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ERSTER ABSCHNITT - GESPRÄCHE MIT JÜNGERN - TEIL 2

Macht einen ganz entschiedenen Versuch, Euer Bewusstsein während dieser zwei Tage an jedem der drei geistigen Höhepunkte jeden Tages ein wenig höher zu erheben: während der Morgenmeditation, zur Zeit der inneren Sammlung, am Mittag und während der Verbindung zur Stunde des Sonnenuntergangs. Das bedeutet - wenn Ihr die Anweisungen richtig befolgt -, dass Ihr Eure feinstofflichen Körper sechs gleichen Punkten geistiger Stimulation aussetzt, und dass Ihr dies bewusst tut. Dann, zu irgendeiner Stunde am Tag des Vollmonds, aber vor der genauen Stunde, wenn diese Stunde nicht möglich ist, folgt Ihr dem unten beschriebenen Verfahren:

1. Konzentriert das Bewusstsein im Kopf.

2. Stellt Euch vor, dass Ihr Euch noch bewusster nach innen zurückzieht zu jenem Berührungspunkt hin, an dem Persönlichkeit, Seele und der Lehrer in der Welt der Seelen einander begegnen und Eins werden können.

3. Bleibt so ausgeglichen und fest wie nur möglich und bewahrt diese losgelöste innere Ausgeglichenheit so völlig, wie es nur geht, während des folgenden Vorgangs, der schweigend durch die schöpferische Tätigkeit der Einbildungskraft ausgeführt wird:

a. Stellt euch vor oder macht euch ein Bild davon, dass ihr vor einer goldenen oder elfenbeinernen Tür steht.

b. Seht, wie [27] diese Tür sich langsam öffnet und ein langes, niedriges Zimmer mit drei Fenstern freigibt, eins nach Osten, eins nach Westen und eins nach Norden gerichtet. Ihr könnt Euch ein Bild davon machen, wie Euer tibetischer Bruder vor dem Ostfenster auf einem niedrigen, geschnitzten Stuhl sitzt; aber er sieht Euch entgegen und sitzt deshalb, in tiefer Meditation, mit dem Rücken zum Fenster und versucht, eine Verbindung mit Euch und allen, für die er als Lehrer verantwortlich ist, herzustellen.

c. Stellt Euch vor, dass Ihr langsam das lange Zimmer (das sein Studierzimmer und Arbeitsraum ist) durchschreitet und dann vor ihm steht. Seht auch Eure Gruppenbrüder mit Euch dort stehen. Dann kann jeder von Euch in seiner Vorstellung sich selbst zum Wortführer für seine Gruppe ernennen und die Gruppe im Dienst und in tiefer Weihung für den Dienst am Plan anbieten.

d. Wenn Ihr dies getan habt, stellt Euch dann vor, dass Ihr mich vom Stuhl aufstehen seht. Dann blicken wir als Gruppe gen Osten und sprechen die Große Invokation zusammen. Bemüht Euch, bewusst meiner Führung zu folgen, wenn wir die Worte sprechen, und hört aufmerksam zu, wobei Ihr Eure Einbildungskraft gebraucht. Dies wird intensive Konzentration notwendig machen.

Tut dies bis zur Zeit des Vollmonds im Mai, denn es ist eine vorbereitende Übung, um Euch alle in esoterischer Teilnahme auszubilden.

Macht jeden Monat eine sorgfältige Analyse Eures Erfolges oder Versagens beim Durchführen dieser Übung und beachtet alle Reaktionen, Resultate und Phänomene genau. Der Erfolg wird von Eurer Fähigkeit abhängen, eine starke mentale Neuorientierung und Fokussierung zu erreichen, sich von der Gehirnaktivität loszulösen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit des wachen Gehirns aufrechtzuerhalten. Die Wirkungen, Reaktionen und das Registrieren einer Verwirklichung müssen während der zwei Tage, die dem Vollmond folgen, beachtet werden, denn das Durchsickern von Auskunft und Wissen ist oft, infolge der unzulänglichen Ausrichtung der Körper, ein langsamer Vorgang. Der Mai-Vollmond wird das erste wirklich gemeinsame Bemühen einleiten, die jetzt bestehenden Gruppen subjektiv [28] als Einheit zu verbinden. Diese Synthese und dieses Gemeinschaftsbestreben werden mit der Zeit ein jährliches Bemühen werden und regelmäßig an jedem Wesakfest stattfinden.

Von den ursprünglich vierundzwanzig Mitgliedern der neuen (umgestalteten) Saatgruppe sind jetzt nur noch achtzehn vorhanden, die auf der physischen Ebene arbeiten. Zwei von ihnen sind in „das klare kalte Licht“ hinübergegangen, wie wir es in Tibet nennen; sie sind zur anderen Seite des Schleiers gegangen, arbeiten jedoch weiterhin aktiv mit der Gruppe zusammen und erhalten dieselben Unterweisungen von mir. Ich kann mich ihnen aber direkter nähern, da die Begrenzungen, die das physische Gehirn auferlegt, nicht mehr vorhanden sind. F.D.W. wurde, obwohl er der letzte war, der hinüberging, nur eine außerordentlich kurze Zeit lang durch das Hindernis des Astralkörpers zurückgehalten; er ist jetzt auf der Mentalebene konzentriert und arbeitet in Verbindung mit meinem Ashram. C.D.P. ist jetzt dabei, sich von astralen Begrenzungen zu befreien; wenn die Sonne wieder nordwärts geht, wird sie auch gänzlich mental arbeiten. Sie erweisen mir beide wirkliche Dienste in dieser Zeit der Weltnot, die eine aufgrund ihres verständnisvollen Herzens und ihrer äußersten Selbstlosigkeit, der andere wegen seiner enormen Weisheit.

Drei der ursprünglichen Mitglieder (C.A.C., S.C.P. und W.O.I.) konnten den geistigen Druck nicht ertragen; ihre Persönlichkeiten zwangen sie, sich (wahrscheinlich für diese Verkörperung) von der Gruppenarbeit zurückzuziehen. Die Prüfungen der Jüngerschaft sind schwer, wie Ihr gut wisst; nur ein reines Herz, wahre Liebe und mentale Tätigkeit können dabei helfen, den Jünger durch sie hindurchzubringen. Dies ist jedoch stets möglich, wo sie vorhanden sind und wo auch eine entschlossene Orientierung – hin zum Licht - besteht. Gerade diese entschlossene Orientierung hat es W.D.S. ermöglicht, durch alle seine Prüfungen hindurch festzustehen. Es gibt ein Stadium in der Jüngerschaft, das als „Lichtfluktuation“ beschrieben wird. Die Strophen für Jünger, die ich Euch zuweilen zitiert habe, sprechen folgendermaßen über dieses Stadium:

„Ins Licht hinein und heraus aus dem Licht, wie eine Motte um eine Kerze, flackern die Funken. Diese Funken sind Menschen, zum Licht erwacht, aber Menschen, die nicht wissen, dass das größere Licht ihr kleines Licht auslöscht und die Funken zu sich heranzieht. Sie können das Licht nicht ertragen. Sie fürchten sich vor seiner äußersten Wahrheit. Sie kommen, [29] sie gehen; wieder kehren sie zurück, nur um wieder fortzugehen.“

Haltet diese Brüder, die immer noch Eure Gruppenbrüder sind, auch wenn sie sich vorübergehend im Pralaya befinden, liebevoll in Euren Herzen. Haltet sie in Eurer Liebe. Trachtet nicht danach, ihnen behilflich zu sein oder sie wieder in den Kreis Eures Dienstes zurückzuziehen. Sie sind in einem Stadium, wo nur ihre eigene Seele und ich, ihr Meister, den richtigen Zeitpunkt für eine Annäherung wissen.

