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Zweites Kapitel - Die Lehre über den Ätherkörper - Teil 1

Die Lehre über den Ätherkörper

I.   Das Wesen des Ätherkörpers.

Grafik : Evolution eines Sonnenlogos – Pdf in Deutsch

Vieles von dem, was [139] ich hier zu sagen habe, mag bis zu einem gewissen Grade bekannt sein, da verstreut in meinen verschiedenen Büchern viele Mitteilungen über den Ätherkörper zu finden sind. Es wird dennoch nicht ohne Wert sein, wenn die Studierenden auf einigen wenigen Seiten einen allgemeinen Überblick erhalten und die Grundvorstellungen in sich aufnehmen, die der Lehre - oder soll ich sagen der Tatsache? - zu Grunde liegen. Wenn die Studierenden die Zeit dazu haben, wäre es für sie von Nutzen, wenn sie das, was ich gesagt habe, noch einmal lesen und ihre Augen schnell durch die Bücher und Schriften wandern lassen würden, um nach dem Wort «ätherisch» zu suchen. Sie werden es nie bedauern. Das Leben selbst, die in der Zukunft zu erwartende Schulung, die Schlussfolgerungen der Wissenschaft und eine neue Zivilisationsform, - all das wird sich in steigendem Mass auf diese einzigartige Substanz konzentrieren, welche die wahre Form ist, nach der sich alle physischen Körper in jedem Naturreich bilden. Beachtet diese Ausdrucksweise.

Der Okkultismus steht gegenwärtig der Tatsache und dem Wesen des Ätherkörpers ziemlich ablehnend gegenüber. Die Menschen sind zwar bereit, seine Existenz zuzugeben, aber die beherrschenden Faktoren in ihrem Bewusstsein sind die Tatsachen des physischen Körpers (um dessen Behagen, Sicherheit und Obsorge sich alles Leben zu drehen scheint) und des astralen oder emotionellen Körpers. Niemand unter ihnen oder unter den Studierenden des Okkultismus im allgemeinen schenkt dem Ätherkörper irgendwelche Aufmerksamkeit, und es besteht derzeit eine grosse Bewusstseinslücke (nur diesmal normalerweise und zu Recht) zwischen der Persönlichkeit und der geistigen Triade. Diese Lücke wird durch den Bau der Antahkarana überbrückt werden, und diese kann nur von fortgeschrittenen Studierenden errichtet werden. Für die Bewusstseinslücke zwischen dem physischen Körper und seinem ätherischen Gegenstück gibt es keine solche Brücke, die methodisch erbaut werden könnte. Der [140] Ätherkörper besteht aus feinstofflicher ätherischer Substanz, und es gibt da in Wirklichkeit keine Lücke. Sie scheint einfach deswegen zu bestehen, weil die Menschheit einen Aspekt des physischen Körpers ignoriert, der von viel grösserer Bedeutung ist als der grobphysische Körper selbst. Das Bewusstsein der Menschen ist heute physisch-astral orientiert, und der Faktor der lebensbestimmenden Energien ist unbekannt, wird übersehen und ist darum - vom Blickpunkt des Bewusstseins aus - nicht vorhanden.

Es ist heute eine der wichtigsten Verpflichtungen für Studierende des Okkultismus, das Vorhandensein des Ätherkörpers zu bezeugen. Die moderne Wissenschaft ist bereits damit beschäftigt, diesen Nachweis zu erbringen, da ihre Forschungen jetzt schon in den Bereich der Energie eingedrungen sind. Die Elektrotherapie, die wachsende Erkenntnis, dass der Mensch seinem Wesen nach elektrisch und dass sogar das Atom in anscheinend unbelebten Gegenständen eine lebendige, schwingende Wesenheit ist, erhärtet diesen okkulten Gesichtspunkt. Allgemein gesprochen hat die Wissenschaft früher als die Esoterik erkannt, dass Energie der beherrschende Faktor in jeder Erscheinungsform ist. Theosophen und andere rühmen sich, dem menschlichen Denken voraus zu sein, aber das ist nicht der Fall. H. P. B., ein Eingeweihter hohen Grades, gab Ausblick in die Erkenntnisse einer künftigen Wissenschaft, aber dies gilt nicht für die Exponenten der Theosophischen Lehre. Die Tatsache, dass alle manifestierten Formen aus Energie bestehen, und dass auch die wahre menschliche Form keine Ausnahme bildet, ist ein Geschenk der Wissenschaft, und nicht des Okkultismus, an die Menschheit. Der Beweis, dass Licht und Materie synonyme Ausdrücke sind, ist ebenfalls eine wissenschaftliche Folgerung. Die Esoteriker haben das schon immer gewusst, aber ihre aggressiven und törichten Darstellungen der Wahrheit haben die Hierarchie sehr behindert. Die Meister haben oft die Methode der Theosophen und anderer okkulter Gruppen beklagt. Als die neue Darstellung der okkulten Lehre durch die inspirierte Tätigkeit von H. P. B. bekannt wurde, trug eine (mit den Jahren steigende) Anzahl von Mitgliedern der theosophischen [141] Gesellschaft die okkulte Lehre in solcher Weise vor, dass die wahre Lehre verzerrt und der intellektuellen Auffassungsgabe der Masse suchender und einsichtsvoller Menschen Gewalt angetan wurde. Die Lehre vom Ätherkörper ist ein Beispiel dafür. H. P. B. war insofern weitgehend dafür verantwortlich, als er das Wort «astral» verwendete, um eine Menge von Mitteilungen sowohl über das Ätherische als auch über das Astrale zusammenzufassen. Das beruhte auf der Erkenntnis der Tatsache, dass der Astralkörper dazu verurteilt war, in (relativ gesprochen) ein paar Generationen zu verschwinden, und für H. P. B. schon nicht mehr bestand, da er als Jünger bereits eine fortgeschrittene Entwicklungsstufe erreicht hatte.

Da H. P. B. erkannt hatte, dass der Ätherkörper immer eine Ausdrucksform der vorherrschenden Energie ist, von der die Menschheit im jeweiligen Zyklus beherrscht wird, gebrauchte er den Ausdruck «Astralkörper» wechselweise für den Ätherkörper. Der Ätherkörper ist in den allermeisten Fällen der Träger oder das Werkzeug der astralen Energie. Die Masse der Menschen ist ihrem Wesen nach noch atlantisch, also astral bestimmt, und das gilt in einem viel grösserem Umfang, als es der durchschnittliche Okkultist wahrhaben möchte. H. P. B. war jedoch wahrhaftig und wusste, dass der Astralkörper derzeit und auch noch einige (wahrscheinlich etwa drei) Jahrhunderte lang die meisten menschlichen Reaktionen bestimmen und folglich auch die Wesensäusserung der Menschen im täglichen Leben beherrschen würde. Daher die scheinbare Verwirrung in seinen Schriften in bezug auf diese beiden «Körper».

Hier ist eine grundsätzliche Aussage - so fundamental, dass sie alles Denken über den Ätherkörper beherrscht und bestimmt:

Der Ätherkörper besteht hauptsächlich aus der beherrschenden Energie, oder den Energien, auf die der Mensch, die Gruppe, das Volk, oder die Welt in irgendeinem speziellen Zeitenkreislauf oder Weltenzeitalter reagieren.

