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3. Buch - Die erreichte Vereinigung und ihre Resultate - Teil 3

1. Durch die Unterjochung der niederen Natur; dadurch wird die gesamte Lebensaktivität unterhalb des Zwerchfells in die drei Zentren oberhalb des Zwerchfells geleitet, also in das Kopf-, Herz- und Kehlzentrum. Das wird durch eine entsprechende Lebensweise, durch Liebe und Dienen erreicht, nicht durch Atemübungen und Brüten über seine Entwicklung.

2. Durch unablässige Liebe; der Aspirant konzentriert sein Augenmerk auf das Leben des Herzens und aufs Dienen; er erkennt klar, dass das Herzzentrum das Spiegelbild der Seele im Menschen ist, und dass diese Seele die wesentlichen Fragen des Herzens vom «Thron zwischen den Augenbrauen» aus lenken sollte.

3. Durch die Kenntnis der Meditation. Alle Entfaltungen und Entwicklungen, die der strebende Mensch sich wünscht, werden durch die [295] Meditation erreicht, die ein Beispiel ist für den Yoga-Grundsatz: «Energie folgt dem Denken». Durch Meditation wird das Herzzentrum, das beim unentwickelten Menschen als eine nach unten gerichtete geschlossene Lotosblüte dargestellt wird, nach oben gerichtet und geöffnet. In ihrem Innern ist das Licht der Liebe. Die nach oben gerichteten Strahlen dieses Lichtes erleuchten den Weg zu Gott; aber es ist nicht der WEG, ausser in dem Sinn, dass wir das, was das Herz (in einem niederen Sinn) verlangt, mit Füssen treten; dieser Pfad führt uns hin zu dem eigentlichen WEG.

Klarheit könnte vielleicht durch die Erkenntnis kommen, dass ein Teil des Pfads in uns selbst liegt, und dieser Teil wird vom Herzen enthüllt. Er führt uns zum Kopf, wo wir das erste Tor zum eigentlichen Weg finden und den Teil des Weges betreten, der uns hinwegführt vom Körper-Leben zur völligen Befreiung von den Erfahrungen im Fleisch und in den drei Welten.

Es ist alles ein Pfad, aber der Pfad der Einweihung muss bewusst gegangen werden vom Denker, der durch das Zentral-Organ im Kopf wirkt und handelt, und der von da aus verständig den Pfad überquert, der durch die drei Welten zum Reich der Seele führt. Man könnte hier sagen, dass das Erwecken des Herzzentrums den Menschen dazu führt, den Ursprung des Herzzentrums im Kopf bewusst wahrzunehmen. Das wiederum führt ihn zur zwölfblättrigen Lotosblüte, dem Zentrum des Ego in den höheren Bereichen der Mentalebene. Der Pfad vom Herzen zum Kopf ist das körperliche Gegenstück oder Spiegelbild für den Aufbau der Antahkarana auf der Mentalebene. «Wie oben, so unten».

Durch vollkommen [296] konzentrierte Meditation im Kopf. Diese führt automatisch zu einer erhöhten Stimulierung und Erweckung der fünf Zentren entlang der Wirbelsäule und weiter zur Erweckung des sechsten Zentrums, das sich zwischen den Augenbrauen befindet; und zur gegebenen Zeit enthüllt sich dem Aspiranten der Ausgang auf dem Scheitel des Kopfes, der als ein strahlender Kreis von reinem weissen Licht gesehen werden kann. Dieses ist zuerst nur so gross wie ein Stecknadelkopf, wird aber dann stufenweise immer heller und strahlender, bis das Tor selbst zu sehen ist. Mehr darüber zu sagen ist nicht erlaubt.

Dieses Licht ist der grosse Offenbarer, der grosse Läuterer, und das Medium, womit der Jünger das Gebot Christi erfüllt: «Lasse dein Licht leuchten». Es ist der «Pfad der Gerechten, der immer heller wird bis auf den vollen Tag». Es ist das Licht, das den Strahlenkranz oder Lichtkreis hervorruft, der um den Kopf aller Gottessöhne zu sehen ist, die ihr Erbe angetreten haben oder im Begriff : sind, es anzutreten.

Patanjali macht uns hier klar, dass wir durch dieses Licht uns dessen bewusst werden, was feinstofflich ist, oder jener Dinge, die nur durch einen bewussten Gebrauch unserer feinstofflichen Körper erkannt werden können. Diese subtileren Körper sind die Instrumente, die es uns ermöglichen, auf den inneren Ebenen - der Emotional- oder Astralebene und der Mentalebene - zu wirken. Zur Zeit betätigt sich die Mehrheit der Menschen unbewusst auf diesen Ebenen. Dieses Licht lässt uns auch das erkennen, was verborgen oder bis jetzt noch nicht erkannt ist. Die Mysterien werden nur demjenigen Menschen enthüllt, dessen Licht scheint; und er wird [297] ein Wissender. Das, was noch in der Zukunft liegt, wird ihm ebenfalls offenbar.

