3. Die geistigen Wirkungen der Tierkreis-Sternbilder - Teil 9
In diesem Zeichen Jungfrau ist die Stellung und die Art der Aussage der Planeten von ausserordentlichem Interesse, obwohl die Folgerungen zutiefst esoterisch und sehr schwer verständlich sind.
Merkur steht in diesem Zeichen erhöht, denn die Mutter wird notwendigerweise von ihrem Sohn, dem Sohn des Denkens beherrscht, der auch der Sohn Gottes ist. Sie ist die Beschützerin dieses Sohnes und verantwortlich für seine Entwicklung und die Erfahrung, die er sich allmählich aneignet. Merkur, als Bote der Götter und Werkzeug der von ihnen ausgeübten Herrschaft, ist daher der Wirkungsfaktor des dritten Aspektes (der aktiven Intelligenz) von einem Blickpunkt und des zweiten Aspektes (der Liebe-Weisheit) von einem anderen aus. Man betrachtet ihn als Verkörperung dieser beiden Aspekte des mentalen Prinzips, als Ausdrucksform des konkreten und des abstrakten Denkens Gottes. Das niedere konkrete Denkvermögen wurde im ersten Sonnensystem entwickelt; das höhere abstrakte, intuitive Denken, die reine Vernunft entfaltet sich in diesem System. Merkur ist die Synthese von Manas-Buddhi, Denken-Weisheit, die durch die menschliche Seele zum Ausdruck kommt; Merkur beherrscht die Brücke oder die Antahkarana. In der Jungfrau erreicht er seine volle Macht, denn Jungfrau ist Intelligenz, und der verborgene Christus ist Weisheit oder reine Vernunft.
Venus, die reine Liebe-Weisheit, fällt in diesem Zeichen in die Zeugung und steigt okkult «zur Erde herab»; sie repräsentiert (wie die «Geheimlehre» so sorgfältig darauf hingewiesen hat), sowohl die Gabe des Denkens und der Göttlichkeit, die sich im Sohn des Denkens verkörpert und also auch den Abstieg des Christusprinzips in die Zeugung oder in die Materie. Jungfrau und Venus sind zusammen zwei Aspekte der Intelligenz. Das Symbol für den (282) Abstieg des Geistes in den Leib der jungfräulichen Mutter ist uns erhalten in der astrologischen Tatsache, dass Venus in diesem Zeichen fällt; esoterisch verschwindet sie aus dem Gesichtskreis und geht in die Dunkelheit. Neptun, die Ausdrucksform des sechsten Strahls Idealistischer Devotion, wird in diesem Zeichen naturgemäss kraftlos und zugleich wird «seine Macht verringert», denn der Antrieb und Drang der Devotion und des Verlangens weichen in diesem mächtigen Zeichen den natürlichen Vorgängen der Formerschaffung und der stillen Tätigkeit, die im Mutterleib der Zeit und des Raumes vor sich geht.
Jupiter hat zu dieser Zeit trotz seiner latenten Macht ebenfalls «verringerten» Einfluss, weil das zweite Prinzip oder der zweite Aspekt der Göttlichkeit, der Sohn oder der Keim des Christus, der kommen will, der Sohn des Denkens, in die Tiefen hinabsteigt und zeitweilig verhüllt oder verborgen ist. Ich möchte den Astrologen der Zukunft eine sorgfältige Erforschung des Fallens, der Erhöhung und der Machtverringerungen anempfehlen, die in irgendeinem Tierkreiszeichen stattfinden; das ganze Problem muss in einer umfassenderen Weise betrachtet werden und nicht so speziell von persönlichen Horoskopen aus. Wenn die Planeten richtig mit den Strahlen verbunden werden, welche sie zum Ausdruck bringen, dann wird das umfassendere Thema des Seelenlebens in Erscheinung treten; sie bestimmen die Persönlichkeit, jedoch nicht in demselben Sinne wie materielle Umstände (der physische Körper und die materielle Umwelt) die Menschenmassen bedingen. Denkt darüber nach.
Im Zusammenhang mit den Dekanaten möchte ich darauf hinweisen, dass ich in dieser Abhandlung ständig betone, dass der Astrologe das Horoskop eines Einzelmenschen so daraufhin studieren muss, welche Stellung dieser auf dem Tierkreisrad einnimmt und in welcher Weise er weiterschreitet. Geht er als eine Persönlichkeit um das Rad oder bewegt er sich als Seele vorwärts? Der Konflikt, in den alle Jünger geraten, kann auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass das Formleben des Jüngers in einer [283] bestimmten Art vom Rad beeinflusst wird, während der Bewusstseinsaspekt unter einem anderen oder dem umgekehrten Einfluss steht. Der Jünger betritt das Zeichen unter dem Einfluss jenes Dekanats, das zwar für ihn das erste, für den gewöhnlichen Menschen jedoch das dritte ist. Dies zeigt sich interessant und praktisch an dem Sternbild, in das wir jetzt eintreten. Die drei Dekanate des Wassermanns sind - vom Blickpunkt des Jüngers aus - Saturn, Merkur und Venus. In dieser Reihenfolge beeinflussen sie ihn und führen ihn weiter auf seinem gewünschten Wege; damit geben sie ihm Gelegenheit, durch Konflikt die Erleuchtung des Denkvermögens und schliesslich brüderliche Liebe zu erlangen, die Weisheit ist. Im gewöhnlichen Sinne würden die Menschenmassen über Venus, Merkur und Saturn durch das Zeichen gehen; denn der unentwickelte Mensch wird erstens beeinflusst von jenen Qualitäten, die man am besten als instinktives Denken oder Zuneigung (Venus) beschreiben kann, das bedeutet brüderliche Liebe im Keimzustand; dann von der allmählichen Entfaltung des Denkvermögens durch die Wirksamkeit des Merkur; als Folge dieser Entfaltung tritt schliesslich der Konflikt hinzu, und Saturn bietet Gelegenheit zum Leiden, damit der Mensch dadurch lernt, richtig zu wählen, korrekt zu unterscheiden und sich für die höheren Werte zu entscheiden. Diese Dinge muss der Astrologe sorgfältig beachten. Heute jedoch sind wir an einem Krisenpunkt und so greift das Problem weiter um sich und zwar deshalb, weil die Menschheit zum ersten Mal in ihrer Geschichte beginnt, das Fixe Kreuz des Jüngers zu besteigen und auf dem Tierkreis in entgegengesetzter Richtung vorwärts zu gehen. Die Menschheit betritt - als Ganzes und infolge der grossen Anzahl von Aspiranten und denkenden Idealisten - den Wassermann durch die offene Türe des Saturn. Gleichzeitig befindet sich eine sehr grosse Anzahl von Menschen im Stadium des Instinkts und des Nicht-Denkens und ihr Bewusstsein ist vornehmlich atlantischer Art. Sie treten über Venus ein und daraus entsteht folglich der Konflikt.
