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Einleitende Bemerkungen - Teil 1

Ich habe im vorhergehenden Abschnitt eines der fundamentalsten Probleme angeschnitten, dem sich die ganze Menschheit zu dieser Zeit gegenübergestellt sieht. Ich fügte meine Bemerkungen über das Sexualthema gerade dort ein, da es einen passenden Abschluss unserer Strahlenstudien in Beziehung zu dem Tierreich bildete. Der Mensch ist ein tätiges Lebewesen, ein bewusster Gottessohn (eine Seele), der einen tierischen Körper innehat. Das ist der springende Punkt. Er bildet daher gleichsam ein Verbindungsglied, und zwar durchaus kein «fehlendes Glied in der Kette». Er vereint in sich die Quintessenz des ganzen Evolutionsprozesses der vergangenen Zeitalter und gebiert damit einen neuen Faktor: den Aspekt eines Individuums, das sich selbst erhalten kann und weiss, wer er ist. Dieser Faktor und dieser Aspekt unterscheiden den Menschen vom Tier. Dieser Aspekt erweckt im Menschen ein Bewusstsein der Unsterblichkeit, ein Selbsterkennen und ein Ichgefühl, was ihn wahrlich als Ebenbild Gottes erscheinen lässt. Diese eingeborene und verborgene Machtfülle befähigt ihn zu leiden, was kein Tier tut, aber sie verleiht ihm andererseits auch die Fähigkeit, die Früchte dieser Erfahrung als Denk- und Urteilskraft zu ernten. Die gleiche, noch embryonale Fähigkeit wirkt sich im Tierreich in den verschiedenen Instinkten aus. Diese besondere Eigenschaft des Menschen ist es, die ihm die Kraft verleiht, Ideale zu erahnen, Schönheit [312] zu empfinden, mit Gefühl auf Musik zu reagieren und sich an Farbe und Harmonie zu erfreuen. Dieses göttliche Etwas ist es, das den Menschen zum verlorenen Sohn macht, der hin- und hergeworfen wird zwischen Lust an irdischem Dasein, Besitz und Erlebnissen, und der magnetischen Anziehung jenes Zentrums oder jener Heimat, aus der er stammt.

Der Mensch steht zwischen Himmel und Erde, sein Fuss ist im Schlamm des materiellen Daseins verankert und sein Kopf im Himmel. Meistens sind seine Augen noch verschlossen, er sieht die Schönheit der himmlischen Vision nicht; sind sie aber offen, dann sieht er nur den Schmutz und Schlamm, mit dem seine Füsse bedeckt sind. Richtet er jedoch seine offenen Augen für einen kurzen Moment nach oben und wird er der Welt der Wirklichkeit und der spirituellen Werte gewahr, dann beginnt das verwirrende und unruhige Leben eines Aspiranten.

Die Menschheit ist der Hüter eines verborgenen Mysteriums; die Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dass das, was der Mensch aus sich nicht herausholen kann, für ihn ein Geheimnis bleibt. Er kennt nicht die Wunder, die er hütet und hegt.

Die Menschheit ist die Schatzkammer Gottes (das ist das grosse Geheimnis der Freimaurer-Logen), denn nur in dem Reich des Menschen sind, wie Esoteriker schon lange wissen, die drei göttlichen Qualitäten in voller Blüte und Verbundenheit zu finden. Gott der Vater hat das Geheimnis des Lebens in den Menschen versenkt, Gott der Sohn hat die Schätze der Weisheit und Liebe in ihn hineingelegt, und Gott der Heilige Geist hat das Mysterium der sichtbaren Schöpfung in ihn verpflanzt. Die Menschheit und nur die Menschheit kann das Wesen der Gottheit und des ewigen Lebens offenbaren. Dem Menschen wurde das Vorrecht eingeräumt, das Wesen des göttlichen Bewusstseins aufzuzeigen und vor den Augen der versammelten Söhne Gottes (bei der grossen Zusammenkunft vor der Auflösung der Welten) das zu enthüllen, was allezeit in Gottes Gedanken verborgen geruht hat. Daher ergeht an uns heute der ausdrückliche Mahnruf (mit den Worten des grossen christlichen Lehrers), in uns «den Geist Christi» wachzurufen. Dieser Geist muss in uns wohnen und [313] sich in der menschlichen Familie in immer grösserer Fülle offenbaren. Dem Menschen wurde die Mission übertragen, Materie in den Himmel zu heben und durch bewusste Anwendung der göttlichen Kräfte die Formseite des Lebens zu verklären.

Das Wunder und das Endziel des Menschenreiches in gebührender Weise zu beschreiben, geht über meine Kräfte und über die Kräfte eines Meistererzählers, wie gross auch immer sein Vorstellungsvermögen und seine Empfänglichkeit für die Schönheit der Gotteswelt sein mag. Göttlichkeit muss man erleben, zum Ausdruck bringen und offenbaren, um sie ganz zu verstehen. Gott muss im menschlichen Herzen und Hirn geliebt, erkannt und erschlossen werden, damit der Verstand ihn voll erfassen kann.

Die Hierarchie der Mystiker, der Wissenden und Verehrer Gottes manifestiert heute diese erschlossene Wahrheit in der Welt der Gedanken und Gefühle. Die Stunde ist nun gekommen, da diese Wahrheitsoffenbarung zum ersten Mal und im wahren Sinn des Wortes auch auf dem physischen Erdenrund in einer organisierten Gruppenform zum Vorschein kommen kann und nicht mehr bloss durch einige wenige inspirierte Gottessöhne, die sich in der Vergangenheit als Garanten künftiger Möglichkeiten inkarniert haben. Die Hierarchie der Engel und Heiligen, der Meister, Rishis und Eingeweihten kann sich nun in sichtbarer Form auf dieser Erde organisieren, denn die Gruppenidee gewinnt heute rasch an Boden und man versteht die wahre Natur des Menschen schon besser. Die Kirche Christi, bisher unsichtbar und kämpferisch, kann nun langsam in Erscheinung treten und zur sichtbaren und triumphierenden werden.

