorgfältig zu überdenken, denn er enthält den Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeit der neuen Gruppen. Das Leben und die spezifische Atmosphäre in einer Gruppe bringen Infektionen mit sich, die zu physischen Beschwerden führen. Krankheit entsteht in der Regel aus dem Zusammenleben von Menschen. Mystiker und Sensitive unterliegen der Gruppeninfektion sehr leicht. In den Anfangsstadien echter und rechter Gruppenarbeit sind die Schwierigkeiten, die aus dem Gruppenkontakt entstehen, häufig rein physiologischer Natur und sind nicht so tiefgehend wie die oben beschriebenen. Das darf man nicht vergessen. Physische Störungen und körperliche Erkrankungen sind nicht so schwerwiegend wie psychische.

Atmungskrankheiten der Mystiker

Darüber ist [621] heute nicht viel zu sagen. In dem Masse aber, wie die Gruppen an Zahl, Kraft und Stärke zunehmen, werden Krankheiten der Atmungsorgane eine der Hauptschwierigkeiten ausmachen. Je mehr die Gruppen objektiv (äusserlich) und nicht subjektiv (innerlich) verbunden sind, um so mehr werden diese Störungen um sich greifen. Ich denke hier an jene Erkrankungen der Atmungsorgane, die aus einem Gruppenkontakt entstehen und nicht an dieselben respiratorischen Krankheiten, die von einem Mitglied in die Gruppe eingeschleppt werden. Das hat einen esoterischen Grund, der augenfällig ist. Fehler in der Wahl der Worte, müssiges Gerede und sinnloses Geschwätz als Kommentar zu dem, was der Leiter sagte, haben eine innere Rückwirkung, die vom Durchschnittsschüler nur wenig erkannt und verstanden wird. All dies wirkt sich im Physischen aus, entweder nach der guten oder nach der schlechten Seite. Da dieses Thema neu ist und es an greifbaren Beweisen fehlt, um meine Feststellungen zu erhärten, kann ich nur auf diese versteckten Möglichkeiten aufmerksam machen, und ich muss es der Zeit überlassen, die Genauigkeit meiner Behauptung zu beweisen. Es ist seltsam genug, dass das ganze Thema über das Atmen - möge es den einzelnen oder eine Gruppe betreffen - eine Parallele darin hat, dass manche esoterische Gruppen besonderen Wert auf Atemübungen oder auf das Aussprechen des Wortes Aum legen (das, richtig angestimmt, der Atem der Seele ist) sowie die Pflege rhythmischer Übungen (nach verschiedenen Formeln) nachdrücklich betonen. Das sind alles unerkannte, mehr instinktive als verstandesmässig geplante Bemühungen einer Gruppe, um gewisse deutlich empfundene Gefahren unwirksam zu machen und von der Gruppe abzuwenden.

Diese Übungen können, wenn sie mit Vorsicht ausgeführt werden, sich als nützlich erweisen, aber oft verursachen sie auch ihre eigenen besonderen Probleme. Wenn z.B. ein Unaufgeklärter oder ganze Gruppen, die von der Zeremonie fasziniert sind, das Wort Aum intonieren, ohne die geringste Ahnung zu haben, was sie tun, so bringt dies unweigerlich Schwierigkeiten mit sich. Diese der Gruppenarbeit anhaftenden Schwierigkeiten können jedoch im Neuen Zeitalter durch gewisse esoterische Übungen und Massnahmen, die das Atmungssystem betreffen, vermieden werden. Mehr kann ich darüber nicht sagen. Die neuen Gruppen sind erst in den Kinderschuhen, und [622] Gruppennöte haben sich noch nicht in grösserem Massstab entwickelt; ausserdem sind die zukünftigen Probleme, wie sie dem okkulten und ausgesprochen mystischen Charakter dieser Gruppen eigen sind, noch nicht klar genug erkennbar, um sie begriffsmässig formulieren zu können.

d) Probleme der Mystiker, die mit den gegenwärtigen Strahleinflüssen zusammenhängen.

Wir beobachten heute, wie die Energie des sechsten Strahls ständig abnimmt und der siebte Strahl an Kraft und Aktivität zunimmt. Die Energie, die sich im Ablauf einer der zyklischen Krisen von unserem Planeten nun zurückzieht, hat sich jahrhundertelang sowohl durch den Solarplexus des Planeten als auch - wie man daraus folgern muss - durch den Solarplexus des Durchschnittsaspiranten Ausdruck verschafft. Die Folgen waren zahlreiche Störungen des Verdauungssystems, zu denen noch Probleme emotioneller Art (die ja damit eng zusammenhängen) kamen, woran die meisten Menschen dieses astrologischen Zeitalters, einschliesslich unserer Generation, zu leiden hatten. Die intensive einseitige Einstellung, die fanatische Geistesverfassung und die Aufopferung des persönlichen Lebens für ein empfundenes Ideal haben in den Organen unterhalb des Zwerchfells einen pathologischen Zustand hervorgerufen. Das sollte man wohl beachten.

