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Brief 6 - Der Gebrauch von Meditationsformeln - Teil 2

Das synthetische Wirken dieser drei Grossen Herren ist unfassbar gross und wichtig. Form-Leben-Intelligenz, Materie-Geist-Denken, Prakriti-Purusha-Manas, das sind die drei Entwicklungslinien, und in deren Synthese ersteht die Vollendung.

Jede dieser drei Entwicklungslinien bedient sich gewisser Formeln oder bestimmter Formen, die den Menschen, der sie gebraucht, stufenweise und allmählich mit der betreffenden Evolutionslinie in Berührung bringen, deren Repräsentant das Haupt dieser Linie ist.

... Was ich hier darzustellen versuche, sind die drei klaren Wege, auf denen der Mensch zum Logos emporsteigen und mit dem Selbst des Sonnensystems eins werden kann. Er kann längs der Manu-Linie oder auf der des Bodhisattva emporsteigen, oder er kann sein Ziel auf dem Pfad des Mahachohan erreichen. Dabei ist jedoch besonders zu beachten, dass auf diesem Planeten der Herr der Liebe und der Macht, der erste Kumara, den Brennpunkt für alle drei Bereiche bildet. Er ist der Eine Einweihende, und ob nun [168] jemand der Entwicklungslinie der Macht, der Liebe oder der Intelligenz folgt, am Ende muss er doch sein Ziel auf dem synthetischen Strahl der Liebe und Weisheit erreichen. Er muss Liebe sein und sie manifestieren, mag sich nun diese Liebe durch Macht ausdrücken, mag es Liebe in Harmonie sein oder Liebe, die sich durch Wissen betätigt, durch Zeremonien, durch Hingabe oder mag es reine Liebe-Weisheit schlechthin sein, die all die anderen in sich einschliesst. Liebe war der Ursprung, Liebe ist das Ziel, und Liebe ist der Weg zur Vollendung.

14. August 1920

Die drei Annäherungslinien.

Im Verfolg dessen, was wir gestern untersuchten, ergibt sich die Feststellung, dass es drei direkte Verbindungslinien zwischen dem Höheren und dem Niederen gibt, die alle durch denselben Einweihenden ihren Brennpunkt finden, jedoch in der Methode der Annäherung voneinander ganz verschieden sind. Wenn man das im Auge behält, so versteht man, dass jede von ihnen für den betreffenden Menschen (dessen egoische Note eine von den dreien oder eine Unterabteilung der dritten ist) die Linie des geringsten Widerstandes und der Weg ist, auf dem er sich dem letzten Ziel am leichtesten zu nähern vermag. Im Grund handelt es sich dabei um verschiedene Bewusstseinszustände, und gerade darin können die Grossen den Schüler so machtvoll unterstützen. Durch eine der erwünschten Linie angepasste Meditation kann der Schüler nach und nach die verschiedenen Zwischenstadien beherrschen, die zwischen ihm und seinem Ziel liegen. Er benutzt zu seinem Anstieg verschiedene Kraft-Brennpunkte. Diese Brennpunkte mögen sein höheres Selbst, sein Meister oder ein Ideal sein. ... Sie sind aber nur Stufen auf der Leiter, die zu Bewusstseinserweiterungen führt, und sie ermöglichen es dem Menschen, seinen Bewusstseinshorizont zu erweitern, bis er allmählich alles umfasst und schliesslich in der Monade und später im Allselbst, im Logos selbst, aufgeht.

Im Interesse [169] der Klarheit und um die Sucht des konkreten Denkens nach Unterscheidungen zu befriedigen, werden diese drei Bereiche so dargestellt, als seien sie verschieden und voneinander abgetrennt, obgleich sie gemeinsame Berührungspunkte haben. Abgesehen von der Illusion, die konkretes Denken stets hervorruft, sind die drei in Wirklichkeit eins, und die sieben sind nur ineinander übergehende Teile eines synthetischen Ganzen. Sie sind alle miteinander verflochten und vermischt. Alle drei Bereiche sind nur notwendige Bestandteile einer einzigen Organisation, über die der Herr der Welt regiert. Sie sind lediglich die Hauptbüros der Geschäftsleitung unseres Planeten; ein jedes hängt vom anderen ab, und alle arbeiten eng zusammen. Der Mensch, der sich auf einer dieser Linien befindet, muss zur gegebenen Zeit, und noch bevor er die Vollendung erreicht, die Synthese des Ganzen erkennen. Er muss sie als eine Tatsache erfassen, die jenseits aller Zweifel liegt und nicht bloss als eine gedankliche Vorstellung; in seiner Meditation wird er schliesslich an einem Punkt anlangen, da er die Erkenntnis der wesentlichen Einheit sein eigen nennen darf und sich selbst als Bruchstück eines umfassenderen Ganzen weiss.

