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Zweites Kapitel - Aus dem Gruppenleben herrührende Ursachen - Teil 1

Bei der Erörterung [221] des Krankheitsphänomens und seiner eigentlichen Ursachen haben wir uns vornehmlich mit jenen Erscheinungen beschäftigt, die unsere arische Rasse und die moderne Menschheit betreffen; sie sind hauptsächlich astralen Ursprungs und können ihrem Wesen nach als atlantisch beschrieben werden. Wir sind auch kurz auf die verschiedenen Krankheiten eingegangen, die von der Mentalebene ausgehen; sie gehören streng genommen mehr der arischen Rasse an und zu ihnen gehören auch die Übel, für welche die Jünger anfällig sind. Infektions- und jene Krankheiten, die letzten Endes aus der planetarisch-irdischen Substanz stammen, haben eine mächtige Wirkung auf jene noch unter uns lebenden Rassen, welche die ältesten unseres Planeten und mit den rasch aussterbenden lemurischen Typen verwandt sind; besonders Neger fallen ansteckenden Epidemien leicht zum Opfer.

Ich habe in dieser Abhandlung nicht versucht, erwähnte Krankheiten im pathologischen Sinn zu besprechen, und ich habe mich auch nicht um die Physiologie des Patienten gekümmert. Das schlägt nicht in mein Fach. Ich habe jedoch den Versuch unternommen, den Ursprung einiger Krankheiten aufzuzeigen, die Aufmerksamkeit auf die ausserordentliche Bedeutung des Drüsensystems zum lenken und - soweit es richtig und sinnvoll ist - einige östliche Theorien über die Zentren und das westliche Wissen miteinander zu verbinden. Später werde ich auf gewisse grundsätzliche Zustände hinweisen, die geändert werden müssen, wenn das wirklich wahre Heilen in der richtigen Weise erfolgen soll. Ich hoffe dann auch einige Methoden angeben zu können, mit deren Hilfe die Heiler eine Arbeit leisten können, die [222] mit den Tatsachen des betreffenden Falles übereinstimmt und den Verlauf der Wiederherstellung unterstützt.

Das Problem der Krankheit ist heute noch dadurch grösser und schwieriger geworden, dass diese arische Rasse, die jetzt den Erdenplaneten beherrscht, die erste wirkliche, in der äusseren Welt sichtbare Erscheinungsform dafür ist, dass die Menschheit grundsätzlich eine Einheit bildet; und diese Einheitsschau wird - in besserer Form - ein eindrucksvolles Kennzeichen der nächsten grossen Stammrasse, der sechsten, sein. Gegenseitige Einheirat zwischen Völkern und Rassen, jahrhundertelange Blutvermischung - infolge Wanderungen, Reisen, Erziehung und gleicher Gesinnung - all dies hat dazu geführt, dass es heutzutage keine wirklich reinen Rassentypen mehr gibt. Dies ist noch viel wahrscheinlicher der Fall, als selbst die gelehrtesten Leute meinen, wenn man die unendlich lange Menschheitsgeschichte in Betracht zieht. Der sexuelle Verkehr kennt keine unüberwindlichen Schranken, die heutigen Menschen tragen in sich alle Erbteile und das Blut aller Rassen und das wird (als Folge des Weltkrieges 1914 - 1945) in zunehmendem Mass so sein. Diese Entwicklung ist unverkennbar ein Teil des göttlichen Planes, ganz gleich, wie unerwünscht es jenen erscheinen mag, deren Ideal die Reinheit der Verwandtschaftsbeziehungen ist oder wie rücksichtslos die Verwirklichung dieses Wunschbildes angestrebt wird. Es geschieht da etwas, das beabsichtigt war und nicht umgangen werden kann. Der Drang zur Paarung wird besonders stark, wenn die Menschen aus ihrem familiären Rahmen herausgerissen werden, wenn sie das neue Gefühl vollständigen Alleinseins erleben, wenn die normalen Hemmungen und Sitten, die ihnen durch Familienbeziehungen und nationale Lebensregeln auferlegt sind, wegfallen, wenn sie sich ständig in Todesgefahr befinden und der grössere Wert die geringeren Werte und die üblichen konventionellen Denkweisen auslöscht und wenn der physische Organismus gedrillt und durch wissenschaftliche Behandlung und schwere Nahrung auf den Höhepunkt physischer Leistungsfähigkeit gebracht wurde. Ich spreche von physischer, nicht von mentaler Leistungsfähigkeit, die zwar mit der ersteren parallel laufen kann, aber nicht muss.

Die tierischen [223] Instinkte sind also sehr stark; die Zentren unter dem Zwerchfell werden besonders kraftvoll; die emotionellen Begierden aktivieren das Solarplexuszentrum ganz erheblich und das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule verstärkt die Tätigkeit der Nebennieren in dem Mass, wie der Wille des Menschen aufgerufen wird, eine Gefahr zu überwinden; der Wille zum Leben, im Verein mit dem Willen fortzudauern und in seinen Kindern weiterzuleben, wird sehr stark genährt. Dazu kommt noch, als eine wichtige Beigabe des Krieges, der Wille der Natur selbst, der (unter bestimmten göttlichen Gesetzen) darauf hinarbeitet, den Verlust des Lebens und die Kriegsopfer durch einen frischen Einstrom des Lebens in die Form wettzumachen; so bleibt die Menschheit erhalten, so werden die Körper für die nächste Flut von Egos beschafft, so wird die Erde bevölkert.

Damit möchte ich lediglich die Phänomene erklären, die man in Kriegszeiten immer bemerken kann und die wir in grossem Ausmass im Weltkrieg beobachten konnten. Überall in der Welt stehen Heere, sie sind in allen Ländern; die Völkerwanderung ist eine universale Erscheinung, sowohl vom Gesichtspunkt militärischer Notwendigkeit als auch auf Grund der misslichen Lage der Zivilbevölkerung, die sich im Kriegszustand befindet. Diese Bewegung von Millionen Menschen in aller Welt ist einer der wichtigsten Faktoren, der die neue Zivilisation bestimmend beeinflussen wird; seine Bedeutung beruht auf der Tatsache, dass die Männer und Frauen in 25 Jahren eine Mischrasse sein werden, deren Väter und Mütter aus allen nur vorstellbaren Völkern stammen. Es werden dann weisse Männer physische Beziehungen zu Frauen asiatischen oder afrikanischen Ursprungs gehabt haben, wodurch eine Blutsmischung entsteht, die - einmal erkannt und vom erzieherischen Standpunkt aus mit Verständnis richtig behandelt und entwickelt - keimhaft das Wesen der sechsten Wurzelrasse zum Ausdruck bringen wird; daraus wird in der Tat EINE MENSCHHEIT ohne rassische oder nationale Schranken entstehen, ohne sogenanntes «reines» Blut und exklusive Kasten, mit einem neuen, kraftvollen Lebensgefühl; denn es wird ja den schwächeren und erschöpften Arten lebenstüchtiges [224] Material zugeführt, da sich neuere Rassen mit den älteren, weiter entwickelten, vermischen. Ich trete nicht für die Art und Weise ein, in der dies geschieht. Es hätte ohne Krieg sein können, allein durch die Überzeugung, dass alle Menschen gleich sind und die gleichen menschlichen Rechte haben und dass die Rassenmischung viele Probleme lösen würde. Der Krieg hat jedoch diesen Prozess beschleunigt, denn die Soldaten aller Armeen in der Welt haben physische Beziehungen zu Frauen aller Rassen, aller Zivilisationen und Farben gehabt. Dies muss, ob man es nun - je nach dem ethischen Massstab oder Standpunkt des Beobachters - für richtig oder falsch hält, eine ganz neue Situation herbeiführen, mit der die Welt in Zukunft fertig werden muss; es werden dabei zwangsläufig nationale Vorurteile und rassische Schranken zerbrochen, wobei die Beseitigung der ersteren in den Anfangsstadien eine grössere Wirkung haben wird als die der letzteren. So wird aus den Veränderungen der nächsten hundert Jahre unvermeidlich eine einheitlichere Menschheit hervorgehen. Viele Einstellungen und gewohnheitsmässige Reaktionen, die heute noch herrschen, werden verschwinden; und es werden in grossem Umfange Typen, Qualitäten und Merkmale auftreten, für die wir bisher keinen Präzedenzfall haben.

