Navigieren durch die Kaptitel von diesem Buch

VIERTER ABSCHNITT - PERSÖNLICHE UNTERWEISUNGEN FÜR JÜNGER - TEIL 7

Um von einer Betrachtung der Arbeit auf dich selbst zurückzukommen, mein Bruder und Jünger, worauf kann ich dich aufmerksam machen, um dir Kraft und Verständnis zu geben? Denn dies sind zwei Eigenschaften, die Jünger heutzutage vor allem nötig haben. Du hast eine interessante Strahlenverbindung, bei welcher der Strahl der Ordnung, welcher die physische Herstellung von Beziehungen [582] zwischen Seele und Form gestattet, dich stark beherrscht. Diese vorherrschende Energie sollte deine äussere Arbeit auf der physischen Ebene wirkungsvoll machen, wenn du dich daran erinnern willst, dass das Formwesen esoterisch der vitale Ätherkörper ist und dieser den physischen organisierten Körper automatisch und mit Leichtigkeit beeinflusst. Wenn deine Arbeit nicht wirkungsvoll ist, mein Bruder, woran liegt es? Beachte, dass diese Macht des siebenten Strahls in deiner Persönlichkeit konzentriert ist, und wenn deine Seelenenergie des zweiten Strahls in den Vordergrund tritt, besteht die erste Wirkung oft darin, die Tätigkeit der Persönlichkeit zu verneinen. Dies wird oft vergessen und ist in seinen ersten Äusserungen höchst verwirrend für den Neuling. Später lernt der Jünger durch Experiment und Erfahrung, dass alle Strahlen Unterstrahlen des grossen zweiten Strahls sind. Du weisst dies theoretisch, aber das ist etwas anderes als die Weisheit, die von einem Verständnis als Ergebnis von Handlung kommt. Wenn diese Tatsache erst einmal begriffen worden ist, kannst du anfangen, alle Kräfte in deiner Ausrüstung als Hilfsmittel liebevollen Dienstes zu gebrauchen. Hier liegt deine hauptsächliche technische Lehre. Deine Linie geringsten Widerstandes besteht darin, Beziehungen herzustellen, die das Ziel in Sicht haben, eine Form zu bauen. Dies ist auch die Linie der reinen Magie, und wie du weisst, kann sie entweder schwarz oder weiss sein. Es gibt zwei Arten schöpferischer Arbeit: Die eine Art ist diejenige, die mit Hilfe der Macht des siebenten Strahls arbeitet. Diese baut und erschafft innerhalb des Stoffes und innerhalb des Wirkungsbereiches der drei Welten; sie ist ausserordentlich stark, wenn sie vermittels einer Persönlichkeit auf dem siebenten Strahl und mit einem physischen Körper auf dem siebenten Strahl gehandhabt wird, wie es bei dir der Fall ist. Die andere Art ist die des zweiten Strahls, die von ausserhalb der drei Welten und von Seelenstufen aus angewandt wird; sie arbeitet durch Strahlung, magnetische Anziehungskraft und zusammenhaltende Energie. Denke über diese beiden Arten nach.

Durch deine Strahlenenergien bist du in der Lage, beide Methoden unter der Inspiration des Ashrams zu gebrauchen. Das Resultat sollte in äusserst wirkungsvollem Dienst und dem beständigen Wachsen irgendeiner Arbeit bestehen, die du für mich und den Ashram unternehmen magst. Du würdest es nützlich finden, die Beziehung des zweiten Strahls zum siebenten zu studieren, denn es besteht eine enge schöpferische Reaktion oder ein impulsives Wechselspiel zwischen den beiden, und zwar ein Wechselspiel, das du bewusst anwenden musst.

Nicht ohne Grund haben [583] elf aus der besonderen Jüngergruppe, mit der du in meinem Ashram verbunden bist, den siebenten Strahl als beherrschenden Mittler des physischen Körpers, während dreizehn auf dem zweiten Strahl sind oder in denen der zweite Strahl sich mächtig in ihrer Ausrüstung zeigt. Die ganze Gruppe hat daher innerhalb ihres Wirkungsbereiches alles, was erforderlich ist, um sie schöpferisch wirkungsvoll zu machen; diese göttliche Schöpferkraft wird sich dann ausdrücken, wenn ihr alle in der Gruppe anfangt, eure Strahlen vom Gesichtspunkt des Gruppendienstes und nicht so sehr vom Standpunkt eurer eigenen individuellen Beeinflussung zu studieren. Wer von euch erforscht seine Strahlenausrüstung der Energie von diesem Gesichtspunkt aus? Betrachten die meisten von euch den Gegenstand nicht meist nach folgenden Grundsätzen: Dieser Strahl in meiner Ausrüstung macht es mir möglich, so oder so zu sein und zu handeln, und auf diese Weise kompliziert dieser Strahl mein Leben; dieser Strahl muss stärker in meinem Leben betont werden, dieser oder jener Strahl gibt mir diese oder jene Eigenschaft oder Fähigkeit. Jünger müssen es lernen, die Gruppenausrüstung als Ganzes zu studieren und zu entdecken, wo eine Macht, deren Hüter sie sein mögen, das Gruppenleben bereichern, ihre Bemühungen zur Geltung bringen und ihre Darbietung als dienende Einheit in der Welt der Menschen abrunden kann. Die Verantwortung, Kraft zu handhaben, ist eine Tatsache, die im Bewusstsein aller Jünger betont werden sollte; es wird zu einem tiefer bewussten und intelligenterem Gebrauch von Strahlenenergie führen.

Es ist unnötig, dass ich irgendeine festgelegte Meditationsarbeit für dich umreisse. Alle in dieser Gruppe sind in der Lage (wenn ich es nicht ausdrücklich verboten habe), als Ergebnis von Jahren des Unterrichts und der praktischen Erfahrung ihre eigenen meditativen Gedanken und Erwägungen zu kontrollieren und zu regulieren. In deinem Fall sollten gewisse kleine Sätze solches Denken beeinflussen, und ich will dir vier geben, die eine revolutionäre Einwirkung auf dich haben und in den Formungsvorgängen deines Lebens von grösster Wichtigkeit sein können:

1. Liebevolle Beziehungen.

2. Anpassung an die Idee (nicht das Ideal, mein Bruder, denn dies folgt selbstverständlich).

3. Wahrnehmung der Wirklichkeit.

4. Schöpferische Manipulation.

Diese vier kleinen Sätze [584] enthalten die Saat allen richtigen Dienstes und können auf dein individuelles Lebensthema zu Hause, in deinem Geschäft, auf deinen Dienst in der Dreiecksarbeit und auf alle deine Gruppenunternehmungen angewandt werden. Sie beherrschen, wenn du sie sorgfältig studierst, das Leben des Ashrams - aller Ashrame. Jenes Leben ist ein Leben innerer und äusserer Beziehungen, der Empfindungsfähigkeit für die Beeindruckung der Hierarchie und der hierarchischen Idee zu jeder gegebenen Zeit, der richtigen Wahrnehmung der Wahrheit, wie sie Beziehungen und Beeindruckungen zugrundeliegt, und einer wahren schöpferischen Tätigkeit in der Welt der Kräfte.

Du dringst entschieden tiefer in das Herz des Ashrams ein, und man kennt dich dort, und du wirst von den älteren Arbeitern anerkannt. Dies hast du durch die dynamische, auf ein einziges Ziel gerichtete Energie deiner emotionellen Natur zustande gebracht, die - glücklicherweise für dich - durch deinen konkreten Denkaspekt ausgeglichen wird. Dies ist gut und notwendig, abgesehen von jenen Augenblicken, wenn deine Gedanken in den Bereich der Kritik abschweifen; dies geschieht jedoch viel seltener als in den vergangenen Jahren. Du hast berechtigten Grund zur Ermutigung, mein Bruder, und mein Segen ruht auf dir. Dieser Gedanke des Segens enthält die Idee der Übertragung spiritueller Energie.

August 1946

MEIN BRUDER!

