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ERSTER ABSCHNITT - GESPRÄCHE MIT JÜNGERN - TEIL 1

ERSTER ABSCHNITT

GESPRÄCHE MIT JÜNGERN
[3]

Einführende Bemerkungen

Januar 1940

MEIN BRUDER!

Wenn ich meine Unterweisungen für diese Neue Saatgruppe mit den Worten „Meine Brüder“ beginnen kann, werdet Ihr wissen, dass ein hinreichendes Maß von Gruppenintegrierung erreicht worden ist und dass die eigentliche Gruppenarbeit beginnen kann. Ich habe die größeren und wichtigeren Ziele bereits in Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band I, S.80-81, engl., bekanntgegeben, die, wie Ihr gesehen habt, gänzlich unpersönlich sind. Ich möchte, dass Ihr verständnisvoll über dieses besondere Ziel nachdenkt und dass Ihr dieses bestimmte Ziel klar in Eurem Bewusstsein behaltet, wenn Ihr Eure neue Arbeit anfangt. Ich habe das Ziel so deutlich festgelegt, um Euer Denken mit dem meinen in Übereinstimmung zu bringen, soweit dies praktisch möglich sein mag. Lass Deinen Horizont weit sein, mein Bruder, und Deine Demut groß. Ich spreche hier zu jedem einzeln, denn Ihr (die Mehrzahl von Euch) seid noch individuell polarisiert, und die Gruppenpolarisierung liegt noch in der Ferne.

Ich habe dem, was ich Euch in Euren persönlichen Anweisungen mitgeteilt habe, viel Aufmerksamkeit gewidmet. Ich habe versucht, Euch und Eure Bedürfnisse unter dem Gesichtspunkt der nächsten Lektion, die Ihr lernen müsst, und des nächsten Schritts, den Ihr machen könnt, zu beurteilen, was Euch, einen jeden und alle, für einen umfassenderen und tieferen geistigen Dienst freisetzen wird. Ich habe nicht versucht, Euch vom Punkt Eurer Errungenschaft auf dem Pfad zu beurteilen. Ich habe mich bemüht, Euch mehr als Gruppe und weniger als einzelnen zu helfen, und bitte Euch aus diesem Grunde, die Unterweisungen jedes einzelnen in der Gruppe sorgfältig zu lesen, denn Ihr werdet feststellen, dass Euer Name und vielleicht auch einige Empfehlungen in den Veröffentlichungen der anderen erscheinen. Ihr arbeitet als Gruppe und geht als Gruppe vorwärts.

[4] Die Neigung, Kritik zu üben und falsch auf das Wissen der anderen zu reagieren, verschwindet schnell unter Euch. Das ist gut so. Unpersönlichkeit muss beständig und unfehlbar zunehmen. Die Fehler, die sich bei jedem von Euch zeigen, sind auf der Oberfläche Eures Lebens, aber die tiefe innere Integrierung und das Wirken der göttlichen Natur ist in jedem von Euch deutlich lebenskräftiger als zuvor. Ich behaupte nicht, dass sie bereits in vollem Umfang in Erscheinung getreten ist. Sie kann und wird zuweilen einen Aufruhr an der Oberfläche erzeugen, der aber, wenn er richtig gehandhabt wird, keine wirkliche Störung verursachen muss.

Gebt einander in den vor Euch liegenden Zeiten wirkliche Liebe, denn sie ist das vereinigende und erleuchtende Element im Leben des Jüngers. Lasst Eure Liebe nicht theoretisch bleiben, sondern gebt das wahre Verständnis, das Fehler unbeachtet lässt, keine Schranken anerkennt, alle trennenden Gedanken zurückweist und das jeden anderen mit jener schützenden Mauer der Liebe umgibt, die, soweit es möglich ist, alle Bedürfnisse deckt, mögen sie physischer, emotionaler oder mentaler Art sein. Gerade dies verbindet die Gruppe zu einem organisierten Ganzen, das die Meister der Weisheit im Dienst am Plan gebrauchen können. Sie stehen heute unter starkem Druck, und ihre Ohren vernehmen das immer dringender werdende Flehen der Menschheit. Ich habe Euch viel Zeit und viele Gedanken gewidmet und mich ernstlich bemüht, Euch auf dem Pfad zu helfen. Meine Liebe und Kraft stehen Euch stets zur Verfügung, meine Zeit und Aufmerksamkeit jedoch nicht immer. Es ist mein inbrünstiges Gebet, dass das Licht Euch umgeben und die Liebe Gottes Euer Leben umwandeln möge.

Seit vielen Jahren habe ich den Blick in die Zukunft gerichtet und die Arbeit, die ich im Spätsommer 1936 begann, definitiv geplant und überdacht. Ich habe Euch alle, was einigen unter Euch bekannt war, als eine Gruppe für aktive Beteiligung an dieser zukünftigen Arbeit vorzubereiten versucht. Wenn ich die Aufgabe beginne, Euch für künftige umfassendere Brauchbarkeit und für engere Mitarbeit vorzubereiten, muss ich notgedrungen gewisse Schritte wagen, und zwischen uns muss ein Vertrauen hergestellt werden, das nicht auf Verschwiegenheit und Zurückhaltung, sondern auf Wahrheit und Verständnis begründet ist.

Diese Bildung der Neuen Saatgruppe ist mein zweiter Versuch, der Hierarchie dabei behilflich zu sein, die Methoden und die Technik des Neuen Zeitalters einzuführen und Gruppen auszubilden (denn dies ist ein Gruppenzeitalter), welche die Arbeitsweisen des [5] Neuen Zeitalters ausdrücken können. Bei meinem ersten Versuch riefen gewisse Gruppenbegrenzungen Schwierigkeiten hervor und führten zum Schließen der verschiedenen Einzelgruppen. Ihr werdet bemerkt haben, dass ich den Fehlschlag hauptsächlich der Untätigkeit des Herzzentrums - bei der Mehrzahl der Mitglieder - zuschrieb; dies führt notgedrungen zu unzulänglicher Integrierung. Ich erwähne dies jetzt, weil ich jene Mitglieder, die ausgewählt worden sind, in dieser neuen Gruppe zu arbeiten, dringend auffordern möchte, sich daran zu erinnern, dass sie ihre frühere Neigung ganz leicht in die neue Gruppe hineintragen können. Nur eine neue Weihung und ein erneutes Streben nach Erleuchtung kann das Wiederauftreten einer gewissen statischen Neigung verhindern; nur eine klare Vorstellung des Wesens der Verblendung und ihrer Wirkungen auf das Einzel- und Gruppenleben kann die Gefahr der Ansteckung durch jene Neigung ausschalten; nur ein demütiger Geist, der sich nicht mit den Fehlern und dem Versagen von anderen beschäftigt, kann die Gefahr einer Übertragung dieser Neigung zu einer kritischen, verurteilenden Haltung verhindern, und nur eine aufmerksame Wachsamkeit seitens einiger gewisser Mitglieder kann dieses neue Werkzeug vor einer Katastrophe bewahren, die auf unerfahrenem Selbstvertrauen beruht.

Ich habe ernstlich über die richtige Weise nachgedacht, wie ich vorgehen soll. Es boten sich verschiedene Möglichkeiten, alle betrafen die Gruppenarbeit an sich, keine von ihnen bezog sich auf Euch als einzelne. Ich könnte mit den Gruppen so fortfahren, wie sie bestanden, aber was könnte ich noch sagen oder tun oder sie lehren? Das beständige Geben von Lehrstoff und Auskünften, das beständige Hinweisen auf Versagen und die beständige individuelle Ausbildung gehören nicht zur Technik der Hierarchie und sind bestimmt nicht dienlich, soweit es den einzelnen Aspiranten betrifft. Wo es sich um Werte von Weltbedeutung und um Gruppenbewusstsein handelt, wird auf eine notwendige Wandlung hingewiesen, der Seele wird die Zeitlose Weisheit zyklisch verkündet, und Weltjünger werden ausgebildet; derart ist die bestimmte und vorgeschriebene Technik der Hierarchie. Aber es ist nicht ihre Arbeitsweise mit Persönlichkeiten und mit jenen, deren Orientierung vorwiegend in den drei Welten menschlichen Bemühens ist.

