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VIERTES KAPITEL - Die Kultur des Einzelmenschen - Teil 2

Der Gesichtspunkt der Elternschaft

Aus zwei bestimmten Gründen befasste ich mich zuerst mit dem Thema des Staatsbürgertums: erstens, weil es eine Grundregel der Esoterik ist, vom Universalen zum Einzelnen zu folgern, und

zweitens, weil das Thema des Staatsbürgertums - das Verhältnis der Einheit zum Ganzen, des Einzelmenschen zum Staate - heute ein vielbesprochenes Thema in aller Welt ist. Die Zeitungsartikel, die Rundfunkansprachen, die Aufrufe der Regierungen sind voll davon. Dieses Thema umfasst das ganze Problem individueller Freiheit und kollektiver Verantwortung, deren feinverwobene Beziehungen zueinander von der Menschheit verstanden und zum [126] Ausdruck gebracht werden müssen, und zwar in Übereinstimmung mit den Grundprinzipien des gesamten menschlichen und planetarischen Wesensaufbaues. Dieser Aufbau entspricht einer allesumfassenden Hierarchie. Trotz eingebildeten Besserwissens menschlicher Denker ist diese Hierarchie eine Wirklichkeit und reicht vom materiellsten Stoffatom der manifestierten Welt bis hinauf zu den Weiten des Sonnensystems; sie umfasst in ihrer aufsteigenden Stufenfolge jede Bewusstseins-Kategorie, vom winzig kleinen zum unausdenklich grossen Bewusstsein. Wir beschäftigen uns hier nur mit einem kleinen - einem sehr kleinen - Teil der hierarchischen Organisation. Unser Forschungsgebiet ist das der vierten schöpferischen Hierarchie, die Hierarchie der menschlichen Wesen; es betrifft die Beziehungen der Glieder dieser Hierarchie innerhalb des hierarchischen Bereiches; es befasst sich auch mit einem möglichen Daseinsbereich in den untermenschlichen Reichen auf einer tieferen Stufe hierarchischer Entwicklung sowie mit jenem hierarchischen Organismus, der sich als nächster über dem Menschenreich erhebt: mit dem fünften oder geistigen Reich - dem Reich Gottes.

Mit der grossen hierarchischen Einheit, die wir das Tierreich (das dritte Reich in der Natur) nennen, ist der Mensch durch den tierischen, den ätherischen und den astralen Körper verknüpft. Er ist aber auch mit dem Reich der Seelen verwandt, da seine eigene Seele ein Wesensteil dieses Reiches ist, genau so, wie sein physischer Körper dem Tierreich angehört. Der ausgesprochen menschliche und arteigene Aspekt des Menschen ist sein Denkvermögen oder Mentalkörper; durch das Denkvermögen ist er mit allen anderen Menschenrassen organisch verbunden.

Im Zusammenhang mit unserem Thema müsst ihr im Auge behalten, dass die «Fäden des erleuchteten Bewusstseins», die wir unweigerlich erschaffen und die schliesslich die Antahkarana formen, zwischen einer jeden hierarchischen Einheit gewoben werden müssen, und dass im Menschenreich selber diese verknüpfenden Beziehungen und Überbrückungsfaktoren zwischen den Einzelwesen und zwischen den Gruppen untereinander herzustellen sind.

In den Anfangs-Stadien wird dies in grossem Massstab durch [127] den Einfluss der jeweiligen Kultur und Zivilisation zustandegebracht. Durch deren äussere Einwirkung und durch telepathische Beeinflussung erfolgt langsam und nur schrittweise eine Veränderung, denn zu Beginn des Evolutionsprozesses ist die Entwicklung so langsam, dass man sie kaum erkennen kann. Unausbleiblich jedoch werden subjektive Veränderungen im Leben des Einzelmenschen hervorgebracht. Mit dem Fortschreiten der Evolution beschleunigt sich die Entfaltung immer mehr, so dass heute in den sogenannten zivilisierten Ländern die von der Zivilisation beeinflussten Gebiete sich schnell erweitern und der Kultureinfluss sich immer mehr verstärkt.

Es fällt modernen Denkern schwer, sich eine Zeit vorzustellen, in der es kein rassisches, nationales oder religiös-verbundenes Bewusstsein gab, wie es in der heutigen Welt zum Ausdruck kommt. Sogar dem phantasiebegabtesten Menschen ist es nicht möglich, sich eine Geistesverfassung vorzustellen, in der das Bewusstsein rein instinktiv im physischen Sinn nur mit sich selbst beschäftigt und unfähig war, solche Kontakte zu registrieren, die über den Bereich des Gatten, der Kinder und der körperlichen Drangbefriedigung hinausgingen. Man hat versucht, ein solches Bewusstseinsstadium in bezug auf die Evolution von Volksstämmen, die in der modernen Zeit rasch aussterben, zu studieren, aber auch hier ist es unmöglich, die feineren Eindrücke und Einflüsse, also die Auswirkungen einheitlichen Denkens und des inner-mentalen Druckes des zivilisierten Teiles der Menschheit richtig zu bewerten. Allmählich hat die Welt der Menschen ein immer stärkeres Eigenbewusstsein erlangt und unterscheidet sich scharf von der Tierwelt, wobei sie die Beziehung zur Tierwelt anerkennt. Der auf das Reich der Seelen bezogene Bewusstseinszustand hat sich in verschiedene psychologische Schulen geteilt, d.h. er wird okkult oder mystisch genannt.

