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Die Zentren, Energien und Strahlen

Die Zentren, Energien und Strahlen.

In zwei Zusammenhängen kann man diese zehnte Regel studieren und dadurch Ergebnisse von praktischem Wert erzielen. Wir können die Regel vom Standpunkt der Arbeit studieren, welche die Seele in bezug auf ihr Werkzeug, das Menschenwesen, vollbringt, und wir können sie auch vom Standpunkt der Organisationsarbeit und jener Formenbildung studieren, die der Jünger in Verbindung mit seinem Dienst für die Hierarchie leistet.

Hinter der äusseren Form eines Menschen steht, wie wir wissen, die Seele, die für deren Erschaffung, Erhaltung und Verwendung verantwortlich ist. Hinter aller Tätigkeit zur Förderung sowohl der menschlichen Evolution als auch anderer Evolutionsvorgänge steht die Hierarchie. Beide stellen Energiezentren dar, beide wirken schöpferisch nach dem Gesetz; beide gehen von subjektiver Tätigkeit zu objektiver Manifestation vor, und beide sind (in der grossen Stufenfolge von Wesen) empfänglich für Belebung und Anregung, die von höheren Energiezentren kommen. Einige Faktoren, die der Jünger erkennen lernen muss, wenn sich seine spezielle Lebensreihe entfaltet, gliedern sich in zwei Hauptgruppen, die beide den Formaspekt des Jüngers sieben Energietypen oder Einflüssen aussetzen.

Da ist zuerst die Kräftegruppe, die lediglich mit der Formseite zu tun hat; diese Kräfte sind das Wirken der äusseren Erbauer, und sie sind die herrschenden Faktoren bis zur Stufe des Probepfades. Es sind die Kräfte, die der Materie selbst innewohnen; sie haben mit Körpernatur zu tun und könnten wie folgt aufgezählt werden:

1. Physische Kräfte. Sie kommen aus dem Leben der Zellen, aus denen der Körper besteht. Dieses Zellenleben reagiert auf das Zellenleben der Umwelt. Vergesst niemals, dass der Okkultist immer die [282] Wechselbeziehung zwischen den Faktoren in ihm selbst und den entsprechenden Faktoren in seiner Umwelt sieht. Wir leben in einer Welt der Formen. Diese Formen bestehen aus Lebewesen, und diese haben einen von ihnen selbst ausgehenden und mitwirkenden Einfluss. Sie gliedern sich wiederum in drei Hauptgruppen:

a. Jene Ausstrahlungen, die von den Zellen selbst ausgehen und je nach ihrer Qualität eine gute oder schlechte Wirkung ausüben; sie haben vergröbernden oder verfeinernden Einfluss und erhöhen oder vermindern die physische Schwingung des vereinten Zellkörpers. Derart wird, wie wir wohl wissen, die physische Wirkung eines groben, brutal tierisch veranlagten Menschen anders sein als jene verfeinerten, veredelnden Wirkungen, die durch den Kontakt mit einer älteren Seele entstehen, welche in einem kultivierten, reinen, disziplinierten und geläuterten Körper wirksam ist.

b. Jene Ausstrahlungen rein physischer Art, die jene chemische Affinität oder Verwandtschaft zwischen zwei tierischen Körpern bewirken, welche zu dem Zusammenkommen der Geschlechter führt. Diese Affinität ist ein Aspekt des tierischen Magnetismus und die Reaktion der Zellen auf den Ruf anderer Zellen nach dem Gesetz der Anziehung und Abstossung. Sie ist dem Menschen und Tier gemeinsam, ist instinktiv und frei von jeglicher mentalen Reaktion.