Damit ihr das klar verstehen könnt, ist es notwendig, dass ich einige Leitsätze über den Ätherkörper aufstelle, die für das ganze [142] Denken des Studierenden bestimmend sein sollten; andernfalls wird er sich der Wahrheit von der falschen Seite nähern. Die moderne Wissenschaft tut dies jedoch nicht. Die Begrenzung der modernen Wissenschaft liegt in ihrem Mangel an geistiger Schau; die Hoffnung der modernen Wissenschaft liegt darin, dass sie die Wahrheit anerkennt, sobald sie bewiesen wurde. Die Wahrheit ist unter allen Umständen das Wesentliche, und in dieser Hinsicht geht die Wissenschaft in der erwünschten Weise voran, auch wenn sie den Okkultismus ignoriert und verachtet. Okkulte Wissenschaftler behindern sich selbst, entweder wegen ihrer Darstellung der Wahrheit oder wegen ihrer falschen Bescheidenheit. Beides ist gleich schlecht.

Es gibt sechs wichtige Leitsätze, die für eine erschöpfende Betrachtung des Ätherkörpers massgebend sind, und ich möchte sie den Studierenden als erste Stufe darbieten:

1. Es gibt im manifestierten Universum (in den Sonnensystemen, in der planetarischen Welt oder in den verschiedenen Naturreichen) nichts, was nicht eine feine und unberührbare, jedoch substanzerfüllte Energieform besässe, die den äusseren physischen Körper kontrolliert, beherrscht und in seinem Zustand bestimmt. Dies ist der Ätherkörper.

2. Diese Energieform - die dem Sonnensystem, den Planeten und allen Formen innerhalb ihres spezifischen Wirkungsbereiches zugrunde liegt - wird selbst bestimmt und gelenkt durch die vorherrschende solare oder planetarische Energie, die unaufhörlich und ohne zeitliche Unterbrechung diese Energieform erschafft, verändert und mit Qualitäten erfüllt. Der Ätherkörper unterliegt einem unaufhörlichen Wandel. Da dies in bezug auf den Makrokosmos wahr ist, so gilt es gleichfalls für den Menschen, den Mikrokosmos, und es wird sich schliesslich auf geheimnisvolle Weise - durch die wirksame Tätigkeit der Menschheit - für alle unter dem Menschen stehenden Naturreiche als wahr erweisen. Das Tier- und Pflanzenreich legen dafür schon Zeugnis ab.

3. Der Ätherkörper besteht aus ineinandergreifenden und [143] umlaufenden Kraftlinien, die von einer oder mehreren der sieben Ebenen oder Bewusstseinsbereiche unseres planetarischen Lebens ausströmen.

4. Diese Energielinien und dieses eng verwobene System von Kraftströmen sind mit den sieben Brennpunkten oder Zentren im Ätherkörper verbunden. Jedes dieser Zentren hat zu einer bestimmten Art von einströmender Energie Beziehung. Wenn die Energie, die den Ätherkörper erreicht, keine Beziehung zu einem besonderen Zentrum hat, dann bleibt dieses Zentrum in Ruhe und unerweckt; wenn sie aber verwandter Art und das Zentrum für ihre Einwirkung empfänglich ist, dann kommt das Zentrum in Schwingung und wird aufnahmefähig; es entwickelt sich dann zu einem beherrschenden Faktor im Leben des Menschen auf der physischen Ebene.

5. Der dichte physische Körper, der aus Atomen besteht, - von denen jedes sein individuelles Leben, sein Licht und seine Wirksamkeit hat - wird durch die Energien, aus denen der Ätherkörper besteht, zusammengehalten und ist deren Ausdrucksform. Diese Energien sind von zweierlei Art, wie uns klar werden wird:

a. Jene Energien, die (durch untereinander verbundene «Linien ungestümer Energie») den zugrunde liegenden Ätherkörper bilden, als Gesamtheit und in Verbindung mit allen physischen Formen. Diese Form erhält dann ihre Qualität vom allgemeinen Leben und von der Lebenskraft der Ebene, auf welcher der Bewohner des Körpers wirkt, d.h. wo sein Bewusstsein normalerweise konzentriert ist.

b. Jene besonderen oder spezialisierten Energien, die der Einzelne (auf seiner speziellen Entwicklungsstufe, durch die Umstände seines täglichen Lebens und zufolge seiner ererbten Anlagen) wählt, dass sie sein tägliches Handeln bestimmen sollen.

6. Der Ätherkörper hat viele Kraftzentren, die auf die mannigfachen Energien unseres planetarischen Lebens reagieren, aber wir werden lediglich die sieben wichtigsten Zentren behandeln, [144] die auf die einströmenden Energien der sieben Strahlen ansprechen. Alle geringeren Zentren werden durch die sieben Hauptzentren bestimmt; das ist ein Punkt, den die Studierenden gerne vergessen. Gerade hier ist das Wissen um die Strahlen des Egos und der Persönlichkeit äusserst nützlich.

Man kann also sehen, wie ausserordentlich wichtig dieses Thema von der Energie wird, da sie den Menschen beherrscht und zu dem macht, was er in irgendeinem gegebenen Augenblick ist; das Thema gibt auch einen Hinweis dafür, auf welcher Ebene er wirken und welche Methode er benützen sollte, um seine Umwelt, seine Umstände und Beziehungen zu meistern. Wenn er das erfasst hat, wird es ihm zu der Erkenntnis verhelfen, dass er seine ganze Aufmerksamkeit von der physischen oder astralen Ebene auf die Ebenen des ätherischen Gewahrseins verlagern muss. Zielbewusst wird er dann entscheiden, welche Energie (bzw. wenn er ein fortgeschrittener Jünger ist: welche Energien) seine tägliche Wesensäusserung bestimmen sollten. Er wird auch erkennen, dass in dem Mass, wie sich seine Einstellung, seine erreichte Stufe und sein Verständnis auf immer höhere Ebenen verschiebt, sein Ätherkörper sich ständig verändert und auf die neu hinzukommenden Energien anspricht. Diese Energien wird er mit seinem vollen Willen hereinbringen; das ist die rechte Anwendung des Wortes «willentlich».

Es ist für den durchschnittlichen Seher oder Hellseher nicht leicht, den Ätherkörper von seiner Umgebung zu unterscheiden, oder seine besondere Art von Energie oder Lebendigkeit zu isolieren, da sich sein Automat, der physische Körper - der aus schwingenden Energieatomen besteht - selbst in ständiger Bewegung befindet; eine solche Bewegung hat notwendigerweise eine Strahlung zur Folge. Ein Beispiel für diese Strahlung ist der tierische Magnetismus. Diese Ausstrahlung des dichten physischen Körpers vermischt sich auf normale und natürliche Weise mit den Energien des Ätherkörpers; daher kann nur der geschulte Seher zwischen den beiden unterscheiden, namentlich bei ihrem Wirken im physischen Körper selbst.

Von einem bestimmten Gesichtspunkt aus kann man den Ätherkörper [145] auf zweierlei Art anschauen: Erstens, wie er den gesamten physischen Organismus durchdringt, dessen Grundlage bildet und ihn bewohnt, und wie er zweitens über die physische Form hinausragt und sie wie eine Aura umgibt. Je nach der Entwicklungsstufe des betreffenden Menschen ist auch die Hülle oder der Raum, den der Ätherkörper ausserhalb des physischen Körpers einnimmt. Er kann eine Ausdehnung von nur wenigen, aber auch vielen Zentimetern haben. Nur in diesem Bereich ausserhalb des physischen Körpers, wo die Strahlungstätigkeit der physischen Atome ausgeschaltet ist, kann der Vitalkörper verhältnismässig leicht studiert werden.