Es ändert nichts am Lauf der Dinge, wenn dieses weltweite Geschehen den konservativen und sogenannten streng «moralischen» Leuten nicht gefällt. Es ist schon geschehen und geschieht täglich und es wird weitreichende materielle Veränderungen bewirken. Diese Mischbeziehungen zwischen den Rassen sind schon immer vorgekommen, wenn auch in kleinem, individuellem Rahmen; heute geschieht dies in grossem Umfang. Man muss entsprechende Vorbereitungen treffen für das, was sich daraus ergibt. 

Es ist euch wohlbekannt, dass es bestimmte Krankheiten gibt, die zahlenmässig in der heutigen Welt an der Spitze stehen:

1. Herzkrankheiten verschiedener Art, an denen besonders die vorgeschrittenen Menschen leiden.

2. Geisteskrankheiten.

3. Krebs, der [225] heute unter allen Arten von Menschen so stark verbreitet ist.

4. Die sozialen Krankheiten syphilitischer Art.

5. Tuberkulose.

In einer subtilen, okkulten Weise beruhen diese Krankheiten auf zwei sehr wesentlichen Ursachen: Die eine ist die enge Wechselbeziehung zwischen den Menschen, die unter den modernen Bedingungen und Verhältnissen leben sowie die Ansammlung und Vermassung der Menschen in Städten und Kleinstädten; die andere ist das Alter des Erdbodens, auf dem der Mensch lebt (eine Tatsache, die wenig erkannt oder berücksichtigt wird); denn dieser Erdboden ist bis in seine Tiefen durchsetzt mit den Keimen und Überresten vergangener Zeiten. Die Immunität des Menschen gegen diese Stoffe ist erstaunlich, wenn ihr das nur ermessen könntet; er widersteht ständig und unaufhörlich allen möglichen Krankheiten und schüttelt sie ab: Krankheiten, die sich aus dem Kontakt mit anderen Menschen ergeben, solche, die jederzeit in der Atmosphäre vorhanden sind, jene, die latent in seinem eigenen Körperorganismus stecken und jene, die er ererbt und für die er eine ständige Veranlagung hat. Der Kampf des Menschen um seine Gesundheit geht unaufhörlich weiter und umfasst die ganze Skala von gewöhnlicher Mattigkeit und Erschöpfung (samt der allgemeinen Neigung zu Erkältungen) bis zu schwerster Krankheit, die zum Tod führt.

Dem geschulten okkulten Beobachter erscheint es so, als ob die Menschheit - als Ganzes - zum Teil in einem dichten Schatten wandle, der alles umfangen hält; ein Teil dieses Schattens hüllt auch eine Region in jedem menschlichen Körper ein. Es wird eines der Ziele im Neuen Zeitalter sein, «diesen Schatten aufzuhellen und die Menschen zu wahrer Gesundheit tauglich zu machen». Derselbe Schatten dringt auch in das Mineralreich ein, wirkt auf das Pflanzen- und auch auf das Tierreich ein; er ist eine der Hauptursachen all dessen, was man unter dem Namen «Sünde» zusammenfassen kann; das mag euch überraschen. Er ist auch der fruchtbare Nährboden für Verbrechen. Diese Tatsache muss anerkannt, entsprechend berücksichtigt und nüchtern, vernünftig, einsichtsvoll [226] und in geistigen Sinn behandelt werden; all die erwähnten Faktoren werden erforderlich sein, um die Menschheit aus dem Dunkel der Krankheit in fest gegründete, strahlende Gesundheit zu führen. Einige Meister beschäftigen sich mit diesem Problem in Hinsicht auf die anderen Naturreiche, denn für den Menschen wird es so lange kein wahres Entkommen geben, solange seine Umwelt noch unter dem Schatten der Krankheit steht.

Vieles von dem, was ich euch in diesem Zusammenhang noch sagen könnte, würde phantastisch erscheinen und spöttische Belustigung unter den hartgesottenen Wissenschaftlern hervorrufen. Die von der Menschheit über den Ursprung der Krankheit aufgestellten Theorien und die Erkenntnisse über Bakterien, Keime und ähnliche eindringende Organismen sind weitgehend richtig, jedoch nur insoweit, als man dabei berücksichtigt, dass sie in Wirklichkeit Wirkungen von Ursachen sind, an die der Forscher noch gar nicht herangekommen ist; sie liegen verborgen in der Geschichte unseres Planeten selbst und ausserdem in der frühen Menschheitsgeschichte, - von der wenig oder praktisch nichts bekannt ist. Darüber gibt es nur Annahmen und Vermutungen.

1. Krankheiten, welche die Menschheit aus der Vergangenheit übernommen hat.

Die heutige Geschichtsforschung geht nur eine kleine Wegstrecke zurück. Auch wenn aufgeklärte Geschichtsschreiber und Wissenschafter die Geschichte der Menschheit auf einige Millionen Jahre schätzen, so weiss man doch nichts über die Menschenrassen, die vor diesen Jahrmillionen gelebt haben; man weiss nichts über die Zivilisation, die vor zwölf Millionen Jahren in der atlantischen Frühzeit in Blüte stand; man weiss überhaupt nichts von der noch viel älteren lemurischen Zivilisation, die mehr als fünfzehn Millionen Jahre zurückliegt; und noch viel weniger weiss man von jener zwielichtigen Zeit vor zwanzig Millionen Jahren, als die Menschen noch kaum menschenähnlich und so nahe mit dem Tierreich verbunden waren, dass wir sie mit dem unbeholfenen Namen «Tiermenschen» bezeichnen.

In der ungeheuer langen Zeit zwischen damals und heute haben Myriaden von Menschen gelebt, geliebt und Erfahrungen gesammelt; ihre Körper sind in den Erdenstaub aufgesogen worden [227] und ein jeder von ihnen hat etwas von dem beigetragen, was er durch seine Lebenserfahrung errungen hat - etwas anderes jedoch als das, was er zu dem Leben der Seele auf ihrer eigenen Ebene beiträgt. Dieses hinzugefügte Etwas hat in gewisser Weise die Atome und Zellen des physischen Körpers verändert und dieses errungene Etwas ist zu seiner Zeit wieder in das Erdreich unseres Planeten abgeladen worden. Jede Seele, die sich vom Körper zurückgezogen hat, ist schon wiederholt auf die Erde gekommen und es sind heute viele Millionen da, besonders diejenigen aus den späteren atlantischen Zeiten, die also die Blüte und das höchste Produkt jener stark emotionellen Rasse sind. Sie bringen die Veranlagungen und die eingeborenen Neigungen mit sich, mit denen ihre Vergangenheit sie ausgestattet hat.

Man sollte daher berücksichtigen, dass die physischen Leiber, in denen sich heute die Menschen aufhalten, aus sehr altem Stoff aufgebaut sind und dass die dabei verwendete Substanz durch die Ereignisse der Vergangenheit verdorben oder imprägniert ist. Diesem Gedanken müssen zwei weitere hinzugefügt werden: Erstens, dass hereinkommende Seelen eine bestimmte Art von Material an sich ziehen, aus der sie ihre äusseren Hüllen aufbauen müssen; und diese Materialart wird für einen Aspekt ihrer feineren Natur empfänglich sein. Wenn zum Beispiel physisches Verlangen sie bestimmt, so wird das Material ihres physischen Körpers hauptsächlich auf diesen speziellen Drang reagieren. Zweitens trägt ein jeder physische Körper, dessen Funktionen missbraucht werden, die Keime unausbleiblicher Vergeltung in sich. Die ursprüngliche grösste Sünde in den lemurischen Zeiten lag auf sexuellem Gebiet und war nicht nur die Folge angeborener Neigungen, sondern hauptsächlich eine Folgeerscheinung der ausserordentlich dichten Bevölkerung jener Zivilisation und ihrer engen Beziehung zum Tierreich. Der Ursprung der syphilitischen Krankheiten lässt sich auf diese Zeiten zurückverfolgen.

Unwissende glauben an die schöne Idee, dass primitive Rassen frei von dieser Art Verunreinigungen seien und dass die vielen Geschlechtskrankheiten und ihre Folgen vorwiegend Zivilisationskrankheiten [228] wären. Wenn man die Dinge vom okkulten Gesichtspunkt aus betrachtet, so stimmt das nicht. Wahres Wissen widerlegt diese Behauptung. In der Kindheitsepoche der Menschheit fand in grossem Umfang falsche Paarung, unterschiedsloser Geschlechtsverkehr und eine Reihe von Perversionen statt; wir lesen darüber in der Sprache einiger der ältesten Bücher aus den Archiven der Meister folgendes: «Die Erde forderte ihren Zoll und Erde kehrte, besudelt und unrein, zur Erde zurück; so drang schlechtes Leben in die ursprüngliche Reinheit der alten Mutter ein. Tief im Boden liegt das Übel; es tritt von Zeit zu Zeit in die Form ein und nur Feuer und Leiden kann die Mutter vom Übel reinigen, das die Kinder ihr zugefügt haben».

