Navigieren durch die Kaptitel von diesem Buch

VIERTER ABSCHNITT - PERSÖNLICHE UNTERWEISUNGEN FÜR JÜNGER - TEIL 2

In meiner letzten Mitteilung an dich erwähnte ich, dass «Liebe deine charakteristische Eigenschaft und Weisheit dein Führer sei. Du brauchst nichts weiter als Feuer». Jenes Feuer, mein Bruder, ist der Rückstand des reinen Feuers, das übrige bleibt, wenn du den brennenden Grund betreten hast und durch das Portal in die Gegenwart hindurchgeschritten bist. Das Feuer ist vorhanden, und du kannst dich darauf verlassen, wenn du Opposition zu zerstören, Schranken niederzubrennen suchst (die deiner Natur innewohnen oder von anderen aufgerichtet werden) und auch, wenn du direkt von deinem Herzen zum Herzen anderer einen Weg zu bahnen suchst. ...

Ich stehe dir bei, mein Bruder, unveränderlich und jederzeit, und damit kannst du rechnen. Dies ist auch der Wunsch von K. H., meinem Bruder und auch meinem Meister, und damit kannst du auch rechnen. Ich gebe dir keine vorgeschriebene Meditationsform. Gedankliche Vertiefung und tiefe betrachtende Konzentration in bezug auf diese Arbeit, die ich für dich skizziert habe und von der dein Meister wünscht, dass du sie tust, sind für dich eine hinreichende geistige Konzentration. Die tiefe Liebe aller deiner Gruppenbrüder gehört dir, und viele, viele Leute gedenken deiner heute in Liebe, und viele, viele Menschen senden dir Gedanken der Dankbarkeit, der Kraft, des Glaubens und der Hoffnung. Auch damit darfst du rechnen. Der Pfad eines Welterlösers ist schwer, wie du weisst, aber voller Entschädigungen, die bei weitem die Schwierigkeiten aufwiegen. Mein Segen ruht auf dir, und meine Hand ist dir stets hilfreich entgegengestreckt.

November 1944

Es ist nicht meine Absicht, mein geliebter Bruder, dir diesmal irgendwelche persönlichen Unterweisungen zu geben. Diejenigen, welche dir während der letzten drei Jahre gegeben worden sind, bedürfen noch weiterer Betrachtung, Assimilation und tatsächlicher Demonstration. Ich unternehme diesmal einfach jene erforderlichen Schritte, die dem Meister irgendeines Ashrams zu unternehmen erlaubt sind, um dich in sehr enge Beziehung zu mir und der Gruppe zu ziehen. Eine solche definitive und enge Beziehung bewirkt Heilung [467] und Stärkung; sie macht auch eine so klare Vision möglich, dass das Bild sich als eine Einheit entfaltet und die Vergangenheit von Karma befreit gesehen wird. Dieser Satz mag viel für dich zu bedeuten haben, wenn er der inneren Einsicht ausgesetzt wird, oder er mag wenig bedeuten. Er ist jedoch für dich persönlich und für keinen anderen in dieser Gruppe von grösserer Bedeutung.

In deiner Frage, mein Bruder (über die Natur und die Funktion der Gegenstücke der verschiedenen Zentren im Kopf, und wie eine bessere Anpassung zwischen dem Herzzentrum und seinem Gegenstück im Kopf herbeigeführt werden kann), hast du eine ausserordentlich esoterische Frage geäussert, und eine Frage, die sorgfältigste Erwägung und Formulierung meinerseits rechtfertigen wird. Der Grund hierfür ist, dass bis jetzt wenig in bezug auf das Kopfzentrum bekannt ist (selbst im esoterisch unterwiesenen Osten). Diese tiefe Unwissenheit ist nicht einmal von fortgeschrittenen Schülern erkannt worden. Die tausendblättrige Lotosblume bleibt ein Geheimnis, ein verschlossenes Mysterium. Obgleich viel in bezug auf das Herzzentrum veröffentlicht worden ist, ist wenig hinsichtlich des Kopfzentrums mitgeteilt worden. Der Grund dafür, dass mehr über das Herzzentrum bekannt ist, liegt darin, dass es das Zentrum ist, das in atlantischen Zeiten in den höchsten Einweihungen erweckt wurde. In unserer arischen Rasse ist das Kopfzentrum das Ziel aller Stimulierung - selbst die Stimulierung der anderen Zentren wird in bezug auf die Wirkung auf das Kopfzentrum beachtet. Die Rasse als Ganzes fängt jedoch eben erst an, für diese Erweckung bereit zu sein. Daher das völlige Schweigen, das bis jetzt in bezug auf dieses Thema bewahrt worden ist.

In der atlantischen Rasse wurde Adeptschaft erreicht, wenn das Herzzentrum lebendig und seine zwölf Blütenblätter entfaltet waren. Die vierte Einweihung, die den Rang der Adeptschaft verleiht, brachte die mystische Realisation, die Entfaltung der Lotosblume des Herzens und die tiefe innere Gewissheit hinsichtlich der Gegensatzpaare hervor, jedoch gleichzeitig das Wissen, dass die Wirklichkeit der Erscheinungen und die geistige Wirklichkeit ein und dieselbe Wirklichkeit sind. Auf diese Weise führte die atlantische Errungenschaft im Bewusstsein ihrer Adepten durch Einweihung die Erkenntnis der Dualität der ganzen Schöpfung herbei.

Die arische Entfaltung wird okkulte Identifizierung, die Entwicklung des Kopfzentrums und die Verwirklichung der Einheit hervorbringen. «Ich [468] und der Vater sind eins». Dies stellte die wirkliche Errungenschaft des Christus dar, welcher der erste aus unserer Menschheit war, der die vollständige Verwirklichung erreichte. Dieser Punkt ist von hochwichtigem Interesse. Unsere jetzigen Meister der Weisheit sind gleichfalls in dieselbe Erkenntnis eingedrungen. Der Unterschied zwischen ihnen und Christus besteht darin, dass er zu dieser Verwirklichung die Befähigung hinzufügte, ein Kanal zu sein, rein und von keinerlei Form von Selbstidentifizierung entweiht, für ein kosmisches Prinzip - dasjenige der Liebe. Jedoch nur jene Meister, die in atlantischen Zeiten Adeptschaft erlangten, sind mit dieser okkulten Entfaltung ausgestattet. Jünger sind geneigt, zu vergessen, dass die Meister selbst in verschiedenen Stadien auf dem Pfad ihrer speziellen Evolution sind.

Du wirst daher erkennen, dass das Festlegen der Bedeutung der Gegenstücke im Kopf zum Herzzentrum, zum Beispiel, eins der grossen Geheimnisse enthält, das bei einer gewissen hohen Einweihung offenbart werden wird. In der nächsten grossen Rasse, die auf die jetzige folgt, wird das Ziel - vor allem anderen - ein zweifaches sein:

1. Die bewusste Einheit der niederen Zentren vermittels eines grossen Erwachens des Sonnengeflechtszentrums. Diese nächste Rasse wird buddhisch oder intuitiv sein und wird daher als höheren Ausdruck auf der ansteigenden Spirale das höhere Geheimnis der astralen Entfaltung im alten Atlantis verkörpern. Es wird die höhere Entsprechung jener Errungenschaft erschauen. Diese vollendende Entwicklung wird ihre vierte Einweihung kennzeichnen und die Umwandlung des astralen Lebens in das buddhische Bewusstsein anschaulich machen.

2. Das Übertragen dieser ganzen mobilisierten Energie in das Herzzentrum für Gruppenzwecke bei der fünften Einweihung, und dies in vollem wachendem Bewusstsein zu erreichen.

In der letzten Rasse wird der Vorgang auf einer noch höheren Spirale wiederholt werden, und alles, was das höhere Zentrum anbetrifft, wird wiederum vermittels zweier Stadien entfaltet und okkult vollendet werden:

1. Das Stadium, in dem die gesamten Energien des Sonnengeflechts (dem grossen Übertragungszentrum) und des Herzens [469] und des Kehlkopfes - bei der dritten Einweihung - zum Ajnazentrum geführt werden und die vollständige rassische «Verklärung» stattfinden wird.

