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Kapitel XVII - Die Unterschiedlichkeiten der Einweihungen

Kapitel XVII

Die Unterschiedlichkeiten der Einweihungen

Grosse und kleine Einweihungen

Bei der Beschäftigung mit der Frage der Verschiedenheit der Einweihungen wird es für den Studierenden von Nutzen sein, sich daran zu erinnern, dass der grosse Augenblick, da ein Mensch aus dem Tierreich heraus und ins Menschenreich eintrat (in vielen okkulten Schriften wird dieser Augenblick die «Individualisation» genannt), an sich eine der grössten Einweihungen war. Die Individualisation ist das eigenbewusste Erfassen durch das Selbst der Beziehung zu all dem, was das Nicht-Selbst ausmacht. In diesem grossen Einweihungsprozess (wie auch in allen darauf folgenden) geht dem Erwachen des Bewusstseins eine Zeitspanne schrittweiser Entfaltung voraus; das Erwachen ist ein plötzliches im Augenblick der erstmaligen Selbst-Erkenntnis und es hat stets eine Periode weiterer Entfaltung im Gefolge. Diese Periode der gradweisen Entwicklung führt wiederum zu einer späteren Krise und diese heisst Initiation (Einweihung). Im ersteren Fall haben wir die Einweihung (oder Einführung) in ein selbst-bewusstes Dasein im anderen Fall die Einweihung in ein geistiges Dasein.

Dieses « In-sich-zum-Realisieren-bringen» (gemachter Erfahrungen) oder diese erkannten Bewusstseinserweiterungen vollziehen sich unter einem Naturgesetz und sie gelangen im Verlauf der Zeit ausnahmslos an jede Seele. In kleinerem Ausmass werden sie täglich von jedem Menschen erlebt, in dem Mass, als sein «geistiger Zugriff» in das Leben und damit die praktische Erfahrung gradweise wächst. Aber Einweihungen in die Weisheit (zum Unterschied von Wissens-Erweiterung) werden sie nur, wenn Wissen daraus wurde, das:

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a. bewusst gesucht ist,

b. mit Selbstaufopferung im Leben angewandt wird,

c. mit vollem Willen im Dienst für andere eingesetzt wird,

d. mit Einsicht der Evolution nutzbar gemacht wird.

Nur Seelen von einem bestimmten Grad von Erfahrungen und Entwicklung unterziehen sich diesen vier Verpflichtungen konsequent und beharrlich und verwandeln Wissen auf diese Weise in Weisheit und Erfahrung in Eigenschaften. Der Durchschnittsmensch verwandelt Unwissenheit in Wissen und Erfahrung in Fähigkeiten. Wenn wir einmal über den Unterschied zwischen verliehener, uns innewohnender Qualität und angeborener Fähigkeit nachdächten, würde das für uns alle nützlich sein. Das eine ist die Wesensart des Buddhi oder der Weisheit und das andere ist das Wesen des Manas, des Denkvermögens. Die Vereinigung dieser beiden Eigenschaften, herbeigeführt durch bewusstes Streben des Menschen, führt zu den höheren Einweihungen.

Das Ziel wird auf zwei Wegen erreicht: Erstens durch das eigene, ohne fremde Hilfe betriebene Streben des Menschen, zu seinem Bewusstseinszentrum zu gelangen, da er ganz geführt und geleitet wird durch den inneren Herrscher oder das Ego, um mit ungeheuerer Anstrengung und schmerzlichem Bemühen das Mysterium des Universums zu enträtseln, das in materieller Substanz verborgen liegt, die mit der Energie des Fohat geladen ist. Zweitens: durch des Menschen Anstrengung, unterstützt durch die einsichtig-liebevolle Mitarbeit der Wissenden der Völker, der «Meister der Weisheit». Im letzteren Fall geht der Entwicklungsprozess schneller vor sich, denn der Mensch erhält, falls er es wünscht, Unterweisung und folglich, wenn er von sich aus die richtigen Bedingungen (einmal) geschaffen hat, erlangt er die Hilfe und dadurch das Wissen derer, die vor ihm das erstrebte Ziel schon erreicht haben. Um diese Hilfe zu erhalten, muss er mit dem Material seines eigenen Körpers arbeiten, indem er geeignetes Material zur rechten Form erbaut: dazu muss er lernen, die richtige Materie auszusuchen und die Gesetze der Schwingungen und des Aufbaus zu beherrschen. Er muss bis zu einem gewissen Grad die Gesetze anwenden können, die den Brahma- und Vishnu-Aspekt [178] regieren; er muss die Fähigkeit zu genauester atomischer Vibration besitzen; er muss jene Anziehungskraft entwickeln, welche die Voraussetzung des Bauens oder des Vishnu-Aspektes ist.

