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3. Die geistigen Wirkungen der Tierkreis-Sternbilder - Teil 10

3. Neptun. Mystisches Bewusstsein oder jene eingeborene Feinfühligkeit, die unbeirrbar zur höheren Schau führt, zur [307] Erkenntnis der Wechselbeziehung, die sich aus der wesensmässigen Dualität des Menschen während der Manifestationszeit ergibt; dazu kommt die Wirksamkeit des Vermittlers.

So haben wir also das bewusste, integrierte Selbst, das sich mit vollem okkultem Wissen sowie mit mystischer Wahrnehmung betätigt, wenn die Einflüsse des Löwen, die sich durch Sonne, Uranus und Neptun konzentrieren, in angemessener Weise in das Leben des fortgeschrittenen Jüngers hineingebracht werden. Das ist einer der Gründe, warum Löwe ein derart wichtiges Zeichen ist und warum der intelligente Löwemensch für gewöhnlich sein Ziel erreichen kann, wenn er es erst einmal genau wahrnimmt.

Dieses Zeichen ist häufig als das «Schlachtfeld der Kräfte des Materialismus und der Lichtkräfte» bezeichnet worden. Man betrachtet es okkult als eines der materiellsten Zeichen, insofern hier ein egoistisches Verlangen nach Besitz materieller Güter besonders stark auftreten und sich eine besitzgierige Gesinnung sehr heftig bemerkbar machen kann; andererseits jedoch kann der fortgeschrittene Löwemensch als «inspiriertes geistiges Opfer» wirken. Dann ist er feinfühlig gegenüber den Weltzuständen und frei von persönlichen Wünschen.

Bevor der individuelle Mensch eine Einweihung erlangen kann, muss er voll selbst-bewusst, mystisch ausgerichtet und okkult entwickelt sein. Er muss seiner selbst so gewahr sein, wie er dem Wesen nach ist - als einer in eine Form eingehüllte Seele, wobei diese Form selbst durch die Seelentätigkeit entwickelt und entfaltet wird; er muss ein entwickelter Mystiker sein, zur reinen geistigen Schau fähig, von geistiger Absicht geleitet und imstande sein, die Anwendungsmöglichkeiten der angeborenen Empfindungsfähigkeit wahrzunehmen; er muss ausserdem ein geschulter Okkultist sein, der im Gedankenleben polarisiert, sich zutiefst der Realitäten, Kräfte und Energien des Daseins bewusst und daher frei ist von den gewöhnlichen Verblendungen und Illusionen, die das Leben und die Reaktionen des Durchschnittsmenschen kennzeichnen. Dann wird er von der physischen Sonne beherrscht und von den Energien geleitet, die vom «Herzen der Sonne» (über Neptun) ausgehen; so [308] erreicht er die Einswerdung durch die Kräfte, die ihn über Uranus erreichen.

Jenseits dieser beiden fernen Planeten liegt ein anderer, bis jetzt unentdeckter Planet; doch ist schon heute, infolge gewisser unerklärlicher Bewegungen des Planeten Neptun, die Zeit reif für Spekulationen über ihn. Durch diesen Planeten werden die Kräfte (die mit Löwe und Wassermann verbunden sind) zu einem einzigen mächtigen Kraftstrom konzentriert; sie strömen während des Monats August in unser planetarisches Leben ein und verteilen sich über Uranus und Neptun. Es ergibt sich also in diesem Zusammenhang folgendes:

LÖWE UND WASSERMANN

Die physische Sonne                         Das Herz der Sonne                  Zentrale Geistessonne.

Der unentdeckte Planet

Uranus und Neptun

Die menschliche Hierarchie

Das Tierreich

Darstellungen kosmischer, gelenkter Kraftlinien wie die obigen können für alle Energien der Sternbilder und planetarischen Kräfte angegeben werden, doch ist diese die einzige, die ich derzeit aufzeigen möchte, da sie für die Menschheit von besonderer Bedeutung ist; die anderen könnten sich als irreführend erweisen, wenn man berücksichtigt, welchen Grad geistigen Verstehens und der Beeinflussung der Mensch gegenwärtig erreicht hat.

Ich möchte hier eure Aufmerksamkeit darauf lenken, dass durch diese leitenden Planeten die folgenden Strahlen als beherrschende Faktoren im Diagramm des Löwemenschen auftreten:

1. Sonne - 2. Strahl - Liebe-Weisheit

2. Uranus - 7. Strahl - Organisation oder gelenkte Manifestation

3. Neptun - 6. Strahl - Idealistische Zielstrebigkeit. Hingabe an ein Ziel (Devotion)

Im vollkommenen [309] Löwemenschen bringt die liebevolle, eigenbewusste Seele (zweiter Strahl) ihre Ausdrucksfähigkeit direkt von ihrer eigenen Ebene bis zur Ebene der äusseren Manifestation herab, bewahrt sich jedoch gleichzeitig die innere Herrschaft (Uranus); von dieser Stufe aus geht sie dann daran, ihr ideales Ziel (Neptun) im Bewusstsein dadurch fest zu verankern, dass sie dieses für die höheren Schwingungen empfänglich macht und zum einsichtsvollen Dienst am Plan anleitet. Denkt über diese Zusammenfassung nach.

Wenn Uranus herrscht, dann ist der Löwemensch ganz besonders der wahre Beobachter, der sich von der materiellen Seite des Lebens gelöst hat, sie jedoch nach eigenem Gutdünken nutzbar macht. Sein geistiges Bewusstsein ist fähig, vieles hervorragend zum Ausdruck zu bringen, und er kann (wie es oft von Astrologen angegeben wurde) sowohl ein aufrüttelnder, dynamischer Führer sein, ein Pionier auf neuen Gebieten des Strebens, ebenso aber auch magnetischer Mittelpunkt einer Gruppe, sei diese nun klein - wie etwa eine Hausgemeinschaft - oder so gross wie ein ganzes Volk. Er ist dann oberhalb des Zwerchfells polarisiert, denn die niederen, mehr materiellen Aspekte des Lebens haben keine wirkliche Anziehungskraft mehr für ihn; er ist sich nun zutiefst seiner Identität bewusst und dies lässt ihn deutlich in einem Zustand des Selbst-Gewahrseins verweilen mit den daraus folgenden Fähigkeiten der Abstraktion. Ist er einmal spirituell erweckt, so wird er sich augenblicklich der ihn bestimmenden Impulse bewusst und dies führt ihn dazu, sich eine Selbstzucht aufzuerlegen - etwas, das der Löwemensch dringend benötigt; er muss sie immer sich selbst auferlegen und selbst anwenden, denn er verträgt keine Zuchtmassnahmen, die ihm etwa andere auferlegen möchten. Wenn andere Leute dem Löwemenschen eine Disziplin aufzwingen wollen, dann führt dies unvermeidlich zu Widerstand und Auflehnung und zur Äusserung dessen, was die Zucht gerade austreiben soll. Die Disziplin, die er sich selbst auferlegt, führt zur Vervollkommnung der Eigenschaften, deren er besonders fähig ist. Diese ihm eingeborene Fähigkeit zu herrschen, ist es, die dem Löwemenschen häufig eine anscheinend negative Lebenseinstellung gibt; er glaubt fest daran, dass sein Schicksal vorbestimmt sei, und [310] dass er nichts anderes zu tun habe, als lediglich dazusein; er weigert sich dann oftmals, eine Änderung vorzunehmen oder etwas zu unternehmen und wenn dies zu weit geht, führt es zu einem unerwartet nutzlosen Leben. «Der Löwe muss von seinem Lager aufstehen»; dieses Geheiss ist für Löwe-Aspiranten sehr nötig. Wenn er ihm folgt, wird es das egozentrische Löwebewusstsein in das dezentralisierte, selbstlose Wassermann-Gewahrsein führen. Es wird den Löwemenschen dazu bringen, statt - wie bisher - sich selber zu dienen, nunmehr der Gruppe so zu dienen wie sein Gegenpol, der Wassermann. Man könnte hier passend hinzufügen, dass das Gebet oder das gesprochene Bestreben des echten Löwemenschen in den Worten Christi ausgedrückt werden kann, die uns allen so wohlbekannt sind: «Vater, nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.»