Schließlich, meine Brüder, noch ein Abschiedswort zum Schluss dieser Unterweisungen. Die Weltspannung nimmt zu und wird weiter zunehmen. Die Besorgnis wächst, und es sieht augenblicklich nicht so aus, als ob sie abnehmen wird; die dunkelste Stunde des menschlichen Lebens ist über uns hereingebrochen, und sie bringt dem ernsthaften Jünger das Erlebnis, furchtbar und doch schön, dem der Name „die Dunkle Nacht der Seele“ gegeben wurde. Diese dunkle Nacht zeigt sich auf verschiedenartige Weise und in verschiedenen Graden von Heftigkeit, je nach dem Strahl, dem Wesen und dem Evolutionspunkt des Jüngers. Ihr könnt ihr nicht entfliehen. Aber ein Irrtum kommt zum Vorschein, wenn man diese Dunkle Nacht, so wie sie von den Mystikern über die Jahrhunderte hinweg geschildert worden ist, sorgfältig betrachtet. Sie haben in der Vergangenheit das Leiden, das die Persönlichkeit erfährt, die Qual, welche die Persönlichkeit durchmacht, betont. In Wirklichkeit und vom Standpunkt der Tatsachen jedoch ist das nicht die wahre Dunkle Nacht. Die wirkliche „dunkle Nacht“ ist die der Seele, die am Schmerz der gesamten Menschheit teilhat, an der Agonie der Trennung der Menschheit von Gott (eine Trennung, die auf Illusion, aber nicht auf Wirklichkeit beruht) und an der Verzweiflung der Menschheit, die sich nach einem scheinbar unempfänglichen Gott ausstreckt; persönlicher Schmerz, Qual und Verzweiflung sind etwas ganz anderes und haben nichts mit der Gesamtheit der Schmerzen und Leiden zu tun, denen der Mensch ausgesetzt ist.

Ich möchte Euch deshalb bitten, Eure Seele im Bewusstsein, dass die Hierarchie standhält, zum Durchhalten zu stählen; ich möchte Euch bitten, blind und unveränderlich zu lieben, trotz allem, was geschehen mag, in dem Wissen, dass die Liebe inmitten der Trümmer von allem um sie herum unbewegt besteht und auf ewig liebt; ich möchte Euch bitten, Eure Hand in die des Meisters zu legen und mit ihm und in der Kraft Eurer Gruppe vorwärts zu gehen, erleuchtet vom [30] Leben und Licht der Hierarchie; ich möchte Euch bitten, Euren Mitmenschen eine starke Hand in der Dunkelheit zu sein, weil Ihr der Hierarchie angegliedert seid und die Liebe und Kraft der Hierarchie durch Euch hindurchfließen können, wenn Ihr es zulasst.

Ich möchte Euch in dieser Zeit der Heimsuchung daran erinnern, dass ich, Euer Meister, Euch liebe und behüte, denn Eure Seele und meine Seele sind eine Seele. Beunruhigt Euch nicht übermäßig. Die Seele kennt weder Licht noch Dunkelheit, sondern nur Dasein und Liebe. Verlasst Euch darauf. Es gibt keine Trennung, sondern nur Identifizierung mit dem Herzen aller Liebe; je mehr Ihr liebt, desto mehr Liebe kann durch Euch anderen zufließen. Die Ketten der Liebe vereinigen die Welt der Menschen und der Formen, und sie bilden die große Kette der Hierarchie. Das geistige Bemühen, das von Euch erbeten wird, besteht darin, dass Ihr Euch selbst zu einem vibrierenden und mächtigen Zentrum jener grundlegenden, universalen Liebe entwickelt.

September 1943

MEINE BRÜDER!

Die Neue Saatgruppe hat nun seit mehreren Jahren bestanden. Während dieser Zeit habe ich nur einmal im Jahr mit Euch in Verbindung gestanden. Es ist unvermeidlich, dass diejenigen, welche in Vorbereitung für Einweihung stehen, allein arbeiten müssen. Ich möchte, dass Ihr Euch daran erinnert. Wie Ihr wisst, gibt es drei Quellen der Erleuchtung, die dem Jünger, der sich auf der physischen Ebene abmüht, sein Ziel andeuten:

1. Seine eigene Seele:     Durch direkten Kontakt, als Ergebnis von Gleichschaltung.

2. Der Meister:                 Durch Beeindruckung, als Ergebnis von Empfindungsfähigkeit.

3. Die Ashram-Gruppe:   Durch Dienst als Ergebnis von Wechselwirkung.

Später, wenn der Jünger in Einweihung Fortschritte macht und wenn er die Antahkarana baut, bringt die Energie des einen Lebens, die von der Monade ausströmt, die vierte Art der Erleuchtung herein. Zu diesen geistigen Erleuchtungsquellen müssen noch unbedeutendere hinzugefügt werden, wie z.B. mentale Beeindruckung, die telepathisch registriert wird und von einer Menge von Denkenden und dem Denkvermögen [31] stammt. Diese arbeiten sowohl als einzelne als auch als Mitglieder einer Gruppe. Es gibt auch eine emotionale Inspiration, die wir - in ihrer leicht erkennbaren Form - als Aspiration bezeichnen. Diese alle rufen, esoterisch betrachtet, Verlangen hervor, das in Willen umgewandelt werden soll, wenn „die Energie des Willens zum Guten das ausströmende Prinzip und das Ergebnis des inspirierten Impulses ist; er muss der motivierende Impuls im Zentrum des Seins des Jüngers sein.“ So sprach einer der Meister vor nicht sehr langer Zeit zu einem Jünger, der die synthetische Wirkung der Inspiration zu begreifen suchte. Wille und seine sofortige Evokation ist das, was diese spezielle Gruppe meiner Jünger am dringendsten benötigt. Der hierarchische Plan ist das Ziel dieses Willens; das Ziel von Sanat Kumara ist die Offenbarung, die denen zuteilwird, die diesen Willen zeigen, und es ist die Stärke der göttlichen Macht, die diesen Willen möglich macht. Stärke ist für die Macht das, was der Wunsch für die Aspiration ist, oder was die Persönlichkeit für die Seele ist. Es ist die Offenbarung der Qualität.

Ich habe diese Mitteilung mit dieser Note des Willens begonnen, weil der Gebrauch dieses Willens (unter Anweisung) das angestrebte Ziel Eurer Arbeit für das nächste Jahr ist; während wir mit den verschiedenen Phasen unseres Studiums, die ich früher skizziert habe, fortschreiten, wird meine Anwendung dieses Themas klar in Eurem Bewusstsein hervortreten.

Es schien mir notwendig, diese Mitteilung mit einer kurzen Zusammenfassung des vorhergegangenen Unterrichts zu eröffnen. Der Druck des Lebens ist heutzutage sehr stark, alle sind müde; Ihr werdet deshalb mit erneutem Eifer an diese neue Erweiterung des Lehrstoffes herantreten, wenn der alte Stoff völlig verstanden und klar in Eurem Denken erleuchtet worden ist.

Worin besteht die Aufgabe, der Ihr sowohl als einzelne und auch als Gruppe gegenübersteht? Es ist eine fünffache Aufgabe:

1. Eurem eigenen Hüter der Schwelle gegenüberzutreten und entsprechend mit ihm zu verfahren.

2. Als Gruppe an dem Bemühen der Menschheit teilzunehmen, dem Gruppen-Hüter der Schwelle entgegenzutreten; dieser „Hüter“ ist aus den üblen Begierden der ganzen Menschheit, aus den Fehlern und Schwächen, aus Gedanken, entstellten [32] Kräften und perversen Motiven der Menschheit gebildet. Diese Gegenüberstellung ist eins der Ziele des gegenwärtigen Weltkriegs.

3. Jenes Verständnis zu erlangen, das die Grundlage der Weisheit ist, die das Ergebnis einer entwickelten Intuition und auch eine intelligente Anwendung verstandener Wahrheiten ist.

4. Als Gruppe vor dem Engel der Gegenwart zu stehen.

5. Selbst Einweihung zu empfangen, als einzelner und auch als verbundene Einheit im Bemühen der Gruppe um Einweihung.

Andere Ziele werden auftauchen, während Ihr strebt, lernt und dient; jedoch die Einfachheit der obigen Erklärung wird Euch Eure unmittelbaren Ziele nahelegen. Diese angestrebten Ziele müssen gemeinsam durchdacht und ihre Bedeutung muss als Gruppe begriffen werden. Das, was jeder von Euch durch klares Denken, feuriges Streben und entschlossene Anwendung beitragen kann, mag einfach und ganz bekannt klingen. Sobald diese Ziele jedoch zu Techniken und sachlich ausgedrückt werden, scheint ihre Einfachheit zu verschwinden, und die Sache erscheint äußerst schwierig.