Es ist ihre Methode und ihr Arbeitsverfahren, um die Persönlichkeiten ihrer angehenden und ausgesuchten Jünger zu erproben, und, falls sie den Anforderungen gerecht werden, zur Arbeit der [6] esoterischen Ausbildung überzugehen. Es ist ebenso mit Gruppen; diese werden in Bezug auf die Gruppenpersönlichkeit geprüft und erprobt; von der Reaktion hängt die zukünftige Tätigkeit, sowohl der Gruppe, als auch ihres Meisters und Lehrers ab. Aber, wie Ihr seht, es ist die Gruppe, die das Arbeitsverfahren entscheidet.

Ich habe mich bemüht, aus dieser Gruppe diejenigen Elemente zu entfernen, die sie möglicherweise behindert hätten und welche die Mitglieder der Gruppe - so wie sie gegenwärtig zusammengesetzt und motiviert sind - nicht absorbieren können. Gruppeneinheit ist nicht von persönlicher Sympathie, persönlicher Zuneigung und dem Verständnis abhängig, wie es unter Gruppenmitgliedern vorhanden sein mag, sondern von der Fähigkeit, jene Bestandteile, die zunächst unsympathisch oder, vom begrenzten Gesichtspunkt des Gruppenmitglieds, sogar untauglich erscheinen, zu absorbieren und in sich aufzunehmen. Dies wird häufig übersehen, aber von der Fähigkeit, dies zu tun, hängt viel für den Erfolg der Gruppe ab. Wenn man sich noch nicht darauf verlassen kann, dass die Gruppe die nötige Absorbierung bewerkstelligt, ist die augenscheinliche Zurückweisung gewisser Leute nicht die Schuld jener Leute, sondern die der Gruppe, die noch nicht hinreichend integriert oder vereinheitlicht ist, um gewisse Charaktertypen und gewisse Tendenzen zu assimilieren. Die Erkenntnis dieser Tatsache sollte für die Bewahrung einer sehr notwendigen Demut fruchtbar sein. Euch wird nochmals eine Gelegenheit geboten. Ich möchte Euch bitten, Euch daran zu erinnern und Euch im Zusammenhang mit diesem neuen Versuch zu bemühen, gleich von Anfang an einen demütigen Geist und die unbezahlbare Gabe des Schweigens zu entwickeln.

Eine Jüngergruppe muss, wie ich Euch bereits gesagt habe, durch reine Vernunft gekennzeichnet sein, die immer mehr an Stelle von Motiven treten und schließlich mit dem Willensaspekt der Monade, ihrem Hauptaspekt, verschmelzen wird. Das ist, technisch ausgedrückt, Shamballa in direkter Beziehung zur Menschheit. Was ist daher der Gruppenwille in irgendeinem Ashram oder einer Gruppe eines Meisters? Ist er in einer Form vorhanden, die lebenskräftig genug ist, um die Gruppenbeziehungen zu beeinflussen und alle zu einer Schar von Brüdern zu vereinigen, die vorwärts in das Licht hineinschreiten? Ist der geistige Wille der einzelnen Persönlichkeiten von solcher Stärke, dass er die persönlichen Beziehungen unbeachtet lässt und zu geistiger Erkenntnis, geistiger Wechselwirkung und geistigen Beziehungen führt? Nur in Anbetracht dieser grundlegenden [7] Wirkungen, des Zusammenstehens als Gruppe „im klaren Licht des Kopfes“ ist es zulässig, dass ein Jünger einer persönlichen Empfindungsfähigkeit des Denkens Beachtung schenkt, und dies nur auf Grund einer zeitweiligen Begrenzung der Gruppe.

Ich habe nicht aus dem Grund darauf hingewiesen, in welcher Richtung die Gruppe versagt hat, um die Betonung auf das Versagen zu legen oder weil ich mich darüber zu äußern wünsche, sondern, weil Klarheit des Denkens und der Vision nötig sind, wenn die Arbeit in neu organisierter und lebenskräftiger Weise vorwärtsgehen soll. Wenn diese Neue Saatgruppe den Anforderungen gerecht wird, mögen wieder Gruppen erscheinen, die mit den ursprünglich geplanten Gruppen übereinstimmen. Sie werden als geistiges Ergebnis der esoterischen Offenbarung der Lebenskraft, die sich in der Saatgruppe befindet, entstehen.

Die Arbeit, die von uns in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit (soweit es Eure Ausbildung betrifft) geleistet werden soll, ist von mir in sieben Lehreinheiten gegliedert worden:

I. Bestimmt geplante Meditation.

II. Unterweisung über den Gegenstand der Einweihung.

III. Ausbildung in Telepathie.

IV. Erwägungen der Probleme der Menschheit.

V. Unterweisung über den Ätherkörper.

VI. Zuzüglich zu dem Obigen will ich einem jeden von euch ein gewisses Mass individueller Hilfe und Anweisung geben.

VII. Im Lauf der Zeit werde ich Auskunft über die Arbeit der Ashrame der Meister und ihr geplantes In-Erscheinung-Treten übermitteln.

Ich bitte Euch, täglich zweimal relativ kurze Zeit für bestimmte und genau bezeichnete Meditation zu verwenden. Eine Periode (die wichtigste) muss der allgemeinen Gruppenmeditation gewidmet werden und die andere der Meditation, von der ich annehme, dass sie Euch befähigen wird, als integrierte Persönlichkeit tätig zu sein, deren Bewusstsein mit der Seele verschmolzen und harmonisch verbunden ist. Dies wird die Gruppe als Ganzes dazu führen, richtig zu funktionieren, weil die einzelnen Gruppeneinheiten ausgerichtet und richtig angepasst sind.

Warum ist es notwendig, dass der Jünger seine innere Verbindung mit seinem Lehrer verstärkt? Nicht, weil der Lehrer sein Meister ist, nicht, weil der Jünger der Auferlegung irgendeiner subjektiven [8] Kontrolle seitens des Meisters unterworfen wird, nicht wegen irgendeines besonderen Vorrechts in dieser Hinsicht, sondern, weil dieser Jünger selbst eine Quelle der Erleuchtung für seine Mitjünger werden kann, wenn sein Denken in wirklicher Verbindung mit dem Lehrer steht; wenn er mit Klarheit in der Richtung seines erwählten Stoffes denkt (beachtet das Wort „erwählt“), dann kann er auch lehren. Ein Meister betrachtet jedes Mitglied seiner Gruppe vom Gesichtspunkt seiner Einsatzfähigkeit im allgemeinen Gruppendienst. Der Beitrag eines jeden mag verschieden sein; ein Jünger mag viel in der Richtung des klaren Denkens und einer unpersönlichen Haltung erreicht haben; dies kann seine Nützlichkeit für die Gruppe darstellen, und der Meister wird ihn noch weiter in diesen beiden Richtungen auszubilden suchen.

Was hindert einen Jünger als Einzelwesen daher daran, direkten Zugang zu einem Meister und direkte Verbindung mit ihm zu haben, ohne von der Vermittlung eines älteren Jüngers abhängig zu sein? Was hindert Euch daran, eine solche direkte Beziehung mit mir zu haben? Einer oder zwei in dieser Gruppe haben direkten Zugang, und noch einer von Euch hat ihn und weiß es nicht; mehrere andere sind wohlmeinende und ernsthaft strebende Jünger, aber auch nicht einen Augenblick lang vergessen sie sich selbst; das Problem der Verblendung und die Voreingenommenheit mit geistigem Ehrgeiz beeinflussen einige Aspiranten; ein geistiger Ehrgeiz, der durch eine sehr kleine Persönlichkeit arbeitet; einige könnten schnellere Fortschritte machen, aber neigen zur Trägheit; vielleicht nehmen sie es einfach nicht wichtig genug. Alle haben den Wunsch weiterzukommen, alle besitzen ein starkes inneres geistiges Leben, aber die Gruppenantahkarana ist gewöhnlich noch unvollständig, und der Aspekt der reinen Vernunft, der vom Herzen kommt, dominiert nicht. Daher ist die evokative Kraft der geistigen Triade nicht hinreichend, um die Persönlichkeit standhaft zu halten; die invokative Kraft der Persönlichkeit existiert überhaupt nicht - vom Standpunkt der Gruppenpersönlichkeiten aus gesehen, aus denen sich der Persönlichkeitsaspekt eines Ashrams zusammensetzt. Dies ist ein Faktor, der nur dann wirkungsvoll werden kann, wenn gewisse persönliche Beziehungen ausgeglichen worden sind und Trägheit überwunden ist. Nur dann kann die „Gruppe stehen“.