Die letzten zwölf Monate sind in jeder Hinsicht deines Lebens schwer für dich gewesen - aber wie kann ein Jünger etwas anderes erwarten? Die Unterweisungen, die ich dir das letzte Mal gab, sollten viel dazu beigetragen haben, dich beständig vorwärtszubringen, denn eine innere Sicherheit befähigt einen Jünger stets, Schwierigkeiten zu überwinden. Die Eintönigkeit des Lebens selbst, die Sorgen zu Hause und in der Praxis, die Besorgnisse, die mit der heutigen Zeit verbunden sind, und das beständige Gefühl der Enttäuschung haben alle zu dem beigetragen, was ich deine fast grimmige Entschlossenheit nennen könnte, unverwandt im Licht zu stehen. Nun kommt noch die Auflösung der Gruppe dazu und ein Gefühl des Versagens, das diese naturgemäss hervorruft.

Ich kann dir und allen deinen Brüdern gegenüber die verhältnismässige Kürze des Lebens nicht stark genug betonen. Ich sage dies nicht vom Standpunkt des christlichen Amtes, das ihre Mitglieder so häufig drängt, sich an den Tod zu erinnern, noch beziehe ich mich auf das bevorstehende Hinübergehen von irgendjemand [585] in der Gruppe. Ich beziehe mich einfach auf das Leben auf der physischen Ebene vom Standpunkt der Seele, die darin nur eine vorübergehende Erfahrung sieht, die einen Rest des Gelernten zurücklässt. Irgendein besonderes Leben in irgendeinem besonderen Zyklus mag in der Tat gewichtig und von hervorragender Bedeutung sein, was sich durch eine Neuorientierung, ein entschiedenes Vorwärtsgehen, die Einführung irgendeines Dienstes, das Empfangen einer grösseren Einweihung, auswirkt; aber solche Leben sind bis zu einem ziemlich späten Zeitpunkt in der Erfahrung der Seele selten.

Für dich hat dieses gegenwärtige Leben zwei Faktoren von hervorragender Bedeutung: das Abarbeiten und Beendigen von Karma in bezug auf einige Menschen, und zweitens das Erlangen der Kontrolle über deinen Astralkörper auf dem sechsten Strahl. Du bist als Jünger kurz vor der Annahme und an der Peripherie des Ashrams ins Leben eingetreten, obwohl dein Bewusstsein es nicht registrierte; du wirst in deine nächste Verkörperung als fortgeschritten in der Jüngerschaft eintreten, und die Tatsache wird dir schnell bewusst werden. Für den Rest dieses Lebens steht dir eine verschönernde Gestaltung aller Erfahrungen bevor sowie das bewusste Leisten jenes Dienstes für andere, das Karma auslöscht, das Erweitern deines Gesichtspunkts, besonders auf dem Gebiet des Heilens, in dem du immer noch etwas von deinem Idealismus des sechsten Strahls beherrscht wirst, und die zunehmende Aufnahme der Energie deines zweiten Strahls, so dass sie deine sich organisierende Persönlichkeit beherrschen kann. Erscheint dir dies als etwas, was ihr eine «harte Nuss» nennt, mein Bruder? Vergib mir, wenn ich Mundart gebrauche, aber sie ist oft eigenartig anschaulich. Wenn du das, was ich sage, sorgfältig studierst, wirst du sehen, dass du alles dieses bereits tust, und dass ich dich nur bitte, die gegenwärtige Haltung zu intensivieren.

Ich habe dir daher heute nichts Imposantes und Ungewöhnliches zu sagen, und dies deutet an sich schon viel an: Man kann sich darauf verlassen, dass du wie bisher fortfahren wirst; aber ich möchte etwas darüber hinaus erbitten.

Ich möchte dich bitten, eine spezielle Arbeit zu unternehmen (eine integrierende Arbeit für mich) und sie auf eine solche Weise zu tun, dass es kein formaler Dienst, sondern ein lebendiger zweckbeseelter Vorgang wird. Ich möchte dich bitten, dich jeden Sonntag zu bemühen, mit dem Ashram und mir Kontakt aufzunehmen (ohne irgendwelche äussere Andeutung des Erfolges zu erwarten) und dann - in meiner Gegenwart - sowohl jeden einzelnen der [586] Leute in den Gruppen von neun und in der neuen Saatgruppe, als auch die drei anderen Menschen, welche die «ashramischen Schriften», die Vierzehn Regeln für Jünger und Eingeweihte erhalten haben, bei Namen zu nennen.

Dies wird etwas Zeit erfordern, weil es soviele gewesen sind. Es wird so sein, als ob du einen verbindenden Faden aufnimmst und ihn zum Ashram verfolgst und dabei definitiv die innere Verbindung stärkst. Auch diejenigen, welche hinübergegangen sind, sollten erwähnt werden, denn sie sind weiterhin im Dienst des Ashrams tätig. Ich gebe dir diese Aufgabe wegen deiner ausgebildeten Beharrlichkeit und wegen der Fähigkeit deines siebenten Strahls, die Formwelt mit der Welt geistiger Wirklichkeit zu verbinden.

Ich habe keinerlei Befürchtungen für dich, mein Bruder. Du bist ein vernünftiger und sich selbst lenkender Jünger. Wenn du mich brauchst, stehen dir meine Fürsorge und Aufmerksamkeit stets zur Verfügung. Wenn sich die Notwendigkeit dafür ergibt, kannst du meine Hilfe - die deines Meisters, Freundes und Lehrers - suchen, wobei du dich daran erinnerst, dass du wenigstens sieben Tage brauchen wirst, um mich zu erreichen. Bitte A. A. B., dir zu sagen, warum. Aber du kannst mich erreichen.

November 1948

MEIN FREUND UND BRUDER!

Ich habe dein starkes und beständiges Bemühen, den Anforderungen gerecht zu werden, so wie ich sie dir in meinen letzten beiden Mitteilungen dargestellt habe, registriert und es dann auf deiner ashramischen Tabelle vermerkt. Besonders hast du - in dieser Verkörperung - die Lehre okkulten Gehorsams gemeistert. Bist du dir je darüber klar geworden, dass okkulter Gehorsam - richtig verstanden und ausgedrückt - besonders im Zusammenhang mit Verblendung und Neigungen des sechsten Strahls, die königliche Strasse durch die Astralebene hindurch direkt ins Herz der Hierarchie ist? Die Menschen neigen dazu, Gehorsam als das Ausführen von Regeln und Verordnungen zu betrachten, die ihnen seitens irgendeiner autoritativen Quelle auferlegt werden. Wie dir gut bekannt ist, ist dies in irgendeiner wahren hierarchischen Ausbildung nicht der Fall. Gehorsam ist für den Jünger eine schnelle geistige Reaktion auf den Plan, wie er aus der Hierarchie hervorgeht, eine schnelle und richtige empfindungsfähige Registrierung der Qualität des Ashrams, an den er angegliedert sein mag, und ein darauf folgendes und mit der Zeit fast automatisches Unternehmen (mit Geschwindigkeit) der erforderlichen Aufgabe. Es ist [587] eine Aufgabe, die der Jünger sich selbst zuweist und nicht eine, die vom Meister befohlen wird. Die Annahme dieser Aufgabe ist einfach ein Beweis, dass der Jünger ein ashramischer Arbeiter ist, der sich zur Wohlfahrt der Menschheit verpflichtet hat.

Du bist, und ich glaube bestimmt, dass du es weisst, dabei, deine ganze Polarisation als Vorbereitung für deine nächste Verkörperung zu verlegen. Wenn diese kommt, wirst du deinen Dienst mit einem Astralkörper auf dem ersten Strahl erneuern, vorausgesetzt natürlich, dass du in diesem Leben die gewöhnlich verstockten Neigungen des sechsten Strahls beseitigt hast und sie beherrschst. Du tust dies mit wirklichem Erfolg, und ich hege keinen Zweifel in bezug auf deinen schliesslichen Erfolg.

