Die Grosse Invokation: Ihr Gebrauch und Ihre Bedeutung

 

Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes
ströme Licht herab ins Menschendenken.
Es werde Licht auf Erden.

Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes
ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.
Möge Christus* wiederkommen auf Erden.

Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,
lenke plan‑beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen
zu dem Zweck, dem die Meister wissend dienen.

Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,
entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichts
und siegle zu die Tür zum Übel.

Mögen Licht und Liebe und Kraft den Plan auf Erden wieder herstellen.

*Viele Religionen glauben an einen Weltlehrer der kommen wird „...der Eine...“ und kennen ihn unter Namen wie Krishna, Lord Maitreya, Imam Mahdi, Kalki Avatar und Messias. Diese Namen werden manchmal von Menschen verschiedener Religionen in der Grossen Invokation verwendet.

 

DIE GROSSE INVOKATION

Die Schönheit und Stärke dieser Invokation liegt in  ihrer Einfachheit und darin, dass sie bestimmte Hauptwahrheiten zum Ausdruck bringt, die von allen Menschen als ganz natürlich angenommen werden - die Wahrheit, dass eine Ur-Intelligenz existiert, der wir unklar den Namen Gott geben; die Wahrheit, dass hinter allem äusseren Schein Liebe die treibende Kraft im Universum ist; die Wahrheit, dass eine grosse Individualität auf die Erde kam, von den Christen Christus genannt, und diese Liebe so verkörperte, dass wir sie verstehen konnten; die Wahrheit, dass Liebe und Intelligenz die Auswirkungen dessen sind, was Gottes Wille genannt wird; und schliesslich die selbstverständliche Wahrheit, dass sich der göttliche Plan nur durch die Menschheit selbst entfalten und auswirken kann.

Die ganze Invokation wendet sich an jenes, uns überschattende Energie-Zentrum, das die unmittelbare Ursache aller Geschehnisse auf Erden ist, welche das Hervortreten all dessen anzeigen, was neu und besser ist und auf das Vorwärtsschreiten des menschlichen Bewusstseins in ein grösseres Licht hinweisen.

Das gewöhnliche invokative Verlangen der Menschen war früher seinem Wesen nach selbstsüchtig und in seiner Formulierung nur dem Augenblick angepasst gewesen. Sie haben für sich selbst gebetet; sie haben göttliche Hilfe für diejenigen erfleht, die sie lieben, und haben alle grundlegenden Bedürfnisse in rein materieller Weise verstanden. Die Invokation aber ist ein Welt-Gebet; sie enthält keine persönliche Bitte und entspricht keinem zeitlichen, invokativen Drange; sie drückt die Bedürfnisse der Menschheit aus und dringt durch alle Hindernisse, Zweifel und Fragen hindurch direkt zum Denken und zum Herzen des Einen vor, in Dem wir leben, weben und sind; des Einen, der bei uns bleiben wird , “bis der letzte der müden Pilger seinen Weg nach Hause gefunden hat”.

Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes
ströme Licht herab ins Menschendenken.
Es werde Licht auf Erden.

Die erste Strophe bezieht sich auf das Denken Gottes, den Brennpunkt des göttlichen Lichtes. Es handelt sich hier um die Seele aller Dinge. Der Begriff Seele mit seinem Hauptattribut der Erleuchtung umfasst sowohl die menschliche Seele als auch jenen Höchsten Lichtpunkt, den wir als die überschattende Seele der Menschheit betrachten. Diese Seele bringt Licht und verbreitet Erleuchtung. Man soll sich immer vor Augen halten, dass Licht aktive Energie ist.

Wenn wir das göttliche Denken anrufen mit den Worten: “Es ströme Licht herab ins Menschendenken; es werde Licht auf Erden”, so geben wir einem der dringendsten Bedürfnisse der Menschheit Ausdruck, und – wenn Invokation und Gebet wirklich etwas bedeuten – ist die Antwort gewiss und ausser Zweifel. Die Tatsache, dass die Menschen aller Zeiten seit jeher und unter allen Lebensumständen den Drang in sich hatten, ein unsichtbares geistiges Zentrum um Hilfe anzuflehen, ist ein sicheres Zeichen, dass solch ein Zentrum existiert. Invokation ist so alt wie die Menschheit selbst.

Christus hat uns gesagt, dass die Menschen "eher die Dunkelheit als das Licht lieben, weil ihre Werke böse sind." Doch eines der schönsten Dinge, die sich in unserer Zeit offenbaren, ist, dass Licht projiziert wird, wo Dunkelheit herrscht und dass es nichts Verborgenes gibt, das nicht eines Tages offenbart wird. Die Menschen erkennen die Dunkelheit und das vorhandene Elend und begrüßen das Licht mit Freude. Die Erleuchtung des menschlichen Geistes, die Dinge so sehen zu können, wie sie sind, kann für richtige Motive sorgen, und der Weg zu rechten menschlichen Beziehungen ist dann ein Hauptbedürfnis. Im Licht der Erleuchtung, werden wir das Licht sehen; und der Tag wird kommen, wenn Tausende von Menschen und unzählige Gruppen in der Lage sein werden mit Hermes und Christus zu sagen: "Ich bin (wir sind) das Licht der Welt".

Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes
ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.
Möge Christus wiederkommen auf Erden.