[284] Nach Sepharial werden die drei Dekanate, in welche die Jungfrau aufgeteilt ist, von Sonne, Venus und Merkur beherrscht, während Alan Leo Merkur, Saturn und Venus angibt. Ich möchte euch hier an etwas erinnern, das von Astrologen oft vergessen wird: im Fall des Jüngers nämlich sind Merkur und die Sonne untereinander austauschbare Begriffe. Wenn dem Jünger bewusst wird, dass er selbst Merkur ist, der Sohn des Denkens und daher eins mit dem universalen Christus, der «Sonne und doch auch dem Sohn Gottes» (wie man esoterisch sagt), dann ist er ein Eingeweihter. Alan Leos Zuordnung der Regenten ist daher esoterisch richtig. Wenn der Jünger Saturn als den Gott erkennt, der Gelegenheit anbietet und ihn nicht nur als jene Gottheit empfindet, die Unglück bringt, dann ist er in Wahrheit und nicht nur theoretisch auf dem Pfad der Jüngerschaft. Wenn Venus die Quelle der Weisheit und Ausdruck für die Umwandlung des Denkens in Intuition und des Intellekts in Weisheit ist, dann ist er bereit für die Einweihung. Er erringt sich rasch die Befreiung. Die Schwäche der Dekanatsherrscher, so, wie sie Sepharial gibt, liegt in der Tatsache, dass die Wahl überflüssig ist, da Merkur und Sonne eins sind; er lässt Saturn aus und infolgedessen ist - esoterisch gesprochen - «das Tor nicht offen».
Wiederum geben die Leitworte dieses Zeichens ihre Bedeutung klar zu erkennen, so dass ich sie nicht weiter zu erläutern brauche. Auf dem gewöhnlichen Rad geht das Gebot in den folgenden Worten aus, welche die Wirksamkeit der Jungfrau festsetzen: «Und das Wort lautete: Die Materie regiere.» Später, auf dem Rad des Jüngers, ertönt die Stimme aus der Jungfrau selbst und sie sagt: «Ich bin die Mutter und das Kind, Ich bin Gott, Ich bin Materie.»
Denkt über die Schönheit dieser Synthese und dieser Lehre nach und erkennt, dass ihr selbst das erste Wort gesagt habt als Seele, die in ferner, uralter Vergangenheit in den Mutterleib von Zeit [285] und Raum hinabgestiegen ist. Nun ist die Zeit gekommen, da ihr, wenn ihr es wollt, eure Identität mit beiden göttlichen Aspekten verkünden könnt - mit Materie und Geist, mit der Mutter und dem Christus.
DER LÖWE
Wenn wir nun in das Wassermannzeitalter hineinkommen, in welchem der Geist des Wassermanns sich in seiner Universalität und seinem Sinn für «allgemeine Verteilung» sichtbar bekunden wird, so ist es unvermeidlich, dass wir einen gewissen Krisenpunkt erreichen sollten. Der echte Löwetypus muss in einer neuen, einzigartigen Weise auf die sich bietende Gelegenheit reagieren; und wenn ich sage Typus, so meine ich damit jene Menschen, deren Sonne im Löwen steht oder bei denen Löwe aufsteigt. Der Grund dafür ist der, dass Löwe das polare Gegenstück zum Wassermann ist; und das Wechselwirken der Energien zwischen diesen beiden ist heute viel stärker, als zu irgendeiner anderen Zeit in der Menschengeschichte. Das ist eine Tatsache, die ihr noch nicht beweisen könnt, aber für mich ist diese Behauptung eine Tatsache. Aufgrund dieser Tatsache erleben wir das Auftreten von Diktatoren in verschiedenen Ländern in unserer Zeit und ebenfalls deswegen lässt sich im gegenwärtigen Zyklus (dem Vorstadium des Neuen Zeitalters) ganz deutlich eine entschiedene Geisteshaltung dieser Diktatoren erkennen - eine Denkweise, die so oft ausser acht gelassen wird, die jedoch einen wirklichen Wert für die Menschheit hat. Gerade diese Denkweise führt zu einer Zusammenfassung des nationalen Lebens, der nationalen Ziele und Absichten. Ein typisches Beispiel dafür ist die Einstellung Hitlers. Ungeachtet dessen, was unsere persönliche Meinung über ihn sein mag, so besteht dennoch kein Zweifel darüber, dass er die verschiedenen Elemente im deutschen Volk geeint, verschmolzen und einander angepasst hat. Diese Aktivität ist Wassermannart, jedoch in ihren niedersten und am wenigsten wünschenswerten Aspekten. Das liegt aber auch im Wesen des Löwen, denn die Menschen, die solche Ergebnisse hervorbringen können, müssen notwendigerweise ausserordentlich selbstbewusst sein. Dies ist das Hauptkennzeichen [286] des Löwemenschen. Was für eine Rolle der Löwe im persönlichen Horoskop Hitlers spielen mag, weiss ich nicht, denn ich habe es nicht erforscht, aber im Horoskop seiner Seele spielt er eine sehr hervorragende Rolle.
Ich möchte den heutigen Astrologen raten, die Horoskope der beherrschenden Erscheinungen in der heutigen Welt mit den Planeten zu stellen, die ich als esoterische Herrscher angegeben habe; alle fortgeschrittenen und bedeutenden Menschen nähern sich dem Pfad der Jüngerschaft oder sind schon auf ihm und daher wird der Einfluss der esoterischen Planeten bei ihnen immer stärker. Dieser Versuch würde sich als höchst aufschlussreich erweisen und vieles lehren. Die Tendenz zur Verschmelzung und Vereinigung und das geistige Gegenstück dieser Einheitlichkeit sind heute stärker als je zuvor; und die Menschentypen, welche dies exoterisch herbeiführen, müssen den Löwen irgendwo an hervorragender Stelle im Horoskop oder die Sonne als Herrscher in irgendeinem wichtigen Hause haben. Wenn die Horoskope das nicht aufzeigen, liegt es daran, dass man die Geburtsstunde oder den Geburtstag nicht ganz genau ermitteln konnte.
Dieses Zeichen Löwe ist das fünfte im Tierkreis, was anzeigt, dass es ein Teil der geheimnisvollen Zahl zehn ist - der Zahl der Vollendung, einer relativen Vollendung, vor dem Eintritt in einen neuen Kreislauf des Fortschreitens. Diese Tatsache verbindet den Löwen folglich mit Steinbock, dem zehnten Zeichen des Tierkreises, denn gerade die Einweihungsvorgänge machen aus dem eigenbewussten Menschen die gruppenbewusste Individualität. Ich wähle diese Worte mit Sorgfalt und Vorbedacht. Auf dem umgekehrten Rad ist es das achte Zeichen, das Zeichen des Christus und der innewohnenden Realität; es kennzeichnet daher - auf diese Weise - einen neuen Zyklus. Ist das Eigenbewusstsein einmal geboren (wie im Augenblick der Individualisierung), dann beginnt ein neuer Abschnitt. Diese zahlenmässige Bedeutung verbindet Löwe mit Skorpion (dem achten Tierkreiszeichen) in einer wirksamen Weise, und so ergibt sich also [287] das Dreieck Löwe-Skorpion-Steinbock, das die Menschheit angeht und die drei bedeutsamen Krisenpunkte in der Laufbahn des Menschen anzeigt:
1. Eigenbewusstsein oder menschliches Bewusstsein. Einheit - Löwe.
2. Bewusstsein der miteinander streitenden Dualitäten. Jüngerschaft - Skorpion.
3. Gruppenbewusstsein als Eingeweihter. Einheit - Steinbock.
Löwe ist ein Feuerzeichen und zwar das wichtigste in unserer Zeit. Die Söhne des Denkens, die eigenbewussten Söhne Gottes, sind vor allem die Söhne des Feuers, denn «unser Gott ist ein verzehrendes Feuer». In ihnen liegt jene besondere Qualität, die verbrennen und zerstören und damit alles ausrotten kann, was die ihrem Wesen entsprechende, göttliche Wesensäusserung behindern kann. Ich möchte, dass ihr an die reinigende und läuternde Natur des Feuers denkt. Es gibt zwei Elemente in der Natur, die im allgemeinen Bewusstsein mit dem Gedanken der Reinigung verknüpft sind - das eine ist das Wasser, das andere das Feuer. In diesem Zusammenhang sind die Wasserzeichen Krebs-Skorpion-Fische interessant und die Feuerzeichen Widder-Löwe-Schütze verdienen ein gründliches Studium. Das Feuer hat esoterisch immer das fortgesetzt, was das Wasser begonnen hatte.
