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ABSCHNITT E - BEWEGUNG AUF DER PHYSISCHEN UND DER ASTRALEN EBENE - Teil 1

Die Fussnoten des Buches sind als Pdf integriert. Klicken Sie auf die Nummern, z.B. :  (*C64). ........usw. 

(141)

I. Einleitende Bemerkungen.

1. Das dreifache Ziel.

2. Die dreifache Funktion.

3. Die dreifache Art der Aktivität.

II. Die Wirkungen der Kreisbewegung.

1. Trennung.

2. Schwungkraft (Trägheitsmoment).

3. Reibung.

4. Absorption.

III. Die Eigenschaften der Kreisbewegung.

1. Trägheit.

2. Beweglichkeit.

3. Rhythmus.

IV. Kreisbewegung und Symbolik.

V. Bewegung und die Zentren.

1. Das Wesen der Zentren.

2. Die Zentren und die Strahlen.

3. Die Zentren und die Kundalini.

4. Die Zentren und die Sinne.

5. Die Zentren und die Einweihung.

I. Einleitende Bemerkungen

Ich möchte vor allem darauf hinweisen und die Tatsache betonen, dass die hier erörterte Bewegung durch das in der Materie selbst latente Feuer zustande kommt und dass diese Bewegung das Hauptmerkmal und die Grundeigenschaft des Urstrahls der Aktiven Intelligenz ist. Sie ist mit anderen Worten die hervorragende Fähigkeit des dritten Logos oder Brahmas des Schöpfers, und diese Fähigkeit ist das Produkt oder Ergebnis einer früheren [142] Manifestation. Jeder der drei Logoi bezeigt, solange er in Manifestation und folglich personifiziert ist, irgendeine besondere Qualität, die alle anderen überragt. Jeder weist mehr oder weniger alle Qualitäten auf, aber jeder bringt einen der drei Aspekte so tiefgehend zum Ausdruck, dass er als dieser Aspekt selbst anerkannt wird. In sehr ähnlicher Weise bringen z.B. die verschiedenen sich inkarnierenden Jivas eine Schwingung mit sich, die ihre Haupt-Frequenz ist, obwohl sie daneben geringere sekundäre Schwingungen aufweisen mögen. Darüber müssen wir uns ganz klar werden, denn es handelt sich um eine grundlegende Wahrheit.

1. Das dreifache Ziel,

2. Die dreifache Funktion,

3. Die dreifache Art der Aktivität.

Der dritte Logos. Der dritte Logos oder Brahma zeichnet sich durch aktive Intelligenz aus. Er betätigt sich in einer Weise, die wir Rotation oder jene abgemessene Umdrehung der Materie des Systems nennen, die anfänglich in grossartiger Gesamtheit stattfindet und dadurch das vom ganzen Grenzring umfasste Material in Bewegung setzt und es dann entsprechend den sieben Schwingungsfrequenzen in die sieben Ebenen absondert. Dieser Vorgang wiederholt sich auf jeder der sieben Ebenen, und die im Grenzbereich einer jeden Ebene befindliche Materie zeigt sich zuerst als Gesamtheit und später als siebenfache Absonderung. Diese Absonderung von Materie wird durch Rotationsbewegung bewirkt und untersteht dem Gesetz der Ökonomie (einem der kosmischen Gesetze). Mit diesem Gesetz werden wir uns später befassen. An dieser Stelle wollen wir nur kurz darauf hinweisen, dass man dieses Gesetz der Ökonomie als den vorherrschenden Faktor im Leben des dritten Logos betrachten kann. Daraus folgt:

a. Sein Ziel ist die vollkommene Verschmelzung von Geist und Materie.

b. Seine Funktion oder Aufgabe besteht darin, Prakriti oder Materie so zu bearbeiten und zu qualifizieren, dass sie den Anforderungen und Bedürfnissen des Geistes entsprechen kann.

c. Die Art Seiner Betätigung [143] ist die Rotation oder Umdrehung der Materie, um die Aktivität zu verstärken und dadurch das Material fügsamer zu gestalten.

Diese drei Begriffe unterstehen alle dem Gesetz der Ökonomie, welches das Gesetz der Anpassung in Zeit und Raum, oder die Linie des geringsten Widerstands ist. Diese Linie des geringsten Widerstands ist gerade das, was auf der materiellen Seite des Daseins angestrebt und gesucht wird. Daneben manifestiert Brahma auch Willen, weil er zielbewusste Absicht ist, und Liebe, weil Liebe in diesem Sonnensystem die Linie des geringsten Widerstands ist. Obwohl dies eine bemerkenswerte okkulte Feststellung ist, so darf man dennoch nicht übersehen, dass er hauptsächlich Aktivität und Intelligenz repräsentiert, die auf Anpassungsfähigkeit abzielen, und dass das sein Hauptmerkmal ist.

Der zweite Logos. Der zweite Logos, Vishnu, der göttliche Weisheitsstrahl, das grosse Buddhiprinzip, das sich mit dem Intelligenzprinzip zu verschmelzen sucht, kennzeichnet sich durch Liebe. Seine Betätigung liesse sich als zyklische Spiralbewegung bezeichnen. Er macht sich die Rotationsbewegung aller Atome zunutze und fügt ihr die ihm eigene periodische Spiralbewegung hinzu; durch Kreisung auf einer sphäroiden Bahn (die sich in ewig ansteigender Spirale um einen Mittelpunkt herumdreht) werden zwei Wirkungen erzielt:

a. Er zieht die Atome zu Formgestalten zusammen.

b. Vermittels dieser Formen gewinnt er die notwendige Fühlungnahme und entwickelt volles Bewusstsein auf den fünf Ebenen menschlicher Entwicklung, wobei Er die Formen allmählich in dem Mass verdünnt und verfeinert, wie der Geist der Liebe oder die göttliche Flamme auf der Spirale ihrem Ziel zueilt, einem Ziel, das zugleich die Quelle ihres Ursprungs ist.

Diese Formen sind die Gesamtsumme aller Sphären oder Atome innerhalb des Sonnensystems oder des solaren Grenzrings; und in ihren sieben hauptsächlichen Absonderungen sind sie die Sphären der sieben Geister oder der sieben planetarischen Logoi.

Die niederen [144] Sphären, die sich diesen höheren in abgestufter Reihenfolge angliedern, umfassen alle Grade der Manifestation bis hinunter zur Elementar-Essenz auf dem Kreisbogen der Involution (*C64). Wir dürfen nicht vergessen, dass auf dem Pfad der Involution hauptsächlich die Tätigkeit Brahmas verspürt wird, welche die Linie des geringsten Widerstands sucht. Auf dem Pfad der Evolution wird das Wirken des zweiten Logos verspürt. Es beginnt an einem Punkt in Zeit und Raum, der das Geheimnis der zweiten Kette in sich birgt, kommt aber zu beschleunigter Schwingung oder zur Vereinigung der beiden Manifestationsarten - d.h. der Rotations- und der zyklischen Spiralbewegung - im mittleren Teil der sogenannten dritten Kette. So kommt es zur Verschmelzung der Tätigkeit Brahmas mit dem zunehmenden Fortschritt Vishnus.

