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KAPITEL IV - DIE HEILIGEN UND NICHT-HEILIGEN PLANETEN

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KAPITEL IV

DIE HEILIGEN UND NICHT-HEILIGEN PLANETEN

Wie ihr euch vorstellen könnt, kann ich nur wenig über dieses Thema sagen, denn es betrifft eines der grossen und wichtigen Geheimnisse der Einweihung. Es geht dabei um den geistigen Status der planetarischen Logoi, jener grossen Wesen, in denen alle Lebensformen auf allen Planeten leben, weben und sind. Es betrifft ihre Evolutionsstufe, ihre Ziele und Bestrebungen auf dem kosmischen Pfad sowie die Einweihung, auf welche sie sich - in ihrer unvergleichlichen und unfassbaren Lebensfülle - vorbereiten.

Grundsätzlich könnte man folgendes sagen: Ein Planet wird als «heilig» betrachtet, wenn das innewohnende geistige Lebenszentrum bereits fünf der grossen kosmischen Einweihungen hinter sich hat; ein «nicht-heiliger» Planet ist ein solcher, der sich diesen Einweihungen noch nicht unterzogen hat. Dies ist eine unzulängliche Definition, die nur dann einigermassen verstanden werden kann, wenn man daran denkt, dass Einweihung ein Vorgang ist, bei dem sich eine alles umfassende Geisteshaltung entwickelt.

a. Ein Mensch wird im planetarischen, irdischen Sinne umfassend (inklusiv); die fünf Haupt-Einweihungen, denen er sich schliesslich unterzieht, verleihen ihm einen Bewusstseinsbereich, der unendlich weit über alles das hinausgeht, was er gegenwärtig in sich aufnehmen kann. Diese Einweihungen verleihen ihm die «Freiheit des Planeten». Er ist dann für alle Bewusstseinszustände innerhalb des planetarischen Einflussbereiches empfänglich und wird für ausserplanetarische Wahrnehmung sensitiv.

b. Der Logos [504] eines nicht-heiligen Planeten wird in seinem Bewusstsein umfassend für alles, was sich innerhalb des solaren Einflussbereiches befindet. Er stellt eine esoterische «Beziehung des Verstehens» mit allen diesen Lebewesen innerhalb des Manifestationskörpers eines solaren Logos her und er verspürt auch eine sensitive Reaktion auf die Qualität des grossen Lebenszentrums, das die Sirius-Sonne als Körper benutzt. Er hat drei kosmische Einweihungen hinter sich.

c. Der Logos eines heiligen Planeten ist über den Erkenntnisbereich, die Reaktionen und Empfindungen, die nur aus dem Sonnensystem stammen, hinausgewachsen; Er ist sich des Siriuslebens bewusst (oder dafür lebhaft empfänglich) und er fängt an, bewusst auf die Schwingungseinflüsse der Plejaden zu reagieren. Ihr müsst in diesem Zusammenhang daran denken, dass die Plejaden in Wirklichkeit und buchstäblich - obwohl sie als Verkörperung des Materie-Aspektes in der Manifestation betrachtet werden - die Wesensäusserung jenes Lebensprinzips sind, das wir Lebenskraft, Prana in seinen verschiedenen Stufen oder Graden, Äther oder Substanz nennen.

Der Logos eines heiligen Planeten hat fünf kosmische Einweihungen hinter sich.

d. Der Logos eines Sonnensystems wird in der Esoterik ein «Heiliges Dreieck allumfassender Kraft» genannt, da dieses grosse Wesen in seinem konzentrierten Gewahrsein die Manifestationsbereiche des Grossen Bären, der Plejaden und des Sirius einschliesst. Sie sind für ihn, was das Herz-, Kopf- und Kehlzentrum für den entwickelten Eingeweihten auf diesem Planeten sind. Er hat sich jenen Einweihungen unterzogen, von denen auch der höchste Eingeweihte auf unserer Erde nicht die geringste Vorstellung hat. Vergesst nicht, wie schon an anderer Stelle erwähnt, dass es göttliche Aspekte und Merkmale gibt, [505] die auch für die am weitesten fortgeschrittenen Menschen bis jetzt noch vollkommenes Geheimnis sind. Kein Mensch, der noch auf einer Stufe unterhalb der dritten Einweihung steht, kann auch nur im geringsten diese Faktoren, die der bestehenden göttlichen Manifestation zugrundeliegen, verspüren oder darauf reagieren. Man beginnt die tiefe Bedeutung des Willens und seine Unterscheidung von Entschlossenheit, Stärke und zielbewusster Absicht erst jetzt langsam zu verstehen. So, wie eine Erörterung der Intuition oder über das Wesen der ewigen Offenbarung vollkommen bedeutungslos wäre für den Wilden im dunkelsten Teil der unentwickelten Weltgegenden, genau so wäre auch eine Erörterung dieser unbekannten göttlichen Attribute für euch in der gleichen Weise sinnlos. Die drei göttlichen Aspekte Wille, Liebe und Intelligenz sind alles, was ihr erfassen könnt (und auch das nur mit äusserster Schwierigkeit). Es gibt noch andere Aspekte, denn unser Logos ist ein siebenfaches Wesen; vier weitere Aspekte sind der Menschheit noch nicht offenbart, obwohl sie von der Hierarchie bereits erahnt werden. Es gibt Ziele, denen die Logoi innerhalb des solaren Bannkreises «esoterisch geistige Aufmerksamkeit» schenken.

