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Vierte Frage: Welchen Nutzen bringt uns das Wissen über die sieben Strahlen?

Die vierte [110] Frage ist von Wichtigkeit, da eine lebendige Nutzanwendung damit verknüpft ist. Definitionen mögen wohl Befriedigung verschaffen, bedeuten aber noch lange nicht angewandtes Wissen.

Der Aspirant soll praktische Gesichtspunkte über alles stellen. Die Tage, in denen ein mystisches und traumverlorenes Bewusstsein vorherrschte, sind sehr bald vorüber; durch das Verstehen der neuen Psychologie bekommt der Studierende ein wirklichkeitsnäheres Bild über sich selbst, das ihm gestattet, absolut richtig und intelligent zu handeln; er wird genau den Weg vor sich sehen, den er gehen muss und er wird die Kräfte in seinem eigenen Wesen richtig verstehen, so dass er im Kontakt mit Umweltkräften richtig handeln wird. Aspiranten sollten aus den mitgeteilten Wahrheiten praktischen Nutzen ziehen und dadurch das Mass ihrer Verantwortung herabmindern. Wer fundiertes Wissen besitzt und es nicht benützt, setzt sich der Gefahr einer späteren Bestrafung aus.

Viele Aufschlüsse geben meine früheren Bücher, doch muss man die nötige Angleichung vornehmen, um sie praktisch nutzbar zu machen. Neue Aufschlüsse bringt der vorliegende Band; der Studierende muss indes wissen, dass er selbst es ist, der dieses Lehrmaterial, das ihm zu treuen Händen gegeben wird, angefordert hat. Meine Stellung zu den Lesern ist nicht die eines Lehrers, der einer Schar wartender Interessenten sein Lehrsystem aufnötigt. Diese Gruppe gleicht vielmehr einer Schleuse, durch die ein Ausschnitt der zeitlosen Weisheit einer wartenden Welt näher gebracht wird. Ich betrachte diese Gruppe nicht als eine Gemeinschaft guter Männer und Frauen, die zufolge ihrer inneren Entwicklung für besonders würdig erachtet werden, esoterische und nicht alltägliche Aufklärungen zu erhalten, nur um diese von der übrigen Welt fernzuhalten. Ich sehe diese Studierenden vielmehr als solche an, die ein aufrichtiges Interesse für spirituelles Leben haben, die ihre Intelligenz benützen wollen und (mehr oder weniger) gewillt sind, ihr Leben als Seelen zu führen und von den gegebenen Informationen so viel in die Tat umzusetzen, als ihr Verständnis ausreicht. Wie viel und was sie davon sich nutzbar machen, ist ihre eigene Angelegenheit. Der Wert irgendeiner Gruppe von Aspiranten und Jüngern besteht in folgendem: wenn sie es wollen und ihre vereinte Sehnsucht stark [111] genug ist, können sie Lehren anziehen oder hervorholen und ein Zentrum bilden, von wo aus diese Instruktionen weitere Kreise ziehen und die Gedanken der Menschen umformen, neues Licht über die psychologischen Probleme werfen und so die Wahrheit (über die Siebengestalten der Vorzeit, die sieben Strahlen, die man so wenig kennt) verbreiten helfen; daraus könnten sich neue Erkenntnisse ergeben und eine neue Wissenschaft der Psychologie entwickeln.

Die Fragen, was nun eine Gruppe zu tun hat, die willens ist, nützlich zu sein und die Vermittlerrolle zu übernehmen, um der Menschheit zu helfen, können so beantwortet werden: Jeder sollte erstens die empfangenen Lehren nicht für sich, sondern für erklärten Dienst verwerten. Nicht der eigene Fortschritt und die eigene Entwicklung oder die eigene Befriedigung über die erhaltenen besonderen und neuen Informationen ist von Bedeutung, sondern die Weiterentwicklung der Menschheit und die Mehrung geistiger Erkenntnisse. Der einzelne wird von selbst wachsen, und seine Seele wird immer mehr von ihrem Instrument Besitz ergreifen, wenn er seine Gedanken und Anstrengungen dem Gruppendienst widmet und wenn seine Zunge niemanden verletzt, weil er von geistiger Liebe erfüllt ist.

Zweitens sollte niemand leeren Spekulationen nachhängen, wer wohl der Lehrer sein mag. Was liegt schon daran? Kann jemand dessen Identität irgendwie feststellen? Und was kann es nützen, die Behauptung eines Geistesfreundes zu akzeptieren, der angeblich darüber genau Bescheid weiss, - ganz gleich wer er ist? Niemand kann feststellen, inwieweit er richtig oder falsch unterrichtet ist und es ist also schade um die Zeit, die besser für wirkungsvolleren Dienst, für genauere Studien lebenswichtiger Fragen und für Meditation verwendet werden sollte.

Was gelehrt wird, darauf sollte es ankommen! Die vielen Beleuchtungen der Wahrheit, die ich vorlege, die sollten zählen; das Mass an Hilfe, das ich geben kann und der geistige und mentale [112] Ansporn, der von mir ausgeht, - das sind die Gesichtspunkte, die wirklich Beachtung verdienen. Die Intuition soll ausgebildet werden, um die spirituelle Wahrheit voll zu erfassen, das soll das Motiv allen Bemühens sein. Die einzige «Autorität» ist die Lehre und nicht der Lehrer. An dem Felsen der Autorität sind schon manche Schüler gescheitert. Es gibt nur eine wahre Autorität - das ist des Menschen unsterbliche Seele, und sie sollte die alleinige Autorität sein, die anerkannt wird.