Seit meiner letzten Mitteilung an Euch haben gewisse Veränderungen unter den Gruppenangehörigen stattgefunden. L.U.T. ist aus der Gruppe (vorläufig und für diese Verkörperung) und daher aus meinem Ashram herausgenommen worden. Der ständige Zustand der Irritation, in dem er lebte, war das Ergebnis des unaufhörlichen Konflikts zwischen seiner aufstrebenden Seelennatur und seiner trägen und im Wesentlichen selbstsüchtigen Persönlichkeit; das ist nun vorbei, und für den Rest dieses Lebens kann man davon ausgehen, dass er seinen Höhepunkt erreicht hat und durch eine Periode des Rückschritts oder der Rezession geht, was nur vorübergehend ist. Im nächsten Leben wird er seinen gegenwärtigen Punkt der Errungenschaft triumphierend überschreiten und sich auf dem Weg stabilisieren. Er bleibt also mit der Neuen Saatgruppe lose verbunden - eine Verbindung, die auf der subjektiven Seite stärker ist als auf der äußeren.

Drei Eurer Kameraden in den früheren Gruppen haben sich der [33] Gruppe wieder angeschlossen; ich habe die Forderung ihrer Seele nach Wiedereinstellung erkannt, und sie hat von mir die gebührende Reaktion hervorgerufen. Ihre Verbindung mit der Gruppe war nicht schwach, sondern wie ein stark verknüpftes Kabel. H.S.D. hat wieder ihren Platz unter Euch eingenommen, nachdem sie ein gewisses Maß innerer Ruhe und mentaler Ausgeglichenheit erlernt hat. L.T.S.-K. brauchte meines Erachtens den Schutz der Gruppe gegen seine beständig wiederkehrenden Verblendungen und seine angeborene Neigung, Verblendungen hervorzurufen; ich habe ihn deshalb zu seinem eigenen Schutz wieder eingestellt, damit er in einem späteren Leben früher anfangen und zielbewusster vorwärtsgehen kann. R.V.B., der die Lektionen gelernt hat, die ein Zwischenstadium völligen Alleinseins dem leidenschaftlichen Jünger geben kann (der sich nach Gemeinschaft sehnt und sich auf sie zurückzieht), ist nun bereit, das zu beweisen, was er im Wesentlichen immer war - eine Stärke und ein Zentrum des ausgeglichenen Friedens für seine Gruppenbrüder. Er ist ein eindeutiger Gewinn für die Gruppenarbeit und hat einen Punkt in seiner Entfaltung erreicht, an dem es ihm nicht schaden wird, dies zu wissen.

Wir stehen also vor einem neuen Arbeitszyklus, meine Brüder, und zwar einem, an dem C.D.P. und P.D.W., die auf der inneren Seite des Lebens arbeiten, entschieden teilnehmen. Letzterer ist in den Ashram seines Meisters, des Meisters Morya, übergegangen. Er ist jetzt, zusammen mit anderen zuverlässigen Jüngern auf dem 1. Strahl, mit der Arbeit des Auflösens des unheilvollen Zustands Frankreichs, der Kristallisierung, beschäftigt. Seine vergangene Verkörperung in der französischen Nation hat ihn für diese Arbeit sehr tauglich gemacht; sein liebendes Herz und seine sehr tiefgründige Entwicklung werden ihn auch befähigen, sehr zu helfen und dadurch die zerstörenden Tendenzen des Arbeiters auf dem ersten Strahl ausgleichen. Er ist bei der Anwendung der Wahrheit nie zerstörend gewesen.

C.D.P. arbeitet ununterbrochen mit den Kindern der Welt (einschließlich derer, die als Opfer der Schrecken des Krieges starben); sie hält ihre Angliederung an meinen Ashram unversehrt aufrecht, arbeitet jedoch in einer Gruppe, die aus Jüngern auf allen Strahlen zusammengesetzt ist und deren Persönlichkeiten in ihrer letzten Verkörperung zu allen Nationen gehörten; diese tun, was sie können und was getan werden muss, um das Bewusstsein der Kinder zu retten und sie vor dem völligen Zerfall zu bewahren.

K.E.S., der vor der Neuorganisierung der Neuen Saatgruppe starb, ist jetzt subjektiv der Gruppe angegliedert und muss von [34] Euch als Mitarbeiter angesehen werden. Seine Arbeit befasst sich zum großen Teil mit denen, die von den britischen und amerikanischen Truppen auf die innere Seite hinübergehen; hierfür ist er ganz besonders gut ausgerüstet, da er von Geburt Engländer war, aber lange Jahre in den Vereinigten Staaten verbrachte; er hat auch viele Jahre lang in der spiritistischen Bewegung gearbeitet.

Ich setze Euch über Eure Gruppenbrüder in Kenntnis, die nicht in physischen Körpern sind, weil ich möchte, dass Ihr Euch über die Einheit allen Lebens, die Gleichheit des Ziels und das Bewusstsein einer engen Beziehung klar werdet, die einen Ashram kennzeichnen. Zum Ashram eines Meisters gehören Menschen, die sowohl auf der inneren als auch auf der äußeren Seite arbeiten, und der Meister sieht keinen Unterschied in dieser Arbeit, weil er von den Vorstellungen von Zeit und Raum befreit ist. Dies steht in Beziehung zu der „Form des Doppellebens des Jüngers“, worauf ich in meiner letzten Mitteilung hinwies.

Damals habe ich Euch keine ausdrücklichen Anweisungen oder individuellen Meditationen gegeben. Ich gab jedem von Euch sechs Erklärungen, über die Ihr nachdenken solltet. Durch die genaue Betrachtung dieser Erklärungen könnt Ihr eine frische Aspiration und eine erneuerte Einstellung für ein kreatives Leben schaffen. Solche Erklärungen wie diese sind Formulierungen von Wahrheit und auch in Worte gefasste Begriffe von geistiger Wichtigkeit. Sie bewirken eine mächtige Umwandlung, wenn sie richtig gebraucht werden. Ich bin von den Ergebnissen meiner früher an Euch gestellten Forderungen nicht allzu befriedigt. Der Druck des Lebens ist in diesen Tagen stark gewesen; diesem Druck sind viele von Euch unterlegen. Ihr hättet euch durchsetzen und effektiver sein können, wenn Ihr Eurem Gedankenleben mehr Aufmerksamkeit geschenkt hättet.

Eins der Probleme, denen Jünger in Zeiten des Weltdrucks gegenüberstehen, besteht darin, einen Sinn für richtige Proportionen zu bewahren. Dies führt zu richtiger, parallellaufender Tätigkeit, der Tätigkeit des inneren Jüngers und der Arbeit des äußeren Menschen. Das Ziel ist, ein vollkommenes Gleichgewicht herzustellen, und dies ist durchaus nicht leicht zu erreichen. In allen Zeiten des Weltschmerzes und der Katastrophen, so, wie wir sie heute erleben, erscheint ein dritter und parallellaufender Lebensaspekt und kompliziert das Problem, dem der Jünger gegenübersteht und welches er bereits als äußerst schwierig und als große Anforderungen stellend betrachtet. Innerhalb des Menschen haben wir den inneren Jünger, der bewusst auf die Hierarchie und das Leben des Reiches[35] Gottes ausgerichtet ist; wir haben den geschäftigen äußeren Menschen, von vielseitiger Tätigkeit völlig in Anspruch genommen, der die Rolle des intelligenten Staatsbürgers spielt und stets seinen Teil an nationaler und Gruppenverantwortung auf sich zu nehmen sucht; schließlich haben wir das leidende, gefühlvolle Menschenwesen, das durch die Qual der Welt oft verwirrt ist, das schmerzhaft auf Trübsal und Kummer seiner Mitmenschen reagiert, das entsetzt ist über die schrecklichen psychologischen Ergebnisse des Weltkrieges, über die psychologischen Einflüsse und Verwicklungen, bestürzt über die Gegenwart und von Furcht vor der Zukunft übermannt. Je größer seine Fähigkeit ist, alles einzubegreifen, umso stärker sind sein Druck und sein Schmerz; je weiter er auf dem Pfad ist, umso heftiger reagiert er, umso mehr denkt und plant er für die Zukunft, und umso größer ist auch die Klarheit, mit der er die bevorstehenden Möglichkeiten beurteilen kann. Ich möchte es nicht anders haben; diese dreifache Position, die Ihr unweigerlich einnehmen müsst und der Ihr Euch nicht entziehen könnt, wenn Ihr wahre Jünger seid, bietet die Möglichkeit einer planmäßigen Integration und ist auch eine Einladung an Euch, einen individuellen Teil der hierarchischen Verantwortung und des Verständnisses zu übernehmen.

