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ERSTER ABSCHNITT - JÜNGERSCHAFT IM NEUEN ZEITALTER – Teil 3

Diese Haltung, sich nicht einzumischen und sich zu weigern, Kritik zu üben, hindert die Jünger keineswegs daran, einander zu dienen oder konstruktive Gruppenbeziehungen zu pflegen. Sie steht weder dem Ausdruck der Liebe [49] noch erfreulichen Gruppenbeziehungen entgegen. In allen Gruppenbeziehungen gibt es stets viel Gelegenheit, Unpersönlichkeit zu üben. In jeder Gruppe ist gewöhnlich ein Mitglied (und vielleicht mehrere) das für sich selbst und für die Gruppe ein Problem darstellt. Vielleicht bist du, selber eins und bist dir dessen nicht bewusst. Vielleicht weisst du, wer unter deinen Mitdienern seine Gefährten auf die Probe stellt. Vielleicht kannst du klar erkennen, welches die schwache Seite in der Gruppe ist und wer die Gruppe von einer besseren Tätigkeit zurückhält. Das ist alles schön und gut, vorausgesetzt dass du in der Liebe beharrst, fortfährst zu dienen und dich jeglicher Kritik enthältst. Es ist eine falsche Geisteshaltung, beharrlich zu versuchen, deinen Bruder in Ordnung zu bringen, ihn auszuzanken und ihm deinen Willen oder deinen Gesichtspunkt aufdringen zu wollen, obgleich es berechtigt ist, Ideen zum Ausdruck zu bringen und Vorschläge zu machen. Jüngergruppen sind Gruppen von freien und unabhängigen Seelen, deren persönliche Interessen im Dienst aufgehen und die jene innere Verbindung suchen, welche die Gruppe zu einem Instrument für den Dienst an der Menschheit und der Hierarchie verschmelzen wird. Fahrt mit eurer eigenen Seelendisziplin fort und überlasst es euren Brüdern, die ihre fortzusetzen.

Die Frage der psychischen Kräfte ist nicht so leicht zu erklären. Ich beziehe mich nicht auf die niederen psychischen Kräfte, die sich mit der Zeit entwickeln können, oder auch nicht, wenn ein Grund dafür vorhanden ist. Ich beziehe mich auf die folgenden Fähigkeiten, die der Seele innewohnen, die in euch allen entwickelt werden müssen, wenn ihr euren Teil dazu beitragen sollt, den Bedürfnissen der Welt zu begegnen und im Bereich des Weltdienstes für die Hierarchie zu arbeiten. Lasst sie uns kurz aufzählen:

1. Intuitive Empfänglichkeit für Ideen.

2. Empfindungsfähigkeit für die Beeindruckung, die irgendein Mitglied der Hierarchie auf das Denken des Jüngers zu machen sucht. Aus diesem Grund bilde ich euch darin aus, den Vollmondkontakt nutzbar zu machen.

3. Schnelle Reaktion auf wirkliche Not. Ihr hättet dies nicht als eine psychische Kraft angesehen, meine Brüder, nicht wahr? Ich beziehe mich hier nicht auf eine Reaktion des Sonnengeflechts, sondern auf die Erkenntnis des Herzens. Denkt über diesen Unterschied nach.

4. Richtige Beobachtung der Wirklichkeit auf der Seelenebene. Dies führt zu rechter mentaler Wahrnehmung, zu Befreiung von Illusion und Verblendung und zur Erleuchtung des Gehirns.

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5. Richtige Handhabung von Kraft, was daher ein Verständnis für die Arten und Eigenschaften von Kraft und ihr rechtes schöpferisches Verweben in den Dienst auf der äusseren Ebene erforderlich macht.

6. Ein wahres Verständnis für das Zeitelement, mit seinem zyklischen Steigen und Fallen und für die rechten Zeiten zum Handeln, eine äusserst schwierig zu meisternde psychische Fähigkeit, meine Brüder, aber eine Fähigkeit, über die man durch den Einsatz geduldigen Wartens und durch Ausschaltung jeglicher Eile Herr werden kann.

Alle diese Fähigkeiten muss der Jünger schliesslich entwickeln; aber es ist notwendigerweise ein langsamer Vorgang.

Darauf folgt die Eigenschaft der mentalen Polarisation. Was ist diese Kraft oder Eigenschaft eigentlich? Für euch muss sie sich (gegenwärtig) auf zweierlei Art und Weise ausdrücken:

1. Durch das Leben der Meditation.

2. Durch die Kontrolle des Astralkörpers.

Euer inneres Leben muss immer mehr auf der Mentalebene gelebt werden. Beständig und ohne zu sinken muss die Haltung der Meditation aufrechterhalten werden, nicht ein paar Minuten lang jeden Morgen oder zu bestimmten Augenblicken während des Tages, sondern beständig den ganzen Tag hindurch. Dies setzt eine stetige Orientierung zum Leben und das Handhaben des Lebens vom Standpunkt der Seele her voraus. Dies bezieht sich nicht auf das, worauf so oft als «Der Welt den Rücken kehren» angespielt wird. Der Jünger bietet dem Leben die Stirn, aber er tritt ihm auf der Ebene der Seele entgegen und schaut klarblickend auf die Welt menschlicher Angelegenheiten. «In der Welt, doch nicht von der Welt» ist die richtige Haltung, die Christus für uns zum Ausdruck gebracht hat. Zunehmend muss das normale und starke Leben der fühlenden, astralen, verlangenden und verblendeten Natur vom Leben der Seele, das durch den Verstand arbeitet, beherrscht und zum Schweigen gebracht werden. Die Gefühle, die normalerweise auf sich selbst bezogen und persönlicher Art sind, müssen in Erkenntnis der Universalität und in Unpersönlichkeit umgewandelt werden; der Astralkörper muss das Organ werden, durch das sich die Liebe der Seele ergiessen kann; Verlangen muss der Aspiration Platz machen und diese ihrerseits muss im Gruppenleben und Gruppenwohl aufgehen, Verblendung muss durch Wirklichkeit ersetzt werden und das reine Licht des Denkens muss in alle dunklen Stellen der niederen Natur hineinströmen. Dies sind die Ergebnisse [51] einer mentalen Polarisation, und sie werden durch genau umgrenzte Meditation und das Kultivieren der meditativen Haltung herbeigeführt. Dies stellt keine neue Auskunft für euch dar, es ist jedoch etwas, was bis jetzt in der Praxis nicht zum Ausdruck gebracht wird. Wenn ihr euch selbst die folgenden Fragen stellen und sie vor dem Gericht eurer eigenen Seele mutig und wahrheitsgetreu beantworten wollt, dann werdet ihr viel lernen und sehr zu eurer Entwicklung beitragen:

1. Was verstehst du unter geistiger Empfindungsfähigkeit?

a. Hast du meine Schwingung wirklich je gespürt?

b. Reagierst du schneller auf die Eigenschaft der Fehler eines Bruders als auf seine göttlichen Charakterzüge?

c. Inwiefern hindert Kritik eine wahre geistige Empfindungsfähigkeit?

d. Was hindert deiner persönlichen Überzeugung nach deine Entwicklung dieser erwünschten Empfindungsfähigkeit?

2. Definierte Unpersönlichkeit.

a. Bist du dir über den Unterschied zwischen der Unpersönlichkeit des ersten Strahlentyps und wahrer geistiger Unpersönlichkeit im klaren?

b. Wenn jemand nicht mit dir übereinstimmt oder dir die Haltung, Ideen oder Vorschläge eines Menschen nicht gefallen, was tust du an erster Stelle? Hast du ihn lieb? Hüllst du dich in Schweigen? Redest du mit andern über ihn? Bemühst du dich, ihn zu berichtigen? Auf welche Art und Weise versuchst du dies zu tun?

c. Wenn du unpersönlich bist, ist es das Resultat von Übung oder ist es dir angeboren? Ist es einfach Selbstverteidigung oder ist es die leichteste Art, Frieden zu erreichen? Oder ist es eine geistige Errungenschaft?