Der Studierende suche die Lehre richtig zu erfassen, so, wie sie gemeint ist. Manche Hinweise sind für eine ferne Zukunft bestimmt; die wahre Bedeutung dieser Abhandlung über die sieben Strahlen wird indes erst gegen Ende dieses Jahrhunderts zu einem Bestandteil des allgemeinen Wissens werden, es wäre denn, dass die jetzt hinausgehenden Lehren einen tieferen Eindruck hinterlassen werden, als es die Hierarchie, welche die Fortgänge beobachtet, jetzt für möglich hält. Ein Teil der Informationen ist für alle Leser von unmittelbarem Wert. Manche Einzelheiten werden Probleme der modernen Psychologie erhellen und die vielen Gesichtspunkte der Wissenschaft über die Seele miteinander verbinden. Jünger «wachsen» in diesen Tagen dadurch, dass sie das Reservoir finden, das ihrer Seele Nahrung gibt; sie werden feststellen, dass ihre Stärke aus dem Gruppenunterricht und dem Gruppenbemühen herkommt. Wir schulen Menschen, damit sie als Seelen leben und nicht sich wie Kinder benehmen, die in einem Kindergarten gehegt und gepflegt werden müssen, von Regeln und Vorschriften beschützt. Als Seelen gewinnen alle Menschen ihren Lebensodem aus dem Meer des Universums und nicht aus einer winzigen kleinen Quelle. Mit ihren kleinen Gefässen finden sie den Weg zum Ozean der Wasser des Lebens und schöpfen dort, was sie brauchen. Im Licht der eigenen Intuition und der erleuchteten Denkkraft (die beide durch Meditation entfaltet und dienstbar gemacht werden) nehmt euch von der Lehre jenen Teil, der euch zusagt und nützt; und jeder mag diesen Teil so auslegen, wie es der eigenen Situation und Entwicklungsstufe entspricht.

Die Zeiten des persönlichen Kontaktes, in denen ein einzelner persönliche Beachtung fand oder Botschaften erhielt, gehören der Vergangenheit an; sie sind schon lange vorüber und geistern höchstens noch im Tal der Illusion, auf der Astralebene. Dies ist eine [113] unwillkommene Eröffnung, doch ein wirklicher Jünger wird sie nicht missverstehen Er weiss aus der Tiefe seiner eigenen Erfahrungen und Prüfungen, dass es nicht anders sein kann. Es ist die Gruppe der Meister, die Hierarchie als Ganzes und die Wechselwirkung zwischen ihr und der Menschheit, was von wirklicher Bedeutung ist; es ist die Jüngergruppe eines Meisters, die zählt sowie deren Beziehungen zu inkarnierten Probejüngern, die als zusammengehörige Gruppe angesehen werden, ganz gleich wo die einzelnen über die ganze Welt zerstreut leben mögen; es ist das verfügbare Lehrmaterial und dessen kollektive Rückwirkung auf die Denker in der Welt, was von vitaler Bedeutung ist; für uns, die Lehrer, ist die Wechselbeziehung zwischen der inneren Gruppe von Weltdienern und den wahren Philanthropen in der äusseren Welt von allerhöchster Wichtigkeit. Es sagt uns ganz und gar nicht zu, der Aspiration eines Individuums Genüge zu leisten, die vielen Wünsche von Prüflingen zu erfüllen und spirituellen Ehrgeiz zu nähren. Die Zeiten sind dafür zu ernst und die Krise ist zu akut.

Es kann natürlich nicht in Abrede gestellt werden, dass es Gruppen von Aspiranten gibt, die bestimmte Instruktionen erhalten und dass Jünger ein regelrechtes Training mitmachen. Doch darf man nicht übersehen (auch wenn Schwärmer das Gegenteil behaupten), dass es sich hier nicht um ein Training für Zwecke der Persönlichkeit handelt, also um Belange des äusseren Lebens; die Probleme von Gesundheit, Finanzen und Familie werden weder berührt noch überhaupt ins Auge gefasst; auch wird niemandem Mut gemacht oder die Zeit aufgewendet, um seine unstete Persönlichkeit zu beruhigen oder das Vertrauen zu stärken. Aspiranten werden in der Technik unterrichtet, wie sie ihre geistige Entwicklung fördern können; Hinweise zur Korrektur von verborgenen Faktoren, die an störenden Gefühlssituationen schuld sind, mögen nicht versagt werden; besondere Meditationsvorschriften mögen gegeben werden, um gewisse Ergebnisse zu zeitigen; Instruktionen über die Gesetze, die eine Verschmelzung mit der Seele zum Gegenstand haben, mögen anheimgegeben werden; aber Fragen, welche die Persönlichkeit zum Gegenstand haben, werden nicht berücksichtigt. Jünger haben ihr persönliches Leben selbst zu meistern. Die Meister haben unter dem Druck der schwebenden Weltprobleme selbst für [114] ihre fortgeschrittenen Jünger immer weniger Zeit. Wie sollte da ein Jünger, der noch gar nicht akzeptiert ist, erwarten, dass ein Meister für seine unbedeutenden kleinen Affären Zeit fände?

Es werden indes in der Zukunft immer mehr Gruppen auf einer neuen Grundlage gebildet werden und schon heute sind einige dieser neuen organischen «Gruppenstrukturen» in Bildung begriffen. Sie befinden sich noch im Versuchsstadium und mögen sich vielleicht als verfrüht oder sogar unerwünscht herausstellen. Die Unterweisungen für diese neuen Gruppen, alle Vorschläge, die Trainingsexperimente, die gemacht werden sollen sowie die erforderlichen technischen Richtlinien werden nicht als persönliche und private Mitteilung einem einzelnen Mitglied gegeben; all dies ist frei und offen und kann von jedem Gruppenteilnehmer gelesen, studiert und erwogen werden. Solche Gruppen gibt es begreiflicherweise erst wenige und die Mitgliederzahl ist noch sehr bescheiden. Sie haben den Charakter eines ersten Versuches, der zeigen soll, ob es einmal ratsam oder möglich sein wird, jene Gruppen, die um einen Meister auf der inneren Ebene geschart sind, in der äusseren Welt auftreten zu lassen. Diese Gruppen auf der inneren Ebene, die aus akzeptierten Jüngern bestehen, sind hochsensitive Formationen - jeder einzelne aus diesem um einen Meister gescharten Kreis weiss um seines Mitbruders geistige Entwicklung. Diese kleinen äusseren Versuche, die Gruppen zu vervielfachen, stecken noch im Anfangsstadium. Es handelt sich um ein Experiment und einen Versuch, der fehlschlagen mag. Die Mitglieder dieser ganz kleinen Aussengruppen (deren Existenz und Mitgliedschaft nur denen bekannt ist, die dazu gehören) müssen sich einverstanden erklären, als Gruppengemeinschaft unterrichtet und ausgebildet zu werden und zwar derart, dass jedes Gruppenmitglied von den Fehlschlägen und Erfolgen aller anderen Gefährten Kenntnis hat. Sie müssen ferner über die Existenz der Gruppe absolutes Stillschweigen beobachten und wenn sie dieses Schweigen brechen sollten, müssen sie aus der Gruppe ausscheiden. Das Dasein als Einzelmensch ist in dieser Gruppe vergessen und geht im Leben der Gruppengemeinschaft auf. Die Mitglieder erhalten im Gruppenrahmen ihr Training, wobei die ganze Gruppe als Einheit angesehen wird; der einzelne wird nicht berücksichtigt nur das wechselseitige Wirken und Handeln der Gruppe und deren Entfaltung wird betont. Nur solche Umstände im Leben eines einzelnen [115] werden beachtet und abgestellt, die den Aufstieg der Gruppe und ihre Ausdrucksentfaltung hindern könnten. Nur das Gruppengepräge, die Gruppenqualität und die Entfaltung als Gruppe zählt beim Lehrkörper, der einzelne wird niemals als solcher, sondern nur in seiner Beziehung zur Gruppe als wesentlich erachtet. Was ihm nahegelegt wird, zu tun, ist samt der angewandten Disziplin nur von dem Verlangen diktiert, das Gruppengleichgewicht zu erhalten und hat nichts mit einem persönlichen Interesse zu tun. Dieses Experiment soll einen Menschen erproben und seine Eignung dartun; er wird gleich beim Eintritt in die Gruppe geprüft und erprobt. Wenn er die Prüfung besteht, wird die Gruppe durch ihn bereichert und erweitert. Wenn er versagt, so lässt man ihn fallen und jemand anderes tritt an seine Stelle; das gilt für so lange, bis der Betreffende sich angepasst und vervollkommnet hat. Dann werden aufrichtige und wahrhaftige Menschen, die unpersönlich und geistig ausgeglichen sind, die sich selbst hintansetzen und ein liebendes Herz besitzen, in voller Harmonie mit anderen wirken. Als eine festgeformte Gemeinschaft können sie dann ein Zentrum darstellen, durch das einer notleidenden und erwartungsvollen Welt spirituelle Kraft übermittelt wird.