c. Jene Kräfte oder Ausstrahlungen, welche als Reaktion der Zellen auf harmonische Rhythmen entstanden und deshalb davon abhängig sind, ob in der Zelle selbst etwas von dem vorhanden ist, worauf sie reagiert. Diese Emanationen werden bis jetzt noch wenig verstanden, aber mit dem Fortschritt der Menschheit werden sie immer mehr in den Vordergrund treten. Diese Art von Kraft ist jenes geheimnisvolle Etwas, das den physischen Körper befähigt, zum Beispiel eine physische Umgebung oder Umwelt als harmonisch oder geistesverwandt zu erkennen. Es handelt sich um jene undefinierbare Reaktion, [283] die dazu führt, dass zwei Menschen physisch eine harmonische Wirkung aufeinander haben, unabhängig von jeder sexuellen Anziehung, denn auch Menschen gleichen Geschlechts erleben das. Dies ist auf der äusseren Ebene die esoterische Grundlage für alle Gruppenbeziehungen, und eben das Verstehen dieser Ausstrahlung macht es möglich, die Isolierung und Aufspaltung der Rassen nach dem grossen Evolutionsplan durchzuführen.

Diese drei Kräftegruppen könnten als die Qualität der Zellkräfte bezeichnet werden, die gänzlich auf der physischen Ebene wirksam sind; sie bringen einen besonderen Typus des physischen Körpers, die magnetische Anziehung zwischen zwei physischen Körpern sowie die Rassentypen hervor. Diese drei Faktoren leiten den Manu der Menschheit, wenn er eine neue Rasse bildet und den äusseren Erbauern seine Ideen einprägt. Ebenso leiten sie einen Meister der Weisheit, wenn er seinen physischen Körper nach Belieben aufbaut, um sein Werk zu beliebiger Zeit und an irgendeinem Orte fortzusetzen. Diese Ausstrahlungen sollten bis zu einem gewissen Grad von all jenen verstanden werden, die damit beschäftigt sind, Organisationen und Gruppen für den aktiven Dienst in der Welt zu bilden. Der Jünger sollte sich die Frage stellen, wie die Schwingungsqualität der Zellen einer solchen Gemeinschaft und der Einzelmenschen, aus denen sie besteht, aussehen sollte. Welche Qualität sollte ihre Anziehungskraft und ihre magnetische Wirkung haben, die sie in der Welt ausüben soll? Was besitzt die Gruppe wirklich an ihren zusammengeschlossenen Einzelwesen, das sie mit anderen Gruppen in Verbindung bringen und diese Beziehung harmonisch gestalten kann? Diese Fragen verdienen eine sorgfältige Beachtung und sollten von all denen berücksichtigt werden, die eine Gruppe aufbauen wollen.

2. Lebenskräfte. Diese werden von den Materialisten häufig als nicht greifbar und infolgedessen überhaupt nicht als materiell betrachtet. Aber der Okkultist sieht das ätherische Medium als eine Form oder einen Aspekt der Materie an, als verhältnismässig ebenso greifbar wie die äussere, objektive Form. Für ihn ist der Äther des Raumes, in welchem Begriff notwendigerweise die ätherischen [284] Formen aller Körper eingeschlossen sind, wie auch der astrale oder emotionell empfindende Körper und der Mentalkörper, der aus Gedankenstoff besteht, materiell, und sie alle sind die Substanz der Formseite des Lebens. Als Grundlage für ein richtiges Verständnis sollte man beachten, dass das Zellenleben, auf das wir oben hingewiesen haben, eingeordnet, beeinflusst und belebt wird durch den Blutstrom, jenes komplizierte System, das jeden Teil des Körpers durchzieht, für dessen Erhaltung und Wohlbefinden verantwortlich ist, und in einer bis jetzt noch nicht wirklich verstandenen Art die Tatsache beweist, dass «Blut das Leben ist». Das Blut ist ein Energieaspekt, genau so wie der Saft im Pflanzenreich.

