Die Neue Gruppe der Weltdienenden: Die Gruppen-Wegbereiter für den Christus – von Christine Morgan

Ein Vortrag gegeben auf der Arkanschul-Konferenz 1998 in New York über die Neue Gruppe der Weltdiener.

Christine Morgan

Für viele von uns ist die Bezeichnung `die neue Gruppe der Weltdienenden' so vertraut geworden, dass wir darauf achten müssen, dass die entscheidende Rolle, die diese bei der Vorbereitung des Weges für die Wiederkunft Christi spielt, nicht unterschätzt wird. Diese Gruppe hat ihre „Wissenden” – jene Jünger und Eingeweihten, durch deren Kommunikation die Kluft im Bewusstsein zwischen der geistigen Hierarchie und der Menschheit überbrückt wird, es sind aber auch all jene, die den Plan unbewusst interpretieren und durch eine nach außen gerichtete Liebe und Sorge für die Menschheit umsetzen. Sie zeichnen sich alle durch einen Sinn für Verantwortung aus, der sie zur selbstlosen Handlung auffordert. Die Gruppe besteht auf der geistigen Ebene aus einem gemeinsamen Atem, doch ausgeatmet wird dieser Atem auf unzählig verschiedene Weise und durch viele Handlungsfelder, was zu diesem bekannten Ausdruck „Einheit in der Vielfalt“ führt. Die Gruppe ist einzigartig in der Weltgeschichte, und ihre Vision macht die neuen und entstehenden Ideen populär, diese führen dazu, das Mysterium und die Schönheit des Lebens wiederherzustellen, frei vom Dogma, Glaubensbekenntnis und autoritären Strukturen. Diejenigen von uns, die motiviert sind, subjektiv in dieser Gruppe zu arbeiten, sind sich ihrer wachsenden geistigen Kraft und der Besonderheit bewusst, ein Teil der Christus-Bewegung zu sein.

Es ist bedeutsam, dass die Neue Gruppe der Weltdienenden von den Qualitäten dieses Zeichens beherrscht wird. Die Gruppe bildet das symbolische Auge der Menschheit, sie ist empfänglich für das Licht der Erleuchtung, das vom Stier hereinfließt, sie projiziert es weiter entlang des Entwicklungspfades, den die Menschheit zögerlich beschreitet, sie weist auf die Hindernisse hin, die dem Fortschritt im Wege stehen und zeigt Wege zu ihrer Überwindung auf. Die Gruppe agiert auch als ein geistiger Jongleur, der sich geschickt anpassen kann und innovative Methoden anwendet, um Ordnung aus dem Chaos zu erschaffen, um zwischen verschiedenen Standpunkten vermitteln zu können, um Lücken zu schließen und Wunden zu heilen. Da sie eine Gruppe ist, die geistige Energie von der Hierarchie überträgt, fließt energetisch ihre Liebe in eine bedürftige Welt, und durch handlungsfähiges Können zeigt sie Verständnis für die Themen, mit denen die Menschheit derzeit konfrontiert ist.

Das Vorbereiten der Menschheit auf diese Weise ist wesentlich, bevor die letzte Phase der Wiederkunft Christi in physischer Manifestation stattfinden kann, denn wir können erwarten, dass Sein Erscheinen `in das Tageslicht' einen unglaublichen Krisenpunkt im menschlichen Bewusstsein hervorrufen wird. Wenn Er dieses Mal erscheint, wird Er die Feuer der Liebe bringen, den Aspekt des göttlichen Willens demonstrieren, die Kraft von Shamballa. Diese Verbindung des planetarischen Zwecks mit der menschlichen Intelligenz und Kreativität muss von der Neuen Gruppe der Weltdienenden vorhergesehen und begriffen werden, zumindest ansatzweise, damit die Arbeit, für die Er kommt, von der Mehrheit der denkenden Menschen bemerkt und anerkannt wird. Als der Außenposten des Bewusstseins von dem Christus auf der Erde, entwickelt die Gruppe in gewissem Maße eine intuitive Verbindung mit dem zugrundeliegenden Zweck, wodurch Entwicklung geschieht, dasjenige, was wir vage den Willen Gottes nennen. Dadurch beginnt die Übertragung des Samens der Zukunft – der Wille zum Guten.