Ich beabsichtige, Euch nur einmal im Jahr, zur Zeit des Vollmonds im Mai, persönliche Anweisungen zu geben. Ich werde dann auf etwaige nötige Änderungen in Eurer persönlichen Meditation [9] oder in der Gruppenmeditation hinweisen. Diesmal will ich dieser Neuen Saatgruppe eine Meditation geben, die einheitliche Beziehungen und eine bewusste Gruppenwechselwirkung hervorrufen soll. Ich will auch jedem Mitglied eine Meditation geben, die dazu dienen wird, seine Persönlichkeit vollständiger zu integrieren, die aber vor allem auch dazu dienen wird, sie mit der Seele zu verschmelzen. Ich werde mich später ausführlich darüber äußern, wenn ich jedem von Euch seine persönlichen Anweisungen gebe. Da ich Euch einzeln nur einmal im Jahr unterweisen will, werde ich offen und ehrlich mit Euch verfahren und wenig Rücksicht auf Eure persönlichen Reaktionen nehmen. Diese sind im Wesentlichen Eure eigene Angelegenheit und nicht meine.

August 1940

Einige von Euch haben meine vorhergehenden Anweisungen wirklich studiert; andere haben sie entschieden flüchtig und oberflächlich durchgelesen, und letzten Endes über das, was ich gesagt habe, gar nicht richtig nachgedacht. Daher ergibt sich die Notwendigkeit, Euch an die hauptsächlichen Punkte zu erinnern, ehe ich mit der nächsten Phase der Unterweisung fortfahre. Ich möchte, dass Ihr Eure Beherrschung des Stoffes und auch Eure Reaktion auf die Bemühungen zeigt, die ich mache, um Euch zu unterweisen. Die beste Arbeit, die eingereicht worden ist, war die von W.D.S., weil sie am esoterischsten war und die geistigen Techniken der Annäherung, der Einsicht und der Vision berührte.

Nebenbei gesagt, in Eurem Denken erhebt sich die Frage in Bezug auf die Methode, die ich anwende, um den Inhalt Eurer Arbeiten zu ermitteln. Lese ich sie? Liest A.A.B. sie und übermittelt mir dann ihre Eindrücke? Psychometrisiere ich sie? Nichts von all diesem drückt meine Methode aus oder deutet die wirkliche Art der Ermittlung an. Ich lese sie nicht, offen gestanden, sie rechtfertigen es nicht, ihnen meine Zeit zu widmen. Liest A.A.B. sie und übermittelt mir dann ihre Bedeutung? Nein, denn während sie ihren Denkaspekt und ihr Gehirn durchlaufen, würden sie die starke Färbung ihrer Gedanken annehmen, und davor hat sie die Gruppe und alle Arbeit, die sie als Vermittlerin zwischen Euch und mir unternimmt, von jeher sorgsam bewahrt. Ich psychometrisiere sie nicht. Lasst mich versuchen, es zu erklären.

Alle einzelnen äußeren Formen sind Ausdrücke irgendeiner subjektiven Bedeutung, welche die Ursache ihrer Erscheinung ist, und die von denen, die in der Welt der Bedeutung wirken können, entdeckt [10] werden kann. Diese „Brennpunkte der Bedeutung“ nehmen eine Note, eine Schwingung und einen symbolischen Aspekt an, der dem geschulten Denken des Esoterikers viel mehr übermittelt als der Eindruck, den die äußere Wortform in dem geschulten Denken des exoterischen Lesers erwecken kann. Ein flüchtiger Blick in der Richtung des Jüngers mit dem Gedanken, den Wert seines Beitrages in Worten zu erfassen, genügt, um das Symbol, welches das Ergebnis seines geschriebenen Gedankens ist, in mein Gesichtsfeld zu bringen. Dieses Symbol mag entstellt sein, und wahrscheinlich ist dies der Fall, ein Symbol ohne wahres Gleichgewicht; es wird seinen Platz auf der einen oder anderen Bewusstseinsebene der astralen, mentalen oder geistigen finden, und seine Schwingungsnote wird von seiner „okkulten Ortung“ abhängig sein. Vergesst nicht, dass die Welt der Bedeutung und die Welt der äußeren Formen im Wesentlichen die Welt ausdrücken, in der Vielfältigkeit zur Einfachheit reduziert wird, obgleich dies nicht Synthese mit einbezieht.

Ich frage mich, ob einige unter Euch wirklich den Umfang der Anstrengung begreifen, die ich unternehmen muss, um Euren Denkaspekt zu erreichen und Euch zu lehren. Wenn ich z.B. diese Unterweisungen auszusenden versuche, muss ich die folgenden Vorbereitungen treffen. Zunächst suche ich die Geistesverfassung und die Bereitschaft des Sekretärs, A.A.B., festzustellen und zu sehen, ob der Druck der anderen Aufgaben, mit denen sie im Zusammenhang mit dem Plan der geistigen Hierarchie beschäftigt ist, ihren richtigen Empfang erlaubt, denn wenn die Arbeit außerordentlichen Druck auferlegt und wenn sie mit dringenden Problemen beschäftigt ist, mag es nötig sein, dass ich bis zu einer solchen Zeit warte, da die Umstände ihr die nötige Freiheit sowohl an Zeit und Kraft als auch an mentaler Loslösung geben. Mein eigenes okkultes Aufgabengebiet muss auch berücksichtigt werden. Nachdem ich eine Verbindung mit ihr hergestellt habe, muss ich dreierlei tun:

Zuerst muss ich die Jüngergruppe als Ganzes in meine Aura hineinziehen, um den allgemeinen Zustand ihrer Empfangsbereitschaft zu beurteilen, denn diese muss das Ausmaß der beabsichtigten Mitteilung bestimmen. Seid Ihr Euch darüber klar, meine Brüder, dass Ihr, wenn Ihr Eure Fähigkeit, die erforderlichen Lehren zu begreifen, erweitert und Euren Denkaspekt darin übt, auf immer weitere und abstraktere Weise zu denken, von mir eine entsprechende angemessene Unterweisung heranzieht? Die Begrenzung [11] der mitgeteilten Wahrheit liegt bei Euch und nicht bei mir.

Zweitens muss ich den Umfang der Anweisung in meinem eigenen Bewusstsein isolieren, indem ich mich von allen anderen Angelegenheiten loslöse und das nötige Material in eine Gedankenform bringe, die umfassend und klar ist und in logischer Folge in Beziehung zu dem steht, was schon gegeben worden ist und zu gegebener Zeit den Grund für die nächste Unterweisung legen wird.

Drittens muss ich in jenen meditativen Zustand und jene - nach außen gerichtete - Haltung eintreten, die mir ermöglicht, in einem ständigen Strom konstruktiver Sätze in den Denkaspekt des Sekretärs das auszugießen, was die Gedankenform ausdrücken wird, wie ich sie sehe und bilde.

Um es anders auszudrücken: Ich werde bewusst schöpferisch und bemühe mich, der Vision, dem Denkaspekt und der intellektuellen Wahrnehmung von A.A.B. eine geordnete Darstellung der Gedankenform zu übermitteln, welche die Lektion verkörpert, von der ich möchte, dass die Jünger sie lernen.

Dies alles erfordert eine Verausgabung von Kraft und Zeit meinerseits, die ich für gänzlich gerechtfertigt halte, wenn die Jünger ihrerseits ihr Denkvermögen vorbereiten, die nötige Zeit hergeben, den wenigen Anforderungen nachkommen, die ich stelle, und schließlich in der Arbeit helfen, die Aspiranten und Jünger überall in der Welt und später das größere Publikum auf die herausgegebenen Unterweisungen aufmerksam zu machen.