Die lemurische Rasse zerstörte sich praktisch selbst, da sie das Sakralzentrum missbrauchte, das damals das aktivste und alles beherrschende Zentrum war. In den Tagen von Atlantis war das Solarplexuszentrum das Hauptziel des «eintretenden Feuers». Wie schon an anderer Stelle erwähnt, bestand die Aufgabe der Hierarchie in den lemurischen Tagen darin, der jungen Menschheit das Wesen, den Sinn und die Bedeutung des physischen Körpers klar zu machen; in der nächsten Rasse wurde das emotionelle Leben genährt und es war der Hauptgegenstand der Aufmerksamkeit; in unserer Rasse wird das Denken kräftig angeregt. In lemurischen Zeiten war derjenige ein Eingeweihter, der die Herrschaft über seinen Körper vollständig gewonnen hatte; die hervorragendste geistige Übung war damals der Hatha-Yoga. Dieser wurde zur gegebenen Zeit vom Laya-Yoga verdrängt, der alle Zentren im Ätherkörper (mit Ausnahme des Kehlzentrums und der Kopfzentren) zu wirksamer Tätigkeit brachte. Diese Art von Tätigkeit ist heute nicht mehr möglich, denn man muss berücksichtigen, dass die Meister jener Tage noch nicht die Entwicklung oder das Verständnis der heutigen Meister hatten; die einzigen Ausnahmen waren Jene, die aus anderen Entwicklungsbereichen und Sphären gekommen waren, um dem Tiermenschen und der primitiven Menschheit zu helfen.

A. Venerische und syphilitische Krankheiten.A

Neben und parallel mit der Grossen Weissen Loge waren seit [229] jeher (und sind auch heute noch) die dunklen Kräfte aktiv. Diese mussten ihre Wirkungen durch das Sakralzentrum erreichen und dadurch entstand eine höchst lasterhafte Situation, welche die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers schwächte, die Begierden der Sexualnatur durch eine - von der Schwarzen Loge künstlich herbeigeführte - Stimulierung des Sakralzentrums sehr verstärkte und viele gottlose Bündnisse und weitverbreitete schlimme Verbindungen mit sich brachte.

Damals wurde ein grosses neues Naturgesetz vom planetarischen Logos aufgestellt, das mit folgenden Worten (sehr unvollkommen) ausgedrückt worden ist: «Die Seele, die sündigt, soll sterben»! Man könnte dieses Gesetz besser zum Ausdruck bringen, wenn man sagt: «Wer das missbraucht, was er aufgebaut hat, wird erleben, dass es zu Fall gebracht werden wird durch Kräfte, die ihm selbst innewohnen».

Als im Lauf der Jahrhunderte die lemurische Rasse sich immer mehr den bösen Impulsen der Tiernatur hingab, trat allmählich die früheste Art venerischer Krankheiten in Erscheinung. Schliesslich wurde die ganze Rasse verseucht und starb aus; so forderte die Natur ihren Tribut und trieb den unerbittlichen Preis ein. Man könnte hier fragen, wieso denn diese frühen Bewohner unseres Planeten dafür verantwortlich gemacht werden konnten, denn es gibt doch keine Sünde, wo kein Verantwortungsgefühl und kein Bewusstsein für falsches Handeln besteht. Die Hierarchie jener Tage hatte ihre eigenen Methoden, um diese kindhaften Menschen zu belehren, so wie das kleinste Kind heute dazu angehalten werden kann, sich bestimmter physischer Gewohnheiten zu enthalten. Die Menschheit wusste damals recht gut, was vom Übel war, denn die Beweise für dieses Übel waren physisch sichtbar und konnten leicht wahrgenommen werden. Die Strafe war offensichtlich und die Folgen traten unmittelbar ein; die Lehrer der Rasse achteten darauf, dass Ursache und Wirkung schnell bemerkt werden konnten.

In dieser Zeit kamen auch die ersten Tendenzen zur Eheschliessung auf, im Unterschied zum wahllosen Geschlechtsverkehr. Das Augenmerk richtete sich auf die Gründung von Familieneinheiten [230] und dies wurde ein Ziel für die am weitesten entwickelten Menschen. Das war eine der ersten Aufgaben, welche die Hierarchie in Angriff nahm und es war der erste Schritt, um eine Art von Gruppentätigkeit hervorzurufen; damit wurde die erste Lektion zum Thema Verantwortlichkeit gegeben. Die Familieneinheit war zwar noch nicht so stabil, wie sie heute sein kann, aber sogar ihre verhältnismässig kurze Dauer war ein ungeheurer Schritt vorwärts; die Abtrennung der Familieneinheit und die Zunahme des Verantwortungsgefühls haben sich ständig weiterentwickelt, bis diese Tendenz ihren Höhepunkt in unserem gegenwärtigen Ehesystem und in unserer westlichen Forderung nach Monogamie fand. Dies hat dazu geführt, dass der Westen auf Familienabstammung und Stammbäume stolz ist, dass er an Geschlechterfolgen und Verwandtschaftsbeziehungen Interesse hat und dass der westliche Mensch mit Abscheu an die syphilitischen Krankheiten und deren Auswirkung auf Familien und Nachkommenschaft denkt.

Heute finden wir jedoch zwei sehr interessante Vorgänge. Die Familieneinheit bricht in der ganzen Welt auseinander, zum Teil infolge der Kriegsschicksale und - in geringerem Mass - auf Grund neuzeitlicher Ansichten über Ehe und Scheidung. Zweitens werden jetzt bestimmte, schnell wirksame Heilmittel gegen Geschlechtskrankheiten entdeckt und diese können dazu beitragen, dass die Menschen leichtsinniger werden. Wenn aber diese Heilmittel vervollkommnet sind, so werden sie im Lauf der Zeit die Menschheit schützen und der Erde nach dem Tod Körper zurückgeben, die frei sind von der Seuche, welche seit undenklichen Zeiten die Erde verunreinigt hat. So wird der Erdboden allmählich gereinigt werden. Die immer häufigere Feuerbestattung wird ebenfalls den Reinigungsprozess unterstützen. Zerstörung durch Feuer und die intensive Hitze, die bei kriegerischen Unternehmungen erzeugt wird, sind ebenfalls hilfreich; und so wird im Lauf der nächsten Million Jahre die (von Lemurien übernommene) Syphilis ausgerottet werden, - sowohl in der Menschheit als auch im Erdreich unseres Planeten.