2. Der Vorgang wird dann weitergeführt, und bei der vierten Einweihung werden die Energien im Kopfzentrum zentralisiert werden.

Dies wird zu einem Ereignis von einer solchen esoterischen Bedeutung führen, dass ich nicht einmal seine blasseste Bedeutung für dich ausdrücken kann, weil ich sie selbst nicht weiss. Es liegt in zu weiter Ferne, selbst für alle diejenigen, welche heute die Meister der Weisheit sind. Nur Christus und Buddha beginnen dunkel seine Bedeutung zu ahnen.

Daher kann ich deine Frage nicht beantworten, weil meine Erklärung bedeutungslos sein würde, bis das Kopfzentrum etwas mehr erweckt worden ist. Alles, was ich zu sagen wage, ist, dass vermittels der Anwendung der schöpferischen Vorstellungskraft, durch beständigen Gebrauch vom Weg des Kopfes und beständige Gruppentätigkeit, zusammen mit einer zunehmenden Fähigkeit, losgelöst und daher nicht so stark mit dem individuellen Bewusstsein identifiziert zu sein, du selbst vielleicht einen schwachen Lichtschimmer hinsichtlich der vibrierenden Wirklichkeit dessen erhalten kannst, wovon das Herz die Widerspiegelung ist.

Eines kann ich hinzufügen. Wie ich dir früher gesagt habe, zeigt sich die Tätigkeit des Herzzentrums niemals in Verbindung mit Einzelwesen. Dies ist eine grundlegende Tatsache. Was die meisten Jünger vernichtet, ist die Fähigkeit des Sonnengeflechts (wenn es gereinigt und geweiht ist), sich mit einzelnen zu identifizieren. Das Herzzentrum kann nur unter Gruppenimpuls, auf Gruppenglücklichkeit oder -unglücklichsein und andere Gruppenbeziehungen reagieren. Dies mag dir einen benötigten Fingerzeig geben. Es ist ein Gegenstand, vom es gut wäre, wenn du ihn tief erwägen und mit A. A. B. besprechen würdest, die - ebenso wie du - auch auf dem schweren Pfad des Lehrens und der Welterlösung ist.

August 1946

MEIN GELIEBTER BRUDER!

Du wirst mittlerweile die Schriftstücke und Mitteilungen, die für dich bis zum Ende des Krieges und der Erlangung physischer [470] Sicherheit für dich aufbewahrt worden sind, gelesen und aufgenommen haben. Es gab keine grosse Notwendigkeit, mich über die Lage, die bestanden hat, zu äussern, denn die enge Verbindung zwischen dem Meister K. H., mir und dir gewährleistet Verständnis und macht Zeitverschwendung unnötig.

Du bist, ohne deinen geistigen Halt über die wesentliche Wirklichkeit oder deine geistige Vision zu verlieren, durch eine Periode von grosser Schwierigkeit und Gefahr gekommen; deine Kraft ist derart gewesen, dass du deine Familie mit dir emporgehoben und auch sie die ganze Zeit über geschützt hast. Nachdem du einen Gipfel geistigen Erfolgs erreicht hast, kann ein weiterer erblickt werden, und zwischen den beiden Gipfeln liegt ein Dienstfeld, eine Gefahrenzone, ein Land der Verblendung und tiefer Wirrnisse, durch die du dich hindurchkämpfen musst, bis du den Punkt erreicht hast, den zu erreichen deine Seele für dieses Leben geplant hat. Du kannst das Ziel erreichen, und ich und A. A. B. stehen zu deiner Hilfe bereit.

Eine Debatte erhob sich zwischen deinem Meister (K. H.) und mir. Du warst gesandt worden (oder geliehen, wenn ich es so nennen darf), um in meinem Ashram zu helfen. Wir besprachen das Thema, ob die Leiden der vergangenen paar Jahre nicht deine Rückkehr in den Ashram von K. H. rechtfertigten; die Arbeit dort würde schwer sein, aber nicht von derselben Art, und sie würde nicht soviel Kontakt auf der physischen Ebene erfordern. Ich behauptete, dass du stark genug für die doppelte Prüfung seiest; K. H. hatte das Gefühl, dass dies wahrscheinlich der Fall sei, dass aber keine Notwendigkeit bestände, stets von einem Jünger zu verlangen, den Opferkelch bis zum letzten Tropfen zu leeren - wenigstens nicht solange, bis du einen rechtmässigen Anspruch auf die Einweihung der Kreuzigung hast. Die Aufgabe, welche dir heute angeboten wird, und die damit verbundenen Anforderungen und Leiden werden andersartig sein, und der Schmerz, der erduldet wird, wird grösstenteils mentaler Natur sein, aber du kannst es ertragen. Es wurde entschieden, dich die geforderte Aufgabe drei oder sieben Jahre lang (je nach deiner eigenen Wahl) versuchen zu lassen, und dann, wenn du entscheidest, nichts weiter in dieser angedeuteten Richtung zu tun, kannst du von der Aufgabe abstehen, ohne das Gefühl, versagt zu haben. Diese Arbeit kann nur von solchen Menschen unternommen werden, die, so wie du, ohne irgendwelche Schwierigkeiten alle trennenden Haltungen zurückweisen, und die stets im Sinn der einen Menschheit und mit all-umfassender Liebe handeln und denken. Du, mein Bruder, erfüllst alle diese Erfordernisse. ... Diese Arbeit ist ganz entschieden ein Teil meiner Arbeit ... und ich werde in häufigen [471] Zwischenräumen mit dir Fühlung nehmen. Auf diese Versicherung kannst du dich ganz entschieden verlassen.

Deine Meditationsarbeit muss mit deiner Vision Schritt halten. Ich schlage vor, dass du den einfachen Umriss verfolgst, den ich «Die Gipfel» nenne, und viel Zeit für ruhiges Denken und Beeindruckung widmest. Erkenne, dass Führung gegeben werden wird - und zwar Schritt für Schritt, nach Bedarf. Meine Liebe umschliesst dich, und der Weg in meinen Ashram steht dir weit offen.

November 1948

MEIN BRUDER UND MEIN FREUND!

Es ist zwei Jahre her, seit ich zum letzten Mal mit dir über A. A. B. in Verbindung getreten bin, und es sind Jahre grössten Drucks und höchster Anspannung für dich gewesen. Jeder Jünger ist in diesen unruhigen Zeiten einem dreifachen Druck ausgesetzt; nein, mein Bruder, ich sollte sagen, es gibt vielerlei Arten von starkem Druck:

1. Der Druck, der mit dem Familienleben des Jüngers oder seinen unmittelbaren täglichen Beziehungen verbunden ist, und davon hast du deinen vollen Teil zu tragen gehabt.

2. Der Druck, der auf den tiefen inneren Beziehungen des Lebens der Seelenbeziehungen beruht; diese bringen ihre eigenen einzigartigen Schwierigkeiten mit sich, die mit niemand geteilt werden können (mit Ausnahme des Meisters, wenn der Jünger den Entfaltungspunkt erlangt hat, den du jetzt erreicht hast) und der doch ein Leben innerer Spannung herbeiführt, das unfehlbar zum nächsten Offenbarungspunkt führen kann.

3. Die Probleme und Umstände, die aus der Periode hervorgehen, in der unsere moderne Menschheit lebt; diese sind heute einzigartig und von beunruhigender Wichtigkeit; sie hängen mit dem Abwägen von Werten zusammen, das heute auf jedem Gebiet menschlichen Lebens stattfindet und das im Jünger fast unerträglichen Schmerz und grosse Besorgnis hervorruft.