Die Bemerkung ist wichtig, dass der Eingeweihte oder Lehrer, der das Training leitet, in seinem Verhalten absolut neutral und unpersönlich ist; er sieht das Licht der Seele und deren Zustand und er erkennt auch die Geistesverfassung, aber er schenkt weder den weltlichen Dingen im Leben eines Aspiranten noch den Fragen, wie dieser seine Gefühlsnatur und astrale Einstellung ins Gleichgewicht bringen soll, Beachtung. Aspiranten sollen lernen, wie sie als eigener Meister und Sachkenner ihre irdischen Angelegenheiten und astrale Überempfindlichkeit in Ordnung bringen. Dies muss im Licht und der Stärke der eigenen Seele geschehen. Wir, die Lehrer, würden das Gesetz brechen und den Fortschritt unterbinden, wenn wir andere als natürliche Entwicklungen gutheissen und erzwingen würden. Wir würden uns auch schuldig machen, die niederen Kräfte des Lernenden zu überreizen. Wann werden Aspiranten einmal lernen, dass die Lehrer und älteren Jünger nur auf der mentalen Ebene und an der Seele arbeiten? Wann werden sie die [116] Tatsache begreifen, dass wir für sie so lange nur wenig tun können, solange sie nicht gelernt haben, mit der eigenen Seele in Verbindung zu treten und als ein Mensch dazustehen, der seine Gedankenkräfte im Zaum halten kann? Ich wiederhole daher: wir interessieren uns nicht für die menschliche Persönlichkeit und deren belanglose Angelegenheiten. Wir haben weder Zeit noch Neigung, uns um die Art und Weise des täglichen Lebens von jemand zu kümmern. Warum sollten wir auch? Ist nicht genug gedruckt und gesagt worden, um die Aufmerksamkeit eines Menschen, der in sich den Drang zur Weiterentwicklung verspürt, für lange Zeit gefangen zu nehmen? Erst wenn ein Mensch begonnen hat, das Leben der Seele zu führen, erst wenn sein Bewusstsein sich aus der Welt der Illusion losgelöst hat, erst dann kann er ein nützliches Glied der Gemeinschaft werden. Als erste Lektion hat er zu lernen, in Zeit und Raum ein Gefühl für Werte zu entwickeln, und dann wird er auch wissen, dass wir mit Seelen zusammenarbeiten und nicht die Persönlichkeit nähren.

Klingt es zu hart, wenn ich das so offen sage? Solltest du, lieber Leser dies bejahen, dann bekennst du damit, dass du noch etwas egoistisch bist und dass du deine eigene individuelle Seele zwar liebkosest, sie aber noch nicht erreicht hast; vielleicht hast du gelegentlich einmal ihre Vibration verspürt, aber das ist alles. Du hast noch kein klares Bild, was der Welt not tut, denn hättest du es, dann würdest du deinen Ehrgeiz lassen und dich für solche Arbeit frei machen, wie wir (auf der inneren Seite) sie leisten, ohne an unser Selbst und seelisches Glück zu denken, ohne eine selbstgestellte Aufgabe zu wünschen, ohne uns nach glänzenden Zukunftserfolgen zu sehnen und ohne nach einem herzerwärmenden Kontakt mit Grösseren, Bewusstseinsreiferen sehnend die Hände auszustrecken. Wenn du das noch nicht fassen kannst, so nimm das als Tatsache hin und verstehe, dass dich deshalb kein Tadel trifft. Es zeigt dir nur den Platz, auf dem du stehst; die Illusion der Astralebene hält dich noch in ihrem Bann, die dir einflüstert, deine persönlichen Neigungen über die Notwendigkeit einer Gruppenarbeit zu stellen. Solange du auf astralen Gefilden wandelst und dich mit astralem Bewusstsein betätigst, kannst du noch nicht bewusst in einer der [117] Gruppen eines Meisters, der auf mentalem Niveau wirkt, Zulass finden. Du hast im jetzigen Zustand noch viel zerstörende Kraft in dir und bist noch zu sehr an dich selbst verhaftet; du könntest eine Gruppe aus dem Gleichgewicht bringen und Störungen verursachen; du würdest (durch den starken Impuls der Gruppe) Dinge in solcher Klarheit sehen, für die dein körperliches Instrument noch nicht vorbereitet ist und es würde dadurch zerschmettert werden. Du musst erst die dringende Lektion lernen, deiner eigenen Seele Führung zu akzeptieren und in Harmonie - und ohne dich selbst in den Vordergrund zu stellen - mit deiner engeren und weiteren Umgebung auszukommen, in die du hier auf Erden schicksalhaft verwoben bist. Wenn du dann die Lektion, dich selbst zu vergessen, gelernt hast, wenn du für dein irdisches Ich keine Wünsche mehr hast, wenn du fest auf eigenen Füssen stehen kannst und Hilfe in deinem eigenen Seelengrund suchst und wenn Mitarbeit dein Lebensmotiv wurde, dann magst du so weit sein, dass du von einem Beobachter zu einem Informationsvermittler vorrücken kannst. Das wird aus diesem Grund möglich sein, weil man dir vertrauen kann, nur unpersönliche und aufbauende Informationen weiterzugeben, die weder die Gefühlsnatur anreizen noch das wunscherfüllte Ich befriedigen werden.