In diesen drei Bereichen ist Meditation die Methode der Annäherung an das Oberhaupt des betreffenden Bereiches; die Mittel und Wege, wodurch sich der Schüler mit dem wesentlichen Leben jedes Bereichs in Verbindung setzt, sind verschieden. Das Leben innerhalb der Form manifestiert sich - als Ergebnis der Meditation - auf drei verschiedenen Wegen. Die Resultate der Meditation, wie sie sich, wenn ich so sagen darf, als Eigenarten ausdrücken, sind in Wirklichkeit die gleichen Manifestationsaspekte, nur unter verschiedenen äusseren Umständen oder Bedingungen. Ich möchte sie wie folgt aufzählen:

Linie des Manu: Kraft, Stärke, Herrschermacht.

Linie des Bodhisattva: Magnetismus, Anziehung, Heilkraft. [170]

Linie der Mahachohan: Elektrizität, Synthese, Organisation.

Dabei möchte ich hervorheben, dass sich die Meditation nach einer dieser drei Linien im Leben des Schülers in der erwähnten Weise auswirken muss, obwohl diese Auswirkung natürlich vom Persönlichkeitsstrahl und von dem in der Evolution erreichten Punkt gefärbt und abgeändert wird. Wer die auf die drei Linien bezogenen Worte studiert, wird sie sehr aufschlussreich finden. (Ich suche nicht, den Mentalkörper zu vergrössern, sondern die Intuition zu schulen.) Diese Worte zeigen das Gesetz, wie es sich durch diese drei Gruppen auswirkt, und wie die rechte Befolgung der betreffenden Linie zu tätigem Ausdruck in den drei Welten führt. Jede Linie hat ihre besonderen Formeln zur Erreichung des Ziels, und es naht die Zeit, da diese Formeln in rudimentärer Form (die ersten grundlegenden Formeln) jenen Schülern mitgeteilt werden, die dafür reif erscheinen und die nötigen Vorarbeiten geleistet haben.

1. Die Linie des Manu.

Wir wollen in diesem Zusammenhang die ungefähre Methode andeuten und gewisse Regeln festlegen, die zur gegebenen Zeit die Frage weiter beleuchten sollten.

Die erste Linie ist insbesondere die Linie der Regierung, der Rassenentwicklung, der Bearbeitung der Materie aller Formen auf allen Ebenen menschlicher Evolution. Wie vorher erwähnt, ist sie die Linie des Okkultismus. Sie betont die hierarchische Methode, verkörpert göttliche Autokratie und ist die Linie, durch die unser Sonnenlogos den Menschen seinen Willen auferlegt. Sie ist eng verbunden mit den Herren des Karma, deren Gesetz von Ursache und Wirkung im Bereich des Manu gehandhabt wird. Die vier Herren des Karma arbeiten eng mit dem Manu zusammen, denn sie schreiben das Gesetz vor, und er manipuliert die Formen von Menschen, [171] Kontinenten, Rassen und Nationen dergestalt, dass das Gesetz die gebührende Auswirkung findet.

Wer deshalb durch Meditation mit diesen Mächten in Berührung zu treten versucht, um durch ihre Vermittlung zur Einswerdung emporzusteigen und das Bewusstsein des Willensaspektes zu erreichen, geht nach bestimmten Regeln vor, benutzt bei seinem stufenweisen Aufstieg geeignete Formeln und denkt stets über das Gesetz und seine Wirkungen nach. Er strebt in seinem Studium nach Verständnis und kritischer Unterscheidung; er beschäftigt sich mit dem Konkreten und dessen Platz im göttlichen Plan. Er gibt die Tatsache des innewohnenden Lebens zu, konzentriert sich aber hauptsächlich auf die Methode und Form der Lebens-Manifestation. Er beschäftigt sich mit den Grundregeln des praktischen Ausdrucks und der Regierung, und indem er die entsprechenden Regeln und Gesetze studiert und zu verstehen sucht, kommt er notwendigerweise mit dem Regenten in Berührung. Von Stufe zu Stufe steigt er empor - vom Regenten des Mikrokosmos in den drei Welten zur egoischen Gruppe und ihrem Brennpunkt, zu einem Meister; vom Leiter einer Gruppe arbeitet er sich zum Manu empor, dem Regenten des Bereichs, in dem er seinen Platz findet, von dort aus zum Regenten der Welt, zum Planetarischen Logos, und schliesslich zum Sonnenlogos.