In bezug auf das Bewusstsein der Menschheit können wir daher das ganze Thema in drei Teile einteilen:

1. der sinnlich wahrnehmbare Apparat, der tierische Körper, und der Reaktionsmechanismus, durch den objektive und äussere Kontakte ermöglicht werden;

2. das innere oder psychologische Leben des Menschen. Dieses besteht [128] hauptsächlich aus Wünschen, Aspiration, Ehrgeiz und Denktätigkeit, und alle diese können sich in ihrer tierischen, psychischen, mentalen oder spirituellen Ausdrucksform manifestieren;

3. das geistige Leben des Menschen und seine Beziehung zur Welt der Seelen, die als Folge davon die Beziehung zu seiner eigenen Seele miteinschliesst.

Im Fortschritt der Zeit haben diese drei das Bewusstsein entwickelnden Aspekte die Menschheit nicht nur zur Erkenntnis der eigenen inneren Beziehungen des Menschen (und dadurch zum Verständnis seiner eigenen physischen, psychologischen und mentalen Ausrichtung) gebracht, sondern auch die Menschheit zur Erkenntnis der verschiedenen menschlichen Gruppenbeziehungen geführt, deren erste und bisher wichtigste die Familiengruppeneinheit war. Gerade hier entwickelte sich einer der Hauptunterschiede zwischen dem menschlichen und dem tierischen Bewusstseinszustand, nämlich durch die göttliche Auferlegung des Gesetzes der Notwendigkeit. Dieses Gesetz bot die Möglichkeit zur Entwicklung des Verantwortlichkeitsgefühls für die Sorge um die Familie. Sobald ein Tier oder ein Vogel physisch für sich selber sorgen kann, wird das Junge von seiner Mutter oder seinen Eltern verlassen und muss auf eigenen Füssen stehen. In der menschlichen Familie jedoch wurde die physische Aufsicht über das Kind und dessen psychologische Entfaltung allmählich immer mehr ausgedehnt, so dass die Eltern oder die Kirche, die Gemeinde oder der Staat viele Jahre lang für es verantwortlich sind, wobei die Zeitspanne je nach dem Geburtsland und dem sozialen Stand des Kindes verschieden ist.

Dadurch hat sich die Einstellung vollständig verschoben. Die erste Gruppe, deren sich das Kind normalerweise bewusst wird, ist die Familiengruppe - die Einheit in der menschlichen Gesellschaft. In dieser besonderen Gruppenbeziehung haben sich durch die Zeitalter (symbolisch wie auch tatsächlich) die folgenden Faktoren - Grundformen [129] des Daseins - erhalten und entwickelt, und sind dem Menschengeschlecht als unveränderliche Ideale vorgehalten worden:

1. Die Erkenntnis des hierarchischen Standes, der letzten Endes das Verhältnis des Geringeren zum Grösseren, des Schwächeren zum Stärkeren, des mehr Erfahrenen zu weniger Erfahrenen ist. Dadurch wird das Wunschgefühl des Beschützenwollens entwickelt, das die Auswirkung einer Form des Liebe-Aspektes im Universum ist.

2. Die Erkenntnis der Verantwortlichkeit, ererbt, angewandt und übernommen. Es ist dies die Beziehung des Älteren zum Jüngeren, des Weisen zum Unwissenden. Dadurch wird die Notwendigkeit entwickelt, eine Gelegenheit zur Entfaltung des Wissens zu bieten.

3. Die Erkenntnis der Fähigkeit des Vergebens, das der Ausdruck der Beziehungen zwischen Einheiten innerhalb einer grösseren Gruppe, oder zwischen Gruppen innerhalb eines noch grösseren Ganzen ist oder doch sein sollte. Vergeben ist dem innersten Wesen nach ein gegenseitiges Geben im Sinn des Psychischen, und ist eine noch nicht ausgebildete Ausdrucksform der Selbstaufopferungsfähigkeit, die wiederum ein Aspekt der Willensnatur der Gottheit ist. Da sie also eine ursächliche Beziehung zum monadischen Leben oder dem des Willens hat, ist sie bisher vollständig missverstanden und missgedeutet worden. Sie ist in Wirklichkeit das Gefühl der Synthese oder des Sich-eins-Wissens, der Empfindung «Einer für alle - alle für einen». Dieses Gefühl entwickelt sich heute mehr denn je zuvor, doch ist es immer noch so embryonal, dass es sich kaum in Worte fassen lässt. Diese Fähigkeit des Vergebens ist nicht eine Form grossmütigen Vergessens oder Übersehens, sie ist auch nicht eine Geste der Überlegenheit, um reinen Tisch zu machen. Sie ist der Odem des Lebens selber - das Geben von allem an alle und für alle.