Man findet, dass das Netzwerk des Ätherkörpers jeden einzelnen Teil des physischen Körpers durchzieht. Derzeit ist der Ätherkörper in besonderer Weise mit dem Nervensystem verbunden, das von seinem ätherischen Gegenstück ernährt, überwacht und mit Energie erfüllt wird. Dieses Gegenstück des Nervensystems besteht aus Millionen von winzigen Energieströmen oder - Linien, die der östliche Okkultist «Nadis» nennt. Diese Nadis sind die Träger der Energie. Ja, sie sind sogar die Energie selbst und führen die Energiequalität mit sich, die aus irgendeinem Bewusstseinsbereich kommt, in welchem der «Bewohner des Körpers» gerade konzentriert sein mag. Das können die Astralebene oder auch die Ebenen der geistigen Triade sein, denn nur auf die genannte Weise können Energien den physischen Körper von irgendeiner Ebene aus beherrschen - sei diese auch noch so hoch. Je nachdem, wo das Bewusstsein konzentriert ist, je nach dem psychischen Bewusstseinszustand, der Stärke des geistigen Strebens oder Verlangens und entsprechend der Entwicklungsstufe (oder dem geistigen Standort) des Menschen ist auch die Energie, die von den Nadis an das äussere Nervensystem herangeführt wird. Diese allgemeine Behauptung muss vorläufig hingenommen werden, denn die ganze Angelegenheit ist noch zu kompliziert und der Wahrnehmungsmechanismus der Studierenden noch zu wenig entwickelt, als dass ich mich auf weitere Einzelheiten einlassen könnte. Das mag als Ausgangshypothese genügen, mit der man arbeiten kann.

Die Energiemenge und die Energieart, die jeden Aspekt des Nervensystems beherrscht, wird durch das unmittelbar nächstliegende [146] Zentrum bestimmt. Ein Zentrum ist letzten Endes eine Verteilungsstelle. Auch wenn diese Energie auf den gesamten Körper einwirkt, so beeinflusst das Zentrum, das am stärksten auf die Qualität und die Art der Energie anspricht, dennoch in besonderem Mass die unmittelbar benachbarten Nadis und daher auch die Nerven.

Man muss immer daran denken, dass die sieben Zentren sich nicht in dem grob-physischen Körper befinden. Sie sind ausschliesslich in der ätherischen Substanz und in der sogenannten ätherischen Aura ausserhalb des physischen Körpers. Mit dem physischen Körper stehen sie in enger Verbindung durch das Netz der Nadis. Fünf Zentren befinden sich im ätherischen Gegenstück zur Wirbelsäule; die Energie strömt (durch grosse und reaktionsfähige Nadis) durch die Wirbel des Rückgrats und kreist dann durch den ganzen Ätherkörper, soweit er innerlich im physischen Körper aktiv ist. Von den drei Kopfzentren befindet sich das eine genau über dem Scheitel, das zweite gerade vor den Augen und der Stirn, und das dritte am Hinterkopf, gerade über dem Ende der Wirbelsäule. So sind es acht Zentren, aber in Wirklichkeit nur sieben, da bei der Einweihung das Zentrum am Hinterkopf ebenso wenig von Belang ist, wie die Milz.

Die mächtige Wirkung der - über den Energiekörper einströmendenEnergie selbst hat automatisch diese Zentren oder Sammelbecken für Kraft, diese Energiebrennpunkte, geschaffen, die der geistige Mensch benützen lernen muss und vermittels derer er Energie überall dorthin leiten kann, wo sie gebraucht wird. Jedes dieser sieben Zentren ist im Lauf der menschlichen Evolution in Erscheinung getreten als Reaktion auf die von einem oder von mehreren der sieben Strahlen kommenden Energien. Die Einwirkung dieser periodisch und unaufhörlich von den sieben Strahlen kommenden Ausstrahlung ist so mächtig, dass die sieben Stellen im Ätherkörper viel sensitiver werden als der übrige Teil, und sich zur entsprechenden Zeit zu reaktionsfähigen Verteilungszentren entwickeln. Die Auswirkung dieser sieben Zentren auf den physischen Körper bringt nach entsprechender Zeit [147] eine Verdichtung hervor - einen Zustand, den man eine «durch Reizeinwirkung entstandene Reaktion» aus dichter Materie nennt; auf diese Weise traten allmählich die sieben Hauptorgane des endokrinen Drüsensystems in Funktion. Man muss hierbei bedenken, dass die gesamte Entwicklung des Ätherkörpers geschichtlich in zwei Abschnitte zerfällt:

1. Jenes Stadium, in dem die ätherische Energie, die durch reagenzfähige Zentren strömte und dadurch die endokrinen Drüsen hervorbrachte, allmählich auch eine bestimmte Wirkung auf den Blutstrom auszuüben begann; eine sehr lange Zeit hindurch wirkte die Energie allein durch dieses Mittel. Das gilt noch heute, denn der Lebensaspekt der Energie beseelt das Blut mit Hilfe der Zentren und ihrer Wirkfaktoren, der Drüsen. Daher auch das Bibelwort: «Das Blut ist das Leben.»

2. Als sich das Menschengeschlecht weiter entwickelte, das Bewusstsein zunahm und bestimmte grosse Erweiterungen stattfanden, begannen die Zentren ihre nützliche Wirksamkeit auszudehnen, die Nadis zu verwenden und somit auf und durch das Nervensystem zu wirken. Dies führte zu einer bewussten und planvollen Tätigkeit auf der physischen Ebene, entsprechend dem jeweiligen Standort des Menschen in der Evolution.

So schuf also die einströmende Energie, die den Ätherkörper bildete, den notwendigen ätherischen Mechanismus mit den entsprechenden grob-physischen Gegenstücken. Wie man aus seiner Beziehung zum Blut - über die Drüsen - und zum Nervensystem - über die Nadis - (in beiden Fällen mit Hilfe der sieben Zentren) bemerken wird, wurde der ätherische Mechanismus zum Übermittler zweier Energieaspekte: Der eine ist kama-manasischer Natur (Begierde - niederes Denken), der andere - bei der fortgeschrittenen Menschheit - atmisch buddhischer Art (geistiger Wille - geistige Liebe). Hierin liegt eine grosse Gelegenheit für alle Menschen, da ja das Gesetz der Evolution die ganze manifestierte Schöpfung immer mehr und mehr beherrscht. Was für den Makrokosmos gilt, das gilt ebenso für den Mikrokosmos.

II. Die Grundlage für das nicht abgesonderte Dasein.

Hier wird die Anwendung [148] der schöpferischen Imagination von Nutzen sein. Sie mag vielleicht nicht in allen Punkten ein wahres Bild vermitteln, sie wird jedoch eine grosse Wirklichkeit aufzeigen. Ich meine die Realität, dass in unserem manifestierten planetarischen Leben ein Sondersein nicht möglich ist - weder hier noch irgendwo anders, auch nicht ausserhalb unseres planetarischen Einflussbereiches. Die Vorstellung des Sonderseins, der Isolierung des Einzelwesens, ist eine Illusion des unerleuchteten menschlichen Denkens. Alle Dinge - jede Form, jeder Organismus in allen Formen, alle Aspekte des manifestierten Lebens in allen Naturreichen - sind zu innerst miteinander verbunden durch den planetarischen Ätherkörper, der das Gerüst und die Grundlage für alles Seiende ist. (Die Ätherkörper aller Wesen sind die integralen Bestandteile dieses grossen planetarischen Ätherkörpers.) So unbedeutend und unnütz es scheinen mag: Der Tisch, an dem ihr schreibt, die Blume, die ihr in Händen haltet, das Pferd, auf dem ihr reitet, der Mensch, mit dem ihr sprecht, alle haben mit euch gemeinsam teil an dem unermesslichen, kreisenden Leben, das in jeden Aspekt der Formnatur hineinströmt, durch ihn hindurch- und aus ihm herausströmt. Die einzigen Unterschiede liegen im Bewusstsein; das gilt im besonderen für das Bewusstsein des Menschen und das der Schwarzen Loge. Es gibt nur ein Leben, das durch die ungeheure Anzahl von Formen strömt, die in ihrer Gesamtheit unseren Planeten ausmachen - so wie wir ihn kennen.