4. Dazu kommen eigenartige Verwicklungen und Prüfungen, die ihren Ursprung in ashramischen Beziehungen haben, die der Jünger durch Fühlung mit dem Ashram erkennt. Diese sind [472] das Ergebnis seines Versuchs, im Einklang mit der ganzen Hierarchie die Last der Menschheit zu heben, und des Masses seines Verständnisses für den Plan. Dies ruft eine unvermeidliche Krise hervor und stellt eine Last dar, die - wenn sie zu den anderen drei Gebieten von Schwierigkeiten hinzugefügt wird - oft das Gefühl gibt, dass sein Kreuz (sein senkrechtes und sein waagrechtes Leben) mehr ist, als er ertragen kann. Das Fixe Kreuz wird zur Wirklichkeit, und er fängt an, seine wahre Bedeutung zu erkennen.

Alle diese vier Arten von Schwierigkeiten werden noch weiter vergrössert, wenn du die Tatsache bedenkst, dass sie in allen drei Aspekten der Persönlichkeit des Jüngers gleichzeitig empfunden werden. Er reagiert in seinem Ätherkörper, in seinem Gefühlskörper und in seinem Mentalkörper. Dies verursacht das, was manchmal die «sieben göttlichen Leiden» genannt wird; diese sind symbolisch und höchst ungenau in der christlichen Kirchendisziplin als die sieben Stationen des Kreuzes anschaulich dargestellt. Wie ich euch in «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» Band III,  gesagt habe, «Vom Standpunkt des christlichen Symbolismus (selbst wenn die Ausdeutung bis jetzt unzulänglich ist) entsprechen diese sieben Krisen den sieben Stationen des Kreuzes, die den Weg eines vorwärtsschreitenden Welterlösers kennzeichnen». Hier findest du wieder, wie die vier und die drei zu einer Synthese des Dienstes, der Disziplin und der Entfaltung zusammengebracht worden sind.

Alle diese Faktoren sind in deinem Leben tätig gewesen, mein Bruder und Mitjünger. Ich möchte dich in bezug auf einen Punkt loben. Du hast trotz allem, was vor sich gegangen ist, deine ashramische Arbeit, dein Denken und deinen Dienst fortgesetzt. Dies ist von uns beachtet worden, und gerade nach diesen Qualitäten geistiger Stabilität halten wir Ausschau. Dein Arbeitsgebiet bleibt dasselbe; es ist ein Teil deiner karmischen Verpflichtung, die nicht vermieden werden darf, aber die Art der Arbeit und die Natur der Arbeit, die geleistet werden sollte, wird aus Gründen, von denen ich überzeugt bin, dass du sie verstehen wirst, geändert werden müssen. ...

Ich habe, wie du bemerkt haben wirst, wenig zu dir über dich selbst und deine eigene geistige Entwicklung gesagt. Der Krieg hat viele Jünger gelehrt, dass wahre Weisheit durch Dienen und Durchdenken kommt; es wurde ihnen klar, dass der Glanz der Herrlichkeit [473] Gottes durch das Erleuchten anderer offenbart werden kann. Dies hast du gelernt, und von nun an trittst du in ein neues Stadium der Jüngerschaft ein und kannst als jemand angesehen werden, der sich selbst lehren kann.

Die Arbeit, die für dich umrissen worden ist, wird nur eine Disziplin von dir erfordern, und sie ist schwer. Es handelt sich um die drastische Organisation deiner Zeit, ohne Rücksicht auf Persönlichkeitsansprüche oder die Hindernisse eines Ätherkörpers, der zu lose verbunden ist, und eine Empfindungsfähigkeit, die das Leben sehr schwer für dich macht. Die grosse Notwendigkeit des Dienstes, den du leisten kannst, und die ungeheure Aufgabe, welche die Neuorganisation deiner Zeit und Pläne notwendig macht, werden viel dazu beitragen, die obigen Schwierigkeiten auszugleichen und sie - mit der Zeit - zu heilen. Mein Bruder, du gehörst deiner Familie nicht mehr. Du gehörst der Menschheit - eine Lehre, die zu lernen A. A. B. viele Schwierigkeiten bereitet hat.

Ich gebe dir keine Meditation zu befolgen. Du magst es notwendig finden, in derjenigen, die du jetzt befolgst, gewisse Änderungen zu treffen; fühle dich frei, sie zu ändern, wo du es als wünschenswert erachtest, und suche beständig und täglich einen engeren Kontakt mit deinem Meister und dem meinen - dem Meister K. H.

Täglich schaue ich nach dir aus, mein Bruder, und dies ist kein eitler Ausspruch meinerseits. Vertraue auf mein Verständnis, und im Notfall rufe mich. Entwickle telepathische Empfindungsfähigkeit für meine Stimme - so wie ich sie für die deine entwickelt habe.

An R. A. J.

August 1940

MEIN BRUDER UND MEIN FREUND!

Für dich, wie für alle Jünger in dieser Zeit der Weltkrise, ist das Leben ausserordentlich schwer gewesen. Dies ist keine nichtssagende Binsenweisheit - obwohl A. A. B. durch die Blume bemerkt, dass es eine ist. Sie kennt mich so gut, dass ihre kritischen Bemerkungen sich seit Jahren als eine Quelle der Belustigung für mich erwiesen und mir zuweilen geholfen haben, den westlichen Gedankengang zu verstehen. Ich bin Orientale der vierten Wurzelrasse, und obgleich ich zwei europäische Verkörperungen gehabt habe, gelingt es mir zuweilen immer noch nicht, die westliche Reaktion zu begreifen oder zu verstehen. Aber die obige Bemerkung ist nicht einfach [474] sinnlos, sondern enthält den Schlüssel für deine Zukunft. Deine jetzigen Schwierigkeiten stammen grösstenteils mehr von anderen als von dir selbst; sie sind mehr belehrender Art als karmisch bedingt.

Du hast ein nützliches und fruchtbares Leben geführt; es gibt noch viel für dich zu tun, was dir ermöglichen wird, den Finger der Liebe auf die Herzen und Leben anderer zu legen; wenn du dies tust, dann bringst du sie in Beziehung zu dir und unter «die Lenkung des Auges». Die grössere weitere Arbeit eines Jüngers ist dir jedoch in diesem Leben nicht zuteil geworden. Deine Aufgabe hat dich dafür vorbereitet, und - wenn du diese Verwirklichung während des Rests dieser Verkörperung in Gedanken behältst - dann wirst du in einen Lebenszyklus hineingehen, der dir den Pfad offenbaren wird, den du, als Eingeweihter, zu betreten erwählst.

Vergiss in diesem Zusammenhang nicht, mein Bruder, dass der Strahl des Lehrenden dich bedingt und dass ein grösserer Unterschied dazwischen besteht, ob du als Mensch lehrst, ganz gleich wie gut, oder als Eingeweihter; als verpflichteter Jünger wirst du diesen grundsätzlichen Unterschied erfassen. Es wird auch eine entschiedene Wirkung auf dein Leben haben.

Dieser Gedanke gibt mir die Gelegenheit, dich (und nebenbei deine Gruppenbrüder) darauf hinzuweisen, dass heute viele Jünger - die, wie du selbst, nicht mit irgendeiner augenfälligen Weltarbeit beschäftigt sind - damit in Anspruch genommen sind, hier, dort und überall solche Beziehungen herzustellen, die den Kern jener Gruppe von Aspiranten und jüngerer Jünger bilden werden, die jeder ältere Jünger und Eingeweihte automatisch um sich sammelt. Er geht nicht in irgendeiner besonderen Verkörperung in die Welt hinaus und sagt: «Ich will eine Gruppe sammeln, die meinen zukünftigen Ashram bilden wird». Wenn er dies tut, dann misslingt es ihm; wenn er jedoch denjenigen, denen er in seiner täglichen Runde der Pflichterfüllung begegnet, geistig zu helfen und sie göttlich anzuregen sucht, dann ist es eine andere Sache Niemand ist dann unwichtig. Bewusst zieht er Menschen zu sich heran weil er beständig liebt und hilft. Einige von diesen mögen nur eben anderen Zielen entgegen an ihm vorübergehen, und mit ihnen hat er keine dauernde Verbindung; andere senden ihm einen empfänglichen Faden des Verständnisses und einer Bitte entgegen und, wenn seine Intuition sich entwickelt, dann erkennt er sie als die seinen; er «verknüpft seinen Lebensfaden esoterisch mit ihren», [475] er Verantwortung übernimmt und eine dauerhaftere Verbindung herstellt, sowohl als Reaktion als auch infolge karmischer Beziehung. Beide werden unauflösbar miteinander verbunden.