4. Die Erkenntnis der Gruppenwechselbeziehungen im weltweiten Bereich - in gerechter, harmonischer und rhythmischer [130] Art. Es ist das Gefühl für rechte Beziehungen in bewusster Ausgestaltung und harmonischer Entwicklung.

Im kommenden Zeitalter und unter dem Einfluss der neuen Erziehung werden diese vier grundlegenden Erkenntnisse jedem Kind in der Schule eingeschärft und gelehrt werden; sie werden auf diese Weise die neue Form der Familieneinheit bestimmen und entwickeln, die unausbleiblich entstehen muss.

Die Familiengruppe (wie alle anderen Faktoren im menschlichen Dasein) hat in der allgemeinen Selbstabsonderung, Selbstsucht, Persönlichkeitsbetonung und im ausschliesslich Für-sich-Sein ihre Rolle mitgespielt, basiert auf Klassenunterschieden, ererbten Traditionen, rassischen Einstellungen und nationalen Gewohnheiten. Familien (in jedem Sinn) bilden der Welt gegenüber eine Einheitsfront; die Eltern verteidigen - zu Recht oder zu Unrecht - ihre Kinder, ihre Stellung und ihren Besitz; Familienstolz, Tradition und Abstammung werden allzu stark betont und errichten die vielen Scheidewände, die heute Einzelmenschen, Familien und Gruppen von einander trennen. Das Anhangen an alten, überlebten Familientraditionen ist ein Faktor, der vielfach zur Auflehnung der modernen Jugend gegen die elterliche Autorität führt, obgleich auch andere Faktoren - wie die Auflehnung gegen den Religionszwang und veraltete Normen und Philosophien - mitverantwortlich sind. In der kommenden Weltordnung werden jedoch die Erzieher die jungen Leute in den Schulen und Hochschulen auf ein tätiges und bewusst-verwirklichtes Leben vorbereiten. Zu diesem Zweck werden sie in der Erkenntnis der vier oben aufgezählten, für den menschlichen Fortschritt wesentlichen Faktoren geschult werden; diese werden, wenn richtig verstanden und angewandt, die so notwendigen rechten Beziehungen und schliesslich eine harmonische Welt hervorbringen.

Hierarchie, Verantwortung, wechselseitige Gruppeneinwirkung und Vergebung oder Opfer sind die vier Erkenntniskategorien, die es jedem Menschen möglich machen werden, seine Pflicht zu erfüllen und das Seine zu tun, um die Klüfte zwischen Mensch und Mensch, Gruppe und Gruppe und Volk und Volk zu überbrücken [131] und auf diese Weise eine neue Welt anerkannter Gemeinschaftsbeziehungen aufzubauen, die schliesslich die für das Wassermann-Zeitalter charakteristische Zivilisation des Lichtes und der Liebe hervorbringen werden.

Diese vier Begriffe bilden die Grundlage der Wissenschaft der Antahkarana, der Wissenschaft der Meditation und der Wissenschaft des Dienens; sie sollten aber nicht in sentimentaler Weise oder in der Prägung derzeitiger Ideen, sondern stets vom Gesichtspunkt einer geschulten Intelligenz und eines geistig entwickelten Bewusstseins verstanden oder gedeutet werden.

Die Elternschaft wird dann nicht mehr vorwiegend als eine tierische Funktion oder als eine rein soziale oder wirtschaftliche Obliegenheit angesehen werden, wie es heute meistens der Fall ist. Das Spinnen eines bewusst vorbereiteten oder ausgearbeiteten Lichtfadens (der einen bestimmten Teil der Welten-Antahkarana darstellt) zwischen der Mutter und dem Kind, sogar in den vorgeburtlichen Stadien, wird sorgfältig gelehrt werden. Auf diese Weise wird eine enge Verbindung «im Licht» geschaffen, doch ohne dabei eine ungebührliche mentale Kontrolle oder Autorität auszuüben. Dieser letzte Satz wird euch klarmachen, wie unmöglich es bisher gewesen ist, das Lehren dieser neuen Wissenschaft der Antahkarana zu beschleunigen. Jetzt aber wird es möglich, die Grundlage dieser neuen Lehre zu schaffen, da die jungen Leute in aller Herren Länder ihren Eltern und Erziehern die Forderung ihrer wesentlichen und entschiedenen Unabhängigkeit aufzwingen. Die Auflehnung der Jugend, trotz aller damit verbundenen augenblicklichen und individuellen Leiden, war etwas durchaus Wünschenswertes und hat das Tor zu den rechten und besseren Beziehungen geöffnet, wie ich es oben dargelegt habe.