Auch seinen Mentalkörper muss der Aspirant ausstatten, damit dieser Körper zum Deuter und Übermittler werde und nicht, wie das jetzt noch oft geschieht, ein hindernder Faktor sei. Ebenso muss er auch die Gruppen-Aktivität entwickeln und lernen, in gleichgeschalteter Weise mit anderen Einheiten zusammen zu wirken. Dies sind die hauptsächlichsten Dinge, die ein Mensch auf dem Weg zur Einweihung zu vollbringen hat; wenn er an diesen Aufgaben gearbeitet hat, dann wird er den Weg finden, alles wird ihm klar werden und er wird eintreten in die Reihen der Wissenden. Noch ein weiterer Punkt darf nicht vergessen werden und zwar ist es die Tatsache, dass der Versuch, die Menschen zu intelligenten Mitarbeitern der Hierarchie und zu Mitgliedern der Loge zu machen, ein Unterfangen ist, das (wie früher schon gesagt wurde) eine besondere Anstrengung darstellt; es ist ein Versuch, der von der Hierarchie unseres Planeten im Atlantischen Zeitalter begonnen und bis auf unsere Tage fortgeführt worden ist; es ist ein Versuch, der im weitesten Sinn des Wortes ein «Experiment» ist. Die Art und Weise, wie ein Mensch bewusst seinen Platz in dem Körper eines «Himmlischen Menschen» einnimmt, unterscheidet sich in den verschiedenen planetarischen Systemen; der «Himmlische Mensch», der unser planetarisches System als seine Manifestation benutzt, will auf diesem besonderen Weg während dieser bestimmten Zeitspanne für seine eigenen, besonderen Zwecke wirken; es ist dies ein Teilvorgang zur Belebung eines seiner Zentren und der Verbindung seines Herzzentrums mit dem damit zusammengehörenden Zentrum im Kopf. So, wie andere seiner Zentren belebt und voll aktiviert werden, mögen andere Methoden angewendet werden, um die Zellen seines Körpers (Deva- oder menschliche Monaden) zu stimulieren. Gegenwärtig jedoch wird der «kosmische Stab der Einweihung», der beim «Himmlischen Menschen» in ziemlich derselben Art wie die geringeren Stäbe beim Menschen zur Anwendung kommt, derart zum Dienst herangezogen, dass er jenen besonderen Impuls oder Ansporn erzeugt, der dann in der Aktivität des Menschen auf dem «Pfad der Erprobung» und auf dem «Pfad der Einweihung» offenkundig wird.

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Der Mensch muss daher die zyklische Natur der Einweihung und die Einordnung dieses Vorganges in Zeit und Raum erkennen. Unsere derzeitige Periode ist eine besonders aktive im Zyklus des Himmlischen Menschen; diese Aktivität wirkt sich auf unserem Planeten als eine lange Periode der Erprobung oder einweihender Prüfung aus; nichtsdestoweniger ist sie aber auch eine Periode der Verlebendigung (Vitalisierung) und vieler Möglichkeiten.

