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Die schöpferische Funktion des Tones.

Bevor wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Regel [125] konzentrieren, würde es gut sein, wenn wir uns bestimmte Dinge ins Gedächtnis zurückrufen, damit unser Nachdenken über diese Regel auch Gewinn bringt.

Erstens betrifft die Regel, die wir jetzt besprechen, das Wirken auf der Mentalebene, und ehe eine solche Arbeit möglich ist, sollte man ein entwickeltes Denkvermögen, eine gereifte Intelligenz besitzen und ausserdem eine gewisse Kontrolle über das Denkvermögen erreicht haben. Diese Regeln sind nicht für Anfänger in den okkulten Wissenschaften bestimmt; sie sind für jene, die zu magischem Wirken und für eine anstrengende Tätigkeit auf der Ebene des Denkvermögens bereit sind. Liebe ist die grosse vereinende Kraft, der ursprüngliche Anziehungsimpuls, sowohl im kosmischen wie im mikrokosmischen Sinn, aber das Denken ist der wichtigste schöpferische Faktor, es macht die Energien des Kosmos nutzbar. Liebe zieht an, aber das Denkvermögen zieht an, stösst ab und ordnet harmonisch ein, so dass seine Wirkungskraft unfasslich ist. Ist es nicht möglich, in den mentalen Bereichen schwach einen Zustand wahrzunehmen, der dem entspricht, was man jetzt in den emotionalen Regionen findet? Können wir uns die Situation in der Welt vorstellen, wenn der Verstand ebenso mächtig und zwingend wäre, wie es die emotionale Natur heute ist? Die Menschheit schreitet vorwärts in ein Zeitalter, worin ihre Mitglieder als Denker wirken werden, wo Intelligenz stärker als Begierde sein und wo die Macht der Gedanken als Anziehungskraft und zur Führung der Welt benutzt werden wird, so wie jetzt physische und emotionale Mittel verwendet werden.

In diesem Gedanken liegt ein tiefer, notwendiger Ansporn für ein richtiges Verstehen der Gedankengesetze und eine richtige Unterweisung über [126] den Gebrauch des Mentalstoffes und den Aufbau dieses Stoffes zu Gedankenformen.

Die vorliegenden Regeln befassen sich mit dieser Unterweisung.

Zweitens muss man beachten und daran denken, dass der Magier und die machtvolle Wesenheit, welche diese Kräfte handhabt, die Seele sein muss, der geistige Mensch, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Nur die Seele versteht unmittelbar und klar die schöpferische Absicht und den Plan.

2. Nur der Seele, deren Wesen einsichtsvolle Liebe ist, können das Wissen, die Symbole und die Formeln anvertraut werden, die notwendig sind, um für das magische Wirken die richtigen Bedingungen zu schaffen.

3. Nur die Seele hat die Macht und Fähigkeit, in allen drei Welten gleichzeitig zu wirken und dennoch losgelöst und daher von den Folgen solchen Wirkens karmisch frei zu bleiben.

4. Nur die Seele ist wahrhaft gruppenbewusst und wird von reiner, selbstloser Absicht angetrieben.

5. Nur die Seele kann, mit dem offenen Auge der geistigen Schau, das Endergebnis von Anfang an sehen und das wahre Bild der endgültigen Vollendung unbeirrt und beständig festhalten.

Ihr fragt, ob Menschen, die mit schwarzer Magie arbeiten, nicht dieselbe Macht besitzen? Ich antworte: nein. Sie können in den drei Welten wirken, aber sie arbeiten von der Ebene des Denkvermögens aus und innerhalb dieser; sie wirken also nicht, so wie die Seele, ausserhalb des Gebietes, dem ihr Streben gilt. Sie können, da sie ihr Arbeitsmaterial unmittelbar bei der Hand haben und sich damit identifizieren, vorübergehend mächtigere Wirkungen erzielen und diese schneller erreichen als derjenige, der in der Weissen Bruderschaft arbeitet, aber die Ergebnisse sind nur von kurzer Dauer; ihnen folgen Zerstörung und Unglück auf dem Fuss, und der schwarze Magier wird schliesslich von der von ihm heraufbeschworenen Sintflut verschlungen.

Wir wollen deshalb nicht vergessen, dass es notwendig ist, das Denkvermögen richtig zu gebrauchen und wollen gleichzeitig [127] einen Standpunkt beziehen, der über und losgelöst von dem schöpferischen Werk unserer Gedanken, Wünsche und physischen Leistungen steht.

Wenn man die Regel IV betrachtet, so sind es vier Worte, die besonders hervortreten. Erstens: der Ton, die Formel oder das Kraftwort, das die Seele mitteilt und womit sie das Werk beginnt. Dieses Wort ist zweifach. Es erklingt in der Tonhöhe, auf welche die Seele mit ihrem eigenen, besonderen Ton antwortet, der mit dem Ton der Persönlichkeit verschmolzen ist. Dieser Akkord der beiden Töne bringt dann seine Wirkungen hervor und ist wichtiger als der vorgeschriebene Ausdruck, aus dem das Kraftwort besteht.

Hierin liegt das Problem, diese beiden Töne gleichzeitig und mit konzentriertem Denken erklingen zu lassen. Es liegt darin der Schlüssel für die Bedeutung des AUM oder OM. In den Anfangsstadien der Meditationsarbeit lässt man das Wort laut ertönen, während es später unhörbar gesprochen wird. Diese Übung im Erklingenlassen des AUM ist eine unbewusste Vorbereitung für das zweifache geistige Schöpfungswerk; und Gewandtheit stellt sich ein, wenn der aufmerksame Aspirant sich daran gewöhnt, in seinem Gehirn den tonlosen Laut des OM zu hören.

Ich möchte hier vorschlagen, dass die Schüler sich daran gewöhnen, in dieser Weise zu arbeiten, indem sie das Wort hörbar und häufig am Ende der Morgenmeditation erklingen lassen, zu Beginn aber nachdrücklichst jene gestraffte Aufmerksamkeit für das lautlose Hören pflegen, welche die Empfindungsfähigkeit des inneren Ohres, des ätherischen Ohres, entwickelt. Wenn später einmal der persönliche Ton oder Laut festgelegt und der innere Grundton vernommen wird, dann kann er es zur endgültigen Gewohnheit machen, diese beiden zu verschmelzen. Dies verlangt die genaueste Aufmerksamkeit und das Vermögen, zwei Tätigkeiten gleichzeitig ausüben und sich dabei gedanklich auf beide zu konzentrieren.

Studierende, deren Streben stark und klar ist, würden gut daran tun, sich mit den entscheidenden Faktoren für das magische Wirken vertraut zu machen; sie sollten ihre Befähigung in der Meditation und ihre Bereitschaft, mit Stetigkeit, Vorsicht und [128] der nötigen Disziplin vorzugehen, studieren. Um das zu erleichtern, würde ich vorschlagen, dass jeder, der sich ernsthaft mit dieser Arbeit befasst, die folgenden Fragen im Licht der Seele studiert und seinem höheren Selbst beantwortet:

1. Glaubst du, eine Stufe erreicht zu haben, auf der es dir möglich ist:

a. die Meditationsform, so wie du sie jetzt hast, weglassen zu können?

b. mit verhältnismässiger Leichtigkeit in das Stadium der Kontemplation einzugehen?

c. die Vibration deiner eigenen Seele zu erkennen?

