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2. Die Rassen, die Strahlen und die Zeichen

Das Thema, das wir jetzt besprechen wollen, ist von allgemeinem Interesse, hat aber keine Bedeutung für den Einzelmenschen. So, wie man immer vom Universalen auf das Besondere schliessen muss, ebenso ist es notwendig, dass die Menschheit ihren eigenen Mechanismus mit jenem grösseren Mechanismus in Verbindung bringt, durch den das planetarische Leben wirkt, und dass sie ihre Seele als einen unendlich kleinen Teil der Weltseele betrachtet. Der Mensch muss daher ein Sonnenzeichen mit seinem aufsteigenden Zeichen und die Seele mit seiner Persönlichkeit verbinden, wobei er beide als Aspekte und wesentliche Bestandteile der Menschenfamilie ansieht. Dies wird in zunehmendem Mass der Fall sein. Dieser Prozess zeigt sich bereits in dem sich ständig erweiternden Gruppen-, Völker- und Rassenbewusstsein, das die Menschheit heute aufweist - ein Bewusstsein, das sich als geistige Einbeziehungsfähigkeit oder aber als abnormer und übler Versuch (vom Standpunkt der Seele aus) erweist, alle Nationen in eine Weltordnung hineinzubringen und zu verschmelzen, die auf materiellen Interessen beruht und von einer materialistischen Weltauffassung beherrscht wird. Es gab keine spirituellen Impulse in der Vision der Führer jener Mächte, die man Achsenmächte nannte. Doch die geistige Zielsetzung der Menschheit gewinnt ständig an Kraft, und das grosse Gesetz der Gegensätze wird schliesslich Erleuchtung bringen.

Ich mache [519] diese Anmerkungen zur gegenwärtigen Weltlage, denn wenn das, was ich zu sagen habe, während dieses schicksalhaften Jahrhunderts nicht praktischen Wert hat, könnte ich ebenso gut an anderen Möglichkeiten und Methoden arbeiten, um das menschliche Bewusstsein zu erheben. Aber es gibt ja Menschen, welche die Dinge klar sehen und die mitgeteilten Wahrheiten richtig anwenden werden und für sie schreibe ich. Unser Thema betrifft die planetarischen Zentren, die Strahlen und Zeichen, welche sie beherrschen und regieren. Ich möchte zuallererst eure Aufmerksamkeit auf die folgenden Tatsachen lenken, die der Wiederholung bedürfen:

1. Unsere Erde, als nicht-heiliger Planet, ist dabei, ein heiliger zu werden. Dies bedeutet eine Zwischenzeit des Aufruhrs, des Chaos und der Schwierigkeiten.

2. Diese Übertragung aus den niederen Bewusstseinszuständen, die durch die niederen Zentren zum Ausdruck kommen, in einen höheren Zustand kann und wird in dieser Weltepoche und in diesem Jahrhundert stattfinden, wenn die Menschheit es so will, wenn die Lichtkräfte schliesslich triumphieren, und wenn die neue Weltordnung ins Dasein tritt. Dies wird geschehen, wenn man die Lehren aus dem Krieg zieht und wenn sich daraus rechtes Handeln ergibt.

3. Ausserdem muss man drei Faktoren berücksichtigen:

a) Das ganze Problem ist umfassender als alles, was das menschliche Bewusstsein begreifen kann, denn es betrifft die Lebenserfahrung und einen Krisenpunkt im Leben des planetarischen Logos.

b) Er, der Herr der Welt, lässt neue Energien in den Formaspekt einströmen, d.h. in das Leben und die Lebewesen der verschiedenen Naturreiche. Da die Menschheit - sowohl vom Blickpunkt des Mechanismus als des Bewusstseins aus gesehen - am weitesten entwickelt ist, kommt auch von ihr der stärkste Widerhall. [520] Das Mineralreich wird durch die übermässige Verwendung seiner Form bei der Erfüllung der Kriegsnotwendigkeiten - als Munition, Schiffe, Flugzeuge usw. - sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, ebenso, wie z.B. die Gebäude der zerstörten Städte. Das Pflanzenreich wird beinahe ebenso stark betroffen durch die Zerstörung weiter Waldgebiete, Felder und riesiger Vegetationsgebiete.