3. Ich habe die psychischen Kräfte für dich definiert. Ich habe sechs von ihnen aufgezählt. Bitte überdenke sie sorgsam und gib dir dann selbst einen klaren kurzen Bericht hinsichtlich deiner eigenen Fähigkeit:

a. Sie zu demonstrieren.

b. Sie zu entwickeln, wobei du die Methode, die du verfolgst, skizzierst.

4. Offen gesagt, inwiefern fühlst du, dass es dir gelingt, das Leben vom mentalen Aspekt aus in der Gewalt zu haben?

[52]

a. Wandelst du unter dem Druck einer Gefühlserregung den Zustand durch Liebe um?

b. Legst du dir Hemmungen auf, um deine Gefühle nicht zu zeigen und warum?

c. Ziehst du den Verstand zu Rate und handhabst du deine Probleme von der Mentalebene aus?

d. Weisst du, was Verblendung ist und kannst du es erkennen, wenn sie sich dir zeigt?

Diese Fragen haben einen zweifachen Zweck. Wenn ihr sie wahrheitsgetreu beantwortet und offen Stellung zu ihnen nehmt, dann werden sie euch dazu bewegen, mit euch selbst als einem Gruppenmitglied umzugehen und somit in Erfahrung bringen, wie weit ihr zu den Gruppenerfordernissen und unserem Bedarf an Arbeitern beisteuert. Wenn ihr diese Fragen aufschreiben und die Antworten mit euren Mitjüngern teilen werdet, gibt dies Gelegenheit, euch gegenseitig besser kennenzulernen.

Es gibt einen okkulten Prozess, der seinen Höhepunkt in einer der höheren Einweihungen erreicht; es ist für euch vorläufig nicht von Interesse bei welcher Einweihung. Er heisst «Ein ans Licht bringen». Ein angenommener Jünger, ist einer, der im Prozess der Vorbereitung für Einweihung steht, und das ist eine der Aufgaben, mit der ich mich gegenwärtig befasse. Ich muss deshalb anfangen, die Grundlage zu legen für dieses esoterische «ans Tageslicht bringen» oder die «Offenbarung dessen, was verborgen ist». Ich biete euch infolgedessen durch diese Fragen die Gelegenheit, euch frühzeitig in eurer Ausbildung in dieser «schmerzlichen Offenbarung» zu üben, die später in einem höheren Bewusstseinszustand stattfinden wird.

Was versuchen ich und diejenigen, die auf der inneren Seite arbeiten, mit diesen Gruppen zu tun? Was ist das weitere Ziel? Die Gruppen sind nicht gebildet worden, um einzelne Menschen auszubilden. Sie sind (jede von ihnen) als Saatgruppen für einen definitiven und besonderen Zweck gebildet worden. Sie werden organisiert, um in der Welt als Leiter für die Verteilung gewisser eigentümlicher Krafttypen, die auf spezifische Art und Weise äussere Gestalt annehmen werden, zu funktionieren. Energie ist von jeher durch die Hierarchie gehandhabt und in die Welt der Menschen hinein verteilt worden. Ich beziehe mich auf die Energien, die in Verbindung mit dem Erwachen des menschlichen Bewusstseins, für die Integrierung der Welt der Seele mit der Welt der Menschen gebraucht werden; ich beziehe mich auf die Tätigkeiten, durch die das menschliche Reich eine grosse Lichtzentrale und ein geistiges Kraftwerk werden kann, das die geistige Kraft in [53] die anderen Naturreiche hinein verteilen kann.

Die Erklärung ist von hochwichtiger Bedeutung; sie bringt unsere unmittelbaren Ziele und die Natur des Dienstbereichs, in dem ihr euch als Gruppe und nicht als einzelne betätigen könnt, zum Ausdruck. Diese Handhabung von Energien ist unsererseits (seit Jahrhunderten) durchgeführt worden, aber ihre Wirkungen wurden vom Menschen nur unbewusst registriert. Wir haben symbolisch gesprochen in einer ausgedehnten und allgemeinen Verteilung das Licht ausgestrahlt und das Wasser des Lebens verteilt, worauf hier und dort (selten) irgendein isolierter Mensch aktiv und bewusst reagiert hat. Auf diese Weise wurde er ein kleiner Brennpunkt geistiger Energie und geistigen Lichts. Jetzt ist es uns möglich erschienen, das Licht und das Wissen viel bestimmter begrenzt zu konzentrieren und Gruppen auf der Erde zu bilden, die sich aus vereinzelten reagierenden Menschen zusammensetzen, damit mehr Licht und mehr Wissen verbreitet werden können. Wir entschieden uns, dies auf zweierlei Art und Weise zu tun:

1. Durch die Zusammenarbeit aller Meister der Grossen Weissen Loge, die durch ihre eigenen Jünger arbeiten.

2. Durch die spezifisch konzentrierte Tätigkeit der Meister Morya und Kut Humi und mich, ihrer Diener und Jünger.

Durch die erste Methode ist die Neue Gruppe der Weltdiener ins Leben gerufen worden und die Jünger und Aspiranten der Welt arbeiten in ihr auf allen Strahlen und unter bewusst oder unbewusst erkannter Lenkung derjenigen Meister, die sich speziell verpflichtet haben, der Menschheit zu helfen. Auf diese Weise ist ein ungeheuer grosses Kraftwerk und eine Lichtstation gebildet worden. Es ist ein gemischtes und weitverbreitetes Licht und seine Träger sind auf der ganzen Welt, in jedem Land und in jeder grösseren Stadt zu finden. Dies wisst ihr und in diesem Arbeitszweig (zu dem ich mich persönlich verpflichtet habe) arbeitet ihr tatkräftig mit und solltet auch mitarbeiten.

Man war jedoch der Ansicht, dass es ebenfalls möglich sein sollte, das Licht noch intensiver durch kleinere und sorgfältig ausgesuchte und erwählte Gruppen zu konzentrieren. Durch diese viel kleineren Jüngergruppen könnte die phänomenale Erscheinung gewisser Energietypen ausgedrückt werden, gewisse Kräfte könnten entfaltet werden und ein noch mehr spezialisierter Versuch wäre möglich. Spezielle Kräfte könnten erforscht und [54] konzentriert werden, verstärktes Licht und gesteigerte Kraft würde so deutlich demonstriert, dass die Menschensöhne den Einfluss erkennen. Das Übernormale, welches das Erbe zukünftiger Jahrhunderte ist, könnte so bewiesen werden.

Für diesen besonderen Zweig hierarchischer Arbeit habe ich mich verpflichtet; es würde den Kern der kommenden Grundformen der Zivilisation und der Charakterzüge und Tätigkeiten bilden, die unter den hereinkommenden neuen, stärkeren Einflüssen entfaltet werden könnten. Diese haben mich stets interessiert und ich habe mich darauf spezialisiert. Natürlich sah ich mich unter denjenigen um, deren Leben ich beobachtet hatte, zuweilen durch mehrere Verkörperungen hindurch. Unter diesen waren diejenigen unter euch, die jetzt mit mir arbeiten. Diese Gruppen stellen den Keim eines grossen Experimentes dar. Wenn sie erfolgreich sind, werden sie im Lauf der folgenden 275 Jahre:

1. Gewisse Typen der höheren Kräfte, welche die Rasse braucht und die noch nicht tätig sind, auf der Erde verankern.

2. Die sechs übernormalen Kräfte, auf die ich oben hingewiesen habe, entwickeln.

3. Die Gruppenmitglieder in jener synthetischen Beziehung ausbilden, welche die Hierarchie charakterisiert und sie somit für Einweihung vorbereiten.