Lasst mich hier auch die Frage klären, die Euer Denken in Bezug auf die Grundlage der Verbindung zwischen A.A.B. und mir beschäftigt. Früher habe ich erklärt, dass ein Neophyt in einem Ashram unter der Leitung eines weiter fortgeschrittenen Chelas steht und dass „der Meister von dem älteren Jünger, der mit der Leitung des Neophyten beauftragt ist, regelmäßig Berichte erhält (die auf gewissen Tabellen beruhen). Auf diese Weise werden viele hierarchische Beziehungen hergestellt“ (Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band I, Seite 723, engl.). Vor mehreren Leben war ich auf diese Weise für A.A.B. verantwortlich und daher die enge Beziehung und das grundlegende Einvernehmen zwischen uns, daher die Arbeit, die wir gemeinsam tun konnten, obgleich ich nicht ihr Meister bin. Ich erkläre dies, damit Ihr etwas Verständnis für die Wechselbeziehungen innerhalb der ashramischen Arbeit bekommt. Wir gehören [12] beide zum Ashram des Meisters K.H. Ich möchte noch einen weiteren Punkt hinzufügen; Empfang, wie A.A.B. ihn hat, ist tatsächlich sehr selten, nicht nur hinsichtlich des Stoffes, sondern auch in Bezug auf die feinfühlige Ideenfolge und die gute Wahl der Worte; dadurch hat sie meine Bücher einzigartig gemacht. Sie erreicht ein Niveau, das konkurrenzlos ist.

Ich habe Euch versichert, dass ich offen und ehrlich mit Euch verfahren würde, wenn ich diese Gruppe unterweise, weil die Zeit drängt und die intelligente Arbeit des geschulten Jüngers nötig ist. Wollt Ihr Euch daran erinnern und meine Vorschläge auf Euch selbst und nicht auf Eure Gruppenbrüder beziehen? Was alle Jünger am meisten nötig haben, ist, dasjenige, was ich sie lehren mag, auf die Idee anzuwenden, ihren Weltdienst zu fördern und zu erweitern, um auf diese Weise die empfangene Lehre und die Anregung, die ihnen zuteil geworden ist, der Welt praktisch und wirkungsvoll darzustellen.

In Euren persönlichen Unterweisungen werde ich Euch Auskunft über das Wesen Eurer vorherrschenden Verblendung geben. Ihr mögt Euch fragen, was ich eigentlich mit diesem Begriff meine? Ich meine jenen Aspekt des Denkens, jene Eigenschaft des Fühlens oder jene angeborene Neigung, die zwischen Euch und dem Licht des Lebens und der Wahrheit steht. Im Leben jedes Aspiranten ist irgendeine hervorstehende Neigung, die als Begrenzung wirkt. Dieser Neigung sollte gebührende Beachtung geschenkt werden, was schließlich zu ihrer Ausrottung führen wird. Die meisten Jünger und Aspiranten handhaben sich und ihren eigenen Charakter zu allgemein. Weniger weitschweifige Aufmerksamkeit für die Menge der ererbten Gewohnheiten und eine konzentriertere Beachtung eines grundlegenden oder wenigstens vorwiegenden Zuges würde viel schnellere Fortschritte zur Folge haben. Dasjenige, von dem ich Euch offenbaren werde, dass es der Berichtigung, Anpassung oder Ausrottung bedarf, sollte Eure Aufmerksamkeit beschäftigen, und damit solltet Ihr Euch während des kommenden Jahres bewusst befassen. Weniger wichtigen Fehlern und Irrtümern braucht Ihr kaum Beachtung zu schenken; so oft sind Fehler, die Euch von ausschlaggebender Bedeutung erscheinen, in den Augen der Meister belanglos. Das Gedankenleben eines Jüngers befasst sich so viel mit einer unaufhörlichen Selbstbefragung und mit Selbstbetrachtung. Was ich sagen werde, mag sehr kurz und knapp sein. Ich suche nur anzudeuten und nicht anzuordnen; ich beabsichtige, Hinweise zu [13] geben, Euch jedoch keine Ausrottungsmethoden vorzuschreiben.

Die Zeiten sind ernst, und die Weltjünger sind in harter Bedrängnis.

Die Hierarchie und die ihr angeschlossenen Gruppen suchen aktive Hilfe und Mitarbeit in der Rettungsarbeit. Alle Aspiranten und Jünger werden gebraucht, und alle können viel geben, wenn das Verlangen, das liebende Herz und das geweihte Denken vereint dienen. Ich bitte um Eure geweihte Hilfe. Ich bitte Euch, Euch aufs Neue zu disziplinieren, nichts zurückzuhalten, weder objektiv noch subjektiv. Ich bitte Euch, beim Werk der Welterrettung aus ganzem Herzen mitzuhelfen.

GRUPPENUNTERWEISUNG

Dezember 1941

MEINE BRÜDER!

Ich möchte diese Unterweisungen mit der einfachen Erklärung hinsichtlich der Aufgabe beginnen, mit der sich alle Jünger der Meister überall in der Welt befassen und die auch Ihr bewusst erwägen solltet. Es ist die Aufgabe, dem Hüter der Schwelle in Eurem eigenen Leben und auch im Gruppenleben entgegenzutreten und dann - aus diesem Blickwinkel der Stärke -  jenem Hüter im Interesse der Menschheit entgegenzutreten und auf diese Weise der Menschheit dabei zu helfen, dieses alte Übel zu besiegen. Dies setzt eine Krise in Eurem Leben und im Leben der Menschheit voraus. Das Handhaben von Krisen ist das Kennzeichen des Jüngers; jede Krise, die auf einen zukommt und die richtig gehandhabt wird, bringt ihn (sobald die Schwierigkeit okkult „unter den Füßen“ ist) zu dem Ort, von dem aus eine erweiterte Vision erlangt wird, eine neue Erkenntnis hereinströmt und das umwandelnde Licht vom Engel der Gegenwart scheint - und auf diese Weise Wirkungen hervorbringen kann.

Jeder von Euch hat eine wirklich schwierige und anstrengende Periode durchgemacht. Dies trifft auf alle Jünger zu. Die letzten achtzehn Monate sind Monate des Niederschlags gewesen, die einen „chemischen“ Konflikt, einen inneren Vorgang der „Umwälzung“ und wahrscheinlich ein äußeres Verhalten, das dem inneren Beobachter Besorgnis verursacht haben mag, hervorgerufen hat. Dies ist jedoch nur die Reaktion der Persönlichkeit [14] auf übermäßigen Druck und Anspannung, auf Weltumstände und eine klarere Vision. Vision offenbart sowohl das Licht als auch die Dunkelheit, etwas, was oft vergessen wird. Jünger können von Glück sagen, wenn die Folgen sich vorwiegend im physischen Körper auswirken. Die Rückwirkungen des physischen Körpers sind am belanglosesten und verursachen anderen den geringsten Schaden. Wo sie sich in einem emotionalen oder mentalen Zustand herausbilden, können sie zu einem Problem für die Mitjünger werden, was ihre Belastung erhöht und sie dazu zwingt, sich zu bemühen, den Bruder mit möglichst geringem Schaden für die Gruppe durchzubringen.

Bei dieser Gruppenarbeit müsst Ihr Euch daran erinnern, dass das individuelle Leben immer mehr verschwinden wird. So sollte es sein. Jünger sollten immer mehr Fühlung miteinander haben und sich mit Leichtigkeit aufeinander einstellen; immer mehr sollten Euch die Bande erleuchteten Vertrauens beherrschen; immer mehr werdet Ihr an den Haltungen und Umständen aller Mitglieder beteiligt sein und auf diese Weise die grundlegende Lehre des Verständnisses erlernen. Verständnis ist das Geheimnis hinter jeglicher Fähigkeit, Einswerdung mit irgendeiner göttlichen Ausdrucksform zu erlangen; Verständnis ist einer der Grundfaktoren, der Offenbarung hervorruft, und dies ist einer der Widersprüche des Okkultismus. In der Welt menschlichen Denkens folgt Verständnis der vorgeschriebenen Routine, sie folgt der dargelegten Tatsache. Im Leben des Geistes ist Verständnis eine erforderliche, empfänglich machende Ursache der Offenbarung. Ich möchte Euch bitten, darüber nachzudenken und Euch durch ein tiefes Verständnis für den Initiator in Euch selbst auf die Offenbarung vorzubereiten. Jeder von Euch muss seine eigenen individuellen Krisen herbeiführen; kein anderer ist dafür verantwortlich. Jeder von Euch setzt gemeinsam mit den anderen die Tätigkeit, für welche diese Gruppe verantwortlich ist und um derentwillen Ihr zusammengebracht worden seid, in Gang. Jeder von Euch weiht sich selbst durch die Vermittlung des Engels in die Gegenwart und in den Schatten des Hüters der Schwelle ein. Durch diesen Vorgang wird volles Bewusstsein erlangt.