2. Bedeutet dir das Heilige Wort irgend etwas und kannst du den Grund klar angeben, warum du es erklingen lässt?

3. Bist du bemüht, in diesem Werk voranzukommen, weil deine Persönlichkeit danach strebt oder weil deine Seele beginnt, ihr Werkzeug bewusst zu gebrauchen?

In Verbindung mit der letzten Frage ist eine genaue Analyse notwendig; ich beschwöre euch, absolut ehrlich gegen euch selbst zu sein, um eure Einstellung und Situation klar zu ermitteln. Diese Frage steht zwischen eines Menschen Seele und ihm selbst.

Ich möchte hier einige Worte über mich selbst einschieben. Die Studierenden können ihre Energie in müssigen Spekulationen über meine Person verschwenden. Ist das so wichtig? Mein Amt in bezug auf die Gruppe ist es, jenen die nötige Hilfe zu geben, die sich für die aktive Arbeit eines Jüngers tauglich zu machen suchen. Ich bin ein Jünger, und da ich auf dem Pfad der Rückkehr weiter fortgeschritten bin als die Aspiranten, welche diese Unterweisungen studieren, kenne ich einigermassen die Fallstricke und weiss, was notwendig ist; so kann ich bei der Vorbereitung für den wichtigen Augenblick, da sie das Tor durchschreiten, helfen. Ist mehr notwendig? Ist nicht die Wahrheit von gleichem Wert, ob sie nun von einem Aspiranten, einem Jünger oder Meister oder sogar von einem Christus ausgesprochen wird? Je näher ich euch bin, um so grösser ist vielleicht meine Nützlichkeit. Meine Anonymität wird nicht gelüftet, und Spekulationen über meine Identität sind fruchtlos und [129] Zeitverschwendung. Es möge genügen, dass ich ein Orientale bin, auf dem Lehrstrahl und mit dem Meister K. H. eng verbunden, dass ein Teil meiner Arbeit darin besteht, ständig nach Aspiranten mit starkem Herzen, glühender Hingabe und geübtem Denkvermögen zu suchen, und dass ich ein Jünger bin, wie es alle sind, vom bescheidensten Novizen bis hinauf zu dem Grössten der Grossen. Die eine Lektion müssen alle Aspiranten lernen, und zwar früh lernen, und die heisst: durch die Konzentration auf die Persönlichkeit des Lehrers, die Hoffnung auf persönlichen Kontakt mit ihm und durch den ständigen Versuch, sich den zukünftigen Zustand der angenommenen Jüngerschaft vorzustellen, wird jener Kontakt nur verzögert und die Annahme zur Jüngerschaft hinausgeschoben. Trachtet danach, euer Werkzeug brauchbar zu machen, lernt in der Stille zu arbeiten, erfüllt eure Verpflichtungen und Aufgaben, entwickelt Zurückhaltung in der Rede und jene ruhige Ausgeglichenheit, die einem selbstlosen Lebensmotiv entspringt, und vergesst die selbstsüchtige Befriedigung, die in eurem Herzen aufsteigen könnte, wenn eure Treue von der beobachtenden Hierarchie anerkannt wird.

Schenkt dieser Unterweisung sorgfältige Beachtung. Es sind dies Tage, in denen viele Umstellungen und Veränderungen in der Menschenwelt vollzogen werden. In der dadurch eintretenden Verwirrung empfinden die Einzelnen die Notwendigkeit, ihre Kräfte zusammenzuschliessen und ihre Bemühungen zu vereinen, denn das Bedürfnis nach Gruppenarbeit tritt deutlicher zutage als je zuvor. Wir leben in einer Zeit, in der Gelassenheit und Zuversicht eure Stärke sein muss und in welcher der einzige Schutz in der genauen Erforschung aller zugrundeliegenden Motive besteht. Oberflächlich betrachtet, treten viele scheinbar verschiedene Prinzipien in Erscheinung, und die Wogen das Kampfes scheinen einmal nach der einen und einmal nach der anderen Seite zu gehen. Von der inneren Seite aus gesehen, sind die auftretenden Faktoren einfacher. Der Kampf führt vor allem zu einer Prüfung der Motive, und durch diese Prüfung wird es den überwachenden Führern offenbar, wer in einer Gruppe fähig ist, klar zu denken und genau zu unterscheiden, wer geduldige Ausdauer besitzt und imstande ist, auf dem Probepfad [130] dem Tor der Einweihung entgegenzuschreiten, ungehemmt in seinem inneren Leben und ungestört durch den Aufruhr an der Oberfläche. Könntet ihr es nur sehen: die Unruhe und Schwierigkeit an allen Enden bringt ein Gutes mit sich, welches das scheinbare Böse bei weitem überwiegt. Es finden Seelen zu sich selbst und lernen, sich auf den inneren Führer zu verlassen. Wenn alle äusseren Stützen versagen und die scheinbaren Autoritäten einander in den von ihnen dargebotenen Lösungen und Erklärungen widersprechen, dann sind die Seelen auf sich selbst angewiesen und lernen, in ihrem Innern zu suchen. Dieser innere Kontakt mit dem höheren Selbst wird in allmählich sich entfaltenden Graden und Stufen offenbar und führt zu jenem Selbstvertrauen und jener inneren Ruhe, die auf der Herrschaft des inneren Gottes ausgebaut sind und deshalb den Menschen zu einem Werkzeug für den Dienst in der Welt machen.

Mehrere Dinge werden demjenigen klar, der in diesem kritischen Zeitpunkt Menschen und Motive sorgfältig und nachdenklich studiert.

Erstens: Idealismus und das Erahnen des Planes für die Menschheit haben eine enge Beziehung zueinander. Idealismus entspricht dem Gedanken, welcher der Schöpfung vorausgeht. Die Fähigkeit zu abstraktem Denken und zur Konzentration auf ein Ideal ist erst jetzt im Entwicklungsstadium, denn diese Fähigkeit schliesst in sich, dass man bestimmte Atome nutzbar macht, Stoff aus den höheren Unterebenen verwendet und fähig ist, die eigene Schwingung mit derjenigen der Grossen in Einklang und Gleichklang zu bringen. Nur wenige Menschen sind wahre Idealisten (obwohl ihre Anzahl zunimmt); nur die kleine Minderheit wendet das konkrete Denkvermögen an, während die Massen völlig von Empfindungen und Gefühlswallungen hin und hergetrieben werden. Die Zeit wird kommen, wo der Intuitionskörper (das buddhische Wesensglied) organisch ausgestattet sein und das höhere geistige Denkvermögen als sein Werkzeug benutzen wird. Wenn dieser Organisationsprozess vollendet ist, wird das niedere, konkrete Denkvermögen nur noch ein Übermittler und Ausdeuter sein. Selbst das abstrakte und konkrete Denkvermögen wird verdrängt werden und wir werden einfach erleben, wie die Intuition einströmt, die mit Hilfe des Denkstoffes Form annimmt. Wir werden dadurch vieles erfassen können, was jetzt für unsere Schau auf niederer Ebene unbegreiflich ist.