Die zweite Strophe bezieht sich auf das Herz Gottes, den Brennpunkt der Liebe. Dieses “Herz” der manifestierten Welt ist die Geistige Hierarchie - jene grosse Vermittlungsstelle, welche die Liebe auf jede Form innerhalb der göttlichen Offenbarung überträgt.
Die Liebe ist eine Energie, welche die Herzen der Männer und Frauen erreichen und die Menschheit mit der Qualität von liebendem Verstehen durchdringen muss, denn das ist es, was die Verbindung von Liebe und Intelligenz ausdrückt.
Wenn die Diener der Menschheit bewusst unter der Anerkennung Christi arbeiten, dann wird die Zeit kommen, wo Er sich wieder frei und öffentlich unter den Menschen zeigen kann. Dann kann Er öffentlich erkannt werden und Sein Werk sowohl auf der äusseren, als auch auf der inneren Seite des Lebens durchführen. Christus sprach, als Er Seinen Jüngern Lebewohl sagte: “Siehe, ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende”.
Wenn Christus kommt, wird Seine besondere Bewusstseinsqualität in grosser Aktivität unter den Menschen aufblühen. Er wird die Macht und die besondere Energie intuitiver Liebe in der Welt freimachen. Die Verteilung dieser Energie der Liebe wird zweierlei Folgen haben:

Erstens: Die tätige Energie liebevollen Verstehens wird eine ungeheure Reaktion gegen die Macht des Hasses auslösen. Zu hassen, trennend oder sich für exklusiv zu halten, wird als die einzige Sünde gelten, denn man wird erkennen, dass alles, was jetzt als Sünde oder als Unrecht bezeichnet wird, nur dem Hasse entstammt oder seiner Folge, dem asozialen Bewusstsein.
Zweitens: Zur Förderung des guten Willens und zur Begründung rechter menschlicher Beziehungen werden sich in jedem Land zahllose Männer und Frauen zu Gruppen zusammenschliessen. Ihre Zahl wird so gross sein, dass sie sich aus einer kleinen und relativ unwichtigen Minderheit heraus zur grössten und einflussreichsten Kraft in der Welt entwickeln werden.

Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,
lenke plan-beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen
zu dem Zweck, dem die Meister wissend dienen.

Die dritte Strophe enthält die Bitte, dass der menschliche Wille mit dem göttlichen Willen in Übereinstimmung gebracht werden kann, auch wenn dies wahrscheinlich nicht verstanden wird.

Diese drei Zeilen weisen darauf hin, dass die Menschheit die Absicht Gottes noch nicht erfassen kann, also jenen Aspekt des göttlichen Willens, der einen direkten Ausdruck auf Erden sucht. Doch so sicher, wie die Absicht Gottes den menschlichen Willen zu beeindrucken sucht, drückt sie sich in menschlichen Begriffen als Guter Wille aus, als feste Entschlossenheit, oder als bestimmte Absicht, rechte menschliche Beziehungen zustande zu bringen.

Der göttliche Wille bleibt seinem Innersten Wesen nach das grosse Mysterium. Sogar Christus selber rang mit dem Problem des göttlichen Willens und wandte sich in dem Augenblick, als Er zum ersten Mal das Ausmass und die Schwierigkeit Seiner Mission als Welterlöser erkannt hatte, an den Vater. Damals rief Er laut: “Vater, nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!” Diese Worte kennzeichneten den Verzicht auf die Mittel, mit deren Hilfe Er versucht hatte, die Menschheit zu retten; es bedeutete für Ihn das, was zu jener Zeit als augenscheinlicher Misserfolg und als Nichterfüllung Seiner Mission hätte erscheinen können. Fast 2000 Jahre lang hat Er mit der Vollendung dieser Mission gewartet. Er kann die Ihm übertragene Mission nicht durchführen, ohne dass die Menschheit Ihm durch entsprechende Leistungen entgegenkommt.

Diese Invokation ist in einem speziellen und wesentlichen Sinne das Eigene Mantram von Christus. Ihr Klang ist hinausgegangen in die ganze Welt - dadurch, dass Er sie aussprach, und dass sie durch die Geistige Hierarchie gebraucht wird. Jetzt müssen ihre Worte in die ganze Welt hinausgehen, indem die Menschen überall diese Invokation sprechen, und ihrer inneren Bedeutung muss zu gegebener Zeit durch die Massen Ausdruck verliehen werden. Dann kann Christus „wiederkehren zur Erde“ und „die Arbeit seiner Seele sehen und zufrieden sein.“

Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,
entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichtes
und siegle zu die Tür zum Übel.

Nachdem wir die drei Aspekte oder Wirkkräfte des Denkens, der Liebe und des Willens angerufen haben, wird in der vierten Strophe darauf hingewiesen, dass die Verankerung all dieser Kräfte innerhalb der Menschheit selbst, in “dem Zentrum, das wir Menschheit nennen”, stattfindet. Hier und nur hier allein können alle drei göttlichen Eigenschaften - in Zeit und Raum - zum Ausdruck und zur Vollendung kommen; hier allein kann die Liebe in Wahrheit geboren werden, kann sich die Intelligenz in richtiger Weise betätigen und der Wille Gottes Seinen wirksamen Willen zum Guten bezeugen. Durch die Menschheit allein und auf sich selbst gestellt (ausgenommen die Hilfe des göttlichen Geistes in jedem menschlichen Wesen) kann die „Tür zum Übel“ versiegelt werden.