Eine Entsprechung hierzu zeigt sich in den in der zweiten und dritten Stammrasse hervorgerufenen Gesamtwirkungen.

Die Betätigung des zweiten Logos verläuft nach dem kosmischen Gesetz der Anziehung. Das Gesetz der Ökonomie umfasst auch ein ihm untergeordnetes Gesetz, das bereits eine deutliche Entwicklung erfahren hat und das Gesetz der Abstossung genannt wird. Die kosmischen Gesetze der Anziehung und der Ökonomie sind deshalb (von einem Gesichtswinkel aus) der Grund für die ewige Abstossung, die so lange andauert, solange der Geist sich immer wieder von der Form frei zu machen sucht. Der materielle Aspekt folgt stets der Linie des geringsten Widerstands und stösst jede Neigung zur Gruppenbildung von sich ab; dagegen ist der Geist unentwegt bestrebt, sich unter dem Einfluss des Gesetzes der Anziehung in der Weise von der Materie zu trennen, dass er Materie anzieht, die seinen Zwecken in immer höherem Mass entspricht. Dabei lernt er das Wirkliche vom Unwirklichen zu unterscheiden und geht von einer Illusion zur anderen so lange über, bis er die Hilfsquellen der Materie völlig ausgenutzt hat.

Schliesslich [145] spürt der Bewohner der Form den Drang oder die anziehende Gewalt seines eigenen Selbstes. Der sich wiederverkörpernde und im Irrgarten der Illusion verlorene Jiva z.B. beginnt im Lauf der Zeit die Schwingung seines eigenen Egos (dem Gesetz der Anziehung zufolge) anzuerkennen; dieses Ego bedeutet für ihn den Logos seines eigenen Systems, seine Gottheit innerhalb der drei Erfahrungswelten. Späterhin, wenn selbst der egoische Körper als Illusion erkannt wird, macht sich die Schwingung der Monade fühlbar, und der Jiva erkämpft nach dem gleichen Gesetz seinen Rückweg durch die Materie der beiden übermenschlichen Evolutionsebenen, bis er wieder in seine eigene Essenz eingeht.

Also:

a. Das Ziel des zweiten Logos ist Bewusstsein, das in Zusammenarbeit mit dem dritten Logos zu erwirken ist.

b. Seine Funktion liegt im Erbauen von Formen, die zu Werkzeugen seiner Erfahrung bestimmt sind.

c. Die Art seiner Betätigung ist eine zyklische Spiralbewegung, die Umdrehung des Daseins-Rades in geordneten Zyklen und zu einem bestimmten Zweck sowie das stufenweise Vorwärtskommen dieser materiellen Sphären um ein feststehendes Zentrum, innerhalb der solaren Peripherie.

Diese drei Begriffe unterstehen dem Gesetz der Anziehung, oder dem Gesetz, das die gegenseitige Einwirkung (oder die Aktion und Reaktion) bestimmt zwischen:

a. dem Sonnenlogos und seinen sieben Brüdern;

b. den im Kreis wirbelnden sieben Ebenen des Sonnensystems untereinander;

c. allem, was in der Materie aller Formen enthalten ist sowie den Sphären der Materie selbst und der Gesamtheit jener Sphären, die sich in Form von noch anderen Sphären verkörpern.

Der erste Logos. Der erste Logos ist der Strahl des kosmischen Willens. Die Art seiner Betätigung besteht darin, dass er den solaren Grenzring buchstäblich durch den Raum vorwärtstreibt; und bis zum Ende dieses Mahamanvantara oder Brahmatages (des logoischen Zyklus) werden wir nicht fähig sein, den ersten Aspekt [146] des Willens oder der Macht seinem eigentlichen Wesen nach zu begreifen. Wir kennen ihn jetzt als den Willen zum Dasein, der sich durch die Materie der Formen (den Urstrahl und den Göttlichen Strahl) manifestiert, und wir kennen ihn als das, was das System irgendwie auf geheimnisvolle Weise mit seinem kosmischen Zentrum verbindet. In einer uns unbegreiflichen Weise bringt der erste Logos den Einfluss anderer Konstellationen herein. Wenn man einmal (im nächsten Mahamanvantara) über den ersten Aspekt mehr wissen wird, wird man auch das Wirken der sieben Rishis des Grossen Bären (*C65) und den ungeheuren Einfluss von Sirius verstehen. In der gegenwärtigen Manifestation des Sohnes (oder des Vishnu-Aspekts) haben wir es mehr mit den Plejaden zu tun, mit deren Einfluss auf dem Weg über die Sonne und in bezug auf unseren Planeten über die Venus.

Dieses Thema des ersten Logos, der im System nur im Zusammenhang mit den beiden anderen zur Manifestation gelangt, ist ein tiefes Geheimnis, das selbst von denen, welche die sechste Einweihung durchgemacht haben, nicht völlig ergründet ist.

Der erste Logos verkörpert den «Willen zum Leben», und ihm ist es zu verdanken, dass die Manasaputras (Söhne des Denkens) im Bereich der Menschen- und Deva-Hierarchien zu objektivem Dasein gelangt sind. In diesem System bildet die Verschmelzung des Göttlichen Strahls der Weisheit und des Urstrahls der intelligenten Materie die grosse Doppelevolution. Hinter diesen beiden kosmischen Wesenheiten steht eine andere Wesenheit, welche die Verkörperung des Willens und der Benutzer von Formen ist; allerdings werden nur die Formen der Grossen Deva-Bauherren und der menschlichen Hierarchien in Zeit und Raum benutzt. Diese Wesenheit ist das beseelende Prinzip; der Aspekt des Willens zum Leben der sieben Hierarchien. Dennoch sind diese sieben Hierarchien (laut H. P. B.) der siebenfältige Strahl der Weisheit, der Drache in seinen sieben Gestalten [*C66, 67, 68]. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ein Schlüssel zu [147] all dem kann derzeit nur von jenem Menschen gefunden werden, der über sein eigenes Wesen innerhalb der drei Welten seiner Manifestation tief nachdenkt. So, wie unser Logos durch sein Sonnensystem in dessen dreifacher Form, von der die jetzige die zweite ist, nach objektivem Dasein strebt, genauso trachtet auch der Mensch vermittels seiner drei Körper - des physischen, astralen und mentalen - nach Objektivität. Zurzeit ist er in seinem Astralkörper, also in seinem zweiten Aspekt, polarisiert, in ähnlicher Weise wie der unabgesonderte Logos in seinem zweiten Aspekt polarisiert ist. In Zeit und Raum, wie wir diese Begriffe heute verstehen, lassen sich die Jivas in ihrer Gesamtheit durch Gefühl, Empfinden und Wünschen, aber nicht durch den Willen beherrschen, aber zu gleicher Zeit beherrscht dennoch der Willens-Aspekt die Manifestation, denn das Ego, das die Quelle der Persönlichkeit ist, manifestiert den Willen zu lieben.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass das begrenzte Denken den Sinn dieser dreifachen Manifestation nicht zu begreifen vermag; aber durch nachdenkliches Grübeln über die Persönlichkeit und deren Verhältnis zum Ego, das zwar der Liebe-Aspekt, aber dennoch im Rahmen der Manifestation in den drei Welten auch der Willens-Aspekt ist, wird ein schwaches Licht auf die gleichen Probleme fallen, wie sie sich auf der höheren Stufe der Gottheit, oder nach ihrer Ausweitung von mikrokosmischen auf makrokosmische Sphären ergeben.

Der Mahadeva-Aspekt oder der erste Logos (der kosmischen Willen verkörpert) untersteht dem Gesetz der Synthese, dem kosmischen Gesetz, das die Tendenz nach Vereinigung bestimmt; nur ist es in diesem Fall nicht die Vereinigung von Materie und Geist, sondern die Zusammenfassung der Sieben in die Drei, und in das Eine. Diese drei Zahlen bedeuten in der Hauptsache Geist, Qualität, [148] Prinzip, und nicht so sehr Materie, obwohl die Materie sich unter der Inspiration des Geistes anpasst. Das Gesetz der Synthese steht in direktem Zusammenhang mit Einem, der noch höher ist als unser Logos, und ist das Gesetz, durch das er eine Kontrolle über den Logos unseres Systems ausübt. Es handelt sich um ein geistiges Verhältnis, das auf Abstraktion oder auf Synthese der geistigen Elemente hinarbeitet; die Synthese wird die bewusste Rückkehr (wobei das Schwergewicht auf dem Wort «bewusst» liegt) der Elemente zu ihrem kosmischen Punkt der Synthese oder die Vereinigung mit ihrer Quelle zur Folge haben. Ihre Quelle ist, wie wir bereits gesehen haben, der eine, über den sich nichts sagen lässt.

Um zusammenzufassen, wie wir das bei den anderen Logoi getan haben, lässt sich also folgendes vom ersten Logos sagen:

a. Sein Ziel ist die Synthese der Geister, die durch Manifestation Bewusstsein erlangen, und die durch Erfahrung in der Materie an Qualität zunehmen.

b. Seine Funktion besteht darin, diese Geister durch Willenskraft eine gewünschte Zeit lang in Manifestation zu halten, und sie später zu abstrahieren und wieder mit ihrer geistigen Quelle zu verschmelzen. Daher muss man im Auge behalten, dass im Grunde der erste Logos die kosmischen Wesenheiten oder aussersystemischen Wesen beherrscht; der zweite Logos beherrscht die solaren Wesenheiten; der dritte Logos beherrscht die lunaren Wesenheiten und deren anderweitige Entsprechungen im System.

Diese Regel darf nicht zu sehr ins einzelne ausgesponnen werden, solange menschliches Denken sich in seiner jetzigen Begrenztheit befindet. Das Geheimnis liegt in der Erkenntnis, dass alles sich in göttlichem Zusammenwirken vollzieht und ausserhalb des Systems begründet ist. Daher kommt es auch, dass der erste Logos Zerstörer genannt wird, weil er von unten aus gesehen Abstraktion bedeutet. Sein Werk ist die Synthese von Geist mit Geist, die schliessliche Abstraktion beider Geistesarten aus der Materie und ihre Vereinigung [149] mit ihrer kosmischen Quelle. Daher ist er es auch, der Pralaya oder die Auflösung der Form zuwege bringt - der Form, aus welcher der Geist abstrahiert oder zurückgezogen worden ist.

Wenn wir die Analogie auf die Stufe des Mikrokosmos herunterbringen, gewinnen wir einigen Einblick in die gleiche Idee und machen uns damit deren Verständnis leichter. Das Ego (das zum Menschen auf der physischen Ebene im gleichen Verhältnis steht wie der Logos zu seinem System) ist gleichfalls der beseelende Wille, der Zerstörer der Formen, der Urheber von Pralaya und der Eine, der den geistigen Menschen aus seinem dreifältigen Körper zurückzieht, der diesen an sich zieht ins Zentrum seines kleinen Systems. Vom Standpunkt des Menschen auf der physischen Ebene ist das Ego extrakosmisch; und die Erkenntnis dieser Tatsache mag vielleicht zur Aufhellung des wahren kosmischen Problems führen, das den Logos und diejenigen betrifft, die von den Christen die «Geister in Gefangenschaft» genannt werden.

c. Seine Art der Betätigung besteht im Vorwärtstreiben; der hinter der evolutionären Entwicklung stehende Wille ist sein Wille, und er ist es, der den Geist durch die Materie vorwärtstreibt, bis er schliesslich aus der Materie hervortritt, nachdem er zweierlei erwirkt hat:

Erstens hat er der bisherigen Qualität eine neue hinzugefügt und dadurch eine Fähigkeit hinzugewonnen, die durch Erfahrung erzeugt wurde.

Zweitens hat er vermittels seiner eigenen Energie die Schwingung der Materie selbst erhöht, so dass sie im Augenblick des Pralaya oder der Verdunkelung zwei Haupteigenschaften aufweisen wird: Aktivität als Resultat des Gesetzes der Ökonomie und einen zweifachen Magnetismus als Resultat des Gesetzes der Anziehung.

All diese drei Begriffe unterstehen dem Gesetz der Synthese; es ist das Gesetz eines kohärenten Willens zum Dasein, das nicht nur in Zeit und Raum besteht, sondern über einen weit grösseren Zyklus hin in Kraft bleibt.

Diese einleitenden [150] Feststellungen verfolgten den Zweck, die Synthese des Ganzen zu zeigen. Der Gebrauch von Worten führt zu Begrenzung und zur Umwölkung der Idee; Worte verschleiern buchstäblich oder verhüllen Gedanken, beeinträchtigen ihre Klarheit und verzerren sie durch sprachliche Ausdrucksweise. Das Wirken des zweiten und dritten Logos (die dem wesentlichen Geist objektives Dasein verschaffen) lässt sich im grossen und ganzen leichter begreifen als das mehr esoterische Wirken des ersten Logos, das Wirken eines beseelenden Willens.

Als Ausdruck von Feuer liesse sich das Wirken von einem anderen Gesichtswinkel aus näher erklären.

Der dritte Logos ist Feuer in der Materie. Er verbrennt durch Reibung und gewinnt an Geschwindigkeit und Schwingung durch Umdrehung der Sphären, die dabei gegenseitige Reibung erzeugen.

Der zweite Logos ist solares Feuer. Er ist eine Mischung von materiellem Feuer und elektrischem Feuer des Geistes, die in Raum und Zeit das sogenannte solare oder Sonnenfeuer hervorruft. Er ist die durch diese Vermischung erzeugte Qualität der Flamme, oder die wesentliche Flamme. Eine Entsprechung dazu lässt sich im Strahlungsfeuer der Materie erkennen und in der Emanation, die beispielsweise von der Zentralsonne, von einem Planeten oder von einem menschlichen Wesen ausgehen. (Wir nennen die menschliche Emanation Magnetismus). Die Emanation oder charakteristische Schwingung eines Menschen ist das Ergebnis der Verschmelzung von Geist und Materie und entspricht dem Mass, in welchem die Materie oder Form den Anforderungen des inneren Lebens gerecht wird. Das objektive Sonnensystem oder die in Manifestation befindliche Sonne ist das Ergebnis der Verschmelzung von Geist (elektrischem Feuer) und Materie (Reibungsfeuer); und die Emanationen des Sohnes hängen in Zeit und Raum von dem Mass ab, in welchem die Materie und die Form dem inneren Leben angepasst sind.

Der erste Logos ist elektrisches Feuer, das Feuer reinen Geistes. In der Manifestation jedoch ist er der Sohn, denn durch Vereinigung mit der Materie (der Mutter) entsteht der Sohn, durch welchen er sich erkennen lässt. «Ich und der Vater sind Eins» [*C69] ist eines der okkultesten Worte in der christlichen Bibel, denn es [151] bezieht sich nicht nur auf die Vereinigung eines Menschen mit seiner Quelle, der Monade, durch Vermittlung des Egos, sondern auf die Vereinigung allen Lebens mit seiner Quelle, dem Willens-Aspekt oder ersten Logos.

Von jetzt ab wollen wir uns streng an unser Thema halten, nämlich: Feuer in der Materie und dessen aktive Einwirkung auf die von ihm beseelten Hüllen und auf die hauptsächlich unter seinen Einfluss kommenden Zentren.

Wie bereits erwähnt und allgemein anerkannt, führt die Einwirkung von Hitze auf die Materie zu einer Aktivität, die wir Rotation oder Umdrehung der Sphären nennen. Einige der alten Textbücher und darunter einige, die im Westen noch nicht verfügbar sind, haben gelehrt, dass das gesamte Himmelsgewölbe eine riesige Sphäre ist, die sich wie ein ungeheures Rad langsam dreht und bei dieser Umdrehung alle darin enthaltenen Konstellationen und Universa mit sich führt. Das ist eine für das begrenzte Denken des Menschen auf seiner heutigen Stufe und mit seinem heutigen wissenschaftlichen Gerät nicht nachweisbare Feststellung; aber sie enthält (wie alle okkulten Feststellungen) die Saat von Gedanken, den Keim von Wahrheiten und den Schlüssel zum Geheimnis des Universums. Wir wollen es an dieser Stelle bei der Behauptung bewenden lassen, dass die Umdrehung der Sphären innerhalb der solaren Peripherie eine anerkannte okkulte Tatsache ist; und es bestehen Anzeichen zum Beweis dafür, dass auch die Wissenschaft die Hypothese aufstellt, der zufolge der solare Grenzring in ähnlicher Weise auf der ihm angewiesenen Stelle unter den Konstellationen rotiert. Im Augenblick wollen wir uns aber nicht mit dieser Phase unseres Themas befassen, sondern wollen die Rotationstätigkeit der Sphären des Systems - und aller darin enthaltenen geringeren Sphären aller Grade - untersuchen; dabei wollen wir stets den Unterschied klar im Auge behalten, dass wir es momentan nur mit den der Materie innewohnenden Merkmalen zu tun haben, aber nicht mit Materie im Zusammenwirken mit ihrem Gegenpol, Geist; durch dieses Zusammenwirken kommt eine zyklische Spiralbewegung zustande.

II. Die Wirkungen der Kreisbewegung

Jede Sphäre [152] im makrokosmischen Körper rotiert. Diese Umdrehung verursacht bestimmte Wirkungen, die sich wie folgt aufzählen lassen:

1. Trennung entsteht durch Rotationsbewegung. Aufgrund einer derartigen Bewegung sonderten sich alle Sphären ab und bilden jetzt, wie wir wissen, folgende atomische Einheiten:

a. Das Sonnensystem, das als ein kosmisches Atom anerkannt wird, während alle sogenannten Atome innerhalb seiner Peripherie als molekular betrachtet werden.

b. Die sieben Ebenen, die als sieben ausgedehnte und im Sinn der Breitengrade innerhalb der solaren Peripherie kreisende Sphären betrachtet werden.

c. Die sieben Strahlen, die als die sieben verhüllenden Formen der Geister betrachtet werden und ihrerseits sphärenartige, im Sinn der Längengrade kreisende Farbbänder darstellen, die (im Zusammenhang mit den sieben Ebenen) ein ausgedehntes, in sich verflochtenes Netzwerk bilden. Die beiden Sphärengruppen (Ebenen und Strahlen) bilden die Gesamtheit des Sonnensystems und geben ihm seine sphäroidale Form.

An dieser Stelle wollen wir unsere Gedanken einmal von den Bewusstseinseinheiten abwenden, die in diesen drei Arten von Sphären wohnen. Wir wollen unsere Aufmerksamkeit auf die Erkenntnis beschränken, dass jede Ebene eine riesige materielle Sphäre darstellt, die durch latente Hitze in Bewegung gerät und in einer bestimmten Richtung vorwärtskommt oder kreist. Jeder Lichtstrahl, gleichviel welcher Farbe, ist ebenfalls eine Sphäre aus äusserst feiner Materie, die in einer Richtung rotiert, die derjenigen der Ebene entgegengesetzt ist. Durch gegenseitige Beeinflussung wirken diese Strahlen aufeinander ein. So entsteht durch Annäherung der in der Materie latenten Hitze und deren wechselseitige Einwirkung auf andere Sphären die Gesamterscheinung, die wir als «Reibungsfeuer» bezeichnen.

Im Sinn einer [153] Erläuterung und im Interesse der Klarheit könnte man von diesen beiden Arten von Sphären sagen, dass

a. die Ebenen von Osten nach Westen

b. die Strahlen von Norden nach Süden rotieren.

Dabei ist allerdings sorgfältig zu beachten, dass hier nicht von Punkten im Raum die Rede ist; wir machen lediglich diesen Unterschied und benutzen dabei bestimmte Worte, um eine schwerverständliche Idee dem Leser zugänglicher zu machen. Vom Standpunkt der Strahlen und Ebenen in ihrer Gesamtheit gibt es kein Nord, Süd, Ost oder West. Hierbei ergibt sich aber eine Entsprechung und ein wirklich interessanter, wenn auch wiederum komplizierter Zusammenhang. Diese gegenseitige Beeinflussung ermöglicht das Wirken der vier Maharajahs oder Herren des Karmas; die Quaterne und alle Vierer-Summen lassen sich als grundlegende Kombinationen von Materie erkennen, die auf der Doppelumdrehung von Ebenen und Strahlen beruhen.

Die sieben Ebenen, die ebenfalls Atome sind, drehen sich um ihre eigene Achse und entsprechen den an alle atomischen Lebensformen gestellten Anforderungen.

Die sieben Sphären irgendeiner Ebene, die wir als deren Unterebenen bezeichnen, entsprechen ebenfalls dem System; jede hat ihre sieben kreisenden Räder oder Ebenen, die aufgrund ihrer eigenen, auf latenter Hitze beruhenden Fähigkeit rotieren - d.h. der Hitze der Materie, aus der sie bestehen.

Die Sphären oder Atome irgendeiner Form, angefangen von logoischen, mit der wir uns schon einigermassen befasst haben, bis hinunter zum physischen Atom und zur molekularen, zum Aufbau des physischen Körpers dienenden Materie, weisen ähnliche Entsprechungen und Analogien auf.

All diese Sphären richten sich nach bestimmten Regeln, erfüllen bestimmte Bedingungen und weisen die gleichen grundsätzlichen Fähigkeiten auf. Später werden wir näher auf diese Bedingungen eingehen, aber zunächst müssen wir mit unserer Besprechung der Rotationseinwirkung fortfahren.

2. Schwungkraft, oder [154] ein zu Abstossung führendes Trägheitsmoment, ergab sich aus der Rotationsbewegung. Wir haben das Gesetz der Abstossung bereits als eine der Unterabteilungen des grossen Gesetzes der Ökonomie erwähnt, das für die Materie bestimmend ist. Abstossung ist die Folge von Rotationsbewegung und die Grundlage für jene Trennung, die ein Atom davon abhält, mit irgendeinem anderen in Berührung zu kommen, welche die Planeten an bestimmten Punkten im Raum festhält und unveränderlich voneinander getrennt hält; die sie in bestimmtem Abstand von ihrem systemischen Zentrum hält und auch die Ebenen und Unterebenen vor dem Verlust ihrer materiellen Identität bewahrt. Hier wird der Anfang jenes uralten Zweikampfes zwischen Geist und Materie ersichtlich, der die Manifestation kennzeichnet, wobei ein Aspekt dem Gesetz der Anziehung und der andere dem Gesetz der Abstossung folgt. Von Äon zu Äon geht der Kampf weiter, und dabei verliert die Materie ständig an Stärke und Wirksamkeit. Allmählich (so allmählich, dass es von der physischen Ebene aus unmerklich scheint) schwächt die Anziehungskraft des Geistes den Widerstand der Materie, bis es gegen Ende der grösseren Sonnenzyklen zur (sogenannten) Zerstörung kommt; das Gesetz der Abstossung wird vom Gesetz der Anziehung überwunden. Es handelt sich um Zerstörung der Form, aber nicht der Materie, denn Materie ist unzerstörbar. Diese Zerstörung lässt sich schon jetzt im mikrokosmischen Leben beobachten und ist der Grund für die Auflösung der Form, die sich nur durch Abstossung aller anderen Formen als abgesonderte Einheit behaupten kann und erhält. Sie wirkt sich allmählich und fast unmerklich beim Monde aus, der den Planeten Erde nicht mehr abstösst und ihm sogar von seiner eigenen Substanz abgibt. H. P. B. deutet in der Geheimlehre darauf hin, und ich habe hier auf das Gesetz hingewiesen, das dafür verantwortlich ist [*C70, 71].

3. Reibung, mit folgender [155] Wirkung auf alle anderen atomischen Körper:

a. Belebung des Atoms,

b. Zusammenhalt des Atoms,

c. Fähigkeit zur Betätigung,

d. Hitze, abgeliefert an die Gesamtform, auch wenn es nur ein Bruchteil sein mag; sei es die Hitze, die durch die Umdrehung eines Planeten innerhalb der makrokosmischen Form, oder durch die Umdrehung einer physischen Körperzelle innerhalb der mikrokosmischen Form erzeugt wird.

e. Schliessliche Verbrennung und Auflösung, wenn das latente und das Strahlungsfeuer einen bestimmten Grad erreicht haben. Dies ist das Geheimnis der schliesslichen Verdunkelung und des Pralaya, steht aber in unlösbarem Zusammenhang mit den beiden anderen Faktoren, nämlich dem solaren und dem elektrischen Feuer.

4. Absorption, durch jene Vertiefung, die in allen wirbelnden Sphären atomischer Materie an dem Punkt ihrer Oberfläche bemerkbar wird, den man auf einem Planeten den Nordpol nennt. Was ich damit zu sagen beabsichtige, könnte durch ein Studium des Atoms klarer werden, wie es in Babbitts «Principles of Light and Colour» (Licht- und Farbenprinzipien) und später in Annie Besants «Occult Chemistry» (Okkulte Chemie) beschrieben wird. Diese Vertiefung entsteht durch Strahlungen, die - in entgegengesetzter Richtung zur Umdrehung der Sphäre - von Norden nach Süden laufen und bis zu einem Punkt auf halbem Wege hinunterreichen. Von dort aus arbeiten sie darauf hin, die latente Hitze zu verstärken, die Schwungkraft zu vergrössern und eine ganz bestimmte Qualität zu verleihen, die je nach dem Ursprung der Strahlung verschieden ist. Diese Aufsaugung einer von ausserhalb der Sphäre herrührenden Emanation ist das Geheimnis der wechselseitigen Abhängigkeit der Sphären voneinander und findet ihre Entsprechung in der Art, wie ein Strahl durch die Sphäre irgendeiner Ebene kreist. Jedes Atom wird zwar als sphäroidal oder sphärenähnlich bezeichnet, ist aber genauer genommen eine an einer Stelle leicht vertiefte Sphäre; und diese Vertiefung liegt dort, wo die Kraft hindurchfliesst, welche die Materie der [156] betreffenden Sphäre belebt. Das trifft auf alle Sphären zu, von der solaren Sphäre bis hinunter zu dem Atom der Materie, das wir als Zelle im physischen Körper bezeichnen. Durch die Vertiefung im physischen Atom fliesst die von aussen kommende, belebende Kraft. Jedes Atom ist sowohl positiv als auch negativ; es ist empfänglich oder negativ im Verhältnis zur einströmenden Kraft, und positiv oder ausstrahlend bezüglich seiner eigenen Emanationen und seiner Einwirkung auf die eigene Umgebung.

Das gleiche lässt sich vom gesamten Grenzring des Sonnensystems in bezug auf dessen kosmische Umgebung sagen. Kraft strömt dem Sonnensystem aus drei Richtungen und durch drei Kanäle zu:

a. die Sonne Sirius,

b. die Plejaden,

c. den Grossen Bären.

Hier möchte ich auf den Zusammenhang mit einer entsprechenden Feststellung hinweisen, die ich an früherer Stelle über Sonnenstrahlung und die Kanäle machte, durch die sie fühlbar wird. Diese Strömungen oder Strahlungen nennen wir:

a. Akasha-geartet.

b. Elektrisch.

c. Pranisch.

Um die okkulte Bedeutung obiger Angaben zu beleuchten, möchte ich auf einen Punkt hinweisen und es dann dem Leser überlassen, die beiden anderen Beziehungspunkte selbst auszuarbeiten. Die Plejaden sind die elektrische Energiequelle des Sonnensystems; und so, wie unsere Sonne die Verkörperung des Herzens- oder Liebesaspektes des Logos ist (der seinerseits das Herz des einen, über den sich nichts sagen lässt, darstellt), genauso sind die Plejaden der weibliche Gegenpol Brahmas. Es empfiehlt sich, diese Feststellung zu durchdenken, denn sie ist inhaltsschwer.

Im Lauf der bisherigen Ausführungen wurden gewisse allgemeine Behauptungen aufgestellt, die sich auf die Umdrehung der Materie und deren Einwirkung auf verschiedene Sphären beziehen. [157] Was sich von irgendeiner einzelnen Sphäre oder einem Atom behaupten lässt, gilt für sie alle, sofern es sich dabei um die Feststellung von okkulten Tatsachen handelt. Daher sollte es uns möglich sein, diese vier Wirkungen:

1. Trennung, oder die abstossende Wirkung,

2. Schwungkraft, oder die innere Wirkung,

3. Reibung, die Wirkung auf die Umgebung,

4. Absorption, die empfängliche oder anziehende Wirkung, in Atomen aller Grade und Ordnungen - in einem Sonnensystem, einer Sonne, einem Planeten, einer Ebene, einem Strahl, im Körper des Egos oder einer Zelle im physischen Körper - zu verfolgen.

III. Die Eigenschaften der Kreisbewegung

Jede kreisende Sphäre der Materie kennzeichnet sich durch drei Eigenschaften, nämlich durch Trägheit, Beweglichkeit und Rhythmus.

1. Trägheit. Sie kennzeichnet jedes Atom beim Morgengrauen der Manifestation, zu Beginn eines Sonnenzyklus oder eines Mahamanvantaras (einhundert Brahma-Jahre), zu Anfang einer Kette, einer Planetenkugel oder irgendeiner Sphäroidalform ohne Ausnahme. Diese Regel gilt daher für die Gesamtheit der innerhalb des Sonnensystems zur Manifestation gelangenden Formen.

Wir wollen klar im Gedächtnis behalten, dass wir lediglich die drei Eigenschaften der Materie selbst betrachten, also nicht das Bewusstsein. Trägheit beruht auf Mangel an Betätigung und auf dem relativen Ruhezustand der Feuer der Materie. Diese Feuer sind während der Verdunkelung oder des Pralaya zwar latent vorhanden, aber frei von der Stimulierung, die sich aus der Zusammenballung von Atomen zu Formen und nachfolgend aus der gegenseitigen Beeinflussung der Atome ergibt. Wo es Formen gibt und die Gesetze der Abstossung und Anziehung in Kraft treten und damit Strahlung ermöglichen, da kommt es zu Stimulierung, zu Emanationswirkungen und zu einer stufenweisen Beschleunigung, die schliesslich aus dem Atom kraft dessen eigener Rotationsbewegung die nächste Eigenschaft oder Qualität herausentwickelt. [158]

2. Beweglichkeit. Die der Materie innewohnenden Feuer bringen eine Rotationsbewegung hervor. Mit der Zeit führt diese Rotation zu Ausstrahlung. Die Ausstrahlung der Materie, die auf deren doppelte Hitze zurückzuführen ist, wirkt sich notwendigerweise auf die anderen Atome ihrer Umgebung aus (wobei sich gleich bleibt, ob diese Umgebung kosmischer Raum, systemischer Raum oder die Peripherie des physischen Körpers eines Menschen ist); und diese gegenseitige Beeinflussung verursacht je nach der Polarität des kosmischen, systemischen oder physischen Atoms jeweils Abstossung und Anziehung. Schliesslich kommt es dadurch zum Zusammenhalt einer Form; Körper oder Atomgebilde kommen zum Leben oder zur Manifestation und bleiben während der Dauer ihrer grösseren oder geringeren Zyklen bestehen, bis sich die dritte Qualität in bestimmter Weise Anerkennung verschafft.

3. Rhythmus oder die Erreichung vollkommenen Gleichgewichts. Dieses vollkommene Gleichgewicht verursacht dann bestimmte Wirkungen, die wir aufzählen und über die wir nachdenken wollen, selbst wenn sie unserem begrenzten Denken als paradox und unvereinbar erscheinen mögen. Diese Wirkungen sind:

a. Die Auflösung der Form,

b. die Befreiung der in der Form eingeschlossenen Essenz,

c. die Trennung von Geist und Materie,

d. das Ende eines Zyklus, sei er planetarisch, menschlich oder solar,

e. der Einbruch von Verdunkelung und das Ende der Objektivität (oder Manifestation),

f. die Wiederaufsaugung der Essenz und die Wiederverschmelzung der abgesonderten Materie - mit der Wurzelmaterie,

g. das Ende von Zeit und Raum, wie wir diese Begriffe auffassen,

h. die Vereinigung der drei Feuer, die, wenn man so sagen darf, zu Selbstentzündung führt,

i. die synthetische Aktivität [159] der Materie innerhalb der drei Arten von - kreisender, zyklisch-spiralförmiger und vorwärtsstrebender - Bewegung, eine vereinte Bewegung, die von der wechselseitigen Beeinflussung der Feuer der Materie, des Denkens und des Geistes bewirkt wird.

Wenn die rhythmische Phase oder das Gleichgewicht in einem Sonnensystem, auf einer Ebene, einem Strahl, in einem Kausalkörper und im physischen Körper erreicht ist, dann wird der Bewohner der Form aus der Gefangenschaft erlöst; er kann sich zur Quelle seines Ursprungs zurückziehen und ist von der Hülle befreit, die ihm bislang als Gefängnis diente; und er darf einer Umgebung entweichen, die er zu Erfahrungszwecken und als Kampfplatz für die Gegensatzpaare benutzt hat. Die Hülle oder Form jedweder Art zerfällt dann ganz von selbst.

IV. Kreisbewegung und Symbolik

Jede kreisende Sphäre der Materie lässt sich durch die gleichen allgemein kosmischen Symbole darstellen, wie sie zur Beschreibung der Evolution benutzt werden.

1. Der Kreis. Er bedeutet den Grenzring undifferenzierter Materie. Er bedeutet - ätherisch betrachtet - ein Sonnensystem oder den logoischen Körper, einen Planeten, oder den Körper eines Himmlischen Menschen, oder einen menschlichen Körper, und zwar in allen diesen Fällen zu Beginn oder zur Frühzeit ihrer Manifestation. Schliesslich bedeutet er eine einzelne Zelle innerhalb des menschlichen Trägers und ein Atom im Sinn des Chemikers oder Physikers.

2. Der Kreis mit einem Punkt in der Mitte. Er deutet auf die Erzeugung von Hitze im Herzen der Materie hin, auf den feurigen Punkt, den Augenblick erstmaliger Umdrehungstätigkeit, das erstmalige Hineingezogenwerden eines von seiner latenten Hitze angeregten Atoms in den Einflussbereich eines anderen Atoms. Dadurch kam es zum ersten Male zu Strahlung, zu Anziehung und zu entsprechender Abstossung. Daraus [160] ergibt sich:

3. Der in zwei Hälften geteilte Kreis. Er deutet auf Umdrehungstätigkeit und den Anfang der Beweglichkeit des materiellen Atoms hin, und das führt später dazu, dass sich der Einfluss des positiven Punktes innerhalb des materiellen Atoms immer mehr erweitert, bis dessen Einflussbereich sich vom Zentrum bis zur Peripherie erstreckt. Sobald er die Peripherie erreicht hat, kommt er mit dem Einfluss der Atome seiner Umgebung in Berührung; es wird Strahlung erzeugt, und der Vertiefungspunkt tritt in Erscheinung, der das Ein- und Ausströmen von Kraft und Hitze andeutet.

Wir zeigen hier lediglich die Anwendung kosmischer Symbole auf die Materie, und wir befassen uns mit der Manifestation ausschliesslich vom rein materiellen Gesichtswinkel aus. Wir wenden also z.B. das Symbol des Punktes innerhalb des Kreises nur auf die Sphäre der Materie und den darin latenten Hitzepunkt an. Wir behandeln an dieser Stelle nur Materie an sich, also nicht die Materie, die einer Wesenheit oder einem Punkt bewussten Lebens als Form dient.

Wir befassen uns nur mit Materie und latenter Hitze, mit den durch rotierende Strahlungshitze hervorgebrachten Wirkungen und mit der daraus resultierenden gegenseitigen Beeinflussung atomischer Körper. Wir beschränken uns also auch weiterhin auf die Aufgabe, die wir uns in diesem fünften Abschnitt gestellt hatten, nämlich auf das Studium von Bewegung innerhalb der Hüllen.

4. Der vierteilige Kreis. Er ist der wahre Kreis der Materie, das gleicharmige Kreuz des Heiligen Geistes, der die Personifizierung aktiver intelligenter Materie ist. Er deutet die vierdimensionale Qualität der Materie an und zeigt das Vordringen des Feuers nach vier Richtungen, während die dreifache Strahlung des Feuers durch die vom vierfachen Kreuz gebildeten Dreiecke symbolisch ausgedrückt wird. Er beschreibt die vierfache Umdrehung eines Atoms. Damit ist nicht die Fähigkeit des Atoms gemeint, vier Umdrehungen zu machen, sondern die vierdimensionale Qualität der Umdrehung, die das angestrebte Ziel ist und schon jetzt, in der gegenwärtigen vierten Runde und in dieser vierten Kette, in der Materie erkennbar wird. In dem Mass, in dem die fünfte Spirillae oder [161] der fünfte Kraftstrom sich in einem Atom entwickelt der Mensch sich eine vierdimensionale Rotationsbewegung begrifflich vorzustellen lernt, wird man die Genauigkeit dieses Symbols erkennen. Dann wird man sehen, dass alle Hüllen im Lauf ihres Fortschritts von Trägheit über Beweglichkeit zu Rhythmus alle Stufen durchmachen, ganz gleich, ob es sich dabei um logoische Hüllen handelt, oder um die Strahlen, in die sich die Himmlischen Menschen einhüllen, um die Ebenen, die gewissen solaren Wesenheiten als Körper dienen, um den Kausalkörper (oder die Hülle des Egos auf der Mentalebene), um den menschlichen ätherischen Körper oder um eine Zelle in diesem Ätherkörper. All diese materiellen Formen (die aus ätherischer Materie, der wahren Materie aller Formen bestehen) sind ursprünglich eiförmig, undifferenziert; darauf beginnen sie zu rotieren oder latente Hitze zu entfalten; sodann manifestieren sie Dualität oder latentes und ausstrahlendes Feuer; diese zweifache Wesensäusserung führt schliesslich zu vierdimensionaler Bewegung, bei der sich das Rad oder die rotierende Form um sich selbst dreht.

5. Die Svastika oder das Feuer, das sich nicht nur in vier Richtungen von der Peripherie zum Zentrum erstreckt, sondern allmählich auch von der ganzen Peripherie aus und um sie herum kreist und strahlt. Das bedeutet vollkommene Aktivität in jedem Bereich der Materie, bis wir schliesslich ein flammendes, feuriges Rad vor uns haben, das sich nach allen Richtungen dreht, mit strahlenden Feuerkanälen vom Zentrum zum Grenzring - Feuer innen, aussen und ringsherum, bis das Rad von den Flammen verzehrt ist und nichts übrig bleibt als vollendetes Feuer.

V. Bewegung und die Zentren

Wir können das Thema der Zentren nach drei Richtlinien verfolgen. Mancherlei ist über die Zentren geschrieben und geredet worden, und es gibt da viel Mysteriöses, was die Neugierde der Dummen erregt und viele dazu verführt hat, mit Dingen herumzuspielen, die sie nichts angehen. Ich möchte daher einiges klarstellen und versuchen, dem Studium dieses schwerverständlichen Gebietes einen neuen Gesichtspunkt anzuweisen. Dabei habe ich allerdings nicht die Absicht, etwa Regeln anzugeben und [162] Mitteilungen zu machen, die einen Menschen in die Lage versetzen, diese Zentren zu beleben und in Funktion zu bringen. Hier möchte ich ein feierliches Wort der Warnung aussprechen. Ein Mensch sollte sich einem uneigennützigen Leben zum Wohl seiner Mitmenschen widmen und einer Selbstdisziplinierung unterziehen, die seine niederen Träger verfeinert und ihm unterwürfig macht, und er sollte sich unermüdlich bemühen, seine Hüllen zu läutern und im Zaum zu halten. Wenn er das getan und seine Schwingung sowohl erhöht als auch auf der höheren Stufe gefestigt hat, dann wird er feststellen, dass die Entwicklung und Aktivierung seiner Zentren damit Hand in Hand gegangen ist und deren Wirkungsweise (ohne seine tätige Mithilfe) die erwünschten Fortschritte gezeitigt hat. Viele Gefahren und ernste Schwierigkeiten drohen dem Menschen, der diese Zentren in gesetzwidriger Weise erregt, und der ohne die nötigen Fachkenntnisse mit den Feuern seines Körpers experimentiert. Es mag seinem Bemühen gelingen, die Feuer zu erwecken und die Zentren zu intensiverer Tätigkeit zu bringen, aber er wird seine Unwissenheit damit büssen, dass er Materie zerstört, Körper- und Gehirngewebe verbrennt, in Wahnsinn verfällt und unerwünschten Strömungen und Kräften Tür und Tor öffnet. Wer sich mit Vorsicht und Bedachtsamkeit auf diesen Gebieten des subjektiven Lebens bewegt, handelt keineswegs feige, sondern ist klug und besonnen. Dem Aspiranten sind damit drei Ziele gesteckt:

1. seine dreifache niedere Natur zu läutern, zu disziplinieren und umzuwandeln;

2. sich selbst erkennen zu lernen und seinen Mentalkörper zu entwickeln, durch gute Taten und Gedanken den Kausalkörper aufzubauen;

3. seinen Mitmenschen mit äusserster Selbstverleugnung zu dienen.

Damit erfüllt er das Gesetz, macht sich zur Schulung fähig, bereitet sich auf die schliessliche Anlegung des Einweihungsstabes vor und vermeidet damit die Gefahr, die das Erwecken des Feuers mit sich bringt.

In dieser [163] Abhandlung wird lediglich beabsichtigt, diese Zentren näher zu erläutern, ihre wechselseitige Beziehung aufzuzeigen und die durch ihre rechtmässige Entfaltung erzielten Wirkungen zu verfolgen. Dazu wollen wir, wie gesagt, das Thema in folgende Abschnitte einteilen:

1. Das Wesen der Zentren.

2. Die Zentren und die Strahlen.

3. Die Zentren und die Kundalini.

4. Die Zentren und die Sinne.

5. Die Zentren und Einweihung.

Wie aus dieser Aufstellung ersichtlich, ist das Thema nicht nur umfassend, sondern auch schwer verständlich. Das kommt hauptsächlich daher, dass die menschliche Rasse, solange sie normalerweise noch nicht hellsichtig ist, das Gesagte nicht nachzuprüfen vermag und sich auf die Aussagen derer verlassen muss, die erklären, dass sie wissen. Später einmal, wenn der Mensch selbst sehen und sich überzeugen kann, wird er diese Feststellungen nachprüfen können; aber mit Ausnahme der wenigen ist die Zeit dazu noch nicht gekommen.

1. Das Wesen der Zentren.

Wir kommen damit zu unserem ersten Punkt. Zunächst möchte ich die in dieser Abhandlung zu besprechenden Zentren aufzählen und mich dabei sehr eng an die bereits erwähnte Aufstellung halten, indem ich nicht alle, sondern bloss diejenigen Zentren behandle, die mit des Menschen fünffacher Evolution zu tun haben.

Wie schon erwähnt, wird der Mensch am Ende seiner langen Pilgerfahrt auf dem Rückwege zu seinem Ursprung durch fünf Naturreiche hindurchgegangen sein, nämlich durch:

1. Das Mineralreich,

2. das Pflanzenreich,

3. das Tierreich,

4. das Menschenreich,

5. das übermenschliche oder das Reich Gottes, und er wird volles Bewusstsein auf folgenden fünf Ebenen entfaltet haben:

1. der physischen Ebene, [164]

2. der Gefühls- oder Astralebene,

3. der Mentalebene,

4. der buddhischen oder Intuitionsebene,

5. der geistigen, atmischen oder nirvanischen Ebene, und zwar vermittels der folgenden fünf Sinne und deren Entsprechungen auf allen fünf Ebenen:

1. Gehör,

2. Gefühl (Tastsinn),

3. Gesicht,

4. Geschmack,

5. Geruch.

In der fünften Runde werden drei Fünftel der menschlichen Familie diesen Punkt erreicht und ihre fünf Sinne zu voller Auswirkung auf den drei Ebenen der drei niederen Welten entwickelt haben; und während der zwei übrigen Runden wird ihre Aufgabe dann in der Unterwerfung der zwei höheren Ebenen bestehen. Dabei möchte ich auf die wenig bekannte Tatsache hinweisen, dass in dieser fünffachen menschlichen Evolution und in diesem Sonnensystem die beiden letzten Runden in jedem planetarischen Zyklus sowie die sechste und siebente Stammrasse jener Zyklen stets eine synthetische Funktion haben; es ist ihre Aufgabe, die Errungenschaften ihrer fünf Vorgänger zusammenzufassen und zur Synthese zu bringen. In der gegenwärtigen Stammrasse z.B. werden die sechste und siebente Zweigrasse das verschmelzen und zur Synthese zusammenfassen, was die früheren fünf erwirkt haben. Die Analogie besteht darin, dass in diesem Sonnensystem die beiden höheren Ebenen (die logoische und die monadische) synthetischer Art sind. Eine davon ist die synthetische Ebene für den Logos, und ihr entnimmt Er die in Manifestation befindliche Essenz; die andere dient in gleicher Weise der Monade, und ihr entzieht sie die gesammelten Früchte des objektiven Daseins.

Wir wollen uns also hier auf die Zentren beschränken, die sich auf die Entwicklung der subtileren Körper, die Evolution der Psyche beziehen; wir befassen uns nicht mit denen, die mit der Evolution und Fortpflanzung des dichten physischen Körpers zusammenhängen. Diese Zentren sind fünf an der Zahl:

1. Das Zentrum an [165] der Basis der Wirbelsäule, das einzige (bereits erwähnte), das eine physische Wirkung ausübt;

2. das nahe dem Sonnengeflecht gelegene, das wichtigste aller Körperzentren vom Gesichtspunkt der Astralebene;

3. das an der Kehle befindliche, das wichtigste vom Standpunkt der Mentalebene;

4. das Zentrum in der Herzgegend, das eine okkulte Verbindung mit der buddhischen Ebene hat;

5. das über dem Kopfscheitel gelegene Zentrum, das die Krone ist und mit der atmischen Ebene in Beziehung steht.

Wir gehen nicht auf die niederen Zentren der Fortpflanzung ein und auch nicht auf die Milz, die in direktem Zusammenhang mit dem Ätherischen steht und Prana übermittelt; mit ihnen haben wir uns bereits früher befasst.

Die Zentren im menschlichen Wesen haben im Grunde mit dem Feuer-Aspekt im Menschen oder seinem göttlichen Geist zu tun. Sie stehen ganz klar im Zusammenhang mit der Monade, dem Willensaspekt, mit Unsterblichkeit, mit Dasein, mit dem Willen zum Leben und mit den inhärenten Kräften des Geistes. Sie haben nichts mit objektivem Dasein und Manifestation zu tun, sondern mit Kraft oder den Gewalten des göttlichen Lebens. Im Makrokosmos besteht die Entsprechung dazu in der Kraft, die auf die kosmischen Nebelflecke einwirkt und sie durch ihre wirbelnde Rotationsbewegung am Ende zu Planeten oder Sphäroidalkörpern ausbaut. Jeder von diesen Planeten ist ein Ausdruck des «Lebenswillens» irgendeiner kosmischen Wesenheit; und die Kraft, die wirbelte, kreiste, erbaute, verdichtete, und die weiterhin die Form zusammenhält, ist die Kraft irgendeines kosmischen Wesens.

Diese Kraft hat ihren Ursprung auf kosmischen Mentalebenen und entstand in bestimmten grossen Brennpunkten, die sich dort befinden; sie fliesst dann zur kosmischen Astralebene herab und bildet dabei analoge kosmische Brennpunkte; und auf der vierten kosmisch-ätherischen Ebene (der buddhischen Ebene unseres Sonnensystems) findet sie ihren Abfluss in gewisse grosse Zentren, die dann ihrerseits in den drei Welten menschlichen Bemühens reflektiert oder nachgebildet werden. Die Himmlischen Menschen besitzen [166] demnach Zentren auf drei Ebenen des Sonnensystems, was eine beachtliche Tatsache ist, und zwar:

a. auf der monadischen Ebene, der Ebene der sieben Strahlen,

b. auf der buddhischen Ebene, wo die Meister und ihre Jünger die neunundvierzig Zentren in den Körpern der sieben Himmlischen Menschen bilden,

c. auf der vierten ätherischen Unterebene der physischen Ebene, wo die heiligen Planeten, die aus ätherischer Materie bestehenden dichten Körper der Himmlischen Menschen zu finden sind.