Ich möchte den Rhythmus deiner Arbeit ändern. Ich bat dich - wie du weisst -, jeden Sonntag alle Mitglieder der persönlichen Gruppe, mit der ich mit Hilfe von A. A. B. gearbeitet habe, ins Gedächtnis zu rufen. Warst du dir darüber klar, als du meiner Bitte nachkamst, dass ich die Hilfe deiner auf einen Punkt konzentrierten Haltung zur Wirklichkeit suchte? Oder dass ich den Beistand einiger meiner Jünger in meinem Ashram brauchte, um die Konsolidierung und Integrierung innerhalb des Ashrams selbst hervorzurufen? Es ist ein neuer Ashram. Nur drei sind so neu wie dieser. Ich war mir klar darüber, dass er einer enger verknüpften Beziehung zwischen einigen ihrer Mitglieder innerhalb der ashramischen Aura bedürfte; eine solche Beziehung wird durch die Konstruktion der nötigen Gedankenform herbeigeführt. Ich möchte dich und deine Gruppenbrüder daran erinnern, dass ein Ashram in Wahrheit eine dynamische geistige Gedankenform ist, die vom Meister des Ashrams und von den Eingeweihten und den ihm angegliederten Jüngern belebt wird. Die anfängliche Struktur und Konsolidierung sind nun beendet, und ich kann dir eine andere Arbeit zuweisen.

Deine Arbeit muss jetzt enger zu Christus in Beziehung gebracht werden. Ich beziehe mich hier nicht ausschliesslich auf die Vorbereitungsarbeit, mit der ihr euch alle befassen müsst; ich beziehe mich besonders auf den Christus selbst, als lebendes Wesen, der die Reaktionen von Jüngern bemerkt, die genügend Willensstärke, klare Absicht und Hingabe besitzen, um es ihnen zu ermöglichen, die Peripherie seiner Aura (auf die im Neuen Testament als «der Saum seines Gewandes» hingewiesen worden ist) zu berühren. Mit dieser Erklärung meine ich nicht die Aura der Hierarchie. Ihr alle seid bereits in höherem oder geringerem Grad empfindungsfähig für sie, denn sein Wesen hat die ganze Aura der Hierarchie [588] durchtränkt. Ich meine seine individuelle Aura. Ein Jünger besitzt «die Freiheit der Hierarchie» (wie es genannt wird) und kann nun diesen Versuch machen, innerhalb derselben die individuelle Aura des Christus zu erreichen. Der Erfolg hängt gänzlich von den beharrlichen, aber nicht fanatischen und selbstlosen Bemühungen des Jüngers ab. Mache diesen Versuch jeden Morgen etwa fünf Minuten lang, aber nicht länger. Ich kann dir in diesem Fall keine Unterweisungen geben; du wirst deinen Weg schliesslich allein finden, wie alle Jünger es müssen. Diejenigen, welche den Meistergrad zu erlangen suchen, müssen - in einem bestimmten Stadium ihrer Ausbildung - diesen Versuch machen. Eine Kontaktlinie muss schliesslich erbaut werden, und diejenigen von euch, die jetzt Jünger in meinem Ashram sind, können anfangen, die nötige Anstrengung zu machen. Sie wird ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich bringen, wie übermässige Stimulierung und die Erweckung von Verblendung, aber - wenn du wachsam und vorsichtig bist - kannst du der Aura bald gewahr werden. Dies muss genug für heute sein, mein treuer Freund und Bruder. Es gibt viel zu tun. Fahre mit der Arbeit fort, die getan werden muss, indem du dem Licht, das in dir ist und das zunehmend mehr Licht erzeugen wird, folgst.

An J. W. K.-P.

August 1940

MEIN BRUDER!

Ich habe dir diesmal nicht viel zu sagen, und der Grund dafür ist dir bekannt. Lass dich keineswegs vom heutigen Arbeits- und Weltdruck überwältigen.

Die Aufgabe des Wiederaufbaus der Welt liegt noch vor uns, aber die Jünger in der Welt und die geweihten Gruppen können anfangen, die nötigen vorbereitenden Schritte zu unternehmen. Der Wiederaufbau muss an dem Ort beginnen, wo der Jünger sich gegenwärtig befindet, und dies wird im kleinen und verhältnismässig unbedeutenden Massstab dieselben Vorgänge, dieselben Aussonderungen und Abänderungen, denselben unterscheidenden Idealismus und dieselbe Anpassung an das neu in Erscheinung tretende Muster notwendig machen, wie es beim Wiederaufbau der Welt erforderlich sein wird. Ich möchte dich bitten, dies zu erwägen, [589] denn alle Jünger in der ganzen Welt können damit anfangen, sich für verstärkte zukünftige Tätigkeit vorzubereiten.

Drei hervorstechende Aspekte des Musters des neuen Zeitalters müssen berücksichtigt werden:

1. Der Aspekt des Heilens. Ich möchte es auf diese Weise ausdrücken, denn die Menschheit wird viel geduldige Sorgfalt nötig haben, ehe der Schock und der Schmerz der Gegenwart in gewonnene Erfahrung und erlangtes Verständnis umgewandelt worden ist. Mitleidsvolle Menschen, welche die Menschheit lieben, können diese Heilungsarbeit leisten.

2. Der Aspekt der Aufklärung. Die Verwirrung der Menschheit als Ganzes muss von den Kräften des Wiederaufbaus erkannt werden. Zeit und Mühe müssen für eine deutliche Erklärung und einen Hinweis auf das Gesetz von Ursache und Wirkung verwandt werden. Ausgebildete Ausleger sind erforderlich.

3. Der Aspekt der Neuorganisierung. Ein Neuaufbau ist erforderlich, und dies wird eine geweihte, geistige Einsicht erforderlich machen. Das Neue Zeitalter wird nicht vermittels alter und übertünchter Formen oder durch die Konservierung alter Techniken und Haltung eingeleitet werden und einen wahren Ausdruck seiner latenten Energien finden. Es wird durch gänzlich neue Formen und vermittels eines intelligenten Ablegens alter Formen der Religion, der Regierung und wirtschaftlichen und sozialen Idealismus ins Dasein kommen. Der Bedarf an empfindungsfähigen Vermittlern, welche die neuen, in Erscheinung tretenden Wirklichkeiten erfühlen und die nötigen konstruktiven Schritte unternehmen können, ist gross. Sie müssen die Formen erschaffen, von denen diese subjektiven Ideen Gebrauch machen müssen. Ich mache diese paar Vorschläge, um dir und anderen Arbeitern bei der Aufgabe der Neuorganisierung dadurch zu helfen, dass ich den Typ des Arbeiters andeute, der in der heutigen Welt gebraucht wird und der für die Aufgabe, die du jetzt für die Menschheit und beiläufig für uns zu tun suchst, sehr nötig ist.

Gesunde Geschäftsmethoden müssen die Aspekte der neubelebten Organisationen, für die du verantwortlich bist, auf der physischen Ebene charakterisieren; ein mächtiger Ton der Liebe und des Verständnisses muss das Verlangen und die empfindungsfähigen subjektiven Aspekte der aktiven Arbeitsgruppe ausdrücken. Intelligente Anpassungsfähigkeit sollte die mentale Note sein. Alle diese Dinge weisst du bereits, denke ich, und ich wiederhole sie nicht nur, um sie in deinem Bewusstsein zu betonen, sondern auch, um die Bemühungen deiner Gruppenbrüder in derselben vereinten [590] Entschlossenheit zusammenzufassen, die sie zu tätigen Mitarbeitern an den Plänen machen wird, die wir aufgestellt haben, um der Welt zu helfen.

Es ist stets schwer für den Jünger, der in der Welt der menschlichen Angelegenheiten arbeitet, den goldenen Mittelweg zwischen auf der physischen Ebene ausgedrückten gesunden Techniken und dem Teil der Vision zu finden, den er erkennt. Es ist niemals leicht, das Alte an das Neue anzupassen und beide miteinander in Beziehung zu bringen und dadurch das zu schaffen, was die Gegenwart erfordert. Die Aufgabe des Jüngers befasst sich daher, wie du aus den drei Welten sehen kannst - alt, neu, gegenwärtig - in erster Linie mit Zeit. Dieses richtige Verständnis für das Zeitelement macht das Auge der Vision erforderlich sowie eine richtige Auslegung dessen, was es sieht. Zu diesem Zweck möchte ich dir eine Meditation geben, die auf Sehen beruht, und ich denke, es wird dir sofort einleuchten, wie passend sie für deine besonderen Bedürfnisse ist. Ich mache sie sehr kurz, denn lange Meditationen (auf Form gebracht) sind für deine Veranlagung ungeeignet.

1. Lass das OM dreimal ertönen, und während du dies tust, ziehe dein Bewusstsein in das Ajnazentrum zwischen den Augenbrauen zurück. Halte es dort unverwandt.