Das Einzige, worum ich Euch bitten möchte, ist, dass Ihr die Tragweite dieser dreifachen Situation akzeptiert und sie nicht als Alibi benutzt; das haben einige von Euch definitiv getan; Ihr habt Eure komplizierten Probleme für so aufreibend und schwierig gehalten, dass sie Eure Arbeit in der Gruppe (die ein wesentlicher Teil in meinem Ashram ist) völlig außer Frage stellt. Viele von Euch haben die Arbeit, um die ich bat, nicht getan, nur sehr wenige haben sich bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden. Hätten Ihr es geschafft, sie auszuführen, wäre Euer gesamter Lebensweg einfacher und leichter und Euer Dienst effektiver geworden.

Gewisse Dinge in Bezug auf die Gruppenaura, oder vielmehr über ihre allgemeinen charakteristischen Eigenschaften, möchten sich als interessant für Euch erweisen. Wenn ein Meister eine Gruppe studiert, betrachtet er zunächst die verschiedenen Kraftlinien, welche die einzelnen in der Gruppe mit ihm, mit dem inneren Ashram und miteinander in Beziehung bringen. Er sucht die Beständigkeit der Wechselbeziehungen, die Leuchtkraft des Gruppenlichtes als Ganzes und den von ihm ausströmenden Einfluss, seine Ausstrahlung und magnetische Wirkung auf die Welt. Veränderungen gehen beständig vor sich. Früher waren die Kraftlinien [36] zwischen der Gruppe und mir stark und die Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern entschieden schwach. Heute sind die Energielinien, die von Gedanken getragen und auf mich gerichtet sind, beständig, aber sie wallen nicht so strahlend; mentale Entschlossenheit, aber weder emotionale noch unentwickelte Liebe stärken die Linien zwischen den Gruppenmitgliedern. Im Ganzen deutet das eine Besserung an, weil die Flut der Hingabe, die sich über mich ergoss, nichts war, was mir verbürgte, dass die Gruppe Ausdauer besaß. Die Haltung ist gesünder. Die Beziehung zwischen Euch als Individuum und Euren Mit-Jüngern ist die einer relativen Gleichgültigkeit, aber einer mentalen Anerkennung Eurer gemeinsamen Gruppenzugehörigkeit. Die magnetische Ausstrahlung der Gruppe ist der schwächste Punkt in der gesamten Präsentation, die Ihr der Welt bietet. Vom Gesichtspunkt des Dienstes aus, zählt Ihr noch nicht, denn die Gruppe tut nichts als Gruppe. Das ist schlimm, meine Brüder. Als einzelne dienen viele von Euch auf die eine oder andere Weise, aber es ist ein losgelöster und persönlicher Dienst und steht in keiner Beziehung zu einem verbundenen Gruppenbemühen.

Ihr fragt hier vielleicht: „Was können wir als Gruppe vollbringen?“, „Was können wir tun?“ Ihr könnt z.B. anfangen, so zu arbeiten, wie ein Ashram arbeitet, nämlich die Kraft des Denkens zu gebrauchen, Druck hervorzubringen, Gedankenströmungen bestimmter Art in die Welt hinaus zu lenken, Gedankenformen zu erschaffen, die einen klaren Kontakt mit anderen Denkaspekten schaffen und grundlegende Veränderungen im Bewusstsein der Menschheit hervorrufen werden. Dies alles tut Ihr bis jetzt noch nicht, noch habt Ihr den Wunsch gezeigt, auf diese Weise zu arbeiten. Ich habe gewartet, ob der erste Anstoß von Euch gegeben werden würde, ohne jegliche Anregung von mir. Ich habe vergebens gewartet.

An anderer Stelle habe ich Euch gesagt, dass „ein Ashram eine ausstrahlende Quelle hierarchischer Beeindruckung der Welt ist. Seine „antreibenden Energien“ und anspornenden Kräfte werden durch die magnetischen Leben der Gruppenmitglieder, während sie ihren Pflichten, Verpflichtungen und Verantwortungen in der äußeren Welt nachkommen, auf die Erweiterung des menschlichen Bewusstseins gerichtet. Diese Bewusstseinserweiterung wird gleichfalls durch die regelmäßige, vibrierende Tätigkeit der Mitglieder des Ashrams, die nicht in physischer Verkörperung sind, und durch das vereinte [37] klare Denken und die überzeugende Bewusstheit des ganzen Ashrams gefördert.“

Ich habe das Notwendige auf diese Weise erklärt, weil Euer klares Verständnis erforderlich ist, wenn wir unseren ersten Punkt, Meditation, betrachten und die Arbeit, die Ihr während des kommenden Jahres tun sollt, zu planen beginnen. Seid Ihr bereit, meine Worte anzunehmen, dass Ihr Euch umorientieren müsst und innerlich viel weniger mit dem Ashram, seinem Meister, seinen Mitarbeitern und seinem Leben beschäftigt sein solltet? Wenn Ihr das tut und Euch auf diese Weise geistig befreit, könnt und werdet Ihr zu einem erfüllteren Leben des Dienens übergehen, wobei Ihr Eure Augen auf die menschlichen Bedürfnisse richtet und nicht auf Eure Mit-Jünger, ihre Aktivitäten, meine Pläne und das Ziel in dieser Zeit Eurer Vorbereitung auf die Einweihung.

Ich möchte nun einen Versuch anstellen. Fahrt zur Zeit des Vollmondes mit Eurer Gruppenarbeit mit mir genau so fort, wie es in Eurer Gruppenunterweisung umrissen worden ist, aber ich will eine weitere Tätigkeit zu dieser Arbeit hinzufügen.

Jeden Monat werde ich einige Worte sprechen, die einen zusammenhängenden Satz bilden. Wollt Ihr sehen, ob Ihr diese Worte in dem tiefen, intensiven Schweigen aufnehmen könnt? Um Euch bei Eurer Aufgabe zu helfen, gebe ich Euch eine Liste, von der ich jeden Monat einen Satz auswählen werde. Sendet das, was Ihr jeden Monat aufzunehmen glaubt, in Eurem Vollmondbericht ein. Ich werde A.A.B. andeuten, ob Ihr die richtige Wahl getroffen habt oder nicht, indem ich sie wissen lasse, was ich gesagt habe.

Dies ist die Liste, aus der ich wählen werde:
 

1.         Gehe hin in Frieden.                                       2.         Glaube, Hoffnung und Liebe.

3.         Gott beschütze Dich.                                      4.         Gott segne Dich.

5.         Tritt in Dein Ich ein.                                         6.         Liebe Deinen Bruder.

7.         Stehe im Licht.                                                 8.         Om Tat Sat.

9.         Wo bist Du?                                                     10.       Wandle auf dem Pfad.

11.       Gott behüte Dich.                                           12.       Gehe ein in Frieden.

13.       Erheb Deine Augen.                                       14.       Sprich leise, Bruder.

15.       Gib Liebe immerdar.                                      16.       Die offene Pforte.

Nun habe ich die zu leistende Arbeit umrissen, und Ihr tretet in eine neue Periode des Studiums, des Bemühens und der Ausbildung ein. Darf ich Euch, um Euch zu erneutem, entschlossenem Leben anzuspornen, daran [38] erinnern, dass

1. Ihr in Ausbildung für Einweihung steht; seht darum der Zukunft mit klarerer Vision entgegen;
2. Ihr verpflichtete Jünger seid, deshalb nehmt Eure Aufgabe auf Euch und geht vorwärts;
3. Ihr Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdienenden seid und deshalb keine Zeit habt, müßig zu sein;
4. Ihr nicht allein seid, sondern dass Eure Gruppenbrüder bei Euch stehen, und auch ich an Eurer Seite stehe;
5. Es keine Aufgabe gibt, die nicht gelöst werden kann, und keinen Weg, der so lang wäre, dass Ihr ihn nicht verfolgen könnt. Ihr seid eine Seele, mit allen Kräften der Seele, und da Ihr an die Hierarchie angegliedert seid, seid Ihr auf dem Weg zum Erfolg.