In allen grossen Bewegungen findet ihr einen oder [131] eine Anzahl von Gedanken, die von der Grossen Weissen Bruderschaft in das Denken der sogenannten Idealisten eingesenkt worden sind. Die Idee ist von ihnen ausgesandt. Sie wählen einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen und giessen eine Idee in deren Denken. Dort keimt sie und wird von diesen in andere Gedanken eingekleidet, die nicht so rein und weise, sondern notwendigerweise gefärbt sind durch die Individualität des Denkers. Diese Gedankenformen werden ihrerseits von den konkreten Denkern der Welt, welche die Idee in ihren Hauptumrissen erfassen, aufgenommen, kristallisiert und in eine deutlichere Form gebracht, die von der Allgemeinheit leichter begriffen wird. Sie hat jetzt die niederen Bezirke der Mentalebene erreicht, und eine weitere Entwicklung wird möglich. Sie wird nun von jenen als wünschenswert aufgegriffen, die auf der Astralebene konzentriert sind; sie spricht sie gefühlsmässig an, so dass sie zur öffentlichen Meinung wird. So ist sie jetzt praktisch bereit, auf der physischen Ebene Gestalt anzunehmen und wir erleben, wie ein Ideal den Bedürfnissen des physischen Lebens praktisch angepasst wird. Es ist abgeschwächt und angepasst worden, hat viel von seiner ursprünglichen Schönheit verloren und ist nicht mehr so rein und vortrefflich, als wie es zuerst wahrgenommen worden war; die ursprüngliche Form ist verzerrt, aber trotzdem ist es tauglicher für die allgemeine Verwendung und kann eine Stufe zu höheren Dingen werden.

Zweitens: Bei diesem Erahnen des Planes und seiner späteren Verwirklichung sind menschliche Wesen beteiligt, und zwangsläufig müssen dafür Menschen eingesetzt werden. Es wird eine Vision von den ungeheuren Möglichkeiten und es werden Andeutungen gegeben über die Art, wie diese Möglichkeiten zu Tatsachen werden können, aber darüber hinaus gehen die Grossen nicht. Die Einzelheiten und die Methode der Formbildung des Ideals und die dafür nötige Arbeit ist den Menschensöhnen überlassen. Dem Jünger, der ein Organisator und Übermittler des Planes ist, fällt die Aufgabe zu, die Einzelheiten auszuarbeiten und die notwendigen Massnahmen zu ergreifen. Es ist für ihn weise, an diesem Punkt daran zu denken, dass [132] er (mit seinen kleinen Plänen) unter demselben Gesetz steht wie die Grossen bei ihren umfassenden Bemühungen, und dass eben durch seinen Umgang mit Menschen und infolge der verschiedenen menschlichen Eigenschaften die Schwierigkeiten entstehen.

Die für einen Einsatz verfügbaren Menschen gliedern sich in drei Gruppen:

a. Jene, die den Plan erahnen können und beauftragt sind, ihn auszuarbeiten.

b. Jene, die zwar verwendet werden können, die aber für die grösseren Dinge blind sind.

c. Jene, die nur für das empfänglich sind, was ihre eigenen, selbstsüchtigen Interessen betrifft.

Mit der ersten Gruppe können die Meister Kontakt gewinnen. Sie arbeiten mit diesen Einheiten der menschlichen Familie und rechnen mit einem wenigstens durchschnittlichen Erfolg. Die Menschen dieser Gruppe hören den Ton und erschauen den Plan. Die zweite Gruppe muss so gut wie irgend möglich von den Jüngern der Welt benutzt werden. Die letzte Gruppe muss vom Energiestandpunkt aus häufig ausgeschaltet werden und wird nur im Notfall verwendet.

Eine der wichtigsten Bedingungen für den Jünger, der den Plan verspüren und für den Meister brauchbar werden will, ist die Einsamkeit. In der Einsamkeit erblüht die Rose der Seele, in der Einsamkeit kann das göttliche Selbst sprechen; in der Einsamkeit können die Fähigkeiten und Gnadenkräfte des höheren Selbstes in der Persönlichkeit Wurzel fassen und aufblühen. In der Einsamkeit kann auch der Meister sich nähern und in die friedlich-stille Seele das Wissen einsenken, das Er mitteilen möchte, die Lektion, die gelernt, die Methode und den Arbeitsplan, die vom Jünger erfasst werden müssen. In der Einsamkeit hört man den Ton. Die Grossen müssen durch menschliche Werkzeuge wirken, und der Plan und die geistige Schau werden sehr behindert durch ein Versagen dieser Instrumente.

Drittens: Das bringt mich zu dem dritten Punkt: Es sind die Probleme und Schwierigkeiten, mit denen die Meister zu ringen haben, wenn Sie versuchen, die Evolutionspläne durch die Menschensöhne zu fördern. In geheimer Versammlung machen sie ihre Pläne; mit [133] weiser Beurteilung und nach gebührender Erörterung verteilen Sie die Aufgaben; dann versuchen Sie jenen, die sich für den Dienst zur Verfügung stellen und ein gewisses Mass an Seelenkontakt besitzen, so viel als möglich von dem Plan mitzuteilen. Sie prägen den Plan und einige Vorschläge über dessen Wirkungsbereich dem Denken irgendeines Mannes oder einer Frau auf der physischen Ebene ein. Wenn dieses Denkvermögen unstet oder übersättigt, von Stolz, Verzweiflung oder Minderwertigkeitskomplexen erfüllt ist, dringt die Vision nicht mit klaren Umrissen durch; wenn der Emotionalkörper heftig in einem von der Persönlichkeit verursachten Rhythmus schwingt oder wenn die physische Hülle leidend ist und dadurch eine konzentrierte Aufmerksamkeit verhindert wird, was geschieht dann? Dann wird sich der Meister traurig abwenden betrübt über die verlorene Gelegenheit zum Dienst, die sich der Helfer durch eigene Schuld verscherzt hat, und Er wird einen anderen suchen, der den Platz ausfüllt, vielleicht jemanden, der im Grunde nicht so geeignet, aber der einzige ist, der zur Verfügung steht, da der erste ja versagt hat.

Es mag hier nebenbei von Wert sein, die Aspiranten für den Dienst daran zu erinnern, dass ein grosser Teil dessen, was von vielen getan wird, das Ergebnis eitles Übereifers ist; das Werk des Meisters wird dadurch nicht gefördert. Mit weiser Unterscheidung teilt Er die Arbeit zu und auferlegt einem Menschenwesen niemals mehr, als es gehörig erfüllen kann. Er kann Seine Jünger so schulen, und tut es auch, dass es der zuschauenden Welt vorkommt, als ob Er Wunder vollbringe; vergesst jedoch nicht, dass die ungeheure Menge an Arbeit, die von einem brauchbaren Jünger geleistet wird, nur dann möglich ist, wenn dieser die Herrschaft über seine drei Körper gefestigt und die innere Angleichung erreicht hat. Derjenige, der einen beständigen Mentalkörper hat und stark positiv empfänglich für Einwirkungen von oben her ist, gleichzeitig jedoch negativ gegenüber niederen Schwingungen, dessen Astralleib klar, ungefärbt und unbewegt ist, der dazu einen physischen Körper hat mit zuverlässigen Nerven und stetigem Rhythmus (wie ein Schmuckkästchen, schön und doch stark wie Stahl), der wird wie ein Gefäss sein, brauchbar im Dienst des Meisters, ein Mittler, durch den Er ungehindert Seinen Segen über die Welt ausgiessen kann.