2. Dann schaue mit Hilfe der Einbildungskraft in drei Richtungen:

a. Nach oben zur Welt der Seele, zum Reich Gottes und zur Hierarchie. Während du dies tust, versuche, dich definitiv mit deinem eigenen Meister zu verbinden, dessen erwählter Vertreter ich gegenwärtig mit seiner Erlaubnis bin.

b. Nach innen zur Welt der Menschen, wobei du dich bemühst, einen Kontakt mit der subjektiven Welt des menschlichen Denkens und Strebens - der Welt der Ideale und der menschlichen emporstrebenden Vision - herzustellen.

c. Nach aussen über die Welt der Ereignisse, über die exoterische, objektive Welt greifbarer Geschehnisse.

3. Während du das Bewusstsein noch immer im Ajnazentrum aufrecht erhältst, drücke für dich selbst in definitiv formulierten Gedanken die Pflicht des Tages im Licht dieser dreifachen Wechselbeziehung aus.

4. Dann konzentriere das Licht, das in dir ist, und sende die geweihte Energie deiner Persönlichkeit vermittels deines linken [591] Auges und die mächtige Energie deiner Seele durch das rechte Auge in das Gebiet deiner erwählten Arbeit. Dies wird sich in seiner Wirkung als mächtig erweisen.

5. Dann ziehe - als Seele - einen neuen Vorrat von Seelenenergie aus dem Bereich des Seelenlebens und konzentriere sie im Kopf und im Herzen und halte sie dort unverwandt zum Gebrauch während der Arbeit des Tages.

6. Lass das OM dreimal unhörbar ertönen.

Dies sollte nur ein paar Minuten in Anspruch nehmen, aber es muss dynamisch und mit voller Kontrolle über Denken und Tätigkeit getan werden.

Mein Segen ruht auf dir.

August 1942

1. Halte den Faden aller meiner äusseren Arbeit in deiner Hand und halte ihn dort für mich.

2. Das Symbol der Hände und Füsse enthält ein Geheimnis, das du brauchst.

3. Dein Meister sagt dir dieses Wort und durch meine Lippen: «Du weisst, welchen Punkt du erreicht hast. Gehe weiter.»

4. Es bestehen drei Gruppen, denen du helfen und die du zu einer verschmelzen musst. Und zwar auf der inneren Seite.

5. Freude kommt durch Schmerz und nicht nur durch erlangte Kraft oder vollbrachten Dienst. Alle drei sind erforderlich. Du besitzt diese drei.

6. Die Gabe des Spielens musst du erlangen, mein Bruder. Spiele auf der Erde und spiele am verborgenen Ort und tummle dich innerhalb des Spielplatzes der Götter.

September 1943

MEIN BRUDER, FREUND UND MITARBEITER!

Hast du kürzlich die Erklärung gelesen, die ich dir in meiner vorhergehenden Unterweisung gegeben habe? Sie enthält deine Unterweisungen für die Zukunft für dich und hat für dich - wenn du sie jetzt liest - einen viel grösseren Lehrwert als vor einem Jahr. Diese Unterweisungen gelten noch immer. Es ist ein äusserst schweres Jahr für dich gewesen, mein Bruder, und diejenigen von uns, die mit euch allen auf der inneren Seite arbeiten, haben das nicht vergessen. ...

Die Arbeit, die [592] ich während der vergangenen Jahre geplant und umrissen habe, hat grösstenteils stillgestanden. Aber, was hast du erwartet, mein Bruder? Einen Punkt hast du vielleicht nicht begriffen, der für mich jedoch eine Quelle beständiger Freude und Befriedigung ist. Die Arbeit der Bewegung des Guten Willens ist in so hohem Mass und so wesentlich erfolgreich gewesen, dass sie sich heute in Form von unzähligen Plänen für Hilfeleistung nach dem Krieg, in Gestalt von Tausenden von Gruppen und Millionen wohlmeinender Menschen zeigt, die vorausschauend und freundlich sind, aus allen Rassen und Nationalitäten stammen, und die sich vorbereiten, ihren Teil dazu beizutragen, die Menschheit zu retten und die erforderliche Sicherheit und das Glücklichsein (auf gesünderer und besserer Basis) wiederherzustellen. Ich beziehe mich hier nicht auf die Arbeit, die ihr alle geleistet habt, seit ich im Jahr 1932 mein erstes Flugblatt, «Die Neue Gruppe der Weltdiener», veröffentlichte. Das war nur ein Teil der grösseren Bemühung. Ich beziehe mich auf das Ausgiessen des Christusbewusstsein und des Geistes der Liebe auf die Welt. Dies wurde im Jahr 1825 in die Wege geleitet und hat die hauptsächlichen Wohlfahrtsbewegungen hervorgebracht, zur Organisation der Gruppen geführt, die für die Verbesserung der Menschheit gearbeitet haben, bei der Gründung der Arbeiterbewegungen geholfen haben, die auf richtigen Motiven gegründet wurden, Gruppen, die Erziehungsprozesse, philanthropische Unternehmungen und die grossen medizinischen Erweiterungen angeregt haben, und die heute in die Weltregierung einsickern und anfangen, alle Pläne für Weltfrieden und internationale Beziehungen zu beeinflussen. Erfolg ist gewiss, obgleich die Bewegungen langsam vorwärtsgehen mögen.

Das Massenbemühen wird die Menschheit im kommenden Zyklus freimachen. Du hast besser gearbeitet, als du weisst oder wissen möchtest; du bist ein Kanal und kannst es immer mehr werden, denn die Einfachheit des Typs der Menschen auf dem ersten Strahl ist eine ungeheure Macht. Gebrauche sie, mein Bruder, ohne dich zu isolieren. Es ist stets leichter für einen Arbeiter auf dem ersten Strahl, allein auf dem Weg vorwärtszugehen, für den er sich entschieden hat, aber ich möchte vorschlagen, dass du in engerer Zusammenarbeit mit deinen Mitjüngern arbeitest. Es ist jetzt notwendig, dass die geplante Arbeit eine Verstärkung der Vitalität erhält, dass sie sich durch die Macht ihres innewohnenden Lebens ausdehnt, und dass die wesentlichen Teile gestärkt werden, die bereits gebaut sind. Es ist von unmittelbarer Bedeutung, dass jeder mitarbeitende Diener mit neuem und frischem Enthusiasmus angefeuert [593] werden und das Bild der weltweiten Möglichkeiten des gewünschten Plans erfassen sollte.

Ich schlage vor, dass die Betonung während des kommenden Jahres auf den objektiven Aspekt gelegt wird. Die subjektive Beschaffenheit ist dargeboten worden, und das ist richtig gewesen, weil der subjektive Aspekt jeder Ausdrucksform lebendig sein und sich erweitern muss, wenn die objektive Form ihren Platz unter den Welterscheinungen mit Macht und Brauchbarkeit einnehmen soll. Die Möglichkeiten organisierter Dienstleistungen für die geistige Stärkung der Welt der Menschen, die Technik ihres Wachstums und die Vorgänge ihrer Entwicklung - individuell, in Gruppen und schliesslich als ein wahrhaftiges Netzwerk in Wechselbeziehung stehender Gruppen - sollte jetzt ausgearbeitet werden. Die subjektivere Arbeit, die das geistige Wachstum der Menschheit nach den Grundsätzen der neuen Annäherung zur Gottheit betont, hat, wie du erkennen kannst, eine bestimmte Beziehung zur neuen Weltreligion und kann schliesslich um die verschiedenen Vollmonde konzentriert werden.

Im kommenden Jahr lass «Freude deine Kraft sein». Dies ist nur dann möglich, wenn Macht, Wille und Stärke mit Liebe, Weisheit und Geschick im Handeln und Sprechen verschmolzen wird. Meine Kraft steht dir zur Verfügung, und die überschattende Fürsorge deines eigenen Meisters ruht stets auf dir.

August 1946

MEIN BRUDER!

