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VORWORT

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VORWORT

Dieses Buch geht hinaus mit dem aufrichtigen Wunsch, dass seine Wirkung ausschliesslich aufbauend sein, unseren Glauben an Christus vertiefen und unsere Kenntnis des Werkes, zu dessen Einleitung er kam, erweitern möge. Jahrelange Tätigkeit als Evangelist und als Lehrer christlicher Prinzipien sowie eine schwierige Zeit, in der ich dem Problem meiner eigenen Beziehung zu Christus und zum Christentum gegenüberstand, haben mir zwei klare Erkenntnisse gebracht: Erstens die Gewissheit von der Wirklichkeit der Individualität Christi und seiner Mission, zweitens die Erkenntnis, dass in der Entwicklung des Christusbewusstseins und der Christusnatur im einzelnen Menschen und in der Menschheit als Ganzem die Lösung unserer Weltprobleme liegt. Von Herzen bejahe ich die Worte von Arthur Weigall, wenn er sagt: «Der Jesus der Geschichte - so verschieden er von dem Jesus der Theologie ist - bleibt der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich bin überzeugt, dass allein die Konzentration auf die historische Gestalt unseres Herrn und auf seine Lehren in diesem 20. Jahrhundert zu jener innigen Anhänglichkeit und zu dem Dienst inspirieren können, die in früheren Zeitaltern von dem Durchschnittslaien durch die Auslegung theologischer Dogmen, die Drohung mit der Hölle und die Verrichtung sorgfältig durchgeführter Riten und Zeremonien erlangt wurde» (Das Heidentum in unserem Christentum, engl. von Arthur Weigall, S. 16).

Das Reich Gottes ist jetzt in schneller Bildung begriffen, was alle diejenigen bezeugen können, die eine vorausschauende Sicht und eine Vorstellung der rasch hervorkommenden Schönheit und Göttlichkeit des Menschen haben. Wir befinden uns im Übergang zwischen dem alten und dem neuen Zeitalter, und die wahre Mission Christi, so häufig und tief vernebelt durch theologische Folgerungen und Disputationen, verkörpert in sich die kommende Offenbarung. Die Entwicklung der Menschheit bürgt für die Erkenntnis Christi und seines Werkes und ihr bewusstes Teilhaben an dem Reich Gottes.

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Das bewusste Hervorrufen des Christuslebens im menschlichen Herzen und unsere rasche Integration in das Reich Gottes sind die unmittelbar vor uns liegende Verantwortlichkeit, unsere Gelegenheit und unser Schicksal.

Indem ich schliesse, möchte ich gern meinen ergebenen Dank aussprechen an die Herren William Cummings und Alan Murray für ihre bereitwillige und verständnisvolle Hilfe; sie haben mir das Schreiben dieses Buches ermöglicht.

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Von Bethlehem nach Golgatha

Von jenen, die meine Krippe zu Bethlehem suchten,
Lauschend der Stimme und folgend dem Stern -
Wieviel doch gingen mit mir nach Golgatha?
Es war zu fern.

Glanz umstrahlte das Kind in der Krippe,
Hoffnung zog ein in die kampfmüden Herzen. ...
Doch erst durch die Dornenkrone kam Rettung
Und durch mein Kreuz.

Wahrheit mein Schwert und Schmerz der Begleiter,
Jenen geschenkt, die gefolgt meinen Schritten -
Mein Dienstpferd ein Esel, den ich wählte
Zum Ritt in die Stadt.

Vergangen der Glanz von Bethlehem,
Vergessen die Gaben der Könige und Magier des Ostens,
Verschwunden die Menge - und nur Zwölf
Waren geblieben.

Zum Fest des bescheidenen Brotes im oberen Raum,
Wo der schmerzliche Kelch ging von Hand zu Hand
Zum Gedenken an meine Liebe zu allen Menschen
Im weiten Erdkreis.

Da ich einsam am Ölberg betete:
Den bitteren Kelch, nimm ihn von mir!
Konntet ihr wachen nicht eine Stunde
Mit mir bis zum Morgen!

Viele wohl suchten meine Krippe zu Bethlehem,
Einer Stimme lauschend und folgend dem Stern.
Simon allein trug das Kreuz nach Golgatha -
Es war zu fern.

H. L. Galienne

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der New York Times und des Autors.