Es ist selbstredend unmöglich für mich, hier mehr zu tun, als die Grundlagen der neuen Erziehung, die für die Jugend der Welt eine Vorbereitung für die Verantwortung und Pflichten der Elternschaft sein soll, aufzuzeigen. Das ganze Problem ist eng mit der sexuellen Frage verknüpft, ebenso mit dem Problem des Staates und seiner Oberaufsicht, - und zwar in viel höherem Mass als man gewöhnlich zugibt. Das sind zwei Probleme, die erst jetzt in ihrer vollen Bedeutung in Erscheinung treten, mit denen ich mich aber [132] hier nicht befassen kann. Elternschaft ist das Resultat - das vorgesehene Resultat - der Beziehung zweier tierischer Körper zu- und miteinander, und ich bitte euch, über die Gruppenauswirkungen dieser Feststellung nachzudenken, auch wenn das Resultat manches zu wünschen übrig lässt. Elternschaft macht den Staat, das Volk und die Gruppe als Erscheinungsform möglich, und auch hier sind die gewaltigen Auswirkungen des Problems erdrückend. Elternschaft hat auch eine enge, symbolische Beziehung zur Hierarchie, ist doch die Familiengemeinschaft das Symbol der Hierarchie auf Erden; nur durch den Geschlechtsverkehr und die physische Geburt kann die riesige Hierarchie der Seelen zur physischen Manifestation kommen und in den drei Welten menschlicher Entwicklung geistige Vollendung erlangen. Man kann (und das sollte man im Auge behalten) die Hierarchie in zwei grundlegende Gruppen einteilen:

1. die Seelen, die zur Vollendung gelangt sind und die Rangstufe göttlicher Diener erreicht haben;

2. die Seelen, die noch in der Entwicklung stehen und sich periodisch wiederverkörpern.

Die Idee der Zeugung, der Geburt und der folgenden Formentfaltung läuft wie ein Leitfaden durch alles esoterische Denken. Die von der Hierarchie von Zeit zu Zeit ausgesandten Urlehrer des Menschengeschlechts benutzen stets das Symbol des natürlichen Werdegangs, um die zu gebende Lehre zu verbildlichen und zu erläutern, und um der Wahrheit, die im kommenden Zeitalter die Menschheit auf neue Wege und zu neuen Denkweisen führen soll, die geistige Grundlage zu schaffen. Der Esoteriker weiss, dass der Vorgang der Geburt in das Dunkel der physischen Verkörperung, die wiederum der vorausbestimmte und vorbereitete Werdegang ist, der zur Geburt ins Licht führt, im Licht sich fortsetzt und den äusserlich sichtbaren Lichtkörper hervorbringt. Dieser ununterbrochene Prozess (denn zu allen Zeiten hat dieses Geborenwerden ins Licht stattgefunden) wird die künftige Welt des Lichtes hervorbringen, die zu offenbaren der Zweck der natürlichen Entwicklung ist. [133] Das ist die «zweite Geburt», die im Neuen Testament erwähnt wird, wobei der Mensch in die Welt des Lichtes und der Liebe wiedergeboren wird.

Vom Gesichtspunkt der neuen Erziehung aus werden diese neuen Grundgedanken die verstandesmässige Einstellung der Eltern in der kommenden Zivilisation massgeblich beeinflussen, und hierfür muss der junge Mensch vorbereitet werden. Die neueren Konzepte oder Grundideen werden heutzutage meistenteils missverstanden, und deshalb wird in gewissen Ländern und von den Nationalisten aller Länder die Notwendigkeit einer Erhöhung der Geburtenziffern besonders betont. Heute beobachtet man die Geburtenziffern, ihr Steigen und Fallen, man kümmert sich um die Mütter- und Kinder-Fürsorge - sogar im vorgeburtlichen Stadium - und um die Aufklärung der Eltern in allen diesen Fragen. Aus all diesen Dingen müssen schliesslich neue Ideen und Einstellungen hervorgehen, die mit der Kultur und den Gedankengängen der kommenden Welt im Einklang stehen. Heute aber sind die Beweggründe dieses Besorgtseins noch falsch. Der innere Antrieb, sich mit dem Problem der Elternschaft in neuer und besserer Art und Weise zu befassen, ist an und für sich gut und richtig. Die Zielsetzung jedoch, die dem Menschengeschlecht vorgehalten wird, ist nicht die höchstmögliche oder wünschenswerteste. Die Notwendigkeit der Zeitverhältnisse wird jedoch schliesslich grundlegende Veränderungen in der Einstellung zum Familienleben, zur Elternschaft und zur Schulung der Kinder bewirken; und hierfür bereitet eine Kerngruppe den Weg - oder sagen wir lieber, sie kann es tun, wenn klar beobachtende und intelligente Arbeit geleistet wird.