Die Arbeit dieser Gruppe und anderer Gruppen von gleichartiger Motivierung besteht darin, dieses Unternehmen gemeinsam durchzuführen, dem Hüter gemeinsam entgegenzutreten und zu siegen, gemeinsam Verständnis zu erlangen, gemeinsam vor der Gegenwart zu stehen, weil das Licht des Engels das offenbart, „was kein Auge je gesehen hat“, gemeinsam auf dem Pfad der [15] Offenbarung zu wandeln, gemeinsam zu dienen und gemeinsam die strauchelnden Schritte der Menschheit, des Weltaspiranten, zu stützen, gemeinsam mit dem Rücken dem Licht zugekehrt zu stehen, weil Ihr den alten Lehrspruch begreift, der aussagt:

„Wer dem Licht entgegenschaut und in dessen Glanze steht, ist für die Geschehnisse der Welt der Menschen blind; er geht durch den erleuchteten Weg zu dem erhabenen Zentrum der Absorption. Der aber, der den Drang in sich fühlt, diesen Weg zu gehen, und dennoch seinen Bruder auf dem verdunkelten Pfad liebt, wendet sich auf dem Sockel des Lichts um und geht den anderen Weg.

Er wendet sich dem Dunkel zu; dann leiten die sieben Lichtpunkte in ihm das strömende Licht nach außen - und siehe, das Antlitz jener auf dem verdunkelten Weg nimmt dieses Licht auf. Für sie ist der Weg nicht mehr so dunkel. Hinter den Kämpfenden - zwischen Licht und Dunkel - erstrahlt das Licht der Hierarchie.“

Mit Besorgnis und Liebe habe ich an Euch alle gedacht. Der Kampf ist so heftig, und Ihr fühlt Euch oft einsam. In Euch allen ist Kraft, sonst hätte ich Euch nicht ausgewählt, Euren Mitmenschen gemeinsam mit mir zu dienen; in Euch allen ist Schwäche, welche die Stärke Eures Bruders hervorrufen kann, und dadurch werdet Ihr stark sein; in Euch allen ist Liebe, aber sie muss ausgedrückt werden; zu diesem Zweck besteht die Gruppe, in Euch allen ist Licht, und mit diesem Licht dient Ihr. Wie die Hierarchie zur Menschheit als Zentrum des Lichts und der Stärke steht, so steht Eure Seele zu Euch, und als Euer Meister verbinde ich mein Licht mit dem Euren und erhöhe dadurch die Leistungsfähigkeit Eures Dienstes. Ich verbinde meine Liebe mit der Liebe, die jedem von Euch von der Seele entgegenströmt, und vertiefe auf diese Weise die Liebesbeziehung zwischen Euch allen. Ich spreche nicht oft auf diese Art mit Euch, aber weil ich Euch für erweiterten Dienst freizumachen suche, habe ich mich Euch genähert, und meine Liebe umgibt Euch. Erlernt die Bedeutung von Worten, die Kraft, die sie übertragen, und ihre geistige Bedeutung, meine Brüder.

Ich werde mir die Zeit nehmen und den nötigen Kraftaufwand aufbringen, um während der kommenden Vollmonde, diejenigen vor dem Mai, mit der Gruppe Fühlung zu nehmen. Ich bitte Euch, Euch ohne Rücksicht auf die Stunde, auf die der Vollmond [16] in jedem Monat fallen mag, zu bemühen, eine halbe Stunde freizuhalten, damit Ihr versuchen könnt, in mein Bewusstsein einzutreten. Ich bin mir darüber klar, dass es Euch in Eurem geschäftigen westlichen Leben nicht immer möglich sein mag, die genaue Minute freizuhalten, aber Ihr könnt den Versuch machen, so nahe der Vollmondzeit, wie es in Euren besonderen Umständen vernünftigerweise möglich ist, ein wenig Zeit zu finden. Dies soll ein Gruppenbemühen sein, mein Bruder, kein individuelles Bemühen, und ich werde versuchen, mit Euch als Gruppe in Kontakt zu kommen. Deshalb ist es notwendig, dass Ihr Euch daran erinnert, wenn Ihr Euch für diesen Augenblick vorbereitet. Ihr müsst Euch erst mit allen Gruppenmitgliedern verbinden, wobei Ihr jedem einzelnen und allen als Gesamtheit Eure Liebe entgegensendet und Euch als Teil des Ganzen mit ihnen verbindet. Versucht dann folgendes Verfahren als ein gemeinsames Bemühen:

1. Bemüht Euch, nachdem Ihr Euch mit allen Gruppenbrüdern verbunden und Euer Bewusstsein so hoch wie möglich emporgehoben habt, ganz ruhig zu bleiben und den Denkaspekt unverwandt „im Licht“ zu halten, während Ihr das Gehirnbewusstsein und seine Registrierung ins Unterbewusstsein sinken lasst.

2. Setzt ein neues Bemühen in Gang. Macht Euch klar, dass ich meinerseits auch unerschütterlich stehe, meine Liebe und Kraft über Euch ausströmen lasse und mich bemühe, Euch in einen höheren Bewusstseinszustand emporzuheben.

3. Stellt Euch bildlich eine indigoblaue, eine dunkelstahlblaue Scheibe oder Kugel vor. Bildet Euch ein, dass ich, Euer tibetischer Bruder, im Mittelpunkt jener Scheibe stehe. Meine Erscheinung und Persönlichkeit sind unwichtig.

4. Wenn Ihr Euch vorgestellt habt, wie ich so vor Euch stehe und warte, versucht dann, ein Band von goldenem Licht zu sehen, das sich zwischen Euch, der Gruppe, und mir erstreckt, und erkennt dies als Symbol des Pfades, den wir alle gehen. Seht, wie dieser Pfad allmählich kürzer wird und uns somit langsam, aber beständig, immer näher zusammenbringt, bis Ihr in das Zentrum der blauen Scheibe eintretet.

Haltet, während Ihr dies tut, Euren Denkaspekt positiv und aufmerksam und gebraucht gleichzeitig die Fähigkeiten der Einbildungskraft und der bildlichen Vorstellung. Diese dreifache Tätigkeit [17] wird Eure Fähigkeiten hart auf die Probe stellen, wird aber eine gute Ausbildung in aktiver esoterischer Arbeit sein. Betrachtet dies stets als ein gemeinsames Gruppenbemühen und erinnert Euch daran, dass Ihr einander dabei helft und dass es die Arbeit, die zur Zeit des Wesak-Vollmonds getan werden soll, erleichtern wird. Ich möchte noch hinzufügen, dass Ihr die Ergebnisse dieser Arbeit bis zum Maivollmond nicht erkennen werdet. Selbst dann werdet Ihr (durch die Synthese einer zweijährigen Arbeit) erst anfangen, das Verschmelzen, Verbinden und Erwecken, das Eure eigene Seele herbeiführt, zu begreifen.

Ich möchte Euch auch bitten, an jedem Vollmond sorgfältig über alle Erfahrungen und Visionen zu berichten, über die Zeit von zwei Tagen vor bis zu zwei Tagen nach dem Vollmond. Reicht im Juni Eure Vollmondberichte zusammen mit Euren anderen Arbeiten ein, um den Gruppenmitgliedern zu helfen und sie in Kenntnis zu setzen. Reicht sie ein, meine Brüder, selbst dann, wenn nichts zu berichten ist, außer, dass Ihr nichts registriert habt.

Ich glaube, dass Ihr eine gewisse Unklarheit über die Prozesse habt, die ich im Umgang mit dieser Gruppe von Jüngern und bei der Durchführung des Experiments, das ich vorhin angedeutet habe - das Experiment der Gruppeneinweihung - befolgen werde. Ich möchte deshalb den ganzen Plan klarer machen und die Grundsätze nochmals andeuten, nach denen die Ausbildung, die ich Euch gebe, vor sich gehen wird. Man könnte dies die exoterische Seite der esoterischen Ausbildung nennen, denn vieles muss und wird auf den inneren Ebenen in dem inneren Ashram vor sich gehen, worüber nichts gesagt werden kann und was sowohl individuelle als auch Gruppenerweiterung mit sich bringen wird. Ich will die äußeren Vorgänge in der Reihenfolge ihrer gegenwärtigen Bedeutung umreißen; diese wird wiederum vom Zustand der Gruppe, für den jeder einzelne von Euch verantwortlich ist, bestimmt.