26. Durch konzentriertes Meditieren über die Sonne wird ein Bewusstsein (oder Wissen) von den sieben Welten erlangt.

Dieser Satz ist seit Jahrhunderten von vielen Erklärern ausführlich kommentiert worden. Nur um ihn klarer zu machen, wollen wir ihn mit den Begriffen des modernen Okkultismus in Einklang bringen.

«Durch beständiges Meditieren über die Ursache des Entstehens unseres Sonnensystems wird eine Erkenntnis über die sieben Zustände des Seins kommen».

Die verschiedenen Ausdrücke, die hier gebraucht werden, verwirren häufig den Studierenden, und darum wollen wir nur zwei Wortgruppen benutzen, nämlich: erstens die orthodoxe orientalische Terminologie, die in den besten Kommentaren zu finden ist, und zweitens die dem Westen am leichtesten verständlichen Fachausdrücke. In der Übersetzung von Woods finden wir folgende Aufstellung:

 

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  |   Sathya....die Welt der nicht manifestierten Götter.

 

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  | Brahma

<    6. Tapas ...die Welt der aus sich selbst leuchtenden Götter.

 

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Svar

  |   5. Jana .....die niederste der Brahma-Welten.

 

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4. Mahar Prajapatya .............die grosse Welt.

 

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3. Mahendra ..............die Heimat der Agnishvattas (der Egos).

 

 

2. Antariksa ....................der dazwischenliegende Raum.

 

 

1. Bhu ....................die irdische Welt.

Diese Einteilung der Welt in sieben grosse Abteilungen ist auch [298] insofern interessant, als sie die gleiche Genauigkeit der fünffachen Einteilung demonstriert, die von einigen Kommentatoren angenommen wird.

Diese sieben Welten entsprechen der neuzeitlichen okkulten Einteilung unseres Sonnensystems in sieben Ebenen, die sieben Bewusstseinszustände darstellen und die sieben grossen Kategorien von Lebewesen enthalten. Die Analogie ist aus folgender Darstellung zu ersehen:

1. Physische Ebene

Bhu

irdische Welt.
Physisches Bewusstsein.

2. Astralebene

Antariksa

Welt der Empfindungen.
Kamisches Bewusstsein oder Verlangen.

3. Mentalebene

Mahendra

Welt des Denkens und der Seele.

4. Buddhische Ebene

Mahar  Prajapatya

Christus-Welt.
Intuitives oder Christus Bewusstsein.
Gruppen-Bewusstsein.

5. Atmische Ebene

Jana

Geistige Welt.
Planetarisches Bewusstsein.
Welt des dritten Aspekts.

6. Monadische Ebene

Tapas

Göttliche Welt.
Gottesbewusstsein.

7. Logoische Ebene

Tatya

Welt des Urgrundes.
Absolutes Bewusstsein.
Welt des ersten Aspekts.

Vyasa hat [299] einige Erklärungen über diese Unterscheidungen gegeben, die mit dem neuzeitlichen theosophischen Denken übereinstimmen.

Die irdische Ebene wird von ihm folgendermassen geschildert: «sie besteht aus fester Materie, aus Wasser, Feuer, Wind, Luft und Dunkelheit, worin lebendige Geschöpfe geboren werden, denen eine lange und schwere Lebenszeit zugeteilt ist, und welche die ihnen auferlegte Trübsal als Auswirkung ihres Karmas ansehen». Ein Kommentar ist hier überflüssig.

Über die zweite Ebene, die Astralebene, wird gesagt, dass die Sterne (die Leben) auf dieser Ebene «vom Wind getrieben werden wie Rinder, die vom Bauern im Kreise um die Dreschtenne getrieben werden», und dass sie «durch den beständigen Antrieb des Windes in der rechten Ordnung gehalten werden». Wir haben hier eine schöne bildhafte Darstellung darüber, wie alle Lebewesen durch die Macht ihres Verlangens auf dem Rad der Wiedergeburt angetrieben werden.

Vyasa bemerkt, dass die Mentalwelt von sechs Gruppen von Göttern bevölkert ist (den sechs Gruppen von Egos und ihren sechs Strahlen, den sechs Nebenstrahlen des einen synthetischen Hauptstrahls, der offensichtlich vorausgesetzt wird). Das sind die Söhne des Denkprinzips, die Agnishvattas, (auf die in der «Geheimlehre» und in »Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» ausführlich hingewiesen wird). Es wird von ihnen gesagt, dass sie:

1. ihre Wünsche erfüllen wollen und deshalb getrieben werden von dem Verlangen, sich zu verkörpern;

2. Substanz in Atome auflösen können und noch weitere Fähigkeiten haben, so dass sie in der Lage sind, sich ihre Manifestationsträger selbst zu erschaffen;

3. so lange leben, wie eine Welt besteht, das heisst, dass sie während einer Weltperiode verkörpert sind;

4. als göttlich anzusehen [300] sind, denn die Gottessöhne sind leuchtend, strahlend und voller Schönheit;

5. in der Liebe Beglückung finden, denn Liebe ist das Merkmal der Seele, und alle Söhne Gottes (oder des Denkprinzips) offenbaren die Liebe des Vaters;

6. besondere Körper haben, die «nicht von Eltern gezeugt sind», den Körper, der «nicht von Menschen gemacht ist, sondern ewig ist im Himmel» wie Paulus sagt.