Ich möchte eure Aufmerksamkeit noch auf eine andere interessante Tatsache im Zusammenhang mit diesem Zeichen lenken. Kein Planet fällt im Löwen und keiner ist hier erhöht, während die Macht sowohl des Uranus wie des Saturns etwas verringert wird, ausser beim Eingeweihten, der kraftvoll auf den esoterischen Einfluss des Uranus reagiert. Hier wird dieselbe Grundlehre mitgeteilt, welche uns die exoterische, esoterische und hierarchische Herrschaft der Sonne vermittelt hat. Der Löwe ist in seinem Bewusstsein der herrschende, seiner selbst bewusste Wirkende; er hat daher die Herrschaft und kann eben deswegen unbeeinflusst bleiben. Man wird diese Tatsache immer mehr verstehen, in dem Mass, wie der fortgeschrittene Löwetypus in Erscheinung tritt. Er wird sich auszeichnen durch sein persönliches Freisein von äusserer Vorherrschaft. Er weiss innerlich, dass er König seiner selbst ist, Herrscher über sein eigenes Leben, daher ist kein Planet erhöht und keiner fällt. Die Macht des Denkvermögens, wie es durch Uranus symbolisiert wird, ist verringert, denn in Wirklichkeit herrscht nicht das Denken, sondern das höhere Selbst, die Seele, die das Denkvermögen benutzt und kontrolliert. Der Mensch wird dann nicht durch seine Umwelt oder seine Lebensumstände bestimmt, sondern beherrscht sie mit Bedacht und schafft aus den Gegebenheiten und der Umwelt das heraus, was er braucht. Daher ist die Kraft des Saturn, des Herrn [311] des Karmas, in diesem Zeichen verringert und deshalb hat Sepharial nicht recht, wenn er Saturn als den Herrscher des ersten Dekanats angibt. Er bezeichnet als die Herrscher über die drei Dekanate Saturn, Jupiter und Mars. Alan Leo ist jedoch der Wahrheit näher, wenn er uns Sonne, Jupiter und Mars angibt.

Selbstbeherrschung durch anfänglichen Konflikt, zu einem erfolgreichen Ausgang gebracht und gesegnet durch das Wohlwollen Jupiters, das ist die wahre Geschichte des fortgeschrittenen Löweaspiranten; und dieser Gedanke und das objektive Ergebnis dieser Erkenntnis ist für uns in den beiden Leitmotiven des Zeichens zusammengefasst:

1. Und das Wort lautete: Andere Formen mögen bestehen. Ich herrsche, denn ich bin.

2. Ich bin Das, und Das bin Ich.

Ich bin - das Wort des selbstbewussten, egoistischen, individuellen Löwen.

Ich bin Das - das Wort des Löwemenschen, der rasch das höhere Bewusstsein erlangt und sich auf eine neue, universale Wesensäusserung im Wassermann vorbereitet.

DER KREBS

Dieses Zeichen ist dem durchschnittlichen Studierenden nicht leicht verständlich, denn es ist das polare Gegenstück - im psychologischen Sinn - zum Zustand des Gruppenbewusstseins, dem die Menschheit heute zustrebt. Wer die Dinge nur oberflächlich studiert, kann schwerlich genau unterscheiden zwischen Massenbewusstsein und Gruppenbewusstsein. Die Menschen stehen heute, allgemein gesprochen, an der Wegmitte zwischen diesen beiden Bewusstseinszuständen, obwohl es vielleicht richtiger wäre zu sagen, dass eine ziemlich grosse Minderheit im Begriff ist, gruppenbewusst zu werden, während die Mehrheit aus dem Stadium des Massenbewusstseins heraustritt und eigenbewusst wird.

Dieser Umstand [312] ist für einen Grossteil der gegenwärtigen Schwierigkeiten in der Welt und für den Zusammenprall der Ideologien verantwortlich. Die beiden Gruppen gehen an die Weltprobleme, so, wie wir sie heute sehen, auf verschiedene Art heran. Daher gibt es drei Zeichen, die (vom Standpunkt des Bewusstseins aus) eng miteinander verknüpft sind, deren Wirkungen jedoch weit auseinandergehen und verschieden geartet sind.

1. Krebs - Massenbewusstsein - instinktives Gewahrsein

2. Löwe - Selbstbewusstsein - intelligentes Gewahrsein

3. Wassermann - Gruppenbewusstsein - intuitives Gewahrsein

Vieles davon haben wir schon behandelt und wir brauchen es nicht zu wiederholen, wenn wir die polaren Gegenstücke der bereits besprochenen Zeichen studieren. Ich will nicht unnötig und im Einzelnen bei Themen verweilen, mit denen ihr schon vertraut seid, ausser um eure Aufmerksamkeit auf die schöne, synthetische Entfaltung des göttlichen Planes zu lenken.

Wie ihr wisst, ist dieses Zeichen eines der beiden Tore des Tierkreisrades, durch das die Seele in die äussere Erscheinungswelt kommt und sich eine Form aneignet, mit der sie sich dann über viele lange Zyklen hinweg identifiziert. Es ist «das Tor, das weit offensteht, breit und leicht zu durchschreiten; und doch führt es zum Ort des Todes und zu jener langen Einkerkerung, die der letzten Auflehnung vorausgeht.» Es ist mit der materiellen Natur verbunden, mit der Mutter der Formen, so, wie das andere Tor - Steinbock - mit dem Geist, dem Vater alles dessen, was IST, verbunden ist.

In diesem Zeichen liegt das Gesamtproblem des Gesetzes der Wiedergeburt verborgen. Die Re-inkarnation ist im manifestierten Universum mit inbegriffen; sie ist ein grundlegendes, entscheidend wichtiges Thema, das dem Pulsschlag des ganzen Systems zugrundeliegt. In Zusammenhang damit gibt es verschiedene Dinge, die ich klären möchte.