Nach Ablauf vieler Zeitalter kam die Menschheit in das atlantische Entwicklungsstadium. Die bewusste Beherrschung des physischen Körpers sank unter die Schwelle des Bewusstseins; folglich wurde der Ätherkörper mächtiger (eine Tatsache, die oft nicht beachtet [231] wird) und der physische Körper reagierte in steigendem Mass wie ein Automat auf die Einwirkung und die Leitungsimpulse einer sich ständig weiter entwickelten Begierdennatur. Begierde wurde nun etwas, das mehr war als bloss tierischen, physischen Trieben und primitiven Instinkten Folge zu leisten; sie richtete sich nun auf Gegenstände und Ziele ausserhalb des Körpers, auf materiellen Besitz und auf das, was man sich aneignen konnte (wenn man es gesehen hatte und heftig danach verlangte). So wie die Hauptsünden der lemurischen Zeiten (wenn man sie überhaupt Sünden im wahren Sinne des Wortes nennen darf, da ja die Intelligenzstufe der Menschen damals noch so niedrig war) im Missbrauch der Geschlechtsfunktionen lagen, so war die Hauptsünde der atlantischen Menschen der Diebstahl; er war weit verbreitet und allgemein üblich. Die Keime der Aggressivität und der Sucht, sich persönlich zu bereichern, begannen sich zu zeigen und fanden (nach der Geheimlehre) ihren Höhepunkt in dem grossen Krieg zwischen den Herren der Leuchtenden Erscheinung und den Herren des Dunklen Angesichts. Um sich dasjenige zu verschaffen, was sie begehrten und als nötig empfanden, begannen die am weitesten entwickelten Menschen dieser Rasse Magie zu üben. Es ist mir nicht möglich, euch das Wesen und die Praktiken atlantischer Magie zu beschreiben, mit deren Hilfe Elementarwesen und Lebensformen beherrscht wurden, die nun zurückgetrieben und der Menschheit nicht mehr zugänglich sind. Ich kann auch nicht darüber sprechen, welche speziellen Methoden angewandt wurden, um sich das Gewünschte zu verschaffen, welche Mantrams dabei gesprochen und welch' sorgfältig ausgedachten Rituale von denen befolgt wurden, die sich bereichern und das nehmen wollten, was sie sich wünschten, ohne Rücksicht auf andere. Dieses magische Wirken war eine irrige, verzerrte Nachahmung der Weissen Magie, die in jenen Tagen so offen angewandt wurde, bevor es zwischen den Lichtkräften und den Mächten des Bösen zum grossen Krieg kam. Magie der rechten Art war den atlantischen Menschen sehr vertraut und wurde von jenen Mitgliedern der Hierarchie angewandt, denen die Führung der Menschheit anvertraut war und die das überhandnehmende Übel von hoher Warte aus bekämpften. Dasselbe Übel tritt jetzt [232] wieder zum Kampf an und wird von den Menschen guten Willens unter der Leitung der Grossen Weissen Loge bekämpft. In Atlantis gab es Prunksucht und Wohlleben in einem Ausmass, von dem wir trotz unserer vielgerühmten Zivilisation nichts ahnen und wie wir es nie erreicht haben. Einige schwache Spuren dieses Luxuslebens sind durch Legenden, durch Berichte aus dem alten Ägypten, durch archäologische Entdeckungen und die alten Märchen erhalten geblieben. In den dekadenten Tagen des römischen Reiches gab es einen Rückfall in die rein atlantische Verderbtheit und Bosheit. Das Leben wurde mit dem giftigen Keim krassester Selbstsucht verpestet und die Quellen des Lebens selbst wurden besudelt. Die Menschen lebten und atmeten nur, um in den Besitz äussersten Luxus, in den Vollgenuss von Dingen und materiellen Gütern zu kommen. Sie wurden durch Begierden erstickt und von dem Wunsch geplagt, niemals zu sterben, sondern immer weiter zu leben und immer mehr von all dem zu erwerben, was sie sich wünschten.

B. Tuberkulose.

In dieser Situation nun finden wir den Ursprung der Tuberkulose. Sie entstand in den Organen, mit deren Hilfe die Menschen atmen und leben und wurde von der Grossen Weissen Loge als Strafe auferlegt; die Meister verkündeten ein neues Gesetz für die atlantischen Menschen, als das lemurische Laster und die atlantische Gier ihren schlimmsten Höhepunkt erreicht hatten. Dieses Gesetz kann mit folgenden Worten übersetzt werden: «Wer nur um materieller Güter willen lebt, wer alle Tugend opfert, um das zu gewinnen, was nicht dauern kann, wird im Leben sterben; er wird spüren, dass ihm der Atem schwindet und dennoch wird er sich weigern, an den Tod zu denken, bis die Aufforderung an ihn herantritt.»

Es ist für uns heutigen Tages schwer, den atlantischen Bewusstseinszustand richtig einzuschätzen oder zu verstehen. Es gab überhaupt noch keine gedanklichen Vorgänge, ausser bei den Führern der Rasse; es gab nur wucherndes, unbarmherziges, unersättliches Verlangen. Die Aktion der Grossen Weissen Loge erzwang zweierlei und stellte die Menschen vor zwei bisher nicht erkannte Probleme. [233] Der erste Kernpunkt war der, dass psychologische Einstellungen und Bewusstseinszustände physiologische Folgen haben können und auch wirklich haben - seien diese nun gut oder schlecht. Zweitens erfassten die Menschen zum ersten Mal erkenntnismässig das Phänomen des Todes, den sie selbst auf eine neue Art und nicht nur mit physischen Mitteln herbeiführten. Dies musste ihnen in einer deutlichen, objektiven Art und Weise drastisch vor Augen geführt werden, denn die Massen reagierten ja noch nicht auf in Worte gefasste Lehren, sondern nur auf sichtbare Ereignisse. Wenn sie also sahen, wie ein besonders habgieriger und räuberischer Mensch anfing, an einer schrecklichen Krankheit zu leiden, die aus ihm selbst zu kommen schien und wie er - trotz des Leidens - an seiner Liebe zum Leben festhielt (wie die heutigen Tuberkulosekranken auch!, da trat ihnen ein anderer Aspekt, eine andere Form des ursprünglichen Gesetzes (aus den lemurischen Zeiten) entgegen, das da lautete: «Die Seele, die sündigt, soll sterben!» Der Tod war bisher ohne Erörterung oder Frage als das Schicksal alles Lebendigen hingenommen worden, aber jetzt wurde zum ersten Mal - wenn auch noch schwach und dunkel - eine gedankliche Beziehung zwischen dem Handeln des Einzelnen und dem Tod erkannt; das menschliche Bewusstsein tat einen grossen Schritt vorwärts. Der Instinkt allein konnte mit dieser Lage nicht mehr fertig werden.

Der Tod, meine Brüder, ist ein grosses, uns allen gemeinsames Erbteil; alle Formen sterben, denn dies entspricht dem Gesetz des Lebens, um es einmal paradox auszudrücken. Es war die Zeit gekommen, da die Menschheit belehrt werden konnte, dass der Tod entweder des Ende eines Zyklus ist, eine automatische Erfüllung des grossen Gesetzes der Kreisläufe, das unaufhörlich Neues einsetzt und Altes beendet; oder er kann durch den Missbrauch des physischen Körpers, durch falsch angewandte Energie und durch vorsätzliche Massnahmen des Menschen selbst eintreten. Der Mensch, der wissentlich sündigt, dessen Einstellungen und daraus folgende Handlungen psychologisch falsch sind, begeht genau so wirklich Selbstmord wie der Mensch, der sich absichtlich eine Kugel in den Kopf schiesst. Dies macht man sich selten klar, aber die Wahrheit des Gesagten wird immer deutlicher sichtbar werden.

Der biblische [234] Mahnruf: «Die Sünden der Väter werden in den Kindern heimgesucht werden», ist eine wahrheitsgetreue Aussage über das menschheitliche Krankheitserbe aus Lemurien und Atlantis. Syphilis und Tuberkulose sind bisher in der ersten Hälfte der arischen Rasse, in der wir uns befinden, weit verbreitet gewesen und heute greifen sie nicht nur die Zeugungsorgane oder die Lungen an (wie in den Anfangsstadien ihres Erscheinens), sondern haben nun den ganzen Blutstrom und damit den ganzen menschlichen Organismus einbezogen.

Es ist in den letzten fünfzig Jahren viel getan worden, um die grosse atlantische Krankheit Tuberkulose durch einfache Lebensweise, reine reichliche Nahrung und gute Luft unter Kontrolle zu bringen. Es wird auch viel unternommen, um endlich auch der syphilitischen Krankheiten Herr zu werden; beide werden schliesslich ausgerottet werden, nicht allein durch vernünftige Behandlung und durch Entdeckungen der ärztlichen Wissenschaft, sondern weil die Menschheit - in dem Mass, wie sie sich stärker mental polarisiert - an dieses Problem mit gesundem Menschenverstand herangehen wird; sie wird sich darüber klar werden, dass die physischen Sünden eine zu schwere Strafe nach sich ziehen und dass der Besitz dessen, was man nicht verdient oder nötig hat und was einem darum nicht zu Recht gehört, nicht der Mühe wert ist.