2. Die Linie des Bodhisattwa.

Dies ist die Linie der Religion, der Philosophie und der Entwicklung des inneren Lebens. Sie befasst sich mehr mit Bewusstsein innerhalb der Form als mit der Form an sich. Diese Linie ist für die meisten der leichteste Weg. Sie verkörpert den Weisheits-Aspekt des Logos und ist die Linie, die seine Liebe hauptsächlich offenbart. Da das Sonnensystem an sich ein direkter Ausdruck des Logos und seines Liebesaspektes ist, so begründet sich alle Manifestation darauf: Liebe, die herrscht, Liebe im Überfluss, Liebe, die sich betätigt; aber in dieser zweiten Linie findet diese Manifestation ihren höchsten Ausdruck, und in ihr werden am Ende alle anderen aufgehen.

Wer auf dieser Linie meditiert, sucht stets in das Bewusstsein von [172] allem, was da atmet, einzudringen, und durch immer weitere Ausdehnung des Bewusstseins schliesslich zum Allbewusstsein zu gelangen und ins Leben des Höchsten Wesens einzugehen. So geht der Betreffende in das Leben von allem, was im Bewusstsein des Logos ist, ein.

Er denkt nicht so sehr über das Gesetz nach als über das Leben, das diesem Gesetz unterworfen ist. Durch Liebe versteht er, durch Liebe wird er eins zunächst mit seinem Ego, dann mit seinem Meister, darauf mit der egoischen Gruppe und sodann mit allen Gruppen, bis er am Ende ins Bewusstsein der Gottheit selbst eingeht.

3. Die Linie des Mahachohan.

Dies ist die Linie des Denkens oder der Intelligenz, des Wissens und der Wissenschaft. Es ist die Linie des abstrakten Denkens und der Urbildideen. Der betreffende Mensch brütet nicht so sehr über das Gesetz nach und nicht so sehr über das Leben, als vielmehr über die Wirkungen beider in der Manifestation und über die Gründe hierfür. Der Mensch auf dieser fünffachen Linie fragt immer warum, wieso und woher, er sucht stets nach einer Synthese, nach Verstehen, und er ist bestrebt, die Urbilder und Ideale zu Tatsachen in der Manifestation zu machen. Er denkt über Ideale nach, wie er sie empfindet; er sucht Verbindung mit dem Universal-Denkprinzip, um ihm seine Geheimnisse abzuringen und ihnen Ausdruck zu verleihen. Es ist die Linie der Geschäftsorganisation, zu der ausserdem auch Künstler, Musiker, Wissenschaftler und die Arbeiter der Welt gehören. Die Geister der Liebe und der Aktivität halten sich lange in jeder der fünf Abteilungen auf, ehe sie auf die Linien der Liebe und der Macht hinübergehen.

In der Meditation nimmt sich der Betreffende irgendein Ideal vor, einen Teil des göttlichen Plans, eine Phase der Schönheit und der Kunst, ein wissenschaftliches oder Rassenproblem, und indem er darüber brütet und sein konkretes Denkvermögen anwendet, entdeckt er alles, was sich darüber wissen und durch die Sinne wahrnehmen lässt. Nachdem er all das getan hat, versucht er, sein Bewusstsein noch höher zu bringen, bis er die Quelle der Erleuchtung anbohrt und die nötige Aufklärung und Information erhält. Er [173] wächst auch dadurch, dass er ins Bewusstsein derer eintritt, die grösser sind als er selbst, nicht so sehr aus Liebe (wie in der zweiten Linie. als aus Bewunderung und Freude an ihrer Errungenschaft, aus Dankbarkeit für das, was sie der Welt gegeben haben und aus Hingabe an die gleiche Idee, die auch der Beweggrund ihres Handelns ist.