Aus diesen Gruppen werden diejenigen ausgewählt werden, die bestimmt für gewisse Bewusstseinserweiterungen vorbereitet werden können, und denen es anvertraut werden kann, mit Aspekten des Plans, die bisher nicht offenbart worden sind, in Berührung zu kommen. Wenn ihr in dieser Arbeit Fortschritte macht und den tieferen Sinn der Gruppen zu verstehen sucht, wird es euch immer klarer werden, was der Plan wirklich ist. Es ist ebenso schwer für mich, euch das zugrundeliegende Ziel dieser Gruppenarbeit zu erklären, weil es schwierig wäre, einem siebenjährigen, noch so hochbegabten Kind, Dezimalbrüche zu erklären. Wenn ihr aber die nötige Geduld besitzt, die Bereitwilligkeit zeigt, unpersönlich zu arbeiten und mit Liebe vorzugehen, wenn ihr eure Persönlichkeiten in das Gruppenleben eintauchen lasst, werdet ihr ihn erkennen; ihr werdet verstehen, das Licht wird hereinbrechen und die Kraft zum Arbeiten wird über euch kommen. Dann werden wir strahlende Lichtbrennpunkte oder Lichtträger und Mittler für die geplante Kraftverbreitung haben, etwas das in dem Mass, in dem wir es jetzt ins Auge fassen, noch nie vorhanden gewesen ist.

[55]

SECHSTER TEIL

Es ist nicht meine Absicht, damit fortzufahren, euch nur ständig wiederholte Ratschläge über das Betreten des Pfads der Jüngerschaft zu geben. Ihr seid erwachsene Männer und Frauen und ihr kennt den Weg. Ihr seid persönlich verantwortlich für die praktische Anwendung der alten Regeln. Was ihr tut, das ist eure eigene Angelegenheit. Ihr habt die Reife erreicht und solltet für den nächsten Schritt bereitsein. Dieser Schritt wird dann unternommen werden, wenn ihr Wissen und Theorie in Weisheit, Praxis und Ausdruck umgewandelt habt.

Nur in einem Geist wahren inneren Freiseins leistet ein Jünger seine beste Arbeit. Es wird dem Jünger klar, dass er, infolge dieser inneren Freiheit (für den Rest seines Lebens) einfach ein Arbeiter ist, einer von einem grossen Heer hierarchischer Arbeiter, mit angeblich keinerlei Persönlichkeitsneigungen, Zielsetzungen oder Wünschen. Für ihn gibt es nichts als beständige Arbeit und beständige Verbindung mit anderen Menschen. Er mag von Natur ein Einzelgänger sein, mit einer tiefen Sehnsucht nach Einsamkeit, aber das spielt keine Rolle. Dies ist die Last, die er für die Chance, den Anforderungen der Stunde zu begegnen, auf sich nehmen muss. Heute findet der aufs äusserste organisierte Vorstoss der Hierarchie statt und sein Ziel ist es, den Hang der Rasse zur Getrenntheit zu kristallisieren, zunichtezumachen, denn Separatismus ist gegenwärtig der Weg des geringsten Widerstands für Menschen und Völker. Daher die Bildung dieser Arbeitsgruppen von Jüngern, die Gruppenarbeit, Gruppenzusammenhalt und Nicht-Getrenntsein zum Ausdruck bringen.

Einige der Jünger und intuitiven Menschen der Welt, verhältnismässig sehr wenige, stehen heute in einer zweifachen Tätigkeit zusammen: Erstens, mit grösserer Genauigkeit den sich beständig entfaltenden subjektiven Plan zu erfassen; zweitens, mit grösserer Klarheit zu sprechen und zu lehren, und mit weiser Exaktheit die rechten Worte zu wählen (schriftlich und mündlich), durch die sie der Wahrheit Ausdruck verleihen. Die Darbietung der geahnten Wirklichkeiten wird die denkenden Menschen der Welt dann dazu führen, ihre gegenwärtige Gedankenrichtung aufzugeben und unumschränkter und freier an der Erleuchtung der Welt mitzuarbeiten. Ich gebrauche das Wort «Erleuchtung» im okkulten Sinn. Das volle Ausmass dessen, was getan werden kann, hängt (soweit es den individuellen Jünger betrifft) von seiner inneren Fähigkeit ab, [56] jeden Tag als Seele zu leben; frei von Furcht, frei von Eigenbewusstsein und ohne jene Reaktionen, welche den Astral- oder emotionellen Körper zu organisierter Tätigkeit, die auf alten Gewohnheiten beruht, anregen. Für den Jünger und für den Erfolg seiner Arbeit ist das Ziel ein Astralkörper, der ruhig und fügsam ist, empfindungsfähig für Beeindruckungen von der Seele und vom Meister, und der die Vision mit der grösstmöglichen Reinheit in ihren Umrissen widerspiegelt. Man sollte dessen eingedenk sein, dass es wenig gibt, was man dem Jünger sagen kann oder was ihm gesagt werden sollte, wenn er völlig damit beschäftigt ist, das Leben des Dienstes auf allen drei Ebenen zu leben. Aber ein Gedanke mag hilfreich sein.

Er sollte versuchen, in seinem arbeitsreichen Leben die Synthese der Persönlichkeit und die Gleichschaltung aller Teile seiner Ausrüstung zu bewahren. Häufig kann die Betonung durch die angespannte Tätigkeit in dem einen oder anderen Körper und auf der einen oder anderen Ebene vorübergehend so stark auf eine Richtung gelegt werden, dass er für den Augenblick den synthetischen Gesichtspunkt, sowohl des Plans als auch der Gruppe, aus den Augen verlieren kann. Er arbeitet körperlich unter grossem Druck; in seinem Gefühlsleben mag er die schwere Lehre des Loslösens erlernen und infolgedessen zeitweilig voller Rebellion sein. Auf der Mentalebene ist er sich jedoch einer mentalen Klarheit und seiner Denkkraft bewusst, die ihn unablässig und konstruktiv tätig sein lässt. Daher bringen die folgenden drei Begriffe recht häufig die Situation des Jüngers zum Ausdruck, soweit sie seine niedere Natur betrifft. Übermässige Ermüdung, emotionelle Rebellion und mentale Klarheit. Wie soll er dieses Problem in die Hand nehmen? Physische Ermüdung braucht nicht unbedingt seine Brauchbarkeit zu schmälern. Bei vielen Menschen benachteiligen physische Umstände ihre Arbeit, denn ihre Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die unerwünschte physische Situation. Oft haben Jünger jedoch eine merkwürdige Fähigkeit, ihre Arbeit fortzusetzen, was ihnen auch immer physisch zustossen mag. Das physische Gehirn eines Jüngers kann so völlig der Reflektor des mentalen Lebens sein, dass ihn alle äusseren Umstände im wesentlichen unberührt lassen. Der Jünger lernt, mit seinen physischen Belastungen unter widrigen Umständen zu leben und seine Arbeit bewahrt ihr gewöhnliches hohes Niveau.

Das emotionelle Problem mag das schwerste sein. Aber nur der Jünger kann sein eigenes Selbstmitleid lenken und sich von dem inneren Gefühlssturm, in dem er lebt, befreien. Er muss erkennen, [57] dass seine Einheitlichkeit unvollkommen ist, denn er arbeitet in zwei Phasen oder Abteilungen:

Physisch                     emotionell

und

mental                       Seele

Er ist bald das eine und bald das andere und gewöhnlich in beiden Fällen ganz. Diese Zweiheit muss in engere Beziehung gebracht werden und mit dieser Frage muss er sich befassen, wenn er die nötige Synthese und Persönlichkeit-Seelengleichschaltung herzustellen und zu bewahren sucht. Wann werden Jünger es lernen, dass die Haltung, die eine gewisse Reaktion, wie «mach dir nichts daraus» und eine Art von Gleichgültigkeit eines der schnellsten Mittel ist, das Ich von Persönlichkeitsansprüchen zu befreien. Dies ist nicht die Gesinnung von «was kümmert's mich», welche die Haltung des Jüngers anderen gegenüber in Mitleidenschaft zieht. Es ist die Haltung der gleichgeschalteten denkenden Persönlichkeit des Jüngers dem Astral- oder Gefühlskörper gegenüber. Es bringt ihn dahin, die Haltung anzunehmen, dass absolut nichts, was irgendeine Reaktion von Schmerz oder Kummer in seinem Gefühlskörper hervorruft, das geringste ausmacht. Diese Reaktionen werden einfach erkannt, durchlebt, geduldet und es wird ihnen nicht gestattet, irgendwelche Begrenzung hervorzurufen. Es täte allen Jüngern gut, über das, was ich eben gesagt habe, nachzudenken. Der ganze Prozess beruht auf einem tief verwurzelten Glauben an das Fortdauern des unsterblichen Seins innerhalb der Formen der Seele und der Persönlichkeit.