Vielleicht bedarf die letzte Zeile der vierten Strophe einer Erklärung. Hier wird symbolisch die Idee ausgedrückt, böse Absichten unwirksam zu machen und auszuschalten. Es gibt keinen speziellen Ort für das Übel. Im Buch der Offenbarungen, dem Neuen Testament, wird vom Bösen gesprochen, von der Vernichtung des Teufels und davon, dem Satan die Macht zu entreissen.

Die “Tür zum Übel” wird von der Menschheit offen gehalten durch ihre selbstsüchtigen Wünsche, ihren Hass und Trennungsgeist, durch ihre Gier, ihre rassischen und nationalen Schranken, ihren niederen persönlichen Ehrgeiz, ihr Verlangen nach Macht und durch ihre Grausamkeit. In dem Masse, wie guter Wille und Licht in Gedanken und Herzen einströmen, werden diese bösen Eigenschaften und die gelenkten Energien, welche die Tür zum Übel offen halten, einer Sehnsucht nach rechten menschlichen Beziehungen Platz machen und den Entschluss wecken, eine bessere und friedlichere Welt zu erschaffen und dem Willen zum Guten überall Ausdruck zu verleihen. In dem Masse, wie diese Eigenschaften die alten und unerwünschten unwirksam machen, wird die Tür zum Übel - symbolisch verstanden - sich langsam schliessen, und zwar durch das blosse Gewicht der öffentlichen Meinung und durch richtiges menschliches Wünschen. Nichts wird dies wohl aufhalten können.

Auf diese Weise wird der ursprüngliche göttliche Plan auf Erden wieder hergestellt werden. Gleichzeitig wird sich die Tür zur Welt der geistigen Wirklichkeit vor der Menschheit auftun und die Tür zum Übel wird sich schliessen. Dadurch entfaltet sich der Plan der Liebe und des Lichtes durch “das Zentrum, das wir Menschheit nennen” und versetzt dem Übel, dem Egoismus, der Getrenntheit den Todesstoss und versiegelt sie für immer in das Grab des Todes. Dadurch wird ebenfalls die Absicht des Schöpfers aller Dinge erfüllt.

Mögen Licht und Liebe und Kraft den Plan auf Erden wiederherstellen.

Es ist offensichtlich, dass die drei ersten Strophen oder Verse die drei allgemein anerkannten Aspekte des göttlichen Lebens anrufen, nämlich das Denken Gottes, die Liebe Gottes und den Willen oder die Absicht Gottes; die vierte Strophe weist auf die Beziehung der Menschheit zu diesen drei Energien der Intelligenz, der Liebe und des Willens hin und betont die grosse Verantwortung und Pflicht der Menschheit, Liebe und Licht auf Erden zu verbreiten, um den Plan wiederherzustellen. Dieser Plan ruft die Menschheit auf, die Liebe zum Ausdruck zu bringen und fordert Männer und Frauen dazu heraus „ihr Licht scheinen zu lassen”. Dann folgt die letzte feierliche Forderung, dass dieser Plan der Liebe und des Lichtes, der sich durch die Menschheit auswirkt, „die Tür zum Übel versiegeln möge”.

Die Schlusszeile enthält die Idee der Wiederherstellung und gibt den Grundton für die Zukunft an; sie besagt auch, dass der Tag kommen wird, an dem die ursprüngliche Idee Gottes und Seine grundlegende Absicht nicht mehr durch die “kleinen Menschenwillen”, durch Böses und durch puren Materialismus und Selbstsucht vereitelt werden. Dann wird die göttliche Absicht durch die verwandelten Herzen und Ziele der Menschheit erfüllt werden.

DER TIEFERE SINN DER GROSSEN INVOKATION

Die Grosse Invokation kann, wenn sie einmal genügend weite Verbreitung erfährt, für die Neue Weltreligion das werden, was das „Vater Unser“ für die Christenheit und der Psalm 23 für den geistig eingestellten Juden geworden ist. Dreifach kann die Annäherung an dieses grosse Gebet oder diese Anrufung sein:

1. Von dem allgemeinen Publikum.

2. Von den Esoterikern oder den Aspiranten und Jüngern in der Welt.

3. Von den Mitgliedern der Hierarchie

Erstens, das allgemeine Publikum wird die Invokation als ein Gebet zum transzendenten Gott auffassen, denn es wird noch nicht imstande sein, Ihn als der Schöpfung innewohnend zu erkennen. Die grossen Massen werden die Invokation auf den Schwingen der Hoffnung aussenden - der Hoffnung auf Licht, Liebe und Frieden, nach denen sie sich sehnen. Sie werden die Invokation auch als Gebet zur Erleuchtung der Regierenden und Führer all derjenigen Gruppen betrachten, welche die Angelegenheiten der Welt in den Händen haben; als ein Gebet für das Einströmen von Liebe und Verstehen unter den Menschen, so dass sie friedlich miteinander leben können. Als ein Bitten, dass Gottes Wille geschehe, - ein Wille, von dem sie nichts wissen können und der ihnen so unerforschlich und so allumfassend vorkommt, dass Geduld ihre normale Reaktion ist und die Bereitschaft, Fragen zu unterlassen. Das Gebet bedeutet ferner für sie die Stärkung der menschlichen Verantwortlichkeit, damit die erkannten Übel, welche die Menschheit heute quälen, beseitigt werden können. Letztendlich werden sie die Invokation als ein Gebet sehen für die Wiederherstellung eines vagen Urzustandes von Glückseligkeit, wo Unglück und Schmerz auf der Erde verschwinden. Das alles ist für die Menschen durchaus gut und hilfreich und ausserdem unmittelbar zu erreichen.

