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ZWEITER ABSCHNITT - UNTERWEISUNGEN ÜBER MEDITATION - TEIL 4

Diese Meditation bereitet den Jünger, wenn sie geübt, verstanden und zur Vollendung gebracht wird, für die Arbeit vor, die er später als Meister oder Eingeweihter tun wird. Er wird in Übereinstimmung mit dem Plan Energien handhaben; er wird dann solche Energien von seinem eigenen Platz innerhalb des Ashrams aus lenken, indem er seinen eigenen Ätherkörper als ausführenden Faktor gebraucht. Er muss folglich mit den Energien anfangen, die durch seine eigenen Zentren arbeiten, ehe er dazu übergehen kann, ashramische Kraft vom Ort aus durch sie zu leiten, auf den als das Herzzentrum der Hierarchie bezug genommen wird. Symbolisch gesprochen befindet sich in jedem Haupt- und Nebenashram ein Herzzentrum, und diese Herzzentren ergiessen ihre Energie durch das zentrale Zentrum in der Hierarchie; es wird als Energiereservoir gebraucht. Jünger müssen lernen, mit dieser reinen Energie der Liebe zu arbeiten, so wie sie sich mit den Kräften des eigenen Strahls des Jüngers verbindet; dieser färbt wiederum den Ashram, an den er angegliedert ist, ein wenig.

Es ist deshalb erforderlich, dass ihr euer Denken über die Meditation, die oben gegeben worden ist, erweitert, damit sie ihrer Natur und ihrer Wirkung nach ashramisch werden möge. Dadurch werdet ihr darin ausgebildet, das Herz zu gebrauchen und mit den Herzzentren [182] und durch diese - wo auch immer sie in Manifestation zu finden sind - zu arbeiten. Ich habe euch hier einen äusserst wertvollen Fingerzeig und Auskunftspunkt gegeben. In diesem Zusammenhang ist es wertvoll, sich daran zu erinnern, dass die erste Meditation Beziehung zum Herzzentrum in der Wirbelsäule hat und dass die zweite Meditation nur dann wirkungsvoll ist, wenn der Jünger mit dem Herzzentrum im Kopf arbeiten kann. Sobald dies möglich wird, werden dem Jünger drei Dinge klar:

1. Die Beziehung des Herzzentrums zur zwölfblättrigen Lotosblume im Kopf.

2. Die Notwendigkeit, die Energie der Liebe (das Ergebnis der Tätigkeit des Herzzentrums) über das Ajnazentrum zum Dienst der Menschheit zu lenken.

3. Die Errichtung eines Dreiecks im Ätherkörper, bestehend aus einer Energielinie zwischen:

a. Der zwölfblättrigen Lotosblume im Kopf,

b. Dieser Lotosblume und dem Ajnazentrum,

c. Dem Ajnazentrum und dem Herzzentrum. Dies bringt ein eigenartiges Dreieck hervor:

(12 blättrige Lotosblume, Ajnazentrum, Herzzentrum)

Dies ist in Wirklichkeit mehr ein Empfangstrichters als ein Dreieck.

Dies ist auch das erste esoterische Energiedreieck, das der Jünger erschafft. Später kommt die Erschaffung eines geistigen Dreiecks im Kopf zwischen:

a. dem Ajnazentrum und der tausendblättrigen Lotosblume. Dies wird physisch vermittels der Zirbeldrüse und dem Hirnanhang wirksam;

[183]

b. der tausendblättrigen Lotosblume und jenem Brennpunkt oder Energieknotenpunkt, der sich im verlängerten Rückenmark befindet und der das Alta-Major-Zentrum genannt wird. Dieses Zentrum wird physisch durch die Halsschlagaderdrüse wirksam;

c. dem Alta-Major-Zentrum und dem Ajnazentrum.

Ihr erhaltet daher ein weiteres Dreieck folgender Art:

 

Hier findet ihr daher einige der Begriffe, die in dieser zweiten Meditation enthalten sind; sie deuten ein freies, anpassungsfähiges und bewegliches Zwischenspiel zwischen allen betroffenen Zentren an.

Meditation III                 Gleichschaltung                   Art des Kontakts

Diese tief esoterische Gleichschaltungsübung soll einen Zustand einer okkulteren und allgemeineren Gleichschaltung vorbereiten; der wirksame Gebrauch der neuen Grossen Invokation wird diese Gleichschaltung zum Ausdruck bringen. In dieser dritten Meditation tritt der Mensch, der geistige Mensch, der in der Seele verankert ist, in enge Fühlung (die schliesslich zur Verschmelzung führt) mit der geistigen Triade, der Widerspiegelung der Monade. Dies geschieht durch die Gleichschaltung von Herz, Denkaspekt und Willen. Auf diese Weise wird ein Weltdiener erschaffen. Diese Gleichschaltungsübung wird (wenn sie richtig und beharrlich befolgt wird) als Meister auf der physischen Ebene zum Ausdruck gebracht werden. Sie muss unfehlbar den Eingeweihten hervorbringen. Sie «versiegelt für ihn die Tür zum Übel», im Sinn der Persönlichkeit. Die Invokation wird, wenn sie von der Menschheit richtig gebraucht und wenn sie zum Weltgebet wird, die Menschheit - als Ganzes - in den Stand setzen, Licht und Liebe und Kraft auszudrücken und auch die Tür zum Übel zu versiegeln, wobei ich hier das Wort «Übel» in einem viel breiteren und weiteren Sinn gebrauche, als wenn es individuell gebraucht wird. Alle diese Ergebnisse [184] werden - individuell und allgemein - durch richtige Gleichschaltung herbeigeführt.

Wie ihr wisst, meine Brüder, ist neun die Zahl der Einweihung. Sie setzt Gleichschaltung von drei verschiedenen Dreiheiten voraus:

1. Die dreifache Persönlichkeit.

2. Die drei Aspekte der Seele.

3. Die geistige Triade.

Wenn diese alle richtig gleichgeschaltet worden sind und die sich daraus ergebende Ganzheit stabilisiert und gänzlich akzeptiert worden ist, wird der Jünger zum Meister; dann ist er bereit, den Weg der höheren Evolution zu betreten. Es besteht dann ein direkter Kontaktkanal - so oft er für den Dienst benötigt und gewünscht wird - mit dem physischen Gehirn sowie eine Gleichschaltung oder unbehinderte Verbindung zwischen:

1. Dem Jünger und der Menschheit

Dem Kehl- oder schöpferischen Zentrum im planetarischen Sinn.

2. Dem Jünger und der Hierarchie

Dem Herzzentrum des planetarischen Logos.

3. Dem Jünger und Shamballa

Dem Kopfzentrum des planetarischen Logos.

Dies sind grosse und tiefe esoterische Tatsachen. Der Gebrauch der Invokation wird gleichfalls Menschenwesen innerhalb des Wirkungsbereichs der Menschheit selbst zueinander in Beziehung bringen; sie wird das menschliche Zentrum mit der Hierarchie in Verbindung bringen, indem sie eine unbeschränkte Wechselbeziehung zwischen ihnen beiden hervorruft und dadurch die Erscheinung des Reichs Gottes auf Erden möglich macht.