Diese innere Erkenntnis wächst mit der Entwicklung von Kraft in der Meditation, ob es sich nun um individuelle Meditation oder um Gruppenarbeit handelt. Meditation ist erforderlich für das Herstellen einer freieren inneren geistigen Wechselwirkung, wiederum sowohl für eine Seele in ihrer Beziehung zur Persönlichkeit als auch für eine Jüngergruppe in Beziehung zu ihrem Meister oder untereinander. Ihr könnt hier mit Recht fragen: «Warum wird diese empfindungsfähige Wechselwirkung zwischen den Jüngern in der Gruppe eines Meisters als erforderlich angesehen? Ist das Leben nicht kompliziert genug, ohne zuviel Kenntnis von den Umständen, Persönlichkeiten und Seelenkontakten von denjenigen zu haben, mit denen wir gemeinsam als Jünger zu wandeln suchen?» Ich möchte euch hier daran erinnern, dass ihr als Jünger in Vorbereitung für Einweihung steht, und dass dieser bevorstehende Bewusstseinszustand drei Faktoren in sich schliesst:

[58]

1. Zunehmende Erkenntnis und ein Feingefühl im Hinblick auf Erfahrung und das Leben in allen Formen.

2. Die Fähigkeit, dasjenige, was ich versucht habe, für euch zu tun, für andere zu tun, vorläufig in geringerem Grad und später, in anderen Leben, so wie ich es jetzt tue.

3. Mut und Kraft, alles zu wissen, alles zu erleben und mit geduldiger Weisheit und unveränderlicher Aufrichtigkeit zu lieben.

Dies muss euch sicherlich einleuchten. In der Gruppenarbeit, in der Jünger heutzutage zu helfen berufen sind, wird euch eine Gelegenheit geboten, die dazu beitragen kann, alle Eigenschaften hervorzurufen, die für euch als Kandidaten für Einweihung in nicht allzulanger Zeit, in dem Sinn wie wir auf der inneren Seite die Zeit betrachten, benötigt werden.

Es ist stets gelehrt worden, dass der Jünger oder Eingeweihte sich den Umständen, in denen er sich befindet, und dem Hintergrund und der Umgebung, mit denen ihn sein Leben auf der physischen Ebene in tägliche Berührung bringt, anpassen und von ihnen lernen muss. Dies ist eine der ersten Selbstverständlichkeiten des Pfads. Es war jedoch einstmals ein ebenso neuer Begriff für den Aspiranten und den Jünger in Ausbildung, wie es die Lehre, die ich dieser Gruppe meiner Jünger zu geben suche und die Gelegenheit, von der ich möchte, dass ihr sie ergreifen würdet, heute ist. Die Ausbildung, die bisher auf den inneren Ebenen durchgeführt wurde und die sich der angenommene Jünger oftmals in seinem wachen Bewusstsein nicht vergegenwärtigen konnte, muss jetzt in seinem wachen Bewusstsein und dem physischen Gehirn begriffen, angewandt und gemeistert werden. Der Jünger suchte in der Vergangenheit harmonische Beziehungen mit seiner Umgebung herzustellen, weil Harmonie eine der befreienden Kräfte ist, die dem Auslösen von Energie für den Gebrauch nach der Einweihung vorausgehen müssen. Er übte Geduld, Duldsamkeit, Hilfsbereitschaft und diente, und dies geschah durch den Prozess einer rechten äusseren Führung, die auf richtiger innerer Orientierung und Haltung beruhte. Aber unter dem neuen System (das durch den Rassenfortschritt notwendig gemacht wurde) muss dieser Prozess richtiger äusserer Anpassungen im Neuen Zeitalter von entsprechenden richtigen inneren Beziehungen begleitet sein, die bewusst hergestellt und bewusst aufrechterhalten werden und als das, was sie sind, durch das bewusste Denken und Gehirn des Jüngers erkannt werden. Dies macht daher wahre Kenntnis der inneren Gruppenbeziehung des Jüngers, geistiges durchdringen in das innere Leben eines Mitjüngers und das darauf folgende Verschmelzen von Herz, [59] Denkvermögen-Gehirn des Jüngers und gleichzeitige Kenntnis von allem erforderlich, was sowohl auf den äusseren als auch auf den inneren Ebenen bekannt ist. Dies ist bislang nicht der Fall gewesen. Es ist einer der hauptsächlichsten Gründe für das Bilden dieser Gruppen, soweit es die individuellen Gruppenmitglieder betrifft. Es wird allmählich und auf sichere Art und Weise durch den täglichen Gebrauch der Gruppenmeditationen, die ich euch zuweisen werde sowie durch ein erneutes Interesse für das Gebiet der telepathischen Arbeit und durch eine engere und tiefere Liebe, die von euch allen entwickelt wird, herbeigeführt werden.

Drei Dinge sind von grosser Wichtigkeit und stellen eure individuelle Verantwortung dar:

1. Unbehinderte Verbindung. Als Mitglied meiner Gruppe ist es erforderlich, dass ihr zwei Aspekte der «Kunst der Verbindung» pflegt, die für immer auf liebender Anziehung beruht:

a. Verbindung oder Fühlung mit der Seele durch eine sorgfältige Ausrichtung und richtige Meditation.

b. Verbindung oder Fühlung mit euren Gruppenbrüdern; diese legt die Grundlage für konstruktive, gemeinsame Arbeit.

2. IUnpersönlichkeit. Kann ich noch irgendwelche weiteren Erklärungen über dieses Thema geben? ihr müsst lernen, das, was von einem Gruppenbruder gesagt oder vorgeschlagen worden ist, mit einer vollständigen und sorgsam entwickelten «göttlichen Gleichgültigkeit» zu betrachten. Beachtet den Gebrauch des Wortes «göttlich», denn es enthält den Schlüssel für die erforderliche Haltung. Es ist etwas anderes als die Gleichgültigkeit, die «sich nichts daraus macht», oder die Gleichgültigkeit einer psychologisch entwickelten «Flucht» vor dem, was nicht angenehm ist; noch ist es die Gleichgültigkeit einer Überheblichkeit. Es ist die Gleichgültigkeit, die alles, was geboten wird, annimmt, benützt, was brauchbar ist, lernt, was gelernt werden kann, die sich jedoch nicht durch Persönlichkeitsreaktionen zurückhalten lässt. Es ist die normale Haltung der Seele oder des Ich's zum Nicht-Ich. Es ist die Verneinung von Vorurteil, allen engen voreingenommenen Ideen, von Persönlichkeitstradition, -Einfluss oder -Hintergrund. Es ist der Vorgang der Loslösung von «der Welt, dem Fleisch und dem Teufel», von dem das Neue Testament spricht.

3. Liebe. Liebe ist jenes allumfassende, kritiklose, magnetische Fassungsvermögen und die Haltung, die (in Gruppenarbeit) Gruppenganzheit bewahrt, den Gruppenrhythmus fördert und keine nebensächlichen Persönlichkeitsereignisse oder Haltungen gestattet, welche die Gruppenarbeit beeinträchtigen könnten.

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Fühlung, Unpersönlichkeit und Liebe; diese drei stellen die individuellen Zielsetzungen dar, die ich jedem einzelnen von euch vorlege.