Das sympathische Nervensystem, dieser wunderbare Empfindungsapparat, hat eine enge Beziehung zum Astral- oder Emotionalkörper. Der Kontakt kommt über das Sonnengeflecht (den Solarplexus) zustande, gerade so wie die Lebenskraft, welche die Qualität des Blutstromes bestimmt, ihren Kontakt über das Herz herstellt. Im Herzen ist das Zentrum der physischen Existenz. Das cerebrospinale Nervensystem arbeitet in enger Beziehung zum Chitta oder dem Denkstoff. Daher haben wir folgendes zu beachten:

1. Zellenleben    -   Blutstrom    -   Herzzentrum    -   Thymusdrüse

2. Empfindungsleben   -   Sympathisches Nervensystem    -   Solarplexus    -   Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

3. Mentales Leben    -   Cerebrospinal-System    -   Ajnazentrum    -   Hypophyse

4. Vitales Leben    -   Sieben Zentren    -   Milz.

Diese Kräfte beherrschen, wie man sieht, die Manifestationen der Vierheit; aber es gibt noch andere Menschheitsaspekte, die sich durch die objektive Form offenbaren, die den ganzen Menschen vervollständigen und die Siebenzahl seines mannigfaltigen, objektiven Daseins ausmachen.

5. Eigenbewusstsein oberes Gehirn Kopfzentrum Zirbeldrüse

6. Selbstäusserung niederes Gehirn Kehlzentrum Schilddrüse

7. Selbstverewigung Geschlechtsorgane Sakralzentrum Fortpflanzungsorgane

8. Selbstbehauptung der ganze Mensch Zentrum an Nebennieren der Basis der Wirbelsäule.

Ihr werdet bemerken, dass hier acht Faktoren aufgezählt sind, [285) und in diesem Punkt gehen viele Schulen irre. Der Titel «Vitales Leben» ist umfassend, aber man muss beachten, dass er sich völlig auf die physische Belebung des Menschen durch den niedersten Aspekt der Zentren bezieht. Dieses vitale Leben des materiellen Universums tritt in den menschlichen Organismus durch die Milz ein.

Die Zentren haben drei Hauptfunktionen:

Erstens: den physischen Körper zu beleben.

Zweitens: die Entwicklung des Eigenbewusstseins im Menschen zu bewirken.

Drittens: geistige Energie zu übermitteln und den ganzen Menschen in einen Zustand geistigen Seins einzuführen.

Den Vitalitäts- oder Lebensaspekt hat der Mensch mit dem Tier und mit allen erschaffenen Formen gemeinsam, und seine Fähigkeit, sich in einer dreidimensionalen Welt frei zu bewegen, ist die hervorstechende Leistung dieses Aspektes. Der Eigenbewusstseinsaspekt ist das Vorrecht des Menschengeschlechtes. Wenn sich der Mensch entwickelt hat, wenn alle Teile seines Nervensystems und seines endokrinen Drüsensystems, und auch seine Zentren in Übereinstimmung gebracht wurden und in einem harmonischen Rhythmus arbeiten, dann macht sich der höchste Aspekt (der geistige) bemerkbar. Die geistige Energie, und nicht nur das Bewusstsein oder die Empfindungsenergie, strömt durch den (höheren) Menschen, das Werkzeug des göttlichen Lebens, den Bewahrer von Kräften, die er halten und zum Nutzen der anderen, niederen Naturreiche verwenden soll.

Die obige Aufzählung könnte daher in folgender Weise angeordnet werden. Die Tabelle zeigt den Menschen, wie er sein soll, und nicht, wie er jetzt im Lauf seines evolutionären Fortschritts ist.