(Und ich meine dies im wahrsten Sinn). Ich beginne diese Unterweisung für dich mit zwei Erklärungen: Erstens, in der Besprechung der Arbeit, die ich im Jahr 1919 übernahm und über die ich der Hierarchie berichtete - die zwanzig Jahre der Arbeit und die sechs Jahre dieser Arbeit während des Krieges - wurde naturgemäss dein Name, ebenso wie derjenige deiner Mitjünger erwähnt. Die Besprechung war zwischen dem Meister Morya (deinem Meister), dem Meister K. H. und dem Meister R., in dessen Händen die Rehabilitierung von Europa liegt, und mir. Die Bemerkung, die dein Meister machte, war: «Ich bin wirklich zufrieden mit ihm. Ein selbstloses Leben hat ihn für weltweite humanitäre Arbeit für den Rest dieses Lebens und für das nächste tauglich gemacht.»

Die zweite Erklärung, die ich zu machen wünsche, ist, dass du - vorausgesetzt, dass [594] dir Leben und Gesundheit erhalten bleiben - vor einer Dienstperiode stehst, die in deiner Erfahrung beispiellos ist. Ich habe deine Entwicklung fünfzehn Jahre lang beobachtet, seit du in meinen Ashram eintratest, um die Ausbildung zu erhalten, die dich später in den Stand setzen wird, eine Stellung im Ashram deines eigenen Meisters einzunehmen - eine ähnliche Stellung wie diejenige von A. A. B. im Ashram von K. H. Du hast schnell gelernt und schnelle Fortschritte gemacht, und es ist nur recht und billig, dass du es wissen solltest. Du musst gewisse Schwierigkeiten im Gebrauch der Energie des ersten Strahls überwinden, und irgendwelche Fehler, die du in bezug auf harte Urteile und ihren physischen Ausdruck in Form von Sprache begangen haben magst, sind einfach mit dem Erlernen des richtigen Gebrauchs von Seelenenergie verbunden. Dies ist dein unmittelbares Problem.

Jedesmal, wenn die Energie des ersten Strahls durch dich hindurchfliesst, führt es zu einer geringfügigen oder wirklichen Krise in deinen Beziehungen mit anderen. Du musst eine allgemeinere und echtere Zuneigung zu deinen Mitmenschen erlangen (als Mittel des Verständnisses), besonders für diejenigen, welche deine Mitarbeiter in meiner Arbeit sind. Wenn die Zeit kommt, wird diese Entwicklung dir viel Gewinn bringen, wenn deine Mitschüler deine Führerschaft willkommen heissen. Sie sind bereit, dies zu tun, werden jedoch die Liebe und den Unsinn vermissen (häufig belehrender Unsinn), wodurch A. A. B. gern die Situationen meistert. Sei nicht unbarmherzig oder unzufrieden mit ihren Bemühungen, sich zu bewähren. Viele von ihnen sind in den vorbereitenden Stadien der Ausbildung, um sich tauglich zu machen, an der Peripherie irgendeines Ashrams zu sein und dort für Jüngerschaft ausgebildet zu werden.

Du musst Bemühungen mehr anerkennen und weniger kritisch in bezug auf Leistungen sein. Bei wirklichem Versagen bist du stets freundlich und verständnisvoll und hast dies oft gezeigt, aber du bist geneigt (hinter einer freundlichen Art) diejenigen zu verachten, die mit dem, was sie getan haben, befriedigt zu sein scheinen. Du musst auch lernen, Weisheit in der Wahl deiner Mitarbeiter zu zeigen, wenn du diese Aufgabe hast. Es ist weder für dich noch für irgendeinen Jünger auf dem ersten Strahl leicht, einem Menschen nahe genug zu kommen oder nahe genug kommen zu wollen, um ihn wirklich kennen zu lernen. Du magst dich der Episode erinnern, als der Meister M. einmal gebeten wurde, sich mit den Schülern des Meisters K. H. zu befassen, um ihn für eine kurze Aufgabe freizusetzen, und als er fand, dass er nicht imstande war, sie zu verstehen oder irgendetwas mit ihnen anzufangen. Es liegt an der natürlichen Isolierung des Typs auf dem ersten Strahl. Berücksichtige dies.

Sorge dafür, die Arbeiter [595] zu wählen, die auf dem zweiten Strahl sind (wenn die Entscheidung bei dir liegt), oder Leute auf dem ersten Strahl, in denen das Element der Liebe hochentwickelt, aber nicht zu stark entwickelt ist. Du neigst dazu, misstrauisch in bezug auf die Motive der Menschen zu sein. Glaube ihnen, dass sie es ernsthaft meinen und noch etwas lernen müssen, und hilf ihnen, ihre Lektionen dadurch zu lernen, dass du sie liebst und ihnen vertraust. Beschränke deinen hauptsächlichen Versuch darauf, eine gewisse Vertraulichkeit mit deinen Arbeitern herzustellen, Freundschaft und eine Arbeitsgemeinschaft; dies wird den Erfolg deiner Arbeit sicherstellen.

Dein Denkaspekt und Gehirn sind mit der Arbeit erfüllt, die getan werden muss. Du arbeitest, wie alle Arbeiter auf dem ersten Strahl und wie der Meister Morya es tut. Arbeiter auf dem ersten Strahl beschaffen die Substanz, mit der die Arbeiter auf dem zweiten Strahl bauen und welche die anderen Arbeiter geeignet machen und abändern. Du erfüllst Substanz mit der Energie und der Zielsetzung und dem Leben, die notwendig sind, um sie für den Plan empfänglich zu machen, - für den Plan des guten Willens, den die Meister gegenwärtig fördern und für den sie Arbeiter suchen. Schreibe mehr, mein Bruder; du hast die Vision, und deine Meditation ist richtig. Sie ist stets nach den Grundsätzen des ersten Strahls gewesen, wie sie in dem Ashram des Meisters Morya gelehrt wird. Wenige Menschen verstehen das. Irgendeine andere Meditationsform würde falsch für dich sein. Obgleich du dich oft beschuldigst, dass du meinen Anforderungen nicht genau nachkommst, betrachte ich deine Meditation nichtsdestoweniger als vielleicht die befriedigendste von allen in der Gruppe. Ich gebe dir deshalb einen Abschnitt aus dem Alten Kommentar, der direkte Beziehung zu der Arbeit hat, die du zu tun suchst.

«Derjenige, welcher den Willen Gottes hinter dem Plan erkennt, steht in voller Kraft. Der Wille zum Guten liegt hinter allem wahren guten Willen. Dieser Wille ist er.

Der Plan für diesen Zyklus der sechsten objektiven Krise ist guter Wille für alle Menschen und durch alle Menschen, guter Wille. Dieser Plan beginnt jetzt.

Der Plan innerhalb unseres Planeten als Ganzes ist der Wechsel der Energie freisetzenden Einheit (die ätherischen Unterebenen - A. A. B.). Die vierfache Form muss eine dreieckige Beziehung annehmen. Erwäge dies.

Das Ziel des Plans besteht [596] darin, auf der Ebene der Erde das innere Reich der Seele zu schaffen. Dies hat der Meister der Meister schon lange vorhergesagt. Bereite den Weg.»

Mein Segen ruht auf dir für alle Arbeit, die du getan hast. Ich - dein Freund, Bruder und Lehrer - bitte weiterhin um deine fortgesetzte Hilfe und brauche sie.

November 1948

MEIN BRUDER!

Heute habe ich dir im natürlichen Verlauf der Ereignisse und als Teil meines endgültigen Planens in bezug auf die vorbereitende Arbeit für das Kommen des Christus gewisse Auskunftspunkte mitzuteilen. Der Grundgedanke der nächsten paar Jahre deiner Arbeit ist - wie du gut weisst - die Bekanntmachung seines Wiedererscheinens und die beständige und intelligente Vorbereitung des menschlichen Bewusstseins darauf. Mit dem Gegenstand dieses Wiedererscheinens befasse ich mich hier nicht, ich suche dir jedoch etwas in bezug darauf zu sagen, was alle von euch tun können, auf die ich während der letzten paar Jahre ein wachsames Auge gehabt habe.

Fünf Meister und fünf Ashrame sind mit dieser vorbereitenden Arbeit in Anspruch genommen. Vor allem der Ashram des Meisters K. H.; dieser Ashram führt den Vorsitz in dieser Arbeit auf Grund der Tatsache, dass es ein Ashram auf dem zweiten Strahl und daher auf derselben Energielinie wie die des Christus selbst ist. Ein weiterer Grund ist, dass der Meister K. H. in der fernen Zukunft die Rolle des Weltlehrers übernehmen wird, wenn Christus zu höherer und wichtigerer Arbeit übergehen wird. Danach kommt der Ashram des Meisters Morya, dies hat seinen Grund darin, dass das ganze Verfahren von Shamballa geplant wird und der Ashram des Meisters Morya stets in enger Fühlung mit diesem dynamischen Zentrum steht. Der Meister R. - als Herr der Zivilisation - ist auch eng betroffen; er ist auch - und dies ist von grosser Bedeutung - der Regent von Europa.