Das ist die grosse Zeit des Wassermannzeitalters; das ist die nächste Offenbarung im evolutionären Zyklus und die Aufgabe der nahen Zukunft. Während der nächsten 50 Jahre wird sich die wahre Darstellung dieser dreifachen Beziehung (deren Symbol, wie wir gesehen haben, die physische Sexualfunktion ist) in grossem Massstab im Leben der modernen Aspiranten abspielen. Wir werden erleben, was symbolisch «die Geburt Christi» oder die zweite Geburt genannt wird; sie wird sich im Leben vieler Menschen ereignen, [314] und es wird eine grosse Anzahl geistig Wiedergeborener auf Erden erscheinen. Es werden diejenigen sein, die bewusst in ihrem Innern die beiden Aspekte der Seele und des Körpers vereint und damit die «mystische Ehe» vollzogen haben. Alle diese Geschehnisse im Leben der Einzelnen werden eine entsprechende Gruppentätigkeit nach sich ziehen, und wir werden erleben, wie in der äusseren Welt «die Körperschaft Christi» und die Hierarchie in Erscheinung treten werden. Das ist schon heute im Gange, und alle Weltgeschehnisse, an denen wir teilnehmen, sind nur die Geburtswehen, welche dieser glorreichen Geburt vorangehen.

Wir befinden uns mitten in diesem Prozess. So sind die Schwierigkeiten und Seelenkämpfe erklärlich, die heute im Leben eines jeden Jüngers auftreten, der in sich symbolisch die Aspekte von Vater-Mutter, Geist-Materie verkörpert und nun, nachdem er das Christuskind während einer trächtigen Zeit mit seinem Blut genährt hat, den Christus im Tierstall und in der Weltkrippe gebiert. Als Endresultat dieses vielfältigen Geschehens wird die ganze Gruppe ihr Ziel erreichen, und Christus wird wieder auf Erden erscheinen, dieses Mal verkörpert in vielen Menschen und nicht, wie damals, nur in der einen Persönlichkeit. Jedes Mitglied der Gruppe offenbart dann das Wesen Christi, und alle zusammen bringen den Christus vor die Weltöffentlichkeit und bilden eine Stromleitung, durch welche die Kraft und das Leben Christi hindurchströmen kann.

Wir schreiten in der Tat und in Wahrheit von einer Herrlichkeit zur anderen. Die Grosstat der Menschwerdung in vergangenen Zeiten schwindet vor der Erhabenheit der Einweihung dahin. Der Glanz des langsam aufbrechenden Eigenbewusstseins verblasst völlig, wenn wir an das Wunder des Gruppenbewusstseins denken; diesen Zustand ersehnen brennend die besten heutigen Denker und Menschheitsführer. Die hehre Grösse Gottes ist erst als schwacher Schimmer in der Menschheit wahrnehmbar, doch muss das matte Licht, das hier flackert, ersetzt werden durch die leuchtende Strahlkraft, die [315] von einem vollwertigen Gottessohn ausgeht. Es bedarf nur einer kleinen Anstrengung und der Mobilisierung einer ständig aktiven Kraft, um diejenigen, die jetzt hier in der äusseren Welt der Erfahrung leben, zu befähigen, das strahlende Licht zu bezeugen und auf dem Erdenrund eine grosse Lichtzentrale zu errichten, die alle menschlichen Gedanken erleuchten wird. Es hat stets durch alle Zeitalter hindurch vereinzelte Lichtträger gegeben. Nun werden wir bald die Gruppenlichtträger sehen. Dann wird für den Rest der menschlichen Familie (der noch nicht auf den Impuls Christi antwortet) der weitere Fortschritt zum Probepfad leichter sein. Dieser Fortschritt wird immer noch langsam sein, und vieles muss noch getan werden; doch wenn alle Aspiranten der Welt und alle tätigen Jünger ihre persönlichen Interessen zu Gunsten der unmittelbaren Aufgabe zurückstellen, dann werden wir - bildlich gesprochen - bald die Eröffnung einer grossen Lichtstation auf Erden erleben und ein Kraftwerk haben, das die Fort- und Höherentwicklung der Menschheit und die Erweiterung des menschlichen Bewusstseins beträchtlich beschleunigen wird.

Es gab in esoterischen Kreisen seit langem viel zweck- und sinnloses Gerede über den Strahl, dem ein Mensch zugehöre. Aus purer Unwissenheit zeigten sich die Leute ganz aufgeregt, wenn man ihnen ihren Strahl angab oder beschrieb, was sie alles in den letzten Inkarnationen erlebt haben. Die «neue Strahlenlehre» macht der Astrologie das Interesse streitig. Wie die Athener rennen die Menschen immer hinter dem Neuen und Aussergewöhnlichen her und vergessen dabei, dass jede neue Wahrheitsenthüllung und jede neue Darstellung einer alten Wahrheit die Last vermehrter Verantwortung mit sich bringt.

Es ist jedoch interessant, Parallelen zu verfolgen; dem aufmerksamen Studenten ist es sicher nicht entgangen, dass die Lehre von den Strahlen zu einer Zeit erschien, als der Wissenschaftler die Tatsache verkündete, dass es nichts anderes als nur «Energie» gäbe und dass alle Formen aus winzigen Energieeinheiten bestünden und [316] Ausdrucksmittel von Kräften seien. Ein Strahl ist nur ein Name für eine besondere Kraftart oder Energie, wobei der Schwerpunkt auf der Qualität liegt, die von dieser Kraft entfaltet wird und nicht auf dem Formaspekt, den der Strahl hervorruft. Das ist eine richtige Definition eines Strahles.

Die Strahlen in Beziehung zu den Menschenrassen.