Zweitens, die Invokation wird Esoterikern, Aspiranten und geistig gesinnten Menschen eine tiefere verständnisvollere Annäherung ermöglichen. Ihnen wird sie das Erkennen der Welt der Ursachen und Derer näherrücken, die subjektiv hinter den Weltangelegenheiten stehen und die geistigen Lenker unseres Lebens sind. Sie sind bereit, jene mit echter Vision zu ermuntern und nicht nur die Ursachen von Geschehnissen auf allen Lebensgebieten aufzuzeigen, sondern auch diejenigen Offenbarungen zu enthüllen, die die Menschheit fähig machen werden, aus der Finsternis heraus ins Licht zu schreiten.

Diese grundlegende Haltung wird eine weit in die Welt ausstrahlende Reaktion hervorrufen und eine von Jüngern gesteuerte Ära geistiger Erziehung - von Esoterikern vorangetrieben - wird heranreifen. Diese Ära begann 1875 damit, dass die Tatsache der Existenz von Meistern der Weisheit verkündet wurde. Sie wurde trotz falscher Darstellungen, trotz Angriffen und Verächtlichmachung der Idee, weitergetragen. Hilfreich ist hier die Erkenntnis der tatsächlich vorhandenen, substanziellen Qualität verfügbarer Beweise und die intuitive Bekräftigung des Erkannten durch okkulte Studierende und eines grossen Teils der intelligenten Oberschicht in aller Welt gewesen.

Es taucht ein neuer Typus von Mystikern auf, der sich dadurch von den Mystikern der Vergangenheit unterscheidet, dass er sich nicht nur für religiöse und kirchliche Angelegenheiten interessiert, sondern sich auch für die aktuellen Weltprobleme einsetzt; was ihn ferner kennzeichnet, ist auch das Fehlen von Interesse an seiner persönlichen Entwicklung, sowie seine Fähigkeit, den innewohnenden Gott in allen Glaubenslehren und nicht nur in seiner eigenen Glaubensrichtung zu sehen; darüber hinaus vermag er auch sein Leben im Lichte der göttlichen Gegenwart zu führen. Alle Mystiker haben das mehr oder weniger gemeistert, aber der moderne Mystiker weicht darin von jenen früheren ab, da ihm (oder Ihr) nun gegeben ist, anderen die Erfordernisse des Pfades technisch präzis klarzumachen. Sie verbinden beides, Kopf und Herz, Intelligenz und Gefühl und dazu kommt noch eine intuitive Empfänglichkeit, die früher gefehlt hat. Heute erleuchtet das klare Licht der Geistigen Hierarchie den Weg der modernen Mystiker und nicht nur das Licht ihrer eigenen Seelen; dies wird in zunehmendem Masse der Fall sein.

Drittens, zwischen beiden Gruppen - dem grossen Publikum und den Weltaspiranten auf ihren verschiedenen Stufen - stehen jene, die, aufgrund tieferer Einsicht und Verständnis aus dem allgemeinen Durchschnitt herausragen; sie halten ein Niemandsland besetzt, einerseits als Vermittler zwischen den Massen und den Esoterikern und andererseits zwischen den Esoterikern und den Mitgliedern der Hierarchie. Vergesst nicht, auch Sie gebrauchen die Grosse Invokation; und kein Tag vergeht, an dem Christus Selber sie nicht ertönen lässt.

Der Gebrauch dieses Gebetes oder Anrufes und die wachsende Erwartung auf das Kommen des Christus machen gegenwärtig die grösste Hoffnung der Menschheit aus. Grosse Gottessöhne sind von jeher gekommen auf das Verlangen der Menschheit hin und werden dies immer tun. Und Er, auf Den alle Menschen heutzutage warten, ist bereits auf dem Wege.

INVOKATION UND GEBET

Die Wissenschaft von der Invokation ist in Wirklichkeit das intelligente Ordnen geistiger Energie und der Kräfte der Liebe; und diese werden bei richtigem Einsatz die Reaktion geistiger Wesen erwecken, welche frei unter den Menschen arbeiten können und auf diese Weise enge Verbindung und stetige Kommunikation zwischen der Menschheit und der Geistigen Hierarchie herzustellen vermögen. Man könnte sagen, dass Invokation von dreierlei Art sein kann: Zunächst gibt es das Verlangen der Massen, dem sie unbewusst Ausdruck geben, und den flehentlichen Aufschrei, der in Krisenzeiten - wie der jetzigen - aus den Herzen der Menschen kommt. Dieser invokative Schrei steigt unaufhörlich aus den Herzen jener Menschen empor, die mitten im Elend leben; er ist an jene überirdische Macht gerichtet, von der die Menschen annehmen und erwarten, dass ihnen in Augenblicken höchster Not Hilfe zuteil wird. Diese grosse und wortlose Invokation steigt heute aus allen Winkeln der Erde empor. Desweiteren findet man den invokativen Geist bei aufrichtigen Männern und Frauen, wenn sie an den Riten ihrer Religion teilnehmen und sich die Gelegenheit gemeinsamen Gottesdienstes und Gebetes zunutze machen, um Gott ihre Bitten um Hilfe zu Füssen zu legen. Diese Gruppe bildet im Verein mit den grossen Massen eine riesige Welle von invokativer Bitte; ihre vereinten Bitten und Absichten sind zur Zeit sehr deutlich und ihr Ruf dringt bis zum Allerhöchsten empor. Zuletzt sind da die geschulten Jünger und Aspiranten in der Welt, die bestimmte Wortformulierungen, gewisse sorgfältig erwogene Invokationen gebrauchen – und während sie das tun - vereinigen sie die invokativen Hilferufe und den invokativen Appell der beiden anderen Gruppen in einem Brennpunkt und geben ihm Kraft und die richtige Richtung. Diese drei Gruppen schwingen derzeit, bewusst oder unbewusst, in voller Aktivität; ihre vereinten Anstrengungen sind Gewähr dafür, dass daraus Evokation resultiert.

