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ABSCHNITT E - BEWEGUNG AUF DER PHYSISCHEN UND DER ASTRALEN EBENE - Teil 2

Die Fussnoten des Buches sind als Pdf integriert. Klicken Sie auf die Nummern, z.B. :  (*C72). ........usw. 

Hier lässt sich wiederum die mikrokosmische Entsprechung verfolgen: Im menschlichen Wesen befinden sich auf der Mentalebene die Zentren, von denen der Impuls zum Dasein auf der physischen Ebene oder der Wille zur Inkarnation ausgeht; von dort aus lassen sie sich zur Astralebene verfolgen und schliesslich bis zu den ätherischen Unterebenen, zum vierten Äther, wo sie praktisch die gleiche Evolution durchmachen, wie vorher die planetarischen Zentren, und wo sie - als Kraftzentren - objektives Dasein entwickeln helfen.

Die Zentren bestehen einzig und allein aus Kraftströmen, die vom Ego herkommen, das sie seinerseits von der Monade her übermittelt. Darin liegt das Geheimnis der stufenweisen Beschleunigung der Schwingungsfrequenz der Zentren; denn in dem Mass, in dem zunächst das Ego, und später (nach der Einweihung) die Monade die Führung übernimmt oder aktiv wird, so werden innerhalb dieser Sphären des Feuers oder der reinen Lebenskraft Veränderungen hervorgebracht und die Vitalität verstärkt.

Wenn also diese Zentren in richtiger Weise funktionieren, dann bilden sie den «feurigen Körper», der am Ende alles ist, was zuerst dem Menschen in den drei Welten, und später der Monade übrig bleibt. Dieser feurige Körper ist der «unverwesliche» [*C72] oder unzerstörbare Körper, von dem Paulus spricht; er ist das Produkt der Evolution, der vollkommenen Verschmelzung der drei Feuer, welche die Form am Ende zerstören. Nach Zerstörung der Form bleibt dieser unberührbare geistige Körper aus Feuer übrig, eine reine [167] Flamme, die sich durch sieben strahlende und noch intensiver brennende Zentren auszeichnet. Dieses elektrische Feuer ist das Ergebnis des Zusammentreffens der beiden Pole, und es beweist im Augenblick der vollkommenen Einswerdung die okkulte Wahrheit, dass «unser Gott ein verzehrendes Feuer ist» [*C73].

Drei dieser Zentren werden Hauptzentren genannt, weil sie die drei Aspekte der dreifachen Monade - Wille, Liebe und Intelligenz - in sich verkörpern:

1. Das Kopfzentrum                    Die Monade                              Wille oder Macht.

2. Das Herzzentrum                    Das Ego                                      Liebe und Weisheit.

3. Das Kehlzentrum                     Die Persönlichkeit                    Aktivität oder Intelligenz.

Die beiden anderen Zentren haben hauptsächlich mit dem ätherischen Körper und mit der Astralebene zu tun. Das Kehlzentrum bringt das gesamte Leben der Persönlichkeit zur Synthese und steht in bestimmter Verbindung mit der Mentalebene - den drei (mentalen Unter-) Ebenen und den beiden höheren Ebenen, und die drei Zentren mit den beiden anderen, d.h. mit dem Herz- und dem Kopfzentrum. Immerhin darf man nicht vergessen, dass das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule ebenfalls der Synthese dient, wie man das normalerweise erwarten sollte, wenn man bedenkt, dass die niedrigste Ebene jeder Manifestation den tiefsten Punkt der Abspiegelung bildet. Dadurch, dass dieses niedrigste Zentrum das Kundalinifeuer und die pranischen Feuer zur Synthese bringt, verschmilzt und vereint es sich mit dem Feuer des Denkens und später mit dem Feuer des Geistes, und bringt damit die Vollendung zustande.

Wir müssen uns von dem Gedanken freimachen, dass diese Zentren physische Dinge sind. Sie sind Kraftstrudel, die ätherische, astrale und mentale Materie zur Aktivität irgendeiner Art antreiben.

Da es sich dabei um eine Umdrehungstätigkeit handelt, wird deren Wirkung innerhalb der Materie dem Hellseher in Gestalt von feurigen Rädern erkennbar, und zwar:

1. in der unteren Gegend der Wirbelsäule,

2. zwischen den Rippen, etwas unterhalb des Zwerchfelles,

3. in der linken Brustgegend,

4. mitten in der Kehle,

5. etwas oberhalb des Kopfscheitels.

Ich möchte [168] diese Zentren näher beschreiben, so, wie sie in ätherischer Materie sichtbar sind, und mich dabei auf ähnliche Feststellungen beziehen, wie sie Mr. C. W. Leadbeater in «Inner Life», Bd. I, SS. 447-460 gemacht hat. Folgende Farben und Lotosblätter sind dabei zu verzeichnen:

1. Die Basis der Wirbelsäule: vier Blätter in der Form eines Kreuzes, die in orangegelbem Feuer erstrahlen.

2. Das Sonnengeflecht: zehn Blätter von rosiger Färbung mit leicht grünem Schimmer.

3. Das Herzzentrum: zwölf Blätter mit goldenem Glanze.

4. Das Kehlzentrum: sechzehn silberblaue Blätter, in denen das Blau vorherrscht.

5. Das Kopfzentrum in seinen zwei Abteilungen:

a. Zwischen den Augenbrauen, in Gestalt eines Lotos aus sechsundneunzig Blättern, zur Hälfte in rosiger und gelber, zur anderen Hälfte in blauer und purpurner Färbung.

b. Am Kopfscheitel. Ein Zentrum aus zwölf Hauptblättern von weisser und goldener Färbung, und neunhundertundsechzig um die inneren zwölf herumgruppierten Nebenblätter. Das macht im ganzen eintausendachthundertsechzig Blätter in den beiden (das eine Kopfzentrum bildenden) Zentren oder dreihundertsechsundfünfzig Dreiheiten. Alle diese Zahlen haben eine okkulte Bedeutung.

So, wie die Monade die Gesamtsumme aller drei Aspekte und der sieben Prinzipien im Menschen ist, so ist das Kopfzentrum ein Abbild davon, und es umfasst innerhalb seines Einflussbereiches sieben weitere Zentren, deren Synthese es darstellt. Diese sieben Zentren teilen sich ihrerseits in drei Haupt- und vier Nebenzentren, deren Einheit und Vollendung in dem herrlichen Zentrum ersichtlich ist, das sie alle überragt und umschliesst. Es gibt auch drei physische Zentren, nämlich:

a. Das Alta-Major-Zentrum,

b. die Zirbeldrüse,

c. den Hirnanhang (Hypophyse)

mit vier Nebenzentren. Diese vier Nebenzentren sind im [169] sogenannten Alta-Major-Zentrum vereinigt, und wir brauchen uns mit ihnen nicht abzugeben. Auch möchte ich hier hervorheben, dass eine enge Verbindung besteht zwischen:

a. dem Alta-Major- und dem Kehlzentrum,

b. dem Herzzentrum und dem Hirnanhang,

c. dem Kopfzentrum und der Zirbeldrüse.

Es würde sich für den Schüler lohnen, die interessante Reihenfolge der sich ergebenden Dreiecke zu studieren und in welcher Art sie beim Fortschreiten des Feuers miteinander verbunden werden müssen, ehe dieses Feuer sie vollends zu beleben und danach zu anderen Umwandlungen überzugehen vermag. Einige von diesen Dreiecken sollten wir vielleicht aufzählen und dabei stets dessen eingedenk sein, dass der geometrische Aufstieg des Feuers und die dabei der Reihe nach zu berührenden Punkte jeweils von dem betreffenden Strahl abhängen. Hierin liegt eines der Einweihungsgeheimnisse und so erklären sich auch einige Gefahren, die mit einer voreiligen Veröffentlichung von Angaben über die Strahlen verknüpft sind.

1. Das pranische Dreieck.

a. Das Schulterzentrum.

b. Das Zentrum nahe dem Zwerchfell.

c. Die Milz.

2. Der von der Astralebene aus beherrschte Mensch.

a. Die Basis der Wirbelsäule.

b. Das Sonnengeflecht.

c. Das Herz.

3. Der von der Mentalebene aus beherrschte Mensch.

a. Die Basis der Wirbelsäule.

b. Das Herz.

c. Die Kehle.

4. Der fortgeschrittene, teilweise vom Ego beherrschte Mensch.

a. Das Herz.

b. Die Kehle.

c. Der Kopf, d.h. die vier Nebenzentren und deren Synthese, das Alta-Major-Zentrum.

5. Der geistige Mensch [170] bis zur dritten Einweihung.

a. Das Herz.

b. Die Kehle.

c. Die sieben Kopfzentren.

6. Der geistige Mensch bis zur fünften Einweihung.

a. Das Herz.

b. Die sieben Kopfzentren.

c. Die zwei vielblättrigen Lotosblumen.

All diese verschiedenen Perioden weisen verschiedene Strahlungs-Dreiecke auf. Wenn das Feuer in einem bestimmten Dreieck konzentriert ist, so dürfen wir daraus nicht schliessen, dass es sich deshalb nicht etwa auch in den anderen bemerkbar macht. Sobald das Feuer einmal freien Durchgang durch irgendein Dreieck hat, flammt es dort andauernd auf, aber stets gibt es ein Dreieck, das heller strahlt und leuchtet als die anderen; und aus diesen von Feuerrädern und Feuerstrudeln ausgehenden, leuchtenden Dreiecken können der Hellseher und die Lehrer der Rasse die evolutionäre Position eines Menschen ersehen und seinen Fortschritt beurteilen. Wenn ein Mensch auf dem Gipfelpunkt seiner Lebenserfahrung und am Ziel angelangt ist, dann ist jedes Dreieck eine strahlende Feuerspur, und jedes Zentrum ein Rad aus lebendiger Feuerkraft, das sich mit ungeheurer Geschwindigkeit dreht; auf dieser Stufe dreht sich ein Zentrum nicht nur nach einer besonderen Richtung, sondern es dreht sich auch buchstäblich um sich selbst; dabei bildet es eine lebendige, flammende, schillernde Kugel aus reinem Feuer, enthaltend eine bestimmte geometrische Form, die aber so schnell vibriert, dass das Auge kaum zu folgen vermag. Über allem erscheint dann am Kopfscheitel ein feuriges Schauspiel, das alle anderen Zentren zur Unbedeutsamkeit verblassen lässt; aus dem Herzen dieser vielblättrigen Lotosblume züngelt eine feurige Flamme empor, deren Grundfärbung den Strahl des betreffenden Menschen anzeigt. Diese Flamme steigt empor, und dabei scheint sie einen breiten Strahl elektrischen Lichts zu sich [171] herunter zu ziehen, der vom Geist auf der höchsten Ebene herabströmt. Das bedeutet die Verschmelzung der Feuer und die Befreiung des Menschen von den Fesseln der Materie.

Die Evolution dieser Kraftzentren lässt sich im übrigen nicht nur in Worten, sondern auch im Sinn der fünf Symbole ausdrücken, die eine so vielfältige kosmische Ausdeutung zulassen.

1. Der Kreis. Auf dieser Stufe erscheint das Zentrum bloss als eine (wie Mr. C. W. Leadbeater es ausdrückt) untertassengleiche Vertiefung von schwach leuchtendem Feuer, das sich überallhin verteilt, aber keine wirkliche Intensität besitzt. Das Rad dreht sich langsam, aber so langsam, dass man es fast nicht merkt. Das zeugt von einer niedrigen Entwicklungsstufe, gleich jener der frühlemurischen Stammrasse, und kennzeichnet die Periode, in welcher der Mensch einfach ein Tier war; es handelte sich dabei lediglich um die Vorbereitung eines Kraftfeldes für das Erscheinen des Denkfunkens.

2. Der Kreis mit dem Punkt in der Mitte. Hier erscheint das Zentrum mit einem glühenden Feuerpunkt in der Mitte der untertassengleichen Vertiefung, und die Umdrehung beschleunigt sich. Das entspricht der Stufe, auf der das Denken sich bemerkbar macht, also der Zeit des späteren Lemuria.

3. Der geteilte Kreis. Auf dieser Stufe wird der Lichtpunkt inmitten des Feuerstrudels in erhöhtem Mass wirksam; infolge der Rotationsbewegung brennt er heller und wirft nach zwei Richtungen hin feurige Strahlen, die den Strudel in zwei Hälften zu teilen scheinen. Die Bewegung beschleunigt sich erheblich, und die teilende Flamme innerhalb des Strudels schiesst hin und her und stimuliert dadurch die Glut des Zentrums selbst, bis es einen viel höheren Grad der Strahlung erreicht. Das entspricht den Tagen von Atlantis.

4. Der in vier Teile geteilte Kreis. Damit kommen wir zu der Stufe, auf der das Zentrum aktiv ist; es dreht sich sowohl das Kreuz innerhalb seiner Peripherie als auch das Rad selbst und bietet so ein Bild von grosser Schönheit und lebhafter Betätigung.

Der Mensch hat eine Stufe sehr hoher mentaler Entwicklung erreicht, die jener der fünften Stammrasse oder der fünften Runde innerhalb [172] des grösseren Zyklus entspricht; er ist sich dessen bewusst, dass zweierlei Tätigkeiten in ihm vorgehen, die in der Umdrehung des Rades und des inneren Kreuzes symbolischen Ausdruck finden. Obwohl er sich im persönlichen Leben betätigt, verspürt er das Geistige, und seine Entwicklung hat einen Punkt erreicht, auf dem er sich dem Probepfade nähert.

5. Die Svastika. Auf dieser Stufe wird das Zentrum vierdimensional; das innere rotierende Kreuz beginnt sich um seine Achse zu drehen und die flammende Peripherie nach allen Seiten hinauszubreiten, so dass sich das Zentrum eher als eine Feuersphäre denn als ein Rad beschreiben lässt. Dies gilt für das Stadium beider Abschnitte des Pfades, denn der Vorgang, der die beschriebene Wirkung hervorbringt, erstreckt sich über die Gesamtzeit des Pfades. Am Ende erscheinen die Zentren als strahlende Feuerkugeln, wobei die einzelnen Speichen des Rades (oder die vom Mittelpunkt fortschreitende Evolution des Kreuzes) sich verschmelzen und zu einem «das Ganze verzehrenden Feuer» vereinigen.

Ein kurzer Denkspruch ist hier am Platz, weil er auf das Thema zutrifft. Sodann folgt ein weiterer Satz, dessen meditative Betrachtung sich als wirklich wertvoll erweisen und eine bestimmte Wirkung auf eines der Zentren ausüben wird. Um welches Zentrum es sich dabei handelt, muss der Schüler selbst herausfinden. Die beiden Sätze lauten:

«Das Geheimnis des Feuers liegt im zweiten Buchstaben des Heiligen Wortes verborgen. Das Mysterium des Lebens ist im Herzen bewahrt. Wenn der niedere Punkt vibriert, wenn das Heilige Dreieck glüht, wenn der Punkt, das mittlere Zentrum, und der Scheitelpunkt gleichfalls brennen, dann verschmelzen die beiden Dreiecke - das grössere und das geringere - zu einer Flamme, die das Ganze verzehrt.»

«Die Glut im geringeren Feuer wird in ihrem Umsichgreifen erheblich beschleunigt, wenn der Kreis des sich bewegenden und des bewegungslosen, des geringeren Rades innerhalb des grösseren Rades, das sich im Zeitlichen nicht bewegt, einen zweifachen Auslass findet; sie erstrahlt dann in der Herrlichkeit des zweifältigen Einen und seines sechsfältigen Bruders. Fohat durcheilt den Raum. Er sucht nach seiner Ergänzung. Der Odem des Regungslosen und [173] das Feuer des Einen, der das Ganze von Anfang an übersieht, drängen ungestüm zueinander, und das Regungslose wird zur Sphäre der Aktivität.»

Wir kommen nunmehr zum zweiten Punkt unserer Betrachtung der Zentren:

2. Die Zentren im Zusammenhang mit den Strahlen.

Hier haben wir es mit einem weitumfassenden Thema zu tun, das viel Stoff bietet zum Nachdenken, zur Vermutung und zu einsichtsvoller Betrachtung. Alles, was hier mitgeteilt wird, sind grundlegende oder prinzipielle Tatsachen, auf denen sich ein Gebäude errichten lässt, das sich aus Mutmassung, logischer Gedankenentwicklung angewandter Einbildungskraft zusammensetzt und damit zweierlei erwirkt:

Die Fähigkeit, erstens unsere mentale Vorstellungskraft zu erweitern, und zweitens die Antahkarana oder die Brücke zu erbauen, die alle, die sich im buddhischen Träger zu betätigen suchen, zwischen dem höheren und dem niederen Denkvermögen errichten müssen; daraus erhellt sich die Notwendigkeit, die Einbildungskraft (d.h. das astrale Gegenstück zum mentalen Unterscheidungsvermögen) zu benutzen und sie am Ende in Intuition umzuwandeln.

Alle Lehrer, die Schüler zur Ausbildung übernommen haben und zum Dienst an der Welt heranziehen möchten, befolgen die Methode, eine (oftmals hinter Worten verschleierte und durch ein Symbol getarnte) Tatsache mitzuteilen und es dann dem Schüler zu überlassen, seinen eigenen Schlussfolgerungen nachzugehen. Dadurch entwickelt er kritisches Unterscheidungsvermögen, und gerade diese Fähigkeit trägt in erster Linie dazu bei, dass der Geist seine Befreiung aus den Fesseln der Materie erwirkt und zwischen Illusion und dem, was von ihr verhüllt wird, unterscheidet.

Es kann hier vieles nicht mitgeteilt werden, denn wenn alles gesagt würde, was sich über dieses Thema sagen liesse, dann könnte das vielleicht manchen dafür Anfälligen zu Missbrauch der gemachten Angaben verleiten. Wie wir wissen geht die Evolution der Zentren langsam und stufenweise vor sich in geordneten Zyklen, die je nach dem Strahl der Monade des betreffenden Menschen verschieden sind.

Das Leben des [174] Pilgers lässt sich für die Zwecke unserer Betrachtung in drei hauptsächliche Zeitabschnitte einteilen:

1. Der Abschnitt, in dem er unter dem Einfluss des Persönlichkeits-Strahls steht.

2. Der Abschnitt, in dem er unter den Einfluss des egoischen Strahls kommt.

3. Der Abschnitt, in welchem der monadische Strahl vorherrscht.

Der erste Abschnitt ist der bei weitem längste und erstreckt sich über eine lange Reihe von Jahrhunderten, in denen der Aktivitäts-Aspekt des dreifachen Selbst zur Entwicklung gelangt. Leben um Leben vergeht, in deren Verlauf der Manas- oder Denkaspekt langsam zur Wirksamkeit kommt und das menschliche Wesen mehr und mehr unter den bestimmenden Einfluss seines Intellektes gerät, der sich durch sein physisches Gehirn betätigt. Darin zeigt sich eine gewisse Entsprechung zur Periode des ersten Sonnensystems, in welchem der dritte logoische Aspekt, der des Brahma, des Denkens oder der Intelligenz, zur Vollendung gebracht wurde [*C74]. Dann begann der zweite Aspekt im gegenwärtigen Sonnensystem sich mit [175] dem dritten zu verschmelzen und durch ihn wirksam zu werden. Jahrhunderte vergehen und der Mensch bringt in zunehmendem Mass aktive Intelligenz zum Ausdruck; und die äusseren Umstände seines Lebens werden für das Einströmen des zweiten Aspekts immer geeigneter. In Zeit und Raum liegt die Entsprechung in der Ähnlichkeit, aber nicht in Einzelheiten. Das bezieht sich auf die Periode der ersten drei, bereits besprochenen Dreiecke. Man darf nicht vergessen, dass wir hier lediglich im Interesse der Klarheit einen Unterschied zwischen den verschiedenen Aspekten machen und deren getrennte Entwicklung betrachten, was nur in Zeit und Raum oder während des Evolutionsvorganges zulässig ist, aber nicht vom Gesichtspunkt des Ewigen Jetzt und der Einheit des All-Selbst. Der Vishnu- oder Liebe-Weisheitsaspekt ist im Selbst latent vorhanden und gehört mit zum monadischen Inhalt, aber der Brahma- oder Aktive Intelligenzaspekt geht ihm in der Manifestation zeitlich voraus. Das Tabernakel in der Wüste ging dem Aufbau des Salomonischen Tempels voraus; das Weizenkorn muss im dunklen Schosse der Mutter Erde liegen, ehe die goldgelbe, vollendete Ähre sichtbar wird; und der Lotos muss seine Wurzeln in den Schlamm hinuntersenken, ehe die Schönheit seiner Blüte hervorgebracht werden kann.

Der zweite Abschnitt, in welchem der egoische Strahl vorherrscht, ist im Vergleich zum ersten nicht so lang; er erstreckt sich über die Periode, in der das vierte und fünfte Dreieck belebt wird, und über die Reihe von Leben, in denen der Mensch seine Kräfte auf seiten der Evolution einsetzt, sein Leben in Zucht nimmt, den Probepfad betritt und schliesslich bis zur dritten Einweihung fortschreitet. Unter dem Einfluss des Persönlichkeitsstrahls beschäftigt sich der Mensch im Rahmen der fünf Strahlen bewusst mit der Ausgestaltung des Denkvermögens, des sechsten Sinnes, und zwar zunächst im Rahmen der vier Nebenstrahlen und schliesslich des dritten Hauptstrahls. Dann betätigt er sich auf dem dritten Strahl der aktiven Intelligenz, und von diesem geht er auf einen der [176] Unterstrahlen der beiden anderen Hauptstrahlen über, falls der dritte nicht sein egoischer Strahl ist.

Man wird sich natürlich fragen, ob der egoische Strahl notwendigerweise einer der drei Hauptstrahlen sein muss, oder ob es nicht auch Eingeweihte und Meister auf den vier Nebenstrahlen, den Strahlen des Denkvermögens gibt.

Darauf lässt sich folgendes antworten: Der egoische Strahl kann stets einer der sieben sein, aber wir müssen bedenken, dass in diesem astral-buddhischen Sonnensystem, in dem Liebe und Weisheit objektiv in Erscheinung gebracht werden, die grosse Mehrzahl der Monaden sich auf dem Liebe-Weisheits-Strahl befindet. Die Tatsache, dass er der synthetische Strahl ist, hat demnach eine sehr grosse Bedeutung. Dies ist das System des Sohnes, dessen Name Liebe ist. Dies ist die göttliche Inkarnation von Vishnu. Der Drache der Weisheit befindet sich in Manifestation, und er bringt alle die kosmischen Wesenheiten zur Inkarnation, die ihrem Wesen nach mit ihm identisch sind. Nach der dritten Einweihung befinden sich alle menschlichen Wesen auf einem der drei Hauptstrahlen; und die Tatsache, dass Meister und Eingeweihte auf allen Strahlen anzutreffen sind, beruht auf folgenden zwei Faktoren:

Erstens. Jeder Hauptstrahl hat seine Unterstrahlen, die allen sieben entsprechen.

Zweitens. Viele Lenker der Menschheit gehen von einem Strahl zum anderen über, je nachdem, wie Sie benötigt werden und wie ihr Werk es verlangt. Wenn einer der Meister oder Eingeweihten den Strahl wechselt, so verursacht das jeweils eine vollkommene Umstellung.

Wenn ein Meister die Hierarchie unseres Planeten verlässt, um anderswo tätig zu werden, so erfordert das häufig eine völlige Reorganisation und die Zulassung von neuen Mitgliedern zur grossen Weissen Loge. Diese Tatsachen waren bislang nur wenig bekannt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch darauf hinweisen, dass wir es bei der Betrachtung der Strahlen nicht mit irdischen Zuständen zu tun haben, und dass wir uns auch nicht bloss mit der Evolution der Monaden auf diesem Planeten, sondern in gleicher Weise mit dem Sonnensystem befassen, in welchem unsere Erde einen zwar notwendigen, aber nicht hervorragenden [177] Platz einnimmt. Die Erde ist ein Organismus innerhalb eines grösseren Organismus, und diese Tatsache muss grössere Anerkennung finden. Die Menschensöhne auf diesem Planeten betrachten das ganze System oftmals so, als stünde die Erde anstelle der Sonne im Zentrum des solaren Organismus.

Unter der Herrschaft des Egos tritt der egoische Strahl in den Vordergrund. Dieser Strahl ist lediglich ein direkter Abglanz der Monade und richtet sich nach jenem Aspekt der geistigen Triade, der für den betreffenden Menschen zu irgendeiner gegebenen Zeit die Linie des geringsten Widerstands ist. Dabei ist aber beachtlich, dass manchmal der atmische, manchmal der buddhische, und manchmal der manasische Aspekt das Kraftzentrum dieses Strahls ist. Obwohl die Triade dreifältig ist, so sind dennoch ihre egoischen Vorposten (wenn man sie so nennen darf) entweder definitiv atmisch, oder aber vorwiegend buddhisch oder manasisch. Hier möchte ich erneut darauf hinweisen, dass dieser dreifache Aspekt in dreierlei Anordnungen erscheinen kann und dem Ego insgesamt eine neunfache Auswahl an Strahlen bietet:

Atmischer Aspekt.

1. atmisch-atmisch

2. atmisch-buddhisch

3. atmisch-manasisch.

Buddhischer Aspekt.

1. buddhisch-atmisch

2. buddhisch-buddhisch

3. buddhisch-manasisch.

Manasischer Aspekt.

1. manasisch-atmisch

2. manasisch-buddhisch

3. manasisch-manasisch.

Das bedeutet buchstäblich, dass jeder der drei Hauptstrahlen nochmals (in bezug auf das Ego) in drei Unterstrahlen unterteilt werden kann. Auch diese Tatsache ist nur wenigen bekannt.

Der Dritte [178] Abschnitt, in welchem sich der monadische Strahl auf der physischen Ebene bemerkbar macht, ist der bei weitem kürzeste und erstreckt sich über die Zeitspanne, in der das sechste Dreieck vorherrscht. Es ist die Periode der Vollendung, der Befreiung; obwohl sie von unten her betrachtet die kürzeste ist, so ist sie doch von verhältnismässig langer Dauer, wenn man sie von der Ebene der Monade aus ansieht. Sie umfasst die gesamte von den einhundert Brahma-Jahren übrigbleibende Zeit, also den restlichen Zeitraum des Manifestationsvorganges.

Wenn wir in diesem Sinn die vorher erwähnten Gruppen von Dreiecken und die Zeitabschnitte betrachten, in denen die verschiedenen Strahlen vorherrschen, dann werden wir darin viel Stoff zum Nachdenken finden. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass die sechs Gruppen von Dreiecken eigentlich nur fünf ausmachen, wenn wir das pranische Dreieck ausschalten, das mit der Materie selbst zu tun hat und genauso, wie der dichte physische Körper nicht als ein Prinzip gilt. Es ergeben sich demnach:

a. Zwei vom Persönlichkeitsstrahl zur Belebung gebrachte Dreiecke.

b. Zwei vom egoischen Strahl zur Belebung gebrachte Dreiecke.

c. Das die Synthese bildende Dreieck der Monade.

Immerhin bleibt dabei die weiter komplizierende Tatsache zu beachten, dass die Persönlichkeits-Dreiecke in Übereinstimmung mit dem Strahl der Monade oder des Geistes zu voller Aktivität gebracht werden. Deshalb lassen sich keine unumstösslichen Regeln für den Gang der Entwicklung festlegen. Die egoischen Dreiecke hängen in hohem Mass davon ab, wie sich die geistige Lebenskraft in der Persönlichkeit widerspiegelt. Sie bilden den Mittelpunkt auf halbem Wege, genauso, wie der egoische oder Kausalkörper (wenn er hinreichend entwickelt und ausgebaut ist) die Vermittlungsstelle zwischen dem Höheren und dem Niederen darstellt.

Die permanenten Atome liegen innerhalb der Peripherie des Kausalkörpers eingeschlossen. Aber dieser verhältnismässig dauerhafte Körper wird durch die direkte Einwirkung der Zentren, und vor allem durch die höchsten Zentren, aufgebaut und vergrössert, ausgedehnt und zu einer zentralen Empfangs- und [179] Übermittlungsstelle entwickelt (wobei ich zur Vermittlung einer okkulten Idee unzulängliche Worte benutze). So, wie es geistige Kraft oder der Willensaspekt war, der das Sonnensystem erbaute, genauso ist es die gleiche Kraft im Menschen, die den Kausalkörper aufbaut. Durch das Zusammenbringen von Geist und Materie (Vater-Mutter) im Makrokosmos und deren Vereinigung durch einen Willensakt wurde das objektive Sonnensystem oder der Sohn hervorgebracht - jener Sohn des Wünschens, dessen Hauptmerkmal die Liebe, und dessen Wesen Buddhi oder geistige Weisheit ist. Durch das Zusammenbringen von Geist und Materie (im Mikrokosmos) und deren Verbundenbleiben vermittels der Form (oder des geistigen Willens) wird jenes objektive System hervorgebracht, das wir Kausalkörper nennen. Er ist das Produkt umgewandelten Wünschens, dessen Merkmal (sobald es sich voll auswirkt) Liebe am Ende der Ausdruck von Buddhi auf der physischen Ebene sein wird. Der Kausalkörper ist bloss die Hülle des Egos. Das Sonnensystem ist bloss die Hülle des Sohnes. Sowohl im grösseren als auch im geringeren System gibt es Kraftzentren, die objektives Dasein hervorbringen. Die Zentren im menschlichen Wesen sind Abbilder jener höheren Kraftzentren innerhalb der drei Welten.

Ehe wir die Kundalini im Zusammenhang mit den Zentren besprechen, dürfte es sich empfehlen, die obigen Mitteilungen zu erweitern; wir wollen die grosse Bedeutung, die sie für den Menschen haben, auch auf das Sonnensystem, den Makrokosmos und den Kosmos ausdehnen.

Was sich vom Mikrokosmos aussagen lässt, trifft natürlich auch auf den Makrokosmos und den Kosmos zu. Es wird nicht möglich sein, die systemischen Dreiecke aufzuführen, denn irgendeine Mitteilung darüber müsste derart getarnt sein, dass sie, abgesehen von denen, die okkultes Wissen und eine entwickelte Intuition besitzen, sich rein intellektuell als praktisch nutzlos erweisen würde. Immerhin lassen sich in diesem Zusammenhang gewisse Einzelheiten andeuten, die von Interesse sein dürften.

Das Sonnensystem. Wir könnten dieses kurz vom Standpunkt der Zentren der Himmlischen Menschen sowie des Erhabenen Herrn der Himmel, des Logos, aus betrachten.

a. Die Himmlischen Menschen. Gleich [180] einem menschlichen Wesen sind die Himmlischen Menschen an sich Verkörperungen von Zentren, und diese Zentren sind auf ihrer eigenen Ebene anzutreffen. Wiederum müssen wir uns in diesem Zusammenhang darüber klarbleiben, dass diese Kraftzentren auf kosmischen Ebenen und in ihrer Manifestation im objektiven System sich als die grossen Kraftquellen erweisen, die in irgendeiner Gruppe von Adepten und deren Schülern ihre Exponenten finden. Jede Gruppe von Meistern und alle inkarnierten oder exkarnierten menschlichen Wesen - die innerhalb der Peripherie ihres Bewusstseins enthalten sind - bilden Kraftzentren von bestimmter Art oder Qualität. Das ist eine allgemein anerkannte Tatsache, aber dem Schüler wird dringend empfohlen, diese Tatsache mit den über die menschlichen Zentren gemachten Mitteilungen in Zusammenhang zu bringen, denn er könnte wohl viel daraus lernen. Diese Kraftzentren wirken sich auf den ätherischen Stufen und den subtileren Ebenen genauso, wie im Menschen aus, und gleich den menschlichen Zentren werden sie von der planetarischen Kundalini belebt, die in den vorgeschriebenen Dreiecken vorankommt.

Zwei Winke sind hier am Platz, die zum Nachdenken anregen sollten. Im Zusammenhang mit einem der Himmlischen Menschen (um welchen es sich dabei handelt, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden) ergibt sich ein Kraftdreieck, das in folgenden drei Zentren sichtbar wird:

1. Das Kraftzentrum, das im Manu und seiner Gruppe seinen Ausdruck findet.

2. Das Zentrum, dessen Brennpunkt der Bodhisattva oder Christus und seine Anhänger sind.

3. Das Zentrum, dessen Exponenten der Mahachohan und seine Gefolgsleute sind.

Diese drei Gruppen bilden die drei Zentren in einem grossen Dreieck - einem Dreieck, das auf der gegenwärtigen Stufe evolutionärer Entwicklung noch nicht vollends belebt ist.

Ein weiteres, mit [181] unserem planetarischen Logos zusammenhängendes Dreieck wird von den sieben Kumaras gebildet - den vier exoterischen Kumaras, die den vier geringeren Kopfzentren entsprechen, und den drei esoterischen Kumaras, die den drei höheren Kopfzentren entsprechen [*C75, 76].

Einen zweiten Wink möchte ich in bezug auf das von Erde, Mars und Merkur gebildete Dreieck geben. Im Rahmen dieses Dreiecks liegt die Analogie in der Tatsache, dass Merkur und das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule im Menschen in enger Verbindung stehen. Merkur zeigt die Kundalini in intelligenter Aktivität, während Mars die latente Kundalini ausdrückt. Die Wahrheit verbirgt sich hinter ihren beiden astrologischen Symbolen. Durch Umwandlung und planetarische Geometrie lässt sich das Geheimnis enthüllen.

b. Der Erhabene Herr der Himmel. Die sieben Himmlischen Menschen sind die sieben Zentren im Körper des Logos; sie stehen zu ihm im gleichen Verhältnis wie die Meister der Weisheit und die ihnen angeschlossenen Gruppen zu irgendeinem planetarischen Logos. Systemische Kundalini strömt zur Belebung dieser Zentren aus, und auf der gegenwärtigen Stufe sind einige der Zentren enger miteinander verbunden als andere. So, wie im Zusammenhang mit unserem planetarischen Logos die drei ätherischen Planeten unserer Kette - Erde, Merkur und Mars [*C77] - ein Dreieck von einzigartiger Bedeutung bilden, ebenso könnte man hier sagen, dass auf der gegenwärtigen Evolutionsstufe der logoischen Zentren die Venus, die Erde und der Saturn ein hochinteressantes Dreieck bilden. Es ist dies ein Dreieck, das zurzeit durch das Wirken der Kundalini eine Belebung erfährt; folglich erhöht es die [182] Schwingungsfähigkeit der Zentren, die allmählich vierdimensional werden. Es ist noch nicht gestattet, andere grosse Dreiecke anzugeben, aber in bezug auf die Zentren dürfen wir an dieser Stelle zwei Winke geben:

Erstens. Venus entspricht dem Herzzentrum im logoischen Körper und steht deshalb in wechselseitiger Beziehung mit denjenigen anderen Zentren im Sonnensystem, in denen der Herzensaspekt besonders zur Geltung kommt.

Zweitens. Saturn entspricht dem Kehlzentrum oder der schöpferischen Betätigung des dritten Aspekts.

In dem Mass, in dem die Evolution fortschreitet, macht sich auch die Schwingung der anderen Zentren mehr und mehr bemerkbar, und das (dreiecksförmig kreisende) Feuer bringt sie immer stärker zur Geltung; immerhin sind die beiden oben erwähnten Zentren zurzeit von hauptsächlicher Bedeutung. Sie beide bilden zusammen mit dem geringeren Dreieck unserer Kette vom Standpunkt unseres Planeten aus den Brennpunkt der Energie.

Ausser diesen Hinweisen im Zusammenhang mit den mikrokosmischen und makrokosmischen Zentren könnten wir an dieser Stelle die kosmischen Entsprechungen angeben, die anzudeuten möglich ist.

Der Kosmos. Unser Sonnensystem bildet zusammen mit den Plejaden und einem der Sterne des Grossen Bären ein kosmisches Dreieck oder eine Gruppe von drei Zentren im Körper dessen, von dem sich nichts sagen lässt. Die sieben Sterne in der Konstellation des Grossen Bären entsprechen den sieben Kopfzentren im Körper dieses Wesens, das grösser ist als unser Logos. Desgleichen bilden zwei andere Systeme bei ihrer Verbindung mit unserem Sonnensystem und den Plejaden eine niedere Quaterne, die am Ende in den sieben Kopfzentren in gleicher Weise zur Synthese zusammengefasst wird, wie im menschlichen Wesen nach der vierten Einweihung. [183]

1. Die Basis der Wirbelsäule.

2. Das Sonnengeflecht.

3. Das Herz.

4. Die Kehle.

Das siebenfache Kopfzentrum findet seinerseits seine höchste Ausdrucksform in Gestalt des prachtvollen zweifachen Zentrums über dem Kopfscheitel und rings um ihn herum. Jenseits der oben genannten Konstellation befindet sich ebenfalls noch ein weiteres kosmisches Zentrum. Sein Name ist eines der Geheimnisse der letzten (siebenten) Einweihung. Dies sind die einzigen Entsprechungen, die bislang mitgeteilt werden dürfen. Was jenseits des solaren Grenzrings liegt, mag von intellektuellem Interesse [*C78] sein, aber für die Zwecke der mikrokosmischen Evolution hat es keine grosse Bedeutung.

3. Die Zentren und die Kundalini.

Über die Kundalini oder das Schlangenfeuer lässt sich, wie gesagt, nicht viel mitteilen. Immerhin dürfte es sich empfehlen, das bereits darüber Gesagte hier kurz aufzuzählen:

a. Die Kundalini liegt an der Basis der Wirbelsäule, und im normalen Durchschnittsmenschen besteht ihre Hauptfunktion in der Belebung des Körpers.

b. Die Kundalini bewirkt im Lauf der Evolutionsperiode drei Einswerdungen:

1) Mit dem Strahlungsfeuer des Körpers oder Prana an einem Punkt zwischen den Schulterblättern.

2) Mit den Feuern des Denkvermögens am höchsten Punkt der Wirbelsäule, im Zentrum hinter der Kehle.

3) Mit dem Feuer des Geistes an der Stelle, wo die beiden vereinten Feuer der Materie und des Denkvermögens aus dem Kopfscheitel heraustreten.

c. Jeder der drei Kanäle innerhalb der Wirbelsäule hat den besonderen Zweck, diese dreifachen Feuer zu vermischen.

Wir müssen dabei im Auge behalten, dass die Feuer kreisen, dass im Augenblick [184] des Erringens jedes Dreieck im Körper belebt, jedes Zentrum in voller Wirksamkeit ist und ein dreifacher Feuerpfad sichtbar wird, der sich über die ganze Länge des Rückgrates erstreckt.

d. Wenn sich die Kundalini mit dem pranischen Feuer vermischt hat, werden die Zentren dreidimensional. Wenn sie sich mit dem Denk- oder Sonnenfeuer vermischt und die beiden Feuer vollkommen vereint sind, werden die Zentren vierdimensional. Wenn sie sich nach der dritten Einweihung mit dem elektrischen Feuer reinen Geistes vermischt, dann nehmen sie zwei weitere Dimensionen an.

e. In dem Mass, in dem sie erweckt wird, erhöht die Kundalini stetig die Schwingungsaktion nicht nur der Zentren, sondern auch eines jeden materiellen Atomes in allen Körpern - im ätherischen, astralen und mentalen. Diese beschleunigte Aktivität führt zu einer sehr interessanten Doppelwirkung:

1) Sie bewirkt die Ausscheidung aller Materie, die grob und ungeeignet ist, und stösst sie in genau der gleichen Weise ab, wie ein schnell kreisendes Rad etwas von seiner Oberfläche abstösst oder wegwirft.

2) Sie zieht auf ihre eigene Schwingung abgestimmte Materie in ihren Einflussbereich hinein und baut sie in ihren Schwingungs-Inhalt ein. Das ist bloss ein Abbild von der Betätigung des Logos, wenn er die Materie des Sonnensystems zur Differenzierung bringt. Kundalini ist auch das Feuer oder die Kraft der Materie und demnach das Leben des dritten Logos.

f. Die Kundalini übt zweierlei Wirkungen auf das sogenannte ätherische Gewebe aus:

1) Durch ihre zunehmende Wachsamkeit reinigt sie die ätherische Form und befreit sie von ihren «Schlacken», wie die Christen es nennen.

2) Nachdem schliesslich die beiden Feuer der Materie und des Denkvermögens sich (langsam und stufenweise) zu vermischen begonnen haben, wird das Gewebe selbst zerstört; und wenn der Mensch die dritte Einweihung erreicht, dann sollte er Kontinuität des Bewusstseins besitzen. Das sollte der Fall sein, es sei denn, dass der Betreffende im Interesse einer bestimmten Aufgabe und zu bestimmten Zwecken die Verbrennung des Gewebes bewusst und bereitwillig unterlässt, was durch bewussten Willenseinsatz möglich ist.

4. Die Zentren und [185] die Sinne, sowohl die normalen als auch die übernormalen.

Ehe wir überhaupt auf die Zentren und deren Verhältnis zu den Sinnen eingehen können, wird es zunächst einmal notwendig sein, auf bestimmte Tatsachen hinzuweisen, die im Zusammenhang mit diesen Sinnen [*C79] von Interesse sind, und damit weiteren Mitteilungen den Weg zu ebnen.

Was sind [186] die Sinne? Wie viele gibt es? und welche Beziehung haben sie zum innewohnenden Menschen, dem Denker, dem göttlichen Manasaputra? Dies sind Fragen von vitaler Bedeutung, und wer sie in der rechten Weise begreift, erlangt damit die Fähigkeit, dem Pfad des Wissens weise zu folgen.

Man könnte die Sinne als die Organe bezeichnen, durch die der Mensch seiner Umgebung gewahr wird. Vielleicht sollte man sie aber weniger als Organe betrachten (denn ein Organ ist immerhin eine zweckbestimmte materielle Form), sondern als Mittel, durch die der Denker mit seiner Umgebung in Berührung kommt. Sie sind die Mittel, mit deren Hilfe er beispielsweise die grobe materielle Ebene erforscht; die Mittel, durch die er seine Erfahrung erkauft, durch die er das entdeckt, was er zu wissen verlangt, durch die er Kenntnis erhält und sein Bewusstsein erweitert. Wir haben es hier mit den fünf Sinnen zu tun, wie sie vom Menschen benutzt werden. Im Tiere sind diese fünf Sinne auch vorhanden, aber da ihm die Wechselbeziehung zum Denkvermögen fehlt und die «Zwischenbeziehung» zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst nur wenig entwickelt ist, wollen wir uns damit an dieser Stelle nicht aufhalten. Im Tierreich sind die Sinne eine Gruppenbefähigung, die sich als Rasseninstinkt auswirkt. Im Menschen sind die Sinne seine individuellen Fähigkeiten und zeigen sich als:

a. die abgesonderte Erkenntnis des Eigenbewusstseins,

b. die Fähigkeit, diesen Individualismus geltend zu machen,

c. ein wertvolles Mittel zur selbstbewussten Evolution,

d. eine Quelle des Wissens,

e. die Fähigkeit zur Umwandlung (Transmutation) gegen Ende des Lebens in den drei Welten.

Bekanntlich sind die Sinne fünf an der Zahl, und sie entwickeln sich in nachgenannter Reihenfolge:

a. Gehör.

b. Gefühl (Tastsinn)

c. Gesicht.

d. Geschmack.

e. Geruch.

Jeder dieser [187] fünf Sinne hat eine ganz bestimmte Verbindung mit der einen oder anderen Ebene und findet ausserdem seinen entsprechenden Ausdruck auf allen Ebenen. Zu Beginn wollen wir jeden dieser Sinne einzeln vornehmen, auf einige damit in Verbindung stehende Tatsachen hinweisen und ihr Gegenstück auf der entsprechenden Unterebene andeuten.

Ebene

Sinn

1. Physische

Gehör.

2. Astrale

Tastsinn oder Gefühl.

3. Mentale

Gesicht.

4. Buddhische

Geschmack.

5. Atmische

Geruch.

 Auf den beiden niederen Ebenen in den drei Welten - der astralen und der physischen - bilden die fünf Unterebenen menschlichen Bemühens die fünf höchsten. Die beiden niedrigsten Unterebenen, die sechste und siebente, könnte man als «unterhalb der Schwelle» liegend bezeichnen; sie betreffen nur untermenschliche Lebensformen. Eine bestätigende Analogie finden wir in der Tatsache, dass die beiden frühesten Stammrassen in dieser Runde nicht eigentlich menschlich sind, und dass erst die dritte Stammrasse wirklich menschlich ist. Von unten nach oben gerechnet bedeutet demnach erst die dritte Unterebene der physischen und der Astralebene den Beginn menschlichen Bemühens, und es bleiben somit fünf Unterebenen übrig, die zu unterwerfen sind. Auf der Mentalebene müssen die fünf niederen Unterebenen während der rein menschlichen Evolution unterworfen werden. Wenn das Bewusstsein sich erst einmal auf der (von unten aus gerechnet) fünften Unterebene konzentriert, dann kommen die beiden Ebenen der Abstraktion - vom Standpunkt des Menschen in den drei Welten - hinzu, nämlich die beiden Unterebenen der Synthese, welche die fünf Sinne zur Einheit zusammenfügen. In der Evolution des Himmlischen Menschen ergibt sich genau das gleiche: die fünf Ebenen des Bemühens, d.h. die fünf niederen Ebenen des Sonnensystems, und die beiden höheren Ebenen der Abstraktion, nämlich die geistige oder monadische und die göttliche oder logoische.

Mikrokosmische [188] Evolution der Sinne

Ebene 
Physische            1. Gehör                        5te               gasförmige (Unterebene)
                              2. Tastsinn, Gefühl      4te               erste ätherische
                              3. Gesicht                     3te                superätherische
                              4. Geschmack              2te                subatomische
                              5. Geruch                     1te               atomische

Astrale                  1. Hellhörigkeit                 5te
                              2. Psychometrie                4te
                              3. Hellsichtigkeit               3te
                              4. Einbildungskraft           2te
                              5. Gefühls-Idealismus      1te

Mentale                1. Höhere Hellhörigkeit                                          7te           Form
                               2. Planetarische Psychometrie                             6te               "
                               3. Höhere Hellsichtigkeit                                        5te               "
                               4. Kritisches Unterscheidungsvermögen            4te               "
                               5. Geistige Urteilskraft                                            3te          Formlos
                                   Reagieren auf Gruppenschwingung                 2te               "
                                   Geistige Telepathie                                              1te               "

Buddhische          1. Verstehen                        7te
                               2. Heilen                               6te
                               3. Göttliche Vision               3te
                               4. Intuition                            4te
                               5. Idealismus                        3te

Atmische               1. Seligkeit                             7te
                                2. Aktiver Dienst                   6te
                                3. Gewahrwerdung              5te
                                4. Vollendung                        4te
                                5. Allwissenheit                     3te