Wir sind in früheren Unterweisungen über die zeitlose Weisheit darüber belehrt worden, dass ein menschliches Wesen einen dreifachen Aspekt von Energie darstellt und dass ein Mensch im Prinzip eine Dreieinigkeit ist, so, wie die Gottheit. Wir charakterisieren ihn in wissenschaftlicher Terminologie als die Dreiheit: Monade - Ego - Persönlichkeit. Wir definieren ihn als Geist Seele - Körper. Ich möchte hier anführen, dass, wenn wir die menschliche Familie als eine Einheit und als Ganzes betrachten, wir die Entdeckung machen, dass diese Familie im Wesen eine Monade ist mit sieben egoischen Gruppen, in denen alle Seelen (inkarniert oder nicht) ihren Platz finden und aus 49 entsprechenden Rassenabarten besteht, durch die sich die sieben Gruppen von Seelen in zyklischer Folge manifestieren. Jede Seele wirkt ihr Schicksal in allen Rassen aus, einzelne Menschentypen überwiegen jedoch in gewissen Rassen. Wo gibt es also einen logischen Grund für die Bevorzugung einer einzigen Rasse oder gar für Rassenhass? Wenn wir die Wahrheit erfassen, dass wir alle irgendwann einmal Inkarnationen in jeder Rasse durchmachen, dann wird es klar, dass es nur eine Menschenart gibt. Dieses Thema mag verständlicher werden, wenn wir die Beziehung der Strahlen zu den Rassen wie folgt darstellen:

Strahl                                              volle Auswirkung                                                     Haupteinfluss

Strahl I: Wille                                 In der 7. Wurzelrasse                                              1. und 7. Unterrasse.

Seelen des 1. Strahls                   Vollendung des Evolutionsplans.

Strahl II: Liebe-Weisheit              In der 6. Wurzelrasse                                              2. und 6. Unterrasse.

Seelen des 2. Strahls                   Vollkommene Intuition.

Strahl III: Intelligenz                     In der 5. Wurzelrasse                                              3. und 5. Unterrasse.

Seelen des 3. Strahls                   Arische Rasse, vollkommen ausgebildeter Intellekt.

Strahl IV: Harmonie                     In der 4. [317] Wurzelrasse                                      4. und 6. Unterrasse.

Seelen des 4. Strahls                   Atlantische Rasse, vollkommen ausgebildeter Astralkörper, vollkommen ausgebildetes Gefühlsleben.

Strahl V. Wissen                            In der 3. Wurzelrasse                                                  5. und 3. Unterrasse.

Seelen des 5. Strahls                    Lemurische Rasse, vollkommen ausgebildeter physischer Körper.

Strahl VI. Hingabe                         in der 2. Wurzelrasse                                                 6. und 2. Unterrasse.

Seelen des 6. Strahls. 

Strahl VII. Zeremonielle Magie    In der 1. Wurzelrasse                                                7. und 1. Unterrasse.

Seelen des 7. Strahls.

Man vergesse nicht, dass diese Aufstellung die grossen Strahlzyklen betrifft und ferner, dass in jeder Wurzelrasse ein Mischen und Vermischen von Strahlen mit jenem Strahl vorkommt, den man vielleicht den «konstanten» oder dominierenden Strahl nennen kann; das ist ein Strahl, der im Vergleich zu anderen Strahlen mit grösserer Häufigkeit und Stärke kommt und geht. Daher besteht eine enge Beziehung zwischen gewissen Strahlen und gewissen Rassen samt ihrer Unterrassen, und die vorherrschenden Strahleinflüsse geben den Rassen ihr Gepräge. Es ist auch von Interesse, diese Strahleneinflüsse (die ich erwähnte) hinsichtlich ihrer Qualität zu interpretieren und deren Ziele aufzuzeigen:

Der erste Strahl des Willens führt von der latenten Schöpfungsabsicht in der ersten Rasse zum erfüllten Evolutionsplan in der siebten Rasse.

Der zweite Strahl der Liebe-Weisheit führt von der Liebe oder dem göttlichen Verlangen, das sich in der zweiten Rasse zu entwickeln begann, zum vollen intuitiven Verstehen, wie es die sechste Rasse besitzen wird.

Der dritte Strahl der aktiven Intelligenz begann in der lemurischen oder dritten Rasse das ruhende mentale Bewusstsein zu wecken und bringt in der fünften oder arischen Rasse eine Vollendung der intellektuellen Fähigkeiten zuwege.

Der vierte Strahl der Harmonie durch Konflikt führt von der [318] Periode der furchtbaren Kräfteausgleiche in Atlantis - der vierten Rasse - zu der geheiligten und freien Hingabe der sechsten kommenden Rasse, die alle Devotion auf ein einziges Ziel richten wird und wobei zwei Energiearten ihre Vollendung finden werden. Dies wird für die Monaden der Liebe der Zeitpunkt ihrer Erfüllung bedeuten; sie werden dann den Höhepunkt der Liebe-Weisheit erreichen. Die letzte, die siebte Rasse ist ausgezeichnet durch die Vollendung der Monaden des Willens, ähnlich wie die gegenwärtige arische Rasse dabei ist, die Vollendung der Monaden der Intelligenz zu erreichen. Es lohnt sich darüber nachzudenken. Es wird eine relative Vollendung sein, da dies erst die vierte Runde ist, doch gibt es naturgemäss in jeder Runde einen Höhepunkt.

Die vier obengenannten Rassen umfassen die grosse Periode, in der die Kräfte für unsere Menschheit ins Gleichgewicht kommen. Die Wirkung der drei anderen Strahlen auf die lemurische Rasse und auf die beiden vorhergehenden körperlosen Rassen braucht uns hier nicht zu beschäftigen. Die Bewusstseinsart der Lebewesen jener frühen Rassen einzuschätzen und den Druck oder Zwang zu verstehen, den jene grosse Wesenheit, deren Verkörperung die gesamte Menschenfamilie ist, auf jene Rassen ausübte, das sind für den Durchschnittsleser viel zu schwerverständliche Fragen. Er ist in der Hauptsache an den hier aufgezählten Rassen interessiert, die für ihn eine Zusammenfassung vergangener und zukünftiger Errungenschaften sind.