Im Krebs beginnen die reinigenden Gewässer der Erfahrung ihr wohltätiges Wirken. Das beginnt auf dem Kardinalkreuz, denn dieses beschäftigt sich nur mit Gesamtheiten und daher mit der Massenerfahrung.
Im Skorpion werden die reinigenden Gewässer der Erprobung und Prüfung angewandt. Das ereignet sich auf dem Fixen Kreuz und die Wirkung ist bis zum Äussersten drastisch.
In den Fischen werden die Gewässer der Reinigung durch das Alltagsleben und die Inkarnationsvorgänge angewandt; sie gelten für den «in den Gewässern der Materie schwimmenden Fisch und finden dort ihren Nährboden». Dies geschieht auf [288] dem Veränderlichen Kreuz der gewöhnlichen materiellen Existenz und Erfahrung. So wirkt der Einfluss der drei Kreuze auf den inkarnierten Gottessohn auf dem Rad des gewöhnlichen Lebens und in der üblichen Reihenfolge ein. Auf dem umgekehrten Rad tritt das Feuer an die Stelle des Wassers und brennt allen Unrat hinweg. So wird allmählich die Läuterung des gesamten Wesens erlangt und der Mensch wird empfänglich für die Einflüsse, die auf ihn einwirken können, wenn die feurige Dreiheit ihre Rolle spielt; dann beginnt der Einfluss von Widder-Löwe-Schütze ihn auf Universalität, Selbstbewusstsein und zielstrebige Haltung neu auszurichten. Im Lauf unseres Studiums wird die Bedeutung dieser Aussage immer klarer werden. Ich weise auf Dinge von spiritueller und esoterischer Bedeutung hin, da dieses Zeichen Löwe eine beherrschende Macht im Leben des Aspiranten ausübt. Er muss erst sich selbst erkennen lernen durch echtes Selbst-Gewahrsein, ehe er jenen göttlichen Geist (sein wahres Selbst) und auch seine Mitmenschen erkennen kann.
Löwe ist ein Teil der Sphinx und darauf brauche ich nicht weiter einzugehen, da wir dieses Thema schon an anderer Stelle berührt haben. Es ist ein grosses Geheimnis. Jungfrau und Löwe repräsentieren den ganzen Menschen, den Gott-Menschen wie auch Geist-Materie. Dieser Gedanke ist wichtig, denn wenn einmal das Wesen der Welt geoffenbart ist, dann wird es das Mysterium der Sphinx nicht länger geben.
Die Leitgedanken dieses Zeichens sind ausserordentlich gut bekannt. Sie lassen den Ton der Individualität und des wahren Selbst-Bewusstseins erklingen. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie selbstbewusst seien, während sie doch nur von Wünschen beherrscht werden und nach Befriedigung dieser Wünsche streben oder sich selbst als dramatischen Mittelpunkt ihres Universums kennen. Der wirklich seiner selbst bewusste Mensch jedoch ist derjenige, der sich einer Zielsetzung, eines von ihm selbst gelenkten Lebens und eines entwickelten und bestimmten Lebensplanes und -Programms bewusst ist. Wo diese Faktoren vorhanden [289] sind, kann man folgern, dass es auch mentale Wahrnehmung und ein gewisses Mass an Integration gibt. Wird jemand nur von Emotionen und von Wünschen angetrieben, so ist dies kein Zeichen echten Selbst-Bewusstseins. Beim unentwickelten Menschen ist es weit mehr instinktiv als Selbst-Gewahrsein. Beim wirklich entwickelten, eigenbewussten Menschen findet man nicht nur Wegrichtung, Zielsetzung und Planung, sondern auch ein Wissen um die treibende Antriebskraft für den Plan und die Aktionen. Denkt darüber nach.
Es gibt zwei untergeordnete und dennoch mächtige Leitgedanken des Löwemenschen, auf die ich an dieser Stelle hinweisen sollte, damit die durch den Löwen ausgeübten Einflüsse klar erkennbar werden. Es sind dies erstens der Wille zu erleuchten, der den zwingenden Drang zur Selbsterkenntnis, Selbstwahrnehmung und intellektueller Wirklichkeit darstellt, und zweitens der Wille zu herrschen und zu dominieren, der in diesem Zeichen so machtvoll ist und eine so subtile Wirkungskraft im Löwetypus hat. Dieser Wille zu herrschen führt einen in diesem Zeichen geborenen Menschen schliesslich dazu, die Selbstbemeisterung und Beherrschung der Persönlichkeit (sei es nun aus einem guten oder einem egoistischen Motiv heraus) zu erringen; dieselbe Tendenz führt ihn schliesslich auch zur Beherrschung von Gruppen und kleineren oder grösseren Korporationen durch die vom Löwen geleitete Persönlichkeit. Dies ist auf vorgerückter Stufe ein Ausdruck für die Verschmelzung von Löweenergie mit der Wirkungskraft des Wassermanns. Es ist ein auf lange Sicht zwangsläufiges Ergebnis für Menschen und Rassen; alle Erfahrung im Löwen ist die Vorbereitung dafür. Der Wille zu erhellen ist es, der alle Löwemenschen dazu treibt, Versuche anzustellen und so Erfahrung zu gewinnen; dieser Wille verbindet sie mit dem Stier, dem «Träger des hellen Juwels, das auf seiner Stirne leuchtet». In der Beziehung von Stier-Löwe-Wassermann habt ihr ein bedeutsames und wichtiges Tierkreis-Dreieck, soweit es den Menschen betrifft; es ist besonders bedeutsam für die vierte Schöpferische Hierarchie, die menschliche. Wir haben also:
1. Stier - Der Antrieb [290] zur Erfahrung, um Wissen zu erlangen.
2. Löwe - Die Manifestation des Erfahrenen, um das Wissen zu rechtfertigen.
3. Wassermann - Die Anwendung des Erfahrenen, um das errungene Wissen zu einem Teil des Dienstes zu machen.
Dieses Dreieck bringt das Leben der Menschheit zum Ausdruck und zeigt uns schliesslich die Vollendung des Menschenweges. Ein anderes Dreieck hat eine ziemlich ähnliche Natur, nämlich Löwe-Jungfrau-Fische, doch bringen diese drei eine noch feinere Bewusstseinsäusserung hervor.