Alle Formen sind miteinander verbunden, haben Beziehung zueinander und sind voneinander abhängig; der planetarische Ätherkörper hält sie zusammen, so dass sich dem Auge des Menschen ein zusammenhängendes, ausdrucksvolles Ganzes darbietet, oder, für die Wahrnehmung der Hierarchie, ein einziges, grosses, sich entfaltendes Bewusstsein. Lichtströme ziehen sich von Form zu Form. Einige leuchten hell, andere sind trübe; einige bewegen sich oder [149] kreisen schnell, andere sind träge und langsam in ihrem Wechselwirken; einige scheinen in dem einen Naturreich mit Leichtigkeit zu kreisen, andere in einem anderen; einige kommen aus dieser Richtung, andere aus jener, aber alle sind zu jeder Zeit in Bewegung, es ist ein ständiger Kreislauf. Alle Lichtlinien laufen hin, hinein und hindurch, ein und aus, und es gibt kein einziges Atom im Körper, das nicht Empfänger dieser lebendigen, beweglichen Energie wäre. Es gibt keine einzige Form, die nicht durch dieses bestimmungsgemässe Ein- und Ausströmen in «ihrer Gestalt und Lebendigkeit erhalten» würde, und es gibt daher keinen Teil im Körper der manifestierten Schöpfung (die ja ein integraler Teil im planetarischen Körper des Herrn der Welt ist), der nicht mit seiner zielbewussten Absicht in komplexer, aber vollständiger Berührung stünde - und zwar durch seine drei Hauptzentren: Shamballa, die Hierarchie und die Menschheit. Bei der Mannigfaltigkeit der Formen, aus denen sich sein grosser Körper zusammensetzt, besteht für ihn kein Grund, in bewusster Fühlung zu stehen. Es wäre zwar möglich, wenn er es so wollte, aber es würde ihm keinen Nutzen bringen, ebensowenig wie es euch Nutzen bringen würde, mit irgendeinem Atom in einem Organ eures Körpers in bewusster Fühlung zu stehen. Er wirkt jedoch durch seine drei Hauptzentren, Shamballa, das planetarische Kopfzentrum; die Hierarchie, das planetarische Herzzentrum; und die Menschheit, das planetarische Kehlzentrum. Überall sonst geht das Spiel der Energien (die von diesen drei Zentren aus gelenkt werden) automatisch vor sich. Es ist das Ziel der kreisenden Energien - soweit es uns sichtbar werden kann, wenn wir versuchen, in die göttliche Absicht einzudringen - alle Teile seines Körpers mit Leben zu erfüllen, um die Entfaltung des Bewusstseins in ihnen zu fördern.

Dies gilt grundsätzlich vom Gesichtspunkt Shamballas aus, «wo man den Willen Gottes kennt»; es gilt nur zum Teil für jene Mitglieder der Hierarchie, welche die göttliche Absicht erahnen, den Plan formulieren und ihn dann in verständlicher Form den geringeren Eingeweihten, Jüngern und Aspiranten darbieten. Diese beiden Gruppen wirken gänzlich auf den Bewusstseinsaspekt ein, der den [150] strömenden, kreisenden Energien Antrieb gibt und sie so lenkt, wie es nötig ist. Das gilt nicht für die Masse der Menschheit, die zwar bewusst ist, jedoch nur bewusst innerhalb ihres Wirkungskreises, und die daher grundsätzlich abgesondert ist, weil sie die Betonung auf die Form legt, so wie diese in den drei Welten - den grob-physischen Ebenen der kosmisch-physischen Ebene besteht. Auf der untersten dieser Ebenen reagiert die äussere physische Form auf die kreisenden Energien vermittels der ätherischen Energie, die aus dem untersten der vier Bereiche der ätherischen Ebene kommt.

Allmählich beginnt das Bewusstsein in diesen Formen auf die Natur des äusseren Körpers zu reagieren, weil er ja aus den ätherischen Bereichen Impulse bekommt, und es findet eine tiefgreifende, bedeutsame Entwicklung statt. Diese Entwicklung gliedert sich - ganz allgemein gesprochen - in drei Kategorien:

1. Die äussere Form verändert sich unter der Einwirkung der ätherischen Energien, die in die Form einströmen, durch sie hindurchgehen und wieder verschwinden - unaufhörlich, Äon auf Äon. Die Energie, die in der einen Minute da ist, ist in der nächsten verschwunden.

2. Dieses unaufhörliche Spiel der Energie variiert in Zeit und Raum, verläuft träge, schnell oder rhythmisch, je nach der Art oder Natur der Form, durch die sie gerade strömt.

3. Im Verlauf der Äonen verändert sich die Energie der ätherischen Ebene beträchtlich, je nach der Richtung oder der Quelle, aus der sie kommt. Mit dem Fortschritt der Evolution ändert sich die herrschende Energie ganz deutlich.

Studierende pflegen vom Ätherkörper leichthin als von einer integralen Wesenheit zu sprechen, die einzig aus ätherischer Substanz zusammengesetzt ist, und vergessen dabei, dass der Ätherkörper ein Mittler für die Übertragung vieler Energiearten ist. Sie vergessen die folgenden Tatsachen:

1. Der Ätherkörper [151] selbst besteht aus vier Arten von Substanz, von denen jede ganz deutlich verschieden und in dem einen oder anderen ätherischen Bereich zu finden ist.

2. Diese Substanzen, die in jedem einzelnen Ätherkörper wirksam sind, schaffen ein Netz von Kanälen; sie erzeugen feine Röhren (wenn ich ein so unangemessenes Wort verwenden darf), welche die allgemeine Form des dichten Stoffes oder der berührbaren Form annehmen, der sie jeweils zugeordnet sind. Diese (ätherische) Form ist die Grundlage für jeden Teil des physischen Körpers, und ragt - wie man feststellen kann - noch etwas über die wahrnehmbare Form hinaus. Dieser Ätherkörper hat in Wirklichkeit keine Eiform (wie es die alten Bücher lehren), sondern nimmt für gewöhnlich die Form oder den allgemeinen Umriss der physischen Hülle an, zu der er gehört. Bei Menschen mit einem erweckten und wirksamen Kopfzentrum ist die Eiform allerdings viel häufiger.

3. Diese Kanäle oder Röhren führen - je nach der Energieart, deren Träger sie sind - zu bestimmten Körperbezirken hin, und zwar über die drei Hauptstationen:

a. Die sieben Hauptzentren, von denen ihr soviel gehört habt.

b. Die einundzwanzig kleineren Zentren, die ich euch schon früher beschrieben habe («Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen», Bd. IV. «Esoterisches Heilen»).

c. Die neunundvierzig Brennpunkte, die über den ganzen Körper verteilt sind.

4. Alle diese Zentren und Brennpunkte zur Energieübermittlung sind untereinander durch Kanäle verbunden, die grösser sind als die grosse Menge jener Kanäle, die den Ätherkörper als Ganzes ausmachen; diese grösseren Kanäle entstehen dadurch, dass die vielen kleineren Kanäle und Kraftströme zusammenfliessen und verschmelzen, wenn sie sich einem Zentrum oder [152] Brennpunkt nähern.