1. Selbstbehauptung (Volle Entwicklung), die harmonisch geordnete Vierheit, Basiszentrum, Nebennieren

2. Selbstäusserung (schöpferisches Wirken), niederes Gehirn, Kehlzentrum, Schilddrüse

3. Eigenbewusstes Leben (Persönlichkeit), oberes Gehirn, Kopfzentrum, Zirbeldrüse [286]

4. Selbstverewigung, Sexualorgane, Sakralzentrum, Sexualdrüsen

5. Mentalleben, Cerebrospinal-System, Ajnazentrum, Hypophyse

6. Empfindungsleben, Sympathisches Nervensystem, Solarplexus, Pankreas

7. Zellenleben, Blutstrom, Herzzentrum, Herz

Der achte Punkt, das vitale Leben, das durch die sieben Zentren und durch ein ganzes System niederer Chakras und Nadis wirkt (welche die Grundlage der Nerven und die Ursache für deren Existenz sind, so wie die Zentren die Existenzgrundlage der Drüsen darstellen), dieses Vitalleben ist das Medium für viele Kräfte und Energien; einige von ihnen sind rein physischer Art, andere stehen in Beziehung zu der Anima Mundi, der Weltseele, und wieder andere sind bis jetzt noch unbekannt, weil sie sich erst später in dem evolutionären Programm bemerkbar machen werden. Sie werden dann Göttlichkeit zum Ausdruck bringen, die Energie des Vaters oder des höchsten Aspektes.

Es sollte beachtet werden, dass die obige Aufstellung die Entfaltung des zweiten Strahls darstellt, und dass das hier gemeinte Selbst die Selbstverwirklichung des geistigen Menschen ist. Der niederste Aspekt des vitalen Lebens Gottes ist die Fortpflanzung der Arten, und diese ist die Folge der lebendigen Wirksamkeit des inkarnierten Lebens; der nächste Aspekt ist einfach der Ausdruck für jene Stufe, auf der das «Ich»-Bewusstsein vorherrscht und seine Vollendung in der vervollständigten Persönlichkeit erreicht hat. Darnach kommt die Äusserung des innewohnenden Selbstes, das sich in der Persönlichkeit verhüllt und sich durch schöpferische Tätigkeit nicht physischen Charakters kundtut. Endlich haben wir die Bezeugung oder volle Manifestation des göttlichen Wesens. Diese kann seltsamerweise nur dann stattfinden, wenn das untere Rückenmarkzentrum erweckt ist, wenn die Energie der materiellen Natur durch einen Willensakt hinauf in den Himmel erhoben wird, und wenn daher die ganze Natur, die materielle, empfindende oder psychische sowie der Daseinsaspekt vereinigt und verwirklicht ist. Meditiert über diese Worte, denn sie kennzeichnen die Vollendung, soweit die Menschheit in Betracht kommt.

Der okkulte Spruch: «Wollen, Wissen, Wagen und Schweigen» [287] hat eine besondere Bedeutung, die bis jetzt noch nicht offenbart ist, und ich kann auch nur Andeutungen darüber geben. Diejenigen von euch, die das innere Wissen haben, werden sofort verstehen.

Wollen. Dieses Wort bezieht sich auf den Zustand der Vollendung, sobald das Ziel endgültig erreicht wurde, wenn durch einen gemeinsamen Willensakt der Seele und des niederen Menschen Vereinigung und Verwirklichung zustandegekommen sind. Damit hat das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule zu tun.

Wissen. Diese Worte betreffen das Ajnazentrum, das Zentrum zwischen den Augenbrauen. Ein Hinweis liegt in den Worten: «Die Mutter erkenne den Vater». Es hat Beziehung zu der Hochzeit in den Himmeln.

Wagen. Dieses Wort gibt den Schlüssel für die Unterordnung der Persönlichkeit und steht in engem Zusammenhang mit dem Sonnengeflecht, der grossen Sammel- und Transferstelle der Begierden und astralen Kräfte; es ist zugleich das Hauptzentrum für die Umwandlungsarbeit.

Schweigen. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Umwandlung der niederen, zeugenden Energie in das höhere schöpferische Leben. Das Sakralzentrum muss ins Schweigen zurückfallen.

Man wird dann erkennen, dass für den Jünger die folgenden Zentren von höchster Wichtigkeit sind:

1. Das Ajnazentrum, durch das sich die geläuterte Persönlichkeit zum Ausdruck bringt.

2. Das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule als das Zentrum, durch welches äusserste, völlige Kontrolle und harmonisches Zusammenwirken dadurch erreicht wird, dass die läuternde Wirksamkeit des Feuers erweckt wird.