TDie Gruppenerfordernisse, denen die Gruppe entsprechen und die sie als Gruppe aufrechterhalten muss, sind folgende:

1. Gruppenganzheit. Diese entspringt einer rechten Integrierung und bezieht sich auf das feinfühlige Gleichgewicht, das unter den Gruppenmitgliedern bewahrt werden muss. Dies wirkt sich so aus, dass schliesslich eine Gruppenbeständigkeit und eine Freiheit der Gruppe von jeglichen Schwankungen sichtbar werden, was ununterbrochene Gruppenarbeit und fortlaufende Wechselbeziehungen erlauben wird. Dies wird dann geschehen, wenn jedes der Gruppenmitglieder sich einfach um seine eigenen Angelegenheiten kümmert und es seinen Gruppenbrüdern gestattet, sich um die ihren zu kümmern. Es wird dann erreicht werden, wenn ihr eure Persönlichkeitsangelegenheiten, eure privaten Beunruhigungen und Besorgnisse dem Gruppenleben fernhaltet; es wird dann erreicht werden, wenn ihr es unterlasst, euch gegenseitig und eure gegenseitigen Angelegenheiten und Haltungen miteinander zu besprechen. Dies ist in diesem Stadium der Gruppenarbeit von überragender Bedeutung; es heisst wenn ihr hierin Erfolg erlangen könnt dass ihr euer Denken von allen unbedeutenden Dingen, die mit der Persönlichkeit zu tun haben, freihalten könnt. Dies bedeutet, dass euer Denken infolgedessen für Gruppenarbeit frei sein wird.

2. Verschmelzung. Hierbei meine ich die Fähigkeit der Gruppe als eine Einheit zu arbeiten. Dies hängt davon ab, ob ihr die richtige individuelle Haltung erlangt sowie von der Befähigung (in der Arbeit), alles, mit Ausnahme der zu leistenden Arbeit und einer tief empfundenen Liebe für eure Brüder, aus den Augen zu verlieren.

3. Verständnis. Ich gebrauche dieses Wort hinsichtlich eures Verständnisses für die Arbeit, die unternommen werden soll. Ich gebrauche das Wort nicht in bezug auf eure Haltung zu euch selbst oder zu euren Gruppenbrüdern. Es bedeutet, dass jede Gruppe weise und verständnisvoll an ihrer eigenen vorgeschriebenen Aufgabe arbeitet, in der Erkenntnis, dass sie zu einem Ganzen beiträgt, das im Denken des Meisters existiert.

Ganzheit, Verschmelzung, Verständnis; dies ist die Ordnung der Arbeit und die Reihenfolge der Entwicklung. Alle Gruppen, die in der äusseren Welt in Verbindung mit dem Ashram der Meister arbeiten, werden gewisse Anfangs- und Endstadien in ihrer Arbeit [61]  verfolgen und diese werden für alle Gruppen übereinstimmen, welcher Art ihre spezifische und individuelle Gruppenarbeit auch sein mag. Auf diese Weise wird eine Wechselbeziehung zwischen den Gruppen und eine sich daraus ergebende Stärkung der einzelnen Gruppen herbeigeführt werden. Das dritte Stadium der zu leistenden Arbeit wird speziell und individuell sein, für jede Gruppe verschieden, und es muss durch die Gruppe mit peinlicher Sorgfalt verfolgt werden. Ich möchte all die verschiedenen Gruppen, die unter meiner Leitung arbeiten mögen, bitten, sich mit ihrer eigenen individuellen Gruppenarbeit zu befassen und nicht über die Natur der Arbeit zu spekulieren, die von anderen Jüngern getan wird.

Lasst mich die Stadien, die verfolgt werden sollen, skizzieren.

ERSTES STADIUM. Gleichschaltung. Seelenkontakt. Geistiges Gleichgewicht. Gleichgewicht ist das unveränderliche Halten des erlangten Seelenkontakts.

a. Dann das bewusste Aufgeben von Persönlichkeitsreaktionen.

b. Darauf die Erkenntnis der Tatsache der Liebe als ein Ausdruck dieses Seelenkontakts, ausgedrückt vermittels der Persönlichkeit.

c. Schliesslich die durch Einbildungskraft erzielte Verschmelzung des egoischen und Persönlichkeitsstrahls.

Dies stellt das senkrechte Stadium dar.

ZWEITES STADIUM. Dem Obigen folgt Gruppenintegrierung und Gruppenverschmelzung, die bewusst durchgeführt werden.

a. Dadurch, dass jedes Gruppenmitglied in bewusste Beziehung gebracht wird, indem man es mit Namen nennt und liebt.

b. Dadurch, dass alle Gruppenmitglieder als ein Kreis lebender Lichtpunkte gesehen werden, wobei der meditierende Jünger auch sich selbst im Kreis, aber nicht in seinem Mittelpunkt sieht.

c. Dadurch, dass ihr euch vorstellt, dass alle Lichtpunkte miteinander verschmolzen und verbunden werden, um eine strahlende Sonne zu bilden, deren Lichtstrahlen in alle vier Himmelsrichtungen hinausgehen.

Dies stellt das waagerechte Stadium dar.

DRITTES STADIUM. Hierauf folgt eine sorgfältige Betrachtung des Zwecks und der Technik der Gruppe. Diese Technik wird für jede Gruppe anders sein; durch ein [62] dynamisches, unermüdliches Verfolgen der besonderen, angegebenen Technik werden die Resultate erzielt werden. Diese Technik darf von niemandem, ausser mir, verändert werden. Die ersten beiden Stadien sollten schnell Wirkungen erzielen und beinahe augenblickliche Resultate hervorbringen, nachdem ihr drei Monate lang sorgsam gearbeitet habt. Ich ersuche euch, ihnen eure sorgfältige, geduldige Aufmerksamkeit zu widmen, damit sie schliesslich zu festen Gewohnheiten werden und euch infolgedessen keine weiteren Mühen und Schwierigkeiten mehr machen werden. Die Anfangsstadien sind in dieser Art von Arbeit von hervorragender Wichtigkeit.

VIERTES STADIUM. Nachdem ihr unter Stadium III die spezielle Gruppenarbeit beendet habt, werden sich die Gruppenmitglieder bemühen, sich mit den anderen Gruppen auf dieselbe Art und Weise zu verbinden, in der sie sich mit den Mitgliedern ihrer eigenen Gruppe verbunden haben. In diesem Fall werden sich die Jünger jedoch nicht mit den Mitarbeitern der einzelnen Gruppen befassen, einschliesslich ihrer eigenen, sondern nur als Gruppe ihre Gruppe mit den anderen Gruppen verbinden. Auf diese Weise werden die Begriffe der Illusion und der Trennung und das Wahrnehmen der Verschmelzung in eurem Denken in ein richtiges Verhältnis gebracht werden.

a. Daraufhin sagt ihr als Gruppe die Grosse Invokation dreimal:

«Mögen die Kräfte des Lichts der Menschheit Erleuchtung bringen.

Möge der Geist des Friedens sich über die Erde verbreiten. 

Mögen die Menschen guten Willens einander überall im Geist der Zusammenarbeit begegnen.

Mögen die Anstrengungen der Grossen Helfer kraftvoll gefördert werden».

b. Lasst dann das Heilige Wort, das OM, dreimal ertönen.

c. Schliesst mit dem Gebet der Persönlichkeit zur Seele:

«Mögen die Worte meines Mundes und die Meditation meines Herzens dir stets wohlgefallen, o meine Seele, mein Herr und mein Erlöser».

[63]

SIEBENTER TEIL

Der Grund für telepathische Empfindungsfähigkeit in jeder Gruppe, die aus Jüngern besteht, beruht auf drei Notwendigkeiten; ich möchte, dass ihr dies klarer versteht.

1. Das Pflegen einer Wechselbeziehung telepathischer Art auf der Mentalebene ist erforderlich. Im Fall eines Meisters und seines Jüngers und zwischen älteren Jüngern ist dies stets eine bestehende Tatsache oder Voraussetzung gewesen. Nun ist die Zeit gekommen, wo diese Gruppenqualität um der bedürftigen Welt willen durch Jünger von geringeren Errungenschaften in der Gruppe entwickelt werden muss.