1. Löwe - Der eigenbewusste Mensch. Persönlichkeit, Niedere Einheit.
2. Jungfrau - Das latente Christus-Leben oder -Prinzip. Dualität.
3. Fische - Die gruppenbewusste Seele. Der Welterlöser. Einheit.
Ihr werdet bemerkt haben, dass ich ständig und nachdrücklich das Bewusstsein und seine schrittweise Entfaltung betone und nicht die Form oder die Ansammlung von Formen, welche die bewusste Wesenheit irgendeiner Daseinsart oder -Stufe verhüllt. So, wie ich in der «Abhandlung über kosmisches Feuer» bemüht war, den psychologischen Schlüssel zur «Geheimlehre» zu geben und das zugrundeliegende Bewusstsein auszudeuten, das die (in der «Geheimlehre» besprochenen) Wesen zum Ausdruck bringen, genau so versuche ich in «Eine Abhandlung über die sieben Strahlen» denselben Gedanken weiterzuführen; gleichzeitig will ich der modernen exoterischen Psychologie den notwendigen Schlüssel und ausserdem einige Hinweise auf den astrologischen Schlüssel zur «Geheimlehre» geben, von dem H. P. B. spricht. Die grossen Wesenheiten, von denen ihr Meisterstück esoterischer Wahrheit handelt, werden hier als kosmische, solare und planetarische Einflüsse dargestellt, deren ausgeströmte Energie oder Vibrationsaktivität sodann in der [291] Form eine Resonanz auslöst und ein Bewusstsein erweckt, das sich den Einflüssen anpasst oder diesen sehr ähnlich wird. Alle Offenbarungen scheinen im Menschheitsbewusstsein in ihrer niedersten oder am meisten materiellen Form aufzutreten, da «der Aufstieg des Wissens zur Weisheit» immer der Schlüssel zum Fortschritt ist; daher mussten die exoterische Psychologie und die exoterische, weltliche Astrologie der Offenbarung ihrer inneren Bedeutung vorausgehen. Das Wesen der Form musste sichtbar gemacht und der Mensch an sie gewöhnt werden, ehe die innere Bedeutung hinter der Form enthüllt werden konnte.
Ihr werdet vielleicht fragen, was der Grund für dieses Vorgehen ist. Ich kann euch einen unter vielen geben, der bei ein wenig intuitivem Nachdenken überzeugend sein sollte. Das Erkenntnisvermögen und die Urteilskräfte der Seele sind vollständig und entwickelt. Aber die Seelen - die auf die Inkarnation und den Willen zum Opfer hin ausgerichtet sind, - finden bis jetzt noch nicht die notwendigen Formen in den drei Welten, die der Ausdrucksverleihung des Wissens angemessen wären, das die Seele auf ihrer eigenen Ebene und Bewusstseinsstufe hat. Würden die inneren Bedeutungen der äusseren, symbolischen Daseinsformen in einer unvorbereiteten Form verspürt oder wahrgenommen werden (deren Reaktionsapparat der Seele in den drei Welten und - beim Menschen - in dem dazugehörigen unvorbereiteten und unentwickelten Nervensystem, Drüsensystem und Gehirn), dann würde naturgemäss die Form durch die Seelenenergie zertrümmert und die niedere Ausdrucksform vernichtet werden. Hier kann man den Sinn und Zweck der Zeit erkennen und einsichtsvoll sich zunutze machen, aber dazu gehört eine ganz deutliche Entwicklung des esoterischen Sinnes. Es gibt noch andere Gründe, aber dieser eine dürfte genügen. Im Lauf der Evolution wird also während vieler Zeitäonen zuerst die Formgestalt allmählich vorbereitet, angepasst, harmonisiert und ausgerichtet; hinter dieser tätigen Form - die sich stetig verbessert und immer mehr für [292] ihre Umwelt und für Kontakte empfänglich wird -, steht das allmählich erwachende Bewusstsein. Dieses ist die denkende, intuitiv erkennende, liebende Seele, die ihren Reaktionsapparat immer mehr in die Gewalt bekommt, die sich seiner bei jeder nur möglichen Gelegenheit, bei jedem durch die Form gemachten Fortschritt bedient und jeden Einfluss benutzt, um das grosse Werk zu vervollkommnen, das sie nach dem Gesetz des Opfers in Angriff genommen hat.
Aus diesem Grunde habe ich in dieser Abhandlung auch nicht versucht, die natürliche Reaktion auf die inneren psychologischen Faktoren und die esoterisch-astrologischen Einflüsse wissenschaftlich und im modernen exoterischen Sinne zu beweisen. Man kann diese leicht aufzeigen und sofort deutlich machen, wenn erst einmal die moderne Wissenschaft die okkulten Voraussetzungen annimmt, sei es auch nur experimentell und als Hypothese. Ich beschränke mich ausschliesslich auf das Thema der Bewusstseinsentfaltung, auf die Entwicklung des tieferen Sinnes und der Bedeutungen, auf die Reaktion dieser bewussten Wesenheit auf die vielen Einflüsse und Schwingungsimpulse, denen diese Wesenheit unterworfen ist, da sie ja ein wesentlicher Bestandteil anderer, grösserer Wesenheiten ist. Denkt darüber nach. Immer wieder und nachdrücklich weise ich darauf hin, denn tiefes Nachdenken ist ein wirkungsvolles Mittel für die Offenbarung.
Ich habe versucht, euch diese Gedanken nahezubringen, denn in dem Zeichen, das wir jetzt studieren, liegt das Thema des Selbst- oder Eigenbewusstseins offen vor dem Forscher. Das Massenbewusstsein im Krebs weicht dem individuellen Bewusstsein im Löwen. Aus der Masse oder Herde tritt das sich selbst genügende Einzelwesen heraus, das sich immer mehr bewusst wird seiner Identität oder Einheit, seines Alleinseins und seiner isolierten Haltung als «der im Mittelpunkt Stehende» seines kleinen Kosmos. Diese Haltung entwickelt sich weiter und wird immer stärker betont und dynamisch (ich benutze diese Worte mit Absicht), was zu dem ausgesprochen egozentrischen Bewusstsein des selbstsüchtigen, intelligenten Menschen und zum ehrgeizigen, egoistischen Machtstreben desjenigen führt, der nach Rang und Stellung verlangt. Schliesslich aber kommt die Zeit, da das Wesen des Fixen [293] Kreuzes im Bewusstsein des Menschen zu dämmern beginnt, und da der Einfluss des Wassermanns (des polaren Gegenstücks zum Löwen) beginnt, der Einwirkung des Löwen die Waage zu halten. Allmählich wird dann der Schwerpunkt des Bewusstseins verschoben, fort von dem, «der allein steht», zu der Umweltgruppe, sowie - ebenso wichtig - von den egoistischen Interessen zu den Erfordernissen der Gruppe. Dies ist in knappen Worten das erstrebte Ziel, das der Mensch auf dem Fixen Kreuz erreicht; die Wirkung dieses Kreuzes besteht darin, Licht und Befreiung zu bringen. Das kann man klar erkennen, wenn wir die Energien der vier Arme des Kreuzes einander gegenüberstellen, wie sie sich an dem Menschen vor und nach der langen, drastischen Erfahrung auf diesem Kreuze zeigen:
1. Stier - Der Stier des Verlangens. Das Licht des geistigen Strebens und der Erkenntnis.
2. Löwe - Der Löwe der Selbstbehauptung. Das Licht der Seele.
3. Skorpion - Das Werkzeug der Täuschung. Das Licht der Befreiung.
4. Wassermann - Der Kelch des Dienstes am grossen Selbst. Das Licht der Welt.
Das Fixe Kreuz ist das Kreuz des Lichtes. Und durch dieses Kreuz wirken - ausgehend vom Löwen - ständig die kosmischen, solaren und planetarischen «Feuer Gottes», welche Läuterung, Verstärkung des Lichtes und schliessliche Offenbarung dem im Licht stehenden, geläuterten Menschen bringen. Vom Widder strömt kosmisches Feuer, vom Schützen planetarisches Feuer und vom Löwen Sonnenfeuer; jedes dieser Feuer «reinigt durch Verbrennen den Weg» für die Wesensäusserung der drei göttlichen Aspekte: Geist (Widder), Seele (Löwe) und Körper (Schütze). Das ist die wissenschaftliche Grundlage für den Yoga des Feuers, der von dem voll selbst-bewussten Menschen auf die Widerspiegelung der drei [294] göttlichen Aspekte in den drei Welten angewandt wird; das sind die drei Arten göttlicher Wesensäusserung in diesen drei Welten. Die Bedeutung der Tatsache liegt darin, dass man feststellen wird, dass vor dem Tor der Einweihung der brennende Erdboden liegt, über den alle Jünger und Eingeweihten gehen müssen. Der Löwemensch betritt diesen brennenden Grund mit Willen und Selbstauslöschung. Wenn er volles Selbst-Bewusstsein, mentale Integration und persönliche Leistungsfähigkeit erlangt hat, dann betritt er ihn, ohne sich vom Schmerz abschrecken zu lassen.