Meditation IV                       Geistige Lebendigkeit                         Ashramische Beziehung

Als ich euch diese Meditation zuwies, machte ich eine Bemerkung von grösserer Bedeutung. Ich sagte, dass diese Meditation die erste von mir gegebene Meditation sei, die den Jünger in die wahre esoterische Welt führt. Sie betrifft seine Beziehung zu jenem Wirbel besonderer Energie, den wir einen Ashram nennen. Sie soll daher den [185] Jünger lehren, wie er Energie absorbieren und was er an Energie zum Ganzen beitragen kann; sie tut dies nicht dadurch, dass sie die Arten und Aufnahmen von Übertragung andeutet, sondern dadurch, dass sie die Herstellung einer geistigen Lebendigkeit zur beständigen Gewohnheit macht. Besonders ein Satz war ein Schlüssel zu meinen Erläuterungen: «Es ist erforderlich, dass Jünger eine stabile Erkenntnis von Beziehung und Haltung in ihr Gehirnbewusstsein einbauen». Soviel vom Leben des Jüngers bleibt esoterisch unter der Oberfläche und fast gänzlich subjektiv, selbst wenn er als sein verdientes Recht in einem Ashram aufgenommen worden ist. Der Eisberg ist bei weitem das beste Symbol dafür. Sein Wissen und seine Fähigkeiten und seine geistigen Befähigungen werden nicht zu einer praktischen Demonstration im täglichen Leben, wie sie es sollten. Es ist nicht beabsichtigt, dass esoterische Erkenntnisse euer geistiges Leben in grössere und zunehmende Subjektivität treiben sollen; das Ziel ist nicht ein innerlicheres Leben und eine Ausbildung, die euch zu einem wahrhaft nach innen gerichteten Menschen und folglich zu einem reinen Mystiker macht. Genau das Gegenteil ist beabsichtigt; alles, was der Jünger im wesentlichen auf den inneren Ebenen ist, muss objektiv werden; auf diese Weise wird seine geistige Lebendigkeit zur Alltagsangelegenheit.

Gerade hier beginnt das Doppelleben der Jüngerschaft und demonstriert gleichzeitig seine wesentliche Einheit. Der Jünger wird äusserlich wirkungsvoll. Sein ashramisches Bewusstsein und seine Fähigkeit, als Jünger oder Eingeweihter zu funktionieren, müssen mit seinem umgewandelten Persönlichkeitsleben verschmolzen werden, bis allmählich «die Zwei der Eine werden». Letzten Endes ist Jüngerschaft das Erkennen eines gewissen Verschmelzungsstadiums (zuerst elementar) seitens des Meisters, und dann bildet er ihn aus und leitet einen Prozess ein, der eine noch engere Verschmelzung hervorruft. Dies sollte die hier gegebene Meditation erleichtern.

Meditation V                        Niederschlag                          Empfang

Jede dieser Meditationen bringt den Jünger, der sie ausführt, zu tieferer Einsicht oder sollte es tun, wenn er richtig an sie herantritt und sie korrekt gebraucht. Eine der Hauptaufgaben der vereinigten Hierarchie besteht darin, der Menschheit die grundlegenden göttlichen Ideen darzubieten; auf diese Weise formen sie menschliche Ideale und schaffen infolgedessen mit der Zeit ihre jeweilige Zivilisation und versorgen sie somit mit einem Feld für [186] ihre Kultur. Die Kultur kommt dem Ideal näher als ihre Zivilisation.

Jüngern müssen diese Arbeit der Darbietung und die Beziehung zwischen Zeit und Ereignis gelehrt werden. Jeder Arbeiter für die Hierarchie muss einen Sinn dafür entwickeln, den rechten Zeitpunkt zu ergreifen. Ehe ihm dies jedoch möglich ist, muss er selbst Ideen erkennen und mit ihnen arbeiten, er muss lernen, auf welche Weise er sich jener «Regenwolke erkennbarer Dinge» (auf die Patanjali sich bezieht) nähern und daraufhin Gebrauch von ihr machen kann, und später, wie diese Ideen, mit denen er in Berührung gekommen ist, in praktische Ideale übertragen werden. Im Lauf der Zeit wird diese «Regenwolke» allgemeiner erkannt werden; Wissenschaftler werden anfangen zu erkennen, dass sie die wahre Quelle oder der Ursprung aller Ideen und der Inspiration ist, die ihre Arbeit möglich macht; sie werden eine Technik gelenkter Konzentration entwickeln, die es ihnen ermöglichen wird, jene Ideenquelle zu erreichen und sich ihr Vorhandensein nutzbar zu machen.

Solche Ideen werden gewöhnlich zunächst in Form von unklaren Wahrnehmungen oder nebelhaften Prophezeiungen berührt; wenn Geistliche irgendeiner Weltreligion mit ihr in Verbindung kommen, erhalten diese Ideen normalerweise eine viel zu buchstäbliche und daher irreführende Auslegung. Dies ist für viel Elend in der Welt verantwortlich gewesen. Die wissenschaftliche Methode bewahrt den Wissenschaftler vor dieser Art von Irrtum.

Ein Teil meiner Aufgabe innerhalb meines Ashrams besteht darin, Jünger darin auszubilden, die neuen zum Vorschein kommenden Ideen zu erkennen und sie in die Begriffe zu übertragen, die das menschliche Denken in dem unmittelbar bevorstehenden Zyklus bedingen werden. Das zweite Stadium dieser Ausbildung umfasst die Entwicklung des Sinns für das Ergreifen des richtigen Zeitpunkts. Dies wird es verhindern, dass der Jünger überstürzt oder voreilig handelt; es wird ihm den Schlüssel zu der tatsächlichen Bedeutung des Ewigen Jetzt - der Synthese von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geben. Daraufhin wird ihn die Kunst des Niederschlagens oder die Art, diese Ideen in das Denken der Intellektuellen in der Welt zu übermitteln, gelehrt werden. Durch diese konkreten und empfänglichen Denker werden die dargebotenen Ideen in Ideale umgewandelt, und dann wird die Aufmerksamkeit der Menschheit auf sie gelenkt. Die Stellung und Verantwortlichkeit der Intelligenz wird noch nicht voll gewürdigt, noch hat sie ihre Aufgaben wirklich auf sich genommen oder ihre bestimmte Bedeutung erkannt. Mit ihrer Arbeit und ihrer Art, den Massen der [187] Menschen überall das Ideal darzubieten, hat der Jünger nichts zu tun. Seine Arbeit befasst sich in erster Linie mit den fortgeschrittenen bahnbrechenden Denkern und nicht mit den fordernden Massen. Ich möchte euch bitten, dessen eingedenk zu sein.

Aus diesem Grund habe ich euch auch, als ich euch die fünfte Meditation gab, zwölf Worte zur meditativen Betrachtung gegeben. Sie sollten euer abstraktes Denken hervorrufen, und es war nicht beabsichtigt, dass ihr auf der Hand liegender Sinn und ihre Bedeutung in eurem Denken eine Rolle spielen sollten. Wenn ihr später diese Worte nochmals durchseht, möchte ich, dass ihr sie folgendermassen betrachtet:

1. Als Verkörperung des Gesichtspunkts der geistigen Triade.

2. Als Teil der Arbeit, die euch in bezug auf das Vorwärtsführen der Menschheit übertragen worden ist. Diese Worte haben neue und prophetische Bedeutungen, und ihr müsst selbst entdecken, worin sie bestehen.

Dies habt ihr noch nicht getan, und ihr habt über diese Worte auf keine dieser beiden Arten wirklich meditiert. Es ist erforderlich, dass eure Meditationstechnik in diesen beiden Richtungen umgestellt wird. Eure ganze Meditationsarbeit ist zu konkret. Da sind die zwölf Worte, die ich euch früher gegeben habe. Bitte, benutzt jeden Monat eins von ihnen in eurer Meditationsarbeit.

