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EINLEITUNG

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EINLEITUNG

Frau Bailey hat mich gebeten, eine Einleitung zum zweiten Band von Jüngerschaft im Neuen Zeitalter zu schreiben, welchem Wunsch ich gern nachkomme. Es kann hilfreich sein, die - von ihr geschriebene - Einleitung zum ersten Band noch einmal in Bezug auf beide Bände zu lesen.

Der Meister Djwhal Khul, auch als „der Tibeter“ bekannt, machte von der Gelegenheit Gebrauch, dass A.A.B. als ausgebildete Mitarbeiterin zur Verfügung stand, und leitete einen einzigartigen und bahnbrechenden Versuch einer neuzeitlichen Ausbildung für Gruppeneinweihung in die Wege. Dies machte es erforderlich, dass diejenigen, welche die nötige Befähigung besaßen, in seinen Ashram eintraten, um später, je nach den Umständen, dort zu bleiben, wenn sie ihre Entwicklung beschleunigten, oder in andere Ashrams überzugehen.

Zu diesem Zweck wählte der Meister etwa fünfzig Menschen aus, von denen A.A.B. die meisten, wenn auch nicht alle, kannte, und ihnen wurde diese einzigartige und außergewöhnliche Gelegenheit geboten. Fast alle erklärten sich dazu bereit, aber einige blieben nicht sehr lange. Es war nicht leicht. Einige reagierten im Lauf der Zeit gut, andere nicht, was unvermeidlich und durchaus verständlich war. Es ist schwer, das richtige Gleichgewicht zwischen Seele und Persönlichkeit zu bewahren, wenn die geistige Anregung unnachgiebig hoch ist. Das Hereinströmen von Seelenkraft in das Persönlichkeitsleben ist wie Sonnenschein in einem Garten. Es sprießen sowohl Unkraut als auch Blumen hervor.

Es war ein neuzeitlicher Gruppen-Beschleunigungsprozess, dessen Wirksamkeit durch diese Gruppe von Jüngern, die sich alle freiwillig dazu bereiterklärt hatten, geprüft werden sollte, und es stand allen frei, die Gruppe jederzeit zu verlassen, ohne dafür getadelt zu werden. Das, was erreicht wurde, war viel wertvoller, als der Augenschein erkennen lässt. Viele der tieferen Werte sind von feinerer Art und treten langsam in Erscheinung. Den einzelnen Mitgliedern half es außerordentlich. Als Gruppenleistung war es kein Erfolg, was auf diesen Seiten hinreichend klar gemacht worden ist, doch die Gruppe ist auf den inneren Ebenen eine lebendige Wesenheit von möglicherweise großem zukünftigem Nutzen.

XII] Frau Bailey widmete dieser Arbeit rückhaltlos ihr Leben und ihre Kraft; es war eine Arbeit, die für sie eine zusätzliche und schwere Belastung war. Sie empfand eine besondere Abneigung dagegen, die persönlichen Anweisungen aufzunehmen. In einigen Fällen, wenn gewissen Leuten das, was der Tibeter ihnen über sie selbst sagte, nicht gefiel, wurde sie sogar dafür verantwortlich gemacht.

Die Ausbildung, die dieser Gruppe gegeben wurde, bildete keinen Teil von Frau Baileys Ausbildungssystem in der Arkanschule. Die Arkanschule ist keine Vorbereitungsschule für Einweihung, und ihr Zweck ist nicht, dem Schüler behilflich zu sein, in einen Ashram einzutreten oder mit einem Meister Fühlung zu nehmen. Die Arkanschule hat den Zweck, dem Schüler zu helfen, auf dem Pfad der Jüngerschaft schnellere Fortschritte zu machen. Sie befasst sich weder mit den Problemen, die mit dem Probepfad zusammenhängen, noch mit denen, die mit dem Einweihungspfad verbunden sind. Der Meister Djwhal Khul hat erklärt, dass für den Jünger im Neuen Zeitalter die Neue Gruppe der Weltdienenden der Ausbildungsbereich ist.

Die Entscheidung, die Berichte (oder das meiste davon) zu veröffentlichen, war für den Tibeter eine unerwartete, aber begrüßenswerte Entwicklung. Er sagte, dass dieser Entschluss auch bei anderen Mitgliedern der Hierarchie Beachtung fand. Das Erscheinen des ersten Bandes hat sich bereits als eine große Erweiterung des gesamten esoterischen Gebiets erwiesen, besonders im Hinblick auf das, was moderne Jüngerschaft wirklich ist, und auf die praktische Einstellung des Meisters zu seinem Chela.

Dieser zweite Band bringt zusätzliche Unterweisungen, sowohl im allgemeinen Text als auch in den übrigen persönlichen Anweisungen, die erstaunlich offen und direkt sind. Einige persönlich zugewiesene Meditationen sind beigefügt worden, um die Ausbildungsmethode in einzelnen Fällen zu zeigen, aber die individuelle Ausbildung war stets mit einer beabsichtigten besonderen Gruppenleistung verbunden.

Man sollte daran denken, dass der Gebrauch dieser Meditationen gefährlich ist, wenn sie nicht von einem Meister zugewiesen und unter seinem wachsamen Auge angewendet werden, in demselben Sinn, wie es viele Arzneien gibt, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, die aber nicht ungefährlich sind, wenn sie nicht von einem Arzt verordnet werden.

Eine Prüfung des Textes wird viele, nur einem Meister bekannte Umstände offenbaren, die diese Meditationen ungefährlich und die [XIII] Atemübungen nützlich machten, solange wie er die Wirkungen beobachtete. Zum Beispiel: Er kannte nicht nur die Strahlenqualitäten aller Körper, sondern auch den Grad der Reaktion, die durch die Strahlenstimulierung eines bestimmten Körpers in Bezug auf den gesamten ausgeglichenen Fortschritt ausgelöst wurde. Er kannte auch die beeinflussenden Strahlen der vorhergehenden Verkörperung, die als „Überbleibsel“ erscheinen mögen, die nicht entwickelt, sondern überwunden werden sollten.

Er kannte die astrologischen Besonderheiten der Seele, ein der heutigen Astrologie noch unbekannter Faktor, der jedoch auf den fortgeschrittenen Stufen der Jüngerschaft von großer Bedeutung ist.

Er kannte die genaue Beschaffenheit und den Grad der Entfaltung aller Kraftzentren im Chela, die er in gewissen Fällen in genauen Prozentsätzen angab. Selbst wenn uns diese Kenntnis gegeben würde, könnten wir nicht wissen, welches Zentrum wir als nächstes anregen sollten und wie stark dies geschehen sollte. Überdies hat Djwhal Khul gesagt, dass die Zentren sich ohne besondere Beachtung naturgemäß und sicher entfalten werden, wenn ein aktives Leben selbstlosen Dienstes den Mitmenschen geweiht wird.

Der Meister kannte auch die grundlegende und geplante Absicht der Seele für die gegenwärtige Verkörperung, die sich auswirkenden, verborgenen hindernden karmischen Kräfte und die latenten, in vorhergehenden Leben erlangten geistigen Fähigkeiten, die auf verständnisvolle Weise wieder erweckt werden könnten.

Eines Tages werden wir okkulte Meditationsschulen haben, die auf Einweihung vorbereiten. Heute gibt es keine solchen Schulen. Diejenigen, welche behaupten, solche Ausbildung zu geben, sind falsche Lehrer, die oft aufrichtig sein mögen, sich jedoch Illusionen hingeben. Auch dies ist sowohl vom Tibeter als auch von A.A.B. erklärt worden.

März 1955                                                                                                       FOSTER BAILEY