Es ist hilfreich, wenn man sich daher den Ort dieser Gruppe als Mittelpunkt, zwischen der Menschheit und dem großen Ashram von dem Christus vorstellt. Als eine Gruppe steht sie bis zu einem gewissen Grad mit der buddhischen Ebene in Kontakt, die die Kraft des Herzens anregt, wodurch bedingungslose Liebe ausgestrahlt wird, und die auch die Intuition mit jenen Ideen versorgt, welche die Energien auslösen, die das menschliche Denkvermögen für den Rhythmus des neuen Zeitalters stärken. Die buddhische Ebene ist als die Ebene des Übergangs für Freilassung beschrieben worden – ein Ort, von dem aus neue und gesammelte Energien - „in die Welt der äußeren Formen“ freigelassen werden. Dieser Prozess wurde beschleunigt als die Hierarchie ihre Position im Jahr 1925 von der höheren mentalen Ebene in die buddhische Ebene verlagerte. Die buddhische Ebene ist der unterste kosmische Äther und hat deshalb eine direkte und ungehinderte Beziehung mit den Äthern unserer physischen Ebene. Die ätherischen Ebenen unseres Planeten werden folglich wie nie zuvor durch Energie gekräftigt, und dies ist eine der Ursachen in der heutigen Zeit für viele neue wissenschaftliche Entdeckungen im Bereich der Physik. Am bedeutungsvollsten ist, dass das konkrete Denken mit den Folgen dieser Entdeckungen einfach nicht Schritt halten kann, und so wird das abstrakte Denken an vorderster Front der Wissenschaft aktiviert, um mit der fremden Welt der Quanten-Wirklichkeit zurecht zu kommen. Es scheint, dass die Erforschung dieser Welt durch das menschliche Denkvermögen das Verhalten der darin enthaltenen Substanz beeinflusst, und Beweise für die großen esoterischen Wahrheiten liefert, nämlich dass das Bewusstsein die Materie beeinflusst und Energie dem Gedanken folgt.

Für Physiker stellt der Umgang mit der seltsamen Quanten-Wirklichkeit einen Teil des Problems dar, nämlich dass die subjektive Welt, die der physischen zugrunde liegt, sich ständig erneuert und durch das Wechselspiel von herabfließenden Energien und hinausströmenden Kräften sich neu gestaltet. Das ist jedoch die Hoffnung für zukünftigen Erfolg, und die grundlegende natürliche Tatsache, die dem Christus die Worte ermöglichten „Siehe, ich mache alle Dinge neu“. Darin liegt die große Chance für die neue Gruppe, weil sie lernt, mit Energien und Zeitzyklen zu arbeiten, um so neue Ausdrucksweisen des Plans auf der Erde zu entwickeln und in das Wassermann-Zeitalter hinein zu führen. In dieser sich ständig verändernden Welt von Energien lernt die Gruppe, ihr Bewusstsein zu polarisieren. Da dieses Feld der potentiellen Energie darauf wartet, erforscht und gelenkt zu werden, ist es auch die innere Ursache für einen Großteil der Unsicherheit auf den äußeren Ebenen. Die stabile, vertraute Welt der Formen, die wir kennengelernt und erfahren haben, sind einem konstanten Druck zur Veränderung und Erneuerung unterworfen, damit sie das dynamische Feld widerspiegeln, in dem unser Bewusstsein sich aufhält. „Wie ein Mensch denkt, so ist er" lautet das große Sprichwort, und wenn wir dies erweitern, `Wie die Menschheit denkt, so ist sie ' – sehen wir erstaunliche Auswirkungen. Sind wir in der Lage, die Übergangsphase von der Wissenschaft zur Magie - als Auswirkung der Wirksamkeit des Bewusstseins auf die Substanz, wie es allmählich das wissenschaftliche Denken durchdringt, - wahrnehmen zu können?