Ich möchte hier einen interessanten Hinweis folgen lassen und eine Frage beantworten. In der «Abhandlung über weisse Magie» zitierte ich die beiden Gruppen der Beobachter und Vermittler von Botschaften (die dritte Gruppe ist nicht Gegenstand der vorliegenden Diskussion); die Frage kam auf: wer bildet diese Beobachter und Vermittler aus? Ich möchte klarmachen, dass sich die Beobachter selbst erziehen; oder präziser ausgedrückt: die Seele eines jeden schult die Persönlichkeit in genauer Wahrnehmung oder Beobachtung. Was die Vermittler betrifft, so werden diese langsam und schrittweise von älteren Jüngern, von der inneren Seite des Lebens aus, unterrichtet. Diese Schulung erfolgt niemals in der äusseren Welt und es ist auch keine Ausbildung auf dieser Ebene vorgesehen; ebensowenig sind irgendwelche Jünger, die in der sichtbaren Welt wirken, mit dem Training von Mitteilergruppen betraut, die später der Hierarchie zu Diensten sein sollten. Es ist (wie überall im spirituellen Leben) eine Prinzipienfrage, dass der Jünger sich erst dazu erziehen muss, auf die Ratschläge der eigenen Seele zu lauschen und dann sich dafür ausbildet, für die innere Gruppe von Helfern empfänglich zu werden, die ihn dann später, als Resultat seiner eigenen Bemühungen, zum Vermittler oder Mitarbeiter ausbilden. Das charakteristische Merkmal aller dieser Mittelspersonen [118] ist geistige Klarheit, wahre, unpersönliche Einstellung, spirituelle Toleranz und bündige, klare Ausdrucksweise. In dem überreichen Strom von psychischen Schriften, die sich heute über die Welt ergiessen, befasst sich die Abhandlung eines wahren Vermittlers mit dem Plan und nicht mit Individuen, mit Prinzipien und nicht mit persönlichen Zielen; alle Weitergeber von Botschaften sind mentale Typen, Übermittler von Gottes Liebe und Gruppenbewusstsein. In ihrem Verhalten und Wirken gibt es nichts, was ein Trennungsgefühl wachruft oder die Feuer von Streitfragen, feindlichem Widerstand oder Parteigängertum auflodern lässt. Ausser durch Vermittler dürfte eine grosse Menge inspirierter hochwertiger Schriften und weiser Botschaften aus der Seelenwelt von Hunderten von Menschen kommen, die bereits Seelenkontakt besitzen; auch aus den obersten Rängen der astralen Ebene wird viel weihevolle Inspiration einer höheren Kategorie ausstrahlen, doch all dies hat nichts mit der Gruppe von Vermittlern zu tun, die sich jetzt bildet. Nur eine Handvoll solcher Personen sind jetzt mit Vermittlungsarbeiten beschäftigt; es wird noch fünfzehn Jahre dauern, bis mehr Vermittler zur Verfügung stehen.

Wenden wir uns wieder unseren beiden Fragen zu, besonders der über den Wert des Strahlenstudiums. Aus den folgenden Gründen hielt ich es für notwendig, darüber zu schreiben:

1. Die moderne Psychologie befindet sich in einer Sackgasse. Die vielen Unterabteilungen dieser Disziplin haben alle ihre wertvollen Beiträge geliefert, jede Untergruppe hat einen anderen Aspekt der Wahrheit aufgezeigt. Aus der Summe der Forschungsergebnisse bekommen wir eine erstaunliche Kenntnis über den Menschen, seine Instinkte und seinen tierischen Mechanismus, über seine Reaktionen auf die Umwelt und seinen sensitiven Aufnahme-Apparat; wir haben vieles über das Unterbewusstsein erfahren, aus dem uralte Rassensünden und Erinnerungen, unterdrückte Komplexe und latente [119] Wunschgedanken sowie höher zu bewertende psychische Reaktionen so verheerend ins Tagesbewusstsein emporquellen. Wir wissen allerhand über den Menschen als Funktionseinheit, über die Wechselwirkungen zwischen Nervensystem, endokrinem Drüsensystem und dem Muskelsystem und wie sich daraus seelische Eigenschaften, Charakterzüge, Persönlichkeit und die Einstellung zur Umwelt erklären. Wir haben daher über dieses zusammengesetzte Wesen, das wir «Mensch» nennen, viel erfahren, und der Mensch als seelisches Wesen ist eine genau so erwiesene Tatsache wie der Mensch als tierisches Lebewesen. Der Mensch als Seele ist jedoch bis heute eine Spekulation, eine Hoffnung, eine Theorie. Die Tatsache der Seele ist noch nicht erhärtet und um die Wahrheit ans Licht bringen zu helfen, bringe ich das Thema von den sieben Strahlen den modernen Denkern zur Kenntnis, auf dass das Licht esoterischen Wissens sich über die psychologischen Fachgebiete ergiessen möge. Dies mag die Bemühungen, die Wahrheit zu finden, unterstützen.