2. Diese telepathische Entfaltung wird zu einer grösseren Empfindungsfähigkeit für andere führen. Dies ist das Geheimnis der Arbeit eines Meisters und der Faktor, der es ihm ermöglicht, durch seine Jünger zu arbeiten, indem er sie als Vorposten seines Bewusstseins gebraucht. Um dies mit Genauigkeit zu tun, muss er imstande sein, ihren Zustand (mental, psychisch und physisch) zu erkennen, wenn er es als nötig erachtet. Er kann auf diese Art und Weise entdecken, ob sie für irgendeinen spezifischen Dienst zur Verfügung stehen oder nicht, und ob ihre Empfindungsfähigkeit so beschaffen und ihre Ausdeutung dessen, was sie empfinden, hinreichend richtig ist, dass sie auf intelligente Art und Weise auf das Bedürfnis reagieren. Habe ich euch nicht alle auf diese Art erforschen müssen? Überlegt dies gründlich und erwägt die Folgerungen.

3. TDiese telepathische Empfindungsfähigkeit wird auch zu der neuen Wissenschaft der gegenseitigen Verständigung führen, die im Neuen Zeitalter allgemein gebraucht und verstanden werden wird. Für diesen Zustand ist das Radio das äussere physische Symbol.

Gewisse Fragen erheben sich nun, und es mag gut sein, die Antworten auf einige von ihnen zu formulieren. Es könnte mit Berechtigung gefragt werden, ob jemand das Recht hat, telepathisch auf das Denken irgendeines Menschen einzuwirken. Die Antwort ist, dass ihr es fortwährend tut, bewusst oder unbewusst, und ohne Geschicklichkeit oder Absicht, oder, wenn eine Absicht vorhanden ist, dann ist es gewöhnlich eine Persönlichkeitsabsicht. Durch Telepathie sind Ideen in der Welt verbreitet worden, indem das Denken eines Jüngers oder eines empfindungsfähigen Menschen mental [64] beeindruckt wurde. Es ist dann deren Aufgabe, das Denken und die Tätigkeiten jener Menschen zu finden und zu lenken, die den Auftrag haben, nicht nur auf diese Beeindruckung zu reagieren, sondern sie auch in das Bewusstsein der Weltdenker einzuführen. Habt ihr euch je gefragt, welche Aspekte der Arbeit in Verbindung mit Telepathie es sind, die in eurem Denken Fragen aufwerfen? Ist es nicht Misstrauen gegen die Absichten oder die Gesichtspunkte der Persönlichkeit und auch ein in Frage stellen eurer eigenen Aufrichtigkeit oder Beweggründe? Wenn diese Arbeit nicht selbstlos und gänzlich frei von persönlichen Vorurteilen und persönlichem Belieben politisch oder religiös durchgeführt wird, kann in dieser Richtung keine gefahrlose Arbeit getan werden. Aus diesem Grund betone ich die Notwendigkeit, diese Arbeit auf dem höchsten gemeinsamen Punkt der Meditation und mit unumschränktem Gehorsam gegenüber meinen Entscheidungen in dieser Sache zu tun.

Eine weitere Frage könnte mit Recht gestellt werden: Was ist der Unterschied zwischen dieser Arbeit, die ich euch vorschlage, und der Arbeit der Loge der Herren der Form? Absolut keiner, ausser in bezug auf den Beweggrund und den Punkt, von dem aus ihr euch zu arbeiten bemühen müsst. Die Herren der Form arbeiten gänzlich auf und von den unteren Stufen der Mentalebene und mit der Energie des Wissens. Der Liebesaspekt der Seele selbst ist untätig, und daher sind die Motive vom Standpunkt der Vision der Grossen Weissen Loge aus falsch und die Zielsetzungen selbstsüchtig. Dies gilt sowohl für einzelne als auch für Gruppen. Vergesst nicht, dass diese Herren der Form Seelen von hohem Alter und einer Blindheit ohnegleichen sind, dass sie aber später, in einem weit entfernten Zyklus und wenn das Karma auf sie eingewirkt und das Grosse Gesetz vollständige Vergeltung für all das begangene Unrecht erzwungen hat, auch anfangen werden, den Liebesaspekt zu entwickeln und ihre Beweggründe umzuwandeln. Ihr müsst gleichfalls von mentalen Stufen aus arbeiten, aber Wissen und Liebe müssen gemeinsam in Tätigkeit gesetzt werden und nur solche Ergebnisse hervorbringen, die harmonisch und intelligent mit dem Plan übereinstimmen. Es ist den Jüngern nicht gestattet, den Willensaspekt der Seele in funktionierende Tätigkeit zu versetzen, es sei denn, dass sie Eingeweihte dritten Grades sind. Vorher ist ihnen der Unterschied, zwischen der Auferlegung des Willens und gelenkten Beeindruckungen mit Ideen, selten klar. Es ist zuviel Verlangen (was unentwickelter Wille ist) in ihrer Ausrüstung, um ihnen vorläufig diesen höheren Aspekt der mentalen Tätigkeit anzuvertrauen. Ich möchte euch bitten, euch im Zusammenhang mit [65] jeglicher telepathischer Arbeit, welche diese Gruppen (die unter mir arbeiten) unternehmen sollten, ganz klar darüber zu werden, dass das Gruppenideal die Beeindruckung mit Ideen und nicht auferlegte Lenkung ist; dies ist etwas ganz anderes, mein Bruder.

Ihr könntet auch fragen: Wie kann diese vereinte Beeindruckung vor sich gehen und einen Menschen trotzdem frei belassen? Weil sie frei von jeglicher gelenkten Willenskraft gehalten wird; alles, was Arbeiter und Jünger in meinen Gruppen zu tun suchen, besteht darin, gewisse Denker mit den Grundzügen oder Anregungen, die den Plan betreffen, zu beeindrucken; diese Ideen werden sich insbesondere mit dem Begriff befassen, dass Trennung etwas ist, was der Vergangenheit angehört hat und dass Einigkeit das Ziel für die unmittelbare Zukunft ist; dass Hass rückwirkend und unerwünscht ist, und dass guter Wille der Prüfstein ist, der die Welt umwandeln wird.

Wie könnt ihr denn euer Denken frei von euren eigenen Wünschen und euren eigenen Auslegungen erhalten? Dadurch, dass ihr jene ausgeglichene und positive Negativität der beiden niederen Aspekte der Persönlichkeit, sowohl des Astralkörpers und Gehirns, als auch des ätherischen Gehirns, erlangt; diese entscheiden die Reaktionen der niederen Zentren, insbesondere des Sonnengeflechtszentrums. Dann wird das Denkvermögen freigelassen, um drei Aufgaben zu erfüllen:

1. Die des Seelenkontakts; dies wird Erleuchtung und ein Wissen, mit dem es sich arbeiten lässt, in bezug auf die unmittelbaren Fragen des Plans zur Folge haben.

2. Die der Gedankenformulierung und Schöpfung von Gedankenformen. Dann kann mit Genauigkeit eine klare Gedankenform gebaut und sie kann positiv gelenkt werden.

3. Die der Arbeit mit euren Gruppenbrüdern auf mentalen Stufen, so dass eure Gedankenform einen Teil ihrer Gedankenform bildet und ihr daher gemeinsam eine lebendige, verkörperte Form hervorbringen könnt, die so gelenkt werden kann, wie ich bestimmen werde.

Eine weitere Frage könnte sich hier ergeben: Gibt es irgendwelche spezifischen und kurzgefassten Regeln, die befolgt werden sollten? Das Folgende könnte gegeben werden, aber ich möchte euch daran erinnern, dass das, was ihr seid in dieser Arbeit, einflussreicher ist als irgendetwas anderes. Der bestimmende Faktor ist Harmlosigkeit im Denken und Reden; wenn ihr sie in die Praxis umsetzt und dabei genau beobachtet, dann wird es euch allen ausserordentlich helfen. Darauf folgt eine Weigerung, unfreundlich zu denken [66] oder Kritik zu üben; dies ist erforderlich im Zusammenhang mit denjenigen, deren Denken ihr zu beeindrucken sucht. Schweigen, gänzlich und ununterbrochen in bezug auf das, was ihr tut, ist ebenfalls ein hochwichtiger Faktor; die Äusserung von Worten in Verbindung mit dieser höchst innerlichen und vertraulichen Arbeit (oder selbst die Besprechung der Arbeit mit einem Mitjünger) kann die zarte Gedankenform, die ihr zu bauen versucht habt, vernichten. Es kann die Arbeit von Wochen fruchtlos machen. Eine ausgeglichene Haltung in bezug auf diejenigen, welche auf der ganzen Welt die Macht haben, muss gleichfalls gepflegt werden; sie brauchen vor allem die Inspiration, die ihnen die Hierarchie angedeihen lassen kann.