Über die vierte Welt sagt Vyasa, dass sie die Welt der Meisterschaft ist; darum ist sie die Heimat der Meister und aller befreiten Seelen, deren «Speise Kontemplation ist», deren Leben «tausend Weltperioden dauert», die also unsterblich sind.

Dann beschreibt er die drei höchsten Ebenen mit den grossen Wesenheiten, welche die Lebensträger dieser Ebenen sind und in denen wir «leben, wirken und unser Dasein haben». Diese entsprechen den drei Ebenen der Dreieinigkeit. Die folgenden Erläuterungen von Vyasa über diese Wesenheiten und ihre verschiedenen Gruppen sind sehr aufschlussreich. Er sagt:

1. «Ihre Leben sind rein», sie sind frei von Unreinheit oder Begrenzungen der niederen Formen.

2. «Nach oben hin gibt es kein Hindernis für ihren Gedankenflug, und in den untersten Bereichen ist nichts ihrem Denken verborgen». Sie kennen und wissen alles innerhalb des Sonnensystems.

3. «Sie legen keine Fundamente für feste Wohnungen», daher haben sie keine dichten Körper.

4. «Sie ruhen in sich ... und leben so lange, wie es Schöpfungen gibt». Sie sind die grossen Lebensträger, die hinter allem empfindenden Dasein stehen.

5. «Sie erfreuen [301] sich der Kontemplation von verschiedener Art. Unsere Welten sind nur die Reflektionen von Gottes Gedanken, und sie sind die Gesamtheit des Denkens Gottes».

Der alte Kommentar schliesst mit zwei grundsätzlichen Aussagen, die vom Studierenden besonders beachtet werden sollten. Er sagt:

Diese ganze gut fundierte Konfiguration erstreckt sich mitten im mittelsten Teil des (Welt) Eies; und das Ei ist nur ein winziges Teilchen des Urgrundes, gleich einem Glühwürmchen im Himmelsgewölbe».

Das bedeutet, dass unser Sonnensystem nur ein kosmisches Atom und nur ein Teil eines noch grösseren sphäroidischen Ganzen ist. Dann sagt er weiter:

«Durch äusserste Konzentration des Denkens auf den Eingang zur Sonne sollte der Yogi das alles direkt wahrnehmen. Damit wird gesagt, dass durch vollkommen konzentriertes Meditieren über die Tür zur Sonne vollkommenes Wissen erlangt werden kann. Ganz kurz gesagt bedeutet das folgendes: Wenn man die Sonne im eigenen Herzen erkannt und durch das Licht, das von ihr ausgeht, das Tor zum Pfad gefunden hat, tritt man mit der Sonne, dem Herzen unseres Sonnensystems, in Verbindung und findet schliesslich jenes Tor, das den Menschen auf den siebenfachen kosmischen Pfad führt. Mehr braucht darüber nicht gesagt zu werden, da Raja Yoga zum Ziel hat, den Menschen fähig zu machen, das Licht in sich zu finden und in diesem Licht die Erleuchtung zu erfahren. Der Mensch [302] wird dadurch auch fähig, die Tür zum Leben zu finden und infolgedessen den Pfad zu gehen.

Nur ein letzter Punkt soll hier noch erwähnt werden. Esoterisch wird die Sonne als dreifach angesehen:

1. Die physische Sonne                                Körper               intelligente Form.

2. Das Herz der Sonne                                  Seele                  Liebe.

3. Die zentrale geistige Sonne                      Geist                  Leben oder Kraft.

Im Menschen, dem Mikrokosmos, sind die Entsprechungen:

1. Der persönliche physische Mensch         Körper              intelligente Form.

2. Das Ego oder Christus                                Seele                 Liebe.

  3. Die Monade                                                  Geist                 Leben oder Kraft.

27. Ein Wissen um alle lunaren Formen entsteht durch konzentriertes Meditieren über den Mond.

Hier sind zwei Übersetzungen möglich, die obige und die folgende:

«Ein Wissen um die Astralwelt kommt dem Menschen, der über den Mond meditieren kann». Beide Übersetzungen sind richtig, und zu einem richtigen Verstehen des Sanskrit-Textes kann man wohl nur kommen, wenn man beide Deutungen zusammen nimmt. Es mag hier genügen, die wesentliche Bedeutung dieses Satzes einfach folgendermassen wiederzugeben:

«Konzentriertes Meditieren über die Mutter der Formen (den Mond) wird dem Aspiranten das Wesen und den Zweck der Formen enthüllen».