Durch Invokation, Gebet oder Aspiration - es ist nicht von Bedeutung welches Wort wir gebrauchen - werden geistige Energien erschlossen und zur Wirksamkeit gebracht und können vermittels klarem, gelenkten Denken und mentaler Wahrnehmung zu Zielen des menschlichen Wünschens gemacht werden.

Diese Invokation ist im wesentlichen ein Gebet, in dem höchstes Wünschen,
Streben und geistiges Verlangen der Menschheitsseele zur Synthese vereint werden.

So muss sie auch angewandt werden.

Wenn der geschulte Jünger oder der nach Jüngerschaft Strebende sie gebraucht, so wird er eine Haltung der Meditation einnehmen, d.h. eine Einstellung der Konzentration, geistigen Ausrichtung und Empfangsbereitschaft. Dann wird der Jünger beten und wird die Haltung der Meditation (eine innere mentale Einstellung und feste Entschlossenheit) einnehmen, doch er gebraucht die Methode des Gebetes, die ein machtvolles Mittel zur Begründung und Aufrechterhaltung rechter geistiger und menschlicher Beziehungen ist. Wenn er in meditativer Haltung das Gebet benutzt (vermittels der Invokation), so erreicht er eine derartige Beziehung zur Masse der Menschheit, wie sie ihm sonst nicht möglich wäre; er kann zum Werkzeug des erkannten aber noch unausgesprochenen Verlangens der Menschen werden und sich gleichzeitig mit der Geistigen Hierarchie verbinden, die durch Massenverlangen hervorgerufen wird.

Auf unserem Planeten vollzieht sich, in vielen unterschiedlichen Stadien, eine gigantische Gruppen-Meditation. Alle diese meditierenden Einheiten und reflektierenden Gruppen sind durch die Einheitlichkeit ihrer geistigen Motive verbunden; sie suchen engere Zusammenarbeit und Gruppenbemühen, um ihr meditatives Wirken - bewusst oder unbewusst - in einen Status positiver universaler Stille zu führen, damit die Formulierung geistigen Wünschens erfolgreich transportiert werden kann und der Empfang geistiger Energie ein gemeinsames Empfangen werden kann. So geschieht -  durch das Gebet des Einzelnen, durch Meditation und Invokation und eine riesige Gesamtanstrengung - eine Ausrichtung, welche, sobald sie stärker wird, der ganzen Menschheit dienen kann.

Jeder kann dazu beitragen durch die Umstellung seiner Gedanken - und Ideenwelt, durch Kultivierung eines liebenden Geistes und den Gebrauch der Grossen Invokation, durch welche diese geistigen Kräfte und Energien - die so dringend benötigt werden – angerufen werden können.

Konzentrieren Sie sich auf die Invokation von dem Standpunkt aus, dass sie die göttliche Absicht verkörpert und die Ergebnisse des göttlichen Denkens zusammenfasst. Konzentrieren Sie Ihr meditatives Denken und Ihr Reflexionsvermögen darauf. Suchen Sie nach der abstrakten Idee, die dieser Invokation zugrunde liegt - sie existiert. Benützen Sie die Sätze der Invokation als Sprungbretter zu gewissen Ebenen des Denkens, die bisher nicht erreicht wurden.

DER URSPRUNG DER INVOKATION

Die Menschheit ruft auf verschiedene Wegen die Göttliche Nähe an: durch die unvollkommenen, unausgesprochenen Bitten der Massen; und ebenso durch die geplante, klar definierte Invokation des geistig ausgerichteten Aspiranten, des intelligent überzeugten Arbeiters, defined invocation of the spiritually oriented aspirant, the intelligently convinced worker.

Diesem Faktor der Invokation, wie er durch die Menschen der Welt zum Ausdruck kommt, wurde wenig Aufmerksamkeit geschenkt; trotzdem ist der invokative Ruf der Menschheit durch die Jahrhunderte hindurch zur Hierarchie empor gestiegen und hat Erwiderung hervorgerufen. Zur Veranschaulichung dient uns die geistige Verkündung Shri Krishnas, die im Lied des Herrn, der Bhagavad Gita zu finden ist; sie war eine vorbereitende Anzeige für das Kommen von Christus. In jenem Lied sagt Er:

„Immer, wenn das Gesetz seine Kraft verliert und auf allen Seiten Gesetzlosigkeit aufsteigt, dann erscheine Ich. Für die Erlösung der Rechtschaffenen und die Vernichtung jener, die da Böses tun, für das feste Verankern des Gesetzes komme Ich, Zeitalter nach Zeitalter zur Geburt.“

Christus kam während der gesetzlosen und bösen Zeit des Römischen Reiches.