Ich habe auch zuweilen auf den Meister hingewiesen, der für die Neuorganisation der Arbeit verantwortlich ist; er begann diese Arbeit im letzten Teil des neunzehnten Jahrhunderts, überliess sie jedoch ihrer [597] eigenen Triebkraft entsprechend vorwärts zu gehen, als Russland in dieses Gebiet eintrat und seine Betonung auf das Proletariat oder die Arbeiter legte und alle anderen Mitglieder nationaler Gruppen ausschloss. Dies brachte das hervor, was wir die Arbeiterrevolution in den letzten Jahren des ersten Viertels des zwanzigsten Jahrhunderts nennen könnten. Ich selbst bin der fünfte Meister, der an dieser Arbeit beteiligt ist, und bin sozusagen der Verbindungsoffizier zwischen jenen Jüngern, die im Feld der Welt arbeiten, und jenen Meistern, die Christus gegenüber direkt für die nötige Vorbereitungsarbeit verantwortlich sind.

Gewisse ausgesuchte Jünger aus all diesen fünf Ashramen sind für die Arbeit, Beziehungen zur Öffentlichkeit aufzunehmen, ausgebildet worden oder werden diese Ausbildung erhalten. Viele von ihnen (vielleicht die Mehrzahl) sind dir gänzlich unbekannt. Einige von ihnen kennst du. Ich beziehe mich hier nicht auf A. A. B., deren exoterische Arbeit dir bekannt ist, während ihre esoterische Arbeit uns gut bekannt ist. Ihre exoterische Arbeit nähert sich ihrem Ende, und dies ist ebenfalls ein Gedanke, mit dem du völlig vertraut bist.

Vor dir, mein Bruder, liegt die Konsolidierung aller Arbeit, die A. A. B. für uns begonnen hat. Ich beziehe mich besonders auf die neue Lehre, die in den Büchern enthalten ist, die sie veröffentlicht hat, auf die Dreiecksarbeit und die Arbeit des Guten Willens. Ich beziehe mich auch auf die Beratung und Hilfe, die du dem jüngeren Spitzenpersonal zukommen lassen wirst, wenn die Jünger sich bemühen, die Arkanschule dem Muster der neuen Lehre anzupassen, die ich ausgegeben habe, eine Lehre, die schliesslich die Welt überfluten wird (wenn die Arbeit richtig gehandhabt wird), und welche die Menschen auf diese Weise für die neue Weltreligion vorbereiten wird. R. S. U. ist auch für diese Vorbereitungsarbeit ausersehen worden, und - in meiner Unterweisung für sie - werde ich gewisse grundlegende Haltungen andeuten, die sie entwickeln und annehmen muss, während sie dir und dem jüngeren Spitzenpersonal beständig zur Seite steht. Ich wünsche besonders, dass sie mit diesen Leuten arbeitet, weil sie ein wahrer Esoteriker ist und die Arkanschule grundsätzlich eine esoterische Schule ist. Noch einem anderen Jünger, D. H. B., ist ebenfalls ein Teil auf diesem besonderen Gebiet der Vorbereitungsarbeit anvertraut worden; er soll sich jedoch nicht mit der Arbeit des guten Willens befassen, sondern mit einem anderen Gebiet, das ich ihm in seiner eigenen Unterweisung andeuten werde. Ich erwähne W. W. nur, weil dies [598] sein erster Zyklus als angenommener Jünger ist; er hat den Dienst, den er übernehmen soll, bereits erkannt, und er wird eine ernstliche und wichtige Lebensarbeit leisten. Ich habe die Absicht, ihm ein Wort der Ermutigung und einen Ratschlag zu geben. Ich erwähne alle diese Jünger dir gegenüber, weil sie alle in engster Mitarbeit mit dir arbeiten sollen, und dies legt viel Verantwortung auf deine Schultern. R. S. U. hat seit Jahren an deiner Seite gearbeitet; sie hat ihre Prüfung erfolgreich bestanden, und in der Aufgabe, als Kanal für esoterisches Licht und esoterische Auskunft zu dienen, ist sie kompetent und zugleich demütig in ihrer Haltung.

Ich kann dir sonst wenig sagen, mein Bruder, abgesehen davon, dir zu sagen, dass wir Vertrauen zu dir haben und dass du die Kraft, die du aus Shamballa über deinen eigenen Meister empfängst, immer stärker zeigen wirst. Von dieser Kraft darfst du nun Gebrauch machen. A. A. B. hat völlig recht, wenn sie sagt, dass du jetzt vor deiner grösseren Stunde der Gelegenheit stehst, während sie sich langsam zu jenem Dienst zurückzieht, der es K. H. (innerhalb des Ashrams) ermöglichen wird, tiefere geistige Arbeit in Zusammenarbeit mit Christus zu tun. Um sich auszubilden und es ihr auf diese Weise zu ermöglichen, dies zu tun, unternahm sie es - allein und ohne meine Hilfe - die Arkanschule zu gründen und zu organisieren; es gab ihr eine sehr benötigte Ausbildung und Erfahrung und ermöglichte es ihr, die Art des Unterrichts und jene esoterische Psychologie darzulegen, welche die hauptsächliche Aufgabe in jedem Ashram und besonders in dem Ashram des zweiten Strahls ist.

Du fragst, ob du irgendetwas tun kannst. Vor allem die Handhabung der Energie, die jetzt herabströmt - die Energie der Liebe in ihrer dynamischen und elektrischen Form. Christus wird, wenn er diesmal kommt, notwendigerweise den Willensaspekt der Liebe gebrauchen; als er früher kam, verwendete er den Lehraspekt des zweiten Strahls und nicht den Willensaspekt. Jünger auf dem ersten Strahl sind besonders aufnahmefähig für den Willensaspekt der Liebe, und nach diesen Reaktionen musst du Ausschau halten und dich stets bemühen, deine Betonung nicht auf den Willen zu legen - mit dieser letzteren Eigenschaft bist du (für diese Verkörperung) voll und ganz versorgt. Lass deine Mitarbeiter von dir das Strahlen der Liebe erhalten. Diese wird die finanzielle Versorgung freisetzen, die so dringend nötig ist, mein Bruder; die Harmlosigkeit, [599] die du und deine Mitdiener ausdrücken können wird sich als benötigter Mittler erweisen. Fahre fort wie gewöhnlich, mein erprobter und vertrauenswürdiger Bruder.

Diese Unterweisung mag dich vielleicht enttäuschen. Ich habe A. A. B. gefragt, was ihrer Meinung nach meine Antwort auf deine Frage beeinflusste. Sie erwiderte: «Du setzt Vertrauen in sein Verständnis, seine Selbstdisziplin und Weihung». Sie hatte recht. Ich habe keinerlei Misstrauen dir gegenüber. Also, mein Bruder, ich kann dir keinen Ratschlag geben, weil du meinen Ratschlag nicht brauchst. Ich, dein Freund und Kamerad, kann nur vorschlagen, dass du wie gewöhnlich deinen Weg verfolgst und dich stets daran erinnerst, eine erkannte und bewusste Verbindung mit deinem Meister zu bewahren.

An R. S. U.

Januar 1940

Du und ich, mein Bruder, haben viele Jahre lang zusammen gearbeitet - vielleicht länger als du weisst. Ich kann dir wenig hinsichtlich der Offenbarung der Verblendungen sagen, die deine Persönlichkeit in Gefangenschaft halten. Du kennst sie gut. Ich habe dir oft gesagt, worin sie bestehen. In deinem Fall handelt es sich nicht so sehr um eine besondere Verblendung, als um das Vorhandensein mehrerer kleinerer. Je empfindungsfähiger ein Mensch ist, um so mehr reagiert er auf andere.

Du besitzt Weisheit, Schönheit der Zielsetzung, Hingabe und ernstliches Streben - alles charakteristische Eigenschaften des fortgeschrittenen Jüngers. Die Verblendung, die dich gefangen hält, hast du von anderen Leben ererbt. Du hast dich in diesem Leben in keine neue Verblendung verstrickt, und dies ist in der Tat selten, und ich lobe dich dafür.