Meditation VI                       Die Neue Invokation                           Geistiger Zufluss

Ich frage mich, mein Bruder, ob du die Tragweite der Bedeutung dieser Darbietung einer kosmischen, planetarischen und individuellen Gleichschaltungsübung, eines Gebets oder einer Invokation begriffen hast. Sie macht als Ergebnis ihres richtigen Gebrauchs ein geistiges Hereinströmen direkt ins Herz der Menschheit hinein und von den höchsten Quellen aus möglich. Aller vorhergehende Unterricht, den ihr erhalten habt, und alle eure frühere Meditationsarbeit dienten einfach als eine elementare Vorbereitung für den Empfang dieses letzten Teils oder dieser Schlussstrophe der grossen hierarchischen «Invokation für Kraft und Licht». Dadurch, dass ihr diese Invokation erhalten habt, durch ihren Gebrauch und ihre Verteilung, habt ihr an einem grossen kosmischen Ereignis von [188] ungeheurer Bedeutung teilgenommen. Die Absicht dieser Invokation ist folgende:

1. Das unvollkommene Massenverlangen der Menschheit auf dem höchstmöglichen Niveau zu konzentrieren.

2. Einen grossen invokativen Zyklus in Gang zu setzen, in dem Invokation die beiden bisher gebrauchten Methoden des Gebets und der Meditation vereinigt, verschmilzt und zusammenbringt.

3. Der Welt ein neues Gebet zu geben.

Diese Meditation oder Invokation ist ihrem Wesen nach ein Gebet. Sie kann jedoch mit tiefgehender Wirksamkeit gebraucht werden, in erster Linie von denjenigen, die etwas von Meditation verstehen; sie haben einen besonderen und eigentümlichen Vorteil gegenüber dem Durchschnittsmenschen, der daran gewöhnt ist, zu beten, weil die Meditationstechnik den Faktor mentaler Konzentration und einer intensiven Einstellung hereinbringt. Der ausgebildete Jünger kann diese Invokation daher gleichzeitig auf mehreren Stufen gebrauchen.

Diese Invokation ist jedoch keine Meditationsübung; sie ist ihrem Wesen nach ein Gebet, das höchstes Verlangen, Aspiration und geistige Forderung direkt von der Seele der Menschheit selbst durch Synthese verbindet. So muss sie gebraucht werden. Wenn der ausgebildete Jünger oder der in der Ausbildung stehende Aspirant sie gebraucht, dann wird er die Haltung der Meditation einnehmen, d.h. eine Haltung der Konzentration, geistiger Lenkung und Empfangsbereitschaft. Dann wird er beten. Die Haltung des okkulten Schülers, der alle alten religiösen Bräuche voller Widerwillen über Bord geworfen hat und glaubt, dass er das Beten nicht mehr nötig hat und es nicht mehr verwenden kann, oder dass er in eine höhere Phase, nämlich die der Meditation eingetreten ist, ist nicht richtig. Tatsächlich gebraucht er beide nach Willen und Bedarf. Im Zusammenhang mit der Invokation nimmt er die Haltung der Meditation ein (eine innere mentale Haltung und feste Annahme), gebraucht jedoch die Methode des Gebets, die, wenn frei von jeglicher Beziehung zu dem abgesonderten Ich, ein mächtiges Mittel ist, rechte geistige und menschliche Beziehungen herzustellen und aufrecht zu erhalten. Wenn er in der Haltung der Meditation ist und das Werkzeug des Gebets gebraucht (mittels der Invokation), dann stellt er eine Beziehung zur Masse der Menschheit her, die sonst nicht möglich ist, er kann dann ihren erkannten, wenn auch [189] unausgesprochenen Bedürfnissen Ausdruck verleihen, und gleichfalls verbindet er sich mit der Hierarchie, die von der kosmischen Astralebene aus, jedoch - durch den Gebrauch der planetarischen Antahkarana - auch auf buddhisch-mentalen Ebenen arbeitet und die durch das Verlangen der Masse der Menschen herbeigerufen wird.

Meditation VII                    Das Kreuz                   Geistige Stellung

Es ist eine okkulte Binsenwahrheit zu sagen, dass der Jünger auf dem Fixen Kreuz des Himmels gekreuzigt ist. Er ist stets bereit, dies anzuerkennen, denn er weiss aus bitterer Erfahrung, wie wahr es ist; er lebt in der Erkenntnis, dass das Leben des Jüngers schwer ist und seine Erfordernisse unvermeidlich sind. Seltsamerweise beruht ein gut Teil dieser Erkenntnis auf einem unbewussten Selbstbedauern, über das er sich selbst nicht klar ist. Um diese unerkannte Gedankenverfassung abzustellen, soll diese Meditation des Jüngers lehren, mit wohlerwogener Absicht sein eigenes Kreuz zu erschaffen und auf diese Weise seine Idee (wiederum unerkannt) beseitigen, dass das Kreuz das Resultat seines Entwicklungspunktes ist, dass es ihm durch astrologische Bedingungen auferlegt worden ist und dass die Herren des Karmas dadurch arbeiten und von ihm den vollen Preis für alle vergangenen Missetaten erheischen. Dies ist in Wahrheit nicht der Fall.

Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass ein Mensch in einen Ashram zugelassen worden ist, hat er bereits sehr viel seines Karmas, sowohl das gute als auch das schlechten abgearbeitet und ist nun bereit, sein eigenes Kreuz zu bauen, auf dem er seinen Platz einnimmt - mit segnend ausgebreiteten Händen. Das ist die Idee, die dieser siebenten Meditation über die senkrechte und waagrechte Stellung des praktisch tätigen Jüngers zugrundeliegt. In dieser Meditation habt ihr daher:

Das senkrechte Leben

1. Gott oder die göttliche Wirklichkeit, die durch alle Formen verschleiert wird.

2. Den Gegenpol davon, d.h. die Materie, in der diese göttliche Natur ausgedrückt wird.

3. Die Methode dieser Offenbarung, auf Strahlentendenz beruhend.

[190]

4. Den Gegenpol, d.h. das erreichte Ziel. Der ausgebildete Jünger arbeitet stets vom Standpunkt des erreichten Ziels, des erlangten Erfolgs. Diese Haltung nimmt er in bezug auf sich selbst ein, den dienenden Jünger, und auf die zu leistende Arbeit.

Das waagrechte Leben

1. Einheit. Als Ergebnis seines erfolgreichen senkrechten Lebens fühlt sich der Jünger eins mit allem Leben in allen Formen und insbesondere mit der Menschheit.

2. Dies wirkt sich naturgemäss als Verständnis aus. Weil absolut keine Schranken vorhanden sind und auch keine Vorstellung eines Unterschieds besteht, kann der Jünger sich auf das Leben in allen Formen einstellen und daher eine alles einbeziehende Haltung, im umfassendsten Sinn des Wortes, annehmen.

3. Seine Motivierung ist guter Wille, der eine wachsende Macht ist, sobald der Wille zum Guten (mit dem er im ashramischen Leben in Berührung kommt) anfängt, ihn zu beeinflussen. Denkt über diese Feststellung nach. Der gute Wille der Massen beruht auf einer innewohnenden göttlichen Tendenz; derjenige des Jüngers beruht auf Wissen und auf einer Empfänglichkeit für gewisse Energien aus Shamballa.

4. Dieser gute Wille ruft - wenn er ausgelöst wird - einen normalen Ausdruck auf der physischen Ebene hervor.

Ihr habt folglich die Kreuze (+ X), die - wenn sie übereinandergelegt werden, ein höchst interessantes Diagramm für das Leben des Jüngers ergeben. Diese Meditation liefert daher eine vollständige und abgerundete Form, die der Jünger verfolgen sollte; sie wird viele Jahre lang hinreichend für ihn sein. Ich habe euch in der obigen Analyse nur einige Fingerzeige gegeben, aber ihr könnt eine viel tiefere Einsicht über diesen Gegenstand erlangen, wenn ihr euch entschieden darüber klar werdet, dass euer tägliches Leben auf einer senkrechten Haltung und einer waagrechten Wirksamkeit begründet ist.

