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Erster Teil - Das Wesen der Verblendung - Teil 3

Wenn man sich inmitten von Nebeln und Verblendungen befindet, ist es jedoch viel leichter, sich hinzusetzen und sich in den Glauben hineinzusteigern, dass man «die Seele zu Hilfe ruft», als seine astrale Gefühlsnatur der Disziplin harten und gradlinigen Denkens zu unterwerfen und dabei das Denkvermögen als Werkzeug zu benutzen, durch das Verblendung zerstreut werden kann. So seltsam es auch scheinen mag, kann das «Herbeirufen der Seele» zur direkten Bekämpfung von Verblendung die Schwierigkeit vergrössern (und das ist häufig der Fall). Das Denkvermögen ist das Werkzeug, mit dem das Licht auf alle Verblendungszustände gelenkt werden kann, und die Schüler tun gut daran, diesen Gedanken stets im Bewusstsein festzuhalten. Der Vorgang besteht darin, dass man das Denken mit der Seele gleichschaltet, dann aber bewusst und scharf im Denkvermögen oder Mentalkörper und nicht in der Seele oder egoischen Form konzentriert bleibt. Sodann geht man daran, durch Analyse, kritische Unterscheidung und rechtes Denken sich mit dem Problem der Verblendung zu befassen. Erschwerend ist die Tatsache, dass Jünger den Zustand oft nicht [84] als Verblendung erkennen, und es ist schwierig, eine klare und unfehlbare Regel dafür aufzustellen, wie diese Erkenntnis erlangt werden könnte. Immerhin lässt sich sagen, dass Verblendung stets dann vorliegt, wenn Folgendes zu bemerken ist:

1. Kritik in solchen Fällen, wo eine sorgfältige Analyse zeigen würde, dass in Wirklichkeit keine Kritik angebracht ist.

2. Kritik dort, wo keine persönliche Verantwortung vorliegt. Damit meine ich, wo den Betreffenden weder seine Stellung noch seine Pflichten zur Kritik veranlasst.

3. Stolz auf eigene Leistung oder Befriedigung darüber, dass man Jünger ist.

4. Irgendein Überlegenheitsgefühl oder eine separatistische Tendenz.

Es liessen sich noch viele andere Anhaltspunkte zur Erkennung von Verblendung anführen, aber wenn jeder Aspirant den vier oben genannten Hinweisen sorgfältige Beachtung zollte, würde er sein Leben merklich vom Einfluss der Verblendung befreien und folglich seinen Mitmenschen grössere Dienste leisten können. Damit habe ich versucht, ein wenig praktischen Beistand zu leisten in diesem schwierigen Kampf zwischen den Gegensatzpaaren, der die Hauptursache der Verblendung ist.

3. Verblendung auf ätherischem Gebiet - Maya

Wir kommen jetzt zur Betrachtung der Mittel und Wege, wie die Maya zu Ende kommen und der Jünger sich von den Krafteinflüssen der physischen Ebene freimachen kann. In dieser Feststellung ist alles enthalten, was über Maya zu sagen ist. Man könnte hinzufügen (was vielleicht nicht völlig zutrifft, aber immerhin genügend wahr ist, um erwähnt zu werden), dass Maya in ihrer Auswirkung erst dann erkennbar wird, wenn man auf dem Pfad ist, angefangen mit dem Probe- oder Läuterungspfad. Man ist allezeit von Kräften umgeben, aber Maya wird erst dann zu einem Problem, wenn sie als solches erkannt ist, was in den Frühstadien [85] der Evolution nicht möglich ist. Auf dem Pfad fängt man an, auf Kräfte aufmerksam zu werden und ihre Wirkungen zu entdecken; man wird sich bewusst, das Opfer von Kraftströmungen zu sein; man wird von unkontrollierten Kräften zu irgendeiner Tätigkeit hingerissen, und die Welt der Kräfte wird für den sich mühenden Aspiranten zur bewusst empfundenen Wirklichkeit. Eben deshalb habe ich gesagt, dass Maya vor allem ein Problem des Ätherkörpers ist, denn Maya bezieht sich auf die Kräfte, die durch die sieben Zentren des Körpers strömen und die (in allen oder einigen davon) Reaktionen oder Wirkungen hervorrufen, die entweder wünschenswert oder vernichtend sind.

