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1. Der Beherrscher des Feuers - Agni.

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(601)
a. Agni und der Sonnenlogos.

Im Verlauf dieser Abhandlung haben wir uns im ersten Teil des Buches bis zu einem gewissen Grad mit den inneren Feuern sowohl des makrokosmischen als auch des mikrokosmischen Systems befasst. In diesem zweiten Teile beschäftigen wir uns mit dem Feuer des Denkens. Zusammen mit den neun einleitenden Fragen bildet dieser Teil das Hauptthema der Abhandlung. Wir haben darin das Wesen und die Funktion des Denkens und den egoischen Strahl besprochen. Ausserdem gingen wir etwas näher auf den Formaspekt des Denkens, auf dessen materielle Manifestation und dessen Substanz ein.

Damit kommen wir jetzt zur Besprechung des Beherrschers des Feuers, AGNI, und zur Untersuchung der Vitalität, die Energie verleiht, und des Lebens, das beseelt sowie zur Betrachtung des Feuers, welches antreibt, vorwärtsdrängt und die Aktivität und Organisation aller Formen hervorbringt. Dabei wird sich die Tatsache herausstellen, dass wir es in diesem Zusammenhang mit «dem Leben und den Leben» [*C86] zu tun haben, wie die Geheimlehre es [602] nennt, (*C87) mit Agni, dem Beherrscher des Feuers, dem Schöpfer, Erhalter und Zerstörer, und mit den neunundvierzig Feuern, durch die er sich manifestiert. Dabei handelt es sich um Sonnenfeuer an sich, um die Essenz des Denkens, um das zusammenhängende Leben aller Formen, um Bewusstsein im evolutionären Sinn, oder um Agni, die Gesamtsumme aller Götter. Er ist Vishnu und die Sonne in ihrer Herrlichkeit; er ist das Feuer der Materie in seiner Vereinigung und Fusion mit dem Feuer des Denkens; er ist die Intelligenz, die sich in jedem Atom regt; er ist das Denken, welches das System in Bewegung bringt; er ist das Feuer der Substanz und die Substanz des Feuers; er ist die Flamme und das, was die Flamme zerstört.

Oberflächliche Leser der Geheimlehre gewinnen leicht den Eindruck, dass er bloss als das Feuer der Materie zu betrachten sei und übersehen dabei, dass er selbst die Gesamtsumme darstellt; und sie verfallen diesem Irrtum besonders dann, wenn sie herausfinden, dass Agni der Herr der Mentalebene ist [*C88]. Er ist das beseelende Leben des Sonnensystems, und dieses Leben ist [603] das Leben Gottes, die Energie des Logos und die Manifestation des Strahlenglanzes, der die innere Sonne verhüllt. Nur wenn man ihn als Fohat, die Energie der Materie und zugleich als Weisheit, als das Wesen und den Beweggrund des Egos, und als wesentliche Einheit erkennt, kann man sich eine angemessene Vorstellung von seinem Wesen oder Sein machen. Er ist nicht der Sonnenlogos auf der kosmischen Mentalebene, denn das egoische Bewusstsein des Logos ist mehr als seine physische Manifestation, aber Agni ist die Gesamtsumme jenes Teiles des logoischen Egos, der sich nach unten hin in seinem physischen Träger abspiegelt; er ist das Leben der logoischen Persönlichkeit im umfassendsten Sinn des Wortes. Er steht zum Sonnenlogos auf dessen eigener Ebene im gleichen Verhältnis wie die kohärente Persönlichkeit eines Menschen zu dessen Ego im Kausalkörper. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, und wenn man darüber meditiert, lässt sich mancherlei daraus lernen. Sein Leben ist es, das die dreifache Natur des physisch inkarnierten Logos verschmilzt und zusammenschweisst, seine Kohäsionskraft macht die dreifältige logoische Persönlichkeit zu einer Einheit, aber der Mensch kann die wesentliche Natur Agni nur dadurch ergründen, dass er den physischen Träger des Logos erforscht; und darin liegt seine Schwierigkeit; er kann sie nur durch eine Betrachtung seiner physischen Emanation zu verstehen suchen, insoweit diese sich durch einen Rückblick auf die Geschichte der einzelnen Rassen erahnen lässt. Die Persönlichkeit eines Menschen bringt sein inneres Wesen im Lauf seines Lebens immer mehr zum Ausdruck; seine psychische Qualität entfaltet sich im Lauf der Jahre, und wenn er die Inkarnation beendet hat, spricht man von ihm im Sinn von guter oder schlechter, selbstsüchtiger oder selbstloser Qualität; seine zu Lebzeiten ausgesandte «Emanation» ist das, was im Denken seiner Mitmenschen zurückbleibt. So kann also lediglich die Persönlichkeit des Logos zum Ausdruck kommen, und unsere Kenntnis voll seiner Natur ist infolgedessen durch unsere kurze Sicht beschränkt und durch die Tatsache erschwert, dass wir Teilnehmer an seinem Leben und notwendige Bestandteile seiner Manifestation sind.