Ein wenig Nachdenken wird euch zeigen, warum die Sonne Herrscher über alle drei Zustände im Löwen ist - sowohl im exoterischen, esoterischen wie hierarchischen Bereich. Es ist die Vermutung richtig, dass der Zweck dieses Sonnensystems in der Entfaltung des Bewusstseins besteht und wenn nun für das menschliche Wesen Selbst-Bewusstsein das Ziel ist, dann muss offensichtlich die Sonne regieren, denn sie ist die Quelle des physischen Bewusstseins (im exoterischen Sinne und als Symbol der Persönlichkeit), des Seelengewahrseins (esoterisch) und des geistigen Lebens (hierarchisch). Ich wiederhole, dass es notwendig ist, die Stimulierung des Bewusstseins als das Ziel aller astrologischen Einflüsse anzuerkennen; denn die wichtigste Aufgabe des Löwen ist die Aktivität des eigenbewussten Einzelwesens in bezug auf seine Umwelt oder die Entwicklung feinfühliger Reaktion gegenüber Umweltimpulsen durch den, der - wie die Sonne - im Mittelpunkt seines kleinen Universums steht. Die ganze Geschichte und Funktion des Löwen und seiner Einflüsse kann man in dem Wort «Empfindungsfähigkeit» zusammenfassen und diese lässt sich in vier Stadien studieren:
1. Empfindlichkeit gegenüber den bestimmenden Impulsen als der Umwelt, das heisst gegenüber den Impulsen aus der Welt menschlicher Evolution, den drei Welten oder Ebenen vermittels der drei Aspekte des Reaktionsapparates der Seele.
2. Empfindungsfähigkeit gegenüber dem Willen, den Wünschen [295] und Begierden der Persönlichkeit, des integrierten eigenbewussten Menschen, des niederen Selbstes.
3. Feinfühligkeit gegenüber der Seele als der bestimmenden Triebfeder, anstelle der Empfindlichkeit gegenüber der Umwelt.
4. Die spirituelle Sensitivität des Gott-Menschen (der verschmolzenen Einheit von Seele und Persönlichkeit) gegenüber der Umwelt.
Auf dieser Entwicklungsstufe wird der befreite Mensch nicht von seiner Umwelt bestimmt, sondern beginnt mit der schwierigen Aufgabe, diese nach dem göttlichen Plan und Ziel zu gestalten; gleichzeitig beginnt er Feinfühligkeit gegenüber den höheren Impulsen jener Welten zu kultivieren, die zu dem endgültigen Ziel führen.
Ich möchte, dass ihr diese eingeborene geistige Empfänglichkeit und die äussere materielle Empfindlichkeit sorgfältig beachtet, wenn ihr wirklich die Einflüsse des Löwen verstehen wollt - sowohl auf die Menschen im allgemeinen wie auch besonders auf den in diesem Zeichen geborenen Menschen oder den, der dieses Zeichen als Aszendenten hat; ebenso sind seine Einflüsse auf den Planeten wichtig. Im ganzen Universum ist die Bewusstheit und Empfindungsfähigkeit der Seele das Thema des göttlichen Planes: der Seele als Anima Mundi (Weltseele), die alle Lebensformen unterhalb des Tierreiches beseelt; der Seele als Tierseele und ihre Ausdehnung auf die Körper aller Tiere einschliesslich des menschlichen physischen Körpers; der Seele als Menschenseele, die noch eine weitere Ausdehnung desselben Empfindungsfaktors ist, jedoch gesteigert oder stimuliert durch das Prinzip des Selbst-Gewahrseins oder der konzentrierten, persönlichen Empfindungsfähigkeit gegenüber jeder untermenschlichen Seelenäusserung, samt dem (bewussten oder unbewussten) Gewahrwerden der unsterblichen oder göttlichen Seele; schliesslich der Seele als das Ego oder die geistige Seele auf ihrer eigenen Ebene - als Quelle des Bewusstseins, soweit es die drei Welten der Evolution betrifft und als das Ziel aller gegenwärtigen Evolutionsvorgänge.
Die drei Aspekte der Sonne (wie sie in der «Geheimlehre» [296] behandelt werden) sind hier bedeutsam, denn die durch sie und von ihnen ausströmenden Einflüsse bringen das gesamte subjektive und latente Weltbewusstsein zum Vorschein und bewirken schliesslich (bei der endgültigen Offenbarung und Befreiung) die volle Wesensäusserung des Bewusstseins der Gottheit. Dies kann man göttliche Feinfühligkeit nennen, das universale Denken, den göttlichen Plan oder die göttliche Absicht. Worte reichen nicht aus, um das auszudrücken, von dem selbst der höchste Eingeweihte bis jetzt nur wenig weiss. Diese drei Aspekte der Sonne sind die Faktoren, die das Bewusstsein entstehen lassen und das letzte Ziel in erreichbare Nähe rücken; sie ermöglichen alle Formen des Bewusstseins, denn diese wurzeln (symbolisch gesprochen) in der Sonne und sind ein Aspekt, der dem grösseren Ganzen innewohnt und eingeboren ist.
1. Die physische Sonne - die Weltseele (Anima Mundi); die Tierseele. Vielheit.
2. Das Herz der Sonne - die menschliche Seele und das göttliche Ego. Dualität.
3. Die zentrale Geistessonne - das göttliche Bewusstsein. Der Wille des Ganzen. Die Erkenntnis Gottes. Einheit.
Wie euch schon gesagt worden ist, verhüllt die Sonne bestimmte verborgene Planeten; beim Löwen sind es die zwei Planeten Neptun und Uranus, durch welche die Sonne ihre Energie oder ihre Einflüsse (wie durch ein Brennglas) konzentriert. Das «Herz der Sonne» benutzt Neptun als Werkzeug, während die zentrale Geistessonne ihre Einflüsse durch Uranus ausgiesst. Die Wirksamkeit des Uranus wird jedoch erst auf einer sehr weit vorgeschrittenen Entwicklungsstufe auf dem Pfad verspürt; sie entspricht jener Entwicklungsstufe des Bewusstseins, auf der durch einen Willensakt der bewusste und erleuchtete Mensch (der im höchsten Kopfzentrum konzentriert lebt) das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule erweckt und das Kundalinifeuer aufwärts [297] zieht. Will man etwas weitläufig und infolgedessen ungenau verallgemeinern, so könnte man sagen, dass sich dieser Prozess auf den drei Kreuzen wie folgt abspielt:
1. Auf dem Veränderlichen Kreuz sind es die physische Sonne und ihre Einflüsse, die auf den Menschen einwirken, die Körperzellen anregen und die Formnatur dadurch nähren und erhalten, dass sie auf die Zentren unterhalb des Zwerchfells einwirken.