Der siebte Strahl, der sich durch das Zentrum am Ende der Wirbelsäule betätigt, wird mit der Zeit eine besondere Wirkung auf das ganze Kreislaufsystem ausüben. Dieses elementare Zentrum hängt mit der Lebenskraft zusammen, und «Blut ist Leben», wie man weiss. Es sucht auf das höchste Zentrum im Körper einzuwirken und hat daher mit der Manifestation zweier Energiephasen oder Polaritäten zu tun. Dieses Zentrum ist also einer der Faktoren, der die Schwierigkeiten, die mit den früher besprochenen psychologischen «Spaltungen» zusammenhängen, vergrössern wird. Es hat mit der dreifachen Natur des Menschen - Geist - Seele - Körper - zu tun, mit seiner Dualität als Seele und Persönlichkeit, und mit den Hauptaspekten [623] der Gottheit - Geist und Materie -, aber ebenso auch mit den vielen Arten von Gegensatzpaaren, mit denen sich der Mystiker ohne Unterlass befasst, und die er einmal in eine Einheit auflösen muss. Wer dies erkennt, wird begreifen, wie ungeheuer vielseitig die Probleme und Möglichkeiten sind, die durch die Strahlstimulierung entstehen; diese wird wahrgenommen werden, wenn mit der Manifestation des siebten Strahls der «Wille, sich in Umlauf zu setzen, der Wille, Beziehungen zu schaffen, und der Wille, sich Ausdruck zu verschaffen», seine Anwesenheit fühlbar werden lässt. Diese Kraft wird, soweit sie den Menschen betrifft, auf das Zentrum am Ende der Wirbelsäule einwirken und es zu einer bisher unbekannten Aktivität erwecken und anfachen. Diese Aspekte der Willensphänomene sind glücklicherweise in der Menschheit noch lange nicht voll entfaltet; aber ein gut Teil der gegenwärtigen Weltverwirrung und das ständige Pendeln zwischen Extremen ist der Einwirkung dieser neuen Kräfte zuzuschreiben. Mancher vorzeitige und überbetonte Ausdruck des Willensaspektes bei gewissen Nationen und Einzelmenschen steht mit dem Einschwingen des siebten und dem Ausschwingen des sechsten Strahls in ursächlicher Beziehung. Das Problem wird noch schwieriger durch die Tatsache, dass augenscheinlich eine ausgesprochene Affinität zwischen dem fanatischen idealistischen Willen des sechsten Strahls - der verhärtet, zielgerichtet, fest und gefühlsdurchtränkt ist - und der Willenskraft des ungeschulten Magiers besteht, der von der Energie des siebten Strahls (der Magie und Ordnung), welcher sich durch das Zentrum am Wirbelsäulenende betätigt, beeinflusst wird.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Willenskräften und deren Wesensäusserung ist derzeit äusserst subtil und für einen Anfänger schwer erkennbar. Beide bringen ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich. Ich erwähnte sie hier deshalb, weil sie ein Problem mystischer Art bilden, mit dem sich die Hierarchie zu befassen hat. Der Durchschnittsaspirant braucht jedoch nicht den Versuch zu machen, sich damit zu beschweren.

Ich komme zum Schluss meiner Ausführungen über die Probleme und Krankheiten der Mystiker. Es ist mir klar (weitaus klarer als dem Leser), dass ich über die letzten Punkte, speziell über jene, die [624] mit Gruppen- oder Strahlenproblemen zusammenhängen, nur wenig sagen konnte. Dies war gewiss unvermeidlich. Gruppen des neuen Zeitalters sind derzeit noch selten, obwohl viele Menschen, die innerlich zum neuen Zeitalter gehören, auf der Lebensbühne erscheinen. Erst in der Mitte des nächsten Jahrhunderts wird der vollwertige Gruppentypus auftauchen. Erste Versuche, solche Gruppen zu bilden, sind heute bereits unternommen worden, aber Erfolg oder Misserfolg haben noch keinen Bestand und beide sind so kurzlebig, dass es nicht leicht ist, sie schon unter eine Gesetzmässigkeit zu bringen. Eine einzige ehrgeizige, treulose Person z.B. kann eine Gruppe zugrunde richten; andererseits kann ein einziges selbstloses Mitglied, das keine Kritik übt und der guten Sache hingebungsvoll dient, die Gruppe zu erfolgreicher Arbeit mitreissen. Das zeigt, wie stark ein einzelner ist, ja dass er vorübergehend im gegebenen Zeitpunkt sich stärker erweisen kann als die ganze Gruppe, weil diese noch kein richtiges Verständnis dafür hat, was gemeinsame Arbeit, innerer Zusammenhang und vitale Kraft in einer Gruppe bedeuten. Der Mystiker leidet daher unter diesen Zuständen, die Krankheiten und seelische Störungen hervorrufen, die nicht ausschliesslich persönlich bedingt, sondern häufig die Folgen der unbeständigen Umweltbedingungen sind, unter denen er sein Leben verbringen muss.