Über die innere Bedeutung dieses Zeichens Krebs, das vor allem mit der Welt der Ursachen zu tun hat, besteht viel Unbestimmtheit und [313] eine offensichtlich schwer erkennbare Feinheit, die sich dem gewöhnlichen Denker weitgehend entzieht. Das gilt ebenso für alle Zeichen, die am Kardinalkreuz des Himmels beteiligt sind. Eigentlich kann nur der eingeweihte Jünger die wahre Bedeutung dieser Tierkreiseinflüsse ergründen, die durch das gesamte manifestierte Universum pulsieren, denn sie sind vor allem Ausdrucksmittel für den Geist oder das Leben, weniger für die Seele oder den Körper. Daher gibt es bis nach der dritten Einweihung - wie euch oft gesagt wurde - nur sehr wenig, was man über jene «geheimnisvolle Essenz, die Göttlichkeit in Bewegung ist», sagen oder wissen könnte. Wenn ihr zum Beispiel lest, dass die Leitgedanken dieses Zeichens in dem biblischen Wort ausgedrückt werden können: «Der Geist Gottes schwebte über den Gewässern der Tiefe», sagt euch dies dann eigentlich irgend etwas Besonderes? Ihr könntet antworten, es bedeute, dass Gott in Substanz sich regte und die äusseren greifbaren Formen durch Bewegen erschuf. Aber gibt euch das eine vernunftgemäss fassbare Wahrheit? Im Krebs blies Gott dem Menschen den Atem des Lebens ein, und der Mensch wurde eine lebendige Seele. In diesen Worten habt ihr die Beziehung, die im Denken Gottes zwischen Geist (dem Atem des Lebens), Seele (Bewusstsein) und Mensch (Form) besteht. Könnt ihr euch nun nach dieser Aussage eine vernünftige Vorstellung bilden? Ich glaube nicht, denn die Synthese der letzten Beziehung ist dem Fassungsvermögen des Durchschnittsmenschen entzogen; die Verbindung oder wesensmässige Einheit (die ja ausserhalb von Bewusstsein und erkannter Realität liegt) tritt vor allem in diesem Zeichen ein; es ist eines der ältesten Zeichen und eines von denen, die von der frühen Menschheit zuerst erkannt und als beeinflussende Faktoren festgestellt worden waren.

Ich spreche eine Grundwahrheit aus - die für euch nur ganz undeutlich erkennbar ist -, dass nämlich im Widder die essentielle Substanz der Erscheinungswelt zu erneuter Wirksamkeit erwachte - unter der Einwirkung der göttlichen Wunschnatur, die vom göttlichen Atem, dem göttlichen Leben oder Geist angetrieben [314] wurde. Im Krebs nahm diese lebendige Substanz eine dreifach differenzierte Beziehung an, der wir den Namen Leben (Widder), Bewusstsein (Stier, das dem Widder nächste Zeichen) und manifestierte Dualität (Zwillinge, das dem Krebs vorausgehende Zeichen) geben; diese drei traten vereinigt im Krebs in die äussere Manifestation ein, womit eine esoterische Vierheit von grosser Bedeutung vervollständigt wurde. Hier fand die erste, allerdings noch chaotische und unerkannte Verschmelzung statt. In der Waage erreichen sie eine gewisse Ausgewogenheit und ein einigermassen feststehendes Gleichgewicht (das später im Skorpion wieder gestört werden soll), so dass die Bestandteile dieser wesentlichen Dreiheit wieder klar und deutlich in ihrer Beziehung zueinander erscheinen. Im Steinbock, dem Zeichen der Einweihung, beginnt diese grundlegende Dreiheit zu dem früheren Zustand des «Atems des Geistes» zurückzukehren, dieses Mal jedoch in voller Bewusstheit und mit einem richtig ko-ordinierten Wesensgefüge; so wird die Formgestalt zu einem vollkommenen Ausdrucksmittel der Seele, und die Seele ist empfindlich und empfänglich gegenüber dem Pulsschlag des Einen Lebens, das durch seine Aktivität den vollkommenen Willen des Logos offenbart.

Das (sogenannte) Geheimnis des Kardinalkreuzes ist das Mysterium des Lebens selbst, so, wie das des Fixen Kreuzes das der Seele oder das Geheimnis der eigenbewussten Wesenheit ist, während im Veränderlichen Kreuz das Mysterium der Form verborgen liegt. In diesen Worten finden wir den Schlüssel zum Geheimnis der Manifestation als Ganzem und zu jenem Geheimnis, das dem Christus bei der letzten Kreuzigung offenbart wurde; dabei bewies er sein Verstehen und Einverständnis mit den triumphierenden Worten, wie sie im neuen Testament berichtet sind: «Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen.» Damit verliess er das Fixe Kreuz und die Identität, die bisher die seinige gewesen war und identifizierte sich mit dem, was ihm da geoffenbart wurde. Für diese Worte, die in der christlichen Bibel etwas ungenau übersetzt sind, gibt es drei Auslegungen oder wahre Bedeutungen. Die Übersetzung, auf die in der «Geheimlehre» hingewiesen wird (Bd. II, 613, engl. Ausgabe): «Das Kleid, das Kleid, [315] das herrliche Kleid meiner Stärke dient mir nicht mehr,» bringt die innere Enthüllung des Veränderlichen Kreuzes zum Ausdruck, so, wie es dem Erlöser geoffenbart wurde, wenn man von der Seele aus auf das Leben schaut. In den oben zitierten Worten: «Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen», wurde ihm das Mysterium des Fixen Kreuzes gezeigt, und zum ersten Mal wurde ihm das Geheimnis des Kardinalkreuzes vor Augen geführt. Die Worte, welche dieses innerste Mysterium enthalten, sind bisher noch nie mitgeteilt worden. Einer der Faktoren, die Christus von allen bisherigen Welterlösern unterscheiden, war die Tatsache, dass er der erste unserer Menschheit war, dem - nachdem er Göttlichkeit erlangt hatte (wie viele andere auch), darüber hinaus gestattet wurde, den «goldenen Faden des Lichtes und des lebendigen Lebens zu sehen, der das Licht im Zentrum aller manifestierten Kreuze verbindet». Er durfte den Sinn des Lebens erfahren, so, wie es in der Kosmischen Kreuzigung zum Ausdruck kommt, die eine Episode des kosmischen Lebens und nicht des Todes ist, wie man allgemein annimmt.

Herkules begriff den wahren Sinn des Veränderlichen Kreuzes und bestieg in voller Erkenntnis das Fixe Kreuz mit allen damit verbundenen Beschwerden und Mühen. Der Buddha begriff durch vollständige Erleuchtung die Bedeutung sowohl des Veränderlichen wie des Fixen Kreuzes, denn das Geheimnis der Offenbarung im Stier wurde ihm zuteil, genauso, wie das Geheimnis der gelenkten Energie im Skorpion die Kraftquelle des Herkules war. Christus jedoch, der die beiden oben genannten Geheimnisse kannte, verstand mit lebendigem Fassungsvermögen auch das Mysterium des Kardinalkreuzes, denn das Licht der Verklärung (die er im Steinbock erlebte) offenbarte ihm die Herrlichkeit und das transzendente Geheimnis.

Es gibt auch zwei Worte, die den Zweck und die Absicht der Wesensäusserung auf dem Kardinalkreuz andeuten. Sie geben den Grund an, warum die zwei «Tore des Tierkreises» sich dem [316] Impuls und Verlangen des göttlichen Geistes weit öffnen. Eines ist das Wort «Selbsterhaltung»; es führt zu dem Impuls, sich im Krebs zu inkarnieren, dem Tor zur Wesensäusserung des Geistes auf der physischen Ebene. Dieser Impuls bewirkt (wenn die Form das Wichtigste für die Seele ist, dasjenige, mit dem sie sich hauptsächlich identifiziert) die statische Verdichtung im Erdenzeichen Steinbock. Das andere Wort ist «Unsterblichkeit», der göttliche Aspekt der Selbsterhaltung; es ist der hauptsächlich bestimmende Faktor im Schöpfungsprozess und führt zur völligen Offenbarung der Evolution, zu dem periodisch wiederkehrenden Erscheinen des Lebens in der Form und zur Enthüllung des Lebens in der Form. Im Steinbock gewinnt dieser Lebensaspekt höchste Bedeutung bei der dritten Einweihung.