Erst wenn wir auf der buddhischen Ebene zu wirken beginnen können wir einigermassen im «subjektiven Bereich» der Natur [604] leben; und erst wenn wir unsere Kenntnis des geistigen Lebens vermehrt haben und endgültig durch die Einweihungspforte ins fünfte Naturreich eingegangen sind, können wir den Unterschied zwischen dem dichten physischen und dem ätherischen oder Vitalkörper beurteilen. Nur in dem Mass, in dem wir unsere Polarität in den kosmischen Ätherkörper verlegen und uns nicht mehr von der dichten materiellen Hülle gefangenhalten lassen (denn die drei niederen Ebenen des Systems sind ja nur der dichte physische Körper des Logos), verstehen wir auch besser die psychische Natur des Logos, denn dann befinden wir uns in dem Körper, der den Abgrund zwischen dem dichten physischen und dem astralen Körper des Logos überbrückt. Erst wenn das der Fall ist, verstehen wir wirklich die Funktion des Herrn Agni in seiner Eigenschaft als das vitale Leben des kosmisch-ätherischen Bereichs, als die Lebenskraft der Himmlischen Menschen und die Aktivität ihrer Hüllen.

b. Agni und die Mentalebene.

Damit komme ich zu einem sehr wichtigen Punkt. Ich möchte nachdrücklich den engen Zusammenhang betonen zwischen Agni, der Gesamtsumme der Lebenskraft der dreifältigen logoischen Persönlichkeit, soweit er sich durch sein Wirken auf der (für den Menschen besonders wichtigen) Mentalebene erkennen lässt, und jener sich manifestierenden treibenden Kraft oder jenes intelligenten Willens, der von der kosmischen Mentalebene ausgeht. Es gibt da eine sehr interessante Reihe von Entsprechungen, die man in diesem Zusammenhang ausarbeiten könnte; die nachfolgende Tabelle soll kurz andeuten, welche Richtlinien sich dabei verfolgen lassen:

Die 5. kosmische Ebene                                                                               Die kosmische Mentalebene.

Die 5. systemische Ebene                                                                            Die Mentalebene.

Die 5. Unterebene der physischen Ebene                                                Die gasförmige Unterebene.

Das 5. Prinzip                                                                                                 Manas.

Das 5. Gesetz                                                                                                 Fixierung, das Gesetz der konkreten Gestaltung.

Der 5. Strahl                                                                                                   Konkretes Wissen.

Die 5. Runde                                                                                                  Die Runde, in der Manas voll und ganz entwickelt wird.

Die 5. Stammrasse                                                                                        Die arische Rasse. Mentale Entwicklung.

Die 5. Unterrasse                                                                                           Die teutonische [605] und angelsächsische Unterrasse.
                                                                                                                          Konkretes (Verstandes-) Denken.