Du hast während deiner Lebensarbeit als Lehrer viele Leben berührt und kennst und verstehst bis zu einem gewissen Grad diejenigen, welche für dich empfänglich gewesen sind, für dich als einzelnen und auch als jemand, vom sie ein gewisses Mass von Verständnis erwarten können. Ich möchte dich bitten, diese Gedanken während des Rests deines Lebens im Sinn zu behalten und anzufangen, eine geplante Grundlage für die Zukunft zu legen. Dies ist diesmal meine definitive Arbeitsunterweisung für dich. Sie wird eine Aufgabe wachsamer Beobachtung, entschlossenen Herausgehens, um zu helfen, wo immer diese Hilfe benötigt sein mag, erforderlich machen. Du hast in vieler Hinsicht etwas, was ich in meinem eigenen Denken, wenn ich dich beobachtet habe, einem sehr gut gehandhabten Minderwertigkeitsgefühl zugeschrieben habe - es ist so gut gehandhabt, dass du ihm nicht gestattest, ein wirkliches Hindernis zu sein; es ist jedoch etwas, was dennoch vorhanden ist und dir zuweilen ein Problem bereitet. Ich möchte dich auch bitten, es immer mehr zu ignorieren, und in den Entscheidungen, die du während der nächsten zwölf Monate zu treffen haben wirst, handle bitte mit einem positiven Selbstvertrauen und erwähle, ohne irgendwelchen Zweifel zu hegen, das Feld, das die grössten Gelegenheiten bietet.

August 1942

1. Der Ton erklingt heute klar für dich, mein Chela und mein Freund. Es ist der verborgene Ton des Opfers. Aber Opfer ist nicht das, was du als Opfer ansiehst.

2. Du besitzt die Weisheit des Auges. Lass die Ausstrahlung deines Herzens der Lenkung des Auges folgen.

3. Lebe nicht auf der Oberfläche der Ereignisse; du wohnst tief im Zentrum und an den Quellen des Lebens.

4. Die nächsten zehn Jahre werden dir drei Krisen bieten. Mache sie zu Gelegenheiten für erweiterte Arbeit.

5. Das Diadem, das rosa Gewand, die Sandalen an deinen Füssen und der Stab in deiner Hand - dies sind deine kostbaren Besitztümer.

6. Suche unpersönlich engere persönliche Fühlung mit mir. Dies Paradox ist klar.

[476]

September 1943

MEIN BRUDER!

Ich frage mich, ob du aus den sechs Erklärungen dasjenige, was sie für dich an Lenkung und Unterweisung andeuten sollten, herausgeholt hast? Ich suche deine Aufmerksamkeit auf die fünfte Erklärung zu lenken. Darin wird auf das «Diadem, das rosa Gewand, die Sandalen an deinen Füssen» bezug genommen. Was haben diese symbolischen Worte für dich bedeutet? Ich erwähne sie, weil ich deine Meditation für die nächsten paar Monate um die Begriffe, die in diesen Wortformen verborgen sind, herum aufbauen möchte. Die ersten drei Feststellungen sind für dich ziemlich leicht verständlich. Die vierte deutete eine Verheissung an. Die fünfte enthielt einige Worte der Macht und sollte dich hinsichtlich der Natur deiner Lebensorientierung und der erwünschten Qualität deines Dienstes während der kommenden zehn Jahre unterweisen. Sie deuten das an, was du gegenwärtig besitzt, was jedoch mehr von dir gewürdigt werden sollte. Lass mich dir eine Idee hinsichtlich ihrer Bedeutung geben:

1. Das Diadem. Dies ist ein doppeltes Symbol. Es deutet ein erreichtes Ziel oder die krönende Periode deines Lebens an (und dieser stehst du jetzt gegenüber, wenn du so wählst), und es übermittelt auch die Idee eines definitiveren und regelmässigeren Gebrauchs des Kopfzentrums. Du bist natürlich ein «Herzens»-Mensch. Die Aufgabe, die dir in deiner Meditationsarbeit bevorsteht, besteht darin, die Energie des Herzzentrums in das Zentrum, das ihm im Kopf entspricht, emporzuheben und anzufangen, mehr im Kopf als im Herzen zu leben; du solltest auch beginnen, die Energie dieses höheren Herzzentrums mit derjenigen des Ajnazentrums zu verschmelzen und zu vermischen, um auf diese Weise das «lenkende Auge» dienstbarer, bedeutungsvoller und nützlicher zu machen. Die Meditation, die ich hier vorschlage, ist von mir im Hinblick auf dieses Ziel geplant worden.

2. Das rosa Gewand. Die Symbolik liegt hier klar auf der Hand, mein Bruder. Rosa ist die Farbe der Hingabe, und von dieser Eigenschaft hast du einen reichlichen Vorrat. Ich suche jedoch deine Aufmerksamkeit auf ihre magnetische, anziehende Eigenschaft hinzuweisen, die mehr Wirkung auf andere als auf dich selbst hat. Die Menschen, die sich zur Hingabe verpflichtet haben, sind diejenigen, die einen Punkt erreicht haben, wo jene Hingabe keinerlei Hindernis darstellt; sie ist anscheinend ein Schutz und vereinfacht das Leben. Infolge dieser festen Hingabe können sie unbeirrbar auf dem Weg [477] wandeln. Sie sind aber zu vergessen geneigt, dass sie - gleichfalls wegen dieser Hingabe - eine Eigenschaft ausstrahlen, die das anregt, was ihr in anderen entspricht. Das ist der Grund, warum Menschen auf dem sechsten Strahl leicht eine Gruppe um sich herum bilden können. Es gelingt ihnen aber selten, diejenigen, welche sie auf diese Weise angezogen haben, sehr lange zu halten, weil sie den Grund für diese Fähigkeit nicht verstehen und sie stets falschen Ursachen zuschreiben. Nur dein Astralkörper ist auf dem sechsten Strahl der Hingabe, aber das macht ihn wirklich sehr stark und bringt in deinem Fall jenes Minderwertigkeitsgefühl hervor, das ich oben erwähnt habe. Ich möchte dich bitten, deinen Gesichtspunkt zu ändern und den deinen Astralkörper beherrschenden sechsten Strahl als ein mächtiges Ausrüstungsstück anzusehen, das im Dienst gebraucht werden sollte.

In diesen beiden symbolischen Ausdrücken haben wir das Herzzentrum mit dem Kopfzentrum und gleichfalls das Herzzentrum mit dem Astralkörper in Beziehung gebracht.

3. Die Sandalen an den Füssen. Hier findest du in anderen Worten einen einfachen Wink hinsichtlich der Kraft, die deinem ganzen Leben zugrundeliegt und es motiviert. Dies kann in der ausdrücklichen Erklärung dreier Wahrheiten - die unabänderlich und fest stehen - zusammengefasst werden, weil sie deiner Persönlichkeit von deiner Seele auferlegt worden sind.

a. Du folgst dem Pfad der Jüngerschaft.

b. Du bist auf dem Pfad in einem gewissen Ashram oder einem Kraftzentrum angelangt.

c. Du bist dir dieser Tatsache verständnisvoll bewusst, und sie sind die hauptsächlichen Faktoren, die dein Leben bedingen.

Du hast folglich einen Gedankenrhythmus hergestellt, der durch nichts verändert werden kann und der ein mächtiger Antrieb sein wird, die Zeit deiner Rückkehr, wenn diese Verkörperung zu Ende geht, den Typ des Körpers, den du, als Seele bauen wirst, und die Natur der Rasse, Nation und die Art des Dienstes, zu dem die überschattende Seele die Persönlichkeit verpflichten wird, zu entscheiden. Energie folgt dem Gedanken. Eine Definition der Persönlichkeit könnte folgendermassen ausgedrückt werden: Die Persönlichkeit eines Jüngers ist ein Brennpunkt von Energie, der von der Seele hergestellt worden ist.