2. Auf dem Fixen Kreuz wird das «Herz der Sonne» zur Aktivität aufgerufen und ergiesst seine Energien durch Neptun über den Menschen. Diese stimulieren und beeinflussen das Herz- Kehl- und Ajnazentrum.
3. Auf dem Kardinalkreuz wird die zentrale Geistessonne in die Wirksamkeit einbezogen; dann ist Uranus der Vermittler, und das Kopfzentrum wird zum Mittelpunkt im Körper des Eingeweihten, durch den das Leben gelenkt und beherrscht wird.
Was das Veränderliche Kreuz anbetrifft, so strömen die Strahlen der Sonne in dreifacher Form (die vereinigten niedersten Energien der dreifachen Sonne) über Jupiter in und durch den Menschen. Jupiter ist das Werkzeug des zweiten Strahls, den die Sonne - auf der Ebene des Kosmos und des Sonnensystems - zum Ausdruck bringt.
Daraus ergibt sich die dreifache Beziehung der Sonne zum Löwen, die in unserem Sonnensystem einzigartig ist; daher ist auch das Dreieck so wichtig, das den unter dem Löwen geborenen Menschen beherrscht - Sonne mit Uranus und Neptun. Die Energie des Löwen wird durch die Sonne konzentriert und an unseren Planeten weitergegeben über die Sonne und die zwei Planeten, die sie verhüllt.
Neptun, als das Zeichen der Gottheit der Gewässer, ist mit dem sechsten Strahl verbunden, der die astrale oder emotionelle Ebene des Begehrens regiert. Wenn also Neptun im vorgeschrittenen Löwemenschen aktiv wird, dann sind Emotion und Verlangen in Liebe und geistiges Streben umgewandelt, in den Dienst der Seele [298] gestellt und auf sie ausgerichtet; die gesamte emotionelle oder empfindende Natur ist für Energien empfänglich, die vom «Herzen der Sonne» kommen. Und wenn dies der Fall ist, dann zeigt es an, dass der Jünger nun für die zweite Einweihung bereit ist. Diese Orientierung wird durch das bewirkt, was man «die Sublimierung des Mond-Einflusses» nennt, der ja - wie ihr wisst - symbolisch gesehen die Mutter der Formnatur ist und die Sonne oder den Vateraspekt widerspiegelt. Diese Aussage hat eine ausserordentlich tiefe, okkulte Bedeutung. Esoterisch tritt damit ein interessantes Kräftedreieck in Erscheinung, das den Löwemenschen beeinflusst - Sonne, Mond und Neptun; diese sind Wesensäusserungen der Strahlen II, IV und VI; wo diese drei beherrschend wirken, entsteht jene «innere Ausrichtung und Einstellung, welche das Tor zur Heiligen Stätte aufbricht». Ich benutze hier diese alten Worte, da sie genau das ausdrücken, wozu man - wollte man es erläutern - viele Seiten benötigen würde und weil sie jenen Grundton esoterischer Stimulierung anschlagen, der im Jünger die Fähigkeit abstrakten Denkens erweckt.
Im Zusammenhang mit dem Horoskop des Löwemenschen und dem Thema der Einweihung möchte ich auf folgendes hinweisen: Wenn Sonne, Mond (der einen Planeten verbirgt) und Saturn alle drei in einem bestimmten Haus im Horoskop vereinigt sind, dann haben wir das, was man das «Zeichen» des Menschen nennt der eine Einweihung erleben soll. Löwe, das fünfte Tierkreiszeichen, vom Widder über Stier weitergezählt und auch das achte, vom Widder zurück zu den Fischen, ist durch zahlenmässige Verwandtschaft eng mit Merkur verbunden, der esoterisch «der Bote am achten Tor» genannt wird; Merkur war zur Zeit der Individualisierung aktiv, als das «achte Tor» geöffnet wurde; damals fand eine wichtige Einweihung unseres planetarischen Logos statt, die im Menschenreich die Individualisierung hervorrief.
Von einem anderen Blickpunkt aus ist Löwe - wie man [299] voraussehen kann - mit Skorpion verbunden, dessen Zahlen auf dem Tierkreisrad die gleichen sind wie beim Löwen, nämlich fünf und acht. So seht ihr also die Bildung des Dreiecks, auf das ich schon früher hingewiesen habe: Löwe-Skorpion, die zur Einweihung im Steinbock führen.
Da wir gerade bei diesem Thema sind, soll hier noch auf einen anderen Punkt eingegangen werden. August, der vom Löwen beherrscht wird, ist der Monat des Hundssterns, des Sirius, womit Sirius in eine enge Beziehung zum Löwen tritt. Dieser wird im kosmischen Sinne (und ganz unabhängig von unserem Sonnensystem) vom Sirius beherrscht. Sirius ist die Heimstätte jener grösseren Loge, in die ein Mensch nach unserer fünften Einweihung aufgenommen wird und zwar als ein demütiger Jünger. Später, wenn einmal die neue Weltreligion begründet und wirksam ist, werden wir entdecken, dass das Hauptfest im August, das zur Zeit des Vollmonds abgehalten wird, der Aufgabe gewidmet ist, über die Hierarchie Kontakt mit der Siriuskraft zu gewinnen. Jeder Monat des Jahres wird später einmal (durch genaues astrologisches und astronomisches Wissen) einem Sternbild geweiht sein, das den Himmel gerade in diesem Monat beherrscht, so, wie Sirius über den Löwen herrscht. Das werde ich später ausführen in den Schriften, die über die neuen «Zugangswege» zu den geistigen Realitäten geschrieben werden sollen.
An dieser Stelle kommt Merkur wieder zur Diskussion, womit eine esoterische Vierheit gebildet wird, die auf die hauptsächliche Vierheit des Menschen - Geist, Seele, Denkvermögen und Gehirn machtvoll einwirkt. Diese Energie bringt eine gegenseitige Beziehung und innere Erweckung, welche den Aspiranten auf eine Einweihung vorbereitet. Die höhere Vierheit ist Sirius-Löwe-Merkur-Saturn. So ergibt sich also:
Sirius Löwe Merkur Saturn
Geist Seele Denkvermögen Gehirn
Leben Qualität Erleuchtung Erscheinung
Einatmung Zwischenpause Ausatmung Zwischenpause
[300] Die obige Zusammenstellung gibt euch den Schlüssel zur grundlegenden wahren Natur und Notwendigkeit der Meditation, so, wie sie vom Jünger und Eingeweihten ausgeübt wird. Dies mag euch auf den ersten Blick nicht klar sein, und ich darf über diese Hinweise nicht hinausgehen, aber ein zielstrebiges Nachsinnen des erleuchteten Denkens wird euch vielleicht mit der Zeit Einsicht bringen. Der Einfluss des Sirius ist bis nach der dritten Einweihung nicht bewusst spürbar; erst dann beginnt die wahre Wesensart des Geistaspektes in der befreiten, intuitiven Wahrnehmung des Eingeweihten zu dämmern. Für den fortgeschrittenen Eingeweihten in diesem Zeichen und nach der dritten Einweihung wird der Sirius zu einem wichtigen Lebensfaktor. Der Mensch beginnt, auf seine Schwingung zu reagieren, denn er beherrscht jetzt die Sonne und den Mond und kontrolliert diese zwei Planeten, denn das sind Sonne und Mond jetzt für ihn geworden - einfach Planeten, die beherrscht werden müssen. Das ist ein grosses Geheimnis und ich stelle einfach die Tatsache hin. Sirius, Löwe, Sonne, Mond und Merkur sind jetzt die Einflüsse, mit denen der Eingeweihte zu tun hat. Die Einflüsse des Sirius - drei an der Zahl - sind im Regulus konzentriert, der bekanntlich ein Stern erster Grösse ist und häufig das «Herz des Löwen» genannt wird. In den Namen, die von Astronomen seit alten Zeiten den verschiedenen Sternen gegeben worden sind, liegt mehr echter Okkultismus verborgen, als man bisher erkannt hat; und hier haben wir so einen Fall.