Auf weltlicheren Ebenen sehen wir aus dem Zustand der Umwelt, den Kriegen, der Armut, dem Verbrechen und der Promiskuität, dass alles zusammengenommen – eine Menge im kollektiven Denkvermögen der Menschheit zu geschehen hat, um sie in die neue geistige Befreiung zu erheben. Wegen der Unsicherheit, wie die Menschheit während dieses Übergangszeitraumes reagieren und neue und machtvolle Energie anwenden kann, ist die Aufgabe der neuen Gruppe in ihrer Arbeit, den Weg für die Wiederkunft Christi vorzubereiten, das Ausgleichen von Kräften. Geistige Energie kann missbraucht und überreizt werden, wenn sie nicht weise und intelligent genutzt und verteilt wird. Deshalb nimmt die Gruppe eine Position des Ausgleichs zwischen den planetarischen Zentren, der Hierarchie und der Menschheit ein, sie bietet praktische Kompromisse zwischen dem erscheinenden Plan, den wahrgenommenen Bedürfnissen und der Ebene des Erkenntnisstandes und des Verständnisses, das die Menschheit in der Lage ist, zu zeigen. Sie bietet daher lebenswichtige Ausdeutung der Ereignisse und Bedingungen, und ebenso ist sie ein Katalysator für Veränderung.

Es scheint so, als wenn die Bereitschaft der Menschheit, die Verantwortung für die Verwaltung der untermenschlichen Reiche zu übernehmen, auf dem Prüfstand steht, das ist in der jetzigen Zeit auch das Schicksal des vierten Naturreiches. Wir manipulieren seit einiger Zeit die Form im Tier, das Gemüse und die Mineralreiche, doch jetzt sehen wir noch unsichere Versuche im menschlichen Bereich in der Genetik. Aus esoterischer Sicht ist dies eine Form der Manipulation der niederen Art, da mit dem Substanz-Aspekt gearbeitet wird, doch es ist nur eine Übergangsphase bis zu jener Zeit, wenn die Menschheit mit dem innewohnenden positiven Leben der Form eher durch das Wissen von Machtworten als durch die geschriebenen Symbole der gegenwärtigen Wissenschaft arbeiten wird. Schließlich wird unsere Arbeit mit dem positiven inneren Leben der untermenschlichen Reiche helfen, die Entwicklung des Lebens in all seinen Manifestationen auf dem Planeten in Übereinstimmung mit dem Plan, voranzubringen.

Von dieser dünnen Trennungslinie aus blicken wir auf viele solche kontroversen Themen wie die Gentechnologie, so ist eine der Aufgaben der neuen Gruppe der Weltdienenden das Ausbalancieren der schnellen Zunahme an Wissen und Intelligenz durch das Betonen der Liebe – diese Gruppenenergie, die Bedürfnisse vor Gier setzt und welche das Bewusstsein und Weisheit der Identifikation mit der Materie vorzieht. Der Tibeter sagt uns, dass wir heute im Gange sind, „die Doktrin zur Struktur, die der Beziehung zwischen Wissen und Weisheit zugrunde liegt“, neu zu interpretieren, und das hat eine besondere Bedeutung für uns als Teil des esoterischen Herzens der neuen Gruppe der Weltdienenden. Da wir die Energie von Liebe-Weisheit ständig ausstrahlen, was der zweite Aspekt der Göttlichkeit ist, ist eine der Wirkungen die Auflösung alter Konzepte, die auf Wissen basieren. Kristallisierte Lehrmeinungen lösen sich auf und werden ersetzt durch ein tieferes Begreifen von der Wirklichkeit des Lebensaspektes, von einer Energie, die der Christus beschreibt als „Leben in größerer Fülle“. Das verursacht in den heutigen Religionen viel Aufruhr, doch es bringt auch zusammen und schafft eine Synthese aus den besten Aspekten, die jeder und jede anzubieten hat. Diese vertiefende Philosophie über das Leben ist auch geboten bezüglich der entsetzlichen Ausmaße von Schmerz und Leiden in der Welt. Die Menschheit sucht in ihrer Seele verstärkt nach Antworten und entdeckt die Göttlichkeit darin.