Tendenzen künftiger Entwicklungen

Wie ich schon vorher erwähnte, ist das Thema der Elternschaft und der Schulung des Kindes viel zu umfangreich, als dass ich es ausführlich und befriedigend in diesen kurzen Unterweisungen besprechen könnte; einiges kann aber doch gesagt werden, um auf künftige Entwicklungen hinzuweisen und aufzuzeigen, in welcher Richtung man voraussichtlich eine veränderte Einstellung erwarten kann:

1. Anstatt grosse Familien in die Welt zu setzen, wird man in Zukunft weit mehr bestrebt sein, Qualität und Intelligenz in der Nachkommenschaft hervorzubringen. Dieses Bestreben wird die Wissenschaft einbeziehen, deren entstelltes und exoterisches Abbild [134] die Rassenveredlungslehre ist. Sobald einmal die Tatsache des Ätherkörpers und seiner Kraftzentren wissenschaftlich Anerkennung gefunden hat, dann wird die obige Voraussage Sinn und Bedeutung erlangen.

2. Die Notwendigkeit einer steigenden Geburtenziffer wird schliesslich als Irrtum erkannt werden, und zwar aus drei Gründen, deren Studium euch von Nutzen sein dürfte:

a. Viele Seelen sind im Begriff, sehr bald ihre Vollendung zu erreichen und scheiden für immer aus dem Leben unseres Planeten aus. Diese Entwicklung wird sich während des Wassermann-Zeitalters noch weiter verstärken. Man sollte sich daran erinnern, dass die Tür aus dem Tierreich noch lange Zeit geschlossen bleiben wird, das heisst, dass erst in ferner Zukunft neue Individualisierungen (Menschwerdung als Einzelwesen, aus dem Tierreich) stattfinden werden. Bei etwaigen Individualisationen wird es sich nur um die sogenannten «Individualisationen in das Pralaya» handeln, «um dort den unausbleiblichen Ruf abzuwarten». Deshalb besteht keine Notwendigkeit zu einer übereilten Massenerschaffung menschlicher Formen.

b. Die wirtschaftliche Lage wird die Auferlegung gewisser physischer Einschränkungen notwendig machen; es ist doch jetzt schon klar, dass über einen gewissen Punkt hinaus der Planet die Menschheit nicht ernähren kann. Diese Tatsache ist in ihrer Auswirkung viel schwerwiegender als man sich zumeist vorstellt. In dieser Hinsicht haben wir indes schon Beweise einer wachsenden Erkenntnis in der Menschheit; diese Erkenntnis ist eben noch entstellt und vielfach falsch verstanden und hat heute zur wahllosen Anwendung empfängnisverhütender Methoden geführt. Wenn nun die Intelligenz des Menschengeschlechtes sich weiter entfaltet (und das geht jetzt recht schnell vonstatten), und wenn die Gesetze des Rhythmus und der richtigen Einstellung recht verstanden werden, so wird man finden, dass gewisse angeborene Reaktionen die Empfängnis verhindern und dass dann die mechanischen Mittel nicht mehr nötig sein werden. Das klingt jetzt noch sehr unbestimmt [135] und fast unmöglich, doch nähert sich die Menschheit jetzt mit schnellen Schritten der Beherrschung der Persönlichkeit (obgleich unser Begriff von der Schnelligkeit sich kaum mit eurem decken dürfte), was wiederum gewisse automatische und innewohnende Veränderungen hervorbringen wird. Dieser Punkt sollte von den Esoterikern richtig verstanden werden.

c. Die weitverbreiteten losen Sitten im Verkehr der Geschlechter und die Gepflogenheit, in vielen Ländern Vielweiberei zu treiben (was eine Beleidigung der Weiblichkeit ist), werden schliesslich und unausbleiblich verschwinden. Es handelt sich hier letzten Endes um gesetzlich erlaubte Prostitution, und die Tatsache, dass eine jahrhundertealte Überlieferung und Gewohnheit dahinterstehen, ändert nichts an meiner Stellungnahme. Dieser Mangel an geregelter Einschränkung und nötigem Rhythmus hat die natürlichen Folgen gehabt, und Millionen von Seelen sind verkörpert worden, die gar nicht die Bestimmung hatten, sich gerade jetzt zu verkörpern und sich in der Aussenwelt zu manifestieren. Diese Tatsache ist für die heutigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und für das moderne planetarische Dilemma weitgehend verantwortlich. Die Wirtschaftslage und die Notwendigkeit, für die übergrosse Bevölkerung des Planeten zu sorgen, waren seit jeher die Ursache für die Angriffspolitik und die Gier der Völker, und aus demselben Grund werden jetzt (wie nie zuvor) Anstrengungen gemacht, um bessere und angemessenere Lebensmöglichkeiten zu schaffen. Die unausbleibliche Folge dieser übertriebenen und ungezügelten Erzeugung von Menschenkindern war Krieg! Diese mangelnde Beherrschung des Geschlechtstriebs hat Tausende von ungewollten Kinder in die Welt gesetzt, deren Erscheinen lediglich die Folge ungezügelten Geschlechtsverkehrs ist und in keiner Weise auf eine geplante Absicht der Eltern hindeutet, - geplant, weil die Absicht die sein sollte, sich verkörpernden Seelen den Weg [136] der Erfahrung zu öffnen, diesen Seelen bewusst die Möglichkeit zu bieten, die «Geburt ins Licht» zu beschleunigen und auf diese Weise der Erfüllung des göttlichen Planes zu dienen.