Aber gewisse alte Verblendungen - rassische und persönliche - haben dich noch immer in ihrer Gewalt, und deren Überwindung bildet dein Lebensproblem, und dein augenblickliches Versagen, dies zu tun, hält dich dort, wo du bist. Wenn ich vielleicht zwei Verblendungen, die in deinen Seelenausdruck eingreifen und den Eintritt des vollen Lichts der Seele verhindern, definiere oder andeute, und wenn ich ihnen Namen gebe, die nicht gebräuchlich sind, magst du vielleicht - durch angemessene Erwägung - zu dem Punkt gelangen, wo du sie zerstreuen kannst.

Die Verblendung der «Flucht in die Sicherheit des Rassenbewusstseins» [600] ist eine deiner vorherrschenden Verblendungen, selbst wenn du es - in deinem eigenen Bewusstsein - verwirfst. Jeder Mensch ohne Ausnahme ist dieser rassischen Verblendung unterworfen, und ihre Macht ist unglaublich. Das subjektive Leben jeder Nation ruft Rassenpsychologie, nationale Neigungen und Züge und charakteristische Eigenschaften hervor und liegt hinter jedem einzelnen Menschen, und er kann sich ihnen jederzeit hingeben und sich in sie zurückziehen und auf diese Weise in der Vergangenheit Zuflucht suchen und gewisse rassische Haltungen betonen. Das Überwinden ererbter charakteristischer Züge und Haltungen ist in deinem Fall wesentlich. Du bist in Wahrheit ein Weltbürger. Nach deiner Lebensäusserung jedoch würde es dir niemand glauben. Jünger müssen sich daran erinnern, dass sie nur in diesem Leben in eine bestimmte Rasse oder Nation hineingeboren sein mögen, und zwar nur vom Standpunkt der Persönlichkeit. Da sie jedoch vorübergehend auf diese Weise angegliedert worden sind, mögen sie sich - wenn sie empfindungsfähig sind - so stark mit rassischen Problemen und Beziehungen, mit Rassengeschichte und charakteristischen Rasseneigenschaften identifizieren, dass diese alte Erbschaft (die rassisch und nicht persönlich ist und infolgedessen nichts mit ihnen zu tun hat) sie übermannt und einen grösseren Konflikt darstellt. Dies ist bei dir der Fall. In jeder Rasse und Nation gibt es solche, die sich - über die Jahrhunderte - immer wieder in gewissen Rassen und Gruppen verkörpert haben. Es gibt auch andere, die sich entweder in einer besonderen Rasse verkörpert haben, um gewisse wertvolle Eigenschaften zu erlangen, mit denen eine Rasse oder Nation einen Menschen ausstatten kann, oder um diese rassische und nationale Erfahrung als ein Mittel zu gebrauchen, durch das solche Bande gebrochen werden können, was infolgedessen zur Freisetzung führt und es der Menschheit selbst daraufhin ermöglicht, in die Freiheit einzutreten. Denke darüber nach und sei nicht trennend in deiner Empfindungsfähigkeit und versessen auf deinen Persönlichkeitsursprung, deine sogenannte Rassentreue und charakteristischen Eigenschaften, die du durch die Umstände deiner Umgebung erlangt hat.

Ist dies eine zu schwere Lektion und Aufgabe, mein Bruder? Wenn es dir so erscheint, dann entscheide selbst in deinem Inneren, ob dies der Fall ist oder nicht. In einem anderen Leben mag dir die Frage klar sein. Sie könnte dir in diesem Leben klar werden, wenn du meinen Vorschlag annehmen würdest.

Über die zweite Verblendung brauche ich mich nicht zu äussern. Wir könnten sie die «Verblendung der beständigen Enttäuschung» nennen. In deinem Fall und in dem beständigen Versagen, den vollsten Ausdruck deiner geistigen Ziele zu erreichen - infolge kleiner und unbedeutender Persönlichkeitseigenschaften [601] (von denen die meisten mit deinem rassischen Erbe und den Umständen deiner Umgebung verbunden sind), bist du dir eines beständigen Mangels an erreichten Ergebnissen und eines Versagens bewusst, das zu tun, was dir deine Seele ganz klar als möglich dargestellt hat. Hierbei kann ich dir nicht helfen. Das Ergebnis liegt in deiner eigenen Hand. Bist du dir darüber klar, mein Bruder, dass eine Woche vollkommener Disziplin dich weiter bringen würde als das Streben eines Jahres, das (wie in deinem Fall) von einem beständigen Gefühl des Versagens begleitet ist? Darum geh' vorwärts, mein geliebter Bruder, und sei nicht zufrieden, bis du Befreiung erlangt hast.

August 1940

MEIN BRUDER!

Seit meiner letzten Unterweisung für dich hast du ein gewisses Mass von Befreiung erlangt, und dies bedeutet viel, und ich möchte meine Freude über diese Leistung andeuten und dich dafür loben. Du setzt dich frei zum Dienst. Alles, was ich früher in bezug auf deine Probleme gesagt habe, gilt noch immer, und ich möchte dich bitten, das, was ich damals gesagt habe, noch einmal andächtig und emporstrebend durchzulesen. Zu den Anordnungen, die ich darin gab, möchte ich noch einige weitere Vorschläge hinzufügen. Ich möchte die Frage noch weiter in deinem Denken klarlegen. Wenn ein Jünger erst einmal klar sieht, kann er intelligent handeln.

Meine Bezugnahme auf rassische Begrenzungen hat dir nicht sehr gefallen, und doch, mein Bruder, und ich kann sagen: mein Freund, warum ärgerst du dich darüber? Alles nationale Erbgut macht seinen Eindruck auf sein Volk. A. A. B. ist typisch britisch in ihren Persönlichkeitshaltungen, und mit ihrem Stolz auf Rasse, Erbgut, ihr altes Geschlecht und ihre Klasse, mit ihrer halsstarrigen Beharrlichkeit und zähen Entschlossenheit, mit ihrem Wahrheitsgefühl und ihrer Haltung innerer Einsamkeit. Sie hat es allmählich lernen müssen, diese Eigenschaften in die Würde des Seelenbewusstseins, in intelligente Lenkung, einen klaren Ausdruck ihres Wahrheitsgefühls und eine weite und allgemeine Fähigkeit, alles einzubegreifen, umzuwandeln. Dies ist nicht leicht gewesen, obgleich du, da du ihre besonderen Probleme und Neigungen nicht besitzt, nicht erkennen magst, dass sie ebenso schwerwiegend wie die deinen sind (oder vielmehr gewesen sind). Eines Tages will ich den Gruppenbrüdern eine Diagnose ihrer rassischen Färbung und der sich daraus ergebenden Neigungen geben. Heute befasse ich mich nur mit deinen besonderen Schwierigkeiten, weil dein Kampfplatz gerade dort liegt und es hauptsächlich deine rassischen [602] Fehler sind, die dich hindern.

Zu dem Obigen möchte ich auch noch hinzufügen - was ich selten tue - dass du ebenfalls freier von der Auferlegung physischer Kontrolle bist als zu irgendeiner früheren Zeit in deiner Lebensgeschichte, mit Ausnahme von einem Mal, als du viel jünger warst. Deine zweite hauptsächliche Begrenzung ist, wie du weisst, physischer Art gewesen und ist - nebenbei gesagt - auch ein Teil der rassischen Schwierigkeiten und rassischen Polarisation. Jeder Jünger muss vollständige Freiheit von rassischen Begrenzungen erlangen und gewisse begrenzende Schranken niederreissen, sonst bleiben sie bestehen und hindern, was ich an anderer Stelle S. C. P. andeutete. Dies ist jedoch eine erreichbare Haltung für dich. Zweitens musst du deine Persönlichkeit ebenfalls von der Kontrolle dieses Körpers freisetzen, der auf Grund der Tatsache, dass der Brennpunkt des Denkens und Lebens sich grösstenteils dort befindet, der mächtigste ist. Die bildliche Vorstellung von dir selbst als jemand, dessen Seelenausdruck physisch unbegrenzt ist, würde dir helfen. Gewöhnlich machen rassische Reaktionen und rassische Schwingungen ihre Anwesenheit nur im Gehirn (nicht im Denkaspekt) fühlbar. Die Gehirnzellen, die atomischen Leben des Gehirnorganismus, reagieren auf das rassische Gehirn und beeinflussen auf diese Weise die Tätigkeit auf der physischen Ebene. Dann kann, wie in deinem Fall, ein Konflikt zwischen Denkaspekt und Gehirn stattfinden, aber Gehirn-reagierende Gewohnheiten neigen dazu, eine lange Zeit hindurch mächtig zu bleiben, und daher das Problem. Ich erkläre dies, mein Bruder, da du, wenn du es wünschst, die Betonung verlegen und dir rassischer Kontrolle und rassischen Karmas völlig unbewusst werden kannst. Augenblicklich vergisst du es selten, und es beeinflusst dich ungebührlich. Bitte, verstehe mich hier nicht falsch, wenn ich sage, dass, wenn du erst einmal diese Betonung aufgibst, die Persönlichkeitsintegrierung vollständig sein wird und du bereit sein wirst, einen grösseren Schritt vorwärts zu tun.