5. Die zahllosen kleineren Kanäle oder Leitungsröhrchen für die Energie erzeugen schliesslich in allen Formen jene Schicht der ihnen entsprechenden Nerven, die von der medizinischen Wissenschaft noch nicht entdeckt sind, jedoch etwas wie ein Zwischengewebe oder Zwischennetz darstellen. Diese verbinden den Ätherkörper in seiner Gesamtheit mit dem ganzen zweifachen Nervensystem (dem cerebrospinalen und sympathischen Nervensystem), das auch die Wissenschaft anerkennt. Dieses System, das die Grundlage der Nerven bildet, ist der eigentliche Reaktionsapparat, der über das Gehirn Mitteilungen an das Denkvermögen, oder über Gehirn- und Denkvermögen an die Seele weiterleitet. Dieses System der Nadis wird mit vollem Bewusstsein vom Eingeweihten benutzt, der die geistige Triade und die seelen-durchdrungene Persönlichkeit verbunden hat, der also gesehen und erlebt hat, wie der Seelenkörper (der Kausalkörper oder egoische Lotos) vollständig verschwunden ist, da dieser keine wahre Bedeutung mehr besitzt. Es besteht dann eine ganz besondere, gegenwärtig unerklärbare Beziehung zwischen diesem System der Nadis und der Antahkarana, sobald diese im Entstehen oder bereits vollendet ist.

6. Der physische Körper ist daher, wie so vieles andere in der Natur, dreifach in seinem Aufbau. Es gibt:

a. den Ätherkörper,

b. die substantiellen Nadis,

c. den grob-physischen Körper.

Sie bilden eine Einheit und sind während der Inkarnation untrennbar.

7. Die Zentren in ihrer Gesamtheit und die vielen Kontaktstellen, die man im Ätherkörper findet, sind die Ursache für die Entstehung und Erhaltung des endokrinen Drüsensystems in einer Form, die entweder begrenzt und unzureichend, oder aber charakteristisch für den geistigen Menschen und daher [153] völlig entsprechend ist. Die Nadis ihrerseits sind die Ursache für das Entstehen und äussere Auftreten des zweifachen Nervensystems. Dies sollte man sorgfältig bedenken, es ist der Schlüssel zum Problem des Schöpfertums.

8. Die besondere Art der ätherischen Substanz, die jeder Form zugrunde liegt, ist von zwei Faktoren abhängig:

a. Es kommt auf das Naturreich an. Grundsätzlich bezieht jedes der vier Naturreiche sein Pranaleben von einer der vier Abstufungen (Ebenen) der ätherischen Substanz; von unten nach oben gerechnet gilt:

1) Das Mineralreich wird von der ersten Ebene erhalten.

2) Das Pflanzenreich wird von der zweiten Ebene erhalten.

3) Das Tierreich wird von der dritten Ebene erhalten.

4) Das Menschenreich wird von der vierten Ebene erhalten.

Dies war der Urzustand; aber mit fortschreitender Evolution und infolge der zwischen allen Reichen entstandenen wechselseitigen Ausstrahlung verändert sich die Situation automatisch. Diese «esoterische Ausstrahlungsveränderung» brachte vor Äonen den Tiermenschen hervor. Ich gebe das als Erläuterung und als Schlüssel zu einem grossen Mysterium.

b. Seltsamerweise besteht jetzt der Ätherkörper im Menschenreich (aber nur hier) aus allen vier Arten ätherischer Substanz. Der Grund dafür ist der, dass schliesslich (wenn einmal die Menschheit geistig entwickelt ist) jede dieser vier Ebenen oder Arten von ätherischer Substanz fähig sein wird, auf die vier höheren Bereiche der kosmisch-physischen [154] Ebene reagieren zu können - auf jene ätherischen Bereiche, die wir als logoische, monadische, atmische und buddhische Ebene bezeichnen. Dies wird durch bewusstes, geistiges Wachstum und durch Einweihung zustande kommen.

9. Man muss auch daran denken, dass die Substanz, aus der diese ätherischen Kanäle oder Leitungsröhrchen bestehen, das planetarische Prana ist, die Leben- und Gesundheit spendende Energie des Planeten selbst. Durch diese Röhren können jedoch alle oder irgendeine der möglichen Energien fliessen - emotionelle, mentale, egoische, manasische, buddhische oder atmische Energie, je nach der Entwicklungsstufe des betreffenden Menschen. Das bedeutet immer, dass mehrere Energien durch diese Röhren strömen, es sei denn, die Entwicklungsstufe ist ausserordentlich niedrig, oder man hat es mit einer Spaltungserscheinung zu tun. Diese verschiedenen Energien sind miteinander vereint und verschmolzen, sie finden jedoch alle die ihnen zugehörigen Brennpunkte im Ätherkörper direkt beim Eintritt in den grob-physischen Körper. So wie man es von der Seele oder auch von der Gottheit sagen kann, ebenso kann man auch von der kraftvollen, lebendigen ätherischen Körperhülle oder Wesenheit sagen: «Nachdem ich dieses ganze Universum mit einem Bruchteil meiner selbst durchdrungen habe, bleibe ich.»

Das Wort «Prana» wird fast ebensosehr missverstanden wie die Worte «ätherisch» oder «astral». Diese verworrene Bezeichnung ist schuld an der grossen Unwissenheit, die in okkulten Kreisen herrscht.

Man könnte «Prana» definieren als die Lebensessenz jeder Ebene im siebenfachen Bereich, den wir die kosmisch-physische Ebene nennen. Es ist das massvoll reduzierte Leben des planetarischen Logos, [155] das alle sieben Ebenen (in Wirklichkeit die sieben Unterebenen der kosmisch-physischen Ebene) und alles, was man in und auf ihnen finden kann, beseelt, belebt und miteinander verbindet. Das kosmische Sutratma (oder der Lebensfaden) des planetarischen Logos tritt auf der höchsten unserer Ebenen (der logoischen) in seine Manifestationsform ein und wird mit Hilfe der grossen Lebewesen in Shamballa (ich muss euch daran erinnern, dass Shamballa nicht der Name eines Ortes ist) in Kontakt oder Verbindung gebracht mit der Materie, aus der die manifestierten Welten geschaffen sind, - seien diese nun ohne äussere Form, wie auf den kosmisch-ätherischen Ebenen (unseren vier höchsten), oder berührbar und objektiv, wie auf den drei niederen Ebenen. Es ist vollkommen falsch, dass wir nur dasjenige berührbar nennen, was wir mit Hilfe der fünf Sinne sehen und berühren können. Alles, was sich auf der physischen Ebene, der Astralebene und in den Bereichen des niederen Denkens befindet, wird als zu der Welt der Formen gehörig betrachtet. Diese niedere Mentalebene, auf die oben hingewiesen wurde, schliesst auch jenen Bereich ein, in welchem der Kausalkörper zu finden ist - die Ebene, auf welcher der «Lotos der Liebe schwimmt» wie es der «Alte Kommentar» ausdrückt. Alles, was oberhalb dessen auf mentalen Bereichen und hinauf bis zur höchsten kosmisch-physischen Ebene liegt, ist gestaltlos. Diese Unterschiede sind äusserst sorgfältig zu beachten.

Es gibt im menschlichen Körper ein wunderbares Symbol für den Unterschied zwischen den höheren ätherischen Bereichen (Schichten) und den niederen, sogenannten physischen Bereichen. Das ist das Zwerchfell; es trennt den Teil des Körpers, der das Herz, die Kehle, den Kopf und die Lungen enthält, von allen übrigen Körperorganen. Die genannten Teile sind vom Gesichtspunkt des Lebens aus äusserst wichtig, denn das, was im Kopf beschlossen wird, vom Herzen den Impuls erhält, vom Atem erhalten und durch den Kehlkopf zum Ausdruck gebracht wird, bestimmt, was der Mensch ist.

Unterhalb des Zwerchfells befinden sich jene Organe, deren Gebrauch viel stärker im Objektiven liegt, auch wenn sie von grosser [156] Wichtigkeit sind; obwohl alle diese niederen Organe ihr eigenes Leben und ihren eigenen Zweck haben, so wird dennoch ihr Dasein und ihre Wirksamkeit beeinflusst, bestimmt und bedingt durch das Leben und den Rhythmus, die aus dem höheren Teil des Körpers kommen. Der Durchschnittsmensch wird dies nicht leicht verstehen können, aber jede ernsthafte Begrenzung oder physische Krankheit oberhalb des Zwerchfells hat eine zwingende und bedenkliche Auswirkung auf alles, was unter dem Zwerchfell liegt. Das umgekehrte gilt nicht in demselben Ausmass.