Ihr werdet also erkennen, warum das Kardinalkreuz so geheimnisvoll ist; ebenso, warum Krebs und Steinbock von der modernen Astrologie so wenig verstanden werden und warum letzten Endes nur eingeweihte Gottessöhne die Bedeutung der vier Zeichen erfassen können, aus denen das Kardinalkreuz besteht; nur sie können die Beziehung zwischen den vier göttlichen Hauptenergien verstehen, die - wenn sie durch die vier Arme dieses Kreuzes strömen - einen Kräftewirbel (eine synthetische Kraft) schaffen; dieser bildet jenes «Sammelbecken reinen, feurigen Lichtes», durch das schliesslich alle diejenigen schreiten müssen, welche die höheren Einweihungen erleben. Wer die beiden ersten Einweihungen durchmacht, muss den Pfad beschreiten, der durch den Brennenden Grund führt. Wer die höheren Einweihungen erlebt, muss in den See von Feuer tauchen, das dem Wesen nach das Feuer Gottes ist, welches durch die völlige Läuterung der Wunschnatur von jeglichem Aspekt der materiellen Formwelt gereinigt worden ist.

Das ganze Thema der Wiedergeburt wird heute nur wenig verstanden. Seine neuzeitliche Darstellung und der Nachdruck, der so sehr auf kleine und unwesentliche Einzelheiten gelegt worden ist, hat den weiten Spielraum des Themas verzerrt, davon abgelenkt [317] und die wahre Bedeutung des Vorganges ausser acht gelassen; die umfassenden, allgemeinen Linien des Inkarnationsprozesses sind weitgehend übersehen worden. Indem man über die Zeitspanne diskutierte, die der Mensch ausserhalb der Inkarnation verbringt, mit der Betrachtung törichter Einzelheiten von unbewiesenen und unbeweisbaren Mitteilungen und mit der kindischen Rekonstruktion vergangener Leben theosophisch eingestellter Menschen (von denen nichts auf Wahrheit beruht), hat man die tatsächliche Wahrheit und Schönheit des Themas aus den Augen verloren.

Krebs ist ein Punkt der Wasserdreiheit, und in einer bestimmten Hinsicht ist die Symbolik, die den drei Wasserzeichen zugrundeliegt, höchst interessant. Wie ihr wisst, gehören der Krebs, der Skorpion und die Fischgottheiten zum Zeichen Fische. Im alten Lemurien war das Symbol der Fische eine Frau mit einem Fischschwanz, und die Meerjungfrau der Sage ist eine Erinnerung an dieses Symbol. Erst in der späten atlantischen Zeit (als das bewusste Empfinden der Dualität bei den fortgeschrittenen Menschen dieser Epoche auftrat) liess man den weiblichen Teil des Symbols ganz wegfallen und so nahmen die zwei verbundenen Fische die Stelle der Fischegöttinnen ein. Wir haben also den Krebs, den Skorpion mit dem Stachel im Schwanz und den Fisch. Der langsam sich fortbewegende Krebs, der mit seinem Wohnort eins ist und sein Haus auf dem Rücken trägt, lebt auf dem Land (das Leben der physischen Ebene) und auch im Meer (das Leben der Gefühle); der Skorpion ist rasch in seinen Bewegungen, hat tödliche Wirkung auf die Menschen, die mit ihm in Berührung kommen und ist eine Landkreatur; er ist ausserdem das Symbol des verwandelten Krebses und das Ergebnis des Evolutionsprozesses; er weist hin auf die gefährliche Natur des Menschen, der sich nicht gewandelt hat und somit andere schädigt und verletzt. Die Fische endlich weisen auf den Menschen hin, dem das Symbol der Materialität dadurch genommen wurde, dass man die Hälfte des ursprünglichen Symbols entfernte; damit wird das Freisein von der Materie angezeigt. So geben uns also die drei wässerigen Zeichen [318] eine kurze, symbolische Geschichte vom Wachstum des Menschen und der Entwicklung der Persönlichkeit. Es ist ein Bild für das Gesetz von Ursache und Wirkung. Ihr könnt diese Gedanken weiter für euch selbst ausarbeiten und damit zu den offensichtlichen Folgerungen gelangen.

Es gibt ausserdem eine bedeutsame wechselseitige Beziehung zwischen fünf Zeichen, die in ihrer Wesensart und ihren Wirkungen tief esoterisch sind, wenn man sie in diese spezielle Wechselbeziehung bringt. Sie werden erst auf der Umkehrhälfte des Lebensrades, des «Rades des lebendigen Tätigseins oder bewussten Unternehmens» zur Wirksamkeit gebracht, wie es im «Alten Kommentar» heisst. Dieser Name wird dem Rad gegeben, wenn es sich gegen den Uhrzeigersinn vom Widder über den Stier zu den Fischen dreht. Die genannte fünffache Beziehung wird erst auf dem Pfad der Jüngerschaft hergestellt und zwar durch die esoterische Verbindung von Krebs-Jungfrau-Skorpion-Steinbock-Fische. Man wird in den künftigen Horoskopen von Jüngern anerkennen, dass dieses bedeutsame Kräftespiel das Diagramm auf einer bestimmten und besonderen Stufe der Jüngerschaft beherrscht. In diesem Fall werden die Jünger in dem einen oder anderen dieser Zeichen geboren oder eines von ihnen geht gerade auf.

Wir haben zwei Zeichen - des Wassers und der Erde (Krebs und Jungfrau) - in einem Stadium, in dem das Bedeutsame im Unterbewussten liegt und wo alles noch latent und verborgen ist. Das menschliche Bewusstsein ist im Krebs erst im Keimzustand vorhanden, denn hier dominiert das Massendenken und nicht das individuelle Denkvermögen. In der Jungfrau ist das Christusleben oder -Bewusstsein verborgen, und das Christuskind liegt noch als Keim im Mutterleib der Materie und der Zeit; während dieses Stadiums liegt der Akzent auf der Form, welche die Wirklichkeit verbirgt und verhüllt. Die menschliche und die göttliche Seele (die wesensgemässe Dualität) sind zwar vorhanden, aber ihre Anwesenheit ist nicht leicht zu entdecken. Im Skorpion kommt ein Zeitpunkt des Übergangs, der Wandlung und Neuorientierung. Das, was bisher verborgen war, tritt nun in Erscheinung und wird vermittels der Erfahrung, der Prüfungen, der Proben und des «Stachels des Lebens» an die Oberfläche gebracht. Im Steinbock [319] beginnt der Jünger - infolge der Wirkung, welche die Einflüsse von Krebs, Jungfrau und Skorpion auf ihn hatten - die Fähigkeit zu beweisen, das Leben zweier Reiche wenigstens bis zu einem gewissen Grad zum Ausdruck zu bringen. Er ist dann ein entwickeltes Menschenwesen und ausserdem Bürger im Reich Gottes. Daher verstärken dann - bei einem Eingeweihten und über eine Zeit von drei Inkarnationen hin - die vier Offenbarungszeichen (Krebs, Jungfrau, Skorpion und Steinbock) ihre Wirkung auf ihn, bis er in der vierten Inkarnation beginnt, auf den inneren Einfluss der Fische zu reagieren. So erweist er seine Fähigkeit, auf den Einfluss Shamballas zu reagieren, und wenn dieser Einfluss einmal gefestigt ist, geht er aus, um zu erlösen und zu erretten. Er wirkt bewusst als ein Mittler für die Welt. Folglich könnte man sagen:

1. Im Krebs beginnt sich der Einfluss der menschlichen Hierarchie bemerkbar zu machen und den Dualismus des Menschen einzubeziehen. Dies tritt in der Jungfrau klar zutage. Seele und Körper sind eng verbunden und in einer Form zusammengefügt. Der Mensch ist eine bewusste Persönlichkeit, und zwar durch die Krebserfahrung, die sich in der Jungfrau vollendet. Das ist der Weg der Menschheit. Das menschliche Zentrum ist wirksam tätig.