Ihr werdet daher einsehen, dass dieser Abschnitt unserer Lehre, in den wir nun eintreten, notwendigerweise kurz sein wird, da wir Faktoren behandeln, die unfassbar bleiben müssen. Wir wollen also nur ganz kurz auf diese Angelegenheit eingehen.

Ein gewisses Verständnis für den Unterschied zwischen einem heiligen und nicht-heiligen Planeten wird sich einstellen, wenn ihr euch klarmachen könnt, dass es eine parallellaufende Entsprechung zwischen dem Bewusstsein eines Eingeweihten (bis zur und einschliesslich der dritten Einweihung) und dem Bewusstsein des Logos eines nicht-heiligen Planeten gibt. Seele und Körper, Bewusstsein [506] und Form sind vermischt und es findet eine deutlich erkennbare Verschmelzung statt. Zwei göttliche Aspekte sind dabei, sich eng miteinander zu verbinden. Der Jünger bringt diese Verbindung innerhalb seines kleinen Systems, der planetarische Logos in einem viel grösseren Ausmass in seinem Einfluss- und Herrschaftsbereich zustande. In diesem Prozess nimmt er alle vier Naturreiche mit sich. Bei beiden Wesen - dem mikrokosmischen wie dem makrokosmischen - bringt diese Verschmelzung die Transfiguration, die dritte Einweihung. Der Logos eines heiligen Planeten hat das göttliche Werk noch weiter fortgeführt und arbeitet an der Aufgabe, den höheren göttlichen Aspekt, den monadischen, den Willensaspekt zu einer Einheit von bewusster Reaktion und Aktivität zu verbinden. Wenn dies erreicht ist, sind Wille, Liebe und Intelligenz verschmolzen und Geist, Seele und Körper sind eins. Dann wird die Qualität der göttlichen Wesensäusserung göttliche Absicht sein, die durch den Willen angetrieben, durch Liebe motiviert und mit Intelligenz vorangebracht wird.

Die Astrologen sollten hier beachten, dass sie in ihrer Arbeit (bei der Behandlung der zwölf Häuser oder Wohnsitze der Seele) nicht gebührend berücksichtigt haben, ob der Planet heilig ist oder nicht. Die Einflüsse eines heiligen oder nicht-heiligen Planeten wirken sehr verschiedenartig, denn der eine wird vor allem das Leben in den drei Welten beeinflussen, wogegen ein heiliger Planet bei den Vorgängen Hilfe leisten wird, die zur Verschmelzung von Seele und Körper, von Bewusstsein und Form führen. Er wird auch die Belebung der Intuition (der geistigen Seele), des niederen Aspektes der Monade, bewirken. Wie ihr wisst, gibt es sieben heilige Planeten:

1. Vulkan

2. Merkur

3. Venus

4. Jupiter

5. Saturn

6. Neptun

7. Uranus

Nicht-heilige [507] Planeten gibt es nur fünf:

1. Mars

2. Erde

3. Pluto

4. Den Mond, der einen verborgenen Planeten verhüllt.

5. Die Sonne, die einen Planeten verhüllt.

Es ist hier die Bemerkung interessant, dass die nicht-heiligen Planeten das erste, vierte, fünfte und achte Haus des kleineren Tierkreises beherrschen. Unsere Erde ist ebenfalls ein nicht-heiliger Planet. Wir haben daher vier nicht-heilige Planeten, die einen fünften nicht-heiligen beherrschen - eine Entsprechung zu den vier Aspekten des niederen Menschen. Da ist zuerst das äussere physische Gehäuse, dann der Äther- oder Vitalkörper, der Astral- und Mentalkörper, dazu ihre Verschmelzung mit dem fünften Körper, die Persönlichkeit. Die Aufgabe unseres planetarischen Logos und aller vorgeschrittenen Menschenwesen ist klar ersichtlich. Von einem weitergefassten und mehr synthetischen Blickpunkt aus sehen wir die vier Naturreiche und das verhüllte fünfte Reich, das Reich Gottes.

Von einem anderen Gesichtspunkt aus haben wir:

Widder - beherrscht von Mars.