Die 5. Deva-Gruppe                                                                                       Feuer-Devas der Mentalebene.

Das 5. Manvantara                                                                                         Drei Fünftel der Manasaputras erreichen ihr Ziel.

Der 5. Grundplan                                                                                           Der Herr der konkreten Wissenschaft.

Das 5. Mahamanvantara (Sonnensystem)                                                 Der Sonnenlogos erreicht seine fünfte Haupteinweihung.

Die 5. Kette                                                                                                      Hauptsächliche Evolution - Feuer-Devas.

Die 5. Hierarchie                                                                                             Die grösseren Bauleute.

Schwingungen fünfter Ordnung                                                                  Manas-Schwingungen.

Wenn man das System in umgekehrter Reihenfolge betrachtet und dabei die physische Ebene als die erste zählt (wie das oftmals geschieht, wenn man sie als den Bereich rein menschlicher Evolution ansieht), dann leuchtet es ein, dass dann die dritte Ebene - die Mentalebene - in die gleiche Gruppe von Entsprechungen hineinpasst, und dass Agni als Energiequelle des dichten physischen Körpers des Logos, oder als das belebende, erwärmende und alles zusammenhaltende Feuer seiner konkretesten Manifestation anzusehen ist.

Im jetzigen Mahamanvantara sind drei Hierarchien von ganz besonderer Bedeutung, nämlich die vierte oder menschliche Schöpferische Hierarchie, und zwei Deva-Hierarchien, die fünfte und sechste.

Die vierte Hierarchie ist im grösseren Rahmen eigentlich die neunte, denn fünf Hierarchien haben den Grenzring längst überschritten und gelten als reine Abstraktionen. Im jetzigen System besteht unsere Aufgabe in konkreter Gestaltung, und in der Verschmelzung von Form und Energie zu einem zusammenhängenden Ganzen. In der neunten, zehnten und elften Hierarchie liegt der Schlüssel zum Wesen Agnis, des Herrn des Feuers, der Gesamtsumme der Vitalität des Systems. Wer den Sinn dieser Zahlen und ihr gegenseitiges Verhältnis als dreifache Aufteilung einer Einheit in Zeit und Raum versteht, der wird einen der [606] Schlüssel entdeckt haben, die eine bislang fest verschlossene Tür öffnen werden. Es sind die Zahlen der Errungenschaft, der zu voller Auswirkung gebrachten potentiellen Anlagen und der zu vollendeter Reife gelangten innewohnenden Befähigung. Alle potentiellen Anlagen liegen in der belebenden, energieverleihenden Kraft Agnis und in seiner Fähigkeit, anzuregen. Er ist das Leben selbst und die treibende Kraft der Evolution, der psychischen Entfaltung und des Bewusstseins. Diese Tatsachen liegen in diesen Zahlen verborgen, nicht die Evolution der Substanz, die lediglich eine aus psychischen Ursachen herrührende Folgeerscheinung ist. Diese drei Zahlen bilden die Grundlage für die zyklischen Berechnungen der egoischen Zyklen und der Vishnu-Zyklen, im Gegensatz zu den Zyklen, die den dritten Aspekt betreffen. Okkulte Forscher haben noch immer nicht genügend die Tatsache begriffen, dass Objektivität (objektives Dasein) die zwangsläufige Folgeerscheinung eines inneren, bewussten, subjektiven Lebens ist. Wenn man das einmal wirklich begriffen hat, wird man beispielsweise die Körper auf der physischen Ebene dadurch läutern, entwickeln und verschönern, dass man der Entwicklung der Psyche, der Entfaltung des Egos und der von der egoischen Schwingung ausgehenden Stimulierung wissenschaftliche Beachtung schenkt. Man wird sich mit der Ursache, und nicht bloss mit der Wirkung beschäftigen, und daraus erklärt sich das wachsende Verständnis, das die menschliche Familie schon heute dem Studium der Psychologie entgegenbringt, obwohl man dabei bis heute nur den kama-manasischen Körper untersucht, und noch nicht bis zum dahinterliegenden egoischen Bewusstsein vorgedrungen ist. Die lunaren Herren haben ausgespielt; jetzt wird Agni, als Herr des Lebens und der Energie, die wichtige Rolle übernehmen, die ihm im menschlichen Leben gebührt.

c. Agni und die drei Feuer.