c) Die Shamballa-Kraft, die solcherart ihr Zerstörungswerk vollbringt, ist ein Aspekt des Willens und der Absichten des planetarischen Logos; doch ihre erste und wichtigste Wirkung bestand darin, den Willen zur Macht und den Willen zum Haben bestimmter grosser, ungeistiger Gruppen anzustacheln. Später wird dieser Aspekt den Willen zum Guten und den Willen zum Aufbau erwecken und dafür wird die Menschheit in grossem Mass empfänglich sein. So wird das Böse, das sich jetzt durch die Gegner der Lichtkräfte ausbreitet, neutralisiert werden durch die feste Entschlossenheit der Menschen guten Willens, für das Wohl des Ganzen und nicht nur eines Teiles zu arbeiten.

Man könnte daher sagen: Was wirklich heute in der Welt geschieht, das ist die Übertragung der Energie aus dem planetarischen Solarplexus in das planetarische Herzzentrum. Die Kräfte des Begehrens, der Aggression, der Verblendung und Gier werden in dem heutigen Schmelzofen des Schmerzes und der feurigen Qual umgewandelt und in das Herzzentrum erhoben. Dort werden sie sich in die Fähigkeit des Opferns, allumfassender Hingabe, der klaren Vision des Ganzen und in Zusammenarbeit verwandeln. Dies ist ein Aspekt des Prinzips des Miteinander-Teilens.

Ich spreche nicht idealistisch oder mystisch. Ich weise auf das unmittelbar vor uns liegende Ziel hin; ich deute ein Problem unserer Planetarischen Gottheit an; ich gebe euch den Schlüssel zu einem wissenschaftlichen Vorgang, der vor euren Augen stattfindet und heute an einem Krisenpunkt angelangt ist.

Da die [521] jetzige Menschheit der arischen oder fünften Wurzelrasse angehört (ich verwende diesen Begriff nicht im materialistischen und unwahren Sinne wie die Deutschen), gibt es derzeit im Körper Dessen, in dem wir leben, weben und sind, fünf Brennpunkte geistiger Energie, die durch fünf erwachte Zentren in diesem Körper zum Ausdruck kommen. Es sind folgende:

1. Genf                   - der europäische Kontinent.

2. London              - das britische Commonwealth of Nations.

3. New York           - der amerikanische Kontinent.

4. Darjeeling          - Zentral- und Westasien.

5. Tokio                  - der Ferne Osten.

In dieser Ära werden diese fünf Zentren abnorm und mit Vorbedacht stimuliert und belebt. Die Energie, die von ihnen ausgeht, wirkt sehr tief auf die Welt ein und enthält eine grosse Hoffnung für die Zukunft, bringt jedoch sehr grosse Spaltungen und katastrophale Wirkungen im materiellen Bereich des menschlichen Lebens hervor. Es gibt zwei Zentren im planetarischen Leben, die noch verhältnismässig ruhig sind, soweit es sich um weltweite Wirkungen handelt. Diesen Zentren weise ich keinen Brennpunkt zu, möchte aber andeuten, dass man eines Tages eines im afrikanischen Kontinent und viel später (in vielen Millionen von Jahren) noch ein weiteres in der Gegend von Australien entdecken wird. Aber jetzt befassen wir uns mit den fünf Zentren in dieser fünften Wurzelrasse.

