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I. Gedankenformen - Teil 1

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1. Ihre Funktion.

Es wird dem Leser auffallen, dass wir unsere Betrachtung nicht mit dem einleiten, was am augenscheinlichsten ist, nämlich mit der in Mentalstoff gekleideten exoterischen Form, sondern mit dem inneren Leben, der Idee innerhalb der Form, und mit den Gesetzen, die dem schöpferischen Aspekt zugrunde liegen. Jede [552] Gedankenform hat eine dreifache Funktion:

Auf Schwingungen zu reagieren;

einer Idee einen Träger zu verschaffen;

besondere Zwecke zu erfüllen.

Zuerst wollen wir die logoische Gedankenform untersuchen und sodann unsere Aufmerksamkeit den Gedankenformen zuwenden, die der Denker von den mentalen Bereichen des Systems aus im Gedankenstoff erzeugt. Im Fall des Logos müssen wir uns darüber klar sein, dass sich alle unsere Schlussfolgerungen einzig und allein auf seine physische Manifestation und seine Qualität, sein psychisches Wesen, Aroma, Emanation oder Magnetismus beschränken müssen, soweit wir deren Auswirkungen in der Form beobachten können. Das ist natürlich ein sehr erschwerender Nachteil.

A. Empfänglichkeit für Schwingungen.

In okkulten Kreisen hat man von jeher anerkannt, dass das Ziel der menschlichen Evolution darin besteht, den Denker so weit zu befähigen, dass er auf jeden Kontakt voll und bewusst reagieren und auf diese Weise seine materiellen Hüllen als angemessene Vermittler dieser Berührung benutzen kann. Die menschliche Gedankenform, die sich am leichtesten untersuchen lässt, ist diejenige, die das Ego erschafft, um sie als Ausdrucksmittel zu benutzen. Es bildet seine Hüllen durch die Kraft des Denkens, und der dichte physische Körper ist die beste Hülle, die es - auf irgendeiner Evolutionsstufe - zurzeit herzustellen vermag. Dasselbe lässt sich vom Sonnenlogos sagen. Er erbaut durch die Kraft des Denkens einen Körper, der auf jene Gruppe von Schwingungen reagieren kann, die mit der kosmisch-physischen Ebene zu tun hat (der einzigen Ebene, die wir zu untersuchen imstande sind). Dieser Körper ist aber noch unzulänglich und für den logoischen Denker kein vollständiges Ausdrucksmittel.

Die Schwingungen, auf welche die systemische Gedankenform reagieren muss, sind zahlreich, aber für unsere Zwecke genügen in der Hauptsache sieben, nämlich:

1. Die Schwingungen der kosmisch-physischen Ebene, d.h. all der Materie dieser Ebene, die ausserhalb des logoischen - Grenzrings liegt. Dabei handelt es sich um Prana- und [553] Akasha-Ausströmungen und -Einflüsse.

2. Die Schwingungen der kosmischen Astralebene, insofern sie die physische Form der göttlichen Manifestation beeinflussen. Dazu gehört im kosmischen Bereich die Einwirkung der emotionalen Qualität anderer kosmischer Entitäten auf unseren Sonnenlogos sowie der magnetische Einfluss ihrer psychischen Ausstrahlung auf ihn. Angesichts der Tatsache, dass sein physischer Körper kein Prinzip ist, hat diese Ausstrahlung, ebenso, wie in der menschlichen Evolution, eine viel grössere Wirkung als die im vorhergehenden Absatz erwähnten Schwingungen.

3. Schwingungen, die von dem ausgehen, was im logoischen Bewusstsein als das Höhere Selbst des Logos oder als seine Ursprungsquelle anerkannt wird. Das bringt das Sonnensystem mit dem Schwingungsbereich gewisser Konstellationen in Berührung, die eine äusserst wichtige Rolle in der allgemeinen Evolution dieses Systems spielen.

4. Schwingungen von Sirius auf dem Weg über die kosmische Mentalebene.

5. Schwingungen von den sieben Rishis des Grossen Bären und insbesondere von den beiden, welche die Prototypen der Herren des siebenten und des fünften Strahls sind. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, der seine mikrokosmische Entsprechung in der Rolle findet, die der siebente Strahl bei der Erschaffung einer Gedankenform, und der fünfte Strahl bei ihrer konkreten Gestaltung spielt. Alle Magier, die Materie bearbeiten und sich (bewusst oder unbewusst) mit dem Erbauen von Formen beschäftigen, benutzen diese beiden Arten von Kraft oder Energie.

6. Gewisse sehr entfernte Schwingungen, die bislang im logoischen Körper ebensowenig zu verspüren sind, wie der monadische Einfluss im Körper des Durchschnittsmenschen und die von dem Einen herrühren, von dem sich nichts sagen lässt, d.h. von jener kosmischen Wesenheit, die sich durch sieben Kraftzentren zum Ausdruck bringt, deren eines unser Sonnensystem ist.

7. Eine Reihe [554] von Schwingungen, deren Einfluss in dem Mass wächst, wie sich unser Logos jener Zeitperiode nähert, die man im okkulten Sinn als «Göttliche Reife» bezeichnet. Sie kommen von jener Konstellation der Himmel her, die seinen Gegenpol verkörpert. Das ist ein tiefes Geheimnis, das mit der kosmischen Hochzeit des Logos zusammenhängt.