Selbst eine oberflächliche Betrachtung der obigen drei Linien offenbart daher klar die Tatsache, dass alle Menschensöhne sich höher entwickeln. Selbst diejenigen - auf die man so leicht herabsieht -, die sich ganz im praktischen Leben der Welt betätigen, mögen an ihrem Platz und auf Grund ihrer Hingabe an die Ideale ihrer Arbeit oder der Wissenschaft und selbst des Geschäftslebens genau so hoch entwickelt sein, wie jene anderen, die man höher wähnt, weil sie den Liebesaspekt des göttlichen Selbst offensichtlicher dartun. Dabei darf man nicht vergessen, dass Aktivität genau so göttlich und ein ebenso wesentlicher Ausdruck des Allvaters ist, wie opfernde Liebe und bestimmt göttlicher ist als das, was wir heute unter Macht verstehen, denn der Machtaspekt ist den heutigen Menschen noch unbegreiflich und wird es auch bis zu einer neuen Manifestation bleiben.

14. August 1920

Formeln zur Anrufung der Devas und Elementalwesen.

Wir können die beiden Punkte, die wir als sechs und sieben aufzählten, gemeinsam betrachten, denn die Mantrams und Formeln zur Fühlungnahme mit den Devas, Engeln oder Bauleuten sind praktisch dieselben, wie die zur Anrufung der Elementalwesen oder untermenschlichen Lebewesen und sollten daher in diesen Briefen entsprechend behandelt werden.

Zunächst einmal möchte ich klarlegen, worin sich diese beiden Gruppen unterscheiden.

Die Elementalwesen sind ihrem eigentlichen Wesen nach untermenschlich. Die Tatsache, dass man sie auf der Gefühlsebene antreffen kann, beweist nicht, dass sie sich auf dem Pfad der Evolution befinden. Im Gegenteil, sie sind auf dem der Involution oder auf der absteigenden Linie. Sie sind (174) auf allen Ebenen anzutreffen, und die ätherischen Elementalformen - wie die Heinzelmännchen, Zwerge und Elfen - sind wohlbekannt. Sie lassen sich ungefähr in vier Gruppen einteilen:

1. Die Elementalwesen der Erde.

2. Die Elementalwesen des Wassers.

3. Die Elementalwesen der Luft.

4. Die Elementalwesen des Feuers.

Sie sind die Essenz der Dinge, so wenig man sich das auch vorstellen mag. Sie sind die elementalen Dinge des Sonnensystems in ihren vier Graden, wie wir sie in diesem vierten Zyklus auf dem vierten oder Erdenplaneten kennen.

Die Devas befinden sich auf dem evolutionären Pfade, auf dem aufsteigenden Strahl. Sie sind bekanntlich die Bauleute des Systems, die in abgestuften und eng geschlossenen Reihen wirken. Es gibt Devas, deren Rang dem des Planetarischen Logos gleich ist, und die Regenten auf den fünf Ebenen menschlicher Evolution haben denselben Rang wie ein Meister der siebenten Einweihung. Andere sind (auf ihrer eigenen Entwicklungslinie. ebenso fortgeschritten wie ein Meister der fünften Einweihung, und sie arbeiten bewusst und willig mit den Meistern der okkulten Hierarchie zusammen. Man trifft sie auch auf allen niederen Graden an bis hinunter zu den kleinen, erbauenden Devas, die fast ohne Bewusstsein innerhalb ihrer Gruppe wirken und die vielen Formen erbauen, die das sich entwickelnde Leben benötigt.

Früher einmal - bevor ich diese Briefe zu diktieren anfing - sandte ich eine Mitteilung über mantrische Anrufung der Elementalwesen und der Devas. Die Information war so weit korrekt, und sie mag deshalb an dieser Stelle eingeschaltet werden.

«Kraft in der Evolution und Kraft in der Involution sind zwei verschiedene Dinge. Das ist eine grundlegende Feststellung. Im [175] einen Fall finden wir Zerstörung, Gewalt und blinde Elementalmächte am Werk. In der Involution leisten die Elementalwesen die meiste Arbeit, und sie tun es blindlings unter der Kontrolle der Baumeister (Devas). Das Werk ist konstruktiv, planmässig und wächst allmählich zusammen, wobei sich Harmonie aus Missklang und Schönheit aus Chaos entwickelt. Die niederen Devareiche wirken unter der Leitung der grossen Deva-Baumeister, und sie alle steigen empor in Ordnung und Schönheit, von Ebene zu Ebene, von Sonnensystem zu Sonnensystem, von Weltall zu Weltall. Beim Studium der okkulten Lehre muss man deshalb zweierlei beachten:

a. Man kontrolliert Elementalkräfte.

b. Man arbeitet mit den Devas zusammen.