Wenn wir uns mit der Menschenfamilie befassen, müssen wir daher bestrebt sein, in umfassenderen Begriffen zu denken als vom Standpunkt des einzelnen Menschen, wie wir ihn kennen. Wir müssen die Menschheit als ein geschlossenes Ganzes, als ein Einzelwesen, als eine grosse Existenz ansehen, die in einer Form lebt. In dieser vereinheitlichten grossen Lebensform ist jeder Einzelmensch eine Zelle, und die sieben Rassen stellen sieben grosse Zentren dar; der Schwerpunkt dieser Zentren verlagert sich in das jeweils nächsthöhere Zentrum, während die unteren abklingen und ihre Schwingungen einstellen, bis am Ende des Zeitalters alle sieben zusammenarbeiten und energiegeladen sind. Wir möchten hier die folgenden mutmasslichen Andeutungen geben (man beachte das gewählte Wort), wie die Rassen und die Zentren im Körper der Menschheit [319] sich zueinanderstellen:

Rassen                                                Zentren                                                                                    Auswirkung

7. (und letzte) Wurzelrasse             Kopfzentrum                                                                           Wille, Plan.

6. (nächste) Wurzelrasse                Das Zentrum zwischen den Augenbrauen                         Intuitiver Zusammenschluss
                                                                                                                                                                (in der Gemeinschaft).

5. gegenwärtige Wurzelrasse         Das Kehlzentrum                                                                   schöpferische Kraft, Okkulte Einstellung.

4. vergangene Wurzelrasse           Das Zentrum des Sonnengeflechts                                        psychische Empfänglichkeit,
                                                                                                                                                                 Mystische Haltung.

3. erste menschliche Rasse            Das Kreuzbeinzentrum                                                           physische Gestalt, Generationsfähigkeit.

2. ätherische Rasse                          Das Herz- oder vitales Zentrum                                            Gleichschaltung der Lebenskräfte.

1. Rasse                                              Das Zentrum am Ende der Wirbelsäule                              der Wille zu sein, zu existieren.

Wir wollen uns nur mit vier Rassen beschäftigen (den ersten vier in der obigen Tabelle). Die drei Rassen, die als erste auftraten, sind für jeden Leser, der kein Eingeweihter ist, unerklärbar; er würde den Modus ihrer Entwicklung, den Typus ihres Bewusstseins und ihren Werdegang nicht begreifen. Ich möchte nachdrücklich betonen, dass wir das Bild als Ganzes und nicht im Hinblick auf einen Einzelmenschen sehen müssen.

Es wird das Verständnis erleichtern, wenn wir die einzelnen Punkte über das Menschenreich übersichtlich ordnen, wie wir es bereits mit den drei Naturreichen taten, die unterhalb des Menschen liegen.

Das Menschenreich.

Strahleneinflüsse:

Zwei Strahlen göttlicher Energie sind hier besonders am Werk, [320] um dieses Naturreich zu entfalten; es sind dies:

1. Der vierte Strahl der Harmonie, Schönheit und Einheit, - Eigenschaften, die sich durch Konflikte entwickeln.

2. Der fünfte Strahl des konkreten Wissens oder die Macht, Wissen zu erlangen.

Der vierte Strahl ist par excellence der Strahl, der die Menschheit leitet und lenkt. Hier ist eine Zahlenbeziehung beachtenswert: die vierte schöpferische Hierarchie menschlicher Monaden, der vierte Strahl in dieser vierten Runde, auf dem vierten Globus, also auf unserer Erde, - alle diese Faktoren sind ausserordentlich wirksam. Diesen engen Beziehungen und Wechselwirkungen ist es zuzuschreiben, dass die Menschheit in die vorderste Linie trat. In anderen Runden war die Menschheit nicht Gegenstand der vorherrschenden oder wichtigsten Entwicklung. In dieser Runde ist das der Fall. In der nächsten Runde werden die Seelen auf der Astralebene und das Devareich Gegenstand einer dominierenden Entwicklung sein. Die Menschheit wandert nun, symbolisch gesprochen, auf dieser Erde im Licht des Tages, und diese zwei Strahlen sind die Ursachen dafür, dass der Prozess der menschlichen Evolution in diesem grösseren Zyklus eingeleitet wurde. Unser Ziel ist der harmonische Zusammenschluss der höheren und niederen Aspekte oder Prinzipien; das gilt sowohl für den Einzelmenschen wie für die Gesamtheit. Dies bringt Konflikte und Kämpfe mit sich, aber am Ende wird Schönheit und schöpferisches Kunstschaffen geboren und alles, was getrennt war, verbindet sich zur Synthese. Dieses Resultat würde ohne die machtvolle Tätigkeit des fünften Strahls des konkreten Wissens nicht möglich sein, der - in Verbindung mit dem vierten Strahl - jenes Ebenbild der Gottheit schuf, das wir «Mensch» nennen.

Der Mensch stellt in seiner inneren Natur eine seltsame Synthese dar, eine Verschmelzung von Leben, Kraft, harmonischen Absichten und geistiger Tätigkeit. Die folgenden Punkte sollten wohl beachtet werden, da sie von tiefstem psychologischen Interesse und grösster Wichtigkeit [321] sind:

Die Strahlen I, IV und V sind die Hauptstrahlen, da sie mit zunehmender Intensität das gedankliche Leben und den Mentalkörper des Menschen bestimmen.

Die Strahlen II und VI beeinflussen machtvoll das Gefühlsleben und bestimmen den Typus seines astralen Körpers.

Die Strahlen III und VII beherrschen das vitale physische Leben und den physischen Körper.