Dies symbolisiert die Wirkkraft und wesentliche Beschaffenheit des Ätherkörpers, des mikrokosmischen wie des makrokosmischen; und die makrokosmische Wesensäusserung des vierfachen grossen Lebens bestimmt alle lebendigen Formen.

Jeder der vier Äther, wie man sie manchmal nennt, soll - soweit es den Menschen angeht - ein Kanal oder ein Ausdrucksmittel der vier kosmischen Äther sein. Gegenwärtig sind wir noch weit davon entfernt. Es kann nur dann wirklich so sein, wenn die Antahkarana erbaut ist und daher als direkter Kanal für die kosmischen Äther fungiert, die wir «universelles Leben, monadische Intensität, göttliche Absicht und reine Vernunft» genannt haben. Denkt ein wenig über diese Energiearten nach und stellt euch schöpferisch ihre Wirkung vor, wenn sie zur gegebenen Zeit und bei angemessener geistiger Entfaltung ungehindert in und durch den Ätherkörper eines Menschen strömen können. Derzeit vermag der Ätherkörper zu reagieren auf Energien:

1. der physischen Welt. Diese Energien sind keine Prinzipien, sondern die Ernährer und Beherrscher der tierischen Begierde;

2. der Astralwelt; diese Energien bestimmen die Begierden, Emotionen und Bestrebungen, denen der Mensch auf der physischen Ebene Ausdruck gibt und nachgeht;

3. der niederen Mentalebene, dem niederen Denkvermögen; diese Energien entwickeln Eigensinn, Selbstsucht, Separatismus sowie die Richtung und Neigung des Lebens auf der physischen [157] Ebene. Wenn sich dieser richtunggebende Instinkt höheren Dingen zuwendet, dann wird er schliesslich das Tor für die höheren kosmisch-ätherischen Energien öffnen;

4. der Seele, dem Prinzip der Individualität, der mikrokosmischen Widerspiegelung des göttlichen Vorhabens. Die Seele ist - in symbolischem Sinne - für die gesamte monadische Wesensäusserung das, was «mittwegs steht», das Werkzeug echter Sensitivität und des Reaktionsvermögens, das geistige Gegenstück zum Solarplexuszentrum, das sich in der Mitte befindet zwischen dem, was über, und dem, was unter dem Zwerchfell liegt.

Wenn die Antahkarana erbaut und die höhere Dreiheit mit der niederen verbunden ist, dann wird die Seele nicht länger benötigt. Dann werden - als Folge dieses Ereignisses - die vier ätherischen Bereiche einfach zu Übermittlern der von den vier kosmisch-ätherischen Bereichen ausgehenden Energie. Der Kanal ist dann direkt, vollständig und unbehindert; das ätherische Lichtnetz hat dann eine grosse Leuchtkraft, und alle Zentren des Körpers sind erweckt und wirken im Einklang und Rhythmus. Dann ist - entsprechend der direkten Verbundenheit zwischen Monade und Persönlichkeit - das Kopfzentrum, der tausendblättrige Lotos, das Brahmarandra, mit dem Zentrum an der Basis der Wirbelsäule genau so unmittelbar verbunden. So wird anstelle der vorher dreifachen Natur der göttlichen Manifestation eine vollständige Dualität hergestellt, nämlich:

1. Monade  - Persönlichkeit

Die dreifache Seele ist nicht länger nötig.

2. Kopfzentrum  - Zentrum an der Basis der Wirbelsäule

Die fünf dazwischen liegenden Zentren werden nicht länger gebraucht.

Der «Alte Kommentar» sagt in [158] diesem Zusammenhang:

«Dann sind die Drei nicht mehr, die alles darstellen, was war; die als Einheit wirkten und alle sieben beherrschten. Die sieben, die den Dreien Folge leisteten, welche auf das Eine reagierten, hören nicht länger den dreifachen Ruf, der alles bestimmte, was da war. Nur die beiden bleiben übrig, um der Welt die Schönheit des lebendigen Gottes, die Wunder des Willens zum Guten und die das Ganze beseelende Liebe zu zeigen. Diese beiden sind Eins, und so steht das Werk vollendet da. Sodann singen die Engel.»

III. Die planetarischen und menschlichen Zentren.

Es gibt einen Faktor, der [159] auf den Ätherkörper bestimmend einwirkt, der aber bisher immer sehr wenig erwähnt worden ist, weil es vollständig wertlos gewesen wäre, ihn mitzuteilen. Ich möchte ihn in tabellarischer Form darstellen und beginne mit einigen Punkten, die schon früher mitgeteilt wurden, hier aber um der Klarheit willen wiederholt und in der richtigen Reihenfolge aufgestellt werden sollen:

1. Der planetarische Logos wirkt durch die drei Hauptzentren;

a. Das Zentrum, wo man den Willen Gottes kennt: Shamballa.

b. Das Zentrum, wo sich die Liebe Gottes offenbart: die Hierarchie.

c. Das Zentrum, wo die Intelligenz Gottes die Evolution zustande bringt: die Menschheit.

2. Die drei Hauptzentren, sowohl die planetarischen wie die menschlichen, bestehen in ätherischer Substanz und können sich physische Entsprechungen schaffen oder auch nicht. Nicht alle Meister wirken z.B. durch eine physische Hülle. Trotzdem haben sie einen Ätherkörper, der aus der Substanz der vier kosmisch-ätherischen Bereiche (Schichten) besteht (der buddhischen, atmischen, monadischen und logoischen Bereiche). Diese sind die vier kosmischen Äther, die höhere Entsprechung zu unseren ätherischen Unterebenen; es sind die vier Bereiche der kosmisch-physischen Ebene. Die Meister wirken solange in einem kosmisch-ätherischen Körper, bis sie bei der sechsten Einweihung (der Entscheidung) einen der sieben Pfade der letzten Bestimmung wählen.

Diese drei wichtigsten Energiezentren stehen in enger Verbindung miteinander, und der Jünger ist durch seine eigenen [160] Hauptzentren (Kopf, Herz und Kehle) mit den drei planetarischen Zentren verbunden. Denkt bitte über diese Aussage nach, denn sie hat praktischen Wert.

3. Die Monade befindet sich, wie ihr wisst, auf der zweiten kosmisch-ätherischen Unterebene, die man die monadische Ebene nennt. Wenn die Antahkarana errichtet ist, kann die kosmisch-ätherische Substanz allmählich an die Stelle der gewöhnlichen, bekannten ätherischen Substanz treten, welche die Grundlage für den physischen Körper des Menschen bildet. (Wortspiel im Englischen: «Substance» und «sub-stand» d. i. «darunter stehen». Anmerkung des Übersetzers.)

4. Der Strahl, auf dem sich die Monade befindet - einer der drei Hauptstrahlen und darum mit einem der drei Zentren verbunden - bestimmt:

a. In welche Abteilung der hierarchischen Arbeit ein Jünger aufgenommen wird; eine Seele des ersten Strahles wird also normalerweise in ein Ashram wie das des Meisters M.(in der Abteilung des Manu) hineinkommen. Ein Jünger des zweiten Strahles wird in ein Ashram des zweiten Strahles eintreten, wie etwa das meinige (D.K.) oder das des Meisters K.H., und damit in die Abteilung des Christus. Eine Seele des dritten Strahles wird in eines der vielen Ashrams aufgenommen werden, das unter dem Herrn der Zivilisation - dem Meister R. wirkt.

b. Alle Wesen, die auf einem der Attribut-Strahlen - dem vierten, fünften, sechsten und siebenten - in die Inkarnation kommen, finden schliesslich hin zu einem der drei Haupt- oder Aspektstrahlen. Die Veränderungen oder Verschiebungen in der Strahlenart finden statt, sobald der Ätherkörper ein entsprechendes Mass an Substanz des niedersten kosmischen Äthers, an buddhischer Substanz, besitzt. Dies gilt grundsätzlich für alle Menschen auf allen Strahlen, denn wenn am Ende des Zeitalters die ätherischen [161] Hüllen des Eingeweihten aus kosmisch-ätherischer Substanz bestehen, werden die drei Strahlen zu den zwei Strahlen; später findet ein weiteres Aufgehen in den zweiten Strahl der Liebe-Weisheit statt, welcher der Strahl unseres jetzigen Sonnensystems ist.