Im einen Fall herrscht man, im anderen versucht man, gemeinsam zu wirken. Die Beherrschung geschieht durch den Aktivitätsaspekt, indem man bewusst gewisse Dinge tut, z.B. bestimmte Zeremonien vorbereitet, um durch diese gewissen Kräften Ausdrucksmöglichkeiten zu verschaffen. Es ist dies im kleinsten Massstab eine Wiederholung dessen, was der dritte Logos tat, als er die Welt erschuf. Gewisse Tätigkeiten führten zu gewissen Resultaten. Später einmal dürfen die Rituale und Zeremonien enthüllt werden, mit deren Hilfe man mit den verschiedenen Elementalwesen in Verbindung treten und sie kontrollieren kann. Der Zeremonienstrahl - der zurzeit inkarniert - macht dadurch diese besondere Entwicklung erheblich leichter.

Feuergeister, Wasserkobolde und alle niederen Elementalwesen lassen sich alle durch Rituale zügeln. Die Rituale sind von dreierlei Art:

1. Schützende Rituale, die sich auf die eigene Sicherheit beziehen.

2. Anrufungs-Rituale, mit denen man die Elementalwesen her beiruft und erkennt.

3. Rituale, durch [176] die man sie dann kontrollieren und lenken kann.

In der Zusammenarbeit mit den Devas benutzt man den Weisheits- oder Liebe-Aspekt, den zweiten oder erbauenden Aspekt des Logos. Man erreicht sie durch Liebe und Sehnen, und des Menschen erste Aufgabe (da er wie sie auf dem Pfad der Evolution ist) besteht darin, mit ihnen die Verbindung aufzunehmen, denn beide müssen in Zukunft zusammenarbeiten, um die Elementalkräfte zu lenken und der Menschheit zu helfen. Der Mensch, der arme kleine Tor, darf es nicht ungestraft wagen, mit den involutionären Kräften zu spielen, solange er nicht selber durch Reinheit des Charakters und Seelenadel mit den Devas verbunden ist.

Durch Rituale und Zeremonien kann man die Devas erspüren und erreichen, aber das geschieht nicht in der gleichen Weise oder aus demselben Grund wie im Fall der Elementalwesen. Die Devas wohnen Zeremonien gern bei und werden nicht dazu aufgerufen; sie kommen, gleich wie die Menschen, um Kraft zu schöpfen. Wenn die menschlichen Vibrationen rein genug sind, dann werden die Zeremonien zum gemeinsamen Treffpunkt für Menschen und Devas. ... Zum Schluss möchte ich sagen, dass, wenn man im Wirken mit den involutionären Mächten den Aktivitäts-Aspekt und in Zusammenarbeit mit den Devas den Weisheits-Aspekt zu benutzen gelernt hat, beide dann vereint zur Benutzung des ersten Aspekts übergehen, dem Aspekt des Willens oder der Macht.»

Bevor ich weitergehe, möchte ich vor der Gefahr warnen, die sich aus der Anrufung und Fühlungnahme mit diesen Gruppen von Bauleuten ergibt; insbesondere durch den Kontakt mit den Elementalkräften. Warum besonders letztere? Weil diese Kräfte jederzeit in einem der drei niederen menschlichen Träger ein Echo finden, denn diese Träger (als separate Hüllen betrachtet) setzen sich aus involutionären Lebewesen zusammen. Wer sich daher aus Unwissenheit [177] der Berührung mit Elementalwesen aussetzt, läuft in eine Gefahr, was er später einmal bitter bereuen mag. Dem Menschen jedoch, der sich dem Adeptentum nähert und Meister über sich selbst geworden ist, darf aus diesem Grund die Herrschaft über andere Lebensformen anvertraut werden; er verfügt dann über bestimmte Kräfte. Diese Kräfte - die sich auf das Gesetz gründen - werden ihm die Herrschaft über geringere Lebewesen verleihen und ihn jene Zusammenarbeit mit den Devas lehren, die gegen Ende der Evolution von so wesentlicher Bedeutung sein wird.