Natürlich muss man sich darüber klar sein, dass jedwede Manifestation auf jeder Ebene ein Ausdruck von Kraft ist, aber die Kräfte, die ich hier als Maya bezeichne, sind jene unkontrollierten Energien, jene ziellosen Impulse, die von der Welt des Prana und von der in der Materie selbst schlummernden Kraft herrühren. Sie reissen einen Menschen mit sich fort zu unerwünschter Betätigung und umgeben ihn mit einem Strudel von Wirkungen und Zuständen, gegen die er völlig hilflos ist. Er ist das Opfer der Kraftmasse, die in der Tiernatur oder in der Welt und den Zuständen seiner Umgebung verborgen ist. Wenn zur Kraft der Maya noch der Verblendungszustand und ausserdem die Illusionen des fortgeschrittenen Jüngers hinzukommen, dann versteht man, wie notwendig es ist, zwischen den drei Arten der Täuschung ruhig unterscheiden zu können. Wenn wir von «Täuschung» sprechen, so meinen wir, wie erinnerlich, Täuschung vom Gesichtswinkel der Seele aus. Der Aspirant muss lernen, sich von Illusion, Verblendung und Maya freizumachen und zu diesem Zweck muss er die Mittel zu seiner Befreiung erkennen, nämlich Intuition, Erleuchtung und Inspiration.

Das Mayaproblem wird durch die Tatsache erschwert, dass wir es auf der physischen Ebene (ebenso wie auf der Astralebene, obwohl das noch wenig bekannt ist) mit dem Kampf zwischen zwei Gegensätzen zu tun haben. Sie sind in mancher Beziehung verschieden von [86] denen auf der Astralebene. Auf der physischen Ebene (und damit meine ich die ätherischen Stufen der physischen Ebene, auf welchen man die täuschende Kraft der Maya erlebt) treffen sich die Kräfte der subjektiven Welt der Persönlichkeit und die uralten Energien der Materie selbst, die uns als schlummernde Saat von einem vorhergehenden Sonnensystem überliefert wurden.

Vielleicht wird es das Verständnis des Lesers erleichtern, wenn ich die Wahrheit in bezug auf Maya in folgende Worte fasse:

Wenn die im Persönlichkeitsleben schlummernden Impulse von der Seele abgesondert sind und von ihr nicht geleitet werden, vermischen sie sich mit den Prana-Fluiden innerhalb des Einflussbereichs der Persönlichkeit; sie werden dann zu mächtigen Kraftströmen, die in eine bestimmte Richtung ausgesandt werden und danach trachten, vermittels der sieben Zentren im physischen Körper sichtbar in Erscheinung zu treten. Diese Kräfte oder Impulse, dazu das vorhandene Prana, bilden den Äther-Körper des unentwickelten und oft auch des durchschnittlichen Menschen. Daraus erhellt sich, wie sehr der unentwickelte Mensch das Opfer von Massenenergie einer niedrigen Ordnung ist, denn sein Äther-Körper reagiert auf das allgemeine Prana der Umgebung und entnimmt ihm seine Kraft; das bleibt so lange so, bis es zu einer bestimmten Richtunggebung und höheren Kontrolle kommt - entweder aufgrund neuer Zielsetzung und gedanklicher Disziplinierung oder später als Folge seelischer Einwirkung.

Diese in einem individuellen Ätherkörper angesammelte Energie durchläuft zwei Stadien, die der Periode der Jüngerschaft vorangehen:

1. Das Stadium, in welchem er die an zweiter Stelle genannte Kraft in sich aufnimmt, nämlich die in der dichten physischen Form schlummernde Kraft, die Energie der atomischen Substanz, wodurch eine deutliche Fusion und Vermengung erzielt wird. Dies zwingt die Tiernatur, sich völlig den inneren Impulsen anzupassen, die beim ganz unentwickelten Menschen aus [87] der Welt des Prana und beim höher entwickelten oder Durchschnittsmenschen aus der niederen Astralgegend stammen.

2. Sobald jedoch eine innere Orientierung auf die Welt höherer Werte stattfindet, gerät die ätherische oder Lebenskraft in Konflikt mit dem niedersten menschlichen Aspekt, dem dichten, physischen Körper; dann kommt es zum Kampf zwischen den niederen Gegensatzpaaren.