Das sind die grundlegenden Ideen, um derentwillen der Weltkrieg 1914 - 1945 ausgefochten wurde. Wir nennen die unrechtmässige Inbesitznahme des Landes, der Territorien, des Eigentums anderer Völker Aggression; im Prinzip aber ist es dasselbe wie Diebstahl Raub und Plünderung. Heute sind diese Übel nicht allein Sünden und Fehler des Einzelnen, sondern sie können das Kennzeichen ganzer Völker sein. Der Weltkrieg hat das ganze Problem an die Oberfläche des menschlichen Bewusstseins gebracht und der uralte atlantische Kampf wird erbittert fortgeführt mit der Wahrscheinlichkeit, dass diesmal die Grosse Weisse Loge triumphiert. Das war in dem damaligen Kampf nicht der Fall. Damals wurde der Krieg [235] durch den planetarischen Logos Selbst beendet und jene alte Kultur ging in den Tiefen unter und wurde vom Wasser verschlungen - dem Symbol der Reinheit, Hygiene und Universalität; es war also das passende Mittel, um dem ein Ende zu machen, was einer der Meister eine «tuberkulös orientierte Rasse» genannt hat. Tod durch Ertrinken und Tod durch unbekannte physische Mittel, die ich nicht beschreiben darf, sind erprobt worden in dem Bemühen, die Menschheit zu retten. Heute wird der Tod durch Feuer als Methode verwendet und sie verspricht erfolgreich zu werden. Im Gegensatz zu den grossen Krisen Lemuriens und Atlantis ist die Menschheit heute in ihrem Gedankenleben viel wacher; man erkennt die Ursachen der Beschwerden, sieht die Motive klarer, der Wille-zum-Guten und der Wunsch, althergebrachte üble Zustände zu ändern, ist stärker als je zuvor. Was sich heute im öffentlichen Bewusstsein zu zeigen beginnt, ist etwas sehr Gutes und Neues.

Die subjektiven Gründe, die angegeben wurden, um das Auftreten dieser beiden ältesten Menschheitskrankheiten zu erklären, mögen dem Nicht-Esoteriker wohl als möglich, aber nicht wahrscheinlich, als phantastisch und zu allgemein erscheinen. Das lässt sich nicht ändern. Diese beiden Krankheitsgruppen sind so ausserordentlich alten Ursprunges, dass ich von ihnen gesagt habe: sie haften dem Leben unseres Planeten selbst an und sind das Erbteil der gesamten Menschheit, denn bei allen Menschen hat die Übertretung bestimmter Gesetze diese Krankheiten zur Folge. Wenn ich wollte, so könnte ich euch noch weiter zurückführen, bis in das Reich des Kosmisch-Bösen, das in unserem Sonnensystem herrscht und sogar den planetarischen Logos beeinflusst, der noch immer zu den «unvollkommenen Göttern» gehört. Die äussere Form unserer Erde, durch die er sich zum Ausdruck bringt, ist bis zu einer bestimmten Tiefe imprägniert mit den Samen und Keimen dieser beiden Krankheiten; in dem Mass jedoch, wie die Immunität zunimmt, die Heilmethoden besser werden, die vorbeugende Gesundheitspflege Fortschritte macht und der Mensch immer mehr Gedanken- und Seelenherrschaft über die tierische Begierdennatur erlangt, werden diese [236] Formen menschlichen Leidens verschwinden; ja, sie beginnen bereits in den besser kontrollierten Gebieten zu verschwinden, ganz gleich, was die Statistiken sagen mögen. In dem Mass, wie das Leben Gottes (das sich durch individuelle Göttlichkeit und universelle Göttlichkeit zum Ausdruck bringt) mächtiger durch die Naturreiche pulsiert, werden diese beiden Strafen für Übeltun zwangsläufig immer weniger nötig sein und aus drei Gründen verschwinden:

1. Die Menschheit wendet sich immer mehr dem Licht zu und «Licht vertreibt alles Übel». Das Licht des Wissens und die Erkenntnis der Ursachen werden sorgfältig geplante Bedingungen schaffen, durch welche die syphilitischen Krankheiten und die Tuberkulose zu Erscheinungen der Vergangenheit werden.

2. Die Zentren unter dem Zwerchfell werden einem Prozess unterworfen, der sie läutert und emporhebt; das Leben des Sakralzentrums wird beherrscht und die normalerweise dort konzentrierte Energie wird - durch das Kehlzentrum - in schöpferischer Lebensweise verausgabt werden; die Energie des Solarplexus wird zum Herzen emporgehoben; damit wird die Neigung des Menschen zum Egoismus aussterben.

3. Vollständige Kuren, die von der Wissenschaft ins Werk gesetzt werden, bringen ein allmähliches Abklingen der Ansteckungsgefahr.

Ein weiterer Grund, der jene Praktiken, Lebensweisen und Gelüste zum Aufhören bringen wird, die für diese Krankheiten verantwortlich sind, ist bis jetzt noch kaum erkannt; Christus wies auf ihn hin, als er von der Zeit sprach, in der kein Geheimnis mehr verborgen bleiben werde und alle Geheimnisse von den Dächern geschrien würden. Die Zunahme telepathischer Empfangsfähigkeit und psychischer Fähigkeiten wie Hellsehen, Hellhören usw. wird schliesslich dazu führen, die Menschen ihrer privaten Sphäre zu berauben, in der man sündigen kann. Die Kräfte, mit deren Hilfe die Meister und die höheren Eingeweihten den psychischen Zustand und die physische Verfassung der Menschheit, ihre Qualität und ihr Bewusstsein feststellen können, beginnen sich schon bei den vorgeschrittenen [237] Menschen zu zeigen. Die Menschen werden sündigen, schlimme Taten begehen und ungeordnetes Verlangen befriedigen, aber all dies wird ihren Mitmenschen bekannt werden; und was sie tun, kann nicht mehr im Geheimen ausgeführt werden. Einige Menschen oder eine Gruppe werden von den Neigungen im Leben eines anderen wissen, ja sogar davon Kenntnis haben, wenn er ein Verlangen seiner niederen Natur befriedigt; und diese Möglichkeit allein wird schon als ein grosses Abschreckungsmittel wirken, - ja als ein viel grösseres, als ihr euch vorstellen könnt. Der Mensch ist dann in der Tat der Hüter seines Bruders, und diese Aufsicht wird die Form des Wissens sowie des «Boykotts und der Sanktionen» annehmen - wie man heute die Bestrafung von Völkern nennt. Ich möchte, dass ihr über diese beiden Methoden, wie falsches Tun betrachtet und behandelt wird, nachdenkt. Sie werden praktisch ganz von selbst angewandt werden als eine Sache des guten Geschmacks, rechten Fühlens und hilfreicher Absicht, von Einzelmenschen und Gruppen gegenüber anderen Einzelmenschen und Gruppen; auf diese Weise werden Verbrechen und die Neigung zu bösem Tun allmählich ausgerottet werden. Man wird erkennen, dass jedes Verbrechen auf irgendeiner Form von Krankheit beruht oder auf mangelnder oder übersteigerter Drüsenfunktion, die wiederum von der Entwicklung oder Unterentwicklung eines Zentrums abhängt. Eine aufgeklärte öffentliche Meinung - die über die Konstitution des Menschen unterrichtet ist und von dem grossen Gesetz von Ursache und Wirkung weiss - wird den Verbrecher mit medizinischen Mitteln behandeln, sich um rechte Umweltbedingungen kümmern und ihn mit Boykott und Sanktionen bestrafen. Ich habe nicht die Zeit, auf diese Dinge weiter einzugehen, aber diese Vorschläge werden euch genug Stoff zum Nachdenken geben.

C. Krebs.

Wir kommen nun zur Erörterung jener zusehends um sich greifenden und typisch atlantischen Krankheit, die wir Krebs nennen.

Wir haben von einer weitverbreiteten, grundlegenden Krankheit gesprochen, die mit dem physischen Körper zusammenhängt; wir haben uns oberflächlich mit einer weiteren beschäftigt, die aus der [238] Begierdennatur stammt. Krebs ist in unserem gegenwärtigen arischen Zyklus ausgesprochen eine Folge der Tätigkeit des niederen, konkreten Verstandesdenkens und der Stimulierung, welche dieses Denken auf den Ätherkörper ausüben kann. Es ist eine grosse Krankheit, die durch Überreizung entsteht, soweit es sich um die arischen Massen handelt; ebenso entstehen ja auch Herzkrankheiten durch starke Stimulierung, denn sie ergreifen vor allem die vorgeschrittenen Menschentypen, die - im Interesse von Geschäft und Menschenführung - oft ihr Leben opfern und die Strafe für den Missbrauch und die zu starke Konzentration von Energie zahlen: es entwickeln sich bei ihnen verschiedene Formen akuter Herzbeschwerden.