1. Eine bestimmte und geplante Meditation. Das Thema der Aufgabe, wenn ich es so nennen darf, wird dreifach sein:

a. Die innere Wechselbeziehung der sieben Kraftzentren im Körper wird das Ziel der Meditation sein, und die Arbeit wird auf der okkulten Regel begründet werden, dass „Energie dem Gedanken folgt“. Wir haben mit einer Formel angefangen, die das Herz, das höhere Kopfzentrum und den Solarplexus miteinander in Beziehung bringt.
b. Die [18] darauffolgende Beziehung der Zentren in jedem einzelnen zu dem Rest der Gruppenmitglieder, wobei die Zentren als Sender betrachtet werden, die Energie zu den Zentren der anderen Gruppenmitglieder ausstrahlen. Dies wird die Schaffung von sieben großen Energiezentren zur Folge haben, welche die Gruppenzentren bilden werden, die von der Energie, die von jedem einzelnen übermittelt wird, gespeist und erleuchtet werden.
c. Die (bewusst unternommene) Verschmelzung der einzelnen Seele mit der Gruppenseele und infolgedessen eine bewusste Verbindung mit der Hierarchie, die ihrer inneren Natur nach, das Reich der Seelen ist.

Die erste Meditation wirkt auf die drei Zentren des einzelnen Jüngers und folglich auch auf seinen Astralkörper. Sie können - wenn sie miteinander verbunden, erweckt und funktionsfähig sind, und wenn die beiden Punkte im Solarplexus ausgeglichen und „erleuchtet“ sind, ein Wort, das ich im Zusammenhang mit den Zentren häufig verwenden werde - eine Antwort von den Liebesblättern des egoischen Lotos hervorrufen. Dies muss automatisch geschehen und braucht nicht als eine komplizierte technische Methode angesehen zu werden. Haltet die erforderliche Meditation gewissenhaft und korrekt, und die Resultate werden unwillkürlich folgen.

II. Die Technik der Arbeit der Vorbereitung für Einweihung für Euch zu entwickeln und Euch zu offenbaren. Ich habe dies früher schon erwähnt (in Band I, Seite 99, engl.): „Im Lauf der Zeit werde ich versuchen, zwischen den alten Techniken und den neuen Ausbildungsweisen dadurch eine Brücke zu schlagen, dass ich einen Teil der alten Techniken, die jetzt unbrauchbar werden, nutze und Euch Fingerzeige geben werde bezüglich der Art und der Methoden, angenommene Jünger in den Vorgängen der Einweihung, zu unterrichten.“

Ihr werdet daher bemerken, dass es meine Absicht ist, Euch solche Fingerzeige zu geben. Ich werde dies vom Gesichtspunkt der Einweihung und in Vorbereitung für die zweite oder dritte Einweihung tun. Erinnert Euch daran. Bisher habe ich Euch nicht von diesem besonderen Gesichtspunkt aus gelehrt, sondern habe Euch als angenommene Jünger in Ausbildung für Vorbereitung unterwiesen, was ein viel früheres Stadium ist. Diese Hinweise werde Ich Euch in den alten symbolischen Formeln vermitteln, die von Euch viel tiefes Nachdenken und eine Anstrengung erfordern werden, um die Intuition hervorzurufen und so zu [19] den drei Bedeutungen zu gelangen, die sie für Euch - und für Jünger wie Ihr es seid - haben. Buchstäblich haben sie sieben Bedeutungen, doch ich möchte Euch raten, Euch auf das Erfassen der ersten drei zu beschränken. Eine Bedeutung betrifft Eure Persönlichkeit und deutet gewisse Gehirn- und Denkvorstellungen an, die zur richtigen Kraftübertragung auf der physischen Ebene erforderlich sind, eins der ersten Dinge, die ein Eingeweihter meistern muss. Eine weitere Bedeutung betrifft die Seele, welche die Beziehung zur Hierarchie andeuten wird, so, wie die Bedeutung der Persönlichkeit die Beziehung zur Menschheit anzeigt. Schließlich haben sie eine noch höhere Bedeutung, die zu begreifen Euch außerordentlich schwerfallen wird, nach der Ihr aber streben müsst und die den bewussten Gebrauch der Antahkarana erforderlich machen wird. Ihr werdet deshalb verstehen, warum das Studium der Wissenschaft der Antahkarana einen Teil meiner Unterweisung dieser Gruppe bildet. Keine größere Einweihung kann empfangen werden, ehe die Antahkarana in gewissem Maß bewusst gebraucht wird.

Der angenommene Jünger erhält niemals detaillierte Informationen oder Anweisungen; er erhält keine Liste von Regeln, die sein tägliches Leben bestimmen sollen, und keine genauen Anweisungen, was er tun muss, um „die Einweihung zu erhalten“. Er erhält zu bestimmten „Zeitpunkten“, je nach seinem Erfolg, sein Bewusstsein zu erweitern, gewisse deutliche Fingerzeige. Diese Fingerzeige sind früher gegeben worden, ohne die Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass es Fingerzeige sind. Entweder erkannte der Jünger sie als solche und zog Nutzen daraus, oder er erfasste ihre Bedeutung nicht und verzögerte dadurch seinen Fortschritt. In diesem Gruppenexperiment, das ich durchführe, möchte ich dies ein wenig ändern, und ich werde Euch wissen lassen, welche Hinweise ich gebe, so dass die Gruppe gemeinsam davon profitieren kann - angeregt durch jede vorgestellte Idee - und so gemeinsam die überschattende Seele hervorrufen kann. Dies wird schließlich zu einem Einströmen von Licht aus der Geistigen Triade über die Antahkarana der Gruppe führen, die aus der „Regenbogenbrücke“ eines jeden Jüngers besteht.

III. In jedem von Euch ein gewisses Maß telepathischer Verbindung zu entwickeln, und zwar untereinander, mit mir, Eurem Meister, und mit dem hierarchischen Plan. Ein Meister kann seiner Gruppe so lange keine wirkliche Unterweisung geben (durch Anregung), bis die Jünger als einzelne eine echte Beziehung untereinander hergestellt haben, frei von aller Kritik (die stets die [20] telepathische Wechselwirkung unterbricht), eine Beziehung, die auf einem liebevollen Verständnis beruht, in dem sie, wieder als einzelne, nichts für das abgesonderte Ich fordern, sondern sich nur bemühen, einander und der Gruppe zu geben.

Das Obige betrifft Eure Beziehung zu mir, zur Hierarchie (in die man durch den Vorgang der Einweihung „eintritt“) und zueinander. Diese Beziehung, die auf die Fähigkeit hinweist, die Quellen der Kraft, der Liebe und des Lichts zu berühren, bringt als Folge den Dienst und die Arbeit für die Menschheit mit sich.

IV. Ich werde mich deshalb bemühen, Euch (und Jüngern überall) die Menschheit zu erklären, damit Euch ihre gegenwärtigen Probleme und augenblicklichen Möglichkeiten klar zum Bewusstsein kommen mögen und Ihr infolgedessen intelligent und verständnisvoll arbeiten könnt. Die Wissenschaft des Dienstes bedarf der Erklärung, und der Pfad des Menschen erfordert Verständnis. Die Haltung des Bewusstseins des Eingeweihten zu menschlichen Problemen ist mit derjenigen des gewöhnlichen Menschen nicht identisch. Ich möchte mich nicht mit Problemen befassen, die wir schon in den verschiedenen Flugschriften und in meinen Büchern betrachtet haben. Wir werden anfangen, sowohl die neue Welt, die neuen Gelegenheiten und die neuen Verwicklungen, als auch die neuen und zukünftigen Vereinfachungen im Leben und Sein zu studieren. Sie betreffen in erster Linie den Dienst des Eingeweihten; bisher haben wir nur den Dienst betrachtet, den Jünger, Aspiranten und Menschen guten Willens leisten können.