Die Kraft, welche das Zentrum in Genf zum Ausdruck bringt (zurzeit zwar noch unwirksam, doch wird sich das später ändern), ist die des zweiten Strahles der Liebe-Weisheit; ihr besonderer Schwerpunkt liegt zurzeit auf der Qualität der Einbeziehung. Sie befasst sich mit dem «Zusammenfügen in brüderlicher Liebe», und damit, das Wesen des Dienstes zum Ausdruck zu [522] bringen. Dieses planetarische Zentrum, welches die kleine Schweiz beeinflusst, hat eine sehr starke Wirkung auf dieses Land gehabt. Studiert man diese Wirkungen, so wird sich darin eine künftige Möglichkeit für die Welt zeigen, wenn seine Energie erst einmal weniger gehemmt fliessen kann. Die Schweiz hat drei starke Rassentypen zu einer Gruppe verschmolzen, nicht nur vermischt, wie in den Vereinigten Staaten; sie hat ermöglicht, dass zwei ziemlich gegensätzliche Strömungen des christlichen Glaubens mit einem Minimum an Reibung zusammenarbeiten; sie hat Genf zum Ursprungsort des Roten Kreuzes gemacht - jener Welttätigkeit, die unparteiisch mit und für Angehörige aller Länder und für die Gefangenen aller Nationen arbeitet -; sie beherbergte jenes traurige, wenn auch gut gemeinte Experiment, das der «Völkerbund» hiess; alles das hat dieses kleine Land vor dem aggressiven Ansturm der Achsenmächte bewahrt. Das Motiv oder Leitmotiv dieses Zentrums lautet: «Ich versuche zu verschmelzen, zu vereinigen und zu dienen.»

Die in London konzentrierte Kraft ist die des ersten Strahls des Willens oder der Macht in seinem Aufbauaspekt und nicht im zerstörerischen Sinn. Hier wird unter grossen Kosten der Dienst am Ganzen versucht und die Bemühung geht dahin, das Gesetz der Synthese zum Ausdruck zu bringen; es ist der neue Impuls, der von Shamballa her hindurchströmt. Daher haben auch die Regierungen vieler Länder in Grossbritannien Asyl gefunden. Ebenso wird, wenn die Lichtkräfte - wegen der Zusammenarbeit der Menschheit - triumphieren, die Energie, die durch dieses machtvolle British Empire zum Ausdruck kommt, die Kraft haben, eine Weltordnung der einsichtsvollen Gerechtigkeit und ehrlicher Verteilung der Wirtschaftsgüter herbeizuführen. Das Leitmotiv dieser Kraft ist: «Ich diene», wie ich euch schon früher in dieser Abhandlung gesagt habe. (Siehe letzte Seite in «Eine Abhandlung über die sieben Strahlen», Bd. I).

Die Kraft, die durch das Zentrum New York zum Ausdruck kommt, ist die Kraft des sechsten Strahls der Devotion oder des [523] Idealismus. Daraus ergeben sich die Konflikte, die man überall zwischen den verschiedenartigen Ideologien findet und auch der grössere Konflikt zwischen denen, die das grosse Ideal der Welteinheit vertreten, wie es von der vereinten Bemühung der Lichtkräfte mit konzentrierter Unterstützung aller demokratischen Nationen geschaffen wurde und der abtrennenden, materialistischen Haltung derer, welche die Vereinigten Staaten davon abhalten wollen, ihre Verantwortlichkeiten und den ihnen rechtmässig zukommenden Platz in den Weltangelegenheiten zu übernehmen. Wenn diese letzte Gruppe mit ihrem Bemühen Erfolg hat, wird sie den Vereinigten Staaten ihren Anteil an den «Gaben der Götter im kommenden Zeitalter des Friedens» verweigern, «die auf diesen gegenwärtigen Punkt kritischer Zusammenballung folgen», wie der «Alte Kommentar» es ausdrückt. Der sechste Strahl ist entweder kriegerisch und aktiv oder mystisch, friedliebend und gegenwärtig nutzlos, und diese beiden Aspekte beherrschen zurzeit die Vereinigten Staaten. Das Leitmotiv dieses Weltzentrums ist: «Ich erhelle den Weg» und darin liegt das Vorrecht der USA, wenn ihr Volk es will und zulässt, dass weltumspannende Humanität (von selbst veranlasste) Selbst-Aufopferung und der kraftvolle Entschluss, in Rechtlichkeit zu leben, ihre gegenwärtigen Einstellungen und politischen Bestrebungen leitet. Dies tritt jetzt allmählich ein und die egoistischen Stimmen der blinden Idealisten, der Ängstlichen und Separatisten sterben aus. Alles dies geschieht unter der Inspiration des von Liebe geleiteten Dienstes. So können die beiden Haupt-Demokratien schliesslich die Weltordnung wieder herstellen, die alte Ordnung der Selbstsucht und Aggression unwirksam machen und die neue Ordnung weltweiten Verständnisses, weltweiten Miteinander-Teilens und weltweiten Friedens einführen. Der Friede wird aus Verständnis und gegenseitigem Teilhaben entstehen und nicht ihr Ursprung sein, wie die Pazifisten es so oft behaupten.