Mantrams der Macht.

Mantrams, welche das Geheimnis der Macht in sich bergen, sind, wie erwähnt, anderer Art, und es gibt deren hauptsächlich viererlei:

a. Von besonderer Bedeutung sind die schützenden Mantrams.

b. Die Mantrams, welche die Elementalwesen und niederen Devas herbeirufen und sie in den magnetischen Bannkreis des Anrufers hereinbringen.

c. Die Mantrams, die den Elementalwesen und niederen Devas den Willen des Anrufers auferlegen.

d. Mantrams, die, wenn ich so sagen darf, den Zauber brechen und die Elementalwesen und Devas wieder aus dem magnetischen Bannkreis des Anrufers entlassen.

Diese vier Gruppen von Mantrams beziehen sich insbesondere auf die Anrufung und Verbindung mit niederen Wesen und werden nicht oft angewendet, höchstens in seltenen Fällen von Eingeweihten und Adepten, die in der Regel nur mit Hilfe der grossen Devas und Bauherren wirken. Die Dunkle Bruderschaft wirkt mit den Kräften der Involution und beugt die unwissenden niederen Lebensformen unter ihren Willen. Das richtige Verfahren - das von der Bruderschaft des Lichts befolgt wird - besteht darin, diese involutionären [178] Gruppen und Devas niederen Grades durch deren eigene höheren Rangstufen, also durch die Scharen der aufbauenden Devas und die Devaherren, zu überwachen.

Damit komme ich zu einer anderen Gruppe von Mantrams, die im Zusammenhang mit den Devas selbst Anwendung finden.

a. Rhythmische Mantrams, die denjenigen, der sie benutzt, mit der gewünschten Devagruppe in Verbindung bringen. Diese Mantrams sind ihrer Form nach natürlich Strahlenmantrams, denn sie rufen die Devas eines bestimmten Strahls herbei. Diese Mantrams werden sich auch danach richten, ob der Betreffende selbst auf dem gleichen Strahl ist wie die angerufene Gruppe. Hier taucht die Frage auf, warum nicht zunächst schützende Mantrams verwendet werden, wie das beim Anruf von Elementalwesen der Fall war. Das ist hauptsächlich aus folgendem Grund unnötig: Mantrams, mit denen man Elementalwesen anruft, sind leichter zu entdecken und anzuwenden als Devamantrams. Die Geschichte berichtet von vielen Fällen dieser Art, und es gibt (selbst heute noch) Menschen in aller Welt, die das Geheimnis kennen, das ihnen die Verbindung mit Elementalwesen der einen oder anderen Sorte ermöglicht. Zur Zeit von Atlantis konnte das jeder tun, und wilde Völker und manche Menschen in zivilisierten Ländern kennen und üben diese Kunst auch heute noch aus. Zweitens würde es dem Durchschnittsmenschen, selbst wenn er die Mantrams wüsste, wahrscheinlich nicht gelingen, einen Deva herbeizurufen, denn dazu gehört etwas mehr als das blosse Anstimmen gewisser Worte und Laute. Dieses Etwas ist eines der Geheimnisse der Einweihung. Ein Eingeweihter oder Adept braucht keine schützenden Rituale, denn es gibt in der okkulten Welt ein Gesetz, dass nur diejenigen, deren Leben rein und deren Motive selbstlos sind, die Deva-Evolution erreichen können, wogegen es im Zusammenhang mit den elementalen Lebewesen das Gegenteil bewirkt.

b. Mantrams, die mit den herbeigerufenen Devas einen Verkehr erlauben. Die Devas verstehen keine menschliche Sprache, aber durch besondere Formeln können Impulse, Kräfte und Vibrationen ausgelöst werden, so dass das Vehikel der Sprache nicht notwendig ist. Diese Formeln machen gegenseitiges Verstehen möglich. [179]

c. Mantrams, die Devagruppen und einzelne Devas beeinflussen. Dabei möchte ich erwähnen, dass Devas in der Regel solange als Gruppen behandelt werden, bis man mit Devas sehr hohen Ranges in Berührung tritt.

d. Mantrams, welche direkt die Aufmerksamkeit eines der Devaherrscher einer Unterebene oder des mächtigen Devaherren einer Ebene erregen. Diese Mantrams sind sehr wenigen bekannt und werden nur von hohen Eingeweihten benutzt.