Daraus geht hervor, dass man derzeit nur wenig über die Zukunft des Sonnensystems sagen kann, so lange, bis die Schwingungen der sechsten und siebenten Ordnung sich stärker bemerkbar machen und ihre Wirkung sich dementsprechend leichter feststellen lässt. Wir können an dieser Stelle nicht mehr tun, als die sieben Arten von Schwingungen anzugeben, auf die unser (in einem materiellen Körper tätiger) Sonnenlogos im Lauf der Zeit bewusst und in vollem Mass reagieren wird. Zurzeit reagiert er auf die Schwingungen der ersten, zweiten, dritten und vierten Ordnung ziemlich eingehend, aber obwohl er dafür empfänglich ist, ist er noch nicht in der Lage, diese Arten von Energie bewusst und in vollem Mass zu verwerten. Er erkennt die Schwingung der fünften Ordnung, und zwar besonders in drei seiner Zentren, aber er beherrscht sie noch nicht ganz. Die beiden anderen werden erahnt und verspürt, aber so schwach und fern, dass sie nahezu ausserhalb seines Bewusstseinsbereiches bleiben.

Wenn man diese Gedankengänge auf den Menschen und die von ihm erzeugten Gedankenformen (wie z.B. seine materiellen Hüllen) anwendet, lässt sich etwas Entsprechendes im System und hinsichtlich der planetarischen Grundpläne erkennen, in denen der Mensch eine Rolle spielt. Später werden wir darüber sprechen, wie der Mensch sich schöpferisch in mentaler Gedankenmaterie betätigt und Formen erbaut, die ausserhalb seiner selbst liegen.

Empfänglichkeit für Schwingungen wird durch folgende Methoden erreicht:

Durch den [555] Zeitfaktor in der Evolution.

Durch ausserhalb des Systems veranlasste Stimulierung und intensive Schulung, sei es für einen Logos oder einen Menschen.

Durch den Einweihungsvorgang und die Anlegung der Einweihungsstabe.

Der Evolutionsfaktor ist allgemein anerkannt und wird von vielen esoterischen und exoterischen Denk- und Glaubensrichtungen studiert. Bei der von ausserhalb des Systems kommenden Stimulierung spielt eine grosse Anzahl von Faktoren eine Rolle, von denen aber besonders zwei bemerkenswert sind, nämlich die Übermittlung dieser Stimulierung:

Durch die Gruppe an die Einheit.

Durch ein höher entwickeltes an ein weniger entwickeltes «Naturreich».

Was den dritten Faktor der Einweihung anbetrifft, so muss man sich darüber klar sein, dass wir dabei nur die grossen Einweihungen im Sinn haben, nicht die zahlreichen Bewusstseinserweiterungen, die sich durch alle Naturreiche und alle Manifestationen hindurch verfolgen lassen.

Im Zusammenhang mit der oben erwähnten ersten Funktion einer Gedankenform (der Fähigkeit, auf Schwingungen zu reagieren) möchte ich auf die notwendige Bedingung hinweisen, dass diese Reaktion zunächst einmal von der im Inneren dieser Form befindlichen Idee ausgelöst werden muss, und dass sie erst später aufgrund einer komplizierten Reflexwirkung in der materiellen Hülle zutage tritt, welche diese Idee umgibt. Eine Schwingung ist das Resultat eines subjektiven Impulses, und sie sucht sich dem subjektiven Bewusstsein durch eine Stosswelle auf die jeweilige sogenannte Substanz bemerkbar zu machen; dieser aufprallende Eindruck wird dem inneren Leben direkt übermittelt und wird dann seinerseits als Erkenntnis oder Gewahrwerdung wieder an die Substanz zurückvermittelt. Ein analoger Vorgang lässt sich in den Reaktionen des Nervensystems im physischen Träger und in deren Zusammenhang mit dem Gehirnbewusstsein beobachten.

Wie sich in den drei Welten menschlichen Bemühens beobachten lässt, betätigt der Mensch sich dort als Schöpfer und verfolgt dabei eine ähnliche Methode. Seine Gedankenformen werden aus [556] mentaler Materie erbaut, die besonders ausgesucht ist, weil sie auf die gleiche Art von Schwingung reagiert, wie die nach Verkörperung suchende Idee; und diese Formen werden - ebenso, wie die logoische Gedankenform, das Sonnensystem - nur so lange fortdauern, wie der Willensfaktor oder die dynamische Lebenskraft sie zusammenhält.

Damit kommen wir zu unserem nächsten Punkt:

B. Einer Idee einen Körper zu verschaffen.

Diese Wortfassung deutet schon an sich auf das grundlegende Prinzip jeder Inkarnation und Betätigung, ja sogar des Daseins selbst. Wenn wir den Logos betrachten wollen, müssen wir diese Idee ausdehnen, bis sie die kosmische Mentalebene umfasst, während wir beim Studium der schöpferischen Fähigkeit des Menschen auf die Mentalebene des Sonnensystems versetzt werden. Ein grundsätzlicher Gedanke muss an dieser Stelle eingeschaltet und gebührend durchdacht werden: Dieser schöpferische Impuls, diese Neigung zur konkreten Ausgestaltung des Abstrakten, diese innewohnende Fähigkeit, «Formgestalt anzunehmen», kommt immer noch in physischer Materie am meisten zum Ausdruck. Das hat seinen Grund darin, dass - für den Menschen - alle Substanzen, mit denen er etwas erschafft, alle Formen, die er erbaut und alle konkreten Gestaltungen, die er vornimmt, innerhalb des physischen Körpers des Logos erschafft, erbaut und vorgenommen werden. Darin lässt sich auch der Grund finden, warum die Natur den Aspekt des Sexuallebens und der physischen Fortpflanzung so betont; das lässt sich in allen Naturreichen beobachten, mit Ausnahme des ersten und des fünften. Das ist eine höchst bedeutsame Feststellung, und die genannten Ausnahmen sollte man von jedem möglichen Gesichtspunkt aus untersuchen, denn sie enthalten das Grundgeheimnis des Sexualproblems auf dem involutionären und dem evolutionären Pfad. In diesen Ausnahmen treten die beiden Extreme zutage. Wenn man die Grundidee begriffen hat, dass das Sonnensystem der physische Träger und Manifestationskörper des Logos ist, dann finden viele Probleme ihre Lösung; und wenn man diese Frage durchdenkt und darüber meditiert, werden besonders zwei Punkte allmählich klar werden:

Erstens. Dass im Lauf der Zeit, in dem Mass, in dem es dem Logos gelingt, sich von den Behinderungen der physischen Materie [557] freizumachen, das gesamte objektive System mehr und mehr als eine Idee oder Konzeption angesehen werden wird, die in eine Hülle oder einen Schleier aus Materie gekleidet ist, die subtiler ist als die physische; dann wird man den logoischen Körper als das Ergebnis von Wille und Wunsch betrachten, der sich aus keinerlei physischer Materie irgendwelchen Grades zusammensetzt; er wird lediglich ein Wunschkörper sein. Das wird eine allgemeine Lage schaffen, die unsere Begriffe übersteigt und nur demjenigen einigermassen verständlich sein wird, der sich auf der systemisch-buddhischen Ebene, dem vierten kosmischen Äther betätigen kann. Man darf nicht vergessen, dass die Astralebene nur die sechste Unterebene der kosmisch-physischen Ebene ist, dass wir also noch keinen wirklichkeitsgemässen Standort haben, von dem aus wir uns eine vernünftige Vorstellung von der kosmischen Astralebene machen könnten. Erst wenn die Astralebene zu einem stillen Empfänger buddhischer Impulse oder zu einem klaren Wasserspiegel jener Ebene geworden ist (was erst gegen Ende dieses Mahamanvantaras der Fall sein wird), werden wir in der Lage sein, uns irgendwelche Vorstellungen von der kosmischen Astralebene zu machen.

Zweitens. Dass der gesamte Sexual-Aspekt der Manifestation, wie wir ihn in den verschiedenen Naturreichen verstehen, ein Ausdruck der Energie des Logos ist, die dasjenige Zentrum in seinem Körper durchströmt und stimuliert, das den Zeugungsorganen entspricht. Als Ganzes betrachtet, sind alle schöpferischen Funktionen der pflanzlichen, tierischen und menschlichen Familie immer noch rein physischer Art und beruhen auf der niederen Wunschnatur. Der Wunsch des Logos nach physischer Inkarnation ist bis jetzt noch immer der vorherrschende Leitgedanke. Späterhin wird sich sein Wunsch danach verringern und sich in ein Verlangen nach schöpferischer Betätigung auf mentalen Gebieten verwandeln. Dadurch wird der Zerstörer-Aspekt in Tätigkeit gesetzt, und es kommt allmählich zur Verdunkelung und zum physischen «Tod» des Sonnensystems. Anzeichen für den Machtantritt dieses Aspekts werden sich darin erkennen lassen, wenn zwei grosse Ereignisse stattfinden:

a. Die Fähigkeit [558] des Menschen, sich bewusst auf mentalen Gebieten schöpferisch zu betätigen und infolgedessen seine niederen sexuellen Triebe in höhere umzuwandeln.

b. Die mentale Belebung eines weiteren grossen Teiles des Tierreiches.

Wenn diese beiden Erscheinungen sich in irgendeiner Runde bemerkbar machen, dann ist das ein Anzeichen für eine entschiedene mentale Polarisierung des Logos; darüber können wir nur dadurch ein Wissen erlangen, dass wir seinen Manifestationskörper in seinen Bestandteilen untersuchen.

Die hier in bezug auf die logoische Gedankenform gemachten Aussagen lassen sich in gleicher Weise auf einen Himmlischen Menschen und einen planetarischen Grundplan anwenden. In dem Mass, in dem seine kosmische Polarisierung einen mehr mentalen Charakter annimmt und seine kosmische Wunschnatur sich umwandelt, wird die seine Zentren durchströmende Kraft eine dementsprechend andere Richtung einschlagen; er wird einigen seiner niederen Zentren und Globen Kraft entziehen; er wird das Interesse an physischer Inkarnation verlieren und sich schliesslich in sich selbst zurückziehen. Die Lebenskraft seiner Gedankenform wird allmählich abnehmen; der dichte physische Globus wird sterben und aus der Objektivität verschwinden, und andere Globen werden zeitweilig, aber nicht sehr lange, sein Leben enthalten. Nach gebührender Zeit wird der ganze Grundplan in Verdunkelung übergehen, und er wird nur in seinem kosmischen Astralkörper tätig sein.

Das gleiche gilt für eine Kette und das ihr innewohnende Leben, wenn man die Kette zwar als ein Zentrum im Körper eines planetarischen Logos betrachtet, das aber dennoch einen eigenen Wirkungsfaktor besitzt. Das lässt sich beim Mond in sehr interessanter Weise beobachten. Der Wunsch seines Bewohners richtete sich nicht länger auf physische Inkarnation; er zog deshalb sein Leben zurück. Alles, was übrig bleibt, ist ein lebloses Gehäuse; zwei Aspekte sind fort, und nur der dritte, das der Materie selbst innewohnende Leben, ist noch vorhanden, zerstreut sich aber immer mehr im Lauf der Jahrhunderte. Beim Menschen lässt sich im [559] allmählichen Zerfall des physischen Körpers nach dem Tode etwas ähnliches beobachten; die beiden anderen Aspekte sind beseitigt und die Form verwest.