Viertens: Es sollte beachtet [134] werden, dass selbst die Grossen beim Entwerfen Ihrer Pläne die mangelnde Wahrnehmung derer auf der physischen Ebene, durch die Sie wirken müssen, weitgehend berücksichtigen müssen. Sie sind behindert und abhängig von Ihren Werkzeugen auf der physischen Ebene und Ihre grösste Sorge ist die von den Menschenmassen des Abendlandes erreichte Evolutionsstufe.

Denkt daran, dass dieser Punkt den Erfolg der Evolution, und nicht ihr Versagen anzeigt; aber da noch viel zu tun bleibt, ist das Werk der Loge oftmals behindert. Die in der heutigen Zeit erreichte Stufe könnte bezeichnet werden als ein Einschwingen aus dem krassen Materialismus der Vergangenheit in ein wachsendes, gründliches Erkennen der unsichtbaren Welten, aber ohne das Gleichgewicht, das aus selbsterrungenem Wissen kommt. Die Kräfte, welche die Denker in Bewegung gesetzt haben, die Wissenschaftler der Welt, die wahrhaft fortschrittlichen, religiösen Menschen, die Spiritualisten, die Christlichen Wissenschaftler, Neugeist-Denker, Theosophen, die modernen Philosophen und die auf anderen Gebieten menschlichen Denkens Tätigen, beeinflussen allmählich und stetig die feineren Körper der Menschheit und bringen sie zu einem Punkt, wo sie anfangen, dreierlei zu erkennen:

a. Die Realität der unsichtbaren Welten.

b. Die furchtbare Macht des Gedankens.

c. Die Notwendigkeit wissenschaftlicher Erkenntnis über diese beiden Dinge.

Fünftens: Gewisse Gefahren sollen hier erwähnt werden, welche die Aspiranten beachten müssen, wenn sie von Nutzen sein wollen:

Sie müssen sich davor hüten, einen Aspekt des Planes oder der geistigen Schau auf Kosten eines anderen zu stark zu betonen.

Sie müssen eine übermässige Gedankenkonzentration auf jenen Teil des Planes, der ihnen persönlich [135] am meisten zusagt, vermeiden.

Sie müssen erkennen, dass die Mitarbeiter nicht imstande sind, den Plan dauernd voranzubringen und friedlich und beharrlich zusammenzuarbeiten. Oft ist Reibung unvermeidlich.

Sie müssen darüber wachen, dass sich kein Eigeninteresse und kein Ehrgeiz einschleicht.

Sie müssen sich vor Übermüdung hüten, die durch zu lange Anstrengung um die Verwirklichung des Planes und infolge angespannten hohen Strebens eintritt.

Sie müssen die Fähigkeit entwickeln, jene zu erkennen, die ihnen zugesandt werden, um ihnen bei ihrer Arbeit zu helfen.

Vor allem müssen sie darauf achten, die Verbindung mit dem höheren Selbst und dem Meister nicht zu verlieren.

Ein weiterer Punkt, der von all denen beachtet werden muss, die versuchen, mit der Grossen Weissen Loge zusammenzuarbeiten, ist, dass das zu lösende Problem vielerlei bezweckt.

Erstens: Indem man den Plan ausführt, arbeitet man gleichzeitig Karma ab. Dieses Karma ist nicht nur individueller noch rein nationaler Natur, sondern ein Teil der Gesamtauswirkung des Weltenkarmas.

Zweitens: Ein weiterer Zweck ist die Vorbereitung eines Dienstinstrumentes im anbrechenden Neuen Zeitalter während der nächsten zweihundert Jahre. Die Zusammenfassung einer Gruppe von Wissenden und Mystikern geht in allen Teilen der Welt und in allen Organisationen stetig vor sich. Dieser Gruppe von Wissenden und Mystikern ist die Gelegenheit geboten, eine Vermittlerschar zu bilden, durch welche die Hierarchie wirken kann und durch welche die Grossen Ihre erleuchteten Gedanken aussenden können. Durch diese Gruppe können Sie auch für die Erhebung der Menschheit (im okkulten Sinn) arbeiten und so die Evolution auf jeder Ebene fördern. Entsprechend dem Widerhall, der sich bei Jüngern, Mystikern und Wissenden in aller Welt zeigt, wird das Neue Zeitalter seinen Einzug halten.

Ich möchte [136] hier ein Wort der Warnung einschalten. Wenn es den Menschen nicht gelingt zu reagieren, sich anzupassen, zu erneuern und zu läutern, wenn sie es nicht fertigbringen, das innere Ohr jenen Stimmen auf den feineren Ebenen zuzuwenden, welche die «Worte der Erneuerung» verkünden, dann könnten die Erneuerungskräfte zuletzt in andere Kanäle übergeleitet werden; demzufolge könnten Gelegenheiten vorenthalten und schliesslich der Gruppe die Mitwirkung im Dienst entzogen werden. Ich möchte hier die Bemerkung über die «Worte der Erneuerung» hervorheben und alle, welche diese Worte ernsthaft hören wollen, bitten, die Einführung zu dem Buch «Der Yogapfad» zu studieren. Bedenkt, dass, wenn die Grossen Ihre Pläne in bezug auf diese sich integrierende Gruppe von Mystikern ändern müssen, diese Gruppe selbst, als ein Ganzes gesehen, die Änderung herbeiführt.

Das dritte Ziel ist die Entwicklung der Intuition und des Unterscheidungsvermögens der Jünger in der Welt sowie ihrer Fähigkeit, die höhere Vision wahrzunehmen und auf Kosten der niederen das Bewusstsein jener höheren Ebene zu erreichen. Sie müssen bedenken, dass das geringere Ziel infolge seiner Nähe in mancher Hinsicht anziehender erscheint und nur durch unendliche Mühe überschritten werden kann. Die Intuition muss in vielen Menschen entwickelt und deren Wertegefühl entsprechend berichtigt sein, ehe diese Gruppe, die das Neue Zeitalter einführen soll, den Anforderungen genügen kann.

Die heutigen Schwierigkeiten liegen weitgehend an der mangelnden intuitiven Wahrnehmung in der Vergangenheit, und die Schuld hierfür ist hauptsächlich bei den Mystikern der Welt zu suchen und weniger bei den niederen Aspiranten. Die Schwierigkeit lag nicht in einem Mangel an Idealismus oder gar in dem Mangel an Intelligenz und Aufrichtigkeit; sie besteht vielmehr darin, dass man es nicht fertig bringt, jederzeit die Persönlichkeit zu opfern, damit die intuitive Erkenntnis sich in ihrer Realität kundtun kann. Es wurden Kompromisse geduldet und in der okkulten Welt sind Kompromisse verboten. Wenn man ihnen nachgibt, ist Unglück die Folge, und die Persönlichkeiten, die sich dafür hergeben, werden schliesslich durch Vernichtung [137] und Sturm hinweggefegt. Die Menschen haben versucht, die Wahrheit der Stunde anzupassen anstatt die Stunde der Wahrheit, und sie waren mit diplomatischem Geschick bemüht, nur so viel von der Wirklichkeit zustande zu bringen, als ihnen gut dünkte. Die Meister aber suchen nach jenen, die eine klare Vision haben, unnachgiebig an der einmal erkannten Wahrheit festhalten und die Fähigkeit besitzen, beharrlich zum Ideal hin vorwärts zu schreiten. Dazu gehört folgendes:

1. Man muss das Ideal durch Meditation erkennen.

2. Man muss es durch Zielbewusstheit auf die Gegenwart anwenden.

3. Man muss alte, hinderliche Gedankenformen durch Selbstopferung beseitigen.

4. Man muss jeden Kompromiss ablehnen, da man klare Schau besitzt.

5. Man muss ein Unterscheidungsvermögen entwickeln, das den Jünger befähigt, stets zwischen den Taten eines Menschen und dem Menschen selbst zu unterscheiden.