Wie ich vorher schon gesagt habe, will ich diesmal gewisse Punkte nicht behandeln, die mit dem Wachstum der menschlichen Familie und ihrer Stabilisierung in eine neue Zivilisation verbunden sind. Ich werde dies beginnen, sobald der Krieg vorbei ist. Wenn die Bedürfnisse der Menschheit sich verändert haben, und sie werden dann völlig anders sein als die Verhältnisse und Anforderungen vor dem Krieg, will ich sie betrachten. Die Periode des Wiederaufbaus, in der die Neue Gruppe der Weltdienenden tätig sein wird, werden wir später ausführlich behandeln; ich werde zwei Unterweisungsserien geben, die als Führung für alle Wiederaufbauarbeit dienen können. Eine Unterweisung wird für meine Jünger sein und durch sie für die Neue Gruppe der Weltdienenden, der sie angehören, eine andere wird für die Männer und Frauen guten Willens sein und durch sie für die Welt denkender Menschen. Ich könnte jedoch zum Ausdruck bringen, dass der Hintergrund oder die Grundlage von allem, was Ihr zu tun gebeten werden mögt, die Dreiecksarbeit ist. In der subjektiven Arbeit wird die Neue Gruppe der Weltdienenden besonders tätig sein, indem sie das Netzwerk von Licht erschafft; in der objektiven Arbeit werden die Männer und Frauen guten Willens sich bemühen, das Netzwerk des guten Willens hervorzubringen. Die Funktion der Neuen Gruppe der Weltdienenden ist es, die Energie des Willens zum Guten dynamisch in die Welt „hineinzutreiben“, die Durchschnittsmenschen werden unbewusst darauf reagieren und guten Willen zum Ausdruck bringen. Jünger so wie Ihr müssen notgedrungen auf beiden Arbeitsgebieten arbeiten und beide Arten des Netzwerkes erschaffen und aufbauen. Dies könnt Ihr jetzt tun, und Ihr könnt auf diese Weise den Kern jenes großen verwebten Musters von Licht und gutem Willen bilden, welches aller exoterischen Arbeit der Wiederherstellung, Erneuerung, Rehabilitierung und des Wiederaufbaus [39] zugrunde liegt. Ich bitte Euch und andere Jünger deshalb, wieder mit erneutem Interesse an der Bildung von Dreiecken zu arbeiten, die Menschen, die bereits darin tätig sind, zu erreichen und zu versuchen, ihnen dabei zu helfen, neue Dreiecke zu bilden. Dies ist eine Arbeit von größter Wichtigkeit, und sie wird von der Hierarchie gutgeheißen.

Was unser sechstes Gebiet anbetrifft, meine persönlichen Anweisungen für jeden von Euch, so werdet Ihr sie, wie gewöhnlich, hinter dieser Gruppenanweisung und hinter dem Unterricht, den ich Euch über das Bauen der Antahkarana in Erziehung im Neuen Zeitalter, und in Band V, Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen geben werde, finden. Eure persönlichen Anweisungen sind diesmal ausführlicher, und ich möchte Euch bitten, sie als Anweisungen anzusehen, die befolgt werden sollen. Beständiges Lesen und das Sich-Bewusstmachen von Anweisungen und Lehren, die nicht auf der äußeren Ebene in die Tat umgesetzt werden, bieten lediglich ein Mittel zur Flucht vor der Wirklichkeit. Wenn die Anweisungen eines Meisters keinen praktischen Widerhall finden, lockern sich die ashramischen Bande, und schließlich gerät der Jünger in ein Interludium, das manchmal von langer Dauer ist und mehrere Leben umfasst, in dem er sich treiben lässt, liest und denkt und nicht arbeitet; er genießt das Vergnügen, beachtet zu werden, ohne sich zu bemühen, etwas zu erreichen. Dies ist im Fall von mehreren geschehen, die vorübergehend von aktiver Arbeit in meinem Ashram ausgeschlossen wurden. Sorgt dafür, dass es Euch nicht passiert.

Darf ich Euch daran erinnern, dass die Unterweisungen Eurer Brüder von Interesse für Euch sein mögen und von Euch gelesen werden sollten mit dem Bemühen, sie zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten? Sie mögen jedoch für sie eine Bedeutung übermitteln, von der Ihr nichts wissen könnt, und Eure Schlussfolgerungen mögen daher gänzlich falsch sein. Ihr mögt Euch darüber klar sein, dass diese persönlichen Unterweisungen exoterische Unterweisungen innerhalb des Gebiets esoterischer Beziehungen sind. Sie können von Euch allen gelesen und studiert werden. Ich befasse mich jedoch auch auf rein esoterische und subjektive Art mit Euch; dies ist ein Punkt, den wenige von Euch, wenn überhaupt irgendeiner, erwägen. Habt Ihr jemals eine solche Lehre registriert oder ihre Quelle erkannt? Ihr müsst lernen, sorgfältig zu unterscheiden zwischen [40]:

1. Unterricht, den Ihr direkt von Eurer eigenen Seele über das Denkprinzip erhaltet.

2. Unterweisung, die ich Euch in meinem inneren Ashram gebe, wobei Ihr gleichzeitig der Anregung von Jüngern ausgesetzt seid, die länger dabei sind als Ihr.

3. Beeindruckung, die Ihr von dem großen Aggregat aller Ashrams, der Hierarchie, erhaltet.

Später will ich Euch darin etwas ausbilden, aber jetzt seid Ihr noch nicht dazu bereit.

Den letzten Punkt, der das In-Erscheinung-Treten der Ashrams betrifft, werde ich Euch geben, wenn der Ashram, dem Ihr angehört, eine größere Wirklichkeit für Euch ist als gegenwärtig.

Ich möchte, dass Ihr Euch daran erinnert, dass, wenn der Krieg endet, zwei wichtige Umstände in Erscheinung treten werden, auf die Ihr gefasst sein müsst und für die Ihr jetzt anfangen solltet, andere vorzubereiten. Diese sind:

1. Die Menschheit wird wieder in ihr altes Leben zurücksinken, im Bemühen, Sicherheit zu finden, um die Folgen des Krieges aus ihren geängstigten Gedanken auszulöschen, um zu vergessen, was geschehen ist, und um zu dem vertrauten Leben zurückzukehren und die alten Lebensgewohnheiten wieder aufzunehmen. Menschen vergessen leicht und, abgesehen von dieser alten Gewohnheit, ist die Menschheit sehr müde. Trefft Eure Vorbereitungen, Euch damit zu befassen, denn es darf nicht geschehen, wenn es irgendwie verhindert werden kann.

2. Das „große Getöse der materiellen Aspekte“, das Getöse des Krieges, der Lärm der Explosionen und der Schrei der leidenden Menschheit werden aufhören. Dies wird einen seltsamen falschen Frieden hervorrufen, doch gleichzeitig wird dadurch ein Annäherungskanal eröffnet werden, durch den neue geistige Kräfte und Energien, von der Hierarchie geleitet, in die Menschenfamilie hineinfließen werden, die geistige Anregung, geistige Aufnahmefähigkeit, geistige Aspiration und eine große Bereitschaft für alles Neue verursachen werden. Ihr werdet deshalb zwei sich widersprechende Umstände berücksichtigen müssen, und es wird Eurerseits viel Weisheit erfordern, damit fertig zu werden. Ihr werdet bei der Aufgabe helfen müssen, den Rückfall einer müden Menschheit in einen Geisteszustand zu verhindern, für den Trägheit, eine Rückkehr [41] zum Alten und ein Verlangen nach den althergebrachten Gewohnheiten charakteristisch sind. Ihr werdet auch helfen müssen, die geistigen Energien, die Ihr registriert, in solche nützlichen Wege und Kanäle zu lenken, wo sie das Beste zustande bringen können. Denkt darüber nach.