Krebs - beherrscht vom Mond, der einen heiligen Planeten verhüllt.

Löwe - beherrscht von der Sonne, die einen heiligen Planeten verhüllt.

Skorpion - beherrscht von Pluto.

Ihr werdet bemerken, dass hier von mir nicht Mars, sondern Pluto als nicht-heiliger Planet, der Skorpion beherrscht, genannt wird. Der Grund dafür liegt darin, dass es zwischen Mars und Pluto eine Beziehung gibt analog derjenigen zwischen Venus und Erde. Esoterisch gesprochen ist Mars das andere Ich des Pluto; die Aktivität des Pluto in der jetzigen Zeit und in diesem kleineren Weltenzyklus ist sehr bedeutsam wegen seiner esoterischen Annäherung an die Erde; er wird dazu angetrieben, da sein Leben durch die Entfaltung von Mars-Energie eine Stimulierung erfährt. Erde, Mars und Pluto bilden ein interessantes Dreieck, wobei Venus [508] als antreibende Seele hinter der Szene auf eine schnelle Integration der Persönlichkeit hinarbeitet. Dieses Dreieck sollte man nicht vergessen, wenn man das Horoskop stellt, da es eine Beziehung und Möglichkeit anzeigt, die (wenn auch nicht oft) ein wichtiger, bestimmender Faktor sein kann, bevor der Mensch auf den Probepfad übergeht. Die vier Häuser, die von den vier nicht-heiligen Planeten regiert werden (wobei die Sonne nicht zählt), sind Häuser der «weltlich gesinnten Persönlichkeit»; der Grund dafür liegt nahe. Die sieben übrigen Häuser, die von den sieben heiligen Planeten regiert werden, sind nicht so ausschliesslich materiell bezogen und auch nicht so exoterisch orientiert; dennoch zeigen alle zwölf Häuser Begrenzungen oder das an, was den Bewohner des Hauses von der Erweiterung seines Bewusstseins abhält, wenn er seine Einkerkerung durch diese Häuser zulässt. Auf der anderen Seite bieten sie günstige Gelegenheiten an, wenn er seinen Sinn auf das höhere Leben richtet.

Ich möchte wieder darauf hinweisen, dass Mars der Übermittler für die Kraft des sechsten Strahls ist und das macht das erste Haus des Tätigseins im physischen Körper zu dem des Enthusiasten, der für das kämpft, was er begehrt oder was er erstrebt. Der Krieger, der sich für eine Sache einsetzt, ersteht auf dem Schlachtfeld des Handelns, der Erde, die selbst ein Ausdruck des dritten Strahls der intelligenten Aktivität ist. Widder, das erste Haus, Mars und Erde leiten einen Kampf ein, der sich in einer Form konzentriert.

Der Mond wiederum ist der Herrscher über Krebs, hat Verbindung zum vierten Strahl und regiert das vierte Haus. Hier haben wir den Grundgedanken der Form, die der Hüter einer lebendigen geistigen Essenz ist, den Begriff des Heimes, sei das Heim nun der vierte oder niederste Aspekt der Persönlichkeit oder das vierte Naturreich. Alle jedoch werden beherrscht vom vierten Strahl der Harmonie durch Konflikt - einer Harmonie, die innerhalb der Form auf Erden erarbeitet werden muss.

Die Sonne als Übermittler der Energie des zweiten Strahles regiert das fünfte Haus der Seele, in diesem Fall [509] den Kausalkörper; die Kraft des Löwen, der selbst-bewussten Seele, kommt ebenfalls hinzu. Der geistige Mensch, der seine Identität bewusst empfindet, sagt in diesem Haus: «Ich bin die ewige Ursache aller Beziehung. Ich bin und ich existiere.» Die Dualität des zweiten Strahles wird zuerst im fünften Haus vom Menschen, dem verkörperten fünften Prinzip, erkannt.

Pluto, der die Energie des ersten Strahles übermittelt, regiert Skorpion, das Zeichen der Jüngerschaft, des Menschen, der für die Verschmelzung bereit ist, die durch den Einfluss der heiligen Planeten zustandekommt. Pluto regiert das Haus der grossen Trennungen und des Todes. «Der Pfeil Gottes durchbohrt das Herz und der Tod tritt ein.» Aber in diesem Zusammenhang muss man sich erinnern, dass der Tod letztlich von der Seele bewerkstelligt wird. Die Seele ist es, die den Pfeil des Todes abschiesst. (Der aufwärts zeigende Pfeil ist das astrologische Symbol des Pluto).