2. Wenn sich eine Tatsache den Forschern, die den Menschen Studieren, aufgedrängt hat, so ist es die Feststellung, dass er ein Doppelwesen ist. Wie die psychologische Doktrin aufgezeigt hat, steckt in jedem Menschen ein Gefühl der Zweiheit, er hat in einem mysteriösen Sinne zwei Naturen; diese zwei Naturen sind es, die einen Kampf miteinander ausfechten, der in den verschiedenen Neurosen und Komplexen zum Ausdruck kommt, die der Einfühlungskraft geschulter Psychologen viele Rätsel aufgeben, um da eine rechte Lösung zu finden. Der Eingeweihte Paulus wies darauf hin, wenn er von dem ewigen Widerstreit sprach, der zwischen der tierisch-fleischlichen und ewig-himmlischen Natur im Gang ist; und alle Aspiranten, die mit allen Kräften darum ringen, sich von diesem Widerstreit zu befreien, bezeugen das Gleiche. Paulus sagt, dass der Sieg durch Christus zu gewinnen sei und im Hinblick auf diese Äusserung gebe ich einen Hinweis, der zeigt, wie wichtig das Studium der sieben Strahlen ist, nämlich die Feststellung, dass im esoterischen Sinne die sieben Strahlen die siebenfachen Ausdrucksformen des kosmischen Christus, der zweiten Person der Dreieinigkeit sind. Verstörte und verwirrte Menschen strömen zu Tausenden in die verschiedenen Kliniken für Seelenkunde und tragen mit sich die schwere Last ihrer Doppelnatur; und Tausende von Therapeuten [120] sind über diese Spaltung vollkommen im Bild und suchen die getrennten Seelenabschnitte zu vereinen. Wenn das wahre Wesen der sieben Strahlen erfasst ist und wenn ferner die Wirkungen dieser Strahlen auf die Menschheit als die siebenerlei Menschentypen erkannt werden, dann kann das Thema von der Dualität des Menschen mit mehr Verständnis abgehandelt werden. Wir können dann das Wesen der Kräfte, die sich hinter der Doppelnatur verbergen, besser verstehen. Das wird der echt esoterische Forschungsweg werden. Die Wissenschaft von den sieben Qualitäten, den sieben Strahlen und deren Einwirkung auf die Myriaden Formen, die durch sie geformt und belebt werden, das ist der kommende neue Weg, um die menschliche Familie richtiger zu schulen und höher zu entwickeln. Die moderne Wissenschaft von der sichtbaren exoterischen Welt hat über die äusseren Formen, über die materielle Struktur und deren elektrische Natur viele Kenntnisse gesammelt. Die esoterische Wissenschaft weiss viel über die Natur der inneren Energien und charakteristischen Qualitäten, welche den Formen das Gepräge geben. Wenn diese beiden Wissensrichtungen mit Klugheit kombiniert werden, wird eine wahrere und genauere Psychologie, eine neue Wissenschaft menschlicher Kultur die Folge sein. Dann wird das Bestreben, die beiden Naturen, - den Menschen als psychologisches Geschöpf und den Menschen als einwirkende Seele in eine Einheit zusammenzufassen, rapide Fortschritte machen.

3. Ein Wissen über die Strahlen, über deren Tendenzen und Energien wird den Wissenschaftlern in den verschiedenen Fächern viele neue Gesichtspunkte bringen. Alle Forschungsgebiete werden ja selbst von diesem oder jenem Strahl beherrscht; jedes wissenschaftliche Fach ist buchstäblich das sichtbar gewordene Licht, das ein bestimmter Strahl auf ein bestimmtes Gebiet göttlicher Manifestation geworfen hat.

Die vier Naturreiche sind Verkörperungen von vier machtvollen Strahlenwesen, welche die vier kleineren Strahlen repräsentieren. Der Regent des fünften Strahles ist jenes Wesen, das die Lebensessenz des vierten Naturreiches, des Menschenreiches ist, wobei dieses «Reich» als ein separater «Organismus» aufzufassen ist, genau so, wie die menschliche Körpernatur ein Organismus für sich und von [121] seiner Seele loslösbar ist. Ein anderes Wesen, welches das dritte Reich, das Tierreich beseelt, hat die Vibration des sechsten Strahles. Das Wesen, das dem ganzen Pflanzenreich seine Lebenskraft gibt, ist das des vierten Strahls. Wir haben somit:

Menschheit       4. Reich             5. Strahl        konkretes Wissen

Tier                     3. Reich             6. Strahl        Hingabe aufwärts u. vorwärts

Pflanze               2. Reich             4. Strahl        Harmonie und Schönheit

Mineral              1. Reich              7. Strahl        Organisation und Ritus.

Diese Aufstellung mag vorläufig nicht viel besagen, doch werden wir später diese Strahlen etwas ausführlicher behandeln und damit die obigen Feststellungen erweitern. Ich gebe hier nur einen allgemeinen Umriss. Man kann indessen schon deutlich ermessen, dass die Erkenntnis und wissenschaftliche Annahme (wenn auch nur hypothetisch) einer bestimmten Energieart, die ein bestimmtes Naturreich durchdringt und belebt, viel Aufschluss über die äusseren Formen, die ihren Charakter einer bestimmten Kraft- und Lebensemanation verdanken, bringen wird.

Da ist z.B. ein ganz bestimmter Grund, warum die meisten wilden und kultivierten Blumen im Abendland und die Blumen im Herbst die Farben gelb und orange tragen; dieselbe Ursache liegt hinter der geistigen Fassungskraft der späteren Zweigrassen der arischen Rasse und deren Hautfarbe während der ganzen arischen Epoche. Es ist der Einfluss des vierten Strahles der Harmonie und Schönheit und die näherkommende Kraft des fünften Strahls des Wissens (sinnverwandt mit dem Verschmelzen von Intuition und Intellekt im hochentwickelten Menschen), die eine ganz klare Wirkung auf das Pflanzenreich und die menschliche Aura haben. Die Farbe gelb-orange kommt in beiden Reichen zum Vorschein. Ich erwähne dies als Illustrierung einer nach aussen sichtbar gewordenen Strahlwirkung und als Hinweis dafür, wie esoterisches Wissen von Nutzen sein kann, wenn es auf die (esoterischen) Naturwissenschaften angewandt wird.

Der blaue Strahl der Devotion geht nun ins Violette über, in die Farben des Strahls der Zeremonien. Was will diese Feststellung [122] besagen? Ganz einfach dieses: der grosse Musiker des Universums ändert die Tonart, er stimmt eine andere Note an, die das Rad der Entwicklung weiterschwingt; und so erscheint der Strahl der violetten Farbe, dessen Schwingungston das (grosse) G ist. Diese Strahlen bringen in allen Naturreichen all das hervor, was auf sie abgestimmt ist: Menschen, Devas höherer und niederer Ordnung, Elementarwesen erwünschter oder unerwünschter Art, Blumen, Früchte und Pflanzen besonderer Gattung, Tiere und Formen verschiedenster Art. Das Aufhören der Wirksamkeit eines Strahls ist das Signal für das völlige Verschwinden spezifischer Formen oder gewisser Tierarten und es bringt manche Pflanzen zum Aussterben. Dieses Phänomen hat die heutigen Wissenschaftler oft verwirrt. Das Auftreten und Verschwinden eines Strahleinflusses geht nur langsam vor sich, wie alle Entwicklungsvorgänge in der Natur. Gleichzeitig mit der Geburt und dem Aufsteigen eines neuen Strahles (ein Vorgang, der sich in zyklischer Folge wiederholt) kehrt der vorherrschende Strahl langsam zu der Quelle zurück, aus der er kam.