Ein anderes Beispiel einer bemerkenswerten und sehr alten Invokation befindet sich in der Gayatri, wo die Menschen die Sonne mit den folgenden Worten anrufen:

„Enthülle uns das Antlitz der wahren geistigen Sonne, das hinter einer Scheibe goldenen Lichtes verborgen ist; damit wir die Wahrheit erkennen und unsere ganze Pflicht erfüllen, auf dem Rückweg zu Deinen heiligen Füssen.“

Diesem sollten wir auch die Vier Edlen Wahrheiten beifügen, wie sie von Buddha verkündet wurden und die uns allen so wohl bekannt sind, da sie die Ursachen und die Quellen aller Sorgen, die die Menschheit betreffen, zusammenfassen. Es gibt viele Übersetzungen dieser Wahrheiten; alle übermitteln das gleiche Sehnen und Anrufen und haben dieselbe Bedeutung. Während der Entstehung des jüdischen Glaubenssystems wurde - bezüglich des menschlichen Verhaltens- durch die Worte der Zehn Gebote eine Erklärung abgegeben; auf diese hat sich das Menschengesetz gegründet und auf dieses die Gesetze, die im Westen zur Regulierung der Beziehungen der Menschen untereinander entstanden sind. Dann kam Christus und gab uns das fundamentale Gesetz des Universums, das Gesetz der Liebe. Er gab uns auch das „Vater Unser“ mit seiner Betonung auf der Vaterschaft Gottes, dem Kommen des Gottesreiches und richtigen, menschlichen Beziehungen.

Heute steht die Menschheit auf einem ganz besonderen, einzigartigen Mittelpunkt, nämlich zwischen einer unseligen Vergangenheit und einer Zukunft voller Versprechung, die sich erfüllen wird, falls das Wiedererscheinen von Christus erkannt wird und Vorbereitung für Sein Kommen stattfindet. Voller Erwartung ist die Gegenwart und auch voller Schwierigkeiten; in den Händen von menschlichen Wesen liegt heute und in unmittelbarer Zukunft das Schicksal der Welt und – falls es ehrfurchtsvoll gesagt werden darf - die unmittelbare Aktivität des Christus. Die Schrecken des Krieges und die Bedrängnis der ganzen Menschenfamilie veranlasste Christus im Jahre 1945 zu einer grossen Entscheidung - einer Entscheidung, die ihren Ausdruck in zwei überaus wichtigen Erklärungen fand. Damals verkündete Er der versammelten Geistigen Hierarchie und allen Seinen Dienern und Jüngern auf der Erde, dass Er entschlossen sei, wieder in physischen Kontakt mit der Menschheit zu treten, sobald sie die ersten Schritte zur Entstehung Richtiger Menschlicher Beziehungen zustande gebracht haben würde. Er gab der Welt (zur Nutzung für den „Mann oder die Frau auf der Strasse“) eines der ältesten jemals bekannten Gebete -  aber es war eines, das davor von niemandem gesprochen werden durfte ausgenommen die höchsten geistigen Wesen. Wie es heisst, gebrauchte Er es Selbst erstmalig zur Zeit des Juni-Vollmondes 1945, der als Christus-Vollmond angesehen wird, so wie der Mai-Vollmond als der des Buddha gilt. Es war nicht leicht, diese alten Sätze - so alt, dass kein Zeitpunkt für Entstehung oder Hintergrund nennbar ist - in moderne Worte zu übertragen. Aber es ist geschehen - und so mag die Grosse Invokation möglicherweise das Weltgebet werden.

Das menschliche Denken ist derart reaktionär, dass die Behauptung, dass sie eines der grössten Weltgebete ist und den anderen Äusserungen geistigen Verlangens und geistiger Absicht gleich kommt, Kritik hervorruft. Das ist nicht wichtig. In der Frühzeit des Christentums gebrauchten nur wenige - sehr wenige - das “Vater Unser”, denn es musste schriftlich festgehalten, in verständlichen Worten ausgedrückt und angemessen übersetzt werden, ehe dessen weitverbreiteter Gebrauch möglich wurde. Es dauerte Jahrhunderte, bis dieses Unternehmen vollendet war. Heute haben wir alle Mittel für schnelle Verbreitung und diese wurden in Bezug auf die Grosse Invokation alle angewendet.

DIE BESTIMMUNG DER MENSCHHEIT

Diese wenigen Gedanken werden vielleicht dazu dienen, die Invokation in Ihrem Geiste lebendig werden zu lassen, so dass diese mit neuem, starkem Leben erfüllt wird. Sie ist in einzigartiger Weise mit allen wahren und alten Glaubensrichtungen verbunden; sie verleiht Hoffnung für die Zukunft und ist in der Gegenwart bedeutungsvoll und von praktischer Wichtigkeit. Sie ist nicht unbestimmt und nebelhaft. Sie sagt triumphierend: „Es werde Licht auf Erden; möge Christus wiederkehren auf Erden; es lenke plan -beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen; lass den Plan... die Tür zum Übel versiegeln“. Zum Schluss fasst sie alles in den kraftvollen Worten zusammen: „Mögen Licht und Liebe und Kraft, den Plan auf Erden wieder herstellen.” Immer wieder wird der Nachdruck auf den Ort der Erscheinung und Manifestation gelegt: Die Erde.

Sie bringt die Grundbedürfnisse der heutigen Menschheit zum Ausdruck –
das Bedürfnis nach Licht und Liebe, nach Verstehen des göttlichen Willens
und nach Beendigung des Übels.