In dem Mass, in dem der Mensch diese Grundtatsachen begreift und seine Rolle als Schöpfer zu würdigen lernt, wird auch das ganze Sexualproblem in einem anderen Licht erscheinen; man wird mehr Gewicht auf die Gesetze der mentalen Schöpfung und auf die wissenschaftliche Formulierung von Gedankenformen legen, und der dichte physische Aspekt der Schöpfung wird in den Hintergrund treten. Wenn es dazu kommt, wird der Mensch sein göttliches Geburtsrecht antreten und das menschliche Naturreich seine rechtmässige Aufgabe erfüllen. Der sexuelle Aspekt - wie er gegenwärtig zum Ausdruck kommt - und der gesamte Fortpflanzungsvorgang ist etwas, was der Mensch mit dem Tierreich gemeinsam hat, was auf seinen tierischen Instinkten und seiner dichten physischen Natur beruht, die kein Prinzip darstellt. Sobald er sich einmal völlig vom Tierreich losgelöst hat und das dritte und das vierte Naturreich von einander getrennt dastehen, dann wird auch der Durchschnittsmensch den Geschlechtstrieb und die Fortpflanzungsorgane in ganz anderem Sinn beurteilen, als er das jetzt tut. Schöpfung wird mit der Zeit das Ergebnis von Gedankenimpulsen, aber nicht von Wunschtrieben sein. Der Vorgang wird dann (sobald der Initiativ-Impuls auf der Mentalebene erfolgt ist) ebenso normal, gefahrlos und unbewusst verlaufen, wie das gegenwärtig bei der Atmungstätigkeit der Fall ist. Wenn es dahin kommt (und die Zeit liegt noch in ferner Zukunft), wird physische Fortpflanzung immer noch weiterbestehen, aber man wird die physische Form mehr im Sinn von konkreter Verdichtung und von Energie betrachten, und mehr Gewicht auf das legen, was zur Verkörperung kommen soll. In dieses Stadium wird der Mensch erst dann eintreten, wenn er die Funktionen des ätherischen Körpers wissenschaftlich erkannt und verstanden hat und die Gesetze des schöpferischen Denkens zum Gegenstand allgemeiner Kenntnis und Diskussion geworden sind. Dieses Stadium wird mit einer Periode zusammenfallen, in der das Tierreich neuerdings unter manasischer Beeindruckung stehen und wieder zur Individualisierung zugelassen sein wird.

Zu jener Zeit [560] wird man allgemein anerkennen, dass Geist-Materie zwei Aspekte der einen Einheit sind; und anstelle der heutigen Fachausdrücke für Geist und materielle Substanz werden die umfassenderen Begriffe negative und positive Energie treten, die zwei Aspekte der einen Energie. Alle äusseren Erscheinungen werden dann in Begriffen von Kraft erklärt und ausgedrückt werden; und die sexuelle Frage - die Vereinigung des Männlichen und des Weiblichen, des Negativen und des Positiven auf der physischen Ebene - wird im höheren Sinn gelöst und geläutert werden.

Eine verkörperte Idee ist demnach buchstäblich ein positiver Impuls, der aus mentalen Bereichen kommt und sich in einen Schleier von negativer Substanz kleidet. Später werden diese beiden Faktoren ihrerseits als Emanationen eines noch grösseren Kraftzentrums erkannt werden, das beide benutzt, um eine bestimmte Absicht zum Ausdruck zu bringen.

Eine Gedankenform, wie der Mensch sie erbaut, ist die Vereinigung einer positiven und einer negativen Emanation. Sie beide sind die Emanationen einer Einheit, nämlich des Denkers, der sie zusammenhält.

C. Besondere Zwecke zu erfüllen.

Damit kommen wir zum wichtigsten Bestandteil in der Schöpfung von Gedankenformen. In unserem ersten Punkt A besprachen wir den Bewusstseinsaspekt, d.h. «Empfänglichkeit für Sinnesempfindung oder Gefühl», und damit brachten wir unsere Untersuchung des Gedankenaufbaus in Verbindung mit dem zweiten logoischen Aspekt, nämlich dem Ego oder der Gewahrwerdung von wesentlicher Zweiheit. Im zweiten Abschnitt B gingen wir dann etwas näher auf den dritten logoischen Aspekt ein, nämlich auf intelligente Substanz oder das, wodurch Bewusstsein sich auszudrücken sucht. Jetzt kommen wir zur Betrachtung des Willens- oder Zweckaspektes, und damit bringen wir also den ersten logoischen Aspekt, den «Willen zum Sein» in den Vordergrund. Wenn man sorgfältig über diesen dritten Punkt meditiert, wird man feststellen, dass er (wie zu erwarten war) die beiden anderen in sich einschliesst und sie zur Synthese vereinigt.

Bei Betrachtung dieser «besonderen Zwecke» spielen bestimmte Faktoren eine Rolle, die wir im Auge behalten müssen und die wir im einzelnen [561] aufzählen wollen, um dieses sehr komplizierte Gebiet so klar wie möglich darzustellen. Dazu gehören:

Der Faktor der Identität. Ein besonderer Zweck ist die praktische Anwendung des Willens oder des Vorhabens einer bewussten, intelligenten Wesenheit, und er zeigt sich durch:

a. seinen Ursprung,

b. seine Mission,

c. seine Methode,

d. sein Ziel.

Sie alle unterscheiden sich je nach dem Wesen der sie aussendenden Identität. Alle Gedankenformen - ob logoisch, planetarisch oder menschlich (denn keine anderen Entitäten geringeren Grades wirken als mentale Schöpfer) - entstammen einem Denkvermögen, werden zwecks Erfüllung einer bestimmten Aufgabe erschaffen, kommen nach vorherbestimmten Regeln und Gesetzen zum Ausdruck und verfolgen ein bestimmtes Ziel oder gehen einer erwünschten Vollendung entgegen.

Der Zeitfaktor. Ein besonderer Zweck im Sonnensystem besteht in der allmählichen Evolution eines bestimmten Planes, der dem Denken des Logos entstammt und langsam und nach zyklischem Gesetz seine Vollendung erreicht. Drei ungeheure Zeitspannen vergehen im Lauf dieses Vorgangs:

Die Periode des Aufbaus, in der die Form errichtet wird.

Die Periode der Benutzung, in der ein zentrales Leben die Form bewohnt, belebt und verwendet.

Die Periode der Auflösung, in der die Form entkräftet, zerstört und zerstreut wird.