Beim Studium der Manifestation Agnis im Sonnensystem darf man nicht vergessen, dass es sich dabei um seine wesentliche Eigenschaft als stimulierendes Feuer handelt. Wir haben gesehen, dass er die dreifältige logoische Persönlichkeit ist, aber im subjektiven Sinn ist er der dreifältige Logos, und der Formen-Aspekt ist nur etwas Untergeordnetes. Vielleicht lässt sich das anhand einer Darstellung klarer [608] machen.

Jeder dieser drei Aspekte des Einen Feuers, das als Schöpferisches Feuer, Erhaltendes Feuer und Zerstörendes Feuer in Erscheinung tritt, ist als ein elektrisches Phänomen zu betrachten, das als Licht, Flamme und Hitze, als Elektrizität, Strahlung und Bewegung, als Wille, Wunsch und Handeln sichtbar zum Ausdruck

(607) Darstellung V
Agni - der Herr des Feuers

Aspekt:                   Feuer:                              Ergebnis:                            Subjektive Manifestation:             Ursprung der Energie:                 Objektive Manifestation:
1. Wille                   Elektrisches Feuer       Aktivität des Geistes      Das Eine Leben, Einheit,                  Die innere Geistige Sonne         Das Sonnensystem
                                                                                                                         Geistig, Dynamisch,                                                                                     (ätherisch und dicht)
                                                                                                                         Zusammenhalt, Synthese

2. Liebe-Weisheit   Sonnenfeuer             Aktivität des                       Die Sieben Himmlischen                  Das Herz der Sonne                     Die Sieben Strahlen,
                                                                         Bewusstseins,                      Menschen, die Sieben Strahlen,                                                            welche durch die
                                                                         Egoismus, Vitalität,             die sieben Arten von                                                                                sieben planetarischen
                                                                         Magnetismus                        Denkvermögen                                                                                           Grundpläne zur
                                                                                                                                                                                                                                                    Manifestation
                                                                                                                                                                                                                                                     kommen

3. Aktivität              Reibungsfeuer          Aktivität der Materie,        Die Sieben Feuer, die Akasha        Die physische Sonne                  Die sieben Ebenen.
                                                                         atomare Vitalität, Energie.


kommt. Nur so lässt sich das wahre Wesen Agnis begreifen. In seiner Eigenschaft als logoische Persönlichkeit erscheint er in Gestalt einer dreifachen, eine Einheit bildenden Hülle, und nur so erklärt es sich, warum der materielle Aspekt im gegenwärtigen Evolutionsstadium die meiste Beachtung erfährt.

Das gesamte Sonnensystem ist die physische Hülle des Logos, die sich infolgedessen am leichtesten erkennen lässt, denn der Logos ist immer noch in seinen kosmischen Hüllen zentriert und kann sich nur durch sie offenbaren.

Der Mensch wird dieses Geheimnis der Elektrizität erst dann richtig verstehen lernen, wenn er sich selbst erforscht und als ein dreifaches Feuer erkennt, das in vielen Aspekten zum Ausdruck kommt.

Der Mensch als Feuer

Monadisches Feuer                  Elektrisches Feuer                    Geisteswille                                       Die innere Geistige Sonne.

Egoisches Feuer                        Sonnenfeuer                             Bewusstsein . Liebe-Weisheit         Das Herz der Sonne.

Persönlichkeitsfeuer                Reibungsfeuer                          Physischer Mensch                           Die physische Sonne.