V. Ich werde Euch einige klare und bestimmte Unterweisungen hinsichtlich der Verwendung des Ätherkörpers geben. Dieser Körper der Lebenskraft oder Energie ist der Faktor, der letzten Endes die Tätigkeit des physischen Körpers bedingt. Er ist ein Initiator, denn es gibt keine körperliche Tätigkeit, wie wir sie verstehen, die nicht von irgendeiner Energie, die vom Ätherkörper stammt, angetrieben worden ist. Ein Verständnis für einige der Einweihungsvorgänge wird durch ein Verstehen des Körpers der Lebenskraft kommen. Der Ätherkörper ist das Organ, durch das sich Persönlichkeits- oder Seelenausdruck auf der physischen Ebene zeigt. Seine Kraft ruft die physische Form hervor. Die meisten Körper haben eine zweifache Fähigkeit, und zwar die der Invokation und der Evokation. Sie haben auch noch eine dritte Funktion: sie verankern oder konzentrieren Energie, wodurch sie einen Punkt der Spannung, der Krise und ein Zwischenstadium hervorrufen, die einem Vorgang der Kraftübertragung vorangehen. Denkt über diese Worte nach. Die sichtbare Erscheinung [21] und die darauffolgende Tätigkeit des physischen Körpers kann durch Evokation hervorgerufen werden, aber er hat keine Invokationsfähigkeit. Folglich ist er kein Prinzip (wie H.P.B. uns in der Geheimlehre mitteilt), sondern er ist im Grunde ein Automat. Der Ätherkörper ist invokativ und evokativ tätig, aber er scheidet auch, in Bezug auf die physische Ebene, Energie durch einen Prozess der Aneignung aus. Ein Studium dieser Dinge wird unsere Aufmerksamkeit auf die ganze Frage der Zentren richten, und wir wollen vom Gesichtspunkt der Invokation und der Evokation aus an dieses Thema herantreten.

Die Lehre über den Ätherkörper folgt natürlicherweise auf jegliche Anweisungen, die ich über die telepathische Kommunikation und die Manipulation der Energie durch den eingeweihten Jünger - über die Zentren, über die Gruppenzentren und - wenn er einen sehr hohen Entwicklungs- und Eingeweihtengrad hat - über die planetarischen Zentren geben kann. Ich habe Euch noch nicht viel zu diesem Thema gegeben, aber es gibt viel, was später gesagt werden wird. Ich werde es jedoch nur kurz und vorläufig behandeln, da die meisten Aspiranten und Jünger noch nicht bereit sind für dieses besondere Studium.

VI. Einmal im Jahr werde ich jedem einzelnen von Euch ein gewisses Maß von individueller Hilfe, persönlicher Unterweisung und individueller Meditation geben. Der Schlüssel für Euren nächsten Schritt, auf die Tür der Einweihung und der Gegenwart zu, wird von mir auch angedeutet werden. Dies werde ich jedes Jahr zur Zeit des Vollmonds im Mai (Stier) tun. Es mag zuweilen eine Analyse Eurer Gruppenbeziehung, der Wirkung, die Eure nationalen und rassischen Gedankenformen auf Euch ausüben, und auch der Vorzüge und Nachteile Eurer Persönlichkeits- und egoischen Strahlen notwendig machen. Ich werde mich bemühen, Euch auf Euren persönlichen Evolutionspunkt aufmerksam zu machen. Ich möchte Euch an dieser Stelle daran erinnern, dass diese sieben Strahlen, was Färbung und Erscheinungswirkung anbetrifft, gänzlich verschieden sind, und gleichzeitig bemerken, dass, nach dem Gesetz der okkulten Paradoxe, die sieben Herren des Seins (die sieben Strahlen) äußerst verschieden sind, aber ungetrennt bleiben.

VII. Wir machen auch den Versuch, den Ashram nach außen in Erscheinung zu bringen. Dies ist ein Bemühen, das, wenn es erfolgreich ist, das Vorspiel zu den Manifestationen der Hierarchie auf Erden sein wird. Dies ist eine der demnächst beabsichtigten Unternehmungen, falls und nachdem die Mächte des Lichts die Mächte des Bösen und des Angriffs in ihren „finsteren Wohnsitz“ zurückgetrieben [22] haben. Mit der Zeit werde ich Auskunft über die Arbeit in den Ashrams der Meister - ihren Plan, nach außen in Erscheinung zu treten, und schließlich über das In-Erscheinung-Treten der Hierarchie - übermitteln.

Solcher Art, mein Bruder, ist die uns gestellte Aufgabe. Aus allem, was von mir gesagt oder geschrieben werden mag, wird schließlich eine Abhandlung über Jüngerschaft hervorgehen, die im Neuen Zeitalter nützlich sein wird. Ihr seid an die Lehre des Fische-Zeitalters über dieses Thema und auch an die Auslegung dieses Zeitalters gewöhnt. Meine Arbeit besteht teilweise darin, anzufangen, die Methoden, das Verfahren und die Art der Unterweisungen anzudeuten, die das Wassermann-Zeitalter charakterisieren werden. Dies wird nur Aspiranten mit aufgeschlossenem Sinn möglich sein. Danach müsst Ihr streben.

Dies ist ein äußerst anspruchsvolles Programm, meine Brüder; es wird Eure höchste Fassungskraft und Ausdauer herausfordern, aber wenn Ihr es beharrlich verfolgt, wird es Eure Entwicklung beschleunigen; dies wird auch Gehorsam mit sich bringen. Im Grund sind wir damit beschäftigt, obgleich Ihr es kaum erkennen mögt, ein elementares Handbuch für Einweihung zusammenzustellen. Erwägt dies. Es wird viel Antagonismus hervorrufen und natürlich einen Aufruhr von Skepsis erwecken. Diejenigen, welche keine Notwendigkeit oder Möglichkeit für irgendeine Abänderung der hierarchischen Methoden sehen, und welche die Fundamentalisten der theosophischen Bewegung und die engen Theologen unter den Esoterikern sind, werden ein Geschrei erheben. Sie werden verärgert und verwirrt sein, aber sie können in diesem Leben keine weiteren Fortschritte machen, wenn sie ihren Blickwinkel nicht erweitern; sie müssen lernen, dass die Methoden und Techniken der Vergangenheit dazu dienten, die Persönlichkeit mit der Seele in Verbindung zu bringen, mit Prozessen der Charakterbildung, der Integration und der Ausrichtung sowie mit der Schaffung der Grundlage für das, was gegeben werden konnte, als die Menschheit ihre gegenwärtige Stufe erreichte.

Die vorbereitende Arbeit ist getan und hat sich als wirksam erwiesen; sie wird für diejenigen fortgesetzt, die sie benötigen, aber die weiter fortgeschrittene Arbeit kann exoterisch gemacht werden. Dieses geplante Bekanntgeben der Lehre muss fortwährend vor sich gehen. Es ist der Beweis der Hierarchie, dass die Krisenpunkte des Evolutionsvorgangs das vollbracht haben, was sie bezweckten, und sich als erfolgreich erwiesen haben. Diesen Krisenpunkten folgen stets „Offenbarungspunkte“, [23] und mit solchen Offenbarungspunkten sind wir gegenwärtig beschäftigt.

August 1942

MEINE BRÜDER!

Ich möchte Euch zunächst kurz an drei Punkte erinnern, die ich in meiner letzten Unterweisung aufstellte.

1. Dies ist mein letzter Versuch, jeden von Euch in dieser Verkörperung bis zu dem Punkt in Eurer geistigen Entwicklung zu bringen, der durchaus möglich wäre, wenn Ihr es wünschen würdet. Ob Ihr den Anforderungen gerecht werdet oder ob Ihr versagt, ist ganz Eure persönliche Angelegenheit. Jeder von Euch kann tätig oder untätig sein, je nachdem, wie es Euch am besten erscheint, aber ich möchte Euch daran erinnern, dass alles, was Ihr auch tun mögt, Eure Gruppe beeinflusst, entweder aufbauend oder nachteilig.