Im ersten Stadium steht im Vordergrund das, was greifbar ist und mit Objektivität (objektivem Dasein) zu tun hat; das wird betont und ist von höchster Bedeutung. Im zweiten Stadium tritt das Leben innerhalb der Form oder das subjektive Bewusstsein allmählich in den Vordergrund, und die Qualität oder die Psyche der Gedankenform tritt in Erscheinung. Im Endstadium trennt sich die Gedankenform (nachdem sie ihre Mission erfüllt hat) wieder in ihre ursprüngliche Zweiheit, und der Wille oder die Energie (die der Zweiheit zugrunde liegende Einheit) hört auf, einen Zweck zu [562] verfolgen. Das objektive Leben (und zwar geistiges Leben, wenn es sich um kosmische Gedankenformen handelt; manasisches Leben im Fall von solaren, und elementares Leben im Fall von menschlichen Gedankenformen) zieht sich zurück, und die Form zerfällt.

In all diesen Fällen wird es einleuchten, dass der einer Gedankenform innewohnende Zweck sich nur dadurch erforschen lässt, dass man die Entwicklung ihrer Qualität beobachtet; erst wenn man ihre Ausstrahlungen verstehen lernt, wird das Wesen ihrer Mission erkennbar werden. Das gilt grundsätzlich für alle Formen. Wo es sich um verhältnismässig unwichtige Gedankenformen handelt wie z.B. bei denen, die der Mensch zurzeit erbaut -, lässt sich das leicht feststellen; dem geschulten Hellseher enthüllt jede Form durch:

ihre Färbung, ihre Schwingung, ihre Richtung und ihren Grundton das Wesen ihres inneren Lebens, die Qualität ihrer Schwingung und die Art ihres Zieles. Aus der Summe all dieser Einzelheiten wird sich der Zweck offenbaren.

Der Faktor Karma. Jede Gedankenform gerät aufgrund der von ihr ausgelösten Wirkung unter das karmische Gesetz. Im gegenwärtigen Stadium der Geschichte des Sonnensystems - d.h. während der ungeheuer langen Übergangsperiode, in der das Leben aus dem dichten physischen in den logoisch-ätherischen Körper übergeht - fällt es uns nicht leicht, zwischen den Gedankenformen zu unterscheiden, die Wirkungen, und denen, die Ursachen sind. Dabei sollte man beachten, dass nur kosmische und solare Herrscher Gedanken formulieren. Die lunaren Herren und alle geringeren Intelligenzen tun das nicht. Deshalb kommen nur die beiden erstgenannten Gruppen unter karmisches Gesetz. Nur sie sind eigenbewusst und demzufolge verantwortlich. Ohne Eigenbewusstsein gibt es keine Verantwortlichkeit. Daher werden Tiere nicht zur Verantwortung gezogen. Obwohl sie auf der physischen Ebene [563] und in ihren physischen Trägern leiden müssen, sind sie auf den subtileren Ebenen frei von Karma, denn sie besitzen weder Erinnerung noch Voraussicht; sie sind nicht fähig, Zusammenhänge zu begreifen, und da der Funke des Denkvermögens fehlt, bleiben sie (abgesehen von ihrem physischen Körper) ausserhalb des Gesetzes der Wiedervergeltung. Die Ursache für das Leiden im Tierreich verbirgt sich im Geheimnis der Sünde derer, die kein Denkvermögen besitzens [*C80], und in jener, in der Geheimlehre erwähnten, schrecklichen Periode, die zu Fehlgeburten und Entstellungen aller Art führte. Hätte diese Periode nicht stattgefunden und wäre es nicht zu dieser besonderen Art von «Zweckverfehlung» gekommen, dann hätten wir auch das fürchterliche karmische Verhältnis vermieden, das jetzt zwischen dem dritten und dem vierten Naturreich besteht.

Wenn eine Gedankenform bösartig und destruktiv ist, dann bewirkt sie während ihrer Lebensdauer «böses Karma» innerhalb der Gruppe, der ihr Aussender angehört. Das ist der Sinn der gelegentlichen Behauptung, dass einer guten und altruistischen Tat keine karmischen Folgen anhaften.

Der Faktor der Geringeren Bauleute. Damit kommen wir zu einem sehr interessanten Faktor, auf den wir später bei Besprechung der Elementarwesen näher eingehen werden. Der besondere Zweck einer Gedankenform hängt eng mit der Art von Deva-Essenz zusammen, aus der sie erbaut wird, und (im Fall des Menschen auf der Mentalebene) mit der Art von Elementarwesen, die der Mensch zu beherrschen und als Bewohner oder Aktivator der betreffenden Gedankenform auszusenden vermag. Im allgemeinen bedient sich ein Sonnenlogos bei seiner Tätigkeit nur der grossen Bauherren, der Manasaputras verschiedener Rangstufen auf den beiden höheren Ebenen des Sonnensystems. Er benutzt Sie [564] und sendet Sie mit dem Auftrag aus, die systemische Gedankenform zu einem bestimmten Zweck zu erbauen und mit Lebenskraft zu versehen. Die planetarischen Logoi arbeiten hauptsächlich mit Hilfe der Bauherren der drei nächsten Ebenen (Atma-Buddhi-Manas), welche die Aufgaben der planetarischen Grundpläne entwerfen und überwachen. Die Menschen benutzen zu ihrem Werk die Bauleute der niederen Mentalstufen und der Astralebene, denn die menschlichen Gedankenformen sind kama-manasisch; die Bauleute der physischen Ebene werden automatisch zur Tätigkeit angetrieben durch die Kraft der Strömungen und Energien, die von den grossen Bauherren in feinerer Materie erzeugt werden.