In diesen sieben Meditationen, meine Brüder, findet ihr alles, was ihr braucht, um in eurem eigenen Leben und auch im Gruppenleben - das gegenwärtig subjektiv funktioniert - Fortschritte zu machen. Wenn ihr diese Meditationen in den kommenden Jahren [191] sorgfältig befolgt, dann werdet ihr finden, dass sie zu einer Erweiterung eures Dienstes führen werden, der (was die Mehrzahl von euch anbelangt) nicht von grosser Bedeutung gewesen ist.

Diese sieben Meditationen ergeben eine vollkommene Synthese von Erkenntnissen, von Entfaltung und geistiger Lenkung; wenn sie sorgfältig befolgt werden, dann werden sie Selbstsucht ausscheiden und ashramische Qualität einbauen.

ELFTER TEIL

In unserer letzten Unterweisungsserie habe ich alle Meditationen (sieben an der Zahl), die ich der Gruppe gegeben habe, zusammengefasst. Ich versuchte, euch die Aufeinanderfolge kritischer Punkte im Leben des Menschen, der in der Ausbildung für die Einweihung ist, zu zeigen. Die letzte dieser Meditationen hiess: Das Kreuz als Ausdruck des senkrechten und des waagrechten Lebens. Dies wurde durch zwei Kreuze dargestellt:

Zu diesen zwei Symbolen des Lebens des Jüngers suche ich jetzt ein weiteres hinzuzufügen, das ein Symbol für die Haltung ist, die ihr während des Zyklus festhalten solltet, in den ihr jetzt eintretet.

Ihr werdet sehen, dass ich die zwei Kreuze des senkrechten und des waagrechten Lebens mit dem Kreuz der Menschheit verbunden und auch an der Spitze von allen dreien einen Kreis hinzugefügt [192] habe. Was bedeutet dies, mein Bruder? Es bezeichnet folgendes:

1. Dass das senkrechte Leben des geistigen Kontakts mit dem Ashram durch Meditation, Gebet und Konzentration beständig aufrecht erhalten wird.

2. Dass das waagrechte Leben des Dienstes ebenso sorgfältig bewahrt wird und dass ein beständiger Strom geplanter Energie an alle diejenigen hinausgeht, die Hilfe brauchen.

3. Das lange Glied des dreifachen Kreuzes versinnbildlicht dem Jünger, dass er bis in die tiefsten Tiefen des menschlichen Lebens hinabgehen muss, um die Massen auf die Wiedererscheinung des Christus und das In-Erscheinung-Treten der Hierarchie vorzubereiten.

4. Der Kreis an der Spitze des Kreuzes veranschaulicht den «Sitz des Bewusstseins des Jüngers». Sein Leben gedanklicher Vertiefung, beständiger Bewusstheit und die unaufhörliche Konzentration seiner Aufmerksamkeit sind höher als das senkrechte Leben des Aspiranten, als das waagrechte Leben des Dienstes und deuten das Mass seiner bewussten Tätigkeit im Ashram an. Vergesst nicht, dass ein Ashram in der Hierarchie auf einer höheren Ebene als derjenige der Seele ist.

Er ist deshalb auf drei Tätigkeitsebenen gleichzeitig lebensbewusst und tätig und ist dabei, die drei göttlichen Aspekte zu zeigen, soweit er dazu fähig ist und sein Jüngerschaftsgrad ihm dies erlaubt: den Aspekt des Willens, der seine Arbeit innerhalb der Hierarchie in bezug auf die kommende grosse Bewegung beherrscht; den Aspekt der Liebe, die sein senkrechtes Leben beherrscht und geistige Standhaftigkeit innerhalb der Form hervorruft; den Intelligenzaspekt, [193] der sein waagrechtes Leben beherrscht und ihn zu einem weisen Diener seiner Mitmenschen macht. Schliesslich versinnbildlicht die lange Linie, die vom strahlenden geistigen Brennpunkt ausgeht, den Pfad vom höchsten Punkt, den der Jünger erreicht hat, bis zum tiefsten Punkt des Dienstes.

Ihr werdet auch bemerken, dass der untergeordnete Brennpunkt in diesem Symbol dort erscheint, wo alle Linien einander begegnen und sich kreuzen. Dieser Punkt stellt die Persönlichkeit des Jüngers dar, in welche die höhere Strahlung hineinfliessen muss und von der geistige Energie nach allen Seiten hin ausströmt. Wenn ihr dies eine Zeitlang studiert und darüber nachdenkt, wird es euch auch einleuchten, dass nur derjenige Mensch dies Kreuz richtig auf sich nimmt (oder dass es nur für denjenigen symbolisch ist), der die Antahkarana gebaut hat (oder bei dem sie im Bau befindlich ist). Wo jene Brücke nicht erschaffen worden ist, kann das Bewusstsein des Jüngers nicht seinen Brennpunkt im Ashram oder auf der intuitiven Bewusstseinsebene haben.

Ihr könnt daher sehen, warum ich die Lehre über die Antahkarana ausgegeben habe. Ich habe es getan, damit die Vollendung der Antahkarana systematisch und wissenschaftlich von euch ausgeführt werden könnte. Ich werde deshalb diese Unterweisungen hier nicht wiederholen; ihr habt sie und solltet sie sorgfältig befolgen und dabei berücksichtigen, dass ihr die Lücke zwischen der Persönlichkeit und der geistigen Triade wenigstens bis zu einem gewissen Grad überbrückt habt und dass es notwendig ist, dass ihr die Regenbogenbrücke vollendet und stärkt, um sie dann mit Leichtigkeit zu gebrauchen.

Die Symbologie der Antahkarana neigt dazu, das Verständnis für ihr wirkliches Wesen ausserordentlich zu erschweren. Darf ich euch daran erinnern, dass ebenso, wie die Seele keine zwölfblättrige Lotosblume ist, die in mentaler Substanz herumschwebt, sondern in Wirklichkeit ein Wirbel von Kraft oder zwölf Energien ist, der durch den Willen der geistigen Wesenheit (der Monade auf ihrer eigenen Ebene) zusammengehalten wird, die Antahkarana gleichfalls keine Reihe von Energiefäden ist, die von der seelenerfüllten Persönlichkeit langsam gewoben werden und denen entsprechende Fäden, die von der geistigen Triade ausgesandt werden, entgegenkommen, sondern dass sie in Wirklichkeit ein Bewusstseinszustand ist. Diese Symbole sind wahre und lebenserfüllte Formen, die durch die Gedankenkraft des Jüngers erschaffen werden, die aber - in Zeit und Raum - keine wahre Existenz besitzen. Die [194] einzige wahre Existenz ist die Monade auf ihrer eigenen Ebene, aktiver, ausdrucksvoller, in Erscheinung tretender Wille, tätige Liebe, die Beziehungen herstellt, und gleichfalls aktive Intelligenz im Gebrauch der beiden höheren Energien. Es darf nicht vergessen werden, dass die Energie der Intelligenz, die im Denkaspekt konzentriert ist, das Werkzeug oder Hilfsorgan der anderen beiden monadischen Energien ist.