Es wird euch wohl (bei ein wenig Nachdenken) klar sein, dass die Sonne, insofern sie Neptun verhüllt, eine mächtige Wirkung auf die Persönlichkeit ausübt, deren Symbol hier der Astralkörper ist, während Uranus (ebenfalls von der Sonne verhüllt) die Wirkung der Seele auf die Persönlichkeit symbolisch darstellt. Daher ist der siebente Strahl so wirksam, der - von einem gewissen Blickpunkt aus - der niederste Aspekt des ersten Strahles ist. Hieraus ergeben sich auch die Gedanken, die folgendem zugrundeliegen:
1. Die Erweckung [301] der Persönlichkeit zur Herrschaft der Seele und zum Kontakt mit dieser, woraus schliesslich in den drei Welten der Wille, das Verlangen und Vorhaben der Seele wahrhaft zum Ausdruck kommen.
2. Die Erweckung des siebenten Zentrums, des Zentrums an der Basis der Wirbelsäule, durch die Seele, die durch das erste oder höchste Kopfzentrum wirkt und als Folge davon erreicht, dass das Kundalinifeuer aufwärts steigt. Dadurch entsteht wiederum die Verschmelzung mit den höheren Kräften. Wenn dies stattfindet, sind die wichtigsten drei Zentren im Körper folgende:
Kopf Herz Basis der Wirbelsäule
Zentrale Geistessonne Das Herz der Sonne Physische Sonne
Sirius Merkur Saturn
Sonne Uranus Neptun
Da die oben genannte Zuordnung einer sehr hohen Einweihungsstufe entspricht, wird es nicht möglich sein, alle Folgerungen daraus zu erfassen, aber es mag genug davon deutlich werden, um das dem grossen Werk zugrundeliegende Thema und Vorhaben zu offenbaren.
Es waren mehrere grosse Kräftedreiecke wirksam tätig, als die Individualisierung stattfand, als die «Löwen, die göttlichen, lohfarbenen, orangenen Flammen» ins Dasein traten und so die Menschheit auf diesem Planeten erschien. Ich möchte hier kurz auf ein anderes Dreieck eingehen: Sonne (zweiter Strahl), Jupiter (zweiter Strahl) und Venus (fünfter Strahl). Es dürfte euch wohl klar sein, dass wir hier eine weitere, sehr bedeutsame Einflusssphäre haben, die vom Löwen beherrscht wird. Es ist ein Dreieck, auf das H. P. B. in der «Geheimlehre» hinweist, und dessen Einfluss sie zu erläutern trachtet. Der Einfluss dieses Dreiecks war so stark, dass seine Wirkung auf den Mond dazu führte, ihn des Lebens zu berauben, indem es alle «Lebenskeime» herauszog; so wurde der Mondeinfluss vernichtet, denn er war unerwünscht, soweit er die Menschheit betraf.
Durch Uranus [302] ist der Löwe mit drei anderen Zeichen des Tierkreises verbunden: Widder, Waage und Wassermann. Diese drei Sternbilder bilden mit Löwe das, was man die «subjektive Vierheit der sich reinkarnierenden Seele» genannt hat, denn sie sind mit den permanenten Atomen verbunden, die von Leben zu Leben fortdauern und die - im Lauf der Wiederverkörperungen - die Aufbewahrungsstätten oder Speicher für die Erfahrungen bilden, die der Mensch in seinem Leben in den drei Welten gemacht hat.
1. Widder ist verbunden mit der Seelenabsicht, deren Schwingungstätigkeit (unter dem Impuls der Monade) die aufeinanderfolgenden Involutionsperioden einleitet, was zu dem Erscheinen auf der physischen Ebene führt.
2. Waage ist mit der Mentaleinheit verbunden und erschafft, wie wir beim Studium des Zeichens Waage gesehen haben, schliesslich einen Ausgleich zwischen den Gegensatzpaaren. Das geschieht auf der Astralebene. Das Erringen dieses Ausgleichs führt dazu, dass nun der Mensch den Weg rund um den Tierkreis in umgekehrter Richtung geht; das findet statt, wenn er die Integration vollzogen hat und auf der Mentalebene konzentriert ist. Er kann dann durch richtige Anwendung des Denkvermögens zwischen den Gegensatzpaaren unterscheiden und den schmalen, messerscharfen Pfad finden, der zwischen ihnen hindurchführt; und er kann sich auf ihm im Gleichgewicht halten.
3. Löwe ist mit dem astralen permanenten Atom verbunden und zwar deshalb, weil das Verlangen oder die Fähigkeit, vorwärtszugehen und okkult das zu berühren, was gewünscht wird, die Grundlage für alle Empfindungen des Gewahrseins oder der Empfänglichkeit bildet; es ist auch die grundlegende Ursache des Fortschritts oder der evolutionären Vorwärtsbewegung; es ist der Leitgedanke des Menschen, der jene echte «auf sich selbst eingestellte» Haltung erreicht hat, die ihn zur Individualität macht. Später, wenn die Empfänglichkeit zunimmt und die Welt der kleinen Angelegenheiten sich in die Welt der immer [303] grösseren Werte und Wirklichkeiten verwandelt, dann ändert sich das Verlangen in geistiges Streben und schliesslich in geistigen Willen, geistige Absicht und Zielsetzung um.
4. Wassermann endlich ist mit dem physischen permanenten Atom verbunden, das sich, wie ihr wisst, auf der ätherischen Ebene befindet. Dieses individuelle Gewebe ist das Mittel, das die Verbindung mit dem Ganzen bildet. Das Universalbewusstsein des Wassermanns wird fähig, gerade insoweit zum Ausdruck zu kommen, wie der individuelle Ätherkörper in bewusster Beziehung zu dem Ätherkörper der Menschheit, des Sonnensystems und - natürlich - unseres Planeten steht.
Ich möchte hier darauf hinweisen, dass der Ausdruck «permanentes Atom» dem Wesen nach symbolisch ist; das, was wir das permanente Atom nennen, ist in Wirklichkeit nur eine Energieeinheit im Einflussbereich des Seelenstrahls, der es zu jeder Zeit «aufgabeln» kann (wenn ich einen so wenig wohlklingenden Ausdruck gebrauchen darf). In diesen Atomen ist die vergangene Erinnerung des persönlichen Selbstes aufgespeichert; sie sind eine Art «Gedächtniszellen» und die Aufbewahrungsorte vergangener Erfahrungen, gewonnener Qualitäten und der speziellen Eigenart, die der Körper erreicht hat, dessen Kern sie sind. Sie sind materieller Natur, nur mit dem Formaspekt verknüpft und mit soviel Bewusstseinsqualität durchtränkt, wie die Seele in den drei Welten hat entwickeln können. Das ganze Thema ist schwer verständlich; man wird es erst dann richtig verstehen und die darin liegende Symbolik richtig auslegen können, wenn das Hellsehen zu einer normalen Eigenschaft des Durchschnittsmenschen geworden ist. Dann kann man den Brennpunkt der Substanz in jeder Form (ihr belebendes Zentrum) erkennen. Ich rate hier nicht zu vielem Nachdenken über dieses Thema, da es ausserordentlich schwierig ist und an sich eine sehr weit fortgeschrittene Wissenschaft darstellt; es enthält das Geheimnis des ersten Sonnensystems, des vergangenen, - wieder liefern die Gedächtniszellen ihren Beitrag. Gerade durch die permanenten Atome können die Kräfte des Materialismus [304] wirken; die grosse Weisse Loge wirkt durch die sieben Zentren.