Das «lenkende Auge», auf das in Erklärung zwei hingewiesen wurde, bezieht sich daher in erster Linie auf die in der Ferne liegenden Absichten, welche die Seele in bezug auf dich und deine [478] Vorbereitung für vollen Dienst im nächsten Leben hat. Ein Studium dieser drei Ausdrücke wird dich in das Gebiet der Qualität und nicht einfach in dasjenige der Symbolik führen; das Konzept der Ausstrahlung des Herzens, der Anziehungskraft und der Verantwortlichkeit für Vorbereitung tritt klar in den drei Ideen hervor, die der unten vorgeschlagenen Meditation zugrundeliegen. Mein Vorschlag für dich ist, dass du diese Meditation nur zweimal in der Woche hältst - Sonntags und an einem Tag in der Mitte der Woche. An den anderen Tagen wirst du einfach die reflektive Aufgabe für die Gruppe mit deinen Gruppenbrüdern durchführen. Auf diese Weise werden die Tage deiner persönlichen Orientierung in Meditation zu froh erwarteten Ereignissen werden. Willst du diesen Plan ausprobieren, mein Bruder?

Stadium I. Das Diadem.

1. Die Herstellung einer Beziehung zwischen:

a. dem Herzzentrum und dem Kopfzentrum;

b. dem Herzzentrum im Kopf und dem Ajnazentrum.

Auf diese Weise wird ein kleineres Energie-Dreieck oder eine «erleuchtete, lebendige Beziehung» hergestellt: Herz-, Kopf- und Ajnazentrum;

c. der wartenden, geweihten, hingebungsvollen Persönlichkeit und der Seele.

So wird ein grösseres Dreieck hergestellt: Seele, Kopf und Herz.

Stelle dir diese Dreiecke bildlich vor, wie sie dein Bewusstsein, so weit es möglich sein mag, im Kopf, halbwegs zwischen der Seele und dem Herzzentrum oben an der Wirbelsäule miteinander in Beziehung bringen und konzentrieren - und daher das Herzzentrum im Kopf als Halbwegspunkt gebrauchen. Vermeide es, dich auf einen Ort zu konzentrieren. Stelle dir einfach den Punkt der Errungenschaft als den des Diadems vor.

2. Dann denke ruhig über die lenkende Macht der Seele nach:

a. Wie sie innerhalb des symbolischen «Diadems der Errungenschaft» arbeitet.

b. Wie sie das antreibende «Auge der Seele» als lenkendes Werkzeug gebraucht; d.h. das Ajnazentrum oder das Zentrum zwischen den Augenbrauen.

[479]

c. Dann sage mit fester Absicht die folgenden Worte:

«Möge meine Seele, deren Natur Liebe und Weisheit ist, Ereignisse lenken, zur Handlung zwingen und jedes Wort, das ich spreche, und jede Tat, die ich tue, lenken».

Stadium II. Das rosa Gewand.

1. Das nächste Unternehmen ist ein bewusstes Herstellen einer Beziehung mit anderen:

a. Durch das Konzentrieren der Macht oder Energie der Hingabe in deinem Inneren, damit sie:

1) eine Ausstrahlung wird, die auf andere einwirkt;

2) damit sie eine Anziehungskraft wird, die sie mit dir als ihrer zeitweiligen Quelle geistigen Lichts in Beziehung bringt;

3) damit sie ein magnetischer Einfluss wird, der eine neue Tätigkeit ihrer Seele in Verbindung mit ihren Persönlichkeiten anregt.

b. Durch eine Dienstleistung, in der du die Persönlichkeiten derjenigen, denen du zu helfen suchst, mit der reinen rosa Farbe geistiger Hingabe (die du dir äusserst sorgfältig bildlich vorstellst) durchflutest. Dieser Strom von warmem rosa und ausstrahlendem Licht wird sie esoterisch zur Hingabe an ihre eigene Seele treiben und sie nicht zu dir anziehen - etwas, was niemals wünschenswert ist.

2. Dann sage mit der ganzen ausströmenden Liebe, derer du dich zunehmend fähig finden wirst:

«Lass die Liebe der Seele alle, denen ich zu helfen suche, anziehen und das Licht der Seele sie lenken. Auf diese Weise wird die Menschheit durch mich und alle, die an die Hierarchie angeschlossen sind, errettet werden.»

Stadium III. Die Sandalen an den Füssen.

1. Nun denke mehr in bezug auf dich selbst nach und erwäge den Pfad auf dreierlei Art:

a. Den Pfad, den entlang du zu meinem Ashram gewandert bist. Dies wird die Vergangenheit umfassen.

b. Den Pfad des Dienstes, auf dem du jetzt zu wandern suchst, während du dich frei innerhalb und ausserhalb meines Ashrams bewegst. Dies umfasst die Gegenwart.

c. Den Einweihungspfad, für den du vorbereitet wirst. Dies umfasst die Zukunft - deine Zukunft und ihr Ziel. Du [480] fängst an, klar zu erkennen, dass du ein verpflichteter, hingebungsvoller Diener bist.

. Dann wirst du dich in deinen eigenen Worten und laut auf dreierlei Art zu einer verstärkten, bewussten Tätigkeit als angenommener Jünger weihen.

3. Suche nun, - entschieden und ruhig und mit einem Geist der Erwartung, - mit mir, deinem Meister und deinem Freund, in Kontakt zu kommen. Erwarte Resultate, wenn auch nicht dann, wenn du es annimmst.

4. Lass das OM leise siebenmal ertönen.

Mögen Friede und Mut in dir wohnen, mein Bruder.

November 1944

Wenn ich dir diese persönliche Unterweisung gebe (eine Unterweisung, die für dich für dieses Leben ausreichend sein kann), dann frage ich mich: «Was ist das Wichtigste, das ich sagen kann, was dir den Punkt andeuten wird, auf den in Zukunft Nachdruck gelegt werden sollte, der dir Kraft und

positive Gewissheit übermitteln und dich in den Stand setzen wird, dich für den nächsten grossen Schritt vorzubereiten, vor dem du unmittelbar stehst?» Jünger sind sich selten über die Verantwortung klar, die ein Meister auf sich nimmt, wenn er eine Gruppe von Menschen für Weltdienst vorzubereiten sucht; selten verstehen sie das Problem, vor dem er steht, selbst wenn er sich mit dem am wenigsten fortgeschrittenen unter seinen Neophyten befasst. Welches sind die Faktoren, die er in Betracht ziehen muss und die stark genug sind, um viele seiner Bemühungen unwirksam zu machen (wie es in dieser Gruppe der Fall gewesen ist), und die einen Jünger häufig in so hohem Grad beeinflussen, dass er keine definitiven Schritte unternimmt, um ashramischen Anforderungen nachzukommen, selbst wenn er technisch und theoretisch seine Verantwortung zugibt? Lass mich dir den einen oder anderen dieser Faktoren zu deiner Orientierung und derjenigen der Gruppe mitteilen:

1. Das Karma des Jüngers. Davon weiss der Jünger wenig und der Meister viel; dieses Karma darf er nicht beeinflussen, weil Wachstum und Entwicklung dann erfolgen, wenn der Jünger den Unvermeidlichkeiten der Ereignisse gegenübersteht, sein Karma annimmt und vom richtigen Motiv getrieben arbeitet, [481] um es unschädlich zu machen. Lass mich dies illustrieren. Der Meister weiss, dass es das Schicksal eines Jüngers ist und dass es im Bereich seiner Fähigkeiten liegt, eine gewisse Arbeit auszuführen und somit der Menschheit auf besondere Weise zu dienen. Er weiss auch, dass es seine Pflicht ist, den Jünger bis zu dem Punkt zu bringen, wo er dies begreift, und ihm in der sorgfältigen Erfüllung dieser Pflicht zu helfen. Wenn er aber das Karma des Jüngers in Betracht zieht, dann findet er, dass eine tödliche Krankheit den Mechanismus, der die Aufgabe durchführen muss, in ein paar Jahren schwächen und sowohl das Bemühen als auch das Vollbringen verhindern wird. Deshalb unterlässt er einen Erziehungsvorgang, zu dem er sonst verpflichtet sein würde.