Die Darstellung IV sollte das klarmachen.
(565)

Die aufbauenden Entitäten

Qualität                            Entität                                   Zentrum                              Persönlichkeit                                      Naturreich
1. Atma                             Logos                                    Kopf (Gehirn)                      Erhabener Himmlischer Mensch     Siebentes ......Einheit.
2. - 3. Buddhi Manas      Planetarischer Logos          Herz und Kehle                  Himmlischer Mensch                         Sechstes und Fünftes
                                                                                                                                                                                                       ......Zweiheit
4. Mental                          Mensch                                  Sonnengeflecht. Basis      Mensch                                                Viertes.........Dreiheit.
                                                                                          der Wirbelsäule
5. Astral                             Tier                                        Zeugungsorgane                                                                              Drittes .....Zweiheit.
6. Ätherisch                       Pflanze                                  Milz                                                                                                    Zweites .....Übergang.
7. Dicht                              Mineral                                 Keines                                                                                                 Erstes .......Einheit.

Wenn man die Tabelle sorgfältig studiert, wird man feststellen, dass die an erster Stelle genannten fünf Naturreiche die wichtigsten sind, während die letzten beiden besonders deshalb interessant sind, weil das Mineralreich in keiner Weise als Prinzip, sondern lediglich als die konkreteste Verdichtung des Abstrakten angesehen werden kann, und weil das Pflanzenreich als Übermittler der pranischen Lebenskraft eine besondere Rolle in der Ökonomie des Systems spielt; das Pflanzenreich bildet ganz deutlich eine Brücke zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten. Dabei gebrauche ich diese Worte in ihrem weitesten und umfassendsten Sinn. Obwohl man weiss, dass das Mineralreich ein Bewusstsein eigener Art besitzt, lässt Empfindung sich doch erst im zweiten Naturreich deutlich erkennen; und der Unterschied zwischen dem Bewusstsein des Mineralreiches und dem des Tierreiches ist so ungeheuer, dass beide Bewusstseinsarten im Grund unvergleichbar sind. Zwischen beiden befindet sich das Pflanzenreich, das dem Tierbewusstsein im allgemeinen näherkommt als dem des Mineralreiches, und das ausserdem der Deva-Evolution in höchst esoterischer Weise verwandt ist.

All diese Naturreiche sind «Gedankenformen»; alle haben Körper, Lebenskraft, Qualität und Zweck, und alle wurden von einem Leben, das grösser ist als das eigene, zur Erfüllung einer besonderen Aufgabe [566] ausgesandt; sie werden von denen ausgesandt, die eine Mischung von Denkvermögen, Geist und objektiver Form sind. Nur eigenbewusste Wesen können schöpferisch wirken und nur sie sind fähig, einen Entschluss zu fassen, zu koordinieren, zu leiten und zu kontrollieren.

Obwohl es den Anschein haben mag, dass vieles unerwähnt blieb, sollte immerhin der Leser weitere Einzelheiten selbst auszuarbeiten in der Lage sein, wenn er obige vier Faktoren durchdenkt, die im Zusammenhang mit dem «Zweck» in einer Gedankenform erwähnt wurden.

Wenn man diese Ideen im grösseren Rahmen auf einen Sonnenlogos anwendet, erheben sich manche interessante Fragen, die aber nur insoweit von Nutzen sind, als sie den Grundgedanken ausdehnen und den Horizont des Denkers erweitern. Das logoische Vorhaben ist dem Menschen noch unverständlich, es nützt ihm nichts, darüber zu meditieren. Dennoch könnte die Formulierung von Ideen und deren einsichtsvolles Verstehen die Denker allmählich dem Tag näherbringen, an dem die Erkenntnis aufdämmert und eine dementsprechende Zusammenarbeit mit diesem göttlichen Vorhaben möglich macht. Wir wollen also einige dieser Fragen formulieren und es der Zukunft überlassen, die Antwort zu enthüllen:

1. Was mag wohl der Zweck (oder das erstrebte Ziel) der gegenwärtigen Inkarnation des Sonnenlogos sein?

2. Welcher Zweck dokumentiert sich möglicherweise in unserem eigenen planetarischen Grundplan und was ist im Grunde der Plan unseres planetarischen Logos?

3. Worin unterscheidet er sich von anderen planetarischen Grundplänen?

4. Welcher Zweck liegt der Beziehung zwischen Erde und Venus zugrunde?

5. Lässt sich der Zweck des Tierreiches in seiner Gesamtheit irgendwie ermitteln?

6. Was ist im Grunde der Zweck der Evolution der gegenwärtigen Stammrasse? Können wir ihn erkennen?

7. Was ist eigentlich der Zweck, der den verschiedenen nationalen Formen zugrunde liegt?

Jetzt wollen [567] wir die ganze Idee auf eine etwas praktischere Grundlage herunterbringen und unsere Fragen auf folgende Weise formulieren:

1. In welcher Art von Materie formuliere ich gewöhnlich meine Gedanken?

2. Was ist die psychische Qualität meiner Gedankenformen?

3. Zu welch spezifischem Zweck benutze ich mentale Materie?

4. Arbeite ich bewusst oder unbewusst in mentaler Materie?

5. Belebe ich meine Gedankenformen mit einer Entität hoher oder niederer Ordnung?

6. Beobachte ich die Gesetze des Gedankenaufbaus?

7. Bin ich mir über die belebende Kraft des Willens im klaren?

8. Zerstöre ich durch einen bewussten Willensakt Gedankenformen, die ihren Zweck erfüllt haben?

9. Schaffe ich Formen, die karmische Wirkungen mit sich bringen, oder solche, die dem Wohl der Gruppe dienen?

Manche Gedanken dieser Art werden sich erheben, und durch eifriges forschendes Denken lernt der Mensch die Gesetze des Daseins.

2. Die Gesetze des Denkens.

Es gibt drei grosse Gesetze, die wir als Grundgesetze des Kosmos, d.h. jenes grösseren (von allen Astronomen anerkannten) Systems bezeichnen könnten, dem wir als Bestandteil angehören, und sieben Gesetze, die dem Sonnensystem innewohnen. Diese sieben können wir als untergeordnete Gesetze betrachten, obwohl sie vom Standpunkt der Menschheit aus als Hauptgesetze erscheinen.

a. Drei Kosmische Gesetze.