2. Im Skorpion beginnt der Einfluss der okkulten Hierarchie dem Menschen sein Siegel aufzudrücken; seine wesensgemässe Dualität wird der Prüfung unterworfen. Das ist die Vorbereitung auf eine neue, höhere Einheit. Er ist in diesem beklagenswerten Stadium - dem des Übergangs - weder Seele noch Form. Das ist der Weg des Jüngers. Das hierarchische Zentrum wirkt machtvoll auf ihn ein.

3. In den Fischen beansprucht der Einfluss Shamballas den Eingeweihten als sein Wirkungsfeld; an die Stelle des Dualismus von Seele und Körper, der bislang am wichtigsten war, tritt nun der Dualismus von Seele und Geist. Die Macht der Form, [320] die Seele in Gefangenschaft zu halten, ist ausgeschaltet worden, und die Proben und Prüfungen des Eingeweihten bis zur dritten Einweihung sind auf dieses Ziel gerichtet. Das ist der Weg der Eingeweihten.

Ihr werdet die interessante Tatsache bemerken, dass wir hier neun Zeichen haben, die den Menschen vom Stadium der Einkerkerung in der Form bis zur Freiheit des Reiches Gottes bringen, von der Stufe keimhaften Bewusstseins bis zum vollen Erblühen göttlicher Erkenntnis, vom Zustand menschlichen Gewahrseins bis hin zur bewussten Weisheit des eingeweihten Jüngers. Diese neun Zeichen sind ganz charakteristisch für die - bewusste und überbewusste - menschliche Entfaltung, auch wenn sie mit dem Massenbewusstsein im Krebs beginnt. Diesen Zeichen gehen drei andere voraus, welche die subtilen oder subjektiven Realitäten des Willens zum Sein (Widder), des Verlangens zu wissen (Stier) und der Herstellung von Beziehungen (Zwillinge) verschaffen; sie bilden den dreifachen Antrieb zur Manifestation des Menschen und des Menschenreiches. Kosmisch entsprechen sie der Ebene des Logos, der Monade und des Geistes, zu denen der höhere Eingeweihte Zugang hat; oder wenn man die ganze Grundidee auf einer tieferen Runde der Spirale und im Hinblick auf den gewöhnlichen Menschen behandelt, so entsprechen sie der mentalen, astralen und ätherischen Hülle des Menschen. Sie haben daher mit der höchsten und der niedersten Ausdrucksform des Menschenlebens zu tun. Mit den obigen Gedanken habe ich euch einige sehr wesentliche Hinweise gegeben. Eines der Symbole für den Eingeweihten eines bestimmten Grades ist der fünfzackige Stern mit einem Dreieck im Zentrum; dies weist hin auf die Energie des wässerigen Dreiecks, mit dem wir uns eben befasst haben und auf die fünffache Verbindung, die im Bewusstsein des Eingeweihten hergestellt worden ist.

Wir kommen nun zur Besprechung der Herrscher über dieses Zeichen und zum Studium der Planeten, die als Brennpunkte und [321] als Verteilungsorgane für bestimmte kosmische Energien wirken. Diesbezüglich ist bereits vieles angegeben worden, und wir können das Wesen dieser anstürmenden Energien erst dann richtig verstehen, wenn wir mit unseren Studien fortfahren und die Zeichen in der Beziehung erforschen, die sie in ihrer Verbindung mit anderen Zeichen bekommen, welche dieselben planetarischen Herrscher beanspruchen. Hierbei möchte ich folgendes erklären: In den beiden Herrschern dieses Zeichens - Mond und Neptun - haben wir die Symbole für eine enge Beziehung zwischen der Mutter aller Formen und dem Gott der Gewässer, das heisst also zwischen den zwei Planeten. In dieser esoterischen Hochzeit ist für die Menschheit eine grosse Synthese zwischen Form und Wunsch-Empfänglichkeit bildlich dargestellt; folglich haben wir damit eine wahre Aussage über das Bewusstseinsstadium, das wir das atlantische nennen. Davon gibt es heute noch viel und für diese Stufe ist die Sensitivität und das Sich-identifizieren der Massen mit der Form und den Formen das bedeutsame Anzeichen und das hervorragende Merkmal des Krebs und der in diesem Zeichen geborenen Menschen. Der Mond verbindet Krebs jedoch mit zwei anderen Zeichen, wodurch ein kosmisches Dreieck gebildet wird. Es sind Krebs-Jungfrau-Wassermann. In dieser Kombination haben wir das Zeichen des Massenbewusstseins, das Zeichen des Christusbewusstseins und das Zeichen des Universalbewusstseins sehr eng miteinander verknüpft und zwar durch den Einfluss Neptuns, den der Mond verhüllt.

Ebenso, wie Löwe, der in allen seinen drei Äusserungsformen (der konventionellen, esoterischen und hierarchischen) von der Sonne regiert wird, ist Krebs das einzige andere Zeichen, das nur von einem einzigen Planeten beherrscht wird, wenn auch in der konventionellen Astrologie der Mond an die Stelle Neptuns gesetzt wird; denn es ist eben die Formnatur, die im längsten Abschnitt der menschlichen Entwicklung dominiert, genauso, wie esoterisch die fühlend-empfindende Natur den Durchschnittsmenschen beherrscht. Mit dieser festverankerten Tendenz hat der Jünger [322] zu ringen. Im Massendenken (für das der Krebs die wahrste Äusserung ist) ist es ein Glück, dass Neptun vom Mond verhüllt wird und dass die Form nicht imstande ist, viele Impulse, für die der wirkliche Mensch empfänglich ist, wahrzunehmen oder zu transformieren. Die Durchschnittsmenschheit ist dafür noch nicht voll gerüstet, den ganzen Umfang dieser Impulse zu ertragen, sie konstruktiv zu handhaben oder sie umzuwandeln und richtig auszudeuten. Auf dem Pfad der Jüngerschaft und im Laufe der esoterischen Entwicklung besteht eine der Hauptschwierigkeiten und eines der grössten Probleme des Jüngers darin, dass er so ausserordentlich empfindlich ist für Impulse von allen Seiten; dazu kommt auch noch seine Fähigkeit, rasch auf Kontakte zu reagieren, die «von allen Punkten der Windrose, aus jedem Winkel des Tierkreisrades und von dort herkommen, was innen und was aussen ist, von dort her, was oben, unten und allerorten liegt», wie der «Alte Kommentar» es ausdrückt. Für den durchschnittlichen Studierenden der heutigen Zeit ist es auch schwer, das Massenbewusstsein im Krebs zu erfassen, wie es genau so schwer für ihn ist, das Gruppengewahrsein des Wassermanns zu begreifen; für diese letzte Entwicklung ist die Menschheit hierarchisch verbunden durch den Mond, der Neptun verhüllt. Der Durchschnittsmensch beginnt erst gerade, die Stufe des individuellen Christusbewusstseins der Jungfrau zu begreifen, mit der er durch denselben Planeten verbunden ist.