In der gegenwärtigen Zeit verlässt uns der sechste Strahl und nimmt alle jene Formen mit sich, deren Kennzeichen die blaue Farbe ist, alle Leute z.B., die mit Gefühlen der Devotion (falsch oder richtig angewandt) ihr Herz an einen bestimmten Gegenstand, eine Person oder Idee hängen. Es werden also jene Personen, die wir Fanatiker nennen, die mit einseitigem Enthusiasmus auf ein ersehntes Ziel hinarbeiten, verschwinden. Viele Blumen, die uns heute erfreuen, werden verschwinden, z.B. die blaue Glockenblume, die Hyazinthe und der Ölbaum; der Saphir wird selten werden und der Türkis wird seine leuchtende Farbe verlieren. Dagegen werden andere Blumen auftreten, solche, die eine violette oder Lavendelfarbe oder eine purpurne Tönung haben. Hinter all diesen Änderungen liegt eine tiefgründige Absicht.

Die äussere Welt mit ihren greifbaren Objekten birgt nur mehr wenige Geheimnisse für den Menschen von heute; er hat die meisten bereits gefunden. Es sind die mehr subtilen Dinge der physischen Welt, die ihm noch verschlossen sind und sie sind es, die es nun zu entdecken gilt. Der Strahl der zeremoniellen Ordnung bringt alles mit sich, um dieses Wissen zu gewinnen und schliesslich allen zugänglich [123] zu machen, so dass es nicht mehr im ausschliesslichen Besitz der Weisen und Okkultisten sein wird. Die drei höheren ätherischen Bereiche mit ihren Bewohnern werden Allgemeingut werden und mit dieser Entdeckung werden sich weitere Wissensgebiete erschliessen.

Gewisse Ereignisse, die während der nächsten 100 Jahre eintreten werden, lassen sich z.Zt. vorhersagen.

Erstens, in ungefähr 10 Jahren wird der erste Äther mit allem, was aus dieser Materie besteht, eine wissenschaftlich anerkannte Tatsache sein; mit Intuition begabte Wissenschaftler werden die Devas dieser Ebene erstmals wahrnehmen. Menschen, die unter diesem Strahl zur Inkarnation kommen, werden Augen haben, die ein neues Sehvermögen besitzen, das ihnen ermöglicht, die purpurnen Devas und die niederen Devas der Ätherwelt zu erschauen.

Zweitens, wenn der Avatar, den Engel und Menschen erwarten, unter uns auf diesem physischen Erdengrund erscheinen wird, wird er nicht nur einige der grossen Seelen und Meister mit sich bringen, er wird auch eine Anzahl von grossen Devas (Engel) um sich geschart haben, die für die Entwicklung der niederen Devas die gleiche Erziehungsarbeit durchführen, wie die Meister es für die Menschen tun. Man darf nicht übersehen, dass die Evolution des Menschen nur eine von vielen ist; die jetzige Zeit ist auch für die Devas eine Krisenzeit. Sie sind aufgerufen worden, der Menschheit näher zu kommen und - mit ihrer höheren Vibration und ihrem überlegenen Wissen - ihre Kräfte mit denen der Menschheit zu vereinen, um so den Fortschritt beider Evolutionen zu fördern. Devas besitzen ein reiches Wissen über Farben und Töne, und sie haben einen Einfluss auf die ätherischen Körper von Menschen und von Tieren. Wenn man das, was sie uns geben können, erfasst haben wird, dann werden körperliche Krankheiten verschwinden und es wird sich das Hauptinteresse auf diejenigen Gebrechen richten, die den astralen- oder Gefühlskörper befallen.

Diese violetten Devas der vier Ätherbereiche bilden bekanntlich vier grosse Gruppen mit sieben Unterabteilungen. Diese vier Gruppen suchen die vier Menschentypen, die jetzt inkarniert sind, zu beeinflussen; es ist eine unumstössliche Tatsache, dass in der jetzigen Evolutionsrunde niemals mehr als vier Typen von Menschen in Inkarnation sind. Stets dominieren vier Strahlen in jeder Periode und einer davon ist stärker als die restlichen drei. Das will besagen, dass nur vier Strahlen auf diese physische Welt Einfluss haben; auf [124] der Seelenebene wirken natürlich alle sieben Strahlenarten. Die Zahl vier findet sich überall, die vier Kasten in Indien haben z.B. hier ihre Wurzel. Die vier Gruppen von Devas sind eine Schar von Helfern des himmlischen Vaters und es ist ihre besondere Aufgabe, mit den Menschen in Verbindung zu treten und ihnen ganz bestimmte und experimentelle Anleitungen zu geben.

Sie werden Instruktionen über die Wirkungen von Farben als Therapie für Krankheiten geben, besonders über die Anwendung von violettem Licht zur Bekämpfung menschlicher Leiden und zur Heilung von solchen Krankheiten, die ihre Wurzel im ätherischen Körper (dem Gegenstück des physischen Körpers) haben.

Sie werden den Menschen lehren, die ätherische Welt zu sehen, und sie werden dies in der Weise tun, dass sie die menschlich Schwingungsfrequenz durch Übertragung ihrer eigenen Vibration erhöhen.

Sie werden den materialistischen Denkern beweisen, dass es überbewusste Zustände - nicht allein übermenschliche - gibt, und sie werden die bisher nicht bekannte Tatsache beweisen, dass hier auf Erden ausser den Menschen auch noch andere Wesen ihre Heimat haben.

Sie werden ferner lehren, wie Töne zu produzieren sind, die den Schattierungen von violett entsprechen; diese fein abgestuften Tonklänge werden den Menschen befähigen, sich die ätherische Substanz so dienstbar zu machen, wie er heute irdische Materie für verschiedene Zwecke verwendet.