Dieser Prozess wird dadurch machtvoll, dass jene, die im Herzen der neuen Gruppe der Weltdienenden arbeiten, es lernen, den geistigen Willen in seinem durch Synthese aufbauenden Aspekt zu nutzen. Die Kräfte, die von Shamballa freigelassen oder `sich nach außen bewegen' sind „die lebendige Substanz, die ihrer Natur nach stellvertretend ist und die dem fortschreitenden Lichtpunkt zugänglich gemacht wird.“1 Mit anderen Worten, wenn die Vision der Gruppe sich jenseits der gegenwärtigen Grenzen des Bewusstseins auszudehnen beginnt, und wenn Identifikation mit dem göttlichen Lebensaspekt stattfindet, entsteht eine Energie, die ungleiche Elemente in Ganzheiten verschmilzt. Alles in der Existenz wird dann als Manifestationen des Einen Lebens betrachtet – als Energieeinheiten innerhalb eines großen kosmischen Ganzen. Es handelt sich um eine unpersönliche Vision, welche die Menschheit von zu starker Absorption in der materiellen Welt befreit, und welche stattdessen geistige Kreativität in eine glorreiche Zukunft voller Licht projiziert. Es ist auch eine Vision von der Einfachheit des geistigen Lebens, was in der heutigen komplexen Welt so dringend nötig ist. Die besondere Herausforderung der esoterischen Gruppe bei der Annäherung im neuen Jahrtausend, ist das Hervorrufen des Lebensaspekts von der Shamballa Energie, der durch Einfachheit und Synthese wirkt, so wird die neue Welt mit bewusster Absicht aufgebaut. Der Tibeter hat dies wunderbar ausgedrückt, als er sagte, dass Männer und Frauen guten Willens überall, wenn sie unter den Einfluss der neuen Gruppe der Weltdienenden kommen, sich in „Bataillonen des Lebens organisieren werden“.

Bereits jetzt existiert innerhalb der neuen Gruppe der Weltdienenden hinter den verschiedenen Arbeitsbereichen und der Kompetenz ein subjektives `Eins-Sein' das esoterisch eine Note der Einbeziehung für eine anwachsend empfängliche und erwachende Menschheit `ertönen lässt'. In Übereinstimmung mit dem Tibeter ist die Entwicklung einer erleuchtenden öffentlichen Meinung, die wir mit Sicherheit heutzutage beobachten können, „esoterisch ausgedrückt die richtige Antwort auf den Laut, der den Ohren der Aufmerksamen den göttlichen Willen näherbringt". Die neue Gruppe der Weltdienenden hat diesen Laut zu übermitteln, und die Methode, wie man das tut, ist natürlich das Nutzen des inneren Ohres und durch jene sorgfältige Aufmerksamkeit, die von einer inneren Haltung des ständigen Zuhörens kommt.

Das heilige Wort, das Om, verkörpert für die Menschheit das Prinzip der Wiederauferstehung, die Befreiung des geistigen Lebens aus dem Grab der Materie. Durch das richtige Nutzen des Wortes, durch Weltdienst und Zuhören wird die Gruppe diesen Laut hören, der das Kommen von dem Christus signalisieren wird – diese Vorbereitung ist der zentrale Zweck. Einige Zeit in stiller Reflexion und Kontemplation zu verbringen, dem Laut von der Rückkehr Christi zu lauschen ist eine inspirierende Aufgabe. Es ist ein Laut, der genau jetzt unsere Herzen bewegt. Alles, was wir tun müssen, ist erwachen und uns immer stärker empfindsam machen für seinen durchdringenden Klang der Freude. Der esoterische Laut von Seiner Annäherung kann mit der leisen Erwartung und geistigen Spannung verglichen werden, die einen geistigen Ritus nach dem Ertönen einer magischen Glocke durchdringen. Dies ist ein Ruf, auf den wir alle als Menschen mit gutem Willen antworten können und müssen.

1 Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band II, S. 404, engl.