Hier sind, wenn man aufmerksam hinschaut, die Strahlen zusammengefasst, welche die Wesensglieder der Persönlichkeit beeinflussen und differenzieren; damit treten weitere Faktoren auf, welche die Psychologen im Lauf der Zeit zu berücksichtigen haben werden. Man kann somit klar ersehen:

1. dass die menschliche Seele oder das Ego zu einem der sieben Strahlen, also zu einer der sieben Strahlengruppen gehört.

2. dass die Verstandesnatur (oder der mentale Körper) vom Strahl des Zweckes, vom Strahl der Harmonie oder Synthese und vom Strahl des Wissens gelenkt wird.

3. Dass die Gefühlsnatur (oder der astrale Körper) unter dem Einfluss der Strahlen der Liebe-Weisheit und der idealistischen Hingabe steht.

4. Dass das vitale Leben (oder der physische Körper) vom Strahl der in der Materie ruhenden Intelligenz und vom Strahl der organisierenden Kräfte beherrscht wird.

Im Rahmen dieser Vielfalt von Strahlen und Kräften nehmen der dritte und fünfte Strahl einen besonderen Platz ein, da sie die grösseren Zyklen eines Individuums überschatten. Jeder einzelne Mensch wird nicht nur von seinen eigenen Strahlzyklen beherrscht (die von seinem egoischen Strahl bestimmt werden) und von den kleineren Zyklen, die seine Persönlichkeit lenken, sondern er kommt auch unter den Einfluss der grossen und kleinen Zyklen, die im Leben der Menschheit - als Gesamtheit gesehen - eine Rolle spielen.

Resultate.

In dem Wirken der zwei oben genannten Strahlen bringt der vierte Strahl allmählich im Menschen das Phänomen der Intuition hervor, während der fünfte Strahl für die Ausbildung des menschlichen Intellektes verantwortlich ist. Hier sehen wir wieder, dass der [322] Mensch mit der grossen Gabe der Synthese beschenkt wurde und das Privileg besitzt, Qualitäten zu einem grossen Ganzen zu vereinen; wie früher erwähnt, trägt der Mensch die Qualitäten dreier Naturreiche in sich.

1. Das Reich der Seelen:          Intuition.

2. Das Menschenreich:            Intellekt.

3. Das Tierreich:                        Instinkt.

So erklärt sich sein Problem und seine ruhmvolle Grösse. Wir könnten es auch so ausdrücken: Durch die Vereinigung der positiven Intuition und des negativen Instinkts tritt der Intellekt auf, denn der Mensch wiederholt in seinem eigenen Werdegang den grossen Schöpfungsprozess, wie er sich im Universum abspielt. Das ist der innere schöpferische Aspekt des Bewusstseins, so, wie die Erschaffung von Formen der äussere ist.

Vorgang:

Da im menschlichen Körper eine denkende Wesenheit lebt, die von uns «Seele» genannt wird, wird in der menschlichen Familie bewusste Kontrolle durch Anpassung zustandegebracht. Alle Formen der drei Reiche unterhalb des Menschen sind gleichfalls Gegenstand desselben Prozesses, aber hier handelt es sich um die kollektive Anpassung einer ganzen Gattung an eine Umgebung, während in der Menschheit die Anpassung eines jeden Einzelnen an seine Umgebung erfolgt. Ein Mensch, der bewusst und mit Verstand daran arbeitet, sich der gegebenen Situation und den besonderen Lebensbedingungen anzupassen, ist verhältnismässig selten zu finden. Sich bewusst an Lebensumstände anzupassen, ist eine Folge der Höherentwicklung. Wir können die Stufen, die zu dieser Fähigkeit führen, wie folgt aufzählen:

1. Die unterste Stufe ist die unbewusste Umgebungsanpassung jenes Menschentypus, der im Grunde genommen nur ein Tier ohne Intelligenz ist. Primitive Wilde gehören zu dieser Kategorie und viele Bauern, die sich nur mit Feldarbeit befassen und keine moderne Erziehung genossen haben. Der Mensch dieses Stadiums ist nur wenig besser daran als ein Tier, da er völlig vom Instinkt geleitet wird.

2. Die nächste [323] unbewusste Anpassung an die Umgebung betrifft den Menschen, der einen schwachen Schimmer gedanklichen Erfassens zu zeigen beginnt. Dies erfolgt zum Teil instinktiv und beruht auf zunehmender Selbstsucht. Hier ist mehr «Ich»-Bewusstsein als instinktives Gruppenbewusstsein festzustellen. Man findet dieses keimende Selbstgefühl z.B. bei primitiven Bewohnern der Armeleuteviertel und beim kleinen Verbrecher, der genügend instinktbegabt und helle ist, um sich mit seinen Streichen durchs Leben zu schlagen, schnell zu reagieren und seine manuelle Geschicklichkeit auszunützen. Dies ist das Stadium der Tierschläue.

3. Es folgt das bewusste und völlig egoistische Anpassen des Einzelnen an die Umgebung. In diesen Fällen ist der Mensch sich seiner Motive vollbewusst; er denkt sie bewusst durch und holt dann das Beste aus der Situation heraus. Er zwingt sich dazu, möglichst harmonisch mit seiner Umgebung auszukommen. Darin liegt gewiss ein gutes Motiv, aber im Prinzip wird dieser Mensch so stark von dem Verlangen nach allerlei Genuss und Bequemlichkeit beherrscht, dass er den Biedermann spielt, um überall zu bestehen und mit jedermann auszukommen.

4. Von diesem Stadium an werden die Unterabteilungen so zahlreich, dass es schwer fällt, sie zu verfolgen; in dieser gemischten Gesellschaft finden wir puren Egoismus (oft bis zur x-ten Potenz), ein zunehmendes Verständnis für die Gemeinschaft, die dämmernde Erkenntnis, dass andere Leute dasselbe Anrecht auf Freude und Harmonie haben wie wir sowie das ständige Bestreben, den Charakter und die eigene Lebensführung so anzupassen, dass die rein selbstischen Interessen bei anderen Leuten keinen fühlbaren Schaden anrichten.