17. August 1920

Das Verständnis für Kräfte.

... Die heutige Spannung ist gross, und die in all die verschiedenen Zentren einströmende Kraft verursacht - sofern sie nicht gebührend reguliert wird - leicht ein Gefühl der Ermüdung, Spannung, Erregung und Ruhelosigkeit. Das Geheimnis der Regulierung, das im Nicht-Widerstehen liegt, ist wenigen bekannt; infolgedessen sind die intensiven Gefühlswallungen, die heftigen Reaktionen und die weitverbreitete Kriminalität der Jetztzeit zum grössten Teil die Folgen von missbrauchter und falsch angewandter Kraft. Das lässt sich in allen Schichten beobachten, und nur wer das Geheimnis kennt, nichts als Kraftvermittler zu sein, nur wer im geheimsten Innern still zu verharren weiss, kann die gegenwärtige Krise ohne viel Leiden und Nervenzerrüttung überstehen. Stimulierung - wie sie heute überall verbreitet ist - führt zu Leiden und entsprechen der Reaktion, und man muss sich davor ebenso hüten wie vor ihrem Gegenteil, dem Verlust an Vitalität. Das heisst aber nicht, dass man sich von der stimulierenden Kraft abschliesst, sondern man soll die Kraft empfangen, sie durch sich durchströmen lassen und nur so viel davon in sich aufnehmen, als man zu ertragen vermag. Der Überfluss geht dann als heilende Kraft in das allgemeine Sammelbecken [180] zurück. Von der wahren und okkulten Bedeutung der Naturkräfte der elektrischen Ströme im Universum und der in allen Formen latenten Hitze verstehen die exoterischen Wissenschaftler und angeblichen Okkultisten bis jetzt noch recht wenig ... nahm das Studium des Okkultismus von diesem Gesichtspunkt aus in Angriff und erhielt daher einen tiefen Einblick in das Gesetz.

Ich habe dieses Thema berührt, weil es das Rückgrat aller okkulten Lehre bildet. Wer dessen Bedeutung einigermassen erfasst und versteht, dass das Gesetz nichts anderes ist als die Anpassung der Form an einen dieser grossen Kraftströme, der wird mit diesem Wissen seinen ganzen Lebensweg erleuchten; und dann werden ihn jene Kraftströme, jene magnetischen Strömungen, jenes Lebensfluidum, jene elektrischen Strahlen (wie man sie auch nennen mag) direkt ins Herzinnere des Unbekannten hineintragen.

Die gleiche Idee von der Kraft und von den magnetischen Strömungen des Sonnensystems bestimmt auch all das, was ich über die Meditation in all ihren Zweigen gesagt habe - über besondere Einzel- und Gruppenmeditation mit oder ohne Schema; diese Kraftströmungen sind das Medium, dessen sich alle Mantrams bedienen müssen, angefangen von denen, welche die Elementalwesen betreffen bis hinauf zu den rhythmisch angestimmten grossen Worten, die den Herrscher eines Strahls anrufen, den Deva einer Ebene oder den Herrn des Sonnensystems selbst. Das Anstimmen dieser Worte, der Aufstieg durch abgestufte Formen bis zu einem gewissen Höhepunkt und das Singen von Mantrams dient nur dazu, den Anrufer in einen dieser Kraftströme einzuschalten. Dadurch entdeckt man den Weg, der die geringsten Hindernisse bietet, um ein Ziel zu erreichen, um mit irgendeiner individuellen Intelligenz in Verbindung zu treten, um irgendein involutionäres Leben zu kontrollieren und mit irgendeiner Gruppe von Devas den Kontakt aufzunehmen und mit ihr zusammenzuarbeiten. Die obige Abschweifung mag bis zu einem gewissen Grad als Zusammenfassung dessen gelten, was ich kürzlich über mantrische oder andere Formeln gesagt habe, wie sie der Schüler okkulter Meditation benutzt.