3. Das Sakralzentrum, in welchem die Grundkraft unseres speziellen Sonnensystems, die Kraft, die Form zu Form zieht, umgewandelt wird und die Anziehungskraft der Seele an die Stelle der reproduktiven, materiell-schöpferischen Tätigkeit tritt.

4. Das Solarplexus-Zentrum, das [288] in der Mitte des Körpers liegt und das Organ des Astralkörpers und des niederen Psychismus ist, sammelt alle niederen Kräfte und leitet sie unter dem Impuls der Seele zu ihren höheren Speichern weiter.

Es ist mir klar, dass die hier gegebene Lehre sowohl tiefgründig als auch schwer verständlich ist, aber sie ist notwendig für die Wenigen, und deren Zahl wird ja mit der Zeit zunehmen.

Die Verwicklung des Themas wird auch noch durch die Tatsache gesteigert, dass jeder Strahl in seiner Lehre eine andere Annäherung und Methode verlangt von jenen Seelen, die sich für seinen besonderen Impuls empfänglich zeigen.

Ich gebe hier die Schlüssel für jede der sieben Strahlmethoden. Man kann sie in Zusammenhang mit den obigen Übersichten, wie auch mit den vier Worten, die wir betrachtet haben, studieren. Wir müssen bedenken, dass «Wollen» das Vorrecht des Geistes, «Wissen» die Funktion der Seele, «Wagen» die Pflicht der Persönlichkeit und «Schweigen» das endgültige Dharma oder Schicksal des Materieaspektes, der tierischen Natur in ihrer Wechselbeziehung mit der Seele, ist.

Erster Strahl: «Lass die Kräfte zusammenkommen. Lass sie zu dem hohen Ort steigen, und von jener erhabenen Höhe schaue die Seele hin auf eine zerstörte Welt. Dann ertöne das Wort: «Ich bestehe noch immer!»

Zweiter Strahl: «Lass alles Leben sich im Mittelpunkt zusammenziehen und so in das Herz der göttlichen Liebe eindringen. Dann erkenne die Seele von diesem Mittelpunkt empfindenden Lebens aus das Bewusstsein Gottes. Nun lass das Wort ertönen, das durch die Stille widerhallt: «Nichts ist ausser Mir!»

Dritter Strahl: «Lass die Heerscharen des Herrn, die auf das Wort hören, ihre Arbeit einstellen. Wissen ende in Weisheit. Lass den schwingenden Punkt zum Ruhepol werden und alle Linien in Eins zusammenlaufen. Lass die Seele den Einen in den Vielen erkennen und sende das Wort aus [289] im vollkommenen Verstehen: «Ich bin der Wirkende und das Werk, derjenige der ist!»

Vierter Strahl: «Lass den äusseren Glanz vergehen; die Schönheit des inneren Lichts offenbare den Einen. Missklang weiche der Harmonie, und aus dem Zentrum des verborgenen Lichts spreche die Seele: Lass das Wort erschallen: «Schönheit und Glanz verhüllen Mich nicht. Ich stehe enthüllt da. Ich Bin!»

Fünfter Strahl: «Lass die drei Formen elektrischer Energie aufwärts steigen zu dem Ort der Macht. Lass die Kräfte von Kopf und Herz und alle niederen Aspekte verschmelzen. Dann schaue die Seele hin auf eine innere Welt göttlichen Lichts. Triumphierend ergehe das Wort: «Ich meisterte die Energie, denn Ich selbst bin Energie! Meister und Bemeistertes sind nur Eins!»

Sechster Strahl: «Lass alles Verlangen schweigen. Lass das Streben zu Ende sein. Das Suchen und Forschen ist vorbei. Die Seele erkenne, dass sie das Ziel erreicht hat, und von diesem Zugang zum ewigen Leben und kosmischen Frieden ertöne das Wort: «Ich bin der Sucher und das Gesuchte. Ich raste!»