3. Die Rassenveredlungslehre, die Geschlechtshygiene und die Ausgestaltung von verstandesmässig beherrschten Beziehungen werden sich immer mehr entwickeln. Von dem, was jetzt in dieser Hinsicht gelehrt wird, ist vieles unrichtig und falsch begründet, da es auf Furcht, Nützlichkeitserwägungen und dem Wunsch basiert, rassische Eigenschaften zu verbessern und physische Vervollkommnung zu erlangen. Die richtige Art wissenschaftlicher Sexualkontrolle, die zu den rechten Bedingungen führt, unter denen Seelen sich verkörpern können, kann nicht durch Gesetze und Verordnungen aufgezwungen werden. Jedoch können Erziehungsmethoden zum erwünschten Ziel führen, und das geschieht heute schon, wenn auch nur versuchsweise und in den ersten Anfängen; aber die wahre Umstellung im menschlichen Bewusstsein, die so nötig ist, wird erst dann in Erscheinung treten, wenn sich das Menschengeschlecht selber einem rhythmischen Gesetz unterstellt hat - dem, zum Beispiel, das Tierreich untersteht oder dem Gesetz der Jahreszeiten, dem die Formen des Pflanzenreiches unterworfen sind - und somit den ganzen Begriffsinhalt auf eine höhere Windung der Entwicklungsspirale hebt. Wenn dies einmal Wirklichkeit wird, werden grundlegende Veränderungen auftreten: ein geregeltes Geschlechtsleben, eine planvoll gestaltete Elternschaft und eine neue Einstellung zur geschlechtlichen Liebe und zu ihrem vorbestimmten Zweck, der Geburt.

4. Bisher denkt nur der religiöse Mensch an die beiden notwendigen und unvermeidlichen Geburten, die körperliche und die geistige; er hält die Beziehung zwischen beiden für rein symbolisch und denkt nicht daran, dass sie wörtlich aufzufassen ist. Es besteht jedoch zwischen beiden eine enge Beziehung und Analogie, die mit der Zeit immer klarer werden wird. Ohne physische Inkarnation ist eine neue Geburt, eine Erschaffung des «Lichtkörpers» und eine «Manifestation der Söhne Gottes» unmöglich. Eine Verschmelzung der Gegensätze von Seele und [137] Persönlichkeit ist ohne den physischen Geschlechtsvorgang unmöglich und ich sage dies mit Vorbedacht, denn gerade durch die Geschlechtsbeziehung dringt das Zeitelement in das Erleben der Seele ein; man wird dies erst dann verstehen, wenn die Lehre von der Wiederverkörperung richtig verstanden und überall gelehrt werden wird. Gerade hier sind die Sexualmagie und die tantrischen Lehren auf so traurige Abwege geraten; sie konzentrierten sich auf die Individualentfaltung und auf das Herbeiführen eines Erlebens, das die Erringung geistiger Fähigkeiten und Kräfte angeblich begünstigen sollte. Die zugrunde liegende Idee all dessen, was bisher über Geschlechtsbeziehungen veröffentlicht worden ist, ist zweifach in ihrer Auswirkung:

a. Körper für inkarnierende Seelen zur Verfügung zu stellen, so dass bestimmte Evolutionsentfaltungen vorankommen können, und eine gleichfalls vorbestimmte und unvermeidliche geistige Entfaltung möglich wird;

b. den wissenschaftlichen Vorgang zu beleuchten, auf Grund dessen «im Dunkel erbaute» Körper stufenweise durch «im Licht erbaute Körper» ersetzt werden können. Auf diese Weise wird die Manifestation des grundlegenden «Licht-Aspekts» der Welt und seiner inneren Struktur erfolgen.

5. Die Geschlechtsbeziehungen haben daher nur einen Hauptzweck: physische Körper für inkarnierende Seelen hervorzubringen. Das Verhältnis der Seele zur Persönlichkeit ist folglich ein höherer Aspekt des grundlegenden sexuellen Ausdrucks des Universums, und dieses Verhältnis hat den Zweck, einen Sohn Gottes als Licht in der Welt hervorzubringen, der wie Christus sagen kann «Ich bin das Licht der Welt» und der die Vorschrift «Lass dein Licht leuchten!» erfüllen kann. Ebenso hat das Verhältnis zwischen der Menschheit und der Hierarchie den Zweck, den Strahlenglanz des Gruppenlichtes [138] hervorzubringen und aus diesen beiden planetarischen Gruppen oder Körpern - durch ihren engen Zusammenschluss und ihr wissenschaftliches Miteinander-Verbundensein - jene Form göttlicher Manifestation entstehen zu lassen, die im Westen «Das Reich Gottes» genannt wird.