Das erste unter den kosmischen Gesetzen ist das Gesetz der Synthese. Für diejenigen unter uns, welche die buddhische Fähigkeit noch nicht bis zu einem gewissen Grad entwickelt haben, ist es nahezu unmöglich, die Reichweite dieses Gesetzes zu begreifen. Es ist das Gesetz, welches die Tatsache zum Ausdruck bringt, dass alles - ob abstrakt oder konkret - eins ist es ist das Gesetz, welches die Gedankenform des Einen unter den kosmischen Logoi bestimmt, an dessen Bewusstsein sowohl unser System als auch unser grösseres Zentrum teilnehmen. Es ist eine Einheit [568] seines Denkens, eine Gedankenform in ihrer Gesamtheit, ein konkretes Ganzes, aber nicht der abgesonderte Vorgang, für den wir die Evolution unseres Systems halten. Es ist die Gesamtsumme, das Zentrum und die Peripherie und der Manifestationskreis im Sinn einer Einheit.

Das zweite Gesetz ist das Gesetz der Anziehung und Abstossung. Im Grunde beschreibt dieses Gesetz die zwingende Kraft der Anziehung, die unser solares an das Sirius-System bindet; das unsere Planeten in ihrer Bahn um unsere Zentraleinheit, die Sonne, hält; das die geringeren Systeme aus atomarer und molekularer Materie um ein Zentrum innerhalb des Planeten kreisen lässt, und das die Materie der physischen und subtilen Körper rund um ihr mikrokosmisches Zentrum in zweckmässiger Harmonie und Ordnung hält.

Das dritte Gesetz ist das Gesetz der Ökonomie, welches alles, was mit der materiellen und geistigen Evolution des Kosmos zusammenhängt, in der vorteilhaftesten Weise und mit dem geringsten Kraftaufwand ordnet und regelt. Es bewirkt die Vollendung jedes Zeitatomes und jeder Ewigkeitsperiode, und führt alles vorwärts, aufwärts und durch mit einem Mindestmass an Anstrengung, durch zweckmässige Regulierung des Gleichgewichtes und mit dem jeweils erforderlichen Rhythmus. Ein unausgeglichener Rhythmus ist eigentlich nur eine Illusion im Zeitlichen, denn im kosmischen Zentrum existiert er einfach nicht. Darüber sollten wir nachdenken, dann darin birgt sich das Geheimnis des Friedens; und wir sollten uns auch über den Sinn des Wortes durch klar werden, denn es beschreibt die nächste Bewusstseinsausdehnung der Rasse und hat eine okkulte Bedeutung.

Wenn man diesen Gesetzen einen Namen gibt, geht vieles verloren, denn es ist nahezu unmöglich, Abstraktionen in sprachliche Begriffe aufzulösen, ohne dabei ihren inneren Sinn zu verlieren. In diesen Gesetzen kommt wiederum die Idee der Dreiheit zum Ausdruck, und die Analogie behält ihre Gültigkeit, wie zu erwarten war.

Das Gesetz der [569] Synthese                Der Willens-Aspekt                1. Aspekt.

Das Gesetz der Anziehung                        Der Liebes-Aspekt                 2. Aspekt.

Das Gesetz der Ökonomie                        Der Aktivitäts-Aspekt             3. Aspekt.

b. Sieben systemische Gesetze.

Den drei Hauptgesetzen untergeordnet sind die sieben Gesetze unseres Sonnensystems. Wiederum bestätigt sich dabei das Gesetz der Analogie, und die drei werden zu sieben, wie auch anderweitig im Grundplan des Logos. In jedem dieser sieben Gesetze entdecken wir eine interessante Wechselbeziehung zu den sieben Ebenen. Die Gesetze lauten:

1. Das Gesetz der Schwingung, die Grundlage der Manifestation, beginnend auf der ersten Ebene. Dies ist das atomare Gesetz des Systems im gleichen Sinn, wie auf jeder unserer Ebenen die erste Unterebene die atomare Ebene ist.

2. Das Gesetz der Kohäsion. Auf der zweiten Ebene tritt Kohäsion erstmalig in Erscheinung. Sie ist die erste molekulare Ebene des Systems und die Heimat der Monade. Göttlicher Zusammenhalt kommt zum Ausdruck.

3. Das Gesetz der Auflösung. Auf der dritten Ebene erfolgt die endgültige Abstossung, die letzte Ablegung der Hüllen von seiten des fünffältigen Übermenschen. Ein Chohan der sechsten Einweihung entledigt sich aller Hüllen unterhalb des monadischen Trägers, vom atmischen bis zum physischen.

4. Das Gesetz der Magnetischen Kontrolle ist das oberste Gesetz auf der buddhischen Ebene, und in der Entwicklung der Vorherrschaft dieses Gesetzes liegt der Schlüssel zur Beherrschung der Persönlichkeit durch die Monade vermittels des egoischen Körpers.

5. Das Gesetz der Festlegung kommt hauptsächlich auf der Mentalebene zum Ausdruck und steht in engem Zusammenhang mit Manas, dem fünften Prinzip. Das Denken beherrscht und befestigt, und die Folge davon ist Zusammenhalt.

6. Das Gesetz der Liebe ist das Gesetz der Astralebene. Es erstrebt die Umwandlung der Wunschnatur und verbindet sie mit dem grösseren Magnetismus des Liebe-Aspekts auf der buddhischen Ebene.

7. Das Gesetz des Opfers und des Todes ist der vorherrschende Faktor auf der physischen Ebene. Die Zerstörung der Form, um dem Leben eine fortschreitende Entwicklung zu ermöglichen, ist eine der grundlegenden Methoden der Evolution.