2. Fehlerhafte Ausrüstung. Oft fehlt es einem Jünger in einer gewissen Verkörperung an irgendeiner erforderlichen charakteristischen Eigenschaft oder an einer wünschenswerten Qualität, entweder in seiner Gefühlsnatur oder in irgendeinem Körper. Er mag z.B. ein feines physisches Werkzeug besitzen, tiefe Hingabe und einen hervorragenden Intellekt haben, aber die Eigenschaft der Ausdauer ist nicht vorhanden. Der Meister weiss daher, dass regelmässige Zusammenarbeit und ein beständiges Bemühen noch nicht möglich sind. Er wagt es infolgedessen nicht, den Jünger (gemeinsam mit anderen Mitgliedern seines Ashrams) in irgendeine bestimmte Arbeit und einen Dienst einzugliedern, weil er weiss, dass er den Erfolg des gemeinsamen Bemühens gefährden wird. Die Gruppe muss daher ohne die Hilfe vorgehen, die der Jünger sonst zu geben befähigt ist.

3. Ein blinder Punkt. Dies ist eines der am häufigsten vorkommenden Abschreckungsmittel, denen der Meister gegenübersteht, wenn er seine Jünger in den Weg des Dienstes einzuführen sucht. Der Jünger hat irgendeine grosse hervorstechende Schwäche, der gegenüber er gänzlich blind und derer er sich völlig unbewusst ist. Wenn es ihm gesagt wird, dass sie existiert, dann bestreitet er ihr Vorhandensein ausdrücklich, ganz entschieden und ernsthaft. Er versichert leidenschaftlich, dass er die entgegengesetzte Tugend oder Stärke besitzt. Doch die ganze Zeit über deutet diese Versicherung einfach das Bemühen seiner Seele an, eine Eigenschaft einzubauen, die, wenn sie stark genug ist, die Beseitigung des abschreckenden Fehlers zur Folge haben wird. Solange dieser Zustand besteht, ist es für den Jünger nicht möglich, gänzlich in den Ashram eingegliedert [482] zu werden, noch ist es möglich, ihn zu überzeugen, dass er - in diesem besonderen Zusammenhang - gänzlich blind ist. Die Vision wird schliesslich und unfehlbar kommen, aber sie wird als Ergebnis der eigenen Bemühung des Jüngers und seines selbst in die Wege geleiteten Erwachens erfolgen; wenn er sich erst einmal der Tatsache bewusst geworden ist, dann wird Blindheit nie wieder möglich sein.

4. Eine überenthusiastische Natur. Diese veranlasst den Jünger, in seinem Bestreben die angedeutete Aufgabe zu vollbringen, wild vorwärts zu stürzen, um dem Meister seine unerschütterliche Entschlossenheit und seinen Gruppenmitgliedern seine grosse Brauchbarkeit zu beweisen. Dieser Enthusiasmus kann vorgesehene Projekte zu Fall bringen, das Leben des Jüngers verkürzen und somit in sein Karma eingreifen und ihn für seine Gruppe zu einer Quelle der Belustigung und der Besorgnis machen.

Alle diese Faktoren und mehrere andere noch subtilere müssen seitens eines Meisters, ebenso wie das Alter, der Hintergrund und die Zeitzyklen des Jüngers in Betracht gezogen werden.

Ich möchte dich deshalb darauf hinweisen, dass es gänzlich in deinen eigenen Händen liegt, deine Brauchbarkeit im Ashram zu vergrössern. Wenn du mich heute fragen würdest, welche Phase deiner Entwicklung deine Aufmerksamkeit erhalten sollte, dann würde ich erwidern: Bemühe dich bewusst und angestrengt, deine Negativität zu überwinden. Für dich ist eine kultivierte und bewusste Negativität ein Mechanismus gewesen, um der leitenden und administrativen Natur deines Lebens zu entrinnen. Deine Seele hat dich für Jahrzehnte in die Stellung eines leitenden, überwachenden und administrativen Beamten hineingezwungen. Im Grund lief dies deiner natürlichen Neigung zuwider. Es war jedoch ausserordentlich notwendig und von erzieherischem Wert. Nachdem du jedoch deine Pflichten und Verpflichtungen, die damit verbunden waren, erfüllt und deine Aufgabe erfolgreich und angemessen ausgeführt hattest (was du stets getan hast), dann nahm deine Persönlichkeit - scheu und empfindungsfähig - in einer negativen Haltung der Menschheit als Ganzes gegenüber Zuflucht; du hast eine Isolierung entwickelt, die es dir schwer gemacht hat, irgendeine stärkere Beziehung zu anderen Menschen herzustellen.

Jedoch, mein Bruder, obgleich du dir kaum darüber klar sein magst, sind diese Beziehungen zu anderen und ein positives Wechselspiel mit denjenigen, mit denen du in Berührung gekommen bist, stets von den Menschen, denen du begegnet bist, gewünscht worden; die Menschen haben stets vertrauter mit dir werden [483] wollen; sie haben sich danach gesehnt, dich besser kennenzulernen und dir dienstbar zu sein und etwas für dich zu bedeuten. Als Leiter bist du stets zugänglich gewesen; als Seele innerhalb einer Persönlichkeit hast du dein eigenes Leben getrennt von anderen gelebt; du hast es anderen nicht leicht gemacht, mit dir in Beziehung zu treten und dich kennenzulernen; du bist nie für eine Annäherung zugänglich gewesen, und deine Reaktionen auf diejenigen, welche mit dir in Verbindung zu treten wünschten, sind negativ gewesen, und dies zuweilen, wenn du selbst eine engere Beziehung wünschtest. Hier liegt deine Aufgabe und dein Problem für die Lebensjahre, die dir noch verbleiben. Bitte, lerne es, mein Bruder, den Menschen gegenüber, denen du begegnest und mit denen das Leben und die Umstände dich in Berührung bringen, entgegenkommend zu sein. Reisse dich von den Gedankenformen los - obwohl es schwer sein mag - die dich so mächtig beeinflussen und die häufig auf einem Minderwertigkeitsgefühl begründet sind. Weigere dich, den Faktoren, die den ausgebildeten, kultivierten Menschen und den Mann, der das Produkt von Tradition, guter Erbanlage und Generationen zivilisierter Vorfahren ist, so stark beeinflussen, zu gestatten, dich zu beherrschen.

Deine Arbeit mit Kindern hat auch dazu beigetragen, dich abzusondern und dich zum Opfer erzwungener Einsamkeit zu machen. Du hast mit ihnen stets frei und magnetisch sein können, aber sie drängten sich nicht in die verschanzte und erzwungene Festung deines Wesens hinein. Du musst dich jetzt dazu tauglich machen, in deiner nächsten Verkörperung Erwachsene zu lehren, und dies wird eine andere Annäherung erforderlich machen, und zwar eine Einstellung, die jeden Aspekt deines Wesens herbeirufen und in Mitleidenschaft ziehen wird. Der Jünger lehrt hauptsächlich durch das, was er ist, und dadurch, dass er sich allen, denen er begegnet, ganz gibt. Er geht spontan aus sich heraus, wenn jemand in den Bereich seiner Kontaktmöglichkeiten kommt. Dies ist dir nahezu unbekannt. Die Lehre, die der ausgebildete Jünger daher meistern muss, ist das Unterscheidungsvermögen. Er muss Urteilskraft im Kontakt lernen, wenn er zwecklose, obwohl gut gemeinte Unterschiedslosigkeit vermeiden will.