Die Kraft, die zurzeit durch Darjeeling strömt, ist die des ersten Strahls von Wille oder Macht. Der egoische Strahl Indiens ist der erste Strahl und daher liegt die unmittelbare Wirkung der einströmenden Shamballa-Kraft darin, den Willen zur Macht bei allen Diktatoren anzuregen, seien sie nun solche angehenden Welt-Diktatoren wie Hitler und seine Gruppe böser Menschen, [524] kirchliche Diktatoren jeglicher Religionsrichtung, Geschäftsdiktatoren in jeder Geschäftsgruppe in allen Teilen der Welt oder jene kleineren Diktatoren, die Haustyrannen. Es ist die Bemerkung interessant, dass das Leitmotiv Indiens «Ich verberge das Licht» heisst; dies ist dahin ausgelegt worden, dass das Licht aus dem Osten komme und dass die Gabe Indiens an die Welt das Licht der Ewigen Weisheit sei. Dies ist in gewissem Sinne richtig, doch gibt es noch einen weiteren und tieferen Sinn, in dem es sich als wahr erweisen wird. Wenn die Absicht und die Zielsetzung jenes grossen Wesens, das durch Shamballa wirkt, ausgeführt wird und allmählich zum Ausdruck kommt, dann wird sich ein Licht offenbaren, das noch niemals erschaut oder erkannt worden ist. In den heiligen christlichen Schriften gibt es ein Wort, das heisst: «In jenem Licht werden wir Licht schauen». Dies bedeutet, dass wir mit Hilfe des Lichtes der Weisheit, das durch die Ewige Weisheit in unsere Herzen ausgegossen wird, schliesslich das Licht des Lebens selbst schauen werden - etwas, das heute für die Menschheit ohne Sinn und unerklärbar ist, das sich jedoch später einmal offenbaren wird, wenn der gegenwärtige Krisenpunkt überschritten ist. Von seiner Wesensart und Wirkung kann ich euch heute noch nichts sagen.

Hier möchte ich einige Bemerkungen einschalten. Es ist ausserordentlich wichtig, sich klarzumachen, dass Grossbritannien und die Vereinigten Staaten eng verbunden sind und dass diese Verbindung bestimmte Realitäten und Tätigkeiten unausweichlich macht, wenn einmal die Seele beider Nationen kraftvoll wirksam ist; ausserdem sind Indien und Grossbritannien durch die Persönlichkeit vom ersten Strahl bei Grossbritannien und den egoischen Strahl Indiens verknüpft. Die Folgerungen sind klar, interessant und auch ermutigend. Der Bewusstseinsaspekt des britischen Volkes verschiebt sich stetig hin auf eine Äusserung seiner Seele vom zweiten Strahl; daher ergreift es jetzt die Gelegenheit, der Menschheit unter ungeheuren Kosten zu dienen. Dasselbe geschieht mit dem amerikanischen Volk. Das Problem sich wandelnder Ideale ist gross, wie ich schon gesagt [525] habe und die Versuchung ist es, sich hinter der Verblendung zu verstecken, man kämpfe für ein Ideal, statt dass man auf die Weltnot reagiert; dabei unterlässt man es, dem Strahl der Seele zu folgen, dem zweiten Strahl der Liebe.