H. P. B. lehrte, dass die Antahkarana in erster Linie ein Energiekanal sei, der Formen und ihre Kräfte mit ihren Ursprungsquellen in Beziehung bringt, und dass der Lebensfaden notwendigerweise die Mentalebene (mit ihren Denkaspekten) durchquert und Monade, Seele und Persönlichkeit zu einem lebendigen Ganzen verbindet. Technisch gesprochen, besteht daher keine Notwendigkeit für die sogenannte Brücke, abgesehen von einem wichtigen Faktor: Seitens der seelendurchdrungenen Persönlichkeit besteht eine entschiedene Bewusstseinslücke zwischen dem niederen und dem abstrakten Denkaspekt. Der höhere Denkaspekt (welcher der niedrigste Aspekt der geistigen Triade ist) kann als Tür angesehen werden, die dem Bewusstsein der seelendurchdrungenen Persönlichkeit Einlass in ein höheres Gebiet des Kontakts und der Bewusstheit gewährt. Aber wiederum - wie ihr gut erkennen könnt - ist dies nichts als Symbolik; keine Tür ist vorhanden, sondern einfach ein Symbol, das Mittel und Wege zum Eintritt andeutet.

In der gesamten Entwicklung des geistigen Menschen durch physische Verkörperung während unzähliger Hunderter von Leben besteht der ganze Vorgang einfach in einer Erweiterung des Bewusstseins und der Erlangung - in natürlicher Folge und Stufe für Stufe - einer immer umfassenderen Bewusstheit. Es ist gut, dies zu berücksichtigen, denn schliesslich wird diese ganze sinnbildliche Darstellung der Wirklichkeit Platz machen. Die Aufgabe - und es ist eine wirkliche Aufgabe -, die Antahkarana zu bauen und das zu erschaffen, was die Lücke überbrücken wird, ist in Wirklichkeit das geplante und bewusste Bemühen, das konzentrierte Denken des geistigen Menschen von der unteren Mentalebene in Gebiete zu projektieren, die instinktiv geahnt, aber nicht berührt worden sind; dies macht es erforderlich, die Gesamtheit der Bewusstheit, die von der Seele bereits mehrfach entwickelt und schon «erleuchtet» worden ist, zu gebrauchen und sie mit wohlüberlegter Absicht immer empfänglicher für die konzentrierte Tätigkeit der Welt der höheren geistigen Wirklichkeiten zu machen; es handelt sich um das Lenken des Stroms bewussten Denkens auf die geahnte und theoretisch anerkannte Welt der Meister hin, zu der geistigen Triade und schliesslich nach Shamballa. Jünger sollten dessen eingedenk sein, dass der höhere Weg der Evolution viel einfacher ist als der [195] untere, und dass deshalb die Lehre über die Bedeutung der Antahkarana - welche die erste Schöpfung ist, in der die seelendurchdrungene Persönlichkeit als einheitliches Wesen handelt - viel einfacher ist als die Lehre, die sich auf die Persönlichkeit in den drei Welten menschlicher Evolution bezieht.

Ich möchte euch bitten, über diese Dinge nachzudenken, weil aus der Praxis der Gruppenmeditation jene bewusste konzentrierte Haltung entstehen sollte, die als gedankliche Vertiefung angesehen werden kann - ein Akt der Vertiefung, der, weil das Bewusstsein unverwandt im Licht gehalten wird, weil die Antahkarana für den Jünger eine Vorstellung und weil das Denken auf die geistige Triade hin orientiert ist, ein definitives, tatsächliches Erlebnis ist.

Es ist eine gedankliche Vertiefung, die durch alle Wechselfälle des Lebens hindurch gepflegt wird und diese Ereignisse automatisch registriert; sie baut oder erschafft daher jenen Strom emporsteigender Energie, der von den Lebensqualitäten und den entwickelten Strahlencharakteristiken gefärbt wird. Die Lebensqualitäten und die entwickelten Strahlencharakteristiken können nach Belieben diesen Strom entlangfliessen; der Jünger wird «die Dinge des Geistes», wie es im Neuen Testament genannt wird, zunehmend registrieren; es wird ihm infolgedessen möglich sein, in die Welt der Hierarchie einzudringen und schliesslich die Tür zum Weg der höheren Evolution zu erreichen. Er wird gleichzeitig als dienender Jünger in den drei Welten tätig sein.

Es mag sein, dass ihr mit dieser einfachen Darstellung der Antahkarana eure Arbeit im kommenden Jahr leichter finden werdet. Wenn dieser Gedankenprojektionsvorgang oder diese Projektionsübung ein Teil eures normalen Denkzustandes wird, dann wird er auch eurer Konzentration auf der Mentalebene dienlich sein und dadurch eure Aufmerksamkeit von der Welt der Gefühle und des Wünschens oder der Aspiration zurückziehen und euch «auf den erleuchteten Punkt des erleuchteten Pfads stellen, wo Licht leuchten und einen Stern sichtbar machen kann, der oberhalb der Stirn des Einweihenden erglänzt».

Ich schlage euch vor, dass ihr die sieben Meditationen vornehmt und regelmässig mit ihnen arbeitet. Ich habe dies vor einem Jahr vorgeschlagen. Wenige von euch haben meinen Ratschlag befolgt oder an dem Prozess festgehalten oder den Rhythmus, der durch die logische Aufeinanderfolge der Meditationen hergestellt wird, verfolgt. Ich schlage vor, dass ihr jeder der Meditationen zwei Monate widmet und somit eine Periode von vierzehn Monaten dazu gebraucht; dann [196] schlage ich euch vor, dass ihr Meditation VII zu eurer Hauptmeditation macht und sie ein Jahr lang befolgt. Wenn ihr dies der Anweisung entsprechend tut, ohne die Wirksamkeit in Frage zu stellen, werdet ihr die Projektion, die das persönliche Bewusstsein registrieren wird, viel klarer verstehen - realistisch und krafterfüllend. Ich werde euch keine weiteren Meditationsumrisse geben. Das sorgfältige Befolgen derjenigen, die euch gegeben worden sind, wird euch für den Rest eures Lebens viel geben. Mehr braucht ihr nicht.

I shall give you no more meditation outlines. The careful following of those given will do much for you during the remainder of your lives. You need no more.

ZWÖLFTER TEIL

Heute möchte ich die Lehre, die ich in der vorhergehenden Unterweisung betreffs der Antahkarana gegeben habe, erweitern und einen darin enthaltenen Abschnitt für euch vom Standpunkt der Gruppe erläutern. Ich will ihn hier neu ausdrücken.

Es ist eine gedankliche Vertiefung - eine bewusst konzentrierte Haltung, - die in allen Lebensumständen fortgesetzt wird und welche die Ereignisse, die das Leben der Menschheit bedingen, automatisch registriert. Sie erschafft daher einen Strom emporsteigender Energie, der von der Lebensqualität und den charakteristischen Strahlenqualitäten der Gruppe gefärbt ist. Sowohl die emporsteigende als auch die herabströmende Lebensqualität und die auf- und absteigenden Strahlencharakteristiken können nach Willen diesen Strom entlangfliessen, und der Jünger wird zunehmend «die Dinge des Geistes» registrieren; er wird infolgedessen die Möglichkeit erlangen, in die Welt der Hierarchie einzudringen und schliesslich die Tür zum Weg der höheren Evolution erreichen. Er wird, wiederum als Folgeerscheinung, leistungsfähig in den drei Welten als der dienende Jünger tätig sein.

In diesem Absatz findet ihr einen Hinweis auf die geistige, meditative Lebensweise des einzelnen Jüngers in Beziehung zu seiner eigenen Seele und später zum Ashram; ihr findet die Gruppenlebensweise, wie sie in die Hierarchie eindringt, und ihr findet gleichfalls die hierarchische Technik, die jene grosse Gruppe instandsetzt, in ein noch höheres geistiges Zentrum einzudringen und von Shamballa jenes Verstehen der göttlichen Zielsetzung, das sich als der [197] hierarchische Plan niederschlagen wird, herabzubringen; dies wird es der Hierarchie ermöglichen, eine grosse dienende Gruppe zu bilden. Ganz gleich, wie hoch ihr auch in die Stufen des Seins hineingehen mögt, ihr werdet - vom vierten Naturreich an - finden, dass die Meditationstechnik alle Bewusstseinserweiterungen beherrscht, dass sie jegliches Registrieren des Planes oder der Zielsetzung und in der Tat den ganzen Prozess der evolutionären Entfaltung regiert. Es ist eine Technik geistigen Auffassungsvermögens, einer Konzentration der Aufmerksamkeit auf der einen oder anderen Bewusstseinsstufe und auch des Hervorbringens von Arten des Kontakts.