Jünger und Eingeweihte neigen ebenfalls zu dieser Krankheit, weil das Herzzentrum zu heftiger Tätigkeit erweckt wird. In dem einen Fall wird die durch das Herz strömende Lebensenergie über das Mass des Erträglichen hinaus dazu verwendet, menschliche Interessen und Probleme zu behandeln; im anderen öffnet sich das Herzzentrum, die dem Herzen auferlegte Belastung ist zu gross und ein Herzleiden ist die Folge. Eine dritte Ursache für Herzkrankheiten liegt in dem vorzeitigen oder absichtlich geplanten Emporheben der Energie aus dem Solarplexus in das Herz, wodurch dieses unerwartet stark belastet wird.

Ich spreche natürlich ganz allgemein; später einmal wird man Beweise dafür finden, dass gewisse Tätigkeitsarten entsprechende Beschwerden im Herzen hervorrufen. Herzkrankheiten werden immer mehr zunehmen, je weiter wir in die Zeit der neuen Stammrasse hineinkommen und zwar besonders während jener Zwischenzeit, in der man das Vorhandensein der Zentren, deren Wesensart und Qualitäten anerkennen lernt und diese folglich zum Gegenstand geschulten Interesses werden. Dem Gedanken folgt Energie und diese gedankliche Konzentration auf die Zentren wird unvermeidlich zu Überreizung aller Zentren führen, auch wenn man noch so vorsichtig ist und die Wissenschaft von den Zentren behutsam entwickelt. Es handelt sich da um etwas, das nicht vermieden werden kann infolge der nervösen, ungleichmässigen Entwicklung des Menschen. [239] Später wird man diese Stimulierung regulieren und beherrschen können; das Herz wird dann nur noch einer allgemeinen, für alle Zentren gleich starken Beanspruchung ausgesetzt sein.

Krebs ist eine Krankheit, die ganz eindeutig mit den Zentren zusammenhängt; man wird entdecken, dass das betreffende Zentrum in dem vom Krebs befallenen Bezirk überaktiv ist, so dass natürlich in verstärktem Mass Energie durch die damit verbundene Körpersubstanz strömt. Diese Energie und die Überreizung eines Zentrums mag nicht nur von der Tätigkeit des Zentrums und dessen Ausstrahlung herrühren, sondern kann auch die Folge einer Unterdrückung sein, die der Wirksamkeit eines bestimmten Zentrums vom Denken her auferlegt wird. So staut sich die Energie und so ergibt sich wieder, dass zuviel konzentrierte Energie in einer bestimmten Region angesammelt wird. Eine der Hauptquellen für Krebs in Beziehung zum Sakralzentrum und daher zu den Geschlechtsorganen ist bei übel beratenen Aspiranten die gutgemeinte Unterdrückung des Geschlechtslebens und aller Gedanken gewesen, die mit diesem zusammenhängen; es sind jene Menschen, welche die mönchische Zölibatslehre des Mittelalters für die Linie des geringsten Widerstandes halten. In jener Zeit lehrten fromme Menschen, dass das Geschlechtsleben böse und unmoralisch sei, etwas, das nicht erwähnt werden dürfe, eine mächtige Quelle für Leid und Ungemach. Normale Reaktionen wurden heftig unterdrückt, anstatt beherrscht und in schöpferische Tätigkeit umgewandelt zu werden; es durften keine Gedanken über das Geschlechtsleben zum Ausdruck kommen. Dennoch folgt die Energie der Richtung der Gedanken. Die Folge war, dass diese besonders stark magnetische Energieart eine immer grössere Anzahl von Zellen und Atomen an sich zog; darin liegt die Ursache für die Tumore, Gewächse und Krebsarten, die heute so stark überhandnehmen. Dasselbe gilt für die gewaltsame Hemmung, die ein Aspirant allen emotionellen Reaktionen und Gefühlen auferlegt. In dem Bemühen, den Astralkörper zu beherrschen, nehmen diese Leute ihre Zuflucht zu direkter Hemmung und Unterdrückung. Dadurch wird das Solarplexuszentrum zu einem grossen Sammelbecken für Energie, die mit drastischen Mitteln zurückgehalten wird. Eine Umwandlung der Emotionen in geistiges [240] Streben, Liebe und gelenkte Beherrschung findet nicht statt und so ruft die Existenz dieses vibrierenden Kräftereservoirs Krebs im Magen, in der Leber und manchmal im ganzen Unterkörper hervor. Ich erwähne diese Ursachen (Überaktivität eines Zentrums und die Zurückhaltung von unausgelebter, gehemmter Energie) lediglich als ergiebige Quellen für Krebs.

Wie man sieht, kommen wir in jedem Fall auf die Tatsache zurück, dass es die Zentren und ihre physiologischen Wirkungen wirklich gibt. Es ist so viel Wert auf die Qualitäten und Merkmale gelegt worden, die der Mensch entwickeln wird, wenn einmal die Zentren alle in der richtigen Weise organisiert und geleitet sind, dass man die Wirkungen der Energie, die sie empfangen und an den physischen Organismus weitergeben, grösstenteils übersehen hat. Daher verdienen zwei Faktoren hinsichtlich der Zentren und des Blutstroms Wiederholung und Beachtung.

1. Der Blutstrom ist das Werkzeug des Drüsensystems, so wie dieses selbst eine Folgeerscheinung der Zentren ist; der Blutstrom trägt jedem Teil des Körpers jene lebensnotwendigen Elemente zu, von denen wir so wenig wissen und die den Menschen psychologisch zu dem machen, was er ist; sie bestimmen und beherrschen also in physischer Hinsicht seine Ausrüstung.

2. Der Blutstrom ist auch das Leben und trägt durch den ganzen Organismus einen Aspekt der von den Zentren aufgespeicherten Energie, der nicht direkt mit dem endokrinen System zusammenhängt; er dringt mit seiner Strahlung in das Blut ein und in alle Venen, Arterien und Kapillaren in dem Bereich, der von dem betreffenden Zentrum beherrscht wird. Diese lokalisierte und qualitätserfüllte, durchdringende Energie des Lebens selbst kann sowohl lebenspendend wie todbringend wirken.

Alle Krankheiten - ausser jenen, die durch Unfälle, Infektionen als Folge von Verwundungen und Epidemien entstehen - können [241] letzten Endes auf irgendeinen bestimmten Zustand der Zentren zurückverfolgt werden, also darauf, dass eine Energie ungezügelt dahinstürmt, überaktiv, missgeleitet oder unzureichend ist, beziehungsweise ganz fehlt oder dass sie zurückgehalten, anstatt nutzbar gemacht und in ein höheres entsprechendes Energiezentrum verwandelt wird. Das Mysterium des Blutes harrt noch immer seiner Lösung und wird im Lauf der Zeit eine immer stärkere Beachtung finden. Die heute so häufigen Anämien sind auch auf ein Übermass an Energie zurückzuführen.

Ich kann nur allgemeine Angaben machen oder Ursachen feststellen und muss es dann dem einsichtsvollen Forscher überlassen die Wirkungen zu studieren, wenn er die von mir gegebenen Hinweise als mögliche Hypothesen angenommen hat. Ein gründliches Studium der ausgangslosen Drüsen (und später des gesamten Drüsenaufbaues des Körpers) und des Blutstromes wird klar und sicher ergeben, dass sie die wichtigste Quelle physischer Beschwerden sind. Die Forscher werden zwangsläufig, wenn auch langsam und mit Geduld, auf die Zentren zurückkommen und sie werden in ihre Überlegungen ein subjektives Nervensystem einbeziehen müssen (das gesamte subjektive System der Nadis, die den Nerven im ganzen Körper zugrundeliegen); sie werden schliesslich beweisen, dass diese Faktoren verantwortlich sind für die vielen Haupt- und subsidiären Krankheiten und jene unklaren Leiden, von denen die Menschheit heimgesucht wird. Der unvoreingenommene Forscher jedoch, der die tatsächliche Existenz der Zentren anerkennt und damit seine Untersuchungen beginnt, der sie als möglicherweise vorhanden und als schliesslich beweisbar ansieht, wird viel schneller vorankommen; man wird dann die Krankheiten durch ein System des Laya-Yoga (der Wissenschaft von den Zentren) unter Kontrolle bringen, das eine sublimierte, veredelte Form des Laya-Yoga aus atlantischen Zeiten ist. Dann wird der fortgeschrittene Schüler die Zentren durch die Macht des Gedankens beherrschen. Im Yoga der Zukunft werden die Zentren durch Meditation, Harmonisierung und richtige Übungen unter die direkte Herrschaft der Seele gebracht werden; [242] das ist etwas ganz anderes als die Beherrschung der Zentren durch den Verstand; aber dafür sind die Massen heute noch nicht reif. Dazu wird die Wissenschaft vom Atem kommen - nicht Atemübungen, wie man sie jetzt lehrt, mit ihren oft so gefährlichen Folgen, sondern es wird vom Denken her ein Atemrhythmus eingesetzt, durch den die Seele wirken kann; dieser Rhythmus braucht auch nichts anderes als den einfachen, rhythmischen, physischen Atem, aber er reorganisiert die feineren Körper und bringt die Zentren zu geordneter Tätigkeit, je nach dem Strahl und der Evolutionsstufe.