Wie man sich leicht vorstellen kann, darf nur derjenige ungefährdet wagen, Devas oder Elementalwesen anzurufen, der die Kraft besitzt, sie nachher auch weise nutzbar zu machen. Daher [181] werden die oben aufgezählten Mantrams nur denen anvertraut, die auf seiten der konstruktiven Kräfte dieses Sonnensystems stehen oder welche die zersetzenden Elemente konstruktiv beherrschen können, indem sie diese in den Strom der zersetzenden Kräfte ableiten die ihrerseits nur ein Teil des grossen Aufbauwerks sind. Sollte jemand, der diese Fähigkeit nicht besitzt, es fertig bringen, mit den Devas Verbindung aufzunehmen und sie durch den Gebrauch von Mantrams um sich zu scharen, so würde er entdecken, dass die ihnen innewohnende Kraft zerstörend auf ihn einwirken und in einem seiner Träger schwere Störungen hervorrufen würde.

Das sollte man durchdenken und dabei nicht vergessen, dass es sich dabei um Gefahren der Überstimulierung handelt, um plötzliche Zerschmetterung und um Auflösung durch Feuer oder Hitze. Sollte jemand involutionäre Lebewesen um sich scharen, so würden die Gefahren anderer Art sein oder besser gesagt, sie würden die umgekehrte Wirkung zeitigen - wie z.B. den Verlust der Lebenskraft durch Vampirismus, die Aufsaugung der Kräfte des einen oder anderen Trägers, abnormalen Einbau von Materie in einen der Körper (auf Grund der Tätigkeit solcher involutionären Lebensformen wie physischer oder emotionaler Elementalwesen) oder Tod durch Wasser, Erde oder Feuer im übertragenen und okkulten Sinn.

Ich habe hier von den Gefahren gesprochen, denen sich derjenige aussetzt, der eine von diesen beiden Gruppen in seinen magnetischen Bannkreis hereinruft, ohne die notwendigen Kenntnisse zu besitzen, die Schutz, Kontrolle und richtigen Gebrauch gewährleisten. Warum habe ich dieses Thema überhaupt angeschnitten? Weil diese magischen Formeln existieren und weil der Schüler sie kennen und gebrauchen wird, sobald er dazu reif ist und sein Werk es verlangt. Zur gegebenen Zeit werden die niederen Formeln nach und nach denen bekanntgegeben werden, welche die nötige Vorbereitung hinter sich haben und selbstlos im Dienst an der Menschheit tätig sind. Wie ich früher erwähnte, waren diese Formeln zur Zeit von Atlantis [182] bekannt. Damals verursachten sie viel Unheil, denn sie wurden von Menschen benutzt, deren Leben unrein, deren Motive selbstsüchtig und deren Absichten böse waren. Sie benutzten die elementalen Heerscharen, um an ihren Feinden dauernd Rache zu nehmen; sie riefen die niederen Devas herbei und benutzten deren Kräfte zur Förderung ihrer ehrgeizigen Pläne; sie suchten nicht, das Gesetz zu erfüllen, sondern wollten es lediglich im Interesse ihrer irdischen Machenschaften, zur Befriedigung eigener Wünsche ausnützen. Die regierende Hierarchie erachtete die Gefahr für zu gross, denn die Evolution der Menschen und der Devas war bedroht. Deshalb entzogen sie dem menschlichen Bewusstsein allmählich die Kenntnis dieser Formeln und Worte, bis die Vernunft einigermassen entwickelt und geistige Denkart Anzeichen des Erwachens zeigen würde. Auf diese Weise wurden die zwei grossen Evolutionen und die latente (aus involutionären Lebewesen zusammengesetzte) dritte Evolution voneinander getrennt. Vorübergehend wurde die ganze Vibrationsskala verlangsamt, denn der ursprüngliche Plan bezweckte eine parallele Entwicklung. Das Geheimnis dieser anscheinenden Verlangsamung der Pläne des Logos liegt verborgen in den Überresten von aktivem, kosmischem Übel, das sich in die jetzige Manifestation eingeschlichen hat - Überreste des ersten Sonnensystems, des Systems der Aktivität, das die Grundlage für das jetzige Sonnensystem der Liebe bildet. Übel ist nur der Niederschlag unvollendeten Karmas, und es hat seine Wurzel in der Unwissenheit.

Diese dreifältige Trennung der in der Evolution und Involution inbegriffenen Lebewesen dauert bis zum heutigen Tag fort. Anlässlich des Einströmens des siebten Strahls der Zeremoniellen Magie wird versuchsweise eine Annäherung der