Siebenter Strahl: «Lass die Erbauer ihre Arbeit beschliessen. Der Tempel ist vollendet. Die Seele trete ihr Erbe an und befehle vom Heiligen Ort aus das Ende allen Wirkens. Dann, in der folgenden Stille, singe sie das Wort hinaus: «Das Schöpferwerk ist zu Ende. Ich, der Schöpfer, Bin. Nichts anderes verbleibt als Ich.»

Von den Lebenskräften, die nichts anderes sind als die Strömungen, die durch die äussere Hülle des ständig bewegten Raumäthers kreisen, gibt es viele Arten. Es ist eine der Vorstellungen, die den astrologischen Theorien zugrunde liegen, dass der Ätherkörper jeder Form einen Teil vom Ätherkörper des Sonnensystems bildet und deshalb das Mittel ist für die Übertragung von Sonnenenergien, planetarischen Kräften und von aussersolaren oder kosmischen Impulsen, die esoterisch «Atemzüge» genannt werden. Diese Kräfte und Energien der kosmischen Strahlen kreisen beständig und [290] folgen bestimmten Bahnen durch den Äther des Raumes in allen Teilen; also durchströmen sie auch dauernd die Ätherkörper aller exoterischen Formen. Das ist eine grundlegende Wahrheit und muss sorgfältig berücksichtigt werden, denn die Folgerungen daraus sind vielfältig und verschiedenartig; aber alle führen zur Idee der Einheit und des Einsseins aller Schöpfung zurück, was man nur auf der subjektiven Seite erfahren und wirklich erkennen kann.

Der zweite Grundgedanke ist der, dass das Reaktionsvermögen des ätherischen Trägers aller Formen und dessen Fähigkeit, aufzunehmen, nutzbar zu machen und weiterzugeben, von dem Zustand der Zentren, der Chakras, wie sie im Osten genannt werden, abhängig ist. Zu diesen gehören nicht nur die wohlbekannten sieben Hauptzentren, sondern eine Anzahl geringerer Kräftewirbel, die im Westen bis jetzt noch namenlos und unbekannt sind. Die Reaktionsfähigkeit hängt auch von der Qualität der ätherischen Hülle ab, von deren Lebensfähigkeit und auch vom verflochtenen Netzwerk, in dem die Zentren ihren Sitz haben, und das in seiner Gesamtheit «das Gewebe» oder «die goldene Schale» genannt wird. Wenn dieses frei von Hemmnissen und Ablagerungen ist und seine Kanäle nicht verstopft sind, dann finden die kreisenden Strahlen, Energien und Kräfte ein bequemes Medium und können ungehindert den ganzen Körper durchströmen. Dann können sie jene Zentren benutzen, die für ihre Schwingungen empfänglich sind, und können weitergegeben werden an Formen in anderen Naturreichen oder in demselben. Hier liegt das Geheimnis alles wissenschaftlichen und okkulten Heilens. Die Heiler stellen mit dem Ätherkörper Versuche an und haben bis jetzt noch wenig wirkliche Kenntnisse. Sie wissen bis jetzt noch kaum etwas oder nichts von den Zentren ihres eigenen Körpers, durch welche die magnetischen oder anderen Ströme fliessen müssen; sie wissen nichts vom Zustand der ätherischen Zentren bei jenen, die sie heilen wollen, und nichts vom Wesen der Kräfte, die sie anwenden möchten. Sie können lediglich ihr Leben in Zucht nehmen und ihre Begierden beherrschen, um einen reinen Körper zu bauen und freie Kanäle zu schaffen für den Durchgang der Kräfte, die von ihnen oder durch sie hindurch zu anderen gehen.

Der dritte Gedanke, der beachtet werden muss, ist der, dass die Formen bis jetzt noch hauptsächlich auf die Kräfte reagieren, die [291) sie von anderen Formen auf unserem Planeten her erreichen, ferner auf die sieben grundlegenden Energiearten, die von den sieben Planeten ausgehen, und schliesslich auf den lebenspendenden Sonnenstrahl.