Ich möchte euch bitten, über diese fünf Punkte oder Darlegungen nachzusinnen; sie sollen lediglich anregen, zum Nachdenken motivieren und auf jene Elementarideen hinweisen, die zu neuen Einstellungen zur elterlichen Verantwortlichkeit führen können. Es gibt heute viele denkende Männer und Frauen in der Welt, die das oben Gesagte erkennen und es auch ernstlich wollen und die auch dafür zu arbeiten gewillt sind. Die grosse Masse der Menschen jedoch, die ungezählten Millionen, stehen diesen Dingen vollkommen unwissend gegenüber, sowohl vom wirtschaftlichen als auch vom esoterischen Standpunkt aus gesehen. Eine der Aufgaben des künftigen Erziehers wird es sein, den Sinn und die Bedeutung des Gesetzes der Wiedergeburt zu lehren und auf diese Weise eine derart tiefgreifende Änderung in der Einstellung dem Leben und dem Sexualproblem, der Geburt und der Elternschaft gegenüber herbeizuführen, dass Sexualrhythmus, zyklisches Erleben, psychologische Vorbereitung und ein gelenkter, kontrollierter Körperaufbau stattfinden und die heutigen Methoden ersetzen können, die sich auf unkontrollierte Hingabe an den Geschlechtstrieb und seine Freuden gründen und zur unüberlegten Erzeugung von Kindern führen. Die heutige Überbevölkerung der Welt ist die Folgeerscheinung des tierischen Reagierens auf diese Triebe und des allgemein «zwanglosen» Geschlechtsverkehrs; das ist - vom esoterischen und hierarchischen Standpunkt aus - vielleicht die gewichtigste Ursache für die heutige weltweite Not, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und den nationalen Eroberungsdrang. Vertieft euch in das oben Gesagte und denkt es durch, denn darin ist ein Schlüssel verborgen.

Um es kurz zusammenzufassen möchte ich sagen, dass es das Ziel des nun in das neue Zeitalter eintretenden Menschengeschlechtes ist «durch die bestimmungsgemässe Betätigung des Lichtkörpers im Licht zu erschaffen». Das bedingt das Verstehen der verschiedenen Ausdrucksweisen des Lichtes - des Lichtes einsichtigen Verstehens, des Erkennens eines vorherbestimmten und verstandenen Vorgangs, und des Erlebens. Mit diesen nicht [139] so offensichtlichen Lichtaspekten, die das menschliche Bewusstsein in bezug auf rassische Fortpflanzung und Erhaltung der Art kontrollieren und leiten, und mit der Wissenschaft vom Licht (die sich mit dem befasst, was Stoff und Form betrifft - man darf nämlich nicht vergessen, dass Licht und Stoff synonyme Begriffe sind), die wesentlich zur Erziehung der Eltern und jungen Leute gehören, können wir den bestimmt zu erwartenden Umstellungen und Veränderungen mit Vertrauen und der Gewissheit, dass alles gut ausläuft, entgegensehen.

Die Beweggründe zur Heirat werden sich während der nächsten tausend Jahre tiefgreifend ändern, obgleich das Grund-Motiv - Liebe zwischen zwei Menschen - unverändert bleiben, aber mehr innerlich betont und selbstloser ausgedrückt werden wird. Die Einstellung der Eltern zu ihren Kindern wird sich stark verändern, und das Verantwortungsgefühl wird ständig betont werden, obgleich diese Verantwortung hauptsächlich mit der Zeit, Gelegenheit und Korrektheit der für die inkarnierenden Seelen zu schaffenden Formen zu tun haben wird. Die Vorstellung von der Notwendigkeit, schnell und grosse Familien hervorzubringen, damit der Staat seine Ziele erreichen kann, wird sich ändern. Die Vorbereitung der Erwachsenen auf die Pflichten der Elternschaft und ihre Schulung im Verstehen der grundlegenden Bedürfnisse des erwarteten Kindes wird immer mehr auf die mentalen und geistigen Bewusstseinsebenen übergehen und sich weniger auf die physische Vorbereitung richten. Das Licht, das in den Eltern leuchtet, wird in kommenden Zeiten von einer immer grösseren Anzahl von Menschen hellsichtig erschaut und wissenschaftlich mit dem embryonalen Licht des Kindes in Verbindung gebracht werden; der Lichtfaden, der die Mutter und das Kind verbindet (und dessen exoterisches Symbol die Nabelschnur ist) wird geschickt und geduldig erbaut werden. Das Kind wird dank der intelligenten Denkarbeit der Eltern mit einem bereits im physischen Körper eingebetteten und funktionierenden Lichtkörper zur Verkörperung kommen. Das geschieht heute noch nicht, nur in Ausnahmefällen bei sehr fortgeschrittenen Egos, da der Lichtkörper zumeist noch eine unbestimmte und aufgelöste Form besitzt, [140] einfach über der physischen Form des Kindes schwebt und auf eine passende Gelegenheit wartet, um in das Bewusstsein einzutreten und es zu erleuchten. Auf diese Weise wird in der Lichtsubstanz des Planeten eine Integration zustandekommen, die jetzt noch fehlt; das Herbeiführen dieser Integration wird von den geschulten Eltern des neuen Zeitalters zielbewusst eingeleitet und dann, wenn das Kind reifer wird, durch die Lehren und den Einfluss des erleuchteten Erziehers erleichtert werden.