Die Kräfte, die durch Tokio strömen, sind die des ersten Strahls in seinem niederen materialistischen Aspekt. Japan wird beherrscht vom Seelenstrahl im Bewusstsein seiner Führer. Seine Persönlichkeit vom sechsten Strahl reagiert auf den Ruf der Energie vom ersten Strahl; daraus ergeben sich alle gegenwärtigen unglücklichen Einstellungen und Handlungen und darauf beruht auch seine Verbindung mit Deutschland durch den Seelenstrahl beider Völker und mit Italien durch den Persönlichkeitsstrahl. Dies ist also der Ursprung der Achse.

Ich möchte hier darauf hinweisen, dass in diesen Wechselbeziehungen kein unvermeidliches Schicksal oder ein unentrinnbares Geschick liegt. Das Ziel des einzelnen Jüngers ist es, die Kräfte, die durch ihn strömen, derart zu handhaben, dass nur aufbauend Gutes zutage treten kann. Er kann Energie missbrauchen oder sie für die Zwecke der Seele anwenden. Das gilt ebenso für Völker und Rassen. Das Schicksal der Nationen liegt für gewöhnlich in den Händen ihrer Führer; sie ordnen die Kräfte der Völker, fassen (wenn sie intuitiv genug sind) das nationale Vorhaben zusammen und entwickeln die charakteristischen Merkmale ihres Volkes, so dass sie in der Tat die Erinnerung an Symbole nationaler Ziele, nationaler Ideale oder Verderbnis zurücklassen. Dies könnte man sich anschaulich auswirken sehen in den beiden grossen Leitgruppen der Weltführer: Die drei Führergruppen der Achsenmächte unter der Herrschaft der bösen deutschen Gruppe, während Italien und Japan zeitweilig (selten bewusst, doch oft unbewusst) gegen den bösen Einfluss kämpfen. Dann die zweite Gruppe, die Führer der alliierten Sache, die ihre Völker repräsentieren. Ungeachtet dessen, was auch die frühere Geschichte vieler alliierter Nationen zeigen mag (vergangene Aggressionen, alte Grausamkeiten und falsches Handeln), sie versuchten, mit den Lichtkräften zusammenzuarbeiten und bemühten [526] sich, die menschliche Freiheit auf politischem, religiösem und wirtschaftlichem Gebiet zu retten.

Ich möchte nebenbei auch darauf hinweisen, dass die beiden wichtigsten Unterteilungen der Welt - Orient und Okzident - ebenfalls von bestimmten Strahlenenergien beherrscht werden und zwar wie folgt:

Okzident          Seelenstrahl - Strahl II                       Persönlichkeitsstrahl - Strahl IV

Orient              Seelenstrahl - Strahl IV                      Persönlichkeitsstrahl - Strahl III

Ich möchte daran erinnern, dass wir in einer Epoche der Strahlenverschiebung leben, und dass diese sich sowohl für Einzelmenschen als auch für Völker, für Hemisphären wie für Planeten verändern. Alles kann sich von einem geringeren zu einem übergeordneten Strahl bewegen, wenn das Geschick es so bestimmt. Ein Studium der oben gegebenen Tabelle wird viel zur Klärung der zwischenmenschlichen Beziehungen beitragen. Drei grosse Länder halten in dieser Zeit das Schicksal der Menschheit in Händen: Die Vereinigten Staaten von Amerika, Grossbritannien und Russland. In allen diesen Ländern gehen grosse Experimente der Rassenverschmelzung vor sich; die Herrschaft des Volkes wird in ihnen entwickelt, obgleich sie sich bis jetzt noch im Keimstadium befindet. In Russland wird sie verzögert durch eine Diktatur, die in Kürze zu Ende sein wird; in den Vereinigten Staaten wird sie gehemmt durch korrupte Politik und in Grossbritannien durch alte imperialistische Tendenzen. Aber demokratische Prinzipien werden schon entwickelt, selbst wenn sie noch nicht herrschen; die religiöse Einheit wird hergestellt, obgleich sie noch nicht wirksam ist und alle drei Länder lernen sehr rasch, obgleich die Vereinigten Staaten gegenwärtig am langsamsten begreifen.