Es ist interessant festzustellen, dass gerade auf dieser Stufe physische Disziplinen betont werden, wie völlige Abstinenz, Zölibat, vegetarische Kost, Körperhygiene und Leibesübungen. Dadurch kann die Macht des Lebens der Materie, des niedrigsten Ausdrucks des dritten Aspektes der Gottheit, gebrochen und der Mensch freigemacht werden zum wahren Kampf zwischen den Gegensatzpaaren. Dieser zweite Kampf ist das wahre Kurukshetra und wird innerhalb der Astralnatur ausgefochten, zwischen den Gegensatzpaaren, die für unser Sonnensystem genauso bezeichnend sind, wie die physischen Gegensatzpaare für das vorausgegangene Sonnensystem. Das Tierreich bietet einen interessanten Ausblick auf den Kampf der Gegensätze auf der niederen Spirale, wo es sich um den physischen Körper in seinen beiden Aspekten handelt. In diesem Fall fungieren Menschen als Vermittler der Disziplinierung; die Haustiere, die sich menschlicher Kontrolle anzupassen gezwungen sind, kämpfen (wenn auch von unserem Standpunkt aus unbewusst) mit dem Problem dieses niederen Gegensatzpaares. Ihr Kampf wird vermittels des physischen Körpers und der ätherischen Kräfte ausgefochten und dadurch wird ein höheres Streben zum Ausdruck gebracht. Dieser Vorgang ruft in ihnen die Erfahrung hervor, die wir «Individualisierung» nennen, wobei der Keim zur Persönlichkeit gesät wird. Auf dem menschlichen Kampfgebiet, dem Kurukshetra, kommt der höhere Aspekt der Seele allmählich [88] zur Vorherrschaft und dies führt im Lauf der Zeit zur göttlich-menschlichen Integration, die wir «Einweihung» nennen. Darüber sollte man nachsinnen.

Wenn ein Aspirant die Entwicklungsstufe erreicht, auf der die Kontrolle der physischen Natur als dringend notwendig erscheint, dann macht er in seinem eigenen Leben eine Wiederholung dieses früheren Kampfes mit den niedrigsten Gegensatzpaaren durch und er beginnt dann seine dichte, physische Natur zu disziplinieren.

Im Sinn einer weitgehenden Verallgemeinerung liesse sich sagen, dass die menschliche Familie in ihrer Gesamtheit diesen physisch-ätherischen Konflikt im Weltkrieg ausgefochten hat, der ihre Disziplin in schärfster Weise auf die Probe stellte. Bekanntlich legen wir uns unsere Prüfungen und Disziplinen selbst auf, denn sie erwachsen aus unseren Beschränkungen und den sich uns bietenden Gelegenheiten. Infolge dieser Prüfung und aufgrund der damit verbundenen Reinigung und Läuterung ging eine grosse Anzahl von menschlichen Wesen auf den Probepfad über. Dieser Läuterungsprozess bereitete sie zu einem gewissen Grad auf den lange währenden Konflikt auf der Astralebene vor, der allen Aspiranten bevorsteht, ehe sie eine Einweihung erlangen. Es ist die «Arjuna-Erfahrung». Dieser Punkt ist interessant und sollte durchdacht werden, da er viel Licht auf das schwerverständliche Geheimnis der Stufenfolge menschlicher Entfaltung wirft. Der einzelne Aspirant neigt dazu, nur an sich selbst und seine eigenen Prüfungen und Erprobungen zu denken. Er muss lernen, an die Massenvorgänge zu denken und deren vorbereitende Wirkung auf die gesamte Menschheit zu verstehen. Der Weltkrieg bedeutete einen Höhepunkt im «Schwächen und Entkräften» der Weltmaya. Viel Kraft wurde ausgelöst und erschöpft und viel Energie verausgabt. Infolgedessen klärte sich Vieles.

Viele Menschen sind heute in ihrem individuellen Leben mit genau dem gleichen Vorgang und Konflikt beschäftigt. Was im Weltkrieg im Grossen geschah, wirkt sich in kleinem Massstabe in ihren Einzelleben aus. Sie befassen sich mit dem Problem der [89] Maya und deshalb wird heute immer mehr Wert gelegt auf Körperpflege, körperliche Disziplin und Schulung, wie z.B. in der Sportwelt, bei athletischen Übungen und bei der militärischen Ausbildung. Trotz aller irrigen Motive und schlimmen Wirkungen (wiederum im Sinn einer weitgehenden Verallgemeinerung) ist die organisierte, körperliche Ausbildung der Jugend, besonders in den europäischen Ländern mit militärischer Dienstpflicht, für Millionen die Vorbereitungsstufe für den Pfad der Läuterung. Ist das eine harte Wahrheit, liebe Brüder? Die Menschheit steht unter rechter Lenkung, selbst wenn sie (im Augenblick noch) den Vorgang missversteht und falsche Motive auf richtige Handlungen anwendet.