Widder beginnt den Prozess; er ist der «Initiator des Vorgangs, der zum Fortschritt führt»; und am Ende des Zeitalters (bei der letzten oder siebenten Einweihung) wird der Initiator der Mysterien nach Anleitungen und mit Energien wirken, die von dem Herrn des Sternbildes Widder ausgehen. Im letzten Grunde und esoterisch gesehen ist das Feuer der grosse Befreier, und Widder ist das führende Feuerzeichen, das schliesslich « den Anfang und das Ende verschmilzt, die Gegensätze vereinigt und sowohl Zeit wie Raum verscheucht». Gegenwärtig handelt der Initiator der Mysterien nach der Inspiration und mit Energien, die vom Steinbock - einem Erdzeichen - ausgehen, da die Menschheit bis jetzt noch erdgebunden ist. Die Kräfte der Einweihung üben ihre Hauptwirkungen auf der physischen Ebene aus, denn gerade hier hat der Eingeweihte seine Befreiung, sein Erkenntnisvermögen und seine Göttlichkeit zu beweisen.
Wegen seiner Stellung auf dem Fixen Kreuz kommt Löwe direkt oder indirekt unter den Einfluss von sechs Planeten: Sonne, Neptun, Uranus, Jupiter, Venus und Mars. Sie alle bringen sich in diesem Zeichen sehr kraftvoll zum Ausdruck; sie erreichen einen festgesetzten Offenbarungspunkt und erschaffen durch ihre vereinigte Wirksamkeit und ihr Wechselwirken den sechszackigen Stern der Menschheit. Sie bestimmen das Bewusstsein des Menschen, nicht die äusseren Ereignisse, ausser insoweit, als sein Bewusstsein die Kontrolle darüber an einem bestimmten Punkt in seiner Evolution übernimmt. Mit der esoterischen Wissenschaft der Astrologie sind Hilfswissenschaften verknüpft, wie etwa die Wissenschaft von den Dreiecken, auf die ich schon häufig hingewiesen habe; es gibt da auch die Wissenschaft von den Beziehungen, welche die Beziehungen zwischen den vielen Vierheiten betrifft, die man in der planetarischen Wechselbeziehung, in den Beziehungen zwischen vier Sternbildern sowie in vielen menschlichen und göttlichen Vierheiten entdecken kann. Es gibt weiter die Wissenschaft von den Energiesternen, wie ich sie hier zum (305) Beispiel erwähnt habe, als ich von dem sechszackigen Stern der Menschheit sprach, und für diese Wissenschaft ist das Siegel König Salomos das wohlbekannte Symbol. Diese Sterne, Dreiecke und Vierecke findet man in allen Horoskopen - dem eines Menschen unseres Planeten, des Sonnensystems und des Kosmos; sie bilden den Lebensplan des grossen Wesens, das gerade erforscht werden soll; sie entscheiden über die Zeit der Manifestation und über das Wesen der Ausströmungen und Einflüsse.
Die Vierecke oder Vierheiten haben mit der materiellen Erscheinung oder Formäusserung zu tun; die Sterne betreffen die Bewusstseinszustände und die Dreiecke haben mit Geist und Synthese zu tun. In den Archiven der esoterischen Astrologen, die mit der Hierarchie in Verbindung stehen, werden Diagramme von denjenigen Mitgliedern des Menschengeschlechts aufbewahrt, welche die Adeptschaft oder noch höhere Stufen erreicht haben. Diese bestehen aus übereinandergelegten Quadraten, Sternen und Dreiecken, die im Tierkreisrad enthalten sind und auf das Symbol des Kardinalkreuzes aufmontiert werden. Die Quadrate, bei denen jede Ecke oder jeder Punkt in einem von vier Tierkreiskonstellationen liegt, sind schwarz abgebildet; der fünfzackige Stern ist gelb oder goldenfarbig gezeichnet und seine fünf Ecken berühren fünf Sternbilder des grossen Rades; die Dreiecke sind blau und haben über jeder Ecke ein esoterisches Symbol, das für die Sternbilder des Grossen Bären, des Sirius und der Plejaden steht. Diese Symbole dürfen hier nicht veröffentlicht werden, zeigen jedoch das erreichte Geistbewusstsein sowie die Empfänglichkeit des Eingeweihten für diese grossen kosmischen Einflüsse an. Ein Blick auf diese geometrischen Diagramme zeigt in einem Augenblick den Standort des Eingeweihten sowie das Ziel an, dem er gerade zustrebt. Diese Diagramme sind vierdimensional und nicht nur glatte Oberflächen, wie die unseren. Das ist zwar eine interessante Mitteilung, sie hat aber keinen Wert ausser insoweit, als sie Synthese, die Verschmelzung von Geist, Seele und Körper und (306) die Entwicklungsstufe anzeigt. Sie beweist ausserdem die Tatsache, dass «Gott geometrisiert», wo es sich um die Seele handelt. Diese Diagramme sind höchst interessant.
Auf die Beziehung des Löwen zum Krebs - durch Neptun - ist schon oben hingewiesen worden; sie ist euch natürlich leicht ersichtlich, wenn ihr nur das geringste Verständnis für den Bewusstseinsaspekt der Evolution habt. Da ist zu allererst das Massenbewusstsein; dann das Bewusstsein des dramatischen, alleinstehenden kleinen Selbstes und schliesslich wieder das Gruppenbewusstsein, bei dem in Wirklichkeit die höchsten Formen des Gruppenbewusstseins und des individuellen Bewusstseins miteinander zum Dienst am Plan vereint sind. Denkt über diese Definition nach, denn sie wird euer Erkenntnisvermögen stimulieren.
Die besondere Bedeutung des Löwen in der allgemeinen Bewusstseinsevolution, besonders in der Menschheit, wird bestimmt durch die Herrschaft der beiden geheimnisvollen Planeten Uranus und Neptun; bei dem Menschen, der zur Einweihung bereit ist, sehen wir daher eine zweifache Herrschaft, nämlich einmal die Sonne selbst und dann die Sonne, insofern sie die Einflüsse dieser beiden Planeten verhüllt oder besser, insoweit sie diese stark konzentriert und weiterleitet. Das führt zu folgenden Entwicklungen:
1. Die Sonne. Volles Eigenbewusstsein. Dieses führt - durch den Einfluss der physischen Sonne und des «Herzens der Sonne» - zu einem Gewahrwerden der Beziehung zwischen dem höheren und niederen Selbst. Der Mensch wird sich seiner wesensmässigen Dualität bewusst.
2. Uranus. Okkultes Bewusstsein oder jener intelligente Zustand, der durch den einsichtsvollen Gebrauch des Denkvermögens das systematische Einswerden des höheren und des niederen Selbstes bewirkt.