Jedes dieser Feuer lässt sich ausserdem in dreifacher Weise und unter drei Aspekten beobachten.

Die Monade

Willens-Aspekt                      Elektrisches Feuer                      Flamme                         Geistiger Wille.

Liebe-Weisheit                      Sonnenfeuer                               Licht                               Geistige Liebe.

Aktive Intelligenz                  Reibungsfeuer                            Hitze                               Geistige Intelligenz.

Das Ego

Wille                                       Atma  [609]                                  Elektrisches Feuer        Der Funke,                      Bewusster Wille.
                                                                                                                                                   das Juwel im Lotos

Liebe-Weisheit                     Buddhi                                           Sonnenfeuer                 Die Strahlen, der           Bewusste Liebe.
                                                                                                                                                    zwölfblättrige Lotos 

Aktive Intelligenz                 Manas                                            Reibungsfeuer               Substanz, die                 Bewusste Aktivität.
                                                                                                                                                     permanenten Atome 

Die Persönlichkeit

Wille                                      Mentalkörper                                 Elektrisches Feuer          Niederes Denken          Denken.

Liebe                                     Astralkörper                                    Sonnenfeuer                   Kama                              Wünschen.

Aktivität                                Physischer Körper                          Reibungsfeuer                Prana                              Handeln

Damit suche ich die Tatsache zu betonen, dass in dieser dreifachen Manifestation eine neunfache Entfaltung enthalten ist. Man muss stets im Auge behalten, dass sieben die Zahl ist, welche die Evolution der Substanz und des Formenaufbaus im Sonnensystem bestimmt, dass aber neun die Zahl ist, die für die Entwicklung des Bewusstseins innerhalb dieser Form der Psyche bestimmend ist. Das zeigt sich in der siebenfachen Entfaltung logoischen Lebens durch den planetarischen Grundplan und im neunfachen Wesen egoischer Entfaltung.

Wenn der Leser hier die Worte Monade, Ego und Persönlichkeit durch die drei Aspekte des Logos ersetzt, und wenn er bedenkt, dass die niedrigste der logoischen Manifestationen - d.h. die logoische Persönlichkeit - das einzige ist, was er bislang zu ermitteln oder zu erkennen vermag, dann wird es ihm einleuchten, warum so vieles selbst den Eingeweihten höherer Grade unverständlich bleiben muss, und dass selbst der vollendete Dhyan Chohan nicht in die ausserhalb seines Systems liegenden Geheimnisse des Logos einzudringen vermag [*C89]. Sie können vieles in bezug auf [610] Agni, den Herrn des Feuers, erkennen, aber solange Sie nicht mit dem in Berührung kommen können, von dem er lediglich eine Emanation, ein Abbild oder ein Strahl ist, sind selbst ihrem Erkenntnisvermögen Grenzen gesetzt.

Agni ist Fohat, die dreifache (vom logoischen Ego ausgehende) Energie, die das Sonnensystem, den physischen Träger des Logos, hervorbringt und die Atome der Substanz beseelt. Er ist die Grundlage des Evolutionsvorganges oder die Ursache der psychischen Entfaltung des Logos; und er ist jene Vitalität, die schliesslich die göttliche Synthese zuwege bringt, in welcher die Form der subjektiven Anforderung nahekommt und in der sie nach bewusster Lenkung und Benutzung am Ende abgelegt wird. Dies ist das Ziel sowohl für den Logos als auch für den Menschen; das bedeutet die endgültige Befreiung eines menschlichen Wesens, eines Himmlischen Menschen und eines Sonnenlogos.

Wir könnten den Vorgang in drei Perioden einteilen:

Erstens. Die Periode, in der das Feuer der Materie (die Hitze der Mutter) das junge Ego beschirmt, ernährt und zur Geburt bringt. Das ist die Periode des reinen Persönlichkeitslebens, in welcher der dritte Aspekt vorherrscht und der Mensch im Schleier der Illusion befangen ist.