Ich habe Euch in dieser Anweisung viel gegeben. Ich wünsche, dass mein Ashram sich in dieser kritischen Zeit als nützlich erweist. Wir haben eine große materialistische Krise hinter uns, und die Mächte der Dunkelheit waren nahe daran, die Oberhand zu gewinnen. Aber wir sehen, wie das Gute allmählich zu herrschen beginnt. Die Menschheit ist das Schlachtfeld für einen größeren Zusammenstoß zwischen den beiden großen Logen, der großen weißen Loge und der schwarzen Loge, gewesen. Erstere gewinnt nun allmählich die Oberhand.

Der Rückzug der üblen Gruppe (er steht nahe bevor, meine Brüder) wird die Menschheit erleichtert, aber verwirrt und aufs äußerste erschöpft, zurücklassen, doch mit hinreichender Kraft, erhabenere Höhen zu erreichen als je zuvor. Für diesen Rückzug bitte ich Euch, Euch vorzubereiten mit Intelligenz, weisem Verständnis und tiefer Liebe.

Die Arbeit, welche die Weltjünger, die Weltaspiranten, die Neue Gruppe der Weltdienenden und die Männer und Frauen guten Willens zu leisten haben, kann ein entscheidender Faktor im Neuen Zeitalter sein und den Ausschlag zwischen einer statischen oder zurückgehenden Tätigkeit und einem bedachtsam geplanten Vorwärtsschreiten ins Licht geben. Ihr könnt zu dieser Entscheidung das Eure beitragen, wenn Ihr es wollt.

Dass Ihr das tut, und dass Euer Auge geöffnet ist, um das anbrechende Licht und die schwindende Dunkelheit zu sehen, ist mein aufrichtiger Wunsch für Euch.

November 1944

AN MEINE GRUPPE VON ANGEGLIEDERTEN JÜNGERN!

Es ist über ein Jahr her, seitdem Ihr Eure letzte Unterrichtsserie von mir erhalten habt, ein Jahr, das Ereignisse von großer Tragweite auf Erden und bedeutsame Veränderungen im hierarchischen Verhältnis zur Menschheit mit sich gebracht hat. Als Ergebnis des Krieges machen sich eine viel engere Beziehung und geistiges Vertrauen zwischen jenen verpflichteten Jüngern, die ihrem Auftrag treu geblieben sind, und denjenigen von uns, die sie im Dienst der Weltverbesserung [42] zu gebrauchen suchen, bemerkbar. Aspiranten überall in der Welt erkennen die in Erscheinung tretenden geistigen Werte deutlicher; sie zeigen eine größere Bereitschaft, das, was sie am Dienen hindert, aufzugeben; die Pläne Christi für die Befreiung der Menschheit sind reifer geworden, denn sie mussten warten, bis die Tendenz des menschlichen Strebens deutlicher hervortrat; die neue Ära mit ihren verborgenen Möglichkeiten ist am Horizont zu sehen, befreit von den Schleiern der Verblendung und des Wunschdenkens, die sie vor zehn Jahren verdunkelten.

Die bedeutsamen geistigen Auswirkungen des Kriegs sind jetzt klar erkennbar, und ich kann damit anfangen (früher, als ich es erwartet hatte), einige der Probleme mit Euch zu betrachten, mit denen Ihr Euch jetzt, als angehende Dienende der Menschheit und als verpflichtete Jünger, befassen könnt. Was die unmittelbare Gegenwart betrifft, so könnte ich mir wünschen, dass Ihr alle jünger wärt und die Lehren, die ich Euch in den letzten Jahren zu vermitteln versucht habe, entschiedener in Anspruch genommen hättet. Vor allem wünschte ich, dass Ihr mutiger wärt. Überrascht Euch dieses Wort, meine Brüder? Wenn ich dieses Jahr als Ganzes betrachte, so zweifle ich weder an Eurer Hingabe noch an Eurer Standhaftigkeit. Ich vertraue der Tiefe Eurer Aspiration und Eurem Verlangen nach dem Willen zum Guten; ich weiß, dass Euch nichts auf die Dauer davon abhalten wird, Euer Ziel zu verfolgen.

Ich stelle jedoch Euren Mut in Frage. Es gehört Mut dazu, geistige Entscheidungen zu treffen und ihnen treu zu bleiben; es gehört Mut dazu, Euer Leben - täglich und in jeder Hinsicht - dem Gebot der Stunde und dem Dienst an der Menschheit anzupassen; es gehört Mut dazu, Eurer Umgebung zu zeigen, dass die gegenwärtige Weltkatastrophe Euch wichtiger ist als die geringfügigen Angelegenheiten Eures individuellen Lebens und Eurer belanglosen Bekanntschaften; es erfordert Mut, die Ausreden aufzugeben, die Euch bisher daran gehindert haben, Euch an den umfassenden Bemühungen zu beteiligen, die heute die Aktivitäten der Hierarchie kennzeichnen. Es gehört Mut dazu, Opfer zu bringen, sich zu weigern, seine Zeit mit Nebensächlichkeiten zu vergeuden und den physischen Körper so zu behandeln, als ob er frei von jeglichen Behinderungen wäre; es gehört Mut dazu, Schwächen, die vorhanden sein mögen, die Müdigkeit, die auf einem langen Leben beruht, die physischen Neigungen, die Euren Dienst [43] behindern und beschränken, die Schlaflosigkeit, die vom Weltdruck oder einem schlecht geregelten Lebensprogramm stammt, und die Nervosität und die Überanstrengung, die heute das allgemeine Los sind, unbeachtet zu lassen; es gehört Mut dazu, das Leben im Interesse anderer anzupacken und Eure eigenen Wünsche in diesem Notstand und der Bedrängnis zu vergessen.

Einer der Punkte, den die Jünger klarer erfassen müssen, ist die wohlbekannte ( und aufgrund der großen Bekanntheit leicht zu übersehende) Tatsache, dass die Bekräftigung der eigenen Entschlossenheit, als Dienende und als Jünger zu wirken, eine Neuausrichtung aller Kräfte der Persönlichkeit und der Seele (im Einklang) mit sich bringt; es handelt sich, symbolisch gesprochen, um eine Wiederholung des uralten Ereignisses der Individualisierung auf einer höheren Drehung der Spirale, was diesmal durch völlig bewusste Mitwirkung erfolgt. Diese Neu-Orientierung bringt ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich. Sie führt oft dazu, dass der Jünger sich schmerzlich seiner eigenen Natur, seiner Ziele, seines Lebensmotivs, seines Strebens und seiner Schwierigkeiten, seines eigenen Rüstzeugs und seiner Erfahrung sowie der verschiedenen Aspekte und Körper, durch welche die Seele notgedrungen arbeiten muss, bewusst wird. Dies alles ruft oft eine Verstärkung des Selbstinteresses und eine Konzentration auf das Selbst (Ich) hervor, stets mit den besten Absichten und höchster Aspiration. Seine Grenzen körperlicher und anderer Natur erscheinen übertrieben ausgedehnt; seine Fehler werden in seinem Bewusstsein, wenn auch nicht so oft im Ausdruck, zu stark betont; der Umfang des erforderlichen Dienstes, den die Seele verlangt, erscheint so groß, dass sich der Jünger zuweilen weigert mitzuarbeiten, aus Furcht, er könne versagen oder auf Grund übertriebener Selbstbewusstheit. Entschuldigungen dafür, nicht zu dienen oder nur halben Dienst zu leisten, lassen sich leicht finden, und es wird Gebrauch von ihnen gemacht; das Aufschieben eines sofortigen unumschränkten Hilfseinsatzes und einer völligen Hingabe für die menschliche Not lässt sich leicht gutheißen wegen der Gesundheit, der Zeit, der beschränkten häuslichen Verhältnisse, der Furcht von einer oder der anderen Art, des Alters oder des Glaubens, dass dieses Leben nur eine Vorbereitung für vollen Dienst im nächsten Leben ist. Ausreden lassen sich leicht finden, einige von ihnen erscheinen sogar in Form des Glaubens, dass die Forderungen des Meisters und das Programm des Ashrams, welchem der Jünger angegliedert ist, übertrieben sind oder - wie es bei zweien von Euch in dieser Gruppe der Fall ist, - dass der Orientale die Anforderungen nicht versteht, die an einen westlichen Jünger gestellt werden.