Wenn der Leser sich daran erinnert, dass der Mond das Symbol der Materie, hingegen die Sonne in ihrem Lichtaspekt das Symbol der Seele ist, dürfte es für ihn nicht schwierig sein, die Bedeutung der vorhergehenden beiden Lehrsätze herauszufinden. Der eine bezieht sich auf die Seele und die verschiedenen Bewusstseinszustände; der andere bezieht sich auf den Körper, den [303] Bewusstseinsträger. Der eine bezieht sich auf den unvergänglichen, nicht von Menschen gemachten Körper, der ewig im Himmel ist. Der andere befasst sich mit den «lunaren Wohnungen» (wie ein Übersetzer es ausdrückt) und mit der Wohnung der Seele in den drei Welten menschlichen Bemühens.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass der Mond-Aspekt der beherrschende Aspekt ist in allen Reichen, die unter dem menschlichen Reich liegen, während im Reich des Menschen der Sonnen-Aspekt dominieren sollte.

Ein Wissen um die lunaren Wohnungen oder Formen würde ein Verstehen des physischen Körpers, des Astral- oder Wunschkörpers und der mentalen Hülle bewirken.

28. Konzentration auf den Polarstern bringt ein Wissen um die Bahnen der Planeten und der Sterne.

Dieser Lehrspruch hat dem gewöhnlichen Studenten wenig zu sagen, aber für den eingeweihten oder verpflichteten Jünger ist er von tiefer Bedeutung. Hier genügt der Hinweis, dass dieser Satz den Hintergrund für alle astrologischen Forschungen bildet, und wer die Bedeutung dieses Lehrspruchs wirklich erfasst hat, wird folgendes ergründen und verstehen:

1. Die Beziehung unseres Sonnensystems zu den anderen sechs Konstellationen, die (zusammen mit unserer) die sieben Kraftzentren bilden, deren reflektierte Wirkkräfte die sieben grossen geistigen Einflüsse unseres Systems sind.

2. Die Bahn der Sonne am Firmament und der zwölf Tierkreiszeichen, die unsere Sonne scheinbar durchläuft. Daraus dürfte ersichtlich sein, dass dieser Lehrspruch uns den Schlüssel gibt, um den [304] Sinn und Zweck der Zahlen sieben und zwölf zu ergründen, auf denen alle unsere Schöpfungsprozesse beruhen.

3. Die Bedeutung der zwölf Arbeiten des Herkules in ihrer Beziehung zum Menschen, dem Mikrokosmos.

4. Das Vorhaben und Ziel unseres Planeten, das dem Adepten dadurch bekannt wird, dass er die Dreiheit versteht, die gebildet wird durch

a. den Polarstern,

b. unseren Planeten Erde,

c. den Grossen Bär.

Es gibt noch weitere Bedeutungen, die denjenigen bekannt sind, die den Schlüssel haben; aber das hier Gesagte genügt, um die tiefe esoterische Bedeutung zu zeigen, die in den wenigen Worten enthalten ist.

29. Wenn man die Aufmerksamkeit auf das Zentrum konzentriert, das Sonnengeflecht genannt wird, kommt man zu einem vollkommenen Wissen über den Zustand des Körpers.

In dem Kommentar zum Lehrspruch 36 im ersten Buch sind die verschiedenen Zentren aufgezählt und ihre Qualitäten angegeben. In diesem Abschnitt des Buches werden fünf von den Zentren erwähnt, und es sind diejenigen, die den Aspiranten am meisten angehen, und die in der fünften oder arischen Rasse am meisten vorherrschen. Diese Zentren wurden in der vierten Rasse geweckt, jedoch nicht entfaltet. Es sind:

1. das Zentrum am unteren Ende der Wirbelsäule                     4 Blätter,

2. das Zentrum des Sonnengeflechts (Solar Plexus)                  10 Blätter,

3. das Herz-Zentrum               12 Blätter,

4. das Kehlzentrum                 16 Blätter,

5. das Kopf-Zentrum               1000 Blätter.

Mit diesen fünf Zentren hat der Aspirant in der Hauptsache zu tun. In der lemurischen Zeit war das sogenannte Milz-Zentrum vorherrschend, aber [305] es ist jetzt eines der voll-funktionierenden und darum automatisch arbeitenden Zentren, das unter die Schwelle des Bewusstseins gesunken ist. Das Zentrum zwischen den Augenbrauen ist dasjenige, welches das Licht im Kopf auf Dinge wirft, die «feinstofflich, dunkel und verborgen sind oder fernliegen». Es ist die Folge der Entfaltung von Kopf und Herz.

Die drei Hauptzentren sind auch in ihrem ungeöffneten Zustand beim ganz unentwickelten Menschen so mächtig, dass sie im physischen Körper Entsprechungen oder Drüsen erzeugt haben. Ihre Schwingung ist so stark, dass sie bereits in allen Menschen ertönen, dadurch eine Anziehungskraft ausüben und infolgedessen eine Form erzeugen. Beim Jünger oder Eingeweihten ertönen sie nicht nur, sondern formen Worte; daher befehlen sie den Aufbau der Lebenskräfte und bringen den gesamten Menschen unter ihre Herrschaft.