Die Weltbühne ist heute so inszeniert, dass volle Gelegenheit für dich vorhanden ist, einen ausgedehnten Kontaktbereich zu finden, in voller Zusammenarbeit mit anderen und mit Mitjüngern zu stehen und dich auf diese Weise zu zwingen, die magnetische Macht deiner seelendurchdrungenen Persönlichkeit auszulösen. Deine innere Entwicklung ist sehr viel grösser als dein Ausdruck nach aussen, infolgedessen brauchst du nicht mit Beharrlichkeit an innerer Entfaltung [484] zu arbeiten; du musst dein Äusserstes tun, um die äussere Befähigung zu erlangen, mit allen, mit denen das Schicksal dich zusammenführen mag, in Kontakt zu kommen, sie zu beeinflussen und eine Reaktion hervorzurufen. Zurückweisungen, Missverständnisse und Mangel an Reaktion werden zuerst naturgemäss vorkommen, bis du deine «Kontakttechnik» entdeckst und sie in die Tat umgesetzt hast. Jeder Jünger entwickelt seine eigene Technik. Du musst die deine noch entdecken.

Ebenso wie einigen anderen gebe ich dir drei Worte, über die ich dich im Lauf der Zeit nachzudenken bitten möchte und von denen du definitive Resultate erwarten kannst, wenn der Lehrspruch «Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er» auf Wahrheit beruht.

Das erste Wort, das ich vorschlagen möchte, ist Kontakt. Viel Seelenkontakt und auch Kontakt mit deinen Gruppenbrüdern auf inneren Ebenen wird dir leicht und bereitet dir keine Schwierigkeiten, selbst wenn du es nicht glaubst. Du hast in dieser Richtung einen fest begründeten Kontakt, aber dein physisches Gehirn registriert ihn noch nicht hinreichend. Dies beruht gänzlich auf einem Zustand der Empfindungslosigkeit, die deinen Gehirnzellen eigen ist, und ist von keiner grossen Bedeutung. Vom Gesichtspunkt deiner täglichen Meditation möchte ich dich bitten, jeden Tag mit der Absicht in die Arbeit zu gehen, wenigstens drei Menschen - die dir entweder bekannt oder unbekannt sind - magnetisch anzuziehen (um zu helfen und zu dienen). du möchtest es nützlich finden (wenigstens eine Zeitlang) ein Kontakt-Tagebuch zu führen; du solltest eine Unterhaltung eintragen, vermittels derer du mit jemandem in engere Beziehung gekommen bist, einen Kontakt mit einem Fremden, der ergebnisreich und interessant erschien, oder eine gemeinschaftliche Arbeit, die du mit einem anderen mit vollem Verständnis ausgeführt hast. Dies wird einen nach aussen gerichteten Geist und ein Interesse an dem ganzen Vorgang der Kontakte in dir entwickeln. Kontakte und die Entwicklung eines sich daraus ergebenden Mechanismus sowie die Gewohnheit eines magnetischen Rapports sind das Geheimnis aller Erweiterungen von Beziehungen, und diese bereiten für die Einweihung vor. Denke darüber nach, denn es ist von grösserer Wichtigkeit für dich.

Das zweite Wort, das ich dir geben möchte, ist Beeindruckung. Dieses Wort gibt dir viel Spielraum für Erwägung, da es das ganze Problem einer empfindungsfähigen Reaktion auf innere Kontakte und äussere Beziehungen hervorruft. Es ist der Schlüssel für die Entwicklung eines geschulten Psychologen und ist ein Zweig jenes Aspekts des universalen Denkaspekts, den wir Wahrheit nennen. Die Macht einer korrekt registrierten Beeindruckung, die Fähigkeit, [485] sie richtig auszulegen und dann eine richtige Schlussfolgerung daraus zu ziehen, ist das Geheimnis jeglicher Diagnose, soweit es die Psychologie betrifft. Wenn dies seitens eines Jüngers in Beziehung zu Menschen, mit denen er in Kontakt getreten ist, in Betracht gezogen wird, ist es von ungeheurem Nutzen; Beeindruckung, wenn sie analysiert wird und die Ergebnisse der Analyse angewandt werden, stellt ein äusserst nützliches Studium dar, insbesondere für Menschen wie dich.

Schliesslich möchte ich dich bitten, über das Wort Beziehungen nachzudenken. Ich möchte, dass du dies mit dem besonderen Ziel tust, zu verstehen, wie du, als ein Jünger in der Ausbildung, diese Beziehungen, die anderen Kraft und Hilfe bringen und somit die Arbeit des Ashrams unterstützen werden, in die Wege leiten kannst. Ich beabsichtige nicht, mich darüber zu äussern da ich wünsche, dass du zu deinen eigenen Schlussfolgerungen und Erkenntnissen gelangst.

In Wahrheit deute ich dir das Feld deiner zukünftigen Ausbildung an - einer Ausbildung, die den Rest deines Lebens in Anspruch nehmen wird. Diese Ausbildung muss vom Jünger selbst in die Wege geleitet und muss stets unternommen werden, um ihn für die Arbeit im Ashram, als einem Zweig des grossen Ashrams der Hierarchie, tauglich zu machen. Du bist besonders geeignet für diese Arbeit, du brauchst nur die magnetische Qualität deines bereits entwickelten Wesens auszulösen und dadurch die Schranken, die bestehen mögen, niederzureissen; auf diese Weise wirst du finden, dass dein Dienstfeld sich ausserordentlich erweitern wird und deine Kraft in das Feld eines erkannten Allumfassens hineingebracht wird.

August 1946

MEIN BRUDER!

Es ist keineswegs deine Schuld, dass diese Gruppe auf der physischen Ebene aufgelöst wird, bis der nächste Lebenszyklus der Mehrzahl der Mitglieder gekommen ist. Es ist schmerzlich, dass die Arbeit auf der physischen Ebene aufhören muss, aber eine genaue und ehrliche Analyse durch die Gruppe selbst würde wahrscheinlich zeigen, dass die hauptsächliche Reaktion eine Mischung von zwei Reaktionen ist: erstens, dass die Gruppe nicht integrieren konnte, und zweitens ein Gefühl des Verlusts, weil meine Verbindung mit euch allen exoterisch beendet ist. Beides sind Persönlichkeitsreaktionen. Vom Standpunkt eines Meisters, der weiss, wie unbedeutend [486] Jahre sind, sind diese beiden Reaktionen von geringer Bedeutung. Wenige von euch sind wirklich jung; einige von euch sind ziemlich alt, obgleich keiner von euch so alt ist wie ich. In verhältnismässig kurzer Zeit werdet ihr alle das äussere Hindernis des physischen Körpers abwerfen und für ein neues geistiges Unternehmen bereit sein. Esoterisch (wenn einige von euch es wünschen) bleibt die Situation unverändert, vorausgesetzt, dass ihr selbst sie so erhaltet. Der innere Kontakt ist noch genau so wie vorher vorhanden; das Ziel, das vor jedem von euch liegt, ist ganz dasselbe, und die Tür in meinen Ashram steht für alle weit offen, die den Anforderungen entsprechen.

Was ist im Grund dein Ziel, mein Bruder? Wenn man deinen Strahl und Typ in Betracht zieht, dann ist es, deine Persönlichkeit mit Seelenenergie zu durchdringen. Dies ist seiner Natur nach ein Gemeinplatz, und du magst wohl erwidern, dass dies für alle Aspiranten zutrifft. Das ist sicherlich so, aber dein besonderes Seelenziel war, diese Seelenenergie in diesem Leben von den subtileren Körpern herab in die drei Welten zu bringen, damit sie das Gehirn beladen können. Dieses Laden wird eine beschleunigte Entwicklung der Seelenqualität zum Ergebnis haben, wie sie auf der physischen Ebene demonstriert werden kann.