Ich habe mich seit Jahren bemüht, Euch alle und durch Euch die Tausenden, die Ihr als Gruppe erreichen könnt, für die [44] Dringlichkeit der Zeit zu sensibilisieren, aber bisher nur mit teilweisen oder vorübergehenden Ergebnissen, und noch ist (für einige von Euch, wenn auch nicht für alle) die Arbeit, die als Antwort auf die Anforderungen des Ashrams getan werden muss, zweitrangig gegenüber Euren täglichen Lebensgewohnheiten, den Erfordernissen Eures Geschäfts oder Eures Heims oder gegenüber dem, was Ihr für die physischen Beschränkungen, die emotionalen Belastungen und die mentalen Hindernisse Eurer Ausrüstung haltet.

Meine Brüder, lasst mich wiederholen: Der Jünger muss sich zu jeder Zeit, mit seiner jeweiligen Ausrüstung und unter den augenblicklichen Umständen, so nehmen, wie er ist; dann fängt er an, sich selbst, seine Angelegenheiten und seine Zeit dem Gebot der Stunde unterzuordnen, besonders während der Phase einer Gruppen-, nationalen oder Weltkrise. Wenn er dies in seinem eigenen Bewusstsein tut und daher in der Richtung wahrer Werte denkt, wird er entdecken, dass seine eigenen Privatangelegenheiten geregelt werden, seine Fähigkeiten zunehmen und seine Grenzen vergessen werden.

Bis Ihr dies aus eigener Erfahrung wisst, ist eine nähere Beziehung zu meinem Ashram nicht möglich, weil die schwere und lethargische Qualität Eures Gruppenlebens den anderen Jüngern des Ashrams (und besonders des inneren Ashrams) eine übermäßige Anstrengung aufbürden würde, um sie auszugleichen. Ich sage Euch dies offen und ehrlich, während wir gemeinsam dem Ende des Krieges entgegensehen und sich eine Periode erneuter und andersartiger Möglichkeiten vor allen Weltdienenden eröffnet. Ihr selbst müsst entscheiden, ob Eure Hilfeleistung während der Kriegszeit Euren Gelegenheiten entsprochen hat; Ihr selbst müsst entscheiden, welche Rolle Ihr im kommenden Zyklus als einzelne und als Gruppe spielen wollt, in einem Zyklus, in dem die neuen Ideen und Ideale betont werden müssen und um die gekämpft werden muss, in dem die umfangreichen Pläne verstanden, bekräftigt und gepredigt werden müssen, in dem die neue und klarere Vision für das menschliche Leben begriffen und schließlich ins Dasein gerufen werden muss, und einem Zyklus, in dem die Bemühungen aller Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdienenden (und sicherlich seid Ihr das!) darauf gerichtet sein müssen, die schwere Last von der Menschheit zu nehmen.

In der letzten Unterweisung wurden keine konkreten Anweisungen gegeben, da ich das Gefühl hatte, dass ich sehen wollte, ob der Rhythmus der Vergangenheit - das Berichten über die Meditationsarbeit und über die Vollmondannäherung, die nun schon seit vielen Jahren durchgeführt wird - sich so stark etabliert hatte, dass er zum Wohle der Gruppe [45] weitergeführt werden würde, auch wenn es nicht ausdrücklich gefordert wurde. Nur Wenige haben die Gruppenmeditation beibehalten; der Arbeit, die Formeln auszulegen, die ich früher skizzierte und die ich nicht ausdrücklich eingestellt habe, ist keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt worden, und die Gruppe leidet dadurch Schaden. Ich weise auf diese Tatsachen hin, weil ich Euch klarzumachen wünsche, dass dies Gruppenarbeit ist und dass die Gruppe der Lehrer der Gruppe ist - von mir inspiriert, wenn Ihr mich als einzelne erreicht, und von Eurer eigenen Seele und der geistigen Triade inspiriert, wenn diese Verbindungen hergestellt worden sind und nutzbar gemacht werden.

In meiner vorhergehenden Unterweisung habe ich drei Punkte betont, auf die ich im Licht der auftauchenden Gelegenheit Bezug nehmen möchte. Es ist nicht meine Aufgabe, Euch zu ändern, Euch Vorschriften zu machen oder Befehle zu geben. Ich habe nur eine Aufgabe, nämlich diejenigen zu finden und zu erproben, die der Menschheit unter der Inspiration der Ashrams der Meister dienen können. Ich habe damals auf die Einsamkeit hingewiesen, die eines der ersten Dinge ist, die dem Jünger andeuten, dass er in der Vorbereitung für die Einweihung steht. Es wird daher einleuchtend sein, dass die Einsamkeit, auf die ich mich beziehe, nicht die Folge jener Charakterschwächen ist, welche die Mitmenschen abstoßen, noch das Ergebnis eines unnahbaren oder nicht liebenswürdigen Wesens, noch auf einer Form von Selbstinteresse beruht, das so betont wird, dass es andere Menschen zu Gegnern macht. Im Leben eines Jüngers findet sich viel Einsamkeit, die gänzlich seine eigene Schuld ist und die geheilt werden kann, wenn er das rechte Maß von Selbstdisziplin anwendet. Mit diesen Dingen muss er selbst fertigwerden, denn sie betreffen die Persönlichkeit, und mit Eurer Persönlichkeit habe ich nichts zu tun. Ich beziehe mich auf die Einsamkeit, die kommt, wenn der annehmende Jünger zum verpflichteten Jünger wird und aus einem auf die physische Ebene konzentrierten Leben und aus der Identifizierung mit den Formen der Existenz in den drei Welten heraustritt und sich halbwegs zwischen der Welt der äußeren Ereignisse und der inneren Welt der Bedeutung befindet. Seine erste Reaktion ist dann, dass er allein ist und mit der Vergangenheit gebrochen hat; er ist hoffnungsvoll, aber ungewiss in Bezug auf die Zukunft; er weiß, dass die nicht greifbare Welt der wahren Werte an Stelle der greifbaren Welt treten muss, an die er gewöhnt ist, und dies macht einen neuen Sinn für richtige Proportion, eine neue Reihe von Werten und neue Verpflichtungen erforderlich. Er glaubt, dass diese Welt [46] existiert, und er tritt ihr tapfer und theoretisch entgegen, aber eine Zeitlang bleibt sie gänzlich unfassbar; er findet wenige, die so denken und fühlen wie er, und der Mechanismus des unfehlbaren Kontaktes ist nur im Keim in ihm vorhanden. Von dem Massenbewusstsein, mit dem er bisher verbunden war, reißt er sich los, hat aber bis jetzt noch nicht seine Gruppe gefunden, in die er schließlich bewusst absorbiert werden wird. Deshalb ist er einsam und fühlt sich verlassen und verloren. Einige von Euch empfinden diese Einsamkeit; wenige von Euch haben z.B. den Punkt erreicht, wo Ihr fühlt, dass Ihr ein bestimmter, wesentlicher Teil der Gruppe seid; nur zwei oder drei unter Euch sind sich - zuweilen kurz und flüchtig - der engen Verbindung mit dem Ashram bewusst; Eure Haltung beruht größtenteils auf Hoffnung, verbunden mit der Idee, dass Eure körperlichen Begrenzungen Euch daran hindern, alles, was im Zusammenhang mit Eurer inneren Angliederung tatsächlich ist, klar zu erkennen. Aber, meine Brüder, ein solches Gefühl der Einsamkeit ist nur eine andere Form des Eigenbewusstseins, des unangemessenen Eigeninteresses, und (wenn Ihr Fortschritte auf dem Pfad macht) werdet Ihr feststellen, dass es verschwindet. Wenn Ihr Euch also einsam fühlt, müsst Ihr lernen, dies als eine Illusion zu betrachten und als eine Einschränkung, die überwunden werden muss. Ihr müsst anfangen, so zu handeln, als ob dieses Gefühl nicht bestände. Wenn nur mehr Jünger den Wert des Handelns „als ob“ erkennen würden! Heutzutage hat keiner von Euch Zeit, einsam zu sein, denn Ihr habt keine Zeit, über Euch selbst nachzudenken.