5. Damit kommen wir zu dem wirklich guten Durchschnittsmenschen, der sich ernstlich bemüht, sich seiner Umgebung und seinen Gruppenbeziehungen und seinen Verpflichtungen so weit anzupassen, dass man einen Anflug von Liebe feststellen [324] kann. Ich denke hier nicht an die instinktgeleitete Liebe zur Familie, zu Kindern und Anverwandten, welche Liebe der Mensch mit den Tieren gemein hat und die oft zerbricht, wenn diese nächsten Mitmenschen auf ihrem Recht bestehen. Das Band ist nicht stark genug, um zu halten, und das Motiv ist zu selbstsüchtig, um der Versuchung zu widerstehen. Ich denke vielmehr an jene motivierte Liebe, welche die Rechte anderer anerkennt und bewusst danach strebt, sich diesen anerkannten Rechten anzupassen, dabei aber zähe an den Rechten der eigenen Persönlichkeit festhält.

6. Dann haben wir die Anpassungstätigkeit, wie sie bei den Aspiranten in der Welt anzutreffen ist, die theoretisch von ihrer Gruppenbeziehung und deren überragender Bedeutung überzeugt sind; sie wissen darum, dass jedes Individuum seine Talente zur vollen Blüte bringen muss, um der Allgemeinheit wirklichen Nutzen zu bringen und den Bedürfnissen der Gruppe in angemessener Weise Genüge zu tun. Im wahren esoterischen Sinn gibt es kein solches Motiv wie «die Persönlichkeit abzutöten» oder sie derart zu züchtigen, dass sie ein abgestorbenes, armseliges Wesen wird. Das wahre Motiv besteht darin, die dreifache niedere Natur, die integrierte «Persönlichkeit» zur höchsten Entfaltung ihrer - noch schlummernden oder bereits keimenden - Kräfte und Fähigkeiten zu bringen, damit diese Kräfte und Fähigkeiten der Gemeinschaft zugute kommen und damit sich der Aspirant in diese Gruppe einordne. Dadurch wird das Gruppenleben bereichert, die Wirkung der Gruppe erhöht und das Gruppenbewusstsein gestärkt.

Was heute im Leben eines wahren Aspiranten (der seine Verantwortung gegenüber der Gruppe immer besser erkennt) zu beobachten ist, kann man in gleicher Weise bei Gruppenverbänden, Organisationen und Nationen feststellen. Daher die vielen derzeitigen Experimente. Es bahnt sich eine Entwicklung an, welche diese - grossen oder kleinen - Gruppen zu einer Hausreinigung zwingt, um den Schutt der alten und [325] überlebten Ideen wegzuräumen; sie müssen sich einer Disziplinierung und Schulung unterziehen, ohne die ein wirkliches Gruppenleben nicht möglich ist. Wenn dieser Reinigungsprozess vorüber ist, werden diese Verbände in einem neuen und echten Geist der Zusammenarbeit, religiöser Verbundenheit und internationaler Einstellung zueinander finden, was gewiss eine grosse Neuerung sein wird. Dann haben sie der Allgemeinheit etwas zu geben, was einen dauerhafteren und grösseren Wert besitzt. Unter all diesen Gruppen, die hart um diese neuen Erkenntnisse und um diesen Zusammenschluss ringen und die sozusagen «die sechste Anpassungsstufe» darstellen, gibt es viele, die sich bereits in der nächsten, der siebten Stufe, befinden.

7. Hier passen sich die Menschen völlig den Erfordernissen und Absichten der Gruppe an. Diejenigen, die in ihrer persönlichen Entwicklung diese Stufe erreicht haben, haben die Flamme ihrer persönlichen Wünsche gelöscht und konzentrieren ihre geistigen Interessen auf die Seele und das Reich der Seelen. Ihr Augenmerk gilt überhaupt nicht mehr der Persönlichkeit, ausser wenn es für die Absichten der Gruppe oder der Seele notwendig ist. Diese Menschheitsdiener, die seelische Kräfte ausstrahlen und magnetische Anziehungskraft entfalten, kennen den grossen Plan; sie stellen in jeder Organisation die neue und langsam anwachsende Gruppe der Weltdiener dar. In ihren Händen liegt die Errettung der Welt.

8. Die letzte Gruppe in dieser Anpassungsfolge ist die der Eingeweihten, der vollendeten älteren Brüder und grossen Gefährten. Sie haben sich sowohl ihren Persönlichkeiten als auch untereinander und den Zuständen in der Welt vollkommen angepasst; aber als Gruppe lernen sie erst, die Naturkräfte, die Energien der Strahlen und den Einfluss der Gestirne den Erfordernissen und Bedürfnissen der Welt in praktischer Nutzanwendung anzupassen. Hier ist das Feld [326] der Erfahrung, das sich für die Jünger der Welt und die höheren Aspiranten hilfreich erweist und hier, in der Neuen Gruppe der Weltdiener, geht der Prozess der Anpassung vor sich.

Ich habe mich bemüht, diese Stadien des Anpassungsprozesses im Sinne von Bewusstseinsstufen zu skizzieren und zwar von einem philosophischen und psychologischen Gesichtspunkt aus. Man muss berücksichtigen, dass dieser Prozess, der sich in Bewusstseinsbereichen abspielt, (sicher und unvermeidlich) entsprechende Änderungen in der Körperstruktur und in der sinnlichen Wahrnehmung mit sich bringt. Auf diese Veränderungen gehe ich in dieser Abhandlung nicht näher ein; die moderne Wissenschaft, die ständig in der rechten Richtung weiterforscht, beschreibt sie in ausgezeichneter Weise. Ich lege Gewicht auf das Bewusstsein als prädisponierenden Faktor und auf die Entwicklung des Erkenntnissinnes, denn dadurch entsteht ein inneres Verlangen nach einem besseren geistigen Rüstzeug. Diese Verbesserung des Rüstzeuges, die infolge des Verlangens des Bewusstseins eintritt, ist seit jeher das Geheimnis des evolutionären Impulses. Dieses innere Verlangen erweckt die Zentren, und die erwachenden Zentren beeinflussen die Funktionen des endokrinen Systems, dirigieren das Nervensystem mit seinen dreifachen Funktionen sowie den Blutstrom. Daher ist die äussere Form, das körperliche Instrument stets ein Anzeichen für die Entwicklungsstufe, die ein Mensch in seiner inneren und spirituellen Welt erreicht hat.