Die Drüsen, die den drei Zentren entsprechen, sind:

1. die Zirbeldrüse und der Hirnanhang            Kopf-Zentrum,

2. die Schilddrüse                                                  Kehl-Zentrum

3. die Milz                                                                Herz-Zentrum.

«Aus dem Herzen kommt das Leben»; von ihm aus zirkuliert der Strom des Lebensblutes. Infolge seiner Entwicklung in der atlantischen Rasse und der sich daraus ergebenden Koordinierung und Entfaltung des Astral- oder Empfindungskörpers ist das Herzzentrum zum wichtigsten des Körpers geworden. Seine Aktivität und Entwicklung war im Einklang mit der Entwicklung der Milz, dem Organ der Lebenskraft, des Prana oder der physischen Sonnenkraft im Körper.

Es gibt noch [306] andere Drüsen, die eine enge Beziehung zu den verschiedenen Zentren haben, aber das Thema ist so umfassend, dass es hier nur angedeutet werden kann. Zwischen den Drüsen, die mit den Zentren unterhalb des Zwerchfells in Zusammenhang stehen, besteht jedoch nicht die gleiche enge Verbindung wie bei denen, die mit den Hauptzentren verbunden sind und oberhalb des Zwerchfells liegen.

In diesem Lehrspruch haben wir es mit einem der fünf wichtigsten Zentren zu tun, und zwar aus folgendem Grunde:

1. Es liegt im Mittelpunkt des Rumpfes. Es ist daher eine Entsprechung des mittleren Prinzips. Bei den Menschen in der atlantischen Zeit waren die drei Hauptzentren jener Rasse:

a. das Kopfzentrum                                der Vater- oder Geist-Aspekt,

b. das Sonnengeflecht                           der Sohn- oder Seelen-Aspekt,

c. das Zentrum am unteren
Ende der Wirbelsäule                             der Aspekt des Heiligen Geistes oder der Materie.

Die Seele war damals noch nicht so individualisiert wie jetzt. Die animalische Seele war vorherrschend, und folglich war ein völliges Verbundensein mit der Anima Mundi der vorherrschende Faktor. Im Laufe der Zeit wurde die Seele in jedem Menschen immer mehr zur Einzelseele und immer mehr abgesondert, da ja der Denk-Aspekt (der grosse trennende Faktor) dominierte. Am Ende der jetzigen Rasse werden das Kopfzentrum, das Herzzentrum und das Zentrum am unteren Ende der Wirbelsäule die drei Hauptzentren sein. In der sechsten Rasse werden es das Kopfzentrum, des Herzzentrum und das Kehlzentrum sein.

In der Endrasse, der siebenten, werden die Zentren, durch welche die erleuchteten Gottessöhne wirken, die folgenden sein:

a. das tausendblättrige Kopfzentrum         -       der Lebens- oder Geist-Aspekt.

b. das Zentrum zwischen den Augenbrauen -der Sohn- oder

Bewusstseins-Aspekt. 

c. das Kehlzentrum                  -       der Heilige Geist- oder schöpferische Aspekt.

Durch das [307] erste Zentrum wird das Leben des Geistes von der Monade her einströmen; durch das zweite wird das Christus-Prinzip, das Licht der Welt, die Seele, wirken; sie wird Licht und Leben auf alle Dinge ausstrahlen und das Zentrum als das grosse Wahrnehmungs- und Erkenntnisorgan benutzen. Durch das letzte Zentrum wird das Werk der Schöpfung fortgesetzt und das schöpferische Wort ausgesendet.

Dieser allgemeine Überblick dient dazu, um dem Leser eine Vorstellung zu geben von dem, was vor uns liegt. Für die Gegenwart hat er jedoch keine Bedeutung. Die meisten Aspiranten haben mit dem Zentrum des Sonnengeflechts zu tun, und deshalb ist es nötig, dass wir näher darauf eingehen.

2. Es ist das Organ der Astralnatur, der Empfindungen, Stimmungen, Begierden, und Gefühle, und darum ist es bei allen Menschen äusserst aktiv. Durch dieses Zentrum werden die niederen Körperfunktionen angeregt - das Verlangen, zu essen, zu trinken, zu zeugen; und durch dieses Zentrum wird die Verbindung mit den unteren Zentren hergestellt und deren Funktionen in Wirksamkeit gehalten. Beim Jünger nimmt das Herzzentrum die Stelle des Sonnengeflechts ein; beim Meister ist es das Kopfzentrum. Alle Zentren sind jedoch der Ausdruck des Lebens und der Liebe Gottes, und in ihrer Gesamtheit und Vollkommenheit manifestieren sie das Christus-Leben.