Sie werden beim Studium der Invokation bereits bemerkt haben, dass eine enge Beziehung zwischen der ersten und der letzten Strophe besteht. Diese Zeit ist noch nicht da, aber wenn die Menschheit mit der vorgesehenen Zeit Schritt hält und richtiges Verlangen stark genug ist, dann kann zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte diese Bestimmung öffentlich erkannt und die Menschheit in zunehmendem Masse und freiwillig zu einer Tätigkeit gebracht werden, die in besonderer Weise ihre eigentliche Bestimmung ist. Dies ist wiederum eines der Hauptziele der Invokation. Ihr ständiger Gebrauch wird zu einem umfassenderen Überblick über die geistige Entwicklung führen und der Menschheit ein synthetisches Denken verleihen, das früher gefehlt hat. Wenn“das Licht herabströmt ins Menschendenken”, wird der göttliche Plan in weiterem Sinne erfasst und der Wille zum Guten stärker ersehnt und angerufen werden.

Die Bestimmung der Menschheit ist es, der Ausdruck des Denkens Gottes zu sein
und auf diese Weise aktive Intelligenz, gegründet auf Liebe und
vollführt durch den Willen, auszudrücken.

Dieser grosse invokatorische Ruf ist ein dreifacher. Es ist der Ruf nach Licht für den Weg und nach Licht, das in die dunklen Orte der Erde fliessen soll. Es ist auch ein Ruf nach mehr Liebe in der Welt, wie er durch die Menschen des guten Willens und der Menschenfreunde geäussert wird; schliesslich ist es auch der intuitive Ruf der Aspiranten und Jünger, um in der Welt dem Willens Gottes Ausdruck zu geben. Die instinktiven Durchschnittsmenschen, die Männer und Frauen des guten Willens und die Jünger der Welt sind bei dieser Invokation alle mitbeteiligt und bringen die Eigenschaften des Instinktes, der Intelligenz und der Intuition hinein. Alle sind in dieser grossen Invokation miteinander verbunden. Halten Sie sich diese grundlegende Verschmelzung, die jetzt zum Ausdruck kommt, ständig vor Augen und fassen Sie Mut im Gedanken an diese grosse gemeinsame Annäherung an die Quelle allen Lebens, aller Liebe und allen Lichts. Nichts kann diesem vereinten Verlangen der Menschen in aller Welt – auf welcher Stufe auch immer sie sich befinden mögen – Widerstand leisten. Die überragende Bedeutung dieser kosmischen,planetarischen und individuellen Ausrichtung, des Gebetes oder der Invokation besteht darin, dass als Ergebnis der richtigen Anwendung ein geistiges Einströmen aus den höchsten Quellen direkt zum Herzen der Menschheit erfolgen kann.

Die Einmaligkeit dieser Invokation besteht darin, dass sie in Wirklichkeit eine grosse Methode der Integration ist. Sie bringt den Vater, den Christus und die Menschheit in eine grosse Beziehung zueinander. Christus hat stets die Vaterschaft Gottes - anstelle des grausamen, eifersüchtigen Stammesgottes Jehova - betont. Im 17. Kapitel des Johannesevangeliums (welches ein weiteres der großen, geistigen Aussagen der Welt beinhaltet), betont Christus die Beziehung des Christusbewusstseins zum Bewusstsein der Gottheit selbst. Er verknüpfte den Begriff des Geistes mit dem voll entwickelten, seelendurchdrungenen menschlichen Wesen und die zugrundeliegende Einheit zwischen allen verkörperten Wesen und dem Vater.

Die Grosse Invokation fasst den Willen des Vaters, die Liebe der Geistigen Hierarchie
und den Dienst der Menschheit in einem grossen Energie-Dreieck zusammen;
dieses Dreieck wird zwei Hauptresultate zur Folge haben:

„Die Versiegelung der Tür zum Übel ” und die „Entfaltung des Planes der Liebe und des Lichtes“ durch die Kraft Gottes, die durch die Invokation auf Erden freigemacht wird.

Diese Invokation ist auch deshalb einzigartig, weil sie alle drei göttlichen Aspekte gleichzeitig anruft.

Niemand kann diese Invokation oder Gebet für Erleuchtung und Liebe anwenden, ohne dadurch machtvolle Veränderungen in seiner Lebens-Einstellung und Absicht zu verursachen. Charakter und Ziele werden sich ändern, das Leben wird anders und in geistiger Hinsicht wertvoll werden. „Wie der Mensch im Herzen denkt, so ist er”, ist ein Grundgesetz der Natur. Die ständige Hinwendung des Denkens auf das Bedürfnis nach Licht und auf die Erwartung nach Erleuchtung kann und wird nicht ohne Wirkung bleiben.

Die einzige Sorge der Geistigen Hierarchie des Planeten ist, dass die Menschheit als Ganzes diese geistige Gelegenheit auch nutzt; eine Gelegenheit, die sich heute in einem weit dringlicherem Masse anbietet als je vorher. Eben deshalb ist uns in dieser Zeit der Gelegenheit die Grosse Invokation gegeben worden, zum Gebrauch und zur Zusammenarbeit mit Jenen, die sie zum Heil der Menschheit anwenden.

WELTINVOKATIONSTAG

Diese Invokation gehört keiner Einzelperson oder Gruppe, sondern der ganzen Menschheit. Zehntausende von Menschen guten Willens auf der ganzen Welt wenden sie jeden Tag an.