Das Geheimnis:

In esoterischer Lehre wird es «Das Geheimnis des Vorrückens» genannt. Ich möchte den prinzipiellen Gedanken, der diesen Worten zugrunde liegt, dem Verständnis des Durchschnittsstudenten dadurch näherbringen, indem ich sage, dass wenn ein Mensch die höher treibende Kraft der Aspiration wirklich versteht, er beginnen kann, das Geheimnis des Vorrückens sich zunutze zu machen. Studierende müssen die sinnlos und irrige Idee abtun, dass Aspiration lediglich eine Gefühlspose sei. Das ist nicht der Fall. Es ist ein systematischer Prozess, der sogar die Evolution lenkt. Wenn ihm [327] freies Spiel gelassen wird und er sich planmässig vollziehen kann, dann ist er die Methode schlechthin, wodurch der Aspekt der Materie oder die ganze Persönlichkeit «in den Himmel gehoben wird».

Die Folgen einer unablässigen Aspiration, der auch rechtes Handeln folgen muss, zeigen sich in dreierlei Auswirkungen:

1. Eine Reizsteigerung der höheren Atome in den drei Körpern.

2. Als Folge dieser Reizsteigerung eine Beseitigung jener atomischen Substanzen, die den Aspiranten (im okkulten Sinne) an die Erde fesseln.

3. Eine Zunahme der magnetischen Anziehungskraft der höheren Atome; diese ziehen Atome mit hoher Vibration an, die dann an die Stelle von Atomen mit niederer Schwingung treten. Einen Punkt muss ich hier klarstellen, um eine fast überall zu findende falsche Einstellung zu korrigieren. Reguläre Atome mit hoher Vibration werden in den oder die Körper eines Menschen durch die geballte Anziehungskraft der schon vorhandenen Atome hineingezogen, und nicht in erster Linie durch den Willen der Seele, mit der Einschränkung, dass dieser Wille allerdings auf jene hochgradigen Atome einwirkt, die bereits in Funktion sind und reagieren. Aspiration ist eine Betätigung im okkulten und wissenschaftlichen Sinne und sie ist ein Naturantrieb der Substanz selbst. Dieser Punkt sollte bei der Unterweisung von Gruppen betont werden.

Ein interessantes Gegenstück zu den Phänomenen der Aspiration ist die Fähigkeit, den Körper in der Luft schweben zu lassen, - heute so oft Gegenstand psychischen Interesses und parapsychologischer Forschung; diese Levitation hängt von einer erfolgreichen besonderen Gleichschaltung der Persönlichkeit ab, ermöglicht durch Aspiration und einen Willensakt. Dies setzt in den drei Körpern einen gewissen Prozentsatz von Atomen mit entsprechender Vibration und leichtem Gewicht voraus.

Das Geheimnis des «Vorrückens» liegt dem Kastensystem zu Grunde, und «Kaste» ist ein Symbol für Weiterbringen. Wenn man den ganzen Vorgang analysiert, so gehen die Seelen von einer Kaste zur nächsten über, indem sie ihre Körper «hinüberbringen».

Der Schlüssel [328] zu diesem Übergang ist in der Tatsache zu finden, dass ein solcher Akt niemals einen Körper allein betrifft und dass kein «Vorwärts- und Aufwärtsschreiten» in eine andere Dimension, in einen anderen Bewusstseinszustand und in eine andere «Kaste» stattfindet, solange nicht eine Gleichschaltung (oder Koordinierung) zustande kommt (zum Beispiel) zwischen:

a. dem physischen Körper und dem Gefühlskörper.

b. diesen beiden und dem mentalen Körper.

c. diesen dreien und der Seele.

d. diesen vier und der Gruppe der Weltdiener.

Diese vier Gleichschaltungen sind die esoterischen Parallelen, deren entstelltes Symbol das äussere Kastensystem ist. Man halte das fest, denn das Kastensystem existiert in der ganzen Welt. Wenn die dritte Gleichschaltung vollkommen durchgeführt ist, und wenn das Licht der vierten Komponente über dem Licht der drei anderen steht, dann ist das Ziel der Evolution eines Menschen erreicht. Das bringt uns zu dem nächsten Punkt.

Zweck:

Der Zweck liegt in dem Wort «Verklärung». Das ist das esoterische Ziel, das der Menschheit gesetzt ist. Das war das wundersame Ereignis, das der grösste aller Gottessöhne in seinem eigenen Körper der Menschheit sichtbar machte, Christus, den ich und alle wahren Jünger als den Meister aller Meister ansehe. Was soll ich über dieses höchste Ereignis sagen, auf das des Menschen ganze Persönlichkeit wartet? Diese dritte grosse Einweihung bedeutet eine Krise in dem Einweihungsprozess und eine neue Synthese im spirituellen Leben des Menschen. Bis zur dritten Einweihung war der Mensch damit beschäftigt, die Seele und den Körper zu einer Einheit zu verschmelzen. Nach der dritten Einweihung und infolge [329] eines stattgehabten Ereignisses wendet sich der Mensch einer weiteren Bewusstseinsverschmelzung zu, die er nun zu verarbeiten hat, nämlich der von Geist - Seele - Körper. Ich spreche von einer Verschmelzung im Bewusstsein. An sich ist diese Einheit immer da, der Mensch muss sich nur durch den Entwicklungsprozess dessen bewusst werden, was immer existiert hat.