2. Es sind äußere Prozesse am Werk, die Auswirkungen innerer Vorgänge in Euren eigenen Seelen, im Ashram und in der Hierarchie selbst sind. Es ist meine Aufgabe, Euch dabei behilflich zu sein, die inneren und äußeren Ereignisse zu verschmelzen, um einen wahren Ausdruck der bestehenden Tatsachen in Eurem Leben, im Leben des Ashrams und in der Hierarchie herbeizuführen. Es ist Eure Aufgabe, in diesen drei Arten geistiger Ereignisse Empfindungsfähigkeit zu entwickeln.

3. Die Gruppe ist der wesentliche Faktor, und, wie ich gesagt habe, nimmt das individuelle Leben des Jüngers immer mehr ab, und sein Gruppenbewusstsein und seine Empfindungsfähigkeit werden stärker. Erinnert Euch daran, während Ihr die harte Lektion der Unpersönlichkeit meistert, eine Unpersönlichkeit, die ich, A.A.B. und (etwas, was so schwer zu lernen ist) Eure eigene Seele Euch gegenüber zeigen. Es ist eine Unpersönlichkeit, die Ihr selbst entwickeln und anwenden müsst, wenn Ihr erst einmal genug liebt. Liebe ist die Grundlage der Unpersönlichkeit.

Dies ist, wie ich Euch wiederholt gesagt habe, ein Versuch zur Gruppeneinweihung. Dies bedeutet, dass, obgleich jeder von Euch verschiedene Schritte in Übereinstimmung mit seiner persönlichen Entwicklungsstufe unternimmt, die Hierarchie gleichfalls eine neue Technik entwickelt, die, wenn sie vervollkommnet und verstanden wird, ganze Gruppeneinheiten ins Licht und in die „Arbeit am Plan“ einweihen [24] wird. Eine solche Gruppe muss aus Menschen bestehen, welche Einweihung empfangen haben. Da eins Eurer Gruppenmitglieder erst im nächsten Leben die erste Einweihung empfangen wird, ist es klar, dass die Gruppeneinweihung, auf die ich mich beziehe, nicht in diesem gegenwärtigen Zyklus stattfinden wird. Die anderen Gruppenmitglieder müssen auf ihn warten.

In jedem Fall sind sie auch noch nicht bereit dafür, und viel vorbereitende Arbeit muss geleistet werden; die Bewusstheit muss sich noch mehr entfalten, und die Empfindungsfähigkeit muss entwickelt werden, ehe ein gemeinsames Vorwärtsgehen, wie es die erwünschte Situation erfordert, möglich ist. Die Zeitanpassung bereitet dem Durchschnittsjünger große Schwierigkeiten. Entweder arbeitet er beständig unter einem Gefühl des Drucks und der Hast oder er „schlendert den Lebenspfad“ mit dem Gefühl entlang, dass die Evolution lange dauert, und weshalb sollte daher die Notwendigkeit zur Eile vorliegen? Nur sehr wenige arbeiten von jenem Gleichgewichtspunkt aus, der die sprunghafte, überstürzte Tätigkeit des intensiven Fanatikers oder das träge Vorwärtsgehen des erwachten Aspiranten verbietet. Ich möchte Euch bitten, über Zeit in Zusammenhang mit Eurer eigenen Seele nachzudenken und dabei die besonderen Möglichkeiten der gegenwärtigen Periode und die maßlose Not der Menschheit zu berücksichtigen. Viele sind noch zu sehr mit dem beschäftigt, was sie zu tun versuchen, mit ihrer eigenen Entwicklung und mit ihrer eigenen Fähigkeit oder Nicht-Fähigkeit zu helfen; aber gleichzeitig behandeln sie das Problem der Selbstzurückhaltung und der vollständigen Hingabe an ihre Mitmenschen nur unzureichend. „Was kann ich tun?“ ist ihnen weniger wichtig als „Was lerne ich, und ist der Meister mit mir zufrieden?“ Ich werde mit Euch zufrieden sein, wenn Ihr sowohl Euch selbst als auch mich in Eurem anstrengenden Dienst für die Menschheit vergessen habt.

Dienst, daran möchte ich Euch erinnern, ist ein wissenschaftlicher Vorgang, der allen Seelenkräften vollen Ausdruck auf der physischen Ebene verleiht. Dienst verursacht eine göttliche Manifestation oder das, was Ihr eine göttliche Inkarnation nennt. Wenn ein Mensch wirklich dient, wird er notgedrungen alle Quellen geistiger Kraft, geistigen Lichts und die ganze Weisheit und lenkende Kraft seiner Seele heranziehen, denn die Aufgabe, die getan werden soll, ist stets zu groß für die Persönlichkeit. Einige der größten Dienenden der Welt sind Männer und Frauen, die der geistigen Hierarchie sehr nahestehen und unter ihrer Leitung, Inspiration und Beeindruckung arbeiten, die aber nichts von der sogenannten esoterischen [25] Wissenschaft wissen, die Hierarchie nicht anerkennen und (in ihrem Gehirnbewusstsein) nichts von ihren Mitarbeitern, den Meistern der Weisheit, wissen. Eine der Tragödien der heutigen esoterischen Welt ist die große Menge an Fakten, die sich im Besitz der Esoterik-Studenten befindet, und die Anhäufung von Wissen über die Hierarchie und ihr Personal. In den Gedanken der Jünger verdrängen dieses Wissen und dieses Streben die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen. Dies bildet eins der Probleme, denen die Hierarchie gegenübersteht. Es ist tatsächlich ein Problem, das Gleichgewicht zu bewahren und nach beiden Seiten hin orientiert zu sein. Hinsichtlich der Mitteilung von geistigem Wissen stehen die Meister, die Schüler annehmen, zwei Problemen gegenüber:

1. Dem Problem des nicht erwachten Aspiranten.

2. Dem Problem des gelehrten Jüngers.

Verständnis und Weisheit müssen an Stelle von Unwissenheit und Wissen treten.

Insbesondere möchte ich über die Arbeit sprechen, von der ich wünsche, dass Ihr sie während des kommenden Jahres zur Zeit des Vollmonds tut. Dieser Aspekt Eurer Arbeit sollte immer mächtiger und interessanter werden. Ich betrachte sie als von äußerster Wichtigkeit im Gruppenbemühen, und wenn ich, Euer Lehrer und Freund (unter dem Druck der gegenwärtigen Weltgelegenheit) die Zeit erübrigen kann, der Gruppe auf diese besondere Weise zu helfen, ist es sicher nicht zu viel verlangt, dass mir entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Vielleicht mag einigen von Euch die Zweckmäßigkeit des Versuchs klarer werden, wenn ich Euch die interessante Tatsache mitteile, dass es zur Zeit des Vollmonds fast ist, als ob sich eine Tür plötzlich weit öffnet, die sonst geschlossen ist. Durch jene Tür ist Eintritt möglich; durch jene Tür oder Öffnung kann ein Kontakt mit Energien hergestellt werden, die sonst ausgeschlossen sind; durch jene Tür können Annäherungen an die planetarische Hierarchie und die Wirklichkeit unternommen werden, die zu anderen Zeiten nicht möglich sind. Mit dieser Feststellung gebe ich Euch die groben Umrisse einer Wissenschaft der Annäherung, die - bis heute - selbst fortgeschrittenen Jüngern wenig bekannt war, die jedoch [26] während des Neuen Zeitalters entwickelt werden soll. Sie ist ein Teil der wahren Technik des Pfades, die jetzt in Erscheinung tritt.

Ich möchte Eure Arbeit im Zusammenhang mit Eurem Vollmondkontakt ein wenig ändern. Ich bitte Euch, zwei Tage vor dem Vollmond damit zu beginnen, jene innere Haltung der ausgeglichenen Sammlung zu kultivieren, die das richtige Fundament für die weitere Arbeit legt und die dazu beiträgt, den Fokus der Aufmerksamkeit von der objektiven auf die subjektive Arbeit zu verlagern. Es ist mehr eine Haltung als eine Tätigkeit. Denkt über diesen Ausdruck nach. Es ist ein Bewusstseinszustand, der aufrechterhalten werden kann, was auch immer die äußere Tätigkeit oder die äußeren Interessen sein mögen; kein äußeres Stillschweigen oder ein Aufhören des normalen Verhaltens sind erforderlich. Es ist Teil der Ausbildung, die zum Ziel hat, dass der Jünger ein Doppelleben führt - ein Leben der aktiven Teilnahme am Weltgeschehen und ein Leben der intensiven mentalen und geistigen Vertiefung.