Wir müssen uns auch immer vor Augen halten, dass die Einweihung als eine auf den drei Ebenen in den drei Welten stattfindende angesehen werden muss und man muss auch den relativen Wert und Platz des einzelnen oder der Zelle im Körper des Himmlischen Menschen ebenso berücksichtigen. Der Punkt muss hier besonders hervorgehoben werden, dass die grossen oder die manasischen Einweihungen auf der mentalen Ebene und im Kausalkörper empfangen werden. Sie kennzeichnen in der Evolution jenen Punkt, da der einzelne seine Identität mit dem göttlichen Manasaputra, in dessen Verkörperung er seinen Platz hat, erkennt und zwar als Faktum, nicht nur in der Theorie.

Es können auch Einweihungen auf der physischen, auf der astralen und auf der niederen mentalen Ebene genommen werden, aber diese werden nicht zu den grossen Einweihungen gerechnet und sind keine bewussten koordinierten und einheitlichen Stimulierungen, die den Gesamtmenschen umfassen. Ein Mensch kann also auf jeder Ebene eine Einweihung nehmen, aber nur solche Einweihungen, die seine Versetzung aus der «niederen Vier in die höhere Drei» kennzeichnen, können, genau genommen, als Einweihung angesehen werden; und nur solche, bei denen der Mensch sein Bewusstsein aus der niederen Vierheit in die höhere Dreiheit überführt, sind höhere Einweihungen. Wir haben daher

Drei Grade von Einweihungen:

Erstens die Einweihungen, in denen der Mensch sein Bewusstsein aus den vier niederen Unter-Ebenen, der physischen, astralen und mentalen Ebene, in die drei höheren Unter-Ebenen transferiert. Wenn dies auf der mentalen Ebene geschehen ist, wird der Mensch als regelrechter Jünger, als Eingeweihter und als Adept anerkannt. Er benutzt dann jede der drei höheren Unter-Ebenen der mentalen Ebene als Ausgangspunkt, um von hier aus seinen Weg aus den drei Welten der menschlichen Manifestierung [180] in die Dreiheit vollständig herauszuarbeiten. Daher ist es einzusehen, dass die Einweihungen, die wir als kleinere Einweihungen bezeichnen, auf der physischen und astralen Ebene empfangen werden können und zwar bei der bewussten Beherrschung der drei höheren Unter-Ebenen. Es sind dies wirkliche Einweihungen, aber sie machen den Eingeweihten nicht zu einem wie der Terminus technicus lautet - «Meister der Weisheit». Er ist einfach ein Adept geringeren Grades.

Zweitens gibt es Einweihungen, bei denen der Mensch sein Bewusstsein von einer Ebene auf die andere überführt, anstatt von Unter-Ebene zu Unter-Ebene. Hierbei ist ein Punkt besonders zu beachten. Ein wahrer Meister der Weisheit hat nicht nur die oben angeführten Einweihungen empfangen, sondern er ist auch die fünf Stufen zur bewussten Beherrschung der fünf Ebenen menschlicher Entwicklung hinaufgeschritten. Er hat nur noch die zwei letzten Einweihungen zu nehmen, um ein Chohan des sechsten Grades und ein Buddha zu werden, bevor er die Beherrschung der zwei letzten Ebenen des solaren Systems erreicht. Es ist also richtig, von sieben Einweihungen zu sprechen; es würde indes ebenso richtig sein, von fünf, zehn oder zwölf Einweihungen zu sprechen. Für den Studierenden des Okkultismus ist dieses Problem vorläufig noch wegen bestimmter mysteriöser Fakten, von denen er nichts wissen kann und die ihm auch noch gänzlich unverständlich sein würden, kompliziert. Die genannten Fakten beziehen sich auf die Individualität des «Himmlischen Menschen», sein besonderes Karma und sein Ziel, das er sich für einen besonderen Zyklus gesetzt hat; ausserdem auf die Hinwendung der Aufmerksamkeit des kosmischen Ego eines «Himmlischen Menschen», auf seine Widerspiegelung: Den sich entwickelnden «Himmlischen Menschen» eines solaren Systems. Einen weiteren Faktor kann man in bestimmten Perioden der Stimulation und vermehrter Belebung der Lebenskraft sehen, wie ihn eine kosmische Einweihung erzeugt.