Auf all diese Punkte werden wir später näher eingehen, wenn wir zum dritten Teil kommen und die Methoden zur Beendigung von Verblendung, Illusion und Maya studieren. An dieser Stelle möchte ich nur einen allgemeinen überblick geben und die Tabelle auf Seite 56 etwas weiter ausführen. Der Leser sollte diese Tabelle sorgfältig studieren und wenn möglich auswendig lernen, denn ein richtiges Verstehen dürfte sich als sehr nützlich erweisen.

Im Zusammenhang mit dem Mayaproblem möchte ich darauf hinweisen, dass physische Koordinierung eine der ersten Massnahmen zu ihrer richtigen Behandlung ist; daraus erklärt sich, dass heute auf die Ausbildung von Kindern so viel Wert gelegt wird; eine ebensolche Bedeutung hat ein von uns angewandter, ähnlicher Vorgang, den wir als «Gleichschaltung» bezeichnen, wobei es um Meditationsarbeit und um das Bestreben geht, eine zunehmende Seelenkontrolle herbeizuführen. Schüler tun gut daran, dies im Auge zu behalten und über folgende Ausdrücke eingehend nachzudenken:

1. Physische Koordinierung.

2. Astrale Orientierung.

3. Mentale Zielsetzung.

4. Gleichschaltung der Persönlichkeit.

Mit diesen Worten versuche ich, den Vorgang «rechter Betätigung [90] auf dem Pfad der Rückkehr» zu beschreiben. Diese Rückkehr ist das Ziel der menschlichen Familie und der Gipfelpunkt in der Entwicklung der vier Naturreiche. Wir könnten diesen Gedanken noch dadurch erweitern, dass wir die Wahrheit in folgender Weise ausdrücken:

Vorgang - Entsprechung - Hindernis

1. Physische Koordinierung - Mineralreich - Maya.

2. Astrale Orientierung - Pflanzenreich - Verblendung

3. Mentale Zielsetzung - Tierreich - Illusion.

4. Gleichschaltung der Persönlichkeit - Menschenreich - Hüter der Schwelle.

Diese Vorgänge haben demnach ihren Gegenwert in allen Naturreichen und führen zu folgenden Zielen:

1. Zur Entfaltung göttlichen Bewusstseins.

Dies beginnt im Mineralreich.

2. Zur Wesensäusserung der Seele.

Ein typisches Beispiel hierfür ist das Pflanzenreich in seiner Dienstleistung und Schönheit.

3. Zur Manifestation Christi.

Das ist das anerkannte Ziel des Tierreiches, das auf die Individualisierung hinarbeitet.

4. Zur Enthüllung der Herrlichkeit Gottes.

Diesem Ziel strebt die Menschheit zu.

4. Verblendung auf den höheren Mentalebenen. Der Hüter der Schwelle.

Wir wollen jetzt kurz das Problem des Hüters der Schwelle besprechen. Dieser Hüter wird oft als ein Unglück angesehen, als ein Schrecken, dem man ausweichen sollte und als der letzte Höhepunkt alles Bösen. Demgegenüber möchte ich daran erinnern, dass der Hüter der «eine» ist, «der vor dem Tor Gottes steht», der im Schatten der Einweihungspforte weilt und der mit offenen Augen dem Engel der Gegenwärtigkeit ins Gesicht sieht, wie es in den alten Aufzeichnungen heisst. Man kann den Hüter als die Gesamtsumme der Kräfte der niederen Natur definieren, die sich in der Persönlichkeit zum Ausdruck bringen, ehe sich Erleuchtung, (91) Inspiration und Einweihung einstellen. Auf dieser Stufe ist die Persönlichkeit äusserst kraftvoll. Der Hüter verkörpert all die psychischen und mentalen Kräfte, die im Lauf der Jahrtausende in einem Menschen entfaltet und sorgfältig genährt worden sind; er kann als die Potenz der dreifaltigen, materiellen Form angesehen werden, bevor diese Form geweiht und dem Leben der Seele und dem Dienst der Hierarchie, Gottes und der Menschheit gewidmet wurde.

Der Hüter der Schwelle ist all das, was ein Mensch ist, abgesehen von seinem höheren, geistigen Selbst; er ist der dritte Aspekt der Gottheit, wie er sich im menschlichen Mechanismus ausdrückt, und dieser dritte Aspekt muss am Ende dem zweiten Aspekt, der Seele, untergeordnet werden.