Der unverschleierte Neptun verbindet Krebs mit keinem anderen Sternbild oder Zeichen, und diese Tatsache ist sehr wichtig, da sie darauf hinweist, dass der Mensch als Eingeweihter, nicht auf gewöhnliche Gefühle und Empfindungen oder auf Persönlichkeitsbeziehungen reagiert, die in Lust oder Schmerz zum Ausdruck kommen. Alle diese Dinge sind überwunden und schliesslich wird das wässerige Leben der emotionellen Reaktionen vom Leben der wahren und alles einbeziehenden Liebe verdrängt. Die Seelenherrschaft «bringt (esoterisch) den Mond und alle Spuren des neptunischen Lebens zum Erlöschen». Der Eingeweihte wird nicht länger von der Mutter der Formen oder vom Gott der Gewässer [323] beherrscht. Wenn «die Gewässer sich brechen und fortgetragen werden», bringt die Mutter den Sohn zur Welt und diese individuelle geistige Wesenheit ist dann frei. Ich möchte euch bitten, darüber nachzudenken.

Von diesen beiden - Mond und Neptun - kommen also die direkten Einflüsse, die auf den Krebsmenschen einwirken und so zur Entfaltung der Form des Lebens und des emotionellen oder Astralkörpers führen. Den ausserordentlichen Wert dieser Aspekte werdet ihr verstehen, wenn ihr euch einsichtsvoll klarmacht, dass ohne die Form und ohne die Fähigkeit zu bedenken, wie notwendig es ist, auf die Umweltgegebenheiten und Umstände feinfühlig zu reagieren, die Seele niemals zur Erkenntnis in den drei Welten erwachen und daher niemals Gott in der Manifestation kennenlernen würde.

Indirekt und mittels der Einwirkungen des Kardinalkreuzes (zu dem Krebs ja gehört) wird der Krebsmensch auch noch von fünf anderen Planeten beeinflusst, nämlich von Mars, Merkur, Uranus, Venus und Saturn. Er wird empfänglich für den Nutzen des Konflikts (Mars), für die Wirksamkeit des Lichtes der Intuition (Merkur), für den kosmischen Einfluss des Uranus, für die Verstandeskraft der Venus und dafür, dass ihm Gelegenheiten geboten werden (Saturn). Diese Kräfte wirken indes subjektiv nur auf den Bewohner der Form ein und vom Menschen werden sie äonenlang als Wirkungskräfte nicht bewusst wahrgenommen; das ändert sich erst dann, wenn das Leben der Form und die Reaktion auf das Empfindungs- und Gefühlsleben aktiv und erzieherisch beim Erwecken des Denkens mitgewirkt haben. Ist einmal das Verlangen erweckt und in höheres geistiges Streben umgewandelt worden, dann kommt der Venuseinfluss dazu; und die empfängliche Seele - die durch die fünf indirekten Einflüsse des Kardinalkreuzes entwickelt wurde - beginnt aktiv und bewusst am Drama des Lebens teilzunehmen. So spielen die direkten und die indirekten Einflüsse [324] der sieben Planeten ihre verschiedenen Rollen bei der Entwicklung des Menschen; und für die Studierenden wäre es interessant und wertvoll, die Wirkungen dieser sieben planetarischen Kräfte mit den sieben sich entfaltenden Prinzipien des Menschen in Beziehung zu bringen.

Wir wollen nun kurz ein paar Minuten lang die Wirkung der Strahleinflüsse besprechen, die sich durch die sieben Planeten auf den Menschen konzentrieren, der im Zeichen Krebs geboren ist. Gerade hier findet man zuverlässige grundlegende Hinweise betreffend das Wesen und die Vorgänge des Gesetzes der Wiedergeburt. Es hat den Anschein, dass bis jetzt nur zwei Regeln aufgestellt wurden, die mit der Rückkehr eines Egos zur physischen Inkarnation zu tun haben. Die erste besagt, dass, wenn die Vollkommenheit noch nicht erreicht wurde, die Seele wieder zurückkehren und den Vervollkommnungsprozess auf Erden wieder fortsetzen muss. Die zweite besagt, dass der Impuls, der das Ego zu solchem Tun veranlasst, irgendeine Form ungestillten Verlangens sei. Beide Aussagen sind zum Teil richtig und allgemein gültig, aber eben nur Teilwahrheiten und sie gehören zu grösseren Wahrheiten, die von Esoterikern bisher noch nicht erahnt oder genau erkannt worden sind. Die Aussagen sind zweitrangiger Natur und werden in Begriffen der Welten menschlicher Evolution, als persönliche Absichten und in Raum-Zeit-Vorstellungen ausgedrückt. Im Grunde veranlasst nicht Verlangen die Rückkehr, sondern der Wille und das Wissen um den Plan. Nicht das Bedürfnis, eine letzte Vollkommenheit zu erreichen, spornt das Ego zur Erfahrung in der Form an, denn das Ego ist ja schon vollkommen. Der Hauptantrieb ist Opfergeist und Dienst an jenen geringeren Lebewesen, die von der höheren Inspiration (welche die Geistseele geben kann) abhängen sowie der Entschluss, dass auch sie einen planetarischen Stand erreichen sollen, der dem der opfernden Seele gleichkommt. Die Pforte im Krebs öffnet sich der opfernden, dienenden Seele darum, dass schliesslich die Raum-Zeit-Vorstellung zunichte gemacht und als Illusion bewiesen werde. Denkt immer daran, wenn ihr das Thema der Wiedergeburt studiert. An sich sind Wiedergeburt und Re-Inkarnation irreführende [325] Begriffe; die Ausdrücke «zyklischer Antrieb», «intelligente zielbewusste Wiederholung» und «bewusstes Ein- und Ausatmen, würden diesen kosmischen Vorgang genauer beschreiben. Es ist für euch jedoch schwer, diese Idee zu begreifen, denn es erfordert die Fähigkeit, sich mit Dem, der so atmet - dem planetarischen Logos - zu identifizieren; daher muss die gesamte Angelegenheit verhältnismässig dunkel bleiben, bis eine Einweihung erreicht wurde. Esoterisch gesprochen, ist die Tatsache am interessantesten, dass es Gruppen-Wiedergeburt ist, die dauernd stattfindet und dass die Inkarnation des Einzelwesens nur eine Nebenerscheinung dieses grösseren Ereignisses ist. Dies ist weitgehend ignoriert oder vergessen worden, da die Menschen ein so intensives und egoistisches Interesse an der persönlichen Erfahrung und Lebensweise haben; ein Beweis dafür sind die spekulativen Einzelheiten über die individuelle Rückkehr, die in den derzeitigen sogenannten okkulten Büchern gegeben werden. Die meisten dieser Bücher sind sehr ungenau und ganz gewiss unwichtig.