Sie werden den Menschen instand setzen, die Äthersubstanzen so zu beherrschen, dass das Gesetz der Schwere für sie eine Wandlung erfährt; die Fortbewegung wird intensiver und schneller sein, mehr dahingleitend und weniger geräuschvoll, und daher weniger ermüdend. Durch Beherrschung der ätherischen Bereiche werden die Strapazen verringert, der Verkehr wird beschleunigt und die Zeit besser ausgenützt. Solange nicht diese Prophezeiung zum bewussten Erlebnis wird, wird diese Eröffnung dunkel bleiben.

Sie werden ferner den Menschen die richtige Ernährung des Körpers sowie das lehren, wie man von dem umgebenden Äther die notwendige Nahrung gewinnen kann. Man wird in Zukunft mehr Gewicht auf einen vollwertigen ätherischen Körper legen als auf den organischen Körper, denn dieser wird dann automatisch in richtiger [125] Weise funktionieren.

Sie werden die Menschen in ihrer Gesamtheit, nicht als Einzelindividuen, befähigen, ihr Bewusstsein so zu erweitern, dass sie auch das Übersinnliche erfassen können. Man halte sich dabei stets vor Augen, dass dies alles dadurch ermöglicht wird, dass das unsichtbare Netzgewebe, das die physische Ebene von der astralen trennt, von den Wissenschaftlern entdeckt und dessen Zweck schliesslich verstanden werden wird. Zugleich mit dieser Entdeckung wird sich die Fähigkeit einstellen, das astrale Gewebe zu durchdringen und auf diese Weise eine bewusste Verbindung mit dem Astralkörper des Menschen herzustellen.

Was wird sich sonst noch ereignen und wie sollen diese Devas erforscht werden?

Während der nächsten 15 Jahre werden die Menschen - oft unbewusst - immer mehr Aufschlüsse erhalten, die von jenen Devas ausgehen, mit denen sie verbunden sind. Das wird fürs erste auf telepathischem Weg geschehen. Ärzte bekommen schon heute viele Aufschlüsse durch gewisse Devas. Es gibt zwei grosse Devas, die zu der grünen Gruppe auf den mentalen Ebenen gehören, welche diese Unterweisungen fördern; manche Ärzte erhalten viel innere Hilfe von einem violetten Deva, der auf der atomischen Unterebene der physischen Ebene tätig ist und von einem Deva der Kausalebene unterstützt wird, der die Egos der Ärzte beeinflusst. Je mehr die Menschen lernen, diese Devas zu verspüren und zu erkennen, umso reichere Belehrungen werden sie empfangen. Die Devas belehren auf dreierlei Art:

a. auf telepathischem Weg durch intuitive Beeindruckung;

b. durch Entfaltung von Farben als äusseres Zeichen der Zustimmung, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist;

c. durch besondere musikalische Töne und Klänge, die in den Ätherwellen Schwingungen verursachen, die dann ihrerseits Gedankenformen produzieren.

Man wird, wenn einmal eine stärkere Vision aufkommt, mit Erstaunen wahrnehmen, dass die Ätherregion mehr Substanz und Gehalt besitzt, als man heute annimmt; und je mehr die Ätherwelt erschaut werden kann, umso mehr wird man finden, dass sie aus genau derselben Materie besteht wie unsere physische Welt. Wenn daher jemand in kranken Tagen einen Deva zu Hilfe rufen wird und wenn dieser Deva das pathologische Gewebe durch eine Tonschwingung [126] zerstören und die verdorbenen Zellen ausstossen kann und wenn sich dann infolge der Deva-Vibration sichtbar neues Zellgewebe bildet, dann wird man die Existenz von Devas ganz allgemein zugeben und ihre Fähigkeiten in Anspruch nehmen.

Mit welchen Mitteln wird man die Anwesenheit eines Deva erkennen, und dessen Fähigkeiten und Kräfte nützen?

In erster Linie durch eine Verfeinerung des menschlichen Auges, das dann all das sehen wird, was bis heute nicht wahrnehmbar ist. Es wird sich um einen organischen Umbau des Auges, nicht um eine besondere Art von Hellsehen handeln.

Dann wird durch ständiges Experimentieren mit Invokationen und deren Anwendung eine Methode entdeckt werden, wie man Devas herbeirufen kann. Dieses Neuland muss mit Vorsicht betreten werden, denn es bringt den Ungeschützten Gefahren und Unheil. Deshalb ist es notwendig, den Beteiligten einzuschärfen, ein makelloses Leben zu führen, schutzverleihende Invokationen und Mantrams zu erlernen und Schutzmassnahmen zu ergreifen, wie sie in Kirchen und Logen gebräuchlich sind. Man darf nicht übersehen, dass es auf anderen Ebenen als unserer physikalischen böse Wesen gibt, die auf ähnliche Vibrationen reagieren können; es kann sich daher leicht ereignen, dass durch falsches Intonieren von Anrufen statt des erwarteten Deva ein anderes Wesen herbeigeholt wird, das Verwüstung und Zerstörung anrichtet. Rituelle Gebräuche verleihen Schutz. Daher hat Kirchengebet und Logenritus einen Wert und diese Anempfehlung wird in kommenden Jahren eher vermehrt als vermindert werden. Welche Macht Anrufe in sich tragen, ist ein Geheimnis, das erst später gelüftet werden wird.

Jeder einzelne Mensch sendet Schwingungen einer ganz bestimmten Frequenz aus. Alle diejenigen, die mit der Fähigkeit des Hellsehens und Hellhörens begabt sind und damit arbeiten, machen die Erfahrung, dass die ganze materielle Welt tönt, dass alle Materie pulsiert und alle Stoffe ihre eigene Farbe haben. Jeder Mensch kann daher dazu gebracht werden, einen besonderen Ton auszusenden; wenn er diesen Ton in Schwingung hält, sprüht eine Farbe auf und beide zusammen weisen auf einen Rhythmus hin, der diesem Menschen eigen ist.