Ein Meister überwacht seine Jünger lange, bevor sie sich der Aufsicht bewusst werden, denn sie unternehmen selbst die nötigen Schritte in seine Gegenwart lange bevor das Gehirn den Kontakt oder die Reaktion des Meisters registriert. Alle in dieser Gruppe sind seit vielen Jahren und in drei Fällen seit mehreren Leben von mir überwacht worden (so lange hat es gedauert, bis sie die innere geistige Beeindruckung registriert haben), ehe ich ihnen meine Absicht, sie auszubilden, mitteilte. Diese innere Lenkung präzipitiert entschieden Situationen und Schwierigkeiten und ruft Probleme [603] hervor, und keiner von euch ist sich dessen nicht bewusst. Das Los von Jüngern ist heutzutage besonders schwer, auf Grund der Tatsache, dass Empfindungsfähigkeit und eine bewusste Reaktion auf die gleichzeitige Beeindruckung aller Körper in der Persönlichkeit so schnell und direkt ist. Dies ist das Ergebnis eines gewissen Masses von Gleichschaltung und bewusster Aspiration. Aber die Entschädigung ist entsprechend, wenn Jünger sich mehr mit den inneren Wirklichkeiten beschäftigen und weniger in die äusseren Schwierigkeiten vertieft sein würden. Aber wie du weisst, ist dies äusserst schwer zu erreichen.

Du fragst mich, was ich in bezug auf deine eigenen Haltungen zur Gruppe und zu der Arbeit, mit der ihr alle beschäftigt seid, getan sehen möchte. Es ist nicht schwer, deine Anfrage zu beantworten, weil die Aufgabe für dich unkompliziert, obwohl nicht so leicht zu erfüllen ist. Mein Bruder, sei auf der äusseren Ebene das, was du innerlich bist. Du besitzt viel Wissen und Weisheit. Gebrauche sie so viel wie möglich, weil eine nützliche Arbeitssphäre in diesem Zusammenhang direkt vor dir liegt. ... Dein Schicksal ist das des Lehrers. Fange deshalb an, es zu erfüllen. Du bist viel mit Organisationsarbeit beschäftigt gewesen - eine Wahl der Berufung, die deine Seele getroffen hat und welche die Begrenzungen, mit denen ich dich vertraut zu machen versucht habe, unschädlich machen sollte. Eine solche Aufgabe sollte Ausdrucksmöglichkeiten auf der äusseren Ebene beschaffen, und dies hat sie getan. Nun lass deine Energien in die Arbeit der Gruppen hineinströmen, an die du angegliedert bist. Gib A. A. B. die Hilfe, für die du so gut ausgerüstet bist und die du ihr geben kannst, indem du dich immer mehr für gewisse Aspekte der Arbeit verantwortlich machst, die deinen Anklang finden und die deine Beeinflussung fordern. Ich wähle meine Worte mit Bedacht. Vor allem gib Liebe mit Unpersönlichkeit und wahrem Verständnis. Es darf nicht die Unpersönlichkeit einer geplanten und erzwungenen Errungenschaft, sondern soll die Unpersönlichkeit völligen Selbstvergessens sein. Die Aufgabe ist so lebenswichtig, dass du und alle deine Gruppenbrüder das kleine Ich in den Bedürfnissen und der Gelegenheit des Augenblicks aus den Augen verlieren müssen. Ich habe dir dies häufig gesagt. Darf ich nun das Ergebnis dieser oft empfohlenen Wahrheit sehen?

Was deine persönliche Meditation anbetrifft, so suche ich dir eine zu geben, welche die Tätigkeit des Ajnazentrums verstärken und eine neue Vision und vor allem Integrierung hervorrufen wird. Das Ajnazentrum wird immer aktiver, wenn Gleichschaltung, die [604] zu Integrierung führt, erlangt worden ist. Ich möchte, dass du diese Meditation zweimal täglich gebrauchst und die Betonung auf den Gesichtspunkt der Übung oder den Aspekt der Arbeit legst und dem möglichen geistigen Wert keinerlei Beachtung schenkst. Ich möchte dich hier daran erinnern (und wenn ich dies sage, sage ich es allen Gruppenmitgliedern und nicht nur dir), dass Arbeit im Zusammenhang mit den Zentren selbstverständlich auf wahre geistige Entwicklung folgt und rein mechanisch und automatisch ist oder sein sollte. Die Zentren sind physisch, da sie Aspekte des Ätherkörpers und aus ätherischem Stoff geformt sind, und ihre Funktion besteht einfach darin, die Energie auszudrücken, die vom Astralkörper oder vom Denkaspekt oder von der Seele (in drei Aspekten) hereinfliesst. Nach der dritten Einweihung werden sie Energie registrieren, die von der Monade hereinfliesst - wiederum durch drei Krafttypen. Wenn dies begriffen werden kann, werden Jünger in der Ausbildung das System der Zentren, durch das die sich ausdrückende Energie kommen muss, nicht übermässig betonen.

Der Zweck dieser besonderen Übung besteht darin, das Bewusstsein (sowie die Energien, deren es innerhalb des physischen Körpers gewahr ist) im Zentrum zwischen den Augenbrauen, dem Ajnazentrum, zu zentralisieren. Wenn dies geschehen ist, hast du eine untergeordnete Form der Integrierung ermöglicht, nämlich die Integrierung der Kräfte, die von der äusseren Welt der Beeindruckung über die fünf Sinne und den verbindenden Sinn, den Denkaspekt, kommen. Wir haben also mit Energien zu tun, die Ausfluss und Ausdruck suchen, über den Ätherkörper, wie er den dichten physischen Körper bedingt und in Tätigkeit versetzt, und gleichzeitig mit Energien, die den Menschen mit der Welt geistigen Seins bekannt machen. Von diesen zwei Welten der Sinneswahrnehmung sind, wie du weisst, die zwei Augen das Symbol.

1. Erlange Stille. Entspanne dich so schnell wie möglich und mit wenig mentaler Tätigkeit. Dann hebe das Bewusstsein zum Ajnazentrum empor.

2. Lass das OM ertönen, während du dir die Integrierung der Persönlichkeit mit der Seele bildlich vorstellst. Während du dies tust, verbinde das Zentrum am Gehirnanhang mit dem Kopfzentrum oberhalb der Zirbeldrüse.

3. Dann halte inne, und nachdem du mental begriffen hast, was getan werden soll, fahre folgendermassen fort:

a. Atme tief ein, und [605] während du dies tust, ziehe die Energie vom Kehlzentrum ein.

b. Wiederhole das Einatmen und ziehe die Energie vom Herzzentrum ein und halte diese beiden zurückgezogenen Energien in deiner Vorstellung im Ajnazentrum.

c. Wiederhole den Vorgang im Zusammenhang mit dem Sonnengeflechtszentrum.

d. Wiederhole ihn ebenfalls im Zusammenhang mit dem Kreuzbeinzentrum.

e. Während du dann erkennst, dass vier Energietypen im Ajnazentrum zentralisiert sind, atme nochmals tief ein und ziehe die Energie vom Muladhara-Zentrum zum Ajna-Brennpunkt.

f. Dann bemühe dich, bewusst alle Energien dort zu halten.