Die ganze Wissenschaft der Invokation und Evokation ist in dem Wort «Meditation» enthalten; diese Wissenschaft erstreckt sich von der subjektiven unbewussten Bitte der unentwickelten, stummen Massen, durch viele Phasen hindurch, bis sie jene hohe Art wissenschaftlicher Invokation erreicht, die den Kontakt beherrscht, der im Ratszimmer von Shamballa mit ausserplanetarischen Quellen geistigen Einflusses hergestellt wird. Durch Meditation in der einen oder anderen Form wird Kontakt hergestellt, dieser ist wiederum seinem Wesen nach progressiv. Die formulierte Idee des nicht geistig gesinnten Menschen, einen Kontakt mit dem herzustellen, was sein Leben später geistig bedingen und zu einer Verbesserung seines täglichen Lebens im materiellen Sinn führen oder was es ihm ermöglichen wird, zu leben, ist vielleicht der niedrigste Aspekt; das brütende experimentelle Denken des Wissenschaftlers oder Künstlers ist eine andere Form von Meditation und ihrem Ziel und ihrer Absicht nach höherstehend, und dieser meditative Vorgang ist besser formuliert und hat (wenn ihr richtig denkt) entschiedene Folgen für die Gruppe. Die Art, durch welche die Mitglieder der Hierarchie und die Angehörigen ihrer Ashrame zu einer intensiven geistigen Wahrnehmung gelangen und auch eine selbstlose Formulierung des göttlichen Plans erreichen, der die göttliche Zielsetzung in der Welt fördern wird, ist gleichfalls eine Erweiterung aller vorhergehenden Meditationen; während die konzentrierte klare und dynamische Invokation der geistigen Wesenheiten, die Shamballa erschaffen haben - oder, zutreffender ausgedrückt - geformt haben, die höchste Form der Meditation darstellt, die auf unserem Planeten möglich ist.

Es könnte auch erklärt werden, dass Meditation dafür verantwortlich ist, das Wünschen des gewöhnlichen Menschenwesens auf unserem Planeten in geistigen Willen umzugestalten, der stets die wirkende Kraft der Zielsetzung ist. Daher ist Meditation der Faktor, der individuelle, Gruppen- und planetarische Gleichschaltung [198] hervorbringt, und diese Gleichschaltung ist stets das erste Stadium des erstrebten Ziels der Meditation und das letzte und bleibende Stadium, das durch sie erreicht wird. Denkt darüber nach.

Meditation ist auch ausscheidend in ihren Wirkungen und (wenn ich einen solchen Ausdruck gebrauchen darf) wirft dasjenige, was - vom Standpunkt des unmittelbaren geistigen Ziels aus gesehen - unerwünscht ist, aus dem einzelnen und aus der Gruppe hinaus.

Meditation ist ihrem Wesen nach das höchste Instrument und die vollkommene Vollendung des dritten göttlichen Aspektes, dem der intelligenten Tätigkeit, und, worauf ich schon früher hingewiesen habe, sie wird, von jedem möglichen Standpunkt aus gesehen, innerhalb des Wirkungsbereichs des universalen Denkaspekts ausgeführt. Sie ist der wesentliche, göttliche anregende Faktor, das vorherrschende schöpferische Organ und der Faktor, der jeden Aspekt in der grossen Hierarchie des Seins, der mit der grundlegenden geistigen Natur unseres Planeten in Beziehung steht, verschmilzt und verbindet; dies war unser hauptsächliches Erbe vom vorangegangenen Sonnensystem - die Denkfähigkeit oder aktive Intelligenz.

Meditation ruft zwischen Instinkt, Intelligenz und Intuition sowohl eine schöpferische Gleichschaltung als auch eine bewusste Identifizierung hervor. Sie verbindet (zu einer unauflösbaren Einheit) das sogenannte niedere oder konkrete, das Gruppen-, das hierarchische und das universale Denkvermögen; sie führt zu einer bewussten Gleichschaltung der Zentren des Jüngers sowie auch der drei planetarischen Zentren; sie ist ihrer Natur nach invokativ, fordernd, verschmelzend, empfänglich und verbreitend. Im Jünger ist sie das Werkzeug, das die Antahkarana erschafft oder baut, das - über die Seele oder die geistige Triade - das Kopfzentrum, das der Brennpunkt geistiger Anrufung und geistigen Empfangs ist, kontrolliert; sie beherrscht auch das Ajnazentrum (das Zentrum zwischen den Augenbrauen), das im Jünger das Hauptwerkzeug für die Verbreitung geistiger Energie ist.

In der Gruppe führt Meditation zur Verschmelzung der Gruppenangehörigen, zu ihrer vereinten invokativen Anrufung und - wenn Invokation Reaktion hervorgerufen hat - führt sie zu Gruppenempfänglichkeit für das, was geistig gefordert worden ist, und somit zum geistigen Dienst der Gruppe.

In der Hierarchie nimmt Meditation zwei Hauptformen an, und (daran müsst ihr euch erinnern) in jenem grossen geistigen Zentrum [199] ist Meditation eine instinktive Gewohnheit und bedarf keines künstlich herbeigeführten Vorgangs:

1. Meditation ist das, was hierarchische Reaktion auf die invokative Bitte, die aus den drei Welten emporsteigt, in Bewegung setzt, und zwar in der Hauptsache eine Reaktion auf die invokative Bitte, die bewusst von allen, die beten, ausgesprochen wird, von allen, die auf mystische Art bitten, und von allen denjenigen, welche die Methode okkulter Meditation und direkter Invokation gebrauchen.

2. Meditation ist die instinktive Art, auf welche sich die Hierarchie - als Reaktion auf die Invokation von den drei Welten - dem höheren Zentrum, Shamballa, nähert; dann ruft die Hierarchie die Energien, die Wesenheiten und den geistigen Zufluss hervor, den der hierarchische Dienst in der unmittelbaren Zukunft benötigt. Sie ist auch - in einem einzigartigen Sinn - die Technik, vermittels derer die Meister selbst sich auf die sechste Einweihung vorbereiten und dadurch den Pfad des Lebens bilden, auf dem sie sich schliesslich befinden werden und von dem aus sie zu höheren kosmischen Unternehmen übergehen.

Ihr könnt daher sehen, warum ich solche Betonung auf eure individuelle Meditation gelegt, jedoch die Gruppenmeditation noch stärker betont habe. Nichtsdestoweniger habe ich mich nur bemüht, euren Instinkt, der geistigem Ausdruck entgegenstrebt, in wissenschaftliche Bahnen zu lenken; ich habe auch danach getrachtet, euch in eine planetarische Technik einzuweihen, die alle planetarischen Wesenheiten meistern müssen und es auch tun. Meditation ist in ihrer elementarsten Form der Instinkt, der zur Erkenntnis der physischen Sonne führt und der es z.B. veranlasst, dass sich das planetarische Pflanzenleben zur Sonne als seiner vorherrschenden Lebensquelle wendet. In ihrem Zwischenstadium ist Meditation das, was dem Aspiranten und der Hierarchie das Herz der Sonne offenbart, und - in ihrer höchsten Form - ist sie die Art des Kontakts, der die höchsten Wesenheiten auf unserem Planeten mit der Zentralen Geistigen Sonne verbindet. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Fähigkeit zu meditieren (der geistige Ausdruck des mentalen Vorgangs) ihren Brennpunkt in jedem Fall in gewissen [200] Gruppenformationen hat, die kurz zu betrachten uns von Nutzen sein würde.