Diese von aussen kommenden Wirkungen [181] beeinflussen natürlich auch die Einheiten oder Zellen im Körper des «Himmlischen Menschen» und führen oft zu unerwarteten und scheinbar unerklärlichen Geschehnissen.

Drittens gibt es Einweihungen, in denen ein «Himmlischer Mensch» entweder eine geringere oder eine grössere Einweihung empfängt, die sein ganzes Wesen umschliesst. Als beispielsweise die Individualisation im lemurischen Zeitalter, in der dritten Wurzelrasse stattfand, bedeutete das für unseren «Himmlischen Menschen» eine Haupt-Einweihung. Das jetzige stimulative Bemühen der Hierarchie wird zu einer kleineren Einweihung führen. In jedem grossen Zyklus findet eine Haupt-Einweihung eines «Himmlischen Menschen» auf dem einen oder anderen der Globen statt und darin liegt viel verborgener Sinn und Nachdenkenswertes.

Ausser diesen drei vorstehenden Punkten sei kurz noch ein weiterer erwähnt, nämlich wenn ein besonderer Strahl ein- oder ausströmt. Das wenige, was darüber gesagt werden kann (es ist sehr schwierig auszudrücken), ist in drei Sätzen gesagt:

Erstens, dass Einweihungen, die auf den vier geringeren Strahlen empfangen werden, nicht denen gleichzusetzen sind, die auf den drei Hauptstrahlen empfangen werden. Der Umstand, dass im planetarischen Ablauf, während zyklischer Evolution, einer der geringeren Strahlen zeitweise als Hauptstrahl gelten kann, macht die eben erwähnte Feststellung so kompliziert. In dieser besonderen Zeit unseres planetarischen Systems wird zum Beispiel der siebente Strahl, der Strahl des zeremoniellen Gesetzes oder Ordnung, als ein Hauptstrahl angesehen, als Strahl der Synthese, auf dem der Mahachohan sein Wirken zusammenfasst.

Zweitens, dass die drei ersten Einweihungen auf dem Ego-Strahl empfangen werden und dadurch den Menschen mit der grossen weissen Loge verbinden. Die zwei letzten werden auf dem Strahl der Monade empfangen und haben einen grundlegenden Einfluss darauf, welchen Pfad des Dienens der Adept später einmal wählen wird. Diese Feststellung muss mit einer früher gemachten Feststellung in Verbindung gebracht werden, die besagte, dass die [182] fünfte Einweihung den Eingeweihten zum Mitglied der «Grösseren Loge oder Bruderschaft auf dem Sirius» mache, da sie tatsächlich die erste der sirianischen Einweihungen ist. Die vierte Einweihung ist die Synthese der «Einweihungen auf der Schwelle» in die Sirius-Loge.
Schliesslich hängt der nachherige Pfad des Dienens von dem Strahl ab, auf dem die Einweihung empfangen wurde.

Der «Tag der Gelegenheit.»