Alle Formen in den vier Naturreichen reagieren auf diese vielen Kräfte, diese sieben Energien und auf den einen Strahl. Die Menschheit reagiert noch auf andere Energien und auf Strahlen der Sonne, die jedoch alle von der innerhalb des Wirkungsbereiches der Sonne erzeugten Kraft durchtränkt sind.

Es ist die Aufgabe des Okkultisten und Aspiranten, zu einem Verständnis dieser Kräfte zu kommen und so ihr Wesen und ihre Verwendungsmöglichkeit, ihre innere Wirkungskraft und ihren Schwingungsgrad kennenzulernen. Er muss auch mit der Zeit ihre Quelle erkennen und fähig sein, zwischen Kräften, Energien und Strahlen zu unterscheiden. Der Anfänger kann eine klare Unterscheidung zwischen Kräften und Energien gewinnen, indem er die Tatsache berücksichtigt, dass Persönlichkeiten durch Kräfte auf uns einwirken, die von ihrem Formaspekt ausgehen, dass aber dieselben Persönlichkeiten, wenn sie geläutert und harmonisch ausgerichtet sind, Übermittler von Seelenenergien sein können.

Allgemein gesprochen ist es die Aufgabe des Menschenreiches, Energien an die niederen Naturreiche weiterzuleiten, während es die Aufgabe der Hierarchie, in bezug auf das Menschenreich, ist, Energien aus dem Geistesreich, von anderen planetarischen Zentren, und von dem Sonnensystem her zu übermitteln. Wenn diese Energien zum Zweck der Übermittlung auf eine niedrigere Frequenz transformiert werden, sondern sie sich in Kräfte.

Die Schüler dürfen sich durch die Kompliziertheit des Themas nicht verwirren lassen. Sie müssen bestimmte allgemeine Grundbegriffe kennenlernen und daran denken, dass, wenn sie einmal die Allwissenheit der Seele anzapfen können, die genaueren Einzelkenntnisse schon allmählich dazukommen werden.

Die anderen Energiearten, welche die beiden ersten Hauptgruppen betreffen, mit denen sich der Aspirant befassen muss, haben ausschliesslich mit der Formseite zu tun. Die weiteren Energieguppen sind [292) folgende:

3. Astrale Energie.

4. Die Energie des niederen, konkreten Denkvermögens, des Chitta oder Denkstoffes.

5. Die Energie der Persönlichkeit.

6. Planetarische Energie.

7. Sonnenenergie oder Lebensatem.

Diese können folgendermassen unterteilt werden:

3. Astralenergie: ausgehend von:

a. Des Menschen eigenem Astral oder Empfindungskörper.

b. Der Menschheit als Ganzem.

c. Der Astralebene im weitesten Sinn.

d. Dem «Herzen der Sonne».

4. Mentalenergie: ausgehend von:

a. Dem Chitta oder Denkstoff des Einzelmenschen.

b. Der Denkkraft:

1. Der Gesamtmenschheit.

2) Der speziellen Rasse, der ein Mensch angehört.

c. Der Mentalebene als Ganzem.

d. Dem Universalen Denken.

5. Persönlichkeits-Energie: ausgehend von:

a. Der harmonisch funktionierenden Menschenform.

b. Den fortgeschrittenen Menschenwesen, welche herrschende Persönlichkeiten sind.

c. Gruppen, das heisst von:

1. Der Hierarchie unseres Planeten. Subjektiv.

2. Der sich zusammenschliessenden Mystikergruppe. Objektiv.

6. Planetarische Energie: ausgehend von:

a. Den sieben Planeten. Dies ist die Grundlage astrologischer Praxis.

b. Der Erde.

c. Dem Mond.

7. Sonnenenergie: ausgehend von:

a. Der physischen Sonne.

b. Der Sonne, die als Übermittler kosmischer Strahlen wirkt.

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