Wie ich früher bereits gesagt habe, bist du auf den inneren Ebenen gut entwickelt, aber dein esoterischer Ausdruck dieser inneren Entfaltung ist noch nicht dynamisch genug; er beeindruckt die äusseren Lebensbedingungen nicht genug. Dies ist dir bekannt. Ich bin sicher, dass du die drei Worte - Kontakt, Beeindruckung und Beziehungen -, die ich dir in meiner letzten Unterweisung gab, erwogen und studiert hast. Ich bin gleichfalls überzeugt davon, dass deine Annäherung in der Richtung war, deinen Kontakt mit mir, dem Ashram und der Gruppe zu stärken, dich empfindungsfähig für geistige Beeindruckung zu machen und auch dafür zu sorgen, dass deine Beziehungen in zwei Richtungen richtig waren: dem Ashram und deinen Mitmenschen gegenüber. Das ist alles schön und gut, aber - um deiner eigenen Entwicklung und zunehmender Brauchbarkeit willen - möchte ich, dass du dieselben drei Worte nimmst und (den Rest deines Lebens lang) dein Denken auf Kontakt mit deinen Mitmenschen lenkst, auf die Art der Beeindruckung, die du herstellen kannst - eine Beeindruckung, die sie befähigen wird, andere mit dem Wunsch zu erfüllen, die Wahrheit zu entdecken und bis ans Ende damit fortzufahren. Es wird auch erforderlich, dass du eine erzieherische Beziehung zu ihnen herstellst, [487] die durch die Qualität deiner Annäherung an sie und den «überzeugenden Anstrich» deines Lebens hervorgerufen wird, wie einer der Meister es ausgedrückt hat.

musst du, bis ich dich auf der anderen Seite des trennenden Schleiers sehe, die drei Arten von Arbeit ausdrücken - sie müssen in zwei Richtungen ausgedrückt werden: in der Stabilisierung dieses Ausdrucks dem Ashram gegenüber (und das ist bei dir nahezu eine Gewohnheit und macht daher keinen Antrieb erforderlich) und auch durch eine intensivere Bemühung, die Bedeutung dieser Worte mit deinen Mitmenschen auszuarbeiten. Dies wird sehr viel schwerer sein. Du besitzt so viel gehemmte geistige Macht. Wenn du sie stets auslösen würdest, wenn es möglich ist, und in allen Richtungen, dann würde das Ergebnis dich in Erstaunen setzen. Dann könntest du deine letzten Lebensjahre fruchtbar und lohnend machen, viel mehr, als sie es je in der Vergangenheit waren. Dein Leben ist ein Leben voller Schönheit gewesen, obwohl etwas durch Negativität getrübt.

Du bist dabei, über die Peripherie des Ashrams in sein Zentrum zu treten. Es ist nur ein wenig dynamische Anstrengung deinerseits erforderlich, um dir die fraglose Gewissheit zu geben, dass du innerhalb des Wirkungsbereichs des Ashrams bist und als bewusster Jünger funktionierst. Die meisten in der Gruppe sind noch nicht in diesem Stadium. Der Ashram umschliesst euch alle, aber der nächste Schritt ist für jeden von euch, - ohne jegliche Hilfe - über die mentale Schranke zu steigen, die euch von bewusster Kenntnis abhält und die (wenn es vollbracht worden ist) den Ashram in den Stand setzen wird, euch «die Freiheit der Stadt» zu geben.

Eine der Ideen, deren Begreifen Jünger hilfreich finden würden, ist, dass der Vorgang, nach der anderen Seite hinüberzugehen, keine Unterbrechung der drei Vorgänge des Kontakts, der Beeindruckung und der Beziehungen mit sich bringt. Da dies die drei Worte sind, mit denen ich dich früher beeindruckt habe und die mir heute von grösserer Bedeutung in deinem Leben zu sein scheinen, möchte ich, dass du, wenn es möglich ist, die Beständigkeit ihrer Bedeutung einigermassen begreifst. Für die Masse der gewöhnlichen Menschen, die in allen ihren Tätigkeiten und ihrem Denken auf der physischen Ebene konzentriert sind, ist die Periode nach dem Tod eine halbbewusste, es ist ihnen nicht möglich zu erkennen, wo sie sind, und sie sind emotionell und mental verwirrt. Für Jünger besteht weiterhin Kontakt mit Menschen (gewöhnlich mit denjenigen, mit denen sie während der Stunden des Schlafes verbunden waren). Sie empfangen weiterhin Beeindruckungen von der Umgebung und [488] von Mitarbeitern und erkennen Beziehungen und nehmen (wie auf Erden) Verantwortung auf sich.

Einer der Schüler in dieser Gruppe stellte mir vor einiger Zeit eine Frage, die ich noch nicht beantwortet habe. Da sie in Zusammenhang mit dem Gegenstand steht, den wir behandeln, werde ich sie hier beantworten. Nach ein paar nebensächlichen Bemerkungen sagte der Schüler: «Ich kann die äusseren Hüllen oder Körper zur Ruhe bringen, aber ich habe es nicht gewagt, das verbindende Band loszulassen. Ist es sicher? Kannst du meinen Zustand sehen und es mir sagen?» Meine Antwort ist ganz einfach, und ich weiss, dass er mich verstehen wird:

«Wenn du zwanzig Jahre jünger wärest, mein Bruder, dann könntest du mit völliger Sicherheit den verbindenden Faden brechen, aber wegen deines Alters ist es heute nicht richtig, es zu tun. Du musst noch einigen Menschen helfen, und ein paar Fäden müssen noch aufgenommen werden. Ungebührliche Anspannung des physischen Körpers - ob man jung oder alt ist - ist niemals notwendig und häufig schädlich.» Viele Aspiranten in dieser Gruppe, in der Arkanschule und anderswo stehen in der Ausbildung für die Arbeit im Neuen Zeitalter und im nächsten Lebenszyklus, und ihre Verwirklichung ist oft grösser, als es die gegenwärtige Ausrüstung der Gehirnzellen rechtfertigt. Deshalb werden Wissen und registrierte Bewusstseinserweiterung vorübergehend zurückgehalten, bis ein besserer physischer Körper zur Verfügung steht. Ich erwähne dies, weil einige an Entmutigung leiden, wenn sie nach Jahren der Arbeit und, nachdem sie ein hohes Alter erreicht haben, finden, dass sie einen statischen Zustand registrieren oder einen Zustand, der ihnen statisch erscheint. Für ein solches Gefühl ist keine Notwendigkeit, aber es ist notwendig, sorgsam zu sein und die innere Arbeit fortschreiten zu lassen, selbst wenn das äussere Registrieren scheinbar fehlt.

Um mit deiner eigenen Unterweisung fortzufahren, wenn du die Fähigkeit der drei Tätigkeiten - Kontakt, Beeindruckung, Beziehung - vergrössern möchtest, könntest du, wenn du abends zu Bett gehst, eine einfache Übung befolgen.

Nachdem du soweit wie möglich einen Zustand völliger Behaglichkeit erreicht hast, versuche eine innere Haltung geplanten, ruhigen Ablegens des physischen Körpers anzunehmen, wobei du die ganze Fassungskraft auf der Mentalebene hältst, dir jedoch darüber klar bist, dass es eine einfache Gehirntätigkeit ist. Das Herz [489] soll keineswegs mit einbezogen werden. Dein Ziel besteht darin, das Bewusstsein zu bewahren, während du es vom Gehirn zurückziehst und in höhere Bewusstseinsstufen eintrittst. Du legst den physischen Körper nicht endgültig ab, daher ist der Lebensfaden, der im Herzen verankert ist, nicht betroffen. Das Ziel ist, ein paar Stunden lang, während du mit dem Astral- und Mentalkörper bekleidet bist, bewusst anderswo bewusst zu sein. Mit Entschlossenheit wirst du ein konzentrierter, interessierter Punkt des Bewusstseins, der bestrebt ist, aus der Hülle des physischen Körpers herauszutreten. Diesen Punkt erhältst du aufrecht und weigerst dich, weder auf den physischen Körper, noch auf die Sorgen, Interessen und Umstände des täglichen Lebens zurückzublicken, während du gespannt auf den Augenblick wartest, wo deine negative Haltung zur physischen Ebene und deine positive Haltung zu den inneren Ebenen einen Augenblick der Befreiung, vielleicht ein Aufflammen von Licht, die Wahrnehmung einer Öffnung, durch die du entrinnen kannst, oder das Erkennen deiner Umgebung sowie das Ausscheiden jeglicher Überraschung oder Erwartung irgendwelcher Phänomene bringt.