Das Zwischengesetz des Karmas. Es gibt ausserdem ein Zwischengesetz, welches das synthetische Gesetz des Sirius-Systems ist. [570] Man bezeichnet es seiner Gattung nach als das Gesetz des Karmas, aber eigentlich bestimmt es den Einfluss, den das Sirius-System auf unser eigenes Sonnensystem ausübt. Soweit ihre interne Ökonomie in Frage kommt, sind beide Systeme in Zeit und Raum oder (mit anderen Worten) in der Manifestation voneinander unabhängig. Wir haben praktisch keinerlei Einfluss auf unser elterliches System, denn unsere Gegenwirkung ist so gering, dass sie kaum Erwähnung verdient; aber es machen sich in unserem System sehr deutliche Wirkungen fühlbar, deren Ursachen im Sirius-System liegen. Wenn wir diese Ursachen in Gestalt von Wirkungen an uns erfahren, dann nennen wir sie das Gesetz des Karmas; sie gaben den Anstoss zum systemischen Karma, welches wir dann, sobald es in Kraft tritt, in unserer okkulten und orientalischen Literatur als Karma schlechthin bezeichnen.

Die Lipika-Herren unseres Systems unterstehen einem ihnen entsprechenden, grösseren Herrn auf Sirius.

Es ergeben sich demnach:

1. Die drei kosmischen Gesetze der Synthese, der Anziehung und der Ökonomie.

2. Das Sirius-Gesetz des Karmas.

3. Die sieben Gesetze des Sonnensystems.

Bekanntlich sind unsere sieben hauptsächlichen Schwingungen diejenigen der niedrigsten kosmischen Ebene; dort sind wir beheimatet. Unser Logos selbst, das Herz unseres Systems, befindet sich auf der kosmischen Astralebene; dort ist er polarisiert. So, wie die Einheiten der vierten, menschlichen Hierarchie durch Benutzung von physischen Körpern ihre Evolution durchmachen, obwohl sie zurzeit in ihren astralen Trägern polarisiert sind, genauso ist uns klar, dass das objektive Sonnensystem den physischen Körper des Logos ausmacht, obwohl seine Polarität in seinem Astralkörper liegt. Es ist bezeichnend, dass der Logos in diesem grösseren Manvantara seine vierte kosmische Einweihung durchmachen soll. Ein Hinweis, der Aufschluss bringen dürfte, liegt in der Entsprechung, die zwischen obiger Feststellung und der Entwicklung der vierten Stammrasse und der gegenwärtigen vierten oder astralen Runde [*C81] besteht.

Das System [571] des Sirius-Logos befindet sich auf der kosmischen Mentalebene, und in einem subtilen, uns unverständlichen Sinn bildet unser Logos, zusammen mit seinem System, einen Teil eines noch grösseren Logos. Das bedeutet keinerlei Verlust von Identität. obwohl das Thema zu kompliziert ist, als dass man es in geeignetere Worte fassen könnte. Aus dieser Analogie ergibt sich im Grunde alles, was über den Erhabenen Himmlischen Menschen gelehrt worden ist. Die gesamte Vorstellung von diesen Gesetzen hängt mit dieser Idee zusammen. Da sind also zunächst einmal die drei Gesetze der höheren kosmischen Ebenen, die das grössere und das geringere System zu einer Synthese der Schönheit zusammen fassen. Dann gibt es auf der dritten Unterebene der kosmischen Mentalebene das grosse Gesetz von Sirius, das karmische Gesetz welches unseren Logos und sein Handeln wirklich ebenso beherrscht, wie das Ego - im Lauf der Evolution - die menschliche Persönlichkeit.

Nach dem Gesetz der Entsprechungen wird es einmal im Kosmos ein ähnliches Verhältnis geben, wie die im Mikrokosmos bestehende Beziehung zwischen Ego und Persönlichkeit. Dieser Hinweis bietet mancherlei Anregung zu nützlichen Betrachtungen. Allerdings dürfen wir die Analogie nicht übertreiben; wir sind in unserer Evolution noch nicht so weit gekommen, dass wir planetarisches, geschweige denn systemisches Bewusstsein erlangt haben; wie dürfen wir also erwarten, auch nur das Abc kosmischer Wahrheit zu begreifen? Bis jetzt sind nur vage Andeutungen, ganz allgemeine Grundgedanken und Verallgemeinerungen möglich. Aber eines ist sicher, nämlich dass Identität jederzeit bestehen bleibt.

Das möchte ich an einem Beispiel erläutern:

Jeder von uns bildet im Lauf der Evolution einen Teil eines der Himmlischen Menschen, die ihrerseits die sieben Zentren in [572] jenem grösseren Himmlischen Menschen, dem Logos, ausmachen. Trotz unserer Verschmelzung mit dem Ganzen verlieren wir aber dennoch nicht unsere Identität, sondern bleiben stets abgesonderte Bewusstseinseinheiten, obwohl wir eins sind mit allem, was lebt der besteht. In ähnlicher Weise verliert auch unser Logos seine Identität nicht, obgleich er einen Bestandteil des Bewusstseins des Sirius-Logos bildet. Der Sirius-Logos ist seinerseits einer der Sieben Erhabenen Himmlischen Menschen, eines der Zentren im Körper des Einen, über den sich nichts sagen lässt.

Die Gesetze und die Ebenen. - Bei unserer Betrachtung der sieben Gesetze des Sonnensystems wollen wir sie in bezug auf die einzelnen Ebenen untersuchen und dabei drei Ziele verfolgen:

1. Wir könnten ihren Einfluss auf den Pfad der Involution, und

2. auf den Pfad der Evolution oder Rückkehr untersuchen;

3. wir könnten kurz auch darauf eingehen, wie sie die menschlichen und Deva-Organismen beeinflussen, die sich nach diesen Gesetzen entwickeln.