3. Es ist das Zentrum, in dem der grosse Umwandlungsprozess aller niederen und animalischen Begierden in höheres Verlangen [308] stattfindet. Durch dieses Zentrum müssen buchstäblich alle Kräfte der niederen Natur hindurchgeleitet werden. Es sammelt die Kräfte des Körpers unterhalb des Zwerchfells und lenkt sie nach oben.

4. Im Sonnengeflecht verschmilzt die animalische Seele mit der Seele des Menschen, und das Christusbewusstsein ist im Keim zu sehen. Im vorgeburtlichen Zustand und im Keimen des Christusbewusstseins im Menschen werden die Studierenden, deren Intuition entwickelt ist, die Analogie erkennen, die zwischen der Tätigkeit und Funktion des Sonnengeflechts und den ersten dreieinhalb Monaten der vorgeburtlichen Periode besteht. Dann kommt das, was man «es regt sich» nennt, und das Leben macht sich bemerkbar. Ein Aufsteigen findet statt, und die Übereinstimmung ist dann zu erkennen zwischen dem natürlichen physiologischen Vorgang und der Geburt des Christus in der Kammer des Herzens. Darin liegt das tiefe Mysterium der Einweihung, das nur denen enthüllt wird, die den Pfad der Jüngerschaft bis zum Ende gehen.

In diesem Lehrspruch wird uns gesagt, dass ein Wissen um den Zustand des Körpers durch Konzentration auf dieses Zentrum erlangt wird. Der Grund dafür ist folgender: Wenn ein Mensch das Wesen seines Emotionalkörpers und des Zentrums begriffen hat, durch das sich dieser Körper auf der physischen Ebene auswirkt, stellt er fest, dass all das, was er (physisch und ätherisch) ist, das Ergebnis von Verlangen (Kama) ist, und dass es seine Begierden sind, die ihn an das Rad der Wiedergeburt fesseln. Daher legt der Yogi grossen Wert auf das wichtige Urteils- oder Unterscheidungsvermögen, das im Menschen die Fähigkeit entwickelt, zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen zu unterscheiden, und das [309] ihm ein richtiges Gefühl für Werte gibt. Dann folgt Leidenschafslosigkeit, und wenn sie voll entwickelt ist, wird dem Menschen das Leben der sinnlichen Wahrnehmung zuwider.

Wenn der strebende Mensch verstehen kann, welche Rolle das Verlangen in seinem Leben spielt, wenn er begreift, dass eben sein Emotional- oder Astralkörper die meisten Störungen und Schwierigkeiten in seiner niederen Natur hervorruft, und wenn er den technischen Verlauf oder Weg kennt, dem die Begierdenenergie folgt, dann versteht er das Wirken des Sonnengeflechts, und er kann mit der grossen zweifachen Aufgabe, der Umleitung und Umwandlung, beginnen. Er muss die Energie der Zentren unterhalb des Zwerchfells in die darüber befindlichen Zentren leiten und gleichzeitig die Energie umwandeln. Die Zentren befinden sich entlang der Wirbelsäule, aber es ist eine grosse Hilfe, wenn man die entsprechenden Stellen im Körper kennt, die von diesen Zentren mit Energie erfüllt und beeinflusst werden. Alle diese Zentren haben physische Organe, die sich als Folge der von den Zentren ausgehenden Vibration gebildet haben.

Die drei Haupt-Zentren.

1. Kopfzentrum          Gehirn, Zirbeldrüse und Hirnanhang.

2. Kehlzentrum           Kehlkopf, Stimmbänder und Gaumen, Schilddrüse.

3. Herzzentrum           Herzbeutel, Herzkammern, Herzohr mit Einwirkung auf die Milz.

Die vier unteren Zentren.

4. Sonnengeflecht                                Magen.

5. Milz                                                     Milz.

6. Sakralzentrum                                   Zeugungsorgane.

7. Basis der Wirbelsäule                       Ausscheidungsorgane, Nieren, Blase.

Diese physischen [310] Organe sind das Ergebnis von Ursachen; sie sind durch die Tätigkeit der ätherischen Zentren entstanden.

Diese Einzelheiten sind deshalb zusammengestellt und genau überprüft worden, weil das Sonnengeflecht in dieser vierten Runde der vierten schöpferischen Hierarchie (der Hierarchie der menschlichen Monaden oder des menschlichen Geistes) von grosser Bedeutung ist. Es ist von oben und von unten her gesehen das vierte Zentrum im Menschen. Eine weitere technische Einzelheit kann hier noch angegeben werden. Im Verlauf der Umwandlung sollte der Studierende sich darüber klar sein, dass:

a. die Energie von der Basis der Wirbelsäule zum Kopfzentrum geleitet werden muss,

b. die Energie des Sakralzentrums zum Kehlzentrum strömen muss,

c. die Energie des Sonnengeflechts zum Herzzentrum gehen muss. Die Energie des Milz-Zentrums betrifft einzig den physischen Körper; sie strömt zu allen Zentren.

30 - 31. Durch Konzentration auf das Kehlzentrum werden Hunger und Durst aufhören. Durch Konzentration auf die Grube oder den Nerv unterhalb des Kehlzentrums wird Gleichgewicht erreicht.