Die zwei grossen, gegensätzlichen Kräfte, der ENGEL und der HÜTER, werden einander - von Angesicht zu Angesicht - gegenübergestellt und der Endkampf findet statt. Wiederum kann man bemerken, dass es sich um ein Zusammentreffen und einen Kampf handelt zwischen einem weiteren und höheren Gegensatzpaar. Der Aspirant muss also auf seinem Weg ins Licht und in die Freiheit mit drei Gegensatzpaaren fertig werden.

Die Gegensatzpaare

1. Auf der physischen Ebene - Kräfte der Materie und ätherische Kräfte.

Ausgefochten auf dem Pfad der Läuterung.

2. Auf der Astralebene - Die wohlbekannten Zweiheiten. Ausgefochten auf dem Pfad der Jüngerschaft.

3. Auf der Mentalebene - Der Engel und der Hüter.

Ausgefochten auf dem Pfad der Einweihung.

Damit habe ich meines Erachtens dem Leser genug Stoff zum Nachdenken gegeben; immerhin möchte ich abschliessend auf den durchaus praktischen Wert des von mir Gesagten hinweisen und jedem empfehlen, aus eigener Erfahrung herauszufinden, worin [92] sein eigener Kampf seinem Wesen nach besteht. Im Hinblick auf dieses Ziel möchte ich meinen Schülern in ganz bestimmter Weise behilflich sein.

Es wird meinen Schülern von Nutzen sein, wenn ich jedem einzelnen die Strahlen mitteile, die seine dreifache Persönlichkeit beherrschen. Sie werden dann in der Lage sein, mit grösserer Weisheit an sich zu arbeiten, die Ursachen ihrer Schwierigkeiten leichter zu erkennen und mit grösserem Verständnis die Wirkungen zu beobachten, die sie aufeinander und auf diejenigen ausüben, mit denen sie im täglichen Leben in Berührung kommen. Ich werde im einzelnen die Schulung ausarbeiten, die jeder der drei Körper, einer nach dem anderen, durchmachen sollte und das Problem erklären, das vom Schüler in bezug auf jeden dieser Träger zu lösen ist; ausserdem werde ich eine Meditation anweisen, die es dem Schüler ermöglichen wird, die Persönlichkeit von diesem besonderen Gesichtswinkel aus leichter zu lenken.

Daraus geht hervor, dass ich jeden Einzelnen einer sorgfältigeren und intensiveren Ausbildung unterziehen möchte. Wird er daraus Nutzen ziehen? Als Vorbereitung auf die Wahrheit dessen, was ich später mitteilen werde, bitte ich jeden Schüler, sich während der nächsten sechs Monate sorgfältig zu beobachten, um meine späteren Angaben auf ihre Richtigkeit hin prüfen zu können. Das Buch: «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» enthält Angaben, die als Richtlinien bei dieser Selbstanalyse dienen können; ich möchte daran erinnern, dass die Strahlen die drei Körper in folgender Weise lenken und bestimmen:

1. Strahlen, die den Mentalkörper regieren:  - 1., 4., 5. Strahl.

2. Strahlen, die den Astralkörper regieren: - 2., 6. Strahl.

3. Strahlen, die den physischen Körper regieren: - 3., 7. Strahl.

Daraus ist ersichtlich, dass alle Strahlen im Mechanismus des Menschen ihre Rolle spielen, dass sie alle sich bietende Gelegenheiten ausnutzen und alle Umstände als Mittel zur Entfaltung verwenden. Diese Zusammenstellung der regierenden Strahlen ist eine unfehlbare Regel, ausgenommen im Fall von akzeptierten Jüngern.

Beim Lesen und Studieren wird es von Wert sein, über folgende Fragen nachzudenken und sie dann zu beantworten:

1. In [93] welcher Beziehung steht die Intuition zum Problem der Illusion?

2. Auf welche Weise kann Erleuchtung die Verblendung zerstreuen, und wie kann sie hervorgerufen werden?

3. Was ist Maya, und was versteht man unter Inspiration als Mittel zu ihrer Zerstreuung?

Ich habe diese Technik absichtlich nicht weiter erläutert, um jedem Einzelnen Gelegenheit zu geben, seine eigenen Ideen darüber zu entwickeln. Ich möchte dringend ersuchen, die Gruppenmeditation sorgfältig zu befolgen. Sie ist von tiefer Bedeutung für die Gruppe im Interesse ihrer Integration und einer wirklich geistigen Zusammenarbeit. Die zurzeit des Vollmondes zu leistende Arbeit wird ebenfalls an Bedeutung zunehmen. Später wird es dann leichter werden, das Wesen der zu zerstreuenden Verblendung zu erkennen und wahrzunehmen und sich den Vorgang der Lichtverbreitung bildlich vorzustellen.