All das kommt euch sicherlich recht eigenartig vor, viel zu abstrakt und weit hergeholt, um sinnvoll zu sein. Ich möchte euch aber daran erinnern, dass viele Dinge, die euch jetzt wohlvertraut sind und heutzutage alltäglich erscheinen, vor wenigen hundert Jahren ebenso eigenartig, unverständlich, ja unmöglich erschienen wären! Was tatsächlich geschieht, ist eine Beschleunigung der Lichtmanifestation, und diese ist durch den von der Menschheit erreichten Entwicklungsgrad möglich geworden; hinzu kommt der verstärkte Ansporn der Hierarchie, der noch durch die aus Shamballa kommenden Kräfte unterstützt wird.

Der Gesichtspunkt der Persönlichkeits-Kontrolle

Vieles, was ich hier noch sagen könnte, wäre einfach eine Wiederholung dessen, was ihr schon wisst und was euch schon früher gelehrt wurde. Viele von euch, die hier meine Worte lesen, sind mit den Ideen vertraut, die ich seit mehreren Jahren der Menschheit zu geben versucht habe, denn schon im Jahre 1919 begann ich in Zusammenarbeit mit A.A.B. zu schreiben. In diesen Schriften versuchte ich zweierlei zu tun:

1. die grundlegende Notwendigkeit gewisser grosser Verschmelzungen - individueller, rassischer und spiritueller Art - zu lehren:

a. die Verschmelzung oder einheitliche Zusammenfassung der verschiedenen Aspekte der menschlichen Natur, - des physischen, emotionellen und mentalen Aspektes. Wenn das erreicht ist, werden wir die Manifestation der integrierten Elementarkräfte haben, denen wir die Bezeichnung Persönlichkeit geben - einen kraftvollen, zielbewussten, hochwertigen [141] Menschen;

b. Die Verschmelzung der Persönlichkeit mit der Seele. Das muss bewusst und überlegt ausgeführt werden, mit der Bereitschaft der nun verbundenen Teile eines grossen göttlichen Ganzen, die Persönlichkeit den Veränderungen und Umwandlungen auszusetzen, die infolge des erreichten Kontaktes mit der Seele auftreten. Das wird zur Manifestierung der innewohnenden Seele, des Christusbewusstseins, des Sonnenengels führen;

c. die endliche Verschmelzung der Menschheit mit der Hierarchie, wodurch die Manifestierung des Reiches Gottes auf Erden hervorgebracht wird. Das wird die Vollendung aller anderen Verschmelzungen sein und wird gewisse grosse planetarische, rassische und nationale Verschmelzungen hervorgebracht haben, die für den Fortschritt und dessen unausbleibliche Folgen notwendig und damit verbunden sind. Diese Verschmelzungen gehen nicht, wie oben aufgeführt, in geordneter, aufeinanderfolgender Weise vor sich. Dieser Vorgang greift vielfach übereinander, so dass immer wieder ein Mangel an Gleichgewicht entsteht; obgleich in diesem langwierigen Prozess viele Differenzen und Schwierigkeiten auftreten können, so ist doch der Ausgang unausbleiblich und unabänderlich. Das Reich Gottes, die Vollendung all dieses Strebens, wird einst auf diesem Planeten in Erscheinung treten.

2. Methoden einzuprägen, die Qualität und nicht nur Quantität hervorbringen und die das Hervortreten gewisser göttlicher Eigenschaften erleichtern werden. Diese werden zur gegebenen Zeit die Welt verändern und neue Einstellungen und Bewusstseinszustände hervorbringen. Wenn diese ausgereift und anerkannt sind, werden sie die Kultur und Zivilisation hervorbringen, die für die Menschheit die als nächsten Schritt geplante und erwünschte Entwicklung darstellt.

Muss ich dann noch über Persönlichkeits-Entwicklung und -Kontrolle sprechen? Ist das nicht etwas, woran ihr schon jahrelang [142] gedacht und gearbeitet habt? Kann ich euch irgendetwas Praktisches nennen, was ihr nicht schon wisst und wonach ihr noch nicht strebt? Soll ich euer jetziges Verantwortungsgefühl durch Wiederholung vergrössern? Ich glaube wohl nicht! Die neue Kultur wird in Erscheinung treten, wenn alle, die ein Lichtbewusstsein besitzen und das Ziel reinen Dienens vor Augen haben (welch letzteres stets zu einem solchen Bewusstsein gehört), in der ihnen zugewiesenen Aufgabe - einer selbstauferlegten in jedem Falle - fortfahren: bei jeder Gelegenheit die Wahrheit über das Licht zu lehren und danach zu leben.