Nur im gegenwärtigen Zyklus «verhüllen» Sonne und Mond bestimmte Planeten und nur jetzt sind sie exoterische Symbole für gewisse esoterische Kräfte. Im weiteren Verlauf der Evolution werden die Planeten nicht mehr verhüllt sein. Ihr Einfluss wird nicht mehr so weit aus der Ferne kommen. Gegenwärtig ist der Mechanismus der meisten Menschen noch nicht auf den Empfang der Strahlen von Vulkan, Uranus oder Neptun eingestellt, während Pluto zurzeit nur bei Gruppen oder bei jenen Jüngern eine Reaktion hervorruft, die weit genug entwickelt sind, um richtig reagieren zu können. Die drei verhüllten Planeten - Vulkan, Uranus und Neptun - sind alle heilig; sie verkörpern die Energien des ersten, siebenten und sechsten Strahles. Vulkan ist niemals ein exoterischer Herrscher und kommt erst dann zu wirklicher Aktivität, wenn sich ein Mensch auf dem Pfad befindet; Uranus und Neptun sind jedoch Herrscher des elften und zwölften Hauses und regieren Wassermann und Fische. Die Folgerungen dürften euch wohl klar sein.

Es ist nicht meine Absicht, die Häuser im einzelnen zu behandeln. Die modernen Astrologen haben das verhältnismässig zufriedenstellend [510] ausgearbeitet, denn die Häuser betreffen das Gefängnis der Seele und dessen Begrenzungen; damit sind die meisten vertraut. Ich beschäftige mich, wie bekannt, mit der Astrologie der Seele und mit den Einflüssen der esoterischen Planeten.

Drei Vorschläge will ich jedoch machen:

1. Wenn der forschende Astrologe die esoterischen Planeten an Stelle der orthodoxen exoterischen Planeten einsetzt (und ich habe diese in Zusammenhang mit den Tierkreiszeichen angezeigt), wird er mehr belehrende Auskunft und (wenn er Ausdauer hat) die Bestätigung meiner Gedanken bekommen.

2. Wenn er zwischen den Wirkungen der heiligen und der nicht heiligen Planeten unterscheidet, wird er entdecken, dass die heiligen Planeten bestrebt sind, die Persönlichkeit zur Verschmelzung zu bringen und sie zu einem Werkzeug der Seele zu machen, wogegen die nicht-heiligen vor allem die Formnatur beeinflussen; dann mag viel Licht einfliessen über den Zug zwischen den Gegensatzpaaren.

3. Wenn er das «im Fluss befindliche Gebiet» studiert, in welchem die von Sonne und Mond verhüllten Planeten zur Wirkung kommen und wenn er erkennt, dass er (nach einem Studium des Situationsbildes des betreffenden Menschen und nach jeglichem Wissen, das er haben mag) entscheiden muss, was die erreichte Evolutionsstufe und welcher der drei verhüllten Planeten der Herrscher ist, dann wird er viel intuitives Verstehen erlangen. Er wird merken, dass er selbst viel Licht auf das Problem des Probejüngers werfen kann, wenn er die exoterischen Herrscher betrachtet und auf die Probleme der Jünger, wenn er die esoterischen Herrscher behandelt.

Wenn der Astrologe diese drei Punkte beachtet und bereit ist, mit ihnen Versuche anzustellen, wird ein grosser Schritt auf die Enthüllung der Astrologie der Seele hin getan werden. Er wird finden, dass es nützlich ist, auch die höheren Entsprechungen zu den materiellen Realitäten auszuarbeiten, für welche die Häuser [511] eintreten. Ich will euch z.B. einige Hinweise auf diese Entsprechungen in Zusammenhang mit den ersten beiden Häusern geben:

Erstes Haus:

Physischer Körper oder Form. - Der Kausalkörper der Seele.

Erscheinung oder Manifestation. - Das Erscheinen der Seele.

Der Kopf. Das Gehirn. - Das Kopfzentrum.

Persönliche Aktivität. - Wesensäusserung der Seele.

Eigenarten. - Strahltypen und -qualitäten.

Zweites Haus:

Finanzen, Geldverkehr - Prana.

Ausgaben - Anwendung von Energie.

Besitztümer - Beherrschung der Form.

Verluste - Sich-zurückziehen von der Materie.

Gewinne - Aneignen geistiger Kräfte.

Die anderen zehn Häuser könnt ihr euch selbst ausarbeiten. Es ist interessant, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem zweiten Haus zu bemerken (und derselbe Gedanke kann auf alle Häuser angewandt werden), dass der Stier, die Mutter der Erleuchtung und Venus, die Spenderin des Denkvermögens und der verkörperten Seele, verbunden und in diesem Haus aktiv sind. Das Licht der Materie und das Licht der Seele, beide haben zu tun mit der Anwendung von Energie und mit dem Problem dessen, was gewünscht wird, was als Verlust betrachtet wird und was das erreichte Ziel sein soll. Es ist daher das Haus der Werte - der materiellen wie der geistigen.