Orient und Okzident sind durch den Persönlichkeitsstrahl des Okzidents und den egoistischen Strahl des Orients verknüpft und dies weist auf schliessliches Verständnis hin, sobald einmal die westliche Seele vom zweiten Strahl zur beherrschenden Macht wird. Wenn einmal diese verschiedenen Beziehungen von den Völkern der Welt etwas verstanden werden, bekommt ihr den Schlüssel zu den mannigfachen Ereignissen, die heute stattfinden und ihr versteht klarer das Ziel und die Methode, wie sie errungen werden. Es [527] muss noch viel gründliche Forschungsarbeit geleistet werden, denn die Wissenschaft von den Energie-Beziehungen steckt noch in den Kinderschuhen. In den nächsten paar Jahren werden wir sie wachsen sehen. Was wirklich vor sich geht, das ist eine Verlagerung des menschlichen Bewusstseins von der Konzentration auf individuelle Energien, die durch irgendeinen spezifischen Bannkreis (individueller, nationaler, kontinentaler oder rassischer Art) wirken, zu einem Verständnis ihrer wechselseitigen Beziehungen und Wirkungen aufeinander. Diese Wissenschaft kann auf verschiedene Weise studiert werden:

1. Vom Blickpunkt der Gegensätze, die unvermeidlich erscheinen und von denen die Strahlenenergien Zeugnis ablegen; sie können von den richtig angewandten Seelenenergien beseitigt werden.

2. Vom Blickpunkt der Identität der Kräfte, die unvermeidlich zur Identität von Interessen und Handlungen führt.

3. Vom Blickpunkt der Verschmelzung, der Einheit, der höheren Schau und der Ziele.

4. Vom Blickpunkt der Gesamtmenschheit. Wenn man berücksichtigt, dass die Menschheit hauptsächlich durch zwei Strahlen beherrscht wird (den zweiten und vierten), so wird man bemerken, dass jene Völker und Länder, deren beherrschende Strahlen ebenfalls der zweite und vierte sind, eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über das Menschheitsschicksal spielen müssen und spielen werden.

Deshalb strömt durch die fünf Hauptzentren in unserem heutigen Planeten geistige Energie und je nach dem Ausdruckskörper, der ihren Impuls empfängt, wird die Reaktion und Tätigkeit ausfallen wie auch die Bewusstseinsart, die sie ausdeutet und anwendet. Die uralte okkulte Binsenwahrheit bleibt gültig: «Das Bewusstsein hängt ab von seinem Ausdrucksträger und beide hängen in ihrem Fortbestand von Leben und Energie ab.» Dies bleibt ein unabänderliches Gesetz.

Die fünf [528] Städte, welche die exoterische Ausdrucksform des esoterischen Kraftzentrums sind und durch welche die Hierarchie und Shamballa zu wirken versuchen, sind im Planetenkörper die Entsprechung zu den vier Zentren an der Wirbelsäule und dem Ajnazentrum im Körper der Menschheit und des individuellen Menschen. In allen drei Fällen sind sie in einem grösseren oder geringeren Masse «lebendige, vitale Brennpunkte dynamischer Energie». Einige bringen vornehmlich Seelenenergie und einige Persönlichkeitskraft zum Ausdruck; einige sind von Shamballa beeinflusst, andere von der Hierarchie. Das Kopfzentrum des Okzidents beginnt jetzt, auf Energie vom zweiten Strahl zu reagieren; und das Ajnazentrum auf Energie vom vierten Strahl; darin liegt die Hoffnung für das Menschengeschlecht.