Jeder einzelne Mensch befindet sich auf einem der sieben Strahlen; daher [127] herrscht eine bestimmte Farbe und ein bestimmter Ton vor; es gibt unendlich viele Abstufungen und Schattierungen von Farbe und Ton. Jeder Strahl hat seine Unterstrahlen, die er dirigiert; er selbst ist der synthetische Faktor. Diese sieben Strahlen haben ihr Spiegelbild in den Spektralfarben. Das sind die roten, gelben, orangefarbenen, grünen und violetten Strahlen; und der Strahl, der sie alle zusammenfasst, hat die Farbe indigo. Die drei Hauptstrahlen - rot, blau und gelb - und die vier Unterfarben entsprechen in der Entwicklung der Monade, der spirituellen Triade und der unteren Vierheit. Der Logos unseres Sonnensystems ist auf den Aspekt der Liebe, der durch die blaue Farbe charakterisiert ist, eingestellt. Blau - in der Gesamtheit aller Farben - tritt als Indigo - zu Tage. Dieses Thema über Strahlen und deren Farben ist für den Anfänger etwas verwirrend. Ich kann hier nur einige Gedanken andeuten, aber wenn immer mehr Hinweise dazukommen, wird der behandelte Stoff klarer werden. Der Schlüssel liegt in der Tatsache, dass Farben eine gleichartige Struktur (wie die Töne) besitzen, wodurch die nahe Verwandtschaft von Ton und Rhythmus bedingt ist. Wenn z.B. ein Mensch, der dem roten und gelben Strahl zugehört, wobei die rote Farbe die seines Hauptstrahles ist, einen anderen trifft, der auf dem blauen und gelben Strahl ist, seine Affinität zu dem gelben Strahl demnach eine sekundäre ist, so mögen sich die beiden als innerlich verwandt empfinden. Wenn aber ein Mensch auf dem gelben und blauen Strahl, mit der Hauptfarbe gelb, einen Bruder trifft, der unter dem gelben und roten Strahl steht, so werden sie sich sofort erkennen, weil sie beide die gleiche primäre Farbe haben. Wenn dieser fundamentale Faktor, der eine Verbundenheit oder Absonderung bestimmt, klarer erfasst wird, werden die sekundären Farben zu beiderseitigem Nutzen der Beteiligten als Treffpunkt dienen.

Die Farben rot, blau und gelb sind primäre Farben, also nicht umwandelbar; es sind [128] die Farben der drei grossen Strahlen.

a. Wille oder Macht             rot

b. Liebe-Weisheit                 blau

c. aktive Intelligenz               gelb

Dann folgen die Unterstrahlen:

d. orange

e. grün

f. violett

und indigo als Synthese aller.

4. Es hat natürlich für die Menschheit sein Gutes, dass ein Studium der Strahlen eine Anziehungskraft besitzt. Diese Abhandlung soll die Psychologen zu einem wahren Verständnis des Menschen anregen und inspirieren. Jeder einzelne Mensch befindet sich auf einem der sieben Strahlen. Seine Persönlichkeit ist in jedem Leben, in wechselnder Folge, mit einem der sieben Strahlen verbunden, je nach dem Strahl des Egos oder der Seele. Nach der dritten Einweihung verlegt der Mensch seine Seele (wenn man solch ein ungeeignetes Wort gebrauchen darf) auf einen der drei Hauptstrahlen; bis dahin befand sich sein Ego vielleicht in einer Gruppe auf einem anderen der sieben Strahlen. Nachdem der Eingeweihte diese hohe Stufe erreicht hat, strebt er nach der wesentlichen Einheit der Monade. Die Tatsache der Existenz von sieben menschlichen Strahltypen führt zu weitreichenden Folgerungen, und die Schwierigkeit dieses Themas verwirrt gewiss jeden Anfänger.

Ein Strahl verleiht durch seine Energie eine charakteristische Körperkonstitution und er bestimmt die Qualität der astralen Gefühlsnatur; er gibt dem Verstandesapparat seine Prägung; er reguliert die Verteilung von Energie, denn alle Strahlen haben eine andere Schwingungsfrequenz und beherrschen ein bestimmtes Körperzentrum (das für jeden Strahl verschieden ist), durch das die jeweilige Energie verteilt wird. Jeder Strahl wirkt hauptsächlich durch ein bestimmtes Zentrum und in den restlichen sechs Zentren nur in einer gewissen Art von Reihenfolge. Ein Strahl beeinflusst massgeblich die Stärken und Schwächen eines Menschen, da er ihm sowohl Grenzen setzt als auch Fähigkeiten vermittelt. Er reguliert die Beziehungen zu anderen Menschentypen, und seinem Einfluss ist es zuzuschreiben, wie ein Mensch auf andere Formen reagiert. Er gibt ihm Eigenart und Eigenschaften, die Grundstimmung für die drei Ebenen der Persönlichkeit und eine charakteristische Körperform. Gewisse geistige Einstellungen sind für den einen Strahlentyp [129] mühelos, für einen anderen schwierig; und deswegen muss die Persönlichkeit in den verschiedenen Inkarnationen von einem Strahl zum anderen hinüber wechseln, bis alle Eigenschaften entfaltet und zum Ausdruck gebracht worden sind. Es ist die Bestimmung gewisser Berufe, durch ihren Strahl auf ihrem Tätigkeitsgebiet eine Weile festgehalten zu werden, so dass ein bestimmtes Arbeitsfeld für mehrere Inkarnationen ziemlich gleichbleibt. Ein Herrscher oder Staatsmann z.B. hat sich die Fähigkeiten für seine Stellung durch eine Reihe von Erfahrungen erworben. Ein Weltlehrer hat während langer Zeitepochen Lehren gegeben. Ein Welterlöser weiht sich während vieler Lebenszeiten dem Rettungswerk auf Erden. Wenn ein Mensch zweidrittel seiner Entwicklung hinter sich hat, dann bekommt sein Seelenstrahl die Oberhand über den Persönlichkeitsstrahl und bestimmt damit die Berufstätigkeit, nicht im sogenannten geistigen Sinne, sondern im Hinblick darauf, dass die Persönlichkeit für besondere berufliche Leistungen fähiger wird.

Ein Wissen über die Strahlen und deren Eigenschaften und Funktionen ist daher für das Fach der Psychologie von grösster Bedeutung und diese Erkenntnis diktiert diese Abhandlung.

5. Gruppen, Organisationen, Nationen und Staatenverbände sind alle eine Auswirkung der Strahlen und ihres magnetisch-energetischen Kräftespieles. Diese Kräfte, die aus dem Schöpfungszentrum Gottes quellen und «Strahlen» genannt werden, geben, wenn recht verstanden, einen Begriff davon, was die Eigenarten, Triebkräfte und karmischen Schicksale der riesigen Menschenmassen im Grunde bedeuten. Die sieben Planeten unterstehen dem einen oder anderen der sieben Strahlen. Länder (ohne Rücksicht auf nationale Zugehörigkeit) sind gleichfalls Auswirkungen von Strahlen und deshalb kann die Bedeutung unseres Themas nicht hoch genug angeschlagen werden.