Ich beschäftige mich nicht mit der Pathologie dieser Krankheiten. Das ist von der gewöhnlichen Medizin schon ausreichend erörtert und behandelt worden. Ich versuche in diesem Teil unserer Überlegungen nur die subjektiven Ursachen und die objektiven Wirkungen hervorzuheben. Beide müssen miteinander in Verbindung gebracht werden. Die - übermässige oder unzureichende - Aktivität der Zentren ist die subjektive Ursache, die jedoch unerkannt bleibt, ausgenommen vom Esoteriker. Die Ursachen (die offensichtlichen, scheinbaren Ursachen, die selbst wieder die Folgen einer wahren, subjektiven Ursache sind) sind vom physischen Menschen selbst ausgelöst, entweder in diesem oder in einem früheren Leben; das ist ein Punkt, den wir später erörtern werden.

Ich habe euch in den obigen Ausführungen viel Stoff zum Überlegen gegeben und wenn ihr darüber nachdenkt, Fälle und Typen studiert und Merkmale und Qualitäten euch bekannter Menschen beobachtet, die sich schliesslich in irgendeiner Form von Krankheit auswirken, dann wird euch die Erleuchtung kommen.

Nur die Notwendigkeit, die grösseren Krankheitsursachen anzuzeigen und sie nicht zu übersehen, auch wenn das Thema für den Durchschnittsverstand zu esoterisch-tiefgründig ist, hat mich dazu veranlasst, einen zweiten Punkt anzuschliessen:

2. Krankheiten, die aus verborgenen planetarischen Zuständen herrühren.

Es ist mir völlig unmöglich, auf dieses Thema näher einzugehen, denn ich kann auch nicht den kleinsten Hinweis geben, der gegenwärtig eine Nachprüfung erlauben würde. Was ich sage, wird der Leser auf Treu und Glauben hinnehmen müssen; und er kann sich dabei auf die - wie ich glaube - von mir bewiesene Wahrhaftigkeit [243] und Redlichkeit verlassen. Ich werde und kann nur wenig sagen - gerade genug, um auf eine produktive Krankheitsursache hinzuweisen, die so alt ist, dass sie dem Leben unseres Planeten selbst innewohnt. Diese Krankheiten haben keinen subjektiven oder erkennbaren Ursprung; sie sind nicht die Folge emotioneller Zustände oder unerwünschter Gedankengänge. Sie sind nicht psychologischer Art und können nicht auf irgendeine Tätigkeit der Zentren zurückgeführt werden. Sie urständen im planetarisch-irdischen Leben selbst, in seinem Lebensaspekt und haben eine direkte Ausstrahlungswirkung auf die individuellen Atome, aus denen der grob-physische Körper des Menschen besteht. Es ist wichtig, dies zu beachten. Der Ausgangspunkt einer jeden Krankheit dieser Art liegt in unserem Planeten selbst. Diese Ursache beruht also in erster Linie auf einer äusseren Einwirkung bestimmter Emanationen, die von der Oberfläche der Erde herkommen, tief in ihrem Innern erzeugt werden und auf den grob-physischen Körper einstürmen. Diese Strahlungen wirken auf die Energieeinheiten ein, die in ihrer Gesamtheit die Atomsubstanzen des Körpers ausmachen; sie haben keinerlei Beziehung zum Blutstrom oder zum Nervensystem. Sie können daher nicht erkannt oder isoliert werden, da der Mensch heute so hoch organisiert und zur Einheit geworden ist, dass diese äusseren Stosswellen eine unmittelbare Reaktion im Nervensystem hervorrufen; der moderne Arzt ist gegenwärtig nicht in der Lage, zu unterscheiden zwischen den Krankheiten, die aus des Patienten eigenem inneren - körperlichen oder feinstofflichen - Mechanismus stammen und jenen, die durch wesensfremde, aus der Aussenwelt kommende Reize bedingt sind und unmittelbare Wirkungen auf den Empfindungsapparat des Menschen ausüben. Ich meine hier nicht Infektionskrankheiten oder Seuchen.

Vielleicht könnte ich dadurch eine Hilfestellung geben, dass ich den folgenden Punkt hervorhebe: diese verborgene (zur Zeit für uns verborgene) irdisch-planetarische Wirkung auf den physischen Körper ist die Hauptursache des Todes, soweit es sich um die rein tierische Formnatur handelt oder um jene Lebensformen, die es im [244] Tier- und Pflanzenreich und - in einem geringeren Mass und auf tieferer Stufe - auch im Mineralreich gibt. Die Todesursache ist, soweit es sich um den Menschen handelt, in zunehmendem Mass darauf zurückzuführen, dass die Seele selbst den Plan fasst und sich plangemäss zurückzieht, unter dem Druck ihres eigenen, klar ausgesprochenen Willens. Das gilt bis zu einem gewissen Grad für alle Sterbenden, ausser für jene, deren Intelligenz noch so niedrig ist, dass die Seele praktisch nicht mehr sein kann als eine überschattende Kraft. Bei allen Sterbenden, seien sie hoch entwickelt oder nicht, werden die späteren Stadien der Auflösung, die nach dem bewussten Rückzug der Seele eintreten (bewusst von Seiten der Seele und immer mehr auch bewusst von seiten des Sterbenden) von dieser todbringenden Macht des irdisch-planetarischen Lebens selbst übernommen.

Bei den unter dem Menschen stehenden Naturreichen ist der Tod die direkte Folge dieser verborgenen Wirksamkeit unseres Planeten. Als einzigen Gedanken zu dieser Wirksamkeit kann ich euch sagen, dass die Seele aller nicht-menschlichen Lebensformen ein Aspekt ist, welcher der Substanz innewohnt, aus der unser Planet selbst aufgebaut ist. Diese Seele kann in zyklischer Folge zurückgezogen werden, und wenn auch diese Zyklen von der Wissenschaft noch nicht genau bestimmt sind, so ist doch ihr Wirken festgelegt und zuverlässig - es läuft unabhängig von grossen planetarischen Unglücksfällen oder direkten Aktionen des vierten Naturreiches. Diese der Erde eingeborene Macht führt zum Tod eines Tieres und - im grösseren Verlauf der Evolution - zum Erlöschen einer Gattung; sie führt ausserdem zur gegebenen Zeit zum Tod der Formen im Pflanzenreich und sie ist auch eine der Ursachen, die den Herbst des Jahres, das «welke, gelbe Blatt» hervorbringt; sie lässt das Grün des Grases verblassen und bringt jene zyklischen Erscheinungen hervor, die nicht nur den Tod in einer zeitweiligen, vorübergehenden Folge, sondern auch das vollständige Aufhören der Lebenskraft in einer Form verkünden. «Zeiten des Vergehens» sind zyklische Manifestationen des «Zerstörer-Aspektes», der in unserer Erde selbst liegt. Diese Dinge sind natürlich für euch sehr schwer zu begreifen.

Diese ausstrahlende [245] Wirksamkeit des planetarischen Lebens, die zyklisch und immer vorhanden ist, hat eine enge Beziehung zu den Einflüssen des ersten Strahles. Gerade dieser Aspekt des ersten Strahles (Wille oder Macht) bewirkt die Auflösung der Formen die Verwesung und den Zerfall der Körperhülle, bis deren Bestandteile wieder völlig von der Erden-Substanz absorbiert sind. Mit Hilfe einer starken Vorstellungskraft werdet ihr daraufkommen, wie lebenswichtig konstruktiv diese Wirkungsweise der Göttlichkeit sein kann. Der Tod ist immer, vom tiefsten Dunkel der Zeiten an, auf unserem Planeten dagewesen; Formen sind gekommen und gegangen; der Tod hat Pflanzen und Bäume, Tiere und Menschen ungezählte Äonen lang dahingerafft und doch ist die Erde kein Beinhaus, wie es doch angesichts dieser Tatsache sein könnte, sondern ist immer noch voll Schönheit, die nicht einmal von Menschen verdorben werden kann. Sterben, Auflösung und Zerstreuung der Formen, - alles dies geht in jenem Augenblick vor sich, ohne Seuchen zu verursachen oder die Oberfläche der Erde zu verunstalten. Die Folgen der Auflösung haben wohltätige Wirkung. Denkt über diese wohltätige Wirkung und über die Schönheit des göttlichen Planes von Tod und Verschwinden nach.