6. Man muss erkennen, dass es im okkulten Wirken nicht erlaubt ist, in persönliches Karma einzugreifen, ebensowenig wie es gestattet ist, jemanden vor den Folgen einer Handlung zu schützen. Deshalb muss man es auch ablehnen, sich in irgendjemandes Angelegenheiten einzumischen, das heisst, was das persönliche Leben betrifft; jedoch darf man sich andererseits nicht von der grösseren Sache oder Pflicht drücken. Es ist wesentlich, dass die Helfer unterscheiden lernen zwischen den Faktoren, welche die persönliche Freiheit fördern und jenen, die der Gruppenfreiheit abträglich sind.

Das vierte Ergebnis, das durch die gegenwärtige Arbeitsgelegenheit erreicht werden sollte, ist die Einführung des neuen Zyklus und die Schaffung der neuen Gruppe von Mitarbeitern. Im Neuen Zeitalter werden Mitarbeiter aus allen Gruppen herangezogen werden, und der Prüfstein für ihre Wahl liegt hauptsächlich in dem Mass an Unpersönlichkeit, mit dem sie arbeiten, und in der Stärke ihres [138] inneren Kontaktes mit der Seele. Es ist deshalb für euch alle, die ihr mitten im Rauch und Lärm des Kampfes steht, nicht leicht, die Ergebnisse mit Genauigkeit abzuschätzen oder die Menschen völlig gerecht zu beurteilen. Diese Dinge müssen auf den inneren Ebenen behandelt werden und werden von den wachsamen Menschheitsführern bemerkt und beachtet. Ich möchte hier kurz auf einige Dinge hinweisen, nach denen die Grossen ausschauen.

Sie überzeugen sich, ob die innere Flamme, die auflodert, wenn man sich bemüht, weise zu arbeiten, zu denken und zu handeln, mit zunehmendem Glanz brennt; sie beobachten, ob sie verborgen und dunkel bleibt durch den Wirbel astraler Strömungen und durch Gedankenformen persönlicher Feindschaft, des Ehrgeizes und Neides. Infolge ihrer Weltarbeit werden einige Menschen in engere Verbindung mit dem Werk der Hierarchie gebracht und andere zeitweise zurückgesetzt. Die Fähigkeit, die Astralnatur zu beherrschen und von mentalen Ebenen aus zu wirken, wird hoch angerechnet.

Sie beobachten, wer um eines Prinzips willen mit Persönlichkeiten ringen und kämpfen und doch das Bindeglied der Liebe unversehrt erhalten kann. Das zählt vielleicht mehr, als die Menschen sich klar machen, und ein Mensch, der zu einem Prinzip steht und doch alle menschlichen Wesen liebt, der sich weigert, Kompromisse zu schliessen und doch den Hass ablehnt, hat etwas zu bieten, was heute selten ist, und die Grossen können ihn verwenden. Achtet deshalb, ihr alle, die ihr arbeitet, darauf, dass ihr mit klarer Schau, rechtschaffener Absicht und festem, unentwegtem Handeln euch vorwärts kämpft. Achtet darauf, dass ihr mit Geduld und Nachsicht jene eurer Brüder behandelt, welche die kleineren Prinzipien und das kleinere Recht wählen, die das Wohl der Gruppe ihrem eigenen persönlichen Vorteil opfern und unwürdige Methoden anwenden. Lasst ihnen Liebe und Obsorge zukommen und reicht ihnen eine hilfsbereite Hand, denn sie werden auf dem Wege straucheln und die Tiefe des Gesetzes erfahren. Steht bereit, um sie dann emporzuheben und ihnen Gelegenheit zum Dienst zu bieten in dem Wissen, dass Dienst der grosse Heiler und Lehrer ist.

Die Grossen beobachten weiter, ob Biegsamkeit und Anpassungsfähigkeit [139] zum Vorschein kommen, jene Gabe der Anpassung, die eines der grundlegenden Gattungsgesetze ist, welche die Natur so wunderbar dartut. Die Übertragung dieses Gesetzes auf die inneren Ebenen und dessen Durchführung im neuen Zyklus des Bemühens muss unternommen werden. Dieses Gesetz der Anpassung bringt mit sich die Anerkennung der Bedürfnisse, die Erkenntnis der mit dem neuen Zyklus einströmenden Kraft und demzufolge das Zusammenführen von Bedürfnis und Kraft in umfassender Synthese, wobei das persönliche Selbst einfach als Brennpunkt für Handeln und Umwandlung betrachtet wird. Es bringt mit sich die Umwandlung der fünf Sinne und ihre Erweiterung auf die feineren Ebenen hin, so dass Gesicht, Gehör, Gefühl, Geruch und Geschmack verschmolzen werden in ein synthetisch zusammenwirkendes Ganzes zum Nutzen für das grosse Werk. Auf der physischen Ebene streben diese Sinne nach der Vereinheitlichung des persönlichen Lebens und nach der Anpassung der physischen Welt an die Bedürfnisse des persönlichen Selbstes. Auf den feineren Ebenen müssen sie umgewandelt werden, bis sie den Bedürfnissen der Gruppe angepasst sind, zu der ja die Einzelformen nur als Bruchteile gehören. Die Fähigkeit dazu ist eines der Dinge, nach denen die Grossen bei jenen Menschen Ausschau halten, deren Vorrecht es sein könnte, das Neue Zeitalter einzuleiten.

Vor allem aber suchen Sie nach einem erweiterten Kanal von der Seele, über das Denkvermögen, zum physischen Gehirn. Ein solcher erweiterter Kanal zeigt an, dass ein Mensch brauchbar ist. Man könnte es beinahe so ausdrücken: Sie suchen nach der Vervollkommnung der Antahkarana, dem Verbindungskanal zwischen dem Seelenbewusstsein und dem Gehirn; wer diesen Kanal besitzt, kann von den Meistern mit Erfolg verwendet werden. Bei der Wahl ihrer Mitarbeiter lassen Sie sich von deren persönlich erworbener Fassungskraft und von deren selbst und schwer erarbeiteten Leistungsfähigkeit leiten. Wenn Fassungskraft, Leistungsfähigkeit und Gewandtheit vorhanden sind, dann verwenden die Meister mit Freude einen solchen Menschen. Zeitweilig wurde das Gegenteil hiervon [140] gelehrt und ein falscher Standpunkt überbetont. Die Meister dürfen nicht gesucht werden, weil ein Mensch nach Fassungskraft strebt. Sie werden gefunden werden, wenn ein Mensch sich Fassungskraft erworben hat, eine Fähigkeit, die ihn für Gruppenarbeit verwendbar macht und die unter sorgfältiger Anleitung auf die höheren Seelenkräfte erweitert werden kann. Die Führerschaft in Gruppen, welche die Arbeit des Neuen Zeitalters bestimmen, wird aus der strengen Schulung des Einzelmenschen erwachsen, und man wird die Führer unter jenen finden, welche die inneren Dinge spüren. Dauernde Führerschaft ergibt sich weder bei denen, die nach äusserer Stellung und Macht streben, noch bei jenen, die ihr Augenmerk nur auf äussere Zustände richten und die darunter liegenden Ursachen übersehen. Führerschaft fällt nicht jenen zu, die ihr persönliches Selbst und ihre Stellung und Macht über das Wohl der Gruppe stellen. Sie bleibt auf die Dauer nur jenen vorbehalten, die nichts für ihr abgesondertes Selbst suchen, sondern sich selbst vergessen zum Wohle des Ganzen.