Abteilungen:

Vom Standpunkt dieser esoterischen Abhandlung aus gesehen existieren fünf Abteilungen. Sie können hier nur kurz angedeutet werden, da eine nähere Ausführung zu viel Raum beanspruchen würde.

1. Die Rassenabteilungen. Diese können in zweierlei Hinsicht betrachtet werden:

a. von dem Standpunkt der modernen esoterischen Wissenschaft;

b. von dem Standpunkt der Geheimlehre, mit ihrer siebenfachen Einteilung der Menschheit und ihren 49 Unterabteilungen.

2. Die Einteilung der Menschheit in sieben Hauptstrahlentypen, die wie folgt angeführt werden können:

a. Der Krafttypus voller Willensenergie und befähigt, eine leitende Rolle zu spielen.

b. Der Typus, der von Liebe geleitet wird, reich an Liebeskraft und Fähigkeit, durch Synthese einen Zusammenschluss zu erwirken. c. Der Typus des Tatmenschen, erfüllt von Tätigkeit, handhabt Energie.

d. Der Künstlertypus, voller Sinn für Schönheit und schöpferische Aspiration.

e. Der Typus des Wissenschaftlers, erfüllt von Ideen über Ursache und Wirkungen. Das Urbild des Mathematikers.

f. Der Typus des Enthusiasten, voller Ideale.

g. Der Typus des Geschäftsmannes, benützt sein Organisationstalent in täglicher Routinearbeit.

3. Die zwölf astrologischen Gruppen. Mit diesen werden wir uns befassen, wenn wir die Strahlen und die Tierkreiszeichen besprechen; wir lassen sie hier beiseite.

4. Die Einteilung der Menschen in drei esoterische Gruppen:

a. Solche, deren «Ich»-Bewusstsein noch nicht erweckt ist. In esoterischer Sprache werden sie die «verdunkelten Funken» genannt.

b. Solche, die zum [330] wesentlichen Menschentum erwacht sind. Sie werden die «flackernden Lichter» genannt.

c. Solche, die zur Seelenerkenntnis erwacht sind. Diese werden «die strahlenden Söhne des Lichts» genannt.

5. Die Einteilung der Menschheit in drei Typen von Aspiranten:

a. Jene, die von den Führern der Menschheit, der Hierarchie, aus der Entfernung beobachtet werden.

b. Jene, die von der Hierarchie erweckt und angezogen werden.

c. Jene, die vom Standpunkt der Persönlichkeit zu der Welt der Kräfte gehören, aber erwachte Seelen sind, deren Bewusstsein in dem der Hierarchie aufgeht. Diese bilden die Neue Gruppe der Weltdiener (NGWD).

Zu diesen letzten drei Gruppen mag die Hierarchie selber hinzugefügt werden. Diese volle Aufzählung zeigt die Hauptabteilungen, in welche die esoterische Psychologie die Menschheit einteilt und wenn man sie aufmerksam studiert, wird man finden, wie vollständig sie ist. Ich empfehle der modernen Psychologie, diese Liste zu analysieren.

Äussere Schulung.

Für den Menschen, dessen Sinne bereits in Funktion sind (in den unteren Reichen entwickeln sie sich erst langsam), ist die äussere Schule, die ihm Fortschritte ermöglicht, die Welt der Erfahrung hier auf diesem Erdenrund. Hier lebt er in einem Körper und hier ist für ihn das rechte Feld für seine Entfaltung; auf dem Weg, sich Gruppenbewusstsein anzueignen, findet er all die vielen Kontakte, die er braucht, um seine Sinne zu wecken und sie für die Umwelt empfänglich zu machen. Die ihn umgebende Welt ist ein Teil des Lebens und der sichtbaren Schöpfung der Gottheit, und [331] sie vermittelt ihm die Erfahrung über gewisse Aspekte göttlicher Wesensäusserung. Mit Hilfe seiner fünf Sinne und umgeben von Erde, Luft, Feuer und Wasser macht er sich alle Elemente dienstbar und arbeitet in und mit der äusseren Welt, die sein tägliches Leben ist.

Innere Schulung.

Hier finden wir das Sinnesorgan des Verstandes tätig, dessen Funktion darin besteht, alle Einzelheiten zusammenzutragen und als ein Instrument für Entdeckungen zu dienen; das angestammte menschliche Bewusstsein kommt hierbei zur Entfaltung. Durch seinen Verstand lernt der Mensch sich zu schützen, seine Interessen wahrzunehmen und seine Eigenart zu wahren. Durch sein Denkvermögen beginnt er langsam den Sinn zu entwickeln und zu kultivieren, der Werte beurteilt; hierdurch wird er mit der Zeit befähigt, den Akzent auf ideale und spirituelle Werte zu legen und nicht mehr auf die materielle und irdische Welt.

Eigenschaft:

Diese Qualität ist die Entfaltung von Sattva oder Rhythmus im Menschenreich. Dies ist ein echtes harmonisches Ansprechen auf eine Vibration und führt dazu, dass der Einzelne im Ganzen aufgeht und jenes «Verstehen» entwickelt, das ihn befähigt, alle Hindernisse in seinem Bewusstseinsbereich wegzuräumen und (in einfacher und unkomplizierter Weise) auf alle Situationen und Stadien des inneren Gewahrwerdens rhythmisch und voll zu reagieren. Man halte sich stets vor Augen, dass das Geheimnis der Menschheitsqualität (wenn ich eine so schwerfällige Wortprägung benützen darf) darin liegt, in den menschlichen Bewusstseinsbereich alle anderen Arten von Bewusst- und Gewahrsein, alle Grade von unbewussten und instinktgeleiteten Empfindungen und alle Formen des übermenschlichen und göttlichen Seins einzubeziehen. Am Ende der Entwicklung wird dies durch einen Willensakt möglich sein.