Ihr könnt also daraus ersehen, wie die verschiedenen Energien zu entscheidenden Faktoren werden, wenn sie angeeignet und benutzt werden, und wie ihre Substanz, oder vielmehr das Vorhandensein bestimmter Energien im Ätherkörper der Persönlichkeit, wesentlich notwendig ist, bevor bestimmte Einweihungen erlangt werden können. Das Thema ist zu verwickelt, als dass ich es hier weiter ausführen könnte, aber ich möchte euch bitten, sorgfältig über die verschiedenen Aussagen nachzudenken, die ich gegeben habe, und dann die Erleuchtung in euch selbst zu suchen.

Die Strahlen sind die sieben Emanationen, die von den «sieben Geistern vor Gottes Thron» ausgehen. Diese Ausstrahlungen kommen von der monadischen Bewusstseinsebene oder der zweiten kosmisch-ätherischen Ebene. In einem gewissen Sinne könnte man sagen, dass diese sieben grossen lebendigen Energien in ihrer Gesamtheit die ätherische Hülle des planetarischen Logos ausmachen. Ebenso können die Evolutionsprozesse als Vorgänge bezeichnet werden, wobei die zwischen dem grob-physischen Körper und dem astralen Gefühlskörper liegende physische Substanz ausgesondert und dafür Substanz von den vier höchsten Ebenen, den vier kosmischen Äthern, eingesetzt wird. Physisch gesehen, befähigt gerade diese ätherische Substitution (oder Ersetzung) den Menschen, mit Erfolg die fünf Einweihungen zu erlangen, die ihn zu einem Meister der Weisheit machen.

Die erste Einweihung ist ausschliesslich eine Sache der eigenen Seele des betreffenden Menschen; und in dem Augenblick, in dem diese Einweihung vollzogen ist, kann ein bestimmtes Mass an buddhischer Energie einströmen und es kann die Übertragung der höheren Äther und damit der Austausch für die niederen vor sich gehen. Dies [162] bringt Konflikte, wie ihr euch wohl vorstellen könnt; der Ätherkörper der Persönlichkeit wehrt sich gegen die eintretenden höheren Äther, und dadurch entstehen Krisen im Leben des Eingeweihten.

Fortschritt und Einweihung sind uns hauptsächlich im Sinne von «Charakterbildung» und «Dienst an der Menschheit» dargestellt worden. Auch diese Betrachtungsweise bringt ganz sicher Konflikte, wobei die Persönlichkeit gegen die Seele kämpft. Aber neben diesem wohlbekannten Kampf kommt es noch zu einem andern Zusammenstoss, und zwar zwischen den Äthern, aus denen der Ätherkörper des Jüngers besteht, und den herabströmenden höheren Äthern. Der Mensch ist sich dessen nicht so bewusst, aber es ist ein sehr realer Kampf, der vor allem die Gesundheit des physischen Körpers angreift und sich in fünf natürliche Abschnitte gliedert, die wir Einweihung nennen. Die Symbolik des Einweihungsstabs lehrt uns, dass dieser - je nachdem von Christus oder vom Herrn der Welt gehandhabte - Stab während der Einweihung dazu verwendet wird, um die höheren Äther in der Persönlichkeit zu stabilisieren; das kommt dadurch zustande, dass passende Energie zugeführt wird, die den Eingeweihten befähigt, das bei sich zu behalten, was von oben kommt, damit es «wie oben so unten» sei.

Es gibt drei Gesichtspunkte, aus denen man den Ätherkörper betrachten muss:

1. Er ist der Mechanismus, der nach aussen in Erscheinung tritt durch die Nadis, jenes feingefügte System verbundener Kraftlinien, die ihrerseits durch das physische Nervensystem eine sichtbare Form annehmen.

2. Er ist der Übermittler vieler verschiedener Energiearten, die von mannigfachen Quellen kommen; diese Energien laufen durch die (und entlang den) Kraftlinien, die den Nadis zugrundeliegen. Vorher verwendete ich das Wort «Röhren», um damit den Begriff eines Röhrennetzes zu folgern, durch das die übermittelte Energie strömen kann. Hier habt ihr einen Fall, wo Worte völlig unzulänglich, ja sogar irreführend sind.

3. Diese Energien erschaffen - je nach ihrem Ursprung, ihrer Qualität und ihrem Zweck - die sieben Hauptzentren, die für die vielen kleineren Hilfszentren massgebend sind, und die schliesslich nach aussen als die sieben Hauptdrüsen des [163] endokrinen Systems in Erscheinung treten.

Ich habe schon früher erwähnt, dass die im Ätherkörper des Planeten sich überschneidenden Energien derzeit ein Netz von Quadraten bilden. Wenn der Schöpfungsprozess vollendet ist und die Evolution ihre Aufgabe erfüllt hat, dann werden sich diese Quadrate in ein Netz von Dreiecken verwandelt haben. Das ist natürlich symbolisch gemeint. In der «Offenbarung des Johannes», die vor 1900 Jahren von dem Jünger diktiert wurde, der jetzt als Meister Hilarion bekannt ist, wird die «viereckige Stadt» erwähnt. Der Ätherkörper des Planeten wurde von einem früheren Sonnensystem zu dem Zweck oder der Absicht übernommen, ihn in diesem Sonnensystem in ein Netz von Dreiecken umzuformen. In dem nächsten, dem dritten und letzten aus der Dreiheit von Sonnensystemen, in dem sich der Wille Gottes auswirken wird, wird der Ätherkörper als ein Netz von Dreiecken beginnen, aber dieses wird in ein Netz ineinander verschlungener Kreise oder miteinander verbundener Ringe aufgelöst werden, wodurch angedeutet wird, dass die ineinandergreifenden Beziehungen ihre Erfüllung gefunden haben. In dem gegenwärtigen System wird die Evolution, soweit sie den Ätherkörper betrifft, bewirken, dass zwischen allen drei Ecken eines jeden. Dreiecks ein Kontakt hergestellt wird, so dass ein neunfacher Kontakt und ein neunfacher Energiestrom entsteht. Das stimmt mit der Tatsache überein, dass neun die Zahl der Einweihung ist, und wenn einmal die ausersehene Anzahl von Jüngern die neun möglichen Einweihungen erlangt hat, dann wird diese Dreiecksbildung des planetarischen Ätherkörpers vollendet sein.

Der Gedanke kann symbolisch durch die untenstehende Zeichnung deutlich gemacht werden. Sie zeigt die Dreiecksbildung und die Art und Weise eines zweifachen Wachstums, oder Fortschreitens und Ausdehnens des Netzes, da ja nur zwei Punkte (oder Richtungen) für die Ausbreitung übrig bleiben, wenn man vom Anfangsdreieck ausgeht.