Einer der Gründe dafür, dass die Macht der Hierarchie unangetastet und gesichert bleibt, ist dieser: ihre Mitglieder sind frei von psychologischen Problemen, wie sie im Rahmen einer Gruppe auftreten, und sie kennen keine mystischen oder okkulten Störungen, da sie Beständigkeit und Festigkeit besitzen, in grösster Verbundenheit miteinander arbeiten und fest und sicher in den Lebensprinzipien verankert sind. Demgegenüber erleben Mystiker und Okkultisten häufig Zeiten der Unsicherheit und des Wankelmutes; einmal sind sie erfüllt von Zweifeln, was die Zukunft an möglichen Enthüllungen bringen mag, dann ändern sie wieder ihren Sinn und glauben vertrauensvoll daran, dass alles, was die vergangenen Generationen bezeugen, auf unumstösslichen Tatsachen beruht. Dem Durchschnittsstudenten der Mystik und des Okkultismus fehlen die beständigen, unveränderlichen Umweltbedingungen sowie der [625] Glaube, dass er in seiner Gruppe aufgenommen und mit ihr verbunden ist. Ein Gedanke bricht sich heute in der ganzen Welt Bahn - und das ist wirklich ein bemerkenswerter Beitrag -, nämlich die Erkenntnis, dass des Menschen Wissen begrenzt ist, dass seine angesammelte Weisheit nicht genügt, um die Weltsituation zu meistern, und dass er unfähig ist, den durchführbaren Plan auszuarbeiten, der die Menschheit aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten und Sackgassen herausführt. Die Menschen sind weder ihrer selbst noch ihrer Mitbürger sicher, und je grösser ihre Empfindungsfähigkeit ist, desto vielseitiger reagieren sie auf Einflüsse, und um so komplizierter und folgenschwerer sind die psychophysischen Rückwirkungen. Die Menschheit, als Ganzes gesehen, zeigt die Tendenz, in ihrer Einstellung und in ihrem Bewusstsein mystisch zu werden. Die Schichten der Intelligenz fügen diesem mystischen Gewahrsein (das immer in der Asche glimmt, selbst wenn man es nicht sieht oder gar verwirft) einen neuen, sich rasch entwickelnden Sinn hinzu, nämlich den Sinn, okkulte Aufschlüsse zu verstehen.

Das atlantische Bewusstsein der im Jugendstadium befindlichen Menschheit macht dem vertiefteren Bewusstsein des reiferen Menschen Platz. Die Probleme, Schwierigkeiten, Krankheiten und Störungen des mystisch eingestellten Menschen, der nach innen gekehrt und voller Fragen ist, werden während der nächsten Jahrhunderte den Problemen und Verwicklungen des Menschen weichen, der gruppenbewusst und auf das äussere Leben eingestellt in irgend einer Gruppe wirkt. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass solche Gruppen - infolge des Einflusses des Fischezeitalters während der vergangenen zweitausend Jahre - grösstenteils idealistisch eingestellt sind.

Damit kommen wir zu einem der interessantesten Abschnitte unserer Abhandlung, der den Einfluss der Strahlen heute und im Wassermann-Zeitalter, dessen Flügelschlag wir fühlen, zum Gegenstand hat. Das wird die praktische Seite beleuchten und daher von Wert sein. Lasst uns dem Werk im neuen Zyklus, der sich vor uns auftut, erneute Aspiration, vertiefte Liebe und einen lebendigeren Glauben als Gabe darbieten; lasst uns beim Studium der Zukunft stets eingedenk sein, dass eines unserer Haupterfordernisse der Glaube ist, der «ein zuversichtliches Vertrauen auf das ist, was man hofft, und ein festes Überzeugtsein von Dingen, die man mit Augen nicht sieht.» (Hebräer 11, 1)