Beim Menschen hat das Wirken des Todes zweierlei Aspekte; die menschliche Seele unterscheidet sich von der Seele in den nichtmenschlichen Formen insofern, als sie selbst ein volles und - auf ihrer eigenen Ebene - ein wirksames Ausdrucksmittel der drei göttlichen Aspekte ist; sie entscheidet selbst in gewissen Grenzen - die auf Zeitumständen und räumlichen Notwendigkeiten beruhen, über ihren Eintritt in die menschliche Form und ihren Austritt aus dieser. Wenn sie einmal diesen Austritt vollzogen und den Bewusstseinsfaden aus dem Gehirn und den Lebensfaden aus dem Herzen zurückgezogen hat, dauern bestimmte Lebensprozesse noch an; sie stehen jedoch jetzt unter dem Einfluss des planetarischen Lebens, und die physischen Elementarkräfte (die Gesamtheit der lebendigen Atome der Körpernatur) reagieren auf diese Einwirkung. Man beachte bitte das okkulte Paradoxon, dass der Tod das Ergebnis von [246] Lebensvorgängen ist. Der Tod oder die todbringende Energie, die vom Erdenplaneten emaniert, bewirkt die vollständige Zerstörung des Körperorganismus und dessen Reduzierung in seine wesentlichen Elemente - in chemische und mineralische sowie bestimmte anorganische Substanzen, die vom Erdboden selbst absorbiert werden können. Der Tod als Folge der Seelenwirksamkeit führt also dazu, dass sich der «Lichtkörper und die feinstofflichen Körper» vom physischen Körper zurückziehen und dass die grob-materielle Form mit allen Bestandteilen den heilsamen Prozessen irdisch-planetarischer Gewalt überlassen wird. Dieses zweifache Wirken bringt den Tod - so wie wir ihn vom menschlichen Blickpunkt aus kennen.

Es ist hier notwendig, darauf hinzuweisen, dass diese Fähigkeit des planetarischen Logos, die jedem Atom innewohnende Lebensessenz herauszuziehen, etwas zustandebringt, was man eine Verschlechterung im Formaufbau nennen könnte, die an jeder Stelle eintritt, an der die Lebensessenz entweicht. Dies führt zu Zuständen, die schliesslich äusserlich sichtbar werden; so wird eine Krankheit und die «Neigung zum Sterben» erkennbar. Daher kommen das Verwelken einer Blume, der Alterstod eines Tieres oder eines Baumes und die vielen Krankheiten des Menschen - esoterisch betrachtet - durch den Zug des mächtigen Lebens unseres Planeten zustande; es ist dies ein Aspekt dessen, was man fälschlicherweise das Gravitationsgesetz nennt. Dieses Gesetz ist - wieder esoterisch gesehen - ein Aspekt des grossen Gesetzes der Rückkehr, das die Beziehung einer Lebenseinheit in der Form zu ihrem Ursprung bestimmt. «Du bist Staub und zu Staub sollst du wieder werden», ist die Aussage eines okkulten Gesetzes. In einer seltsamen Wortentwicklung kommt das Wort «Staub» - wie jedes gute Wörterbuch zeigt - von zwei Wurzeln, deren eine «Wind» bedeutet, und die andere «in Stücke zerfallen». (engl. «Dust» und «Wind».) Der Sinn dieser beiden Bedeutungen wird klar und die Gedankenfolge ist fesselnd. Mit dem Zurückziehen des Windes oder des Atems ergibt sich ein Zerfall in Stücke und dies ist eine wahre, bedeutsame Aussage. Wenn das grössere Leben das kleinere in sich aufnimmt, verschwindet die Form, in der das Leben gewohnt hat; dies gilt für [247] alle Formen in den untermenschlichen Reichen, die ja auf den starken Zug des planetarischen Lebens reagieren; es gilt ebenso für die menschliche Form, wenn sie dem Ruf der Seele Folge leistet, ihr Lebensprinzip - über das Sutratma - wieder an die Seele zurückzugeben und als Bewusstsein zu ihrer Ausgangsquelle zurückzukehren.

In diesem Prozess, diesem Wechselwirken, zeigt die Form die Folgen davon, dass sie entweder die Lebensflut vom Erdenplaneten empfängt oder dieses Leben nach dem zyklischen Gesetz in das allumfassende Sammelbecken lebendiger Energie entlässt. Von diesen beiden Rückwirkungen hängt Gesundheit oder Krankheit der Form in verschiedenen Stadien und Reaktionszuständen ab, wobei noch andere bestimmende Hilfsfaktoren mitsprechen. Es gibt drei Hauptstufen im Lebenszyklus aller untermenschlichen Formen und ebenso in der menschlichen Form, wenn die Seele nur eine überschattende Kraft, nicht eine integrierte Energie ist:

1. Das Stadium des Einströmens, der Belebung und des Wachstums.

2. Das Stadium des Widerstandes, währenddessen die Form ihre Integrität eine bestimmte Zeit lang - die von ihrer Gattung und Umwelt abhängig - bewahrt; so widersteht sie erfolgreich jedem «Zug» des allumfassenden Lebens und jeglicher Absorption ihrer Lebenskraft.

2. Das Stadium des Widerstandes, währenddessen die Form planetarischen Lebens das schwächer werdende kleinere Leben herauszieht und aufsaugt. Dieser Schwächungsprozess ist ein Teil des zyklischen Gesetzes, worauf schon das alte Sprichwort hinweist: «Die Tage des Menschen sind drei mal zwanzig Jahre und zehn». Wenn eine allgemeine, durchschnittliche Kreislaufepoche in normaler Weise dahingegangen ist, so wird sich sicher und allmählich im Körpergewebe eine geschwächte Stelle zeigen. Dann folgt meistens eine Krankheit oder Verschlechterung eines Teiles der Form und der Tod tritt ein. Die Länge der Zyklen und die Ursache für ihre Beendigung sind ein tiefes Geheimnis und hängen in besonderer Weise mit den verschiedenen Naturreichen, mit den Arten, Typen und [248] Formen in diesen Ansammlungen von Lebensvorgängen zusammen. Diese Zyklen sind bis jetzt nur den Meistern und jenen Eingeweihten bekannt, welche die Aufgabe haben, die Evolution in den untermenschlichen Reichen zu fördern sowie jenen Devas, deren Aufgabe es ist, den ganzen Vorgang zu leiten.

Wie ihr wisst, liegt der grosse Unterschied zwischen dem Menschenreich in den drei Welten und den anderen Naturreichen in dem Faktor des freien Willens. Hinsichtlich des Todes hat dieser freie Wille letzten Endes eine bestimmte Beziehung zur Seele; der Wille der Seele wird, soweit es sich um die Todesentscheidung handelt, entweder bewusst oder unbewusst befolgt; dieser Gedanke bringt viele Folgerungen mit sich, aus denen der Lernende Nutzen ziehen kann, wenn er sie durchdenkt.

Wir kommen damit zu einer weiteren grossen, allgemeinen Aussage über Krankheit und Tod in ihrer Beziehung zur Menschheit:

VIII. Gesetz

Krankheit und Tod sind die Folge zweier tätiger Kräfte. Die eine ist der Wille der Seele, der seinem Instrument sagt: Ich ziehe die Lebensessenz zurück. Die andere ist die magnetische Kraft des Planetarischen Lebens, die dem Leben in dem atomischen Gefüge sagt: Die Stunde der Wiederaufnahme ist da. Kehre zu mir zurück! So handeln alle Formen nach dem zyklischen Gesetz.

Es geht hier um die normale Auflösung der Form am Ende eines Inkarnationszyklus. Bekanntlich wird dieser Zyklus beim Menschen durch bestimmte wichtige, psychologische Faktoren bestimmt, welche «die Stunde des Endes» beschleunigen oder hinausschieben können, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Der Machtspruch der Seele und das «Fiat» des planetarischen Lebens sind letztlich die entscheidenden Faktoren, ausser im Fall eines Krieges, Unfalls, Selbstmords oder einer Epidemie.