Es mag die Frage aufgeworfen werden, worin der Wert aller dieser Darlegungen für den Studierenden besteht. Als Antwort auf diese Frage würde der Studierende gut tun, wenn er über die Bedeutung des Einströmens des gegenwärtigen Strahles des Zeremonial-Gesetzes oder der Magie nachdächte. Es ist jener Strahl, der mit den aufbauenden Naturkräften und mit der einsichtigen Nutzbarmachung der Form durch den Lebens-Aspekt zu tun hat. Er ist in weitgehendem Mass der Strahl der Vollzugsgewalten, mit der Aufgabe, in den vier niederen Reichen der Natur zu bauen, zu koordinieren und die Kohäsion (Zusammenhänge) zu schaffen. Er ist hauptsächlich durch jene Energie ausgezeichnet, die sich im Ritual manifestiert. Das Wort «Ritual» darf hier nicht in dem verengernden Sinn verstanden werden, wie es bei der Freimaurerei oder bei religiösen Riten der Fall ist. Sein Anwendungsbereich ist noch viel weitgreifender und erstreckt sich über die in allen zivilisierten Gemeinschaften zur Anwendung gelangenden Organisationsmethoden, wie sie in der Handels- und Finanzwelt und in den grossen Industrieunternehmungen überall zu sehen sind. Für uns liegt sein besonderer Reiz vor allen Dingen in der Tatsache, dass es der Strahl ist, der den Völkern des Abendlandes Möglichkeiten gibt; und dank dieser Lebensenergien exekutiver Organisationen, gesetzes- und ordnungsmässiger Regierungen mit ihrem geregelten Rhythmus und Ritus wird die Zeit kommen, in der die abendländischen Völker (mit ihrem wachen konkreten Verstand und ihrem vielseitigen Geschäftsgeist) die Einweihung empfangen können; und zwar jene Einweihung - nicht zu vergessen - auf einem Strahl, der zurzeit als ein Hauptstrahl angesehen wird. Eine grosse Anzahl von Eingeweihten und von solchen, die im letzten Zyklus Adepten geworden [183] sind, waren Orientalen oder lebten in Körpern von Hindus. Dieser Zyklus war vom sechsten Strahl beherrscht, der jetzt gerade im Ausklingen ist wie auch die zwei vorhergehenden. Mit der Erhaltung des «Gleichgewichtes» kommt nun eine Zeit herauf, in der Abendländer ihre Einweihung erhalten können und zwar auf einem Strahl, der ihrer Denkart gemäss ist. Es ist interessant zu bemerken, dass die Orientalen ihr Ziel durch Meditation erreichen, da ihnen die Exekutive, die Organisation und das «Ritual» fast ganz fehlen; die Abendländer dagegen erreichen es vornehmlich durch Organisation, die aus dem niederen Denkvermögen entsteht und durch eine Art von Meditation, für welche die intensive geschäftliche Konzentration als Beispiel dienen möge. Das auf einen Punkt gerichtete Denken eines europäischen oder amerikanischen Geschäftsmannes kann als eine Art Meditation angesehen werden. Der Tag der «Gelegenheit» wird für die Bewohner des Abendlandes anbrechen, wenn die Motive, die ihrer Verhaltens- und Denkweise zugrunde liegen, rein geworden sind.

Vielen in den westlichen Ländern wird Gelegenheit gegeben, einige Schritte weiter zu kommen, wenn sie die jetzige Zeit nützen und im Einklang leben mit den Regeln, die für das Betreten des Pfades gelten, die auf ihrem Platz, an den sie gestellt worden sind und in der Tretmühle des täglichen Lebens dafür bereit sind. In der Pflichterfüllung, im Überwinden von Prüfungen und Heimsuchungen, im inneren Aufhorchen auf die Stimme Gottes im Menschen - alles Kennzeichen für einen Anwärter auf die Einweihung - werden sie die «Gelegenheit» finden. Die Einweihung schliesst gerade das ein, was Tag für Tag von jenen getan wird, die sich bewusst bemühen, sich selbst vorzubereiten: der nächste zu erreichende Punkt und die nächste zu lösende Aufgabe wird ihnen von einem Meister angedeutet, entweder vom innewohnenden Gott oder von seinem Meister, sofern er seiner bewusst gewahr wird; der Zusammenhang wird ihm klargemacht. Von nun an steht der Lehrer neben ihm und wacht darüber, wie sich der Aspirant mühsam vorwärts ringt. Während er so wacht, sieht er bereits im voraus die herannahenden Krisenpunkte: die auferlegte [184] Prüfung wird eines von zwei Dingen bewirken: entweder die Verstärkung oder die Vernichtung eines etwa übriggebliebenen, nicht überwundenen Übels - wenn man es so ausdrücken darf - und dadurch wird dem Aspiranten seine Schwäche wie auch seine Stärke offenbar. Bei den grossen Einweihungen kann man denselben Vorgang beobachten, und die Fähigkeit des Jüngers, die grösseren Prüfungen zu bestehen und die Krisenstadien zu überstehen, hängt davon ab, ob er zuvor mit den kleineren im täglichen Kampf fertig wird.

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