Der zweite Punkt, auf den ich hinwies, war die Notwendigkeit, dass Ihr den Willen betont und ihn entwickelt. Vermutlich habt Ihr alle an der Aufgabe, die Antahkarana zu bauen, gearbeitet - an jenem Verbindungskanal zwischen dem Gehirn und dem geistigen Willen oder der Monade, die durch die geistige Triade als Vermittler arbeitet. Wenn Ihr erfolgreich gewesen seid, wird es bei Euch zu dämmern anfangen, dass zwischen dem guten Willen, den die Massen begreifen können, und dem Willen zum Guten, der das Ziel des Jüngers ist, ein großer Unterschied besteht. Guter Wille kann verhältnismäßig leicht ausgedrückt werden, und Ihr alle wisst viel darüber und drückt ihn vielseitig aus. Dies bedarf keiner Belobigung, denn er ist eine menschliche Eigenschaft, die in allen Menschen sehr nahe an der Oberfläche des Ausdrucks liegt. Aber es ist viel schwerer, den Willen zum Guten auszudrücken, denn dies erfordert nicht nur die Fähigkeit, den geistigen Willen zu gebrauchen, sondern verlangt auch eine gewisse Erkenntnis des Wesens [47] des „Guten“. Der Wille zum Guten ist die grundlegende Eigenschaft der göttlichen Zielsetzung und macht eine geplante Betätigung und ein bestimmtes Ziel notwendig, das erreicht werden muss. Er erfordert die Fähigkeit, im Sinn des Ganzen zu denken, Verständnis für den nächsten Schritt, den die Menschheit in der bevorstehenden Großen Annäherung tun muss (denn diese Annäherung muss auf Gegenseitigkeit beruhen), ein Verständnis für die Lehren der Vergangenheit und eine Vision, die nicht auf Liebe und Seeleneinblick begründet ist, sondern auf Überzeugung in Bezug auf das augenblickliche Ziel von Sanat Kumara, das er durch Christus und die planetarische Hierarchie ausführt. Diese Überzeugung beruht, was die Hierarchie betrifft, auf der reinen Vernunft; sie beruht, was die Menschheit betrifft, durch ihre Jünger auf einer intuitiven Wahrnehmung, die von der Liebe umgesetzt und auf intelligente Weise ausgedrückt wird. Ich möchte Euch bitten, über diese Dinge nachzudenken und, während Ihr dies tut, die erforderlichen Änderungen in Eurer persönlichen Einstellung zu dem Problem vorzunehmen.

Der dritte Punkt ergibt sich aus dem obigen. Ihr alle seid verpflichtete Jünger, und als solche besteht Euer augenblickliches persönliches Problem (bei dem ich Euch nicht helfen darf und daher nicht helfen kann) darin, die Macht, die der Hüter der Schwelle auf Euch ausüben mag, zu überwinden und zu vernichten. Wir sind daher wieder bei unserem Ausgangspunkt angelangt, und nun erhebt sich eine Frage in Eurem Denken: „Wie kann ich diesen Hüter überwinden und mich gleichzeitig weigern, mich auf mich selbst und meine Probleme zu konzentrieren? Du hast mir gesagt, dass ich das nicht tun soll, und doch ist der Hüter die Summe aller Persönlichkeitsmerkmale und Defekte, aller Kräfte - emotional, mental und physisch -, die meinen Ausdruck als Seele einschränken. Was kann ich deshalb tun?“

Meine Antwort wäre: Ihr müsst zunächst die Tatsache des Hüters annehmen und diesen Hüter dann als Teil der Großen Illusion, des großen Trugbildes des Daseins und als einen wesentlichen Bestandteil des Lebens in den drei Welten, an seinen rechtmäßigen Ort verweisen. Daraufhin müsst Ihr mit Eurem geplanten Lebensdienst fortfahren (was für einen festen Plan oder was für Pläne hast Du, mein Bruder?) und so tun, als ob der Hüter nicht existierte, und Euch auf diese Weise mit der Zeit von allem Persönlichkeitseinfluss befreien und Euren Denkaspekt für die vorliegende Aufgabe freihalten. Ich könnte es vielleicht auf eine andere Weise ausdrücken. Wenn Euer Interesse an hierarchischer Arbeit und an dem Programm des Ashrams, mit dem Ihr verbunden seid, stark [48] genug ist, dann wird es alle Eure Handlungen und alle Eure Gedanken (im Wachen oder Schlafen) beherrschen. Dann werdet Ihr finden, dass der Griff des Hüters gebrochen worden ist, dass sein Leben durch die Zermürbungskraft und seine Form in den Opferfeuern zerstört worden sind. Dies ist, kurz gesagt, die Sachlage, ich vergeude keine Zeit mit Einzelheiten, denn ich versuche, Euch in diesen Unterweisungen noch viel zu geben.

Ich möchte Euch die Hilfe geben, die Ihr für das kommende Jahr, das vor Euch liegt, braucht. Vor allem aber bemühe ich mich, den künftigen Generationen bestimmte Grundprinzipien und bestimmte Aspekte der hierarchischen Wahrheit zu verdeutlichen, die im Neuen Zeitalter für diejenigen gelten müssen, die den Pfad der Jüngerschaft zu beschreiten suchen und bereit sind, sich auf die Einweihung vorzubereiten. Die Hierarchie ist damit beschäftigt, Änderungen sowohl im Lehrplan als auch in den Techniken vorzunehmen. Die Anpassung von alten Methoden an moderne Bedürfnisse und höher entwickelte Menschen ist im Gang. In Wahrheit schreibe ich nicht für Euch. Ihr habt schon mehr bekommen, als Ihr angewendet habt. Ich schreibe für die kommenden Jünger und Eingeweihten der nächsten zwei Generationen.

Es ist heutzutage erforderlich, dass Jünger in allen Ashrams bedenken, welches die Probleme der Menschheit sind, was sie bedeuten und wie sie gelöst werden können; sie müssen wissen, was die Meister der Weisheit getan haben wollen, und dann müssen sie reden und schreiben, handeln und leben, damit andere gleichfalls verstehen mögen.

Die Menschheit hat niemals wirklich gemäß den Lehren, die ihr gegeben worden sind, gelebt. Die geistige Beeindruckung, ob sie nun von Christus, von Krishna oder von Buddha übermittelt und von ihren Jüngern an die Massen weitergegeben worden ist, ist noch nicht so wie erhofft zum Ausdruck gebracht worden. Die Menschen leben nicht dem gemäß, was sie bereits wissen; sie bringen ihre Kenntnisse nicht praktisch zum Ausdruck; sie verursachen einen Kurzschluss des Lichts; sie üben keine Selbstdisziplin; gierige Wünsche und unrechtmäßiger Ehrgeiz beherrschen sie und nicht das innere Wissen. Um es wissenschaftlich und vom esoterischen Gesichtspunkt aus, auszudrücken: Geistige Beeindruckung ist unterbrochen, und im göttlichen Stromkreis ist eine Störung verursacht worden. Es ist die Aufgabe der Weltjünger, diesen Strom wiederherzustellen und die Störung zu beseitigen. Dies ist das Hauptproblem, dem die Ashrams heutzutage gegenüberstehen.

Dieses Jahr will ich Euch klarmachen, was für Arbeit von der Gruppe in Bezug auf die geplante Gruppenarbeit, die Gruppenmeditation und das Denken der Gruppe gefordert wird. Die Regeln, die [49] dann aufgestellt werden, sollen für alle zukünftigen Jahre gelten, obgleich ihre Erfüllung notwendigerweise freiwillig ist, da Ihr freie Jünger seid, die nach den neuen Regeln arbeiten, und weil Ihr reife Aspiranten seid.

Eure Vollmondarbeit bleibt unverändert, und ich will wieder einen Satz senden, der aus der Reihe von Sätzen gewählt worden ist, die ich Euch bereits gegeben habe. Ich will meine Technik etwas ändern, und wenn ich die Sätze jeden Monat zur Zeit unserer Vollmondkontakte ausspreche, will ich es am Tag vorher, am Tag des Vollmonds und am folgenden Tag tun, und ich will auch die Betonung auf das Leitwort in den Sätzen legen. Wenn Ihr dieses Leitwort aufnehmt, kann das Bemühen als erfolgreich angesehen werden.