[164] Das Anfangsdreieck wurde von Sanat Kumara gebildet, und wir nennen die drei Energien, die durch dieses Dreieck kreisen, die drei Haupt- oder Aspektstrahlen. Die vier Attribut-Strahlen bildeten ihre eigenen Dreiecke, und doch sind sie paradoxerweise die Ursache für die «Quadrate», durch die ihre Energien zurzeit strömen. So wurde das Umformen des übernommenen Ätherkörpers begonnen, und es ist seitdem immer weiter fortgeschritten. Im Ätherkörper des Menschen habt ihr eine Wiederholung desselben Vorganges bei den Energiedreiecken, die durch die Beziehung zwischen der Monade, der Seele und der Persönlichkeit zustande kommen.

Es ist für einen Menschen fast unmöglich, sich vom Dreiecksnetzwerk ein Bild zu machen und sich vorzustellen, wie diese Dreiecke in ihrer Gesamtheit die Kreisform des Ätherkörpers der planetarischen Sphäre annehmen. Der Grund dafür liegt darin, dass der ganze Ätherkörper sich in ständiger Bewegung und unaufhörlicher Umwandlung befindet, und dass die Energien, aus denen er besteht, sich ständig verändern und im Kreise laufen.

Es wäre gut, daran zu denken, dass es der Mechanismus ist, der sich verändert, und dass diese Umwandlung des Quadrats ins Dreieck in keiner Weise mit den übermittelten Energien oder mit den verschiedenen Zentren zu tun hat, ausser insoweit, als es dann für die Energien viel leichter wird, durch die Dreiecksform des Ätherkörpers zu strömen, anstatt - wie im Augenblick - durch oder um ein Quadrat und ein Netz von Quadraten.

Ich weiss ganz gut, dass euch das, was ich hier mitteilte, vielleicht als vollkommener Unsinn erscheinen mag, und es besteht für mich natürlich keine Möglichkeit, euch das tatsächliche Wesen dieses in sich verwobenen Systems zu beweisen, noch für euch, das von mir Gesagte zu überprüfen und zu bestätigen.

Aber es gibt dann für euch, meine Brüder, auch keine Möglichkeit, um die tatsächliche Existenz Sanat Kumaras festzustellen, und doch ist seit undenklichen Zeiten sein Dasein von der Hierarchie verkündet und von Millionen anerkannt worden. Jeder Mensch glaubt weit mehr, als er beweisen [165] oder stichhaltig begründen kann.

Die Zentren sind in Wirklichkeit jene «Energiekreuzungspunkte», wo der Ätherkörper sieben Dreiecke oder umgewandelte Punkte besitzt. Vom Gesichtspunkt Shamballas aus ähneln die Zentren im Menschen einem Dreieck mit einem Punkt in der Mitte.

Vom Gesichtspunkt der Hierarchie aus sieht die Angelegenheit etwas anders aus. Die sieben Zentren wurden euch dargestellt als Lotosblumen mit einer jeweils verschiedenen Anzahl von Blättern; trotzdem bleibt im innersten Herzen eines jeden Lotos ein Dreieck erhalten und ist erkennbar vorhanden. Immer ist das Dreieck mit seinem verbindenden Punkt da, und diesem geben wir den Namen «Kleinod im Lotos». Ihr habt also die folgende symbolische Darstellung des Lotos, und ihr würdet gut daran tun, sie mit Sorgfalt zu studieren.

Die Persönlichkeit des Menschen wird vom Kreis bestimmt, der den ausstrahlenden Einfluss des Lotos darstellt; dadurch kommt ein Wechselwirken zustande. Der Lotos selbst unterliegt der Einwirkung durch die Seele und wirkt seinerseits massgebend auf «die Einflusssphäre in der Aura des Lotos» ein; er reicht somit in das Leben der Persönlichkeit hinein und beeinflusst es massgeblich. Das Dreieck kommt unter den Einfluss der geistigen Triade, wenn die Antahkarana aufgebaut ist oder sich im Aufbau befindet, inspiriert oder befeuert seinerseits vor allem die Seele, und zerstört sie schliesslich. Der Punkt im Zentrum deutet auf das monadische Leben hin, zuerst in seiner niedersten Wesensäusserung als physisches Leben und Vitalität, letztlich als «Hauptpunkt der Sensitivität».

Also haben wir:

1. den Punkt im Zentrum, der das monadische Leben anzeigt;

2. die miteinander verbundenen Energien des egoischen Lotos, [166] die durch die Seele bestimmend beeinflusst werden;

3. die Strahlungssphäre, den ausstrahlenden Einfluss des Lotos, der auf die Persönlichkeit gestaltend einwirkt;

4. das Energiedreieck, das durch die geistige Triade beeinflusst wird.

Diese vorstehende Unterweisung ist nicht lang, aber sie enthält vieles, was ziemlich neu ist, und sie bietet viel Stoff zum Lernen und Verarbeiten.

IV. Die Zentren und die Persönlichkeit.

Wir wollen nun die Zentren [167] in ihrer Eigenschaft als beherrschende Faktoren im Leben der Persönlichkeit in den drei Welten sowie in ihrer Beziehung zueinander betrachten. Dabei werden wir das Thema stets von dem Gesichtspunkt aus studieren, welche Beziehung zwischen den Zentren und einem der drei planetarischen Hauptzentren (Shamballa, Hierarchie und Menschheit) besteht, und zwar in bezug auf:

1. den Punkt im Zentrum;

2. die zugehörigen Energien;

3. die Ausstrahlungssphäre;

4. das Energiedreieck.

Dieses Thema ist sehr schwer verständlich; eine grundsätzliche Aussage wird jedoch die Angelegenheit etwas klären helfen. Es ist eine Aussage, die bisher selten an anderer Stelle erschienen ist. Ich möchte sie in möglichst einfache Worte fassen:

Die Zentren unterhalb des Zwerchfells, d.h. der Solarplexus, das Sakralzentrum und das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule werden von den vier Äthern der planetarisch-physischen Ebene beherrscht. Die Zentren oberhalb des Zwerchfells, also das Herz-, Kehl-, Ajna- und Kopfzentrum, werden von den vier kosmischen Äthern beherrscht, die wir als die Energien der buddhischen, atmischen, monadischen und logoischen Ebene bezeichnen.

Diese Aussage bedingt eine zum Teil neue Vorstellung. Sie schafft eine grundsätzliche Beziehung, derzufolge die Tatsache des «wie oben, so unten» möglich wird. Denkt dies zu Ende. Es hat ernste und wichtige Folgerungen.

Die Zentren unter [168] dem Zwerchfell werden - während der Evolution - vom ersten, zweiten und dritten Äther (von unten nach oben gerechnet) beherrscht; wenn die Evolution den Aspiranten zur Integration der Persönlichkeit gebracht hat, dann können die Energien der höchsten Ebene, der ätherisch-atomarischen, die Herrschaft antreten, und das geschieht auch. Dann ist die Möglichkeit gegeben, dass die Energien der kosmisch-ätherischen Ebene die Zentren oberhalb des Zwerchfells zu voller Wesensäusserung bringen. Das ereignet sich auf dem Pfade der Jüngerschaft und auf dem Pfade der Einweihung. Für diesen interessanten Vorgang der Energieübertragung hat man verschiedene Bezeichnungen, wie etwa «Strahlungssubstitution», «aktivierendes Einswerden» und «inspirativ widergespiegeltes Energielicht». Alle diese Bezeichnungen entspringen dem Bemühen, in etwas unzulänglichen Worten das zum Ausdruck zu bringen, was geschieht, wenn die höheren Energien an die Stelle der niederen treten (substituiert werden), wenn der magnetische «Zug» der geistigen Energien die niederen Energien, (die vor allem mit dem Leben der Persönlichkeit zu tun haben), nach oben zieht und absorbiert, oder wenn die Spiegelbilder des Lichts der geistigen Triade und der monadischen Glorie übertragen werden in die höheren Energiezentren der letzten Körperhülle, die vom entwickelten Menschen benützt wird.