Ein einsichtsvolles Verstehen des Plans ist notwendig, ehe die tatsächliche Wahrheit über die Re-Inkarnation im Bewusstsein der Allgemeinheit klar in Erscheinung treten kann. Zyklisch und gemeinsam kommen Gruppen von Seelen in die Inkarnation, um den Plan zu fördern und jenes Wechselwirken zwischen Geist und Materie weitergehen zu lassen, das die Manifestation ermöglicht und die Verwirklichung der göttlichen Ideen, so, wie sie im Denken Gottes vorhanden sind, weiter voranbringt. Wenn der Plan (so, wie ihn die Hierarchie versteht) einmal in seinen Zielen und seiner Wirkungsweise auf der äusseren Lebensebene mehr bekannt ist, werden wir erleben, dass die Lehre vom Gesetz der Wiedergeburt ganz anders dargestellt wird. Wir werden klarer die tatsächlich bestehende Synthese zwischen folgenden Faktoren erkennen:

1. Dem göttlichen Plan, so, wie er in der Zeit offenbar wird.

2. Den Grundbeziehungen, so, wie sie sich im Raum manifestieren.

3. Den sich entwickelnden Wirkungen, so, wie sie sich in den Gruppen kundtun.

4. Dem sich [326] entwickelnden Erkenntnisvermögen, sobald der Intellekt in der Intuition aufgeht.

5. Der fünffachen Natur der Wesensäusserung des Logos, die sich vermittels der fünf Reiche entfaltet.

Wenn man dies durch Intuition richtig erkannt hat, wird es eine Offenbarung bringen und dann wird dieses schwierige Thema in einer Weise dargelegt werden, die über alles hinausgeht, was der Mensch heute erahnt. Es ist eines der Geheimnisse der ersten Einweihung und diese Geheimnisse werden ja heute allmählich veröffentlicht.

Man wird entdecken, dass die Wiedergeburt in Wahrheit ein magisches und magnetisches Wechselwirken zwischen der Formseite des Lebens und dem Leben selbst ist. Dieses wechselseitige Einwirken wird von der Seele, die das Produkt der beiden zusammengehörigen Faktoren ist, bewusst unternommen. Diese Aussage ist schon an sich verwickelt, schwierig und keineswegs leicht zu verstehen; sie bringt jedoch eine bedeutsame Tatsache zum Ausdruck, der im «Alten Kommentar» wie folgt lautet:

«Jene, die gerettet werden wollen, haben laut gerufen. Ihre Stimmen dringen ein in die formfreie Welt und rufen dort eine Antwort hervor.

Jene, die sich in fernen Äonen verpflichtet haben, zu retten und zu dienen, antworten. Auch ihr Ruf ertönt und dringt mit seinem Hall ein in die dunklen, fernen Orte in der Welt der Form.

Und so wird ein Wirbel geschaffen und am Leben gehalten durch den beständigen, zweifachen Laut. Dann kommt es zu einer Berührung und eine Zeit lang sind die beiden eins - die Erlösenden Seelen und die Wesen, denen gedient werden soll.

Allmählich wird die Vision des Erretters zu einem Licht, das die Rufenden zur Stätte des Lichtes führt.»

Ich möchte den Forschern empfehlen, an das ganze Thema der «zyklischen Impulse» vom Gesichtspunkt der Gruppe aus heranzugehen und dabei das Trugbild des Persönlichkeits-Eindrucks zu [327] vergessen. Der Verlauf der bisher bekannten Geschichte wird dabei helfen, insofern er auf die Möglichkeit der Klärung hindeutet und anzeigt, wie nützlich es ist, Gruppen-Aktivität und Gruppen-Charakter durch die Zeiten hindurch zu klassifizieren und herauszuarbeiten. Wenn man die grösseren, sich re-inkarnierenden Gruppen auf diese Weise unterscheidet und ihr Wirken für das vierte Naturreich in vielen Bereichen klarer erkennt, dann lässt sich das gesamte Problem besser verstehen, da die Intuition aufgerufen wird. Dies beweist eine weitere bedeutsame Tatsache, dass es nämlich bis heute nur möglich ist, den Fortschritt gereifter inkarnierter Seelen, aber noch nicht das zyklische Erscheinen der unentwickelten Menschen zu verfolgen. Diese letzteren sind die «materiellen Einheiten», die von den weiter fortgeschrittenen erlöst werden müssen. Das Thema des Dienstes und des Opfers zieht sich unerkannt durch den gesamten Geschichtsverlauf hindurch. Der Schlüssel zum Verständnis dieser sich re-inkarnierenden, erlösenden Kräfte liegt in einer künftigen intuitiven Fähigkeit, die sich re-inkarnierenden Gruppen als Gruppen und nicht als Einzelwesen durch ihre Strahlqualitäten zu erkennen; eben zu diesem Zweck machte ich in dem Buch «Schicksal und Aufgabe der Nationen» Angaben über die Strahlen, welche bestimmte Nationen beherrschen. Gruppen werden ebenso, wie Einzelmenschen von den astrologischen Zeichen und von den Strahlen beherrscht und diese Strahlen beeinflussen sie über die herrschenden Planeten. Ich habe euch hier ein weites Feld der Forschung eröffnet und auf eine äusserst interessante, neue Form historischer Forschung und Aufzeichnung hingewiesen. Die Geschichte der Zukunft wird die Geschichte der sich entwickelnden göttlichen Pläne sein, so, wie sie sich durch welche dienenden Gruppen von Egos verwirklichen, die unter dem Einfluss der «göttlichen Dualität» in die physische Inkarnation eintreten; sie sollen die Entwicklung der Lebewesen fördern, welche die Formgestalt darstellen, durch welche die Göttlichkeit ihre volle Wesensäusserung sucht. Die Beziehung des vierten Strahls zum vierten Naturreich (der vierten Schöpferischen Hierarchie) ist ein vorherbestimmender Einfluss in allen Weltkonflikten bis zum heutigen Tage; sie ist die Ursache für die Geschichte [328] des Krieges und der Konflikte zu allen Zeiten. Der Leitgedanke dieses Strahls ist «Harmonie durch Konflikt», und eben der niedere Aspekt der Strahlenenergie, der Streit und Gegensätze hervorruft, hat bisher die Oberhand gehabt und findet jetzt durch den Ansturm der neu hereinkommenden Shamballakraft seinen Höhepunkt. In dem Mass, wie er sich erschöpft (und das geschieht jetzt sehr rasch), wird sich die Richtung und Kraft auf jenen Hauptstrahl, den Strahl der Liebe-Weisheit verlagern, zu dem der vierte Strahl als Aspekt gehört. Diese Energie des zweiten Strahls wird sehr machtvoll konzentriert durch das Sternbild Zwillinge, auf dem Weg über den Planeten Jupiter. Dann wird ein langer Zyklus wohltätiger Entwicklung eingeleitet werden, in welchem der Konflikt, der für das Wechselwirken zwischen den Dualitäten wesensgemäss ist, sich auf der Mentalebene stabilisieren und - unter dem Einfluss der erlösenden, dienenden Egos des fünften Reiches - die gesamte Weltzivilisation verändern wird.

Es ist auch zu beachten, dass wir beim Studium der Strahlkräfte und ihrer Wirkungen im Krebs dies vom Blickpunkt des Massendenkens und der Massenreaktion und nicht von dem des Einzelmenschen aus tun müssen. Es ist eines der Zeichen der Synthese und einer relativen Verschmelzung, jedoch einer Verschmelzung auf der niederen Ebene der Spirale; sie kennzeichnet die Vereinigung von Körper und Seele, jedoch nur im Keimstadium, wobei das psychische Stadium noch nicht individualisiert ist. Es ist das Stadium der Massenreaktion auf die hereinkommenden Söhne des Lichtes.