Wir wollen die Betrachtung des OM wieder aufnehmen. Der heilige Ton oder das heilige Wort hat, wenn es richtig gebraucht wird, verschiedene Wirkungen, die wir hier anführen könnten.

Wenn das OM mit zielgerichtetem Gedanken erklingt, dann wirkt es als Unruhestifter, als eine Kraft, die den groben Stoff des Gedanken- und Empfindungskörpers und des physischen Leibes lockert. Wenn man es jedoch mit intensivem geistigem Streben erklingen lässt, wirkt es als Anziehungskraft und sammelt Teilchen reiner Materie, um damit die vorher ausgeschiedenen zu ersetzen. Studierende sollten sich bemühen, diese beiden Wirkungsweisen wohl zu beachten, wenn sie das WORT in ihrer Meditation gebrauchen. Diese Nutzanwendung des WORTES hat praktischen Wert und führt zum Aufbau guter Körper zum Gebrauch der Seele.

Die Anwendung des OM dient ausserdem dazu, den Grossen auf den universalen Ebenen und jenen Mitarbeitern in der äusseren Welt, die mit geistiger Wahrnehmung begabt sind, anzuzeigen, dass ein Jünger für die Arbeit bereit steht und auf der Erde dort aktiv verwendet werden kann, wo es notwendig ist. Dies sollte von [141] allen Aspiranten bedacht werden und als Antrieb dienen, um das äussere Erscheinungsleben mit den geistigen Impulsen in Übereinstimmung zu bringen.

Der Gebrauch des Heiligen Wortes hat auch in dem magischen Werk der Hierarchie seinen Platz. Es werden Gedankenformen zur Einkleidung von Ideen erschaffen, und diese verkörperten Gedankenformen werden ausgesandt, um das Denken jener Jünger zu erreichen, die in der Gruppe eines Meisters für die Förderung des Planes verantwortlich sind.

Mit Hilfe der ausgebildeten Empfänglichkeit des entwickelten und beherrschten Mentalkörpers nehmen die Aspiranten die Ideen wahr, welche die Meister von der Ebene des universalen Denkens heranbringen, und darum ist es ihnen möglich, einsichtsvoll mitzuarbeiten. Wie diese Regel zu zeigen versucht, schaffen sie ihrerseits Gedankenformen von jenen Ideen, die sie empfangen haben, und benutzen sie in ihren Gruppen zur Hilfe für die Welt. Die Hauptarbeit eines Jüngers auf der Mentalebene besteht darin, sich für vier Dinge zu schulen, nämlich:

1. Aufnahmebereit zu werden für das Denken des Meisters.

2. Ein richtiges, intuitives Erfassen jener Gedanken sorgsam zu pflegen, die ihm vom Meister zugesandt werden.

3. Diese empfangenen Gedanken in eine Form einzukleiden, die für jene geeignet ist, denen zu helfen er verpflichtet ist.

4. Durch Ton, Licht und Schwingung seine Gedankenform, die so viel vom universalen Denken verkörpert, als wünschenswert ist, so zu aktivieren, dass andere Denker damit in Kontakt kommen können.

So werden Gruppen gesammelt, organisiert, belehrt und erhoben, und so kann die Hierarchie der Adepten die Welt erreichen.

Es gibt natürlich noch andere Anwendungsmöglichkeiten, aber wenn der Schüler über diese drei nachdenkt, schafft er die Basis dafür, dass ihm später weitere Möglichkeiten eröffnet werden.

Ich möchte [142] hier hinzufügen, dass der Ton nur dann wirklich Macht hat, wenn der Jünger gelernt hat, die geringeren Töne unterzuordnen. Nur wenn die Laute, die er normalerweise in den drei Welten aussendet, sowohl an Umfang und Aktivität als auch an Quantität vermindert werden, ist es möglich, dass der TON vernommen wird und seinen Zweck erfüllt. Nur wenn die Vielzahl der gesprochenen Worte verringert und in der Rede Stille gepflegt wird, ist es dem WORT möglich, seine Macht auf der physischen Ebene spürbar werden zu lassen. Nur wenn die vielen Stimmen der niederen Natur und unserer Umwelt zum Schweigen gebracht sind, wird die «Stimme, die in der Stille spricht», sich bemerkbar machen. Nur wenn das Rauschen der vielen Gewässer durch Regulierung der Empfindungen erstirbt, kann man den klaren Ton des Gottes der Wasser vernehmen.

Die Menschen machen sich selten die Macht eines Wortes klar und doch heisst es: «Im Anfang war das Wort und das Wort war Gott. Alle Dinge sind durch Dasselbe gemacht und ohne Dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist». Wenn wir so diese Worte lesen, geht unser Denken zurück bis in die Dämmerung des Schöpfungsvorganges, als mit Hilfe des Tones «Gott sprach und die Welten gemacht wurden».

Es wurde gesagt: «Die Haupttriebkraft, durch die das Rad der Natur in die Richtung der Erscheinungswelt bewegt wird, ist der Ton»; denn der ursprüngliche Ton oder das Ur-Wort versetzt die Materie, aus der alle Formen erschaffen sind, in Schwingung und leitet jene Tätigkeit ein, die selbst für das Substanzatom charakteristisch ist.

Die Literatur und die heiligen Schriften aller alten Völker und der grossen Religionen legen Zeugnis ab für die Kraft und Wirksamkeit des Tones, da er all das hervorbringt, was greifbar und sichtbar ist. Die Hindus sagen sehr schön: «Der Grosse Sänger erbaute die Welten, und das Universum ist Sein Gesang.» Das ist eine andere Ausdrucksweise für denselben Gedanken. Wenn man das klar erkennt und die Wissenschaftlichkeit dieser Vorstellung einigermassen versteht, dann wird die Bedeutung unserer eigenen Worte und die lautgewordene Sprache ein beinahe folgenschweres Ereignis.

Der Laut oder die Sprache und der Gebrauch von Worten ist [143] von den alten Philosophen (und immer mehr auch von den modernen Denkern) als das höchste Mittel betrachtet worden, das vom Menschen benutzt wird, um sich selbst und seine Umwelt zu formen. Gedanke, Sprache und die daraus folgende Tätigkeit auf der physischen Ebene vervollständigen die Dreiheit, die einen Menschen zu dem macht, was er ist, und ihn an den Platz stellt, wo er sich befindet.