Ich möchte euch deshalb bitten, euch darin zu üben, den Inhalt eures Denkens von allen kritischen und unfreundlichen Gedanken zu befreien, damit ihr den kurzlebigen und vergänglichen Persönlichkeiten und dem Chaos gegenüber, das überall zu sehen ist, eine Haltung göttlicher Gleichgültigkeit erlangen könnt und euch somit bemüht, euch auf die Haltung der Hierarchie einzustellen. Dies schliesst die Betonung des Bewusstseinsaspekts ein und die sorgfältige Beobachtung all dessen, was unter der Oberfläche vor sich geht, d.h. die bisher unbewussten Massen zu einer ausgesprochen mentalen Tätigkeit zu erwecken, aufzurütteln und anzuregen. Die Ereignisse, die sich in jedem Land zutragen, führen dies mit grosser Geschwindigkeit herbei; die Menschheit wird lebendig und ihr Bewusstsein für die subjektiven Werte erwacht. Die Hierarchie ist aufs Äusserste bedrängt, um dem in Erscheinung tretenden Bedürfnis für Führung gerecht zu werden. Die Empfindungsfähigkeit der menschlichen Rasse wird (als Ergebnis von ökonomischer Unzulänglichkeit, von Krieg, Angst und Schmerz) so ausgeprägt, dass wir, die wir auf der inneren Seite arbeiten, uns beeilen müssen auf empfindungsfähige, erwachende psychisch veranlagte Menschen die richtige Beeindruckung zu übertragen. Daher unsere Bemühung diese Gruppen zu schaffen und Leute, wie ihr es seid, zu gebrauchen, die (theoretisch) harmlos, jedoch tatsächlich voller Vorurteil und vorschneller Urteile sind. Wir müssen das Material gebrauchen, das vorhanden ist, und wir sind jederzeit äusserst behindert.

Nachdem ihr bewusst an der Reinigung des Denkvermögens gearbeitet und versucht habt euch von Vorurteil, vorgefassten Ideen und übereilten Urteilen und Entschlüssen (die auf eurem eigenen Hintergrund, eurer Tradition und eurer sozialen und rassischen Stellung begründet sind) freizumachen, werdet ihr bewusst über den Vorgang des Bildens von Gedankenformen nachsinnen; ihr werdet euch daran erinnern, dass für Gruppenzwecke und um der Einfachheit willen, die folgenden drei Stufen von Bedeutung sind:

[67]

1. Das Stadium, in dem ihr über die Idee, die dem Denken eines Menschen eingeprägt werden soll, nachdenkt. Dieses Erwägen und sorgfältig gelenkte Denken ruft Gestaltung hervor; es ist eine schöpferische Tätigkeit und ist das erste wirkliche Stadium in unserer Arbeit. Ich wünsche nicht, dass ihr euch bemüht, Gedankenformen zu bauen. Ich will, dass ihr klar in Richtungen denkt, die ich andeuten werde. Dann wird die erwünschte Gedankenform automatisch Gestalt annehmen und jeder von euch wird etwas dazu beigetragen haben.

2. Wenn die Gedankenform auf diese Weise in eurem Denken gebaut worden ist, wird ein Zeitraum folgen, in dem sie lebendig wird. Sie wird langsam zur lebendigen Verkörperung der gewünschten Idee, pulsierend, tätig und dienstbereit.

3. Wenn dieses Stadium erreicht ist, könnt ihr als Gruppe zum Stadium der Lenkung übergehen. Während ihr sorgfältig den Menschen, der beeindruckt werden soll und die Tatsache eurer Gruppe als beeindruckender Mittler im Sinn habt (und somit die beiden Pole beschafft, zwischen denen das Wechselspiel gewünscht wird) werdet ihr versuchen, die lebendige, verkörperte Idee, die sich zwischen den beiden Polen hin und her bewegt, zu sehen. Ihr werdet sie, getrieben von dem weisen Verlangen zu dienen und meinen Anweisungen gemäss auf den Flügeln der Liebe aussenden. Immer wieder kann sie zu euch zurückkehren, um eurerseits wiederbelebt und bereichert zu werden, ehe ihre Aufgabe zufriedenstellend vollbracht worden ist.

Die Jüngergruppen, die in äusserer Form bestehen, sollen alle Ausdrucksformen einer Art von Gruppenbeziehung sein; sie werden besser erkannt und verstanden werden, wenn die Welt in den nächsten Zyklus und das Zeitalter des Friedens eingetreten ist. Gewisse Krafttypen sollen, wie ihr wisst, später durch die Gruppe für spezifische Gruppenzwecke und für den Weltdienst nutzbar gemacht werden. Ihr dürft den Beweggrund für allen derartigen Dienst nicht vergessen, wenn ihr in der Gruppe eines Meisters lernt und dient. Das angestrebte Ziel ist nicht eure individuelle Hilfe und Entfaltung, sondern eure Ausbildung in gewissen Gruppenausrichtungen und Tätigkeiten, die diese Jüngergruppen befähigen werden, auf bestimmte und spezifische Art und Weise zu arbeiten. Jedoch die Tatsache, dass eine Gruppe mit einer Kraft arbeiten und eine andere Jüngergruppe eine andere Art anwenden wird, darf euch in keiner Weise dazu veranlassen zu glauben, dass dies eine trennende Tätigkeit oder trennende Interessen andeutet. Alle [68] werden einem Zweck oder Ziel entgegenarbeiten, und alle werden mit derselben göttlichen Energie arbeiten, die sich für Dienstzwecke in dem einen oder anderen Lebenszweig in verschiedenartige Kräfte differenziert. Ich möchte euch bitten, tief nachzudenken über die verschiedenen Aspekte des hierarchischen Plans oder Systems der Gruppenarbeit, mit dem ich euch bekannt gemacht habe, denn es handelt sich um ein versuchsweises Bemühen, gewissen Phasen hierarchischer Anstrengung auf der Erde äussere Form zu geben.

Die Energie, die in der telepathischen Arbeit gebraucht wird, ist die «chitta» (wie die Hindus sie nennen) oder die Gedankensubstanz, die der sichtbaren Schöpfung zugrundeliegt, und die sie selber darstellt. Gott, das planetarische Leben oder der Logos, arbeitet jedoch mit der Energie, welche dieser Gedankensubstanz auf einer höheren Ebene entspricht, und die Kräfte der Mentalebene sind die Spiegelung, oder besser gesagt, die Verdichtung dieser höheren Substanz. Diese Kräfte, diese Gedankensubstanz, sind beständig im Fluss und in Bewegung. Dies ruft jene Tätigkeit des Bildens von Gedankenformen in der mentalen Welt hervor, die durch Denker in Gang gebracht wird, die entweder einzeln oder als Gruppen arbeiten. In wirklicher telepathischer Arbeit (die ohne Irrtümer und fehlerfrei von einem im Gleichgewicht stehenden Aktionspunkt aus durchgeführt wird) werden die Ströme dieser Gedankensubstanz zwischen gewissen Punkten durch den Willen und der sorgfältig ausgedrückten und formulierten Idee im Denken des Denkers in Bewegung gesetzt. Ein gewisser Teil dieser Gedankensubstanz (bereits in Bewegung) wird in eine Form gebaut und läuft dann den Strom entlang, der zwischen den beiden Punkten in Gang gesetzt worden ist. Der telepathische Arbeiter, wie ich z.B., arbeitet vom Standpunkt des Denkens, des Überträgers und dem des Empfängers, indem er zuallererst ein Verbindungssystem herstellt, was ihr zuweilen «die Schwingung des Tibeters empfinden» nennt; diesen Strom entlang sende ich die Beeindruckung, die Idee oder die Gedankenform, die ich zuerst auf euer Denken einwirken lassen möchte, und dann, wenn ihr zu einer solchen Gleichschaltung fähig seid, auf euer Gehirn. Dieser Prozess kann entweder schnell oder langsam vor sich gehen. Wo die Gleichschaltung gut ist, da kann eine fast augenblickliche Reaktion auf meinen Gedanken erfolgen; wo sie nicht gut ist, da mögen Tage und selbst Wochen vergehen, ehe die Beeindruckung endgültig wahrgenommen und bewusst im Denken und Gehirn des Jüngers registriert wird.