Der Höhepunkt dieser ständigen, invokativen Anrufung fällt jedes Jahr auf den Tag des Juni-Vollmondes. (Das ist der Vollmond der Zwillinge, der manchmal auch im Mai stattfindet. Die Zeit des Vollmondes wird durch Kalenderverschiedenheiten nicht beeinflusst und ist deshalb in der ganzen Welt anerkannt). An diesem Tag ertönt eine weltweite, gleichzeitig ausgesprochene Invokation als grosse, invokative Bitte zum Wohle der gesamten Menschheit

Das Juni-Fest, das so eindeutig das des Christus ist und Seine nahe Beziehung zur Menschheit betont, umfasst in Wirklichkeit drei ganze Tage, von denen jeder seinen eigenen Grundton hat:

1. Der Grundton der LIEBE in ihrem hierarchischen Sinne - frei von Gefühlen, Emotionen und persönlichem Akzent - einer Liebe, die opfert und versteht, die mit Kraft und Entschiedenheit handelt und zum Wohle des Ganzen dient, nicht für irgendwelche Gruppen - oder individuelle Interessen.

2. Der Grundton der AUFERSTEHUNG, der neue Leitgedanke der Lebendigkeit, des lebenden Christus und jenes „Lebens in grösserer Fülle”, welches der (zweite Welt -) Krieg möglich machte, indem durch ihn die Rückkehr zu den wahren Werten erzwungen wurde.

3. Der Grundton des KONTAKTES, einer engeren Verbindung zwischen Christus und Seinem Volk, zwischen der Hierarchie und der Menschheit.

Das Wort “GRUNDTON” wurde mit Bedacht gewählt und bezeichnet den Ton, der jedes größere Einströmen während des Mai-Festes einleitete. Diese Energien werden während der feierlichen Zeremonie eines jeden der drei Tage frei. Bei jeder Zeremonie wird Christus die Invokation allein sprechen, darauf wird die vereinte Hierarchie jeweils nur eine Stanza (Vers) allein sprechen, mit welcher sie Licht oder Liebe oder den Willen-zum-Guten herabruft (an jedem der drei Tage einen Vers). Diesen feierlichen drei Invokationstagen folgt sodann ein weiterer Höhepunkt, an dem die Hierarchie vereint, und geführt von Christus, die Invokation vollständig ertönen lässt; hierbei wird jede Stanza mit der ihr eigenen Grundnote eingeleitet und ertönt dann wieder im Gleichklang.

Mögen Licht und Liebe und Kraft den Plan auf Erden wieder herstellen.

Dieser Text ist zusammengestellt und in einigen wenigen Fällen angepasst worden aus den folgenden Büchern von Alice A. Bailey: Die Jüngerschaft im neuen Zeitalter, Band II, Die Strahlen und die Einweihungen, Die Wiederkunft Christi, Die Probleme der Menschheit, Die geistige Hierarchie tritt in Erscheinung.

DIE ANGEPASSTE VERSION DER GROSSEN INVOKATION

Die Wiedergabe der "sieben alten Worte" in einer modernen Sprache war der Höhepunkt von 30 Jahren Zusammenarbeit zwischen Alice A. Bailey und des Tibeters Djwahl Khul. Seit über 70 Jahren wird die Große Invokation weltweit gesprochen und sie wurde in mehr als 70 Sprachen und Dialekte übersetzt. Wir können sagen, dass - als Ergebnis dieses weltweiten Einsatzes der grossen Invokation über so viele Jahre – die durch sie angerufenen Energien nun fest im menschlichen Bewusstsein verankert sind.

Die Absicht des Tibeters, Djwhal Khul, war es immer, die Große Invokation den Massen zur Verteilung zu übergeben, damit sie zu einem Welt-Gebet wird. Heutzutage, in einer anwachsend pluralistischen und multikulturellen Welt, ist es notwendig, auch weiterhin die Große Invokation so vielen Menschen wie nur möglich zugänglich zu machen. Dieses Thema erscheint jetzt besonders dringend, da im Jahr 2000 ein neuer, direkter Zustrom von Shamballa – die Energie des Willen - hereinkam, und die Große Invokation ist ein wichtiges Instrument für die Transformation des menschlichen Willens.

Die Sprache ist ein lebendiges, sich änderndes Mittel des Ausdrucks im Zusammenhang mit Veränderungen des menschlichen Bewusstseins. Daher haben die Mitglieder des Internationalen Rates (International Board of Trustees) des Lucis Trust und der Zentralgruppen - nach reiflicher Diskussion, Reflexion und Gruppenmeditation - beschlossen, dass in der Massenverteilung der Grossen Invokation – die als das eigene Mantram von Christus für das Wassermannzeitalter beabsichtigt ist - geringfügige Änderungen der Sprache erlaubt sein müssen, ohne dass die tiefere Bedeutung verändert wird. 

Unsere Hoffnung ist es, dass durch diese Entscheidung einer größeren Anzahl von Menschen ermöglicht wird, mit der Grossen Invokation - in leicht angepasster Version - zu arbeiten, und die Transformation des Bewusstseins, die in dieser Zeit der globalen Krise so notwendig ist, kontinuierlich gefördert wird.

Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes
ströme Licht herab ins Menschendenken.
Es werde Licht auf Erden.

Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes
ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.
Möge der Eine wiederkommen auf Erden.

Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,
lenke plan-beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen
zu dem Zweck, dem die Meister wissend dienen.

Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,
entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichts
und siegle zu die Tür zum Übel.

Mögen Licht und Liebe und Kraft den Plan auf Erden wieder herstellen.

(angepasste Version