Der Zweck allen Sprechens ist der, Gedanken in Worte zu kleiden, um sie anderen mitteilen zu können. Wenn wir sprechen, rufen wir einen Gedanken hervor, machen ihn verfügbar und geben dem, was in uns verborgen ist, hörbaren Ausdruck. Die Sprache enthüllt, und rechtes Sprechen kann eine Form mit wohltätigem Zweck erschaffen, gerade so wie schlechtes Reden eine Form hervorbringt, die ein bösartiges Ziel hat. Und dennoch reden wir unaufhörlich und unverantwortlich, Tag für Tag, ohne uns das klar zu machen; wir gebrauchen Worte; wir vervielfältigen Laute und umgeben uns mit selbstgeschaffenen Formwelten. Ist es darum nicht wesentlich, dass wir denken, ehe wir sprechen, und uns so der Vorschrift erinnern «Du musst Wissen erlangen, ehe du sprechen darfst»? Nachdem wir gedacht haben, wollen wir die richtigen Worte wählen, um den rechten Gedanken auszudrücken; wir sollten versuchen, jedem geäusserten Wort die richtige Aussprache, die angemessene Bewertung und die wahre klangliche Qualität zuteil werden zu lassen.

Dann wird unser gesprochenes Wort eine Gedankenform erschaffen, welche die Idee verkörpert, die in unserem Denken lebt. Dann werden unsere Worte auch keinen Missklang mit sich bringen, sondern ihren Teil zu jenem grossen harmonischen Akkord oder vereinenden Wort beitragen, das die Menschheit schliesslich aussprechen soll. Falsches Reden trennt, und es ist interessant zu bedenken, dass das Wort, das Symbol der Einheit, göttlich, die Sprache in ihrer grossen Mannigfaltigkeit dagegen menschlich ist.

Wenn die Menschheit im Lauf der Evolution zu ihrer wahren Stellung im grossen Plane des Universums emporsteigt, wird richtiges und korrektes Sprechen immer mehr gepflegt werden, weil wir mehr denken werden, ehe wir ein Wort aussprechen; oder, wie [144] ein grosser Lehrer gesagt hat, «durch Meditation werden wir die Irrtümer unseres falschen Redens berichtigen»; und die Bedeutung der Wortformen, wahrer und richtiger Laute und der Sprechqualität wird immer mehr offenbar werden.

Das zweite wichtige Wort dieser vierten Regel ist das Wort Licht. Erst kommt der Laut und dann die erste Wirkung des Lautes, das Ausströmen von Licht, das die Offenbarung der Gedanken herbeiführt.

Licht erkennt man an dem, was sich durch es offenbart. Die Abwesenheit des Lichts lässt die Erscheinungswelt in scheinbare Nichtexistenz schwinden.

Die durch den Ton erschaffene Gedankenform soll Quelle der Offenbarung sein. Sie muss Wahrheit enthüllen und dem Zuschauer einen Aspekt der Wirklichkeit zur Kenntnis bringen. Daher liegt die zweite Qualität der Gedankenform in ihrer höchsten Anwendungsmöglichkeit darin, das Licht jenen zu bringen, die es brauchen, jenen, die in der Finsternis wandeln.

Es handelt sich hier nicht um das Licht als kosmische oder individuelle Seele. Ich spreche nicht von dem Licht als dem universellen zweiten Aspekt der Göttlichkeit. Ich will mich in diesen Unterweisungen nur mit jenem Aspekt der Wahrheit befassen, der den Aspiranten zu einem praktischen tätigen Menschen macht und ihn so befähigt, mit Einsicht zu wirken. Seine Hauptarbeit ist die, Gedankenformen zu erschaffen und denkenden Menschen Offenbarung zu bringen (und er wird immer mehr merken, dass dies so ist). Um dies zu erreichen, muss er in okkulter Weise wirken; durch den Ton des von ihm ausgesandten Werkes und durch die in einer Form geoffenbarten Wahrheit wird er Licht und Erleuchtung in die dunklen Orte der Erde tragen.

Dann wird er schliesslich seine Gedankenformen durch die Macht seiner eigenen Gewissheit, seines geistigen Verständnisses und seiner Lebenskraft lebendig machen. So erscheint die Bedeutung des dritten Wortes: Schwingung. Seine Botschaft wird gehört, denn sie ist ausgesandt; sie bringt Erleuchtung, denn sie vermittelt die Wahrheit und offenbart die Wirklichkeit; sie ist von lebenswichtiger Bedeutung, denn sie schwingt mit dem Leben ihres Schöpfers und wird so lange am Leben erhalten, als sein Gedanke, sein Ton [145] und seine Intelligenz sie beseelen. Das gilt für eine Botschaft, eine Organisation und für alle Lebensformen, welche ja nur die verkörperten Ideen eines kosmischen oder menschlichen Schöpfers sind.

Es würde für Studierende wertvoll sein, diese drei bedeutsamen Worte aufzugreifen und deren Beziehung zu allen verkörperten Gedankenformen ausfindig zu machen, zu einem Kosmos, einer Ebene, einem Naturreich, einer Rasse, einem Volk, einem Menschenwesen. Betrachtet die verschiedenen Gruppen schöpferisch tätiger Wesen, Sonnenlogoi, Sonnenengel, Menschenwesen und andere. Betrachtet die Sphären des Schöpfungsprozesses und erkennt, wie recht der «Alte Kommentar» hat, wenn er sagt:

«Der Laut hallte wider inmitten der verschiedenen Räder unerschaffener Materie; und siehe, die Sonne und alle kleineren Räder erschienen. Das Licht erstrahlte inmitten der vielen Räder, und so loderten die vielen Formen Gottes, die verschiedenen Aspekte seines strahlenden Gewandes auf.

Die schwingenden, bebenden Räder drehten sich. Leben begann sich in seinen vielen Stufen und Graden zu entfalten, und siehe das Gesetz begann zu wirken. Formen entstanden und vergingen, aber das Leben ging weiter. Naturreiche erstanden mit vielen Formen, die sich einander näherten und zuwandten und später wieder trennten, aber das Leben ging immer noch weiter.

Das Menschengeschlecht, das den Gottessohn, das inkarnierte Wort, in sich birgt, trat hervor in das Licht der Offenbarung. Rassen erschienen und vergingen. Die Formen, welche die strahlende Seele verhüllten, tauchten auf, erfüllten ihren Zweck und schwanden dahin in die Nacht; doch siehe; das Leben ging weiter, nun verschmolzen mit dem Licht. Leben tauchte in Licht ein, beide mischten sich, um eine Schönheit und eine Macht, eine lebendige Erlösungskraft, eine Weisheit und eine Liebe zu offenbaren, die wir einen Gottessohn nennen.

Durch die vielen Söhne Gottes, die im innersten Zentrum nur ein einziger sind, wird Gott in Seiner Vaterschaft erkannt. Aber noch immer ging jenes erleuchtete Leben weiter bis zu einem furchtbaren Grad von Macht und schöpferischer Kraft, von der wir sagen: Sie ist das All, in ihr ist das Universum enthalten, sie ist der beharrende Mittelpunkt der Sphären, der Eine.»