Man kann an das gesamte Thema des Tierkreises vom Blickpunkt des Lichtes aus herangehen, indem man seine Entfaltung und zunehmende Strahlung sowie seine allmähliche Manifestation dessen studiert, was ich an anderer Stelle «die Herrlichkeit des Lichts» genannt habe. Die Methode, wie man dieses innere Licht entwickelt und nach aussen in Erscheinung bringt, muss - von den kosmischen Wirkungen her gesehen - eines der Geheimnisse der Einweihung bleiben und zwar noch für lange Zeit. Es wäre jedoch hier am Platze, wenn ich symbolisch bestimmte Ausdrücke und [329] Sätze angebe, die (für jedes Zeichen) dieses «Zunehmen des Lichtes im Lichte» andeuten, wie man es esoterisch nennt, dabei sollte man beachten, dass wir versuchen, Zustände zum Ausdruck zu bringen, die mit der Seele zu tun haben, deren eigentlicher Wesenskern Licht ist. Dieses Seelenlicht beeinflusst im Lauf der Evolution die Form und führt dazu, dass sich nacheinander diese Form, das Wesen von Zeit und Raum, wie auch das Ziel offenbaren.

1. Widder. Das Licht des Lebens selbst. Dies ist der schwache Lichtpunkt, im Mittelpunkt des Manifestationszyklus, matt und flackernd. Er ist der «Scheinwerfer des Logos, der das sucht, was für die göttliche Wesensäusserung benutzt werden kann.»

2. Stier. Das durchdringende Licht des Pfades. Das ist ein Lichtstrahl, der vom Kernpunkt im Widder ausströmt und den Bereich der Lichtherrschaft offenbart.

3. Zwillinge. Das Licht des Wechselwirkens. Dies ist eine Linie von Lichtstrahlen, die das offenbart, was einander gegenübersteht: die grundlegende Dualität der Manifestation, die Beziehung zwischen Geist und Form. Es ist das bewusste Licht dieser Beziehung.

4. Krebs. Das Licht in der Form. Dies ist das zerstreute Licht der Substanz selbst, das «dunkle Licht» der Materie, das in der «Geheimlehre» erwähnt wird. Es ist das Licht, das die Stimulierung durch das Seelenlicht erwartet.

5. Löwe. Das Licht der Seele. Ein zurückgestrahlter Lichtpunkt des Logos oder des Göttlichen. Das im Krebs zerstreute Licht konzentriert sich und offenbart schliesslich einen Kern.

6. Jungfrau. Das vereinte zweifache Licht. Die beiden Lichter sind sichtbar - hell und stark, das Licht der Form; das andere schwach und trübe, das Licht Gottes. Dieses Licht ist gekennzeichnet durch das Zunehmen des einen und das Schwinden des anderen. Es unterscheidet sich von dem Licht in den Zwillingen.

7. Waage. Das Licht, das [330] sich zur Ruhe begibt. Das ist das Licht, das hin und her schwankt bis ein Gleichgewichtspunkt erreicht ist. Es ist das Licht, das durch eine Auf- und Ab-Bewegung gekennzeichnet ist.

8. Skorpion. Das Licht des Tages. Dies ist der Ort, wo drei Lichter sich begegnen - das Licht der Form, das Licht der Seele und das Licht des Lebens. Sie begegnen sich; sie verschmelzen; sie nehmen zu an Intensität.

9. Schütze. Ein Strahl gelenkten, konzentrierten Lichtes. Hier wird der Lichtpunkt zum Strahl; er offenbart ein grösseres Licht in der Ferne und erleuchtet den Weg zum Zentrum des Lichtes.

10. Steinbock. Das Licht der Einweihung. Dies ist das Licht, das den Weg zum Berggipfel erhellt und die Verklärung (Transfiguration) bringt; so offenbart es die aufgehende Sonne.

11. Wassermann. Das Licht, das auf Erden, über das Meer scheint. Es ist das Licht, das immer in der Dunkelheit scheint und mit seinen heilenden Strahlen alles reinigt, was geläutert werden muss, bis einmal das Dunkel gewichen ist.

12. Fische. Das Licht der Welt. Dies ist das Licht, welches das Licht des Lebens selbst offenbart. Es macht der Dunkelheit der Materie für immer ein Ende.

Ein Studium der oben angegebenen Gedanken wird die symbolische Geschichte von der Erhellung der Materie offenbaren, die Geschichte vom Anwachsen des Lichtkörpers im Makrokosmos und Mikrokosmos; so wird schliesslich die Absicht des Logos klar werden.

Da das Licht des Krebs - gleichnishaft gesprochen - nur zerstreut, verschwommen und ungeordnet ist, fehlen die Einflüsse des ersten Strahls der konzentrierten Absicht und des planvollen Willens sowie des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit (erkannte Dualität und gewonnene Erfahrung). Diese Einflüsse sind nicht vorhanden, höchstens insoweit, als ja Liebe und planvolle Absicht aller Manifestation zugrundeliegen; aber sie sind in diesem [331] Zeichen nicht konzentriert. Nur fünf Strahlen wirken durch dieses Sternbild, das sogar auf einer verhältnismässig hohen Entwicklungsstufe und auf dem umgedrehten Rad immer die Massenbeziehung bewahrt zum Wohl des inkarnierten Einzelwesens und um die endliche Erlösung der Substanz selbst zu garantieren. Menschen, die noch nicht den geistigen Weitblick eines Eingeweihten besitzen, legen gern alle Zeichen und ihre Wirkungen im Sinn des Einzelmenschen aus, wogegen der Zweck ihrer aufeinander abgestimmten Einflüsse sowohl im planetarischen als auch im solaren und kosmischen Bereich liegt. Der Eingeweihte mit den drei niederen Einweihungen hat hinfort mit den Wirkungen der kosmischen Einflüsse auf unseren Planeten und folglich auch auf das vierte Naturreich zu tun; er studiert im höheren mentalen Bereich ihre Wirkungen, soweit sie grundsätzliche, fundamentale Veränderungen im Leben des Sonnensystems hervorbringen; dieses beeinflusst wiederum unseren Planeten, seine Naturreiche und somit auch Menschen. Ihr könnt also daraus ersehen, dass in dem Mass, wie die evolutionären Veränderungen hervorgebracht werden und das menschliche, planetarische und solare Bewusstsein schrittweise zunimmt, die von den Sternbildern - über ihre Vermittler, die Planeten - hereinströmenden Einflüsse sehr verschiedenartige Veränderungen und bedeutsame Ereignisse bringen werden. Auf diese wird der Mensch, je nach seiner Entwicklungsstufe, bewusst oder unbewusst reagieren. Die Reaktion des individuellen Krebsmenschen auf die hereinströmenden Einflüsse und auf seine Umwelt wird anders sein als die des Jüngers oder Eingeweihten und diese wiederum ändert sich in jedem einzelnen Zeichen, womit die menschliche Entwicklung abgerundet wird. Das ist wieder ein Punkt, den künftige Astrologen in ihre Überlegungen werden einbeziehen müssen. Ich möchte euch hier eine Übersicht geben, die etwas darüber anzeigt, wie der Mensch während der drei Stadien seiner Entwicklung - der unentwickelten, der fortgeschrittenen und der auf dem Pfad - auf die verschiedenen Einflüsse reagiert, denen er unterworfen ist, wenn er in das Dasein der physischen Ebene durch das Tor im Krebs tritt und dann durch alle Zeichen weiter schreitet.