Man sollte beachten, dass alle Lehrsprüche, die mit psychischen Kräften zu tun haben, auf eine höhere und eine niedere Weise gedeutet werden können. Das ist nirgendwo besser ersichtlich als bei diesem Lehrspruch. Der Yogi, der die Natur des Kehlzentrums versteht und unablässig darüber meditiert, kann das Aufkommen des Hunger- und Durstgefühls verhindern und so eine unbegrenzte [311] Zeitlang ohne Nahrung auskommen; in ähnlicher Weise kann er dadurch, dass er Energie durch jenen Teil des grossen Nervenzentrums in der Kehle, der direkt unter dem Kehlzentrum (in der Halsgrube) liegt, vollkommene Unbeweglichkeit und Starrheit der menschlichen Form erreichen. Ebenso kann er durch Konzentration auf den Solar Plexus bei vollem Bewusstsein jeden Teil seines physischen Körpers wahrnehmen. Aber das bezieht sich auf die niederen Siddhis oder Kräfte, und damit befasst sich der Student des Raja Yoga nicht, da er sie als zweitrangige Auswirkungen der Seelenentwicklung betrachtet. Er weiss, dass sie sich aus der richtigen Befolgung der acht Yogamittel ergeben und deshalb automatisch eintretende und zwangsläufige Folgen sind. Ebenso kennt er die Gefahr, die für den physischen Organismus dann besteht, wenn der niedere oder physische Aspekt dieser Kräfte betont wird.

Die Erkenntnis der wahren Bedeutung der obigen Lehrsprüche, die hier zusammengefasst worden sind, erwächst aus dem Verstehen des Umwandlungsprozesses und der Übertragung, die im Sonnengeflecht bewerkstelligt werden.

Die Energie des Sakralzentrums, welche die Fortpflanzungsorgane speist, wird zur gegebenen Zeit in das Kehlzentrum übertragen. Der schöpferische Prozess wird dann durch Gedanken, Töne und das gesprochene Wort fortgesetzt. Hunger und Durst sind die beiden Aspekte des Verlangens; der Hunger ist positiv, männlich und habgierig; der Durst ist negativ, weiblich und empfänglich. Diese beiden Worte sind nur Symbole für die grossen Impulse, die dem Geschlechtstrieb zugrundeliegen. Sobald diese Impulse beherrscht und kontrolliert sind, kann die Energie des Zentrums, das den betreffenden Organen zugrundeliegt, zum Kehlzentrum hinaufgeleitet [312] werden; dann hören Hunger und Durst (im esoterischen Sinn) auf. Man muss beachten, dass diese beiden Worte die physischen Parallelen der grossen Gegensatzpaare sind, die der Yogi ausgleichen muss, und die er in den Zustand des Gleichgewichts bringt, wenn das Sonnengeflecht seine höchste Funktion ausübt.

Dieser Ausgleichsprozess muss auf der Astral- oder Wunschebene, im Astralkörper des strebenden Menschen durchgeführt werden. Das ist der grosse Kampfplatz, dessen schöne Symbolisierung der menschliche Körper ist mit seinen drei höheren Zentren, seinen niederen Energiebrennpunkten und dem grossen Mittelzentrum, dem Solar Plexus, der die Astralebene und ihr Wirken darstellt. Es dürfte nun klar sein, weshalb die beiden Lehrsprüche zu einem zusammengefasst sind, denn sie betreffen einen zusammengehörigen Vorgang.

Wenn der Aspirant ein gewisses Mass an Gleichgewicht erreicht hat, lernt er, diese Ausgeglichenheit zu vervollkommnen. Er erlangt die Kraft, fest und unbeweglich zu stehen und ein unerschütterliches Gleichgewicht zwischen den Gegensatzpaaren zu bewahren. Der Nerv, genannt «Kurma Nadi» oder die «Schildkröten-Grube», ist die physische Entsprechung zu dem, was der Aspirant erreicht hat. Er steht aufrecht und fest vor dem Eingang zum Pfad; er ist an dem Punkt seiner Entwicklung angelangt, wo er «nach oben entweichen» und im Kopfzentrum wirken kann.

Die Schildkröte ist seit frühester Zeit das Symbol für den langsamen schöpferischen Prozess und den langen Weg der Entwicklung, den der Geist zu gehen hat. Darum passt dieser Ausdruck auf das Zentrum, das als das niederste der drei Hauptzentren angesehen wird, das Zentrum, das den Schöpfer- oder Brahma-Aspekt [313] Gottes darstellt, den Heiligen Geist in seiner Funktion als Energiespender der Materie oder des Körpers.

32. Wenn man das Licht im Kopf in einem Brennpunkt sammelt, kann man jene Wesen sehen und mit ihnen in Verbindung treten, welche die Meisterschaft über ihr Selbst erlangt haben. Diese Fähigkeit wird durch konzentriertes Meditieren entwickelt.