Wir haben in dieser vierten Regel zwei bedeutsame Worte berührt, Ton und Licht, und damit tritt ein Gedanke von höchster Wichtigkeit auf. Die Seele soll als Licht erkannt werden, als der Offenbarer, während man den Geistaspekt später [146] als Ton erkennen wird. Vollkommenes Licht und vollständige Erleuchtung sind das Recht des Jüngers, der die dritte Einweihung erlangt, während das wahre Verständnis für den Ton, das dreifache AUM, für den integrierenden Faktor in offenbarter Form nur dem zuteil wird, der zum Meister über die drei Welten geworden ist.

Als nächstes muss das Wort Schwingung unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, aber es darf nicht von dem nächsten Wort in der Folge, Form, getrennt werden. Schwingung, als Wirkung göttlicher Tätigkeit, ist zweifacher Art. Da ist zuerst die Wirkung, bei der die Schwingung (die vom Reich der Subjektivität als Reaktion auf Ton und Licht ausgeht) einen Widerhall in der Materie hervorruft und damit die Atome anzieht und zusammenruft, aus denen die Moleküle, Zellen, Organismen und schliesslich die integrierende, einheitliche Form aufgebaut werden können. Ist dies erreicht, dann kann man den Schwingungsaspekt als eine Dualität betrachten.

Die Form nimmt mit Hilfe der fünf Sinne den Schwingungsaspekt aller Formen in der Umwelt wahr, in der sie selbst eine wirkende Wesenheit ist. Später nimmt in Zeit und Raum jene wirkende Form immer mehr ihre eigene innere Schwingung wahr und wird sich, indem sie jene Schwingung auf ihren Ursprung zurückverfolgt, des Selbstes und später des Reiches des Selbstes bewusst. Die Menschheit als Ganzes nimmt ihre Umwelt wahr und erkennt durch die Mitteilungen, die ihr durch die fünf Sinne, Gesicht, Gehör, Gefühl, Geschmack und Geruch, gegeben werden, die Erscheinungswelt, das äussere Gewand Gottes; so wird eine Verbindung zwischen dem Selbst und dem, was wir die natürliche Welt nennen, hergestellt. Wenn nun das Denkvermögen sich dieses Wissen aneignet und es zusammenfasst, durchläuft der Bewohner der Form die folgenden Stadien:

1. Eine Schwingung wird registriert und die Umwelt übt ihre Wirkung auf die Form aus.

2. Diese Wirkung wird bemerkt, aber nicht verstanden. Unter der langsamen, stetigen Stosswelle dieser Schwingungswirkung erwacht [147] der Mensch allmählich zu Bewusstsein oder Gewahrsein.

3. Die Umwelt beginnt den Menschen zu interessieren und er betrachtet sie als begehrenswert. Die Anziehung der drei Welten nimmt ständig zu und holt den Menschen immer wieder in die Inkarnation herein. (Der Ausdruck «immer wieder» ist buchstäblich zu nehmen und ist im wissenschaftlichen Sinn richtiger als das Wort «wiederholt». Ein jeder von uns ist wirklich ein wiederkehrendes Wort, das in Zeit und Raum erklingt.)

4. Später, wenn die Schwingung der Umweltformen in der natürlichen Welt durch die ständige Einwirkung über viele Inkarnationen hin eintönig wird, beginnt der Mensch, seine Augen und Ohren von den ihm vertrauten Erscheinungen der Welt der Wünsche abzuwenden. Er wird unempfindlich gegenüber diesen Schwingungsimpulsen und nimmt immer stärker die Schwingung des Selbstes wahr.

5. Auf dem Pfad der Erprobung und der Jüngerschaft übt diese feinere Schwingungstätigkeit später einen zunehmenden Anreiz aus. Die äussere Welt verliert ihre Anziehungskraft. Die innere Welt des Selbstes nimmt in der Wunschnatur einen überragenden Platz ein.

6. Nach und nach bildet der Jünger, um die Sprache der modernen Psychologie zu gebrauchen, in der äusseren Form, die der Reaktionsapparat für die Wahrnehmung der Erscheinungswelt ist, einen neuen, feineren Reaktionsapparat aus, wodurch die subjektive Welt erkannt werden kann.

Wenn dieses Stadium erreicht ist, wendet er sich entschlossen von dem Schwingungskontakt mit den äusseren Formenwelten ab und das Verlangen in dieser Richtung schwindet. Alles erscheint reizlos und nicht wünschenswert, und nichts befriedigt die glühend strebende Seele. Der schwierige Prozess der Umorientierung hin auf eine neue Welt, ein neuer Daseins und Wahrnehmungszustand setzt ein, und da der innere, feine Reaktionsapparat erst [148] im Werden begriffen ist, besteht ein verheerendes Gefühl des Verlustes; man tastet im Dunkeln und erlebt eine Zeit geistigen Ringens und Forschens, welche die Ausdauer und Standhaftigkeit der Absichten des Aspiranten bis zum Äussersten auf die Probe stellt.

Aber (und das ist der ermutigende Punkt, an den man denken sollte): «Alles entwickelt sich nach dem Gesetz und nichts kann das Werk am Fortgang hindern». Beachtet diese Worte in der Regel IV. Es kommt ein Stadium, wo ein Mensch wahrhaftig und tatsächlich «im Felsen verankert ist»; auch wenn er vielleicht den Wechsel von Licht und Schatten erfährt, auch wenn die Wogen der reinigenden Gewässer über ihn rollen und seine Füsse hinwegzuschwemmen drohen und er sich taub, stumm und blind fühlen mag, so kann am Ende doch nichts die Absicht der Seele vereiteln. Es fehlt lediglich noch der entwickelte geistige Körper, der für die Reaktion auf die Schwingungen der inneren geistigen Welt gerüstet ist. Er ist schon im Keim vorhanden und das Geheimnis seiner Anwendung liegt in der Einstellung des Gehirns auf die Funktion des Ätherleibes, der ja als Mittler zwischen Gehirn, Nervensystem und Denkvermögen oder zwischen Seele, Denkvermögen und Gehirn wirkt. Das kann hier nicht näher erläutert werden, aber der Hinweis kann zum nachdenken für den eifrigen Aspiranten gegeben werden.

Wir finden also die folgenden Stadien, die in der Regel IV behandelt werden, auf die mit voller Klarheit hingewiesen wird, jedoch mit jener Sparsamkeit im Ausdruck, durch den sich alle okkulten und symbolischen Schriften auszeichnen:

1. Die Integration der Form als Folge der Tätigkeit der Seele; sie kommt zustande durch die Anwendung von

a. Ton

b. Licht

c. Schwingung.

2. Die Entwicklung eines Reaktionsapparates zum Gebrauch in der Erscheinungswelt.

3. Endlich [149] die Abwendung von der Erscheinungswelt als Folge der Gewöhnung und Übersättigung und die allmähliche Benutzung des feineren Reaktionsapparates.

4. Der Reaktionsapparat der Seele, Denkvermögen, Ätherkörper, Gehirn und Nervensystem, wird neuorientiert und der Mensch wird des Reiches der Seele, eines anderen Naturreiches, inne.

5. Die Abkehr vom Reich der Welt zum Reich der Seele hin wird zur esoterischen Gewohnheit, und in diesem Gedanken liegt das Geheimnis esoterischer Psychologie beschlossen. Der Mensch wird im geistigen Leben gefestigt. Nichts kann ihn jetzt zurückhalten.