Andere Gruppen arbeiten bewusst mit der Energie, die Verblendung und Illusion vertreiben kann. Dies ist die Energie der höchsten Stufen der Astralebene. Diese Stufe ist für [69] jenen Energietyp empfänglich, den wir die Energie der Intuition oder Buddhi nennen, wenn euch die orientalische Terminologie zusagt, und reagiert auf ihn. Es ist die Energie der Weisheit. Diese Weisheitsenergie ist der einzige Krafttyp, der hinreichend ist, um die Unsicherheiten, Verwirrungen und Schleier der Welt der Verblendung zu vertreiben. Diejenigen Jünger, die in diesen Gruppen arbeiten, müssen lernen, diese Energie zu gebrauchen, weise zu arbeiten, voller Weisheit zu denken, und es muss ihnen klar werden, dass Weisheit selbst eine Kraft ist. Gerade diese Überlegung veranlasst einen Menschen, einen andern mit Weisheit begabten Menschen aufzusuchen, wenn er sich in Not und Schwierigkeiten befindet, um den Weg, den er einschlagen sollte, klar zu erkennen. Diese Einsicht treibt die Mitglieder der menschlichen Familie zu den Meistern der Weisheit.

In atlantischen Tagen (ich sage euch hier etwas von Interesse, was ein Verantwortungsgefühl hervorrufen sollte) hing die Hauptaufgabe der Meister der Weisheit mit der grossen Weltillusion oder vielmehr der Verblendung zusammen. Sie arbeiteten damals in erster Linie auf der Astralebene und wenn sie es nicht getan hätten, würde das menschliche Leben und würden die menschlichen Bedingungen nicht so gut sein, wie sie es sind, denn sie sind in Wahrheit voller Schönheit, der Schönheit der inneren Kraft, die über der Grenze der unmittelbaren Ausdrucksfähigkeit schwebt.

Heute arbeiten sie in erster Linie auf der Mentalebene, wo sie sich mit Ideen und deren Eindruck auf das Denken ihrer Jünger und die fortgeschrittene Menschheit befassen; die Menschheit als Ganzes hat die schwierige Aufgabe, in der Welt der Verblendung zu arbeiten; die Verantwortung der Weltaspiranten besteht darin, die Menschheit aus dem Tal der Verblendung herauszuführen. Die Menschen müssen lernen, sie zu verstehen und sie schliesslich, mit Hilfe der älteren Jünger der Welt, die von den Meistern der Weisheit ausgebildet worden sind, umzuwandeln und zu zerstreuen.

Ihr solltet daher nicht vergessen, dass der moderne Jünger der Aufgabe gegenübersteht, die Idee, die Verblendung und die grosse Illusion ans Licht zu bringen, auch ins Neue Zeitalter zu übertragen. Im Licht werden sie verschwinden. Im jetzigen Zeitalter haben wir vielleicht zu sehr die Naturkräfte gemeistert und haben die materiellen Schätze der physischen Ebene zu unserem eigenen Vorteil ausgebeutet. Wir haben sie besiegt und sie nach unserem Willen gebraucht, oftmals selbstsüchtig, jedoch zuweilen mit guter und weiser Absicht. Im Neuen Zeitalter wird eine entsprechende Kontrolle [70] über die Welt der astralen Phänomene und über die Kräfte der Verblendung und der Illusion stattfinden. Heute suchen wir sie mental und theoretisch zu kontrollieren. Aber nur die Energie der Weisheit wird genügen, um die Kräfte der Weltverblendung und der Weltillusion zu vertreiben. Wirkt mit Weisheit, meine Brüder, und helft der Menschheit auf diese Weise und verkürzt ihr astrales Ringen.

Andere Gruppen haben die Aufgabe, mit der Energie zu arbeiten, die das wohlbekannte und viel besprochene Prana oder die Lebensenergie ist, die Energie der Vitalität. Der rechte Gebrauch der pranischen Energien (und es sind deren sieben) wird unzweifelhaft Krankheit und körperliches Leiden verbannen und die Schmerzen des menschlichen physischen Werkzeuges heilen. Aber zwei Dinge sind erforderlich in dieser Hinsicht, und sie sind selten beide zusammen zu finden:

1. Die Energie der Seele muss ebenso, wie die Energie des Universaldenkens und die Energie von Buddhi oder der Intuition auf der physischen Ebene, sowohl vom zu Heilenden als auch vom Heiler, in Bewegung gesetzt werden. Beide müssen miteinander arbeiten.

2. Die Krankheit und ihre Ursache sowie der karmische Status des Patienten und der Zustand seiner Zentren, seine Gleichschaltung und sein Evolutionspunkt, müssen richtig verstanden werden.

Bis jetzt befassen wir uns nur mit dem Abc dieser verhältnismässig neuen Wissenschaften und vieles von unserer anfänglichen Arbeit muss aufklärender Art sein, weil diese okkulten Systeme der Energieverwertung so oft entstellt erfasst und so viele dieser Kräfte so sehr missbraucht werden.

Andere Gruppen sind auf eigenartige Weise mit der Zahl vier verbunden, und sie befassen sich mit der Arbeit des Überbrückens, das zwischen der Persönlichkeit und der Monade, dem dreifachen niederen Menschen und der Geistigen Triade, durchgeführt wird, und auch zwischen dem konkreten Verstand, der Seele und dem höheren Denken, wodurch die relativ niedere Dreiheit und die Einheit, die Geistige Triade, miteinander verbunden werden. Das vierte Naturreich ist seinerseits ein Reich, das die drei übermenschlichen und die drei niederen Naturreiche miteinander verbindet. Die vierte Ebene (die durch die Lichtbrücke, die Antahkarana, erreicht werden muss) ist die Verbindung zwischen den drei höheren Welten geistigen Seins und den drei niederen Welten [71] menschlichen Bemühens und menschlicher Erfahrung. Die Energie, mit der die Jüngergruppe in dieser Art von Tätigkeit arbeiten muss, ist das Licht der Seele, wobei ihr euch stets daran erinnern müsst, dass Licht Substanz ist; sie bemühen sich, als Einzelne und auch als Jüngergruppe, einen grossen Lichtpfad zwischen der Persönlichkeit und der Geistigen Triade (atma-buddhi-manas oder dem geistigen Willen, dem intuitiven Verständnis und dem höheren Denken) zu schaffen.

Ich habe einige der Tätigkeiten dieser Jüngergruppen im Neuen Zeitalter und die Energien, mit denen sie arbeiten müssen, nicht behandelt, um euch gegenüber wiederum die Pläne für meine eigenen Jüngergruppen zu betonen. Diese Gruppen, mit denen ich mich als Teil der Tätigkeit meines Ashrams beschäftige, sind ihrem Wesen nach Saatgruppen. Sie sollen Vorposten des hierarchischen Bewusstseins sein, in dem ich im gleichen Sinn einen Brennpunkt bilde, wie ein angenommener Jünger in der Welt ein Vorposten des Bewusstseins eines Meisters ist. Dies ist ein Zusammenhang, den ich zu betonen wünsche: Das nach aussen In-Erscheinungtreten der inneren Arbeit der Planetarischen Hierarchie, zum ersten Mal in der Geschichte und das Herabströmen eines inneren und vorbereiteten Zustands. Das Neue Zeitalter bricht über uns herein und die Integrierung der Menschheit in den drei Welten rechtfertigt definitive Änderungen in der Technik, doch nicht in den grundlegenden Plänen.