Das ist eine Umschreibung ganz allgemeiner Art, gibt aber den genauen Sinn der Sanskritworte wieder. Im fünfundzwanzigsten Lehrspruch wurde die Art des Lichts im Kopf beschrieben. Hier könnte kurz folgendes gesagt werden: Wenn der Aspirant das Licht im Kopf wahrnimmt und es sich zunutze machen kann, indem er dessen Strahlen auf all das richtet, was er zu wissen wünscht, kommt auch die Zeit, da er es nicht nur nach aussen auf einen Wissensbereich in den drei Welten richten kann, sondern auch nach innen und nach oben in jene Bereiche, in denen die Gemeinschaft der Heiligen, die grosse «Wolke der Zeugen» wandelt. Er kann also vermittels dieses Lichtes die Welt der Meister, Adepten und Eingeweihten wahrnehmen, bei vollem Bewusstsein mit ihnen in Berührung kommen und diese Kontakte mit seinem physischen Gehirn registrieren.

Daher ist es notwendig, sich seines Lichtes bewusst zu werden, es leuchten zu lassen und es voll auszunutzen. Durch Übung und Pflege wächst die Helligkeit des geistigen Lichts und entwickelt eine zweifache Wirkungsweise.

Der Aspirant wird zu einem Licht oder einer Lampe, die an einem dunklen [314] Platz aufgestellt ist und den Weg für andere Menschen erhellt. Nur so kann das innere Licht zur Flamme entfacht werden. Dieser Dienst, anderen ein Licht zu sein, muss stets jenem wunderbaren Erleben vorausgehen, bei dem der Mystiker sein Licht in andere Bereiche richtet und den «Weg des Entweichens» in jene Welten findet, wo die Meister wirken und wandeln.

Dieser Punkt muss betont werden, denn es besteht unter den Yoga-Schülern ein starker Hang, nach den Meistern oder nach einem Guru oder Lehrer zu suchen, der ihnen Licht «geben» soll. Die Meister können aber nur von demjenigen gefunden werden, der sein eigenes Licht angezündet und sich so das Mittel beschafft hat, um in ihre Welt einzudringen. Die mehr technische Seite dieser Angelegenheit ist von W.Q. Judge mit folgenden Worten gut beschrieben worden:

«Hier sind zwei Hinweise, die im modernen Denken keine Entsprechung haben. Der eine ist der, dass es im Kopf ein Licht gibt; und der andere ist der, dass es göttliche Wesen gibt, die von denen gesehen werden können, die sich auf das Licht im Kopf konzentrieren. Es wird gesagt, dass ein bestimmter Nerv oder psychischer Strom, Brahmarandra-Nadi genannt, nahe dem Scheitel des Kopfes durch das Gehirn austritt. In diesem Nerv sammelt sich mehr von dem leuchtenden Prinzip in der Natur als an anderen Stellen des Körpers, und es wird jyotis - das Licht im Kopf - genannt.

Da jedes Resultat durch die Anwendung geeigneter Mittel zustande gebracht wird, kann das Sehen göttlicher Wesen durch Konzentration auf jenen Teil des Körpers erreicht werden, der zu ihnen in engerer Beziehung steht. Dieser Punkt - das Ende des Brahmarandranervs - ist auch die Stelle, wo die Verbindung zwischen dem [315] Menschen und den solaren Kräften hergestellt wird.

Dieses Licht ist es, welches «das Antlitz leuchten» lässt und den Lichtkranz hervorruft, wie er bei allen Heiligen und Meistern bildlich dargestellt wird, und der von hellsehenden Menschen rings um den Kopf aller fortgeschrittenen Aspiranten und Jünger gesehen wird,

Dvidedi sagt dasselbe mit folgenden Worten:

«Das Licht im Kopf wird erklärt als das Zusammenströmen des Sattva-Lichtes, das am Brahmarandra-Nerv zu sehen ist, dessen Sitz in der Nähe der Kranzarterie, der Zirbeldrüse, oder über der medulla oblongata angegeben wird. So, wie durch das Licht einer Lampe, die inmitten eines Raumes brennt, ein heller Schein durch das Schlüsselloch dringt, genau so zeigt sich das Sattva-Licht auf dem Scheitel des Kopfes. Dieses Licht ist allen denen bekannt, die sich mit Yoga-Übungen befasst haben, und es kann sogar durch Konzentration auf die Stelle zwischen den Augenbrauen gesehen werden. Durch Meditation über dieses Licht wird eine Klasse von Wesen, Siddhas genannt, sofort sichtbar, ungeachtet der Hindernisse von Raum und Zeit. Diese Siddhas sind in theosophischen Kreisen allgemein bekannt als Mahatmas oder hohe Adepten, die in der Lage sind, sich überall zu bewegen, ohne von den Menschen gesehen zu werden».

33. Durch das lebendige Licht der Intuition kann man ein Wissen über alle Dinge erlangen.

Es gibt drei Arten von Wissen, die mit dem Licht im Kopf verbunden sind.