Man könnte sagen, dass zwischen den grossen planetarischen Zentren eine Gruppe von denjenigen zu finden ist, die schöpferisch meditieren können; sie werden aus jedem der grösseren Zentren auserwählt, und zwar aus der Reihe derer, die bereits an Meditation gewöhnt sind. An dieser Stelle möchte ich innehalten und euch bitten, dessen eingedenk zu sein, dass ich mich hier weder auf religiöse Meditation genau genommen, noch auf jene invokativen Bitten um Beistand oder Hilfe beziehe, die in der Denkart des westlichen christlichen Denkers so eng miteinander verbunden sind. Ich beziehe mich auf alle diejenigen, welche in stiller Erwägung, konzentrierter Bitte und mit einem wirklichen Hintergrund von Kenntnissen imstande sind, ihre Gedanken in einen höheren Bewusstseinszustand als den emporzuheben, in dem sie normalerweise bewusst sind; in jenem höheren Zustand gelangen sie zu jenen intuitiven und geistigen Entdeckungen, welche die Saat einer neuen Schöpfung hervorbringen oder (für solche, die nicht fähig sind, auf diese Art zu meditieren) ein neues Feld möglicher Bewusstheit eröffnen können. Das Motiv aller solcher Gruppenmeditation muss selbstloser Dienst sein; der Grundton aller solcher Gruppen ist schöpferische Tätigkeit; sie alle sind Demonstrationen des vollkommen entwickelten dritten Aspekts der aktiven Intelligenz, zuzüglich anderer sich entwickelnder Aspekte; sie alle stehen in direkter Beziehung oder Gleichschaltung mit einem der Buddhas der Aktivität, die in sich selbst die Essenz des dritten Strahls aktiver Intelligenz verkörpern, durch die sich der dritte Aspekt erfolgreich projektieren und ausdrücken kann. Diese drei Buddhas waren die Mittler in dem erstaunlichen und okkulten Vorgang, das mentale Prinzip auf unserem Planeten zur Wirkung zu bringen, und - durch ihre schöpferische Meditation - brachten sie unseren Planeten, die Erde, und den Planeten Venus in direkte Gleichschaltung. Dies ermöglichte das Kommen der «Söhne des Denkens» und die Bildung des vierten Naturreichs, der Menschheit. Sie sind Verkörperungen der Intuition und kontrollieren den Zufluss intuitiver Energien in das Denken der Menschen.

Der Punkt, den ich euch zu bedenken bitten möchte, ist, dass diese Zwischengruppen von Arbeitern, welche die Macht der Meditation kennen, in erster Linie schöpferisch sind und dass sich die [201] Wirkungskraft ihrer Arbeit in der grösseren Gruppe zeigt, deren Befehle sie ausführen, und in der Gruppe, die durch die geleistete Meditationsarbeit schöpferisch beeinflusst wird.

Merkwürdigerweise gibt es in Anbetracht der Tatsache, dass das Denkprinzip das fünfte Prinzip ist, fünf Hauptgruppen, die vorwiegend durch «schöpferische und ununterbrochene» Meditation Funktionieren. Dies sind:

1. Die Neue Gruppe der Weltdiener.

2. Der Ashram, an den die Jünger der Neuen Gruppe der Weltdiener angegliedert sein mögen.

3. Die Hierarchie selbst, der Ashram von Sanat Kumara.

4. Die Nirmanakayas oder die «inspirierten kontemplativen Wesenheiten».

5. Die Wesenheiten, die den Nirmanakayas auf höherer Stufe entsprechen und ihre Stellung in Beziehung zu Shamballa finden; diese Beziehung ist analog derjenigen der Nirmanakayas zur Hierarchie.

Die Angehörigen dieser Gruppen werden von den grösseren Gruppen gestellt, zu denen sie eine Zwischenstellung einnehmen:

1. Die Neue Gruppe der Weltdiener sammelt ihre Angehörigen aus dem grossen planetarischen Zentrum, das Menschheit genannt wird.

a. Die fortgeschrittenen Mitglieder der Gruppe sind an einen Ashram innerhalb des Wirkungsbereichs der Hierarchie angegliedert.

b. Der grössere Ashram, der sich aus vielen Ashramen zusammensetzt, ist das voll entwickelte Erzeugnis der Neuen Gruppe der Weltdiener durch die Jahrhunderte hindurch. Dies ist eine Feststellung, die wichtige Folgerungen enthält.

2. Die Nirmanakayas sammeln ihre Angehörigen aus der Hierarchie, dem zweiten grossen planetarischen Zentrum. Ihre Beziehung zu Shamballa besteht nicht in einer Angliederung, noch ist sie dieselbe wie die der Neuen Gruppe der Weltdiener zur Hierarchie. Sie stehen hauptsächlich mit dem Dreieck der Buddhas der Aktivität in Beziehung und arbeiten unter derer schöpferischen Inspiration. Dieser Strom der Inspiration oder «der von schöpferischem Licht durchfluteten Energie» wird der Hierarchie jederzeit zugänglich gemacht und wenn dieser [202] Strom für ihre schöpferische Arbeit benötigt wird. Er ist ein Teil jener dynamischen, mit Leben erfüllten Energie, welcher die Begeisterung der Neuen Gruppe der Weltdiener entfacht, die ihre Mitglieder in der Einen Arbeit miteinander verbindet und es ihnen ermöglicht, intelligent und mit schöpferischer Fähigkeit zu arbeiten.

3. Eine geheimnisvolle Körperschaft derer, die «Reflektierende Lichter» genannt worden sind; die Mitglieder dieser Gruppe sind bis zu einem gewissen Grad ausserplanetarisch. Sie sind an Shamballa angegliedert und konzentrieren kosmische schöpferische Energie und machen sie somit (auf Verlangen) den Mitgliedern des Ratszimmers von Shamballa zugänglich. Über diese Gruppe brauchen wir kaum Betrachtungen anzustellen; sie sind die «Helfer des Herrn der Welt» und fördern seine Zielsetzungen, die er auf der kosmischen Mentalebene formuliert.

Der Punkt, den ich zu betonen suche und von dem ich hoffe, dass ihr ihn in Gedanken behalten werdet, ist der, dass diese Meditationstechnik das hervorragende schöpferische Werkzeug auf unserem Planeten ist. Wenn ihr euch als einzelne bemüht, «den neuen Menschen in Christo zu bauen», der ein Ausdruck eures wahren geistigen Selbst sein wird, dann ist Meditation, wie ihr gut wisst, euer bestes Mittel; der Meditationsvorgang muss jedoch mit schöpferischer Arbeit verbunden werden, sonst ist er rein mystisch und, obgleich nicht wirkungslos, so ist er dennoch negativ in seinen schöpferischen Ergebnissen.

Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener werden aus allen Zweigen menschlichen Unternehmens zusammengebracht, von denen organisierte Religion nur einen darstellt. Es gibt Wissenschaftler, die, obwohl sie das Unbewiesene leidenschaftlich verwerfen, doch alles, was sie an wissenschaftlicher Fähigkeit und Kenntnis besitzen, dem Dienst an der Menschheit geben, jeder auf seinem erwählten wissenschaftlichen Gebiet. Es gibt Finanzexperten, die Geld als eine Verantwortung ansehen und fordern, es weise im Dienst anderer zu verteilen, für die jedoch die mystische oder okkulte Terminologie völlig nichtssagend ist; es gibt Erzieher, die gänzlich von der weisen Formulierung von Wissen und einem enzyklopädischen Verstehen der aufgespeicherten Weisheit der Jahrhunderte in Anspruch genommen sind, das sie nutzbar zu machen suchen, indem sie die jüngere Generation befähigen, eindrucksvoll, konstruktiv und schöpferisch zu leben; es gibt Geistliche und religiöse [203] Führer (in der einen oder anderen der Weltreligionen), die weder an Formen gebunden sind noch durch sie gehemmt werden. Der Geist des Lichts wohnt in ihnen, und sie lieben ihre Mitmenschen auf intelligente Art. Alle diese Menschen müssen, wenn sie Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener sind, unvermeidlich erwägende Denker sein, sie müssen schöpferische Ziele haben, wirklich intelligent sein und ihre Intelligenz mit einer sich ständig erweiternden Liebe verbinden.

Diese Männer und Frauen haben eine zweifache Beziehung zu der übrigen Menschheit, der sie zu dienen suchen, und auch zur Hierarchie über irgendeinen Ashram - einen Ashram, welcher die Quelle ihrer Inspiration und ihrer schöpferischen Bemühungen, zu denken und zu arbeiten, ist.

Der angenommene Jünger in dieser Gruppenarbeit steht in bewusster Verbindung mit beiden planetarischen Zentren (dem der Menschheit und dem der Hierarchie), und das schöpferische Denken dieser Jünger übt beträchtlichen Einfluss auf die Gruppe aus. Viele in diesen Gruppen sind sich ihrer Beziehung zur Menschheit und ihres geplanten Dienstes bewusst, haben aber von der unsichtbaren Quelle ihrer Inspiration keinerlei Kenntnis. Dies macht nichts, denn - wenn ihr Motiv rein, ihre Intelligenz scharf und ihre meditative Befähigung hinreichend sind - dann empfangen sie in jedem Fall Inspiration und entwickeln die Intuition. Diejenigen in der Neuen Gruppe der Weltdiener, die meditieren können und es auch tun, sind die wirklichen Mittler der Beziehung, die zwischen der Hierarchie und der Menschheit besteht. Eine solche Beziehung hat natürlich stets existiert, und es sind stets viele Mystiker und ein paar Okkultisten vorhanden gewesen, die als Verbindungskanäle gedient haben; heute ist die Gruppe neu organisiert, und die Aufgaben der Invokation und Evokation halten einander zum ersten Mal in der Geschichte die Waage oder stehen auf einer Basis, die ihr halb und halb nennen könntet.

Wiederum, die Neue Gruppe der Weltdiener setzt sich aus grundverschiedenen Männern und Frauen zusammen, die aus allen Nationen zusammengeführt worden sind, die viele verschiedene Gesichtspunkte vertreten und vielen verschiedenen Berufen und Ideologien folgen; sie repräsentiert daher tatsächlich die Menschheit und besitzt eine durchschlagendere Kraft als je zuvor.

Wenn die Invokationsarbeit eine hohe Entwicklungsstufe erreicht und das den Höhepunkt darstellende Jahr 1952 vorbei ist, dann wird es weise [204] sein, die Allgemeinheit auf die tatsächliche Natur der Neuen Gruppe der Weltdiener aufmerksam zu machen, und zwar in weltumfassendem Mass.

Diese Neue Gruppe der Weltdiener ist ein Aspekt der Welt-Antahkarana und gibt Schülern der Antahkarana ein zuverlässiges Beispiel der Absicht und des Zwecks der Regenbogenbrücke, die jeder Jünger sich bewusst zu bauen bemüht. Sie setzt sich aus denjenigen zusammen, die in ihrem Bewusstsein in einem solchen Ausmass und zu einer solchen Höhe aufwärts durchgedrungen sind, dass ihr Aufstieg invokativ geworden ist und ein Herabsteigen seitens der Hierarchie hervorgerufen hat, die den Energien der emporsteigenden Gruppenerwägung entgegenkommt und mit ihnen verschmilzt. Worte sind hier geneigt zu hindern, aber die angedeutete bildliche Vorstellung wird sich als hilfreich erweisen. Im Fall der Neuen Gruppe der Weltdiener darf nicht einfach die emporsteigende Energie in Betracht gezogen werden; es besteht auch eine Konzentration des Bewusstseins und eine Empfänglichkeit, die sich zu einer festen Absicht entwickeln können; dieser kann später eine Erkenntnis dessen, was sich zugetragen hat, im physischen Gehirnbewusstsein folgen. Vergesst nicht, dass sich die Neue Gruppe der Weltdiener - im einzelnen - aus folgenden Gruppen zusammensetzt:

1. Eingeweihte und Jünger, die bewusst ein Teil der Grossen Weissen Loge sind.

2. Aspiranten und geringere Jünger, die an die Hierarchie angegliedert sind, die aber gewöhnlich nicht jene Kontinuität des Bewusstseins besitzen, die später kommen wird.

3. Diejenigen auf dem Probepfad, die noch nicht an die Hierarchie angegliedert sind; sie werden jedoch hierarchischer Beeindruckung ausgesetzt und sind fest entschlossen, ihren Mitmenschen zu dienen.

4. Eine zunehmende Anzahl von Menschen, die auf den Idealismus und die Zielsetzung der Neuen Gruppe der Weltdiener reagieren und die sich der Gruppe schnellstens anschliessen werden.

Das Haupterfordernis ist Meditation, aber - wie ihr wisst - braucht es nicht notwendigerweise die festgelegte Meditation okkulter Schulen und Kirchen zu sein; Mitgliedschaft in der Gruppe erfordert jedoch die Entwicklung des nachdenklichen Geistes in bezug auf irgendeinen Zweig menschlichen Verständnisses; sie erfordert auch die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf das zu konzentrieren, was [205] der Menschheit dienen kann, und ein mitleidsvolles Erkennen menschlicher Bedürfnisse. Der gedankenlose Mann oder die gedankenlose Frau oder diejenigen, die gänzlich in geschäftliche, politische und Familien-Verpflichtungen vertieft sind, können kein Glied in der Neuen Gruppe der Weltdiener bilden, weil die Gruppe ein entschiedenes Mass von Dezentralisation erfordert; diese wird schnellstens durch die Gewohnheit zu meditieren gefördert.

Wenn die Mitglieder dieser Gruppe meditieren und dienen, dann werden sie allmählich finden, dass sie einer inneren Gruppe gewahr werden - des Ashrams des Meisters, auf dessen Strahl der einzelne Diener zu finden ist. Diese wird notwendigerweise je nach dem Strahl variieren; man darf nicht vergessen, dass der Strahl die Qualität und die Art des zu leistenden Dienstes bestimmt. Allmählich gewöhnt sich der Neophyt auf dem Pfad an den Rhythmus des Ashrams, und allmählich ändert sich seine Meditation und schliesst sich der instinktiven und beständigen ashramischen Meditation an. Man darf nicht vergessen, dass ashramische Meditation gänzlich frei von Persönlichkeitselementen ist. Sie ist ihrer Natur nach eine beständige und ununterbrochene Gruppenneditation über den Plan und insbesondere über den Aspekt des Plans, der unmittelbar in Kraft treten muss; dies ist die dem betreffenden Ashram oder den betreffenden Ashramen zugeteilte Pflicht. Diese beständige Haltung reflektiver Meditation beeinträchtigt keinesfalls die Leistungsfähigkeit des Ashrams oder des einzelnen Jüngers, weil zwei oder mehr Gedankenströme und mehrere Betätigungszweige gleichzeitig möglich sind. Dies ist eine weitere Lektion, die der Jünger erlernt.