Zweitens. Die Periode, in der das Ego oder das subjektive Leben innerhalb der Form verschiedene Stadien der Entfaltung durchmacht und zu immer vollerem Bewusstsein gelangt. Es ist die Periode egoischer Entwicklung, die durch stufenweise Verschmelzung und Vermischung der beiden Feuer zustande kommt. Es ist das Leben des Dienstes und des Pfades.

Drittens. Die Periode, in der das egoische Bewusstsein seinerseits durch geistige Erkenntnis ersetzt wird und in der das Feuer des Geistes mit den beiden anderen verschmilzt.

Zuerst spielt die Persönlichkeit die Rolle der Mutter oder des materiellen Aspekts gegenüber dem Keim des inneren Lebens. [611] Später bringt das Ego seine belebende Kraft im Leben der Persönlichkeit zum Ausdruck und erzeugt ein Aufleuchten dessen, was «immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag» [*C90]. An jenem vollendeten Tag der Enthüllung lässt sich erkennen, was der Mensch seinem Wesen nach ist, und der Geist im Innern wird enthüllt. Das kann man vom christlichen Standpunkt aus verfolgen. Paulus gab nur einer okkulten Wahrheit Ausdruck, als er von den Tatsachen der Geburt Christi im Herzen, und vom Wachsen des höheren Lebens auf Kosten des niederen Lebens sprach. Genau das entspricht auch den okkulten (nicht mystischen) Lehren, die da behaupten, dass die Belebung der permanenten Atome (der Kraftzentren der Hüllen oder der Substanz), die Entfaltung des egoischen Lotos und das Erwachen seiner Blumenblätter sowie die schliessliche Enthüllung des Juwels im Lotos Anerkennung (von seiten der Wissenschaft) finden wird.

Alles, was für den Menschen gilt, lässt sich in unermesslich grösserem Rahmen auch vom Logos voraussagen. In dem Mass, in dem der Mensch die Gesetze seiner eigenen materiellen Hüllen - die Gesetze der Substanz - entdeckt, erkennt er auch das Wesen der Feuer des äusseren Menschen oder Fohat, der den logoischen Träger mit Lebenskraft versorgt; die Feuer seiner eigenen (menschlichen) Hüllen sind bloss Aspekte Agnis in seiner Eigenschaft als Feuer der Materie. Indem der Mensch über das Wesen des Bewusstseins und die Gesetze psychischer Entfaltung Klarheit gewinnt, ergründet er auch das Wesen seiner subjektiven Lebenskraft und die Gesetze des bewussten Daseins; auf diese Weise erforscht er Agni in seiner Manifestation als Licht und kühle Ausstrahlung, die durch den Träger hindurchscheint. Später einmal (denn die Zeit dazu ist noch nicht gekommen), wenn er das Wesen seiner Monade, das geistige oder wesentliche Leben begreifen lernt, das mit Hilfe der Hüllen Bewusstsein entwickelt, wird der Mensch auch das Wesen Agnis als reine Elektrizität entdecken. Wenn das auch jetzt noch nicht möglich ist, so könnte dieser Hinweis auf künftige Forschungsmöglichkeit und die Erkenntnis ferner Ziele immerhin dazu beitragen, das Denken der Menschen dem Studium des Wirklichen und des Wahren zuzuwenden.

2. Die Feuerdevas, die grösseren Bauherren.

Ich habe [612] die Gruppen von Devas und Elementarwesen in evolutionäre und involutionäre Bauleute eingeteilt - in solche, die an sich positive Kraft, und in diejenigen, die negative Kraft darstellen d.h. die bewussten und die blinden Arbeitskräfte. Es ist absolut notwendig, dass sich der Leser stets dessen bewusst bleibt, dass wir uns hier mit dem Geheimnis der Elektrizität befassen und deshalb folgende Tatsachen wohl beachten müssen: