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ABSCHNITT A - DAS WESEN DES MANAS ODER DES DENKENS - Teil 2

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Im Lauf der Zeit wird das Wirken der Himmlischen Menschen in den kosmisch-ätherischen Sphären mehr Verständnis und weise Unterstützung von seiten jener geringeren Intelligenzen finden, die durch Erforschung der physischen Äther schliesslich auch den Schlüssel zur grösseren Manifestation finden werden. Die Wissenschaft ist die Handlangerin der Weisheit und erschliesst jene unendlichen Bereiche und weiten kosmischen Räume, in denen jene unermesslich grossen Intelligenzen zu finden sind, welche die Materie der höheren Ebenen bearbeiten, ihnen die erwünschte Gestalt verleihen und damit Schwingungen verursachen, die sich bis zu den äussersten Grenzen des solaren Grenzrings fühlbar machen. Automatisch werden dann alle geringeren Lebewesen und alle dichteren Stoffe mit fortgerissen, in die notwendigen Bahnen geleitet und geformt. Schwingung oder ursprünglicher Energie-Impuls, Licht oder gestaltannehmende und gestaltbeseelende Aktivität, Schall als Urheber der Absonderung und Quelle des Evolutionsvorganges, und Farbe als siebenfache Absonderung - so schreitet das Werk vorwärts. Diese vier Manifestationen haben wir in Verbindung mit einem Sonnenlogos und ebenso mit dem Wirken eines Himmlischen Menschen und des Menschen, der menschlichen Monade, betrachtet.

Ein weiterer Punkt, der aber oft vergessen wird, ist der, dass sich jede Ebene nach zwei Gesichtspunkten einteilen und untersuchen lässt:

Erstens: Die sieben Unterebenen lassen sich in drei höhere oder abstrakte, und in vier niedere oder konkrete Ebenen einteilen. Diese [330] Einteilung ist die beste und im rein metaphysischen Sinn richtigste, denn sie veranschaulicht die Gesamtidee des Selbstes, des Nichtselbstes und der Intelligenz, zusammen mit deren Synthese, die das objektive Universum hervorbringt, sei es ein Sonnensystem, ein planetarisches Evolutionssystem oder eine menschliche Inkarnation. In bezug auf den Logos wird dieses Thema im ersten Bande der Geheimlehre erschöpfend behandelt und beleuchtet; H. P. B. beschreibt dort in meisterhafter Form das bewusste und intelligente Zusammenwirken des Vaters und der Mutter bei der Erzeugung des Sohnes.

In bezug auf den Menschen wird der Gedanke besser verständlich, wenn man den auf den abstrakten Stufen der Mentalebene befindlichen Kausalkörper im Zusammenhang mit den niederen vier konkreten Stufen betrachtet, von denen die Manifestation ausgeht.

Zweitens kann man auch die sieben Unterebenen in der Weise einteilen, dass sich (wie oben) ebenfalls drei höhere Stufen ergeben, dass man aber die vierte als die Ebene des Zusammentreffens oder der Einswerdung, und die niederen drei als die Ebenen des Bemühens ansieht. Diese Einteilung gilt hauptsächlich für den Menschen.

Später werden wir sehen, dass beide Einteilungen auf jeder Ebene im System anzutreffen sind und auf elektrischer Kraft beruhen, die sich auf jeder Ebene zwar verschieden auswirkt, die aber auf allen Ebenen den drei Gesetzen der Anziehung oder Abstossung, der Ökonomie und der Synthese gehorcht. Die niederen drei Ebenen oder Unterebenen folgen hauptsächlich dem Gesetz der Ökonomie, während die Ebene des Zusammentreffens oder der Vereinigung einer Phase des Anziehungsgesetzes unterliegt. Parallel dazu gibt es während der Evolution natürlich auch deren Gegenpole, die als Zerstreuung, Abstossung und Absonderung auftreten.

Beim Studium der elektrischen Manifestation der Akasha auf den sieben Ebenen müssen also zunächst die drei Hauptabteilungen, dann jede einzelne Ebene oder die siebenfache Einteilung, und schliesslich die neunundvierzig Feuer untersucht werden. Das ganze Thema wird noch dadurch komplizierter, dass man den Zeitfaktor nicht [331] aus dem Auge verlieren darf, der diese neunundvierzig Feuer auf verschiedenen Stufen unter verschiedene Einflussbereiche unter die Macht der drei kosmischen Gesetze bringt. Auf diese Weise wird sich das gleiche Feuer in verschiedenen Zeiträumen entweder als konstruktives Licht erweisen, oder aber wird es Verbrennung und schliesslich die Verdunkelung bewirken.

Die Manifestation von Elektrizität auf der mentalen, astralen und der physischen Ebene soll hier nicht eingehend besprochen werden, da wir später so ausführlich wie möglich darauf zurückkommen werden. Begnügen wir uns mit der Feststellung, dass das Gesetz seine Gültigkeit behält und dass das, was wir in bezug auf einen Himmlischen Menschen auf seinen eigenen Ebenen als Tatsache festgestellt haben, sich in gleicher Weise für den Menschen auf den vier niederen Ebenen bewahrheitet.

Ein Sonnenlogos.

1. Elektrische Schwingung                     die logoische Ebene oder Adi.

2. Elektrisches Licht                                die monadische Ebene oder Anupadaka.

3. Elektrischer Schall                              die Atma-Ebene.

4. Elektrische Farbe                                die Buddhi-Ebene.

Ein Himmlischer Mensch

1. Elektrische Schwingung                     die monadische Ebene.

2. Elektrisches Licht                                die Atma-Ebene.

3. Elektrischer Schall                              die Buddhi-Ebene.

4. Elektrische Farbe                                die Mentalebene.

Der Mensch

1. Elektrische Schwingung                     die buddhische Ebene.

2. Elektrisches Licht                                die Mentalebene.

3. Elektrischer Schall                               die Astralebene.

4. Elektrische Farbe                                 die physische Ebene.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass wir uns an früherer Stelle mit dem Logos und mit den Himmlischen Menschen als wesentlichen Bestandteilen seines Manifestationskörpers befasst haben. In obiger Aufstellung wird jeder getrennt [332] behandelt und dabei ist zu beachten, dass die Manifestation der Kausalkörper-Gruppen auf der Mentalebene die Farbenmanifestation eines Himmlischen Menschen und den Tiefpunkt seiner Objektivität darstellt. Für den Menschen bildet die fünfte Unterebene der physischen Ebene den Tiefpunkt seiner Manifestation, da die flüssige und die dichte Unterebene ebensowenig als Prinzip gelten, wie die kosmisch-flüssige und die kosmisch-dichte (die astrale und die physische Ebene des Systems) bei einem Himmlischen Menschen.

Wie wir sahen, ist Manas oder das Denken das fünfte Prinzip oder die grundlegende Schwingung der fünften oder kosmisch-mentalen Ebene. Deshalb war es der von den Kausalstufen der kosmischen Mentalebene herrührende Impuls, der den Sonnenlogos zur Manifestation trieb; in gleicher Weise bringt die von seinem Kausalkörper auf der Mentalebene des Sonnensystems ausgehende Kraft den Menschen zur Inkarnation. Wir stellten ausserdem fest, dass Manas das kritische Unterscheidungsvermögen, das alle Substanz belebt, und auch das elektrische Feuer des Systems ist, das als Anziehung und Abstossung im umfassendsten Sinn dieser Begriffe in Erscheinung tritt. Im weitesten Sinn sind die Gesetze der Ökonomie und der Synthese nur Teile desselben kosmischen Gesetzes, das auch Anziehung und Abstossung als zusätzliche Manifestationen in sich einschliesst. Dieses kosmische Gesetz, das sich also in dreifacher Weise auswirkt, könnte man (in Ermangelung einer besseren Bezeichnung) das Gesetz des Seins nennen; es ist seinem Wesen nach für das begrenzte Denken des Menschen so unbegreiflich, dass er es nur teilweise im Sinn der genannten drei Teile zu erahnen vermag.

3. Manas ist das, was Kohäsion bewirkt

Damit kommen wir zu unserer dritten Definition: Das Manasprinzip ist in allererster Linie jenes zusammenhaltende Etwas, das es einer Entität (ob Logos, Himmlischer Mensch oder Mensch) möglich macht, sich wie folgt zu betätigen:

a. Vermittels einer Form, so dass sie (die Entität) ins Dasein treten kann.

b. Durch fortschreitende Entwicklung [333] oder zyklische Evolution.

c. Auf gewissen Ebenen, die für die betreffende Entität das Kampfgebiet des Lebens und das Feld der Erfahrung sind.

d. Durch die Methode der Manifestation, d.h. durch stufenweises Wachstum, dessen Weg aus ferner, grauer Morgendämmerung durch einen immer stärkeren Lichtglanz zum Aufflammen strahlender Herrlichkeit, und von dort aus durch zunehmende Abenddämmerung zur schliesslichen Verdunkelung führt. Morgengrauen, Tag, Mittag, Dämmerung, Nacht - diese Reihenfolge gilt für einen Logos, einen planetarischen Logos und ebenso für den Menschen.

Wenn man obige vier Punkte sorgfältig studiert, wird man feststellen, dass sie ziemlich umfassend sind und die vier Möglichkeiten darstellen, die bislang dem Menschen in der gegenwärtigen vierten Runde als einzige offenstehen.

Der Mensch betrachtet sich als ein synthetisches Ganzes, das aus dem physischen Körper, der Gefühlsnatur und dem Intellekt besteht; und dennoch weiss er, dass er mehr ist als diese drei, und er erkennt sich als Benutzer von Form, Gefühl und Mentalität, der sie zusammenhält und dadurch zur Einheit wird. Ein planetarischer Logos macht es ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass Manas nicht das Mittel ist, durch das er zum zusammenhängenden Ganzen wird. Aufgrund seiner höheren Entwicklungsstufe ist Weisheit der bei ihm vorherrschende Faktor. Ein Sonnenlogos erreicht durch Willen, was ein planetarischer Logos durch Weisheit oder Buddhi, und der Mensch (in seinem engen Rahmen) durch Manas erzielt. Da aber sowohl der planetarische Logos als auch der Mensch nur Bestandteile ihres grösseren Ganzen sind, durchdringt auch sie das elektrische Feuer des Willens, indem es sich mit dem solaren Buddhifeuer vereint und die Feuer der Materie schürt. Bei all diesen Unterscheidungen und Differenzierungen darf man nicht vergessen, dass sie vom logoischen Standpunkt aus gar nicht existieren, sondern nur in bezug auf die im solaren Grenzring eingeschlossenen niederen Körper gelten.

Ein Mensch [334] ist eine zusammenhängende Einheit, die sich nur für kurze Perioden auf der physischen Ebene objektiv manifestiert; und das kommt einfach daher, dass sein Tun und Wirken bisher nur auf Manas, aber nicht auf Weisheit beruht. Seine Zyklen sind daher bald zu Ende und vergehen wie ein Blitz in der Nacht. Ein planetarischer Logos, der vollendetes Manas darstellt und sich aufgrund von Weisheit betätigt, hat längere Zyklen, und vom Gesichtswinkel des Menschen aus gesehen besteht er für Äonen; sein Leben verbürgt die verhältnismässig lange Dauer der egoischen Zyklen des Menschen. Der Zyklus der Objektivität eines Sonnenlogos umspannt das grössere Mahamanvantara oder den solaren Zyklus, weil er sowohl auf Weisheit als auch auf Manas beruht. Daraus erhellt sich folgendes:

a. Manas oder Intelligenz ist die Grundlage der separatistischen Manifestation des Menschen.

b. Weisheit oder Buddhi ist die Grundlage der Gruppen-Manifestation eines Himmlischen Menschen.

c. Wille ist die Grundlage des Einen Lebens, das alle Gruppen zur Synthese vereinigt.

Daher müssen wir stets im Auge behalten, dass dieses Feuer des Denkens etwas ist, was der Mensch allmählich entwickelt womit er zu arbeiten lernt, dass es aber auch das ist, was ein Himmlischer Mensch bereits in einem früheren System entwickelt hat, und was bei ihm so automatisch arbeitet, wie beim Menschen die unterbewusste Funktion seiner physischen Organe.

4. Manas ist der Schlüssel zum fünften Naturreich

Manas könnten wir auch als den Schlüssel bezeichnen, der die Eingangspforte zum fünften, dem geistigen Naturreich öffnet. Für jedes der fünf Naturreiche gibt es einen Schlüssel, aber bei den ersten beiden, dem Mineral- und Pflanzenreich, ist der Schlüssel oder die Methode, wie das Leben in die höheren Bereiche entweicht, dem Menschen auf seiner gegenwärtigen Stufe intelligenter Wahrnehmung so unerklärlich, dass wir uns nicht damit aufhalten wollen. Vom [335] Tierreich liesse sich sagen, dass der Schlüssel, der ihm Zutritt zum Menschenreich verschafft, der Instinkt ist. Während der Endstadien der tierischen Evolution, wenn das Tier sich mehr und mehr von der Gruppenseele [*C26] loslöst, verwandelt sich dieser Instinkt in Mentalität oder jenes embryonale Denken, das im Tiermenschen latent vorhanden ist und bloss der vom Urstrahl der Erde ausgehenden, anregenden Schwingung bedurfte, um zu etwas spezifisch Menschlichem angefacht zu werden. Wir müssen bedenken, dass die auf dieser Erdkugel angewandte Methode der Individualisierung nicht auch für andere gilt, und dass viele von den heutigen fortgeschrittenen Einheiten der Menschheit auf normale Weise, d.h. durch die treibende Kraft der Evolution zur Individualisierung gelangten. Sie fanden (um das soweit wie möglich im Sinn von Feuer auszudrücken) ihren elektrischen Gegenpol durch die Aktivität des tierischen Instinktes; und durch die Verschmelzung beider entstand ein menschliches Wesen - die Vereinigung der drei Feuer im kausalen Träger.

Der Übergang des Menschen ins fünfte Naturreich geschieht durch Umwandlung des kritisch unterscheidenden Denkvermögens, das - so, wie bei der Individualisierung des Tieres - in einem gewissen Stadium zu einer geistigen Individualisierung führt, die auf höheren Ebenen dem entspricht, was zu lemurischen Zeiten vor sich ging. Es ergibt sich also folgendes:

Instinkt                Der Schlüssel vom Tier- zum Menschenreich, oder vom dritten zum vierten Naturreich.

Manas                 Der Schlüssel vom Menschen- zum geistigen, oder vom vierten zum fünften Naturreich.

Höher brauchen [336] wir nicht zu gehen, denn die Umwandlung von Manas ist noch im Gang, und es bleibt noch viel zu tun übrig.

5. Manas ist die Synthese von fünf Strahlen

Es liesse sich noch eine weitere Definition anführen, die aber so schwer verständlich ist, dass sie möglicherweise nur zur Verwirrung des Lesers beiträgt.

Manas ist die vereinte Fähigkeit von vier Himmlischen Menschen, welche auf der dritten Ebene des Systems durch Vermittlung eines fünften Himmlischen Menschen zur Synthese gebracht wird. Diese fünf Himmlischen Menschen verkörperten den Logos in einem früheren System und erreichten dabei die Vollkommenheit des manasischen Lebens. Ihr synthetisches Leben ist in der Hauptsache das, was wir meinen, wenn wir von Brahma sprechen, von jener kosmischen Entität, welche die Gesamtsumme logoisch aktiver Intelligenz ausmacht. In Ermangelung einer besseren Bezeichnung nennen wir Sie die Herren der vier geringeren Strahlen, die mit Hilfe des dritten Strahls der Aktivität ihre Synthese finden. In dem Bemühen, die von ihnen verkörperten Prinzipien auszudrücken, hat man ihnen folgende Namen gegeben:

1. Der Herr der Zeremoniellen Magie.

2. Der Herr des Abstrakten Idealismus oder der Hingabe.

3. Der Herr der Konkreten Wissenschaft.

4. Der Herr der Harmonie und Kunst.

Diese vier wirken im vierten kosmischen Äther und besitzen Träger aus buddhischer Materie. Auf atmischen Stufen gehen sie in das grössere Leben des Herrn des dritten Aspektstrahls ein, und diese vier sind (zusammen mit dem einen synthetischen Strahl) die Gesamtsumme manasischer Energie. Sie sind das Leben der fünf niederen Ebenen. Sie sind die fünf Kumaras, und mit den beiden übrigen bilden sie die sieben Kumaras oder Bauherren des Universums. Diese fünf werden die fünf denkgeborenen Söhne Brahmas genannt [*C27]. Manas ist demnach die psychische Auswirkung ihres gemeinsamen Gruppenwerkes; es äussert sich in verschiedener Weise, je nach den Einheiten, beseelten Formen und Ebenen, die dabei in Frage kommen. Sie machen ihren Einfluss besonders auf [337] den fünf niederen Unterebenen jeder Ebene geltend, und dieser Umstand sollte im Zusammenhang mit den fünf Manas-Einweihungen in Betracht gezogen werden. Da Sie jedoch die Gesamtsumme des dritten oder Brahma-Aspekts ausmachen, liegt ihr Haupt-Einflussgebiet innerhalb der niedrigsten, der dritten Abteilung des manifestierten Universums, d.h. auf der mentalen, astralen und physischen Ebene.

An dieser Stelle möchte ich auf eine dritte Einteilung der hauptsächlichen Ebenen des Systems hindeuten, die für jeden wahren Schüler des Okkultismus von grossem Interesse sein dürfte.

Erster Logos                Mahadeva                        Willensaspekt                          Erste Ebene.

Zweiter Logos             Vishnu                               Weisheitsaspekt                     Zweite, dritte, vierte Ebene.

Dritter Logos               Brahma                             Intelligenz                                Fünfte, sechste, siebente Ebene.

Mit diesen fünf Definitionen von Manas haben wir ein weites Gebiet zum Nachdenken geboten und mancherlei Andeutungen gemacht für diejenigen, die Ohren haben zum Hören. Man könnte noch vieles mehr in erklärende Worte kleiden, aber wir wollen den Leser dazu bringen, dass er selbständig denken und diese Ideen mit eigenen Worten definieren lernt.

6. Manas ist der intelligente Wille oder Zweck einer Wesenheit

Man könnte Manas schliesslich auch als den intelligenten Willen und ordnungsgemässen Zweck jeder eigenbewussten Entität bezeichnen. Ich möchte den Leser bitten, gewisse Grundtatsachen zu beachten, die sein Denken klarhalten und ihn befähigen werden, einigermassen die Rolle zu verstehen, die das Feuer des Denkens im Kosmos, im Sonnensystem und selbstverständlich auch in seinem Leben spielt, welches das Abbild der beiden anderen ist.

Man sollte stets daran denken, dass Manas ein Prinzip des Logos ist [338] und sich deshalb notwendigerweise in all den Evolutionen fühlbar macht, die ein Teil seines Wesens ausmachen, dass es aber besonders mit den Kehl- und Kopfzentren in Verbindung steht. Manas ist der wirkende intelligente Faktor, der einem Sonnenlogos, einem planetarischen Logos oder Himmlischen Menschen und einem menschlichen Wesen folgendes ermöglicht:

a. Eine Form oder einen Träger intelligent zu benutzen.

b. Dem Kausalkörper Fähigkeiten einzuverleiben.

c. Die Frucht der Erfahrung zu ernten.

d. Das Bewusstsein zu erweitern.

e. Fortschritte in Richtung auf ein bestimmtes Ziel zu machen.

f. Zwischen den beiden Polen zu unterscheiden.

g. Die Richtung zu wählen, in der man sich betätigen will.

h. Die Form zu vervollkommnen und auch zu benutzen.

i. Tätige Substanz zu kontrollieren und ihre Kräfte in gewünschte Bahnen zu lenken.

j. Die verschiedenen Abstufungen der Materie gleichzuschalten und die benützten Formen zur Synthese zu bringen, bis jede einzelne und alle zusammen in voller Übereinstimmung wirken und gleichzeitig den Willen des sie bewohnenden Denkers zum Ausdruck bringen.

All diese Ziele sind das Resultat manasischer Entwicklung, und die dabei zugrunde liegende Idee liesse sich vielleicht klarer machen, wenn man sich folgendes vergegenwärtigt:

a. Der Geist verwendet Manas in allem, was Materie, die elektrische Substanz oder die tätige Akasha angeht.

b. Der Geist verwendet Buddhi in allem, was die Psyche, die Seele der Welt, die Seele eines Individuums oder die Seele in jeder Form angeht.

c. Der Geist verwendet Wille oder Atma in allem, was ihn selbst als die Essenz alles anderen angeht, wobei mit «Essenz» und «Selbst» reiner Geist zum Unterschied von Geist-Materie gemeint ist.

Im ersten Fall ist die besondere Qualität von Manas die Urteilskraft, die den Geist befähigt, folgendes auseinanderzuhalten:

1. Das Selbst und [339] das Nichtselbst.

2. Geist und Materie.

3. Die Ebenen und die Unterebenen.

4. Die verschiedenen Grade von atomarer Materie im System.

5. Schwingungen, die vom Willen erzeugt werden, durch Liebe-Weisheit Einfluss ausüben und die Substanz mit Energie versehen.

6. Alles, was die verschiedenartigsten Formen in jeder erdenklichen Art von wesentlichem Dasein betrifft.

Im zweiten Fall zeichnet sich das buddhische Prinzip durch die Qualität der Liebe aus und zeigt sich als Weisheit, die sich liebevoll betätigt und folgendes bewirkt:

1. Einheit zwischen allen Selbstheiten.

2. Gruppen-Zusammenhalt.

3. Qualitäten, die unverkennbar auf das Prinzip abgestimmt sind, das wir Liebe nennen.

4. Wirksame Betätigung im Rahmen der Evolution oder der Grundsätze hierarchischen Bemühens.

Im dritten Fall verwendet der Geist den Willensaspekt oder (beim Menschen) Atma, dessen hervorragendes Merkmal jene Kohäsionskraft ist, welche die planvolle Absicht der betreffenden Entität stets im Auge behält und durch Liebe in substantieller Form zu erreichen sucht.

Ich habe diese Unterschiede hervorgehoben, um dem Leser ein klareres Bild sowohl vom Ausmass als auch von den Beschränkungen des tätigen Denkprinzips zu geben. In der Halle des Unwissens entwickelt Manas die Befähigung, sich Erfahrungsmaterial anzueignen und Wissen aufzuspeichern. Der Mensch macht sich mit Tatsachen und deren praktischen Anwendung vertraut und setzt damit Schwingungen in Gang, die er dann intelligent ausnutzen muss. Es handelt sich also um die rein auf Erwerb bedachte Phase des Prinzips. In der Halle der Belehrung entwickelt sich das kritische Unterscheidungsvermögen, und der Mensch lernt nicht nur zu wählen, sondern auch zu verwerfen; er beginnt, die beiden Pole in intelligenter Weise zu verschmelzen. In der Halle der Weisheit verwirft [340] er ebenfalls, bringt die Pole zu vollendetem Einklang und erzeugt dadurch jene objektive Erscheinung, die wir Licht nennen. Manas beweist damit sein Vermögen, zu erleuchten. Der Mensch wird zum intelligenten Schöpfer, und wenn er einmal die vier Haupteinweihungen durchgemacht hat, ist es ihm gelungen:

1. den Brahma-Aspekt vollkommen zu entwickeln, der - wie erwähnt - hauptsächlich in den drei Welten zur Auswirkung kommt. Es ist der tätige Intelligenz-Aspekt;

2. die Entwicklungsstufe zu erreichen, auf der ein Himmlischer Mensch, der göttliche Manasaputra, den Manifestations-Zyklus begann, den wir ein Sonnensystem nennen;

3. Manas in Weisheit oder Liebe umzuwandeln;

4. die Strahlen der Aktivität und der Intelligenz zur Synthese zu bringen und sich dazu anzuschicken, diese Synthese allmählich mit der höheren der Liebe-Weisheit zu vereinigen.

Im Sinn von Feuer liesse sich zusammenfassend sagen: Das Feuer der Materie ist zu voller Stärke angefacht und die Schwingungsfrequenz menschlicher Betätigung so erhöht worden, dass sie mit der eines Himmlischen Menschen zeitlich übereinstimmt und den betreffenden Menschen nunmehr befähigt, sich bewusst auf der buddhischen Ebene zu bewegen und in vitaler Weise zu betätigen.

Das Feuer des Denkens hat sich mit dem Feuer der Materie vermischt und es so stark angeregt, dass es die Befreiung des Menschen aus den drei Welten bewirkt und seine Manifestation auf diesen drei Ebenen in genau der gleichen Weise zur «Verdunkelung» gebracht hat, wie die Manifestation eines Logos (im okkulten Sinn) «erlischt», sobald die Feuer stark genug auflodern. Was das Feuer des Geistes oder rein elektrisches Feuer anbetrifft, so kommt es auch bei ihm schliesslich zu einer Synthese mit den beiden anderen, und das führt zum Entweichen des Lebens auf eine höhere kosmische Ebene.

Ein Mensch

a. Die Vermischung [341] des Feuers der Materie mit dem Feuer des Denkens befreit aus den drei Welten.

b. Die Vermischung des elektrischen Feuers mit den beiden anderen Feuern führt zur Befreiung auf den fünf niederen Ebenen und befähigt einen Menschen zu bewusster Betätigung auf der kosmisch-physischen Ebene.

Ein Himmlischer Mensch

a. Die Vermischung des Feuers der Materie und des Denkens befreit ihn aus den drei Ebenen seiner Manifestation.

b. Die Vermischung des elektrischen Feuers führt in seinem Fall zum Entweichen aus dem planetarischen Grenzring und befähigt ihn zu bewusster Betätigung auf der kosmischen Astralebene.

Ein Sonnenlogos

a. Die Vermischung des Feuers der Materie und des Denkens befreit ihn aus dem solaren Grenzring und gibt ihm Bewegungsfreiheit auf der kosmisch-physischen, kosmisch-astralen und auf den niederen Unterebenen der kosmisch-mentalen Ebene.

b. Die Vermischung des elektrischen Feuers mit den beiden anderen befähigt ihn zu bewusster Betätigung in seinem Kausalkörper, und so ergibt sich eine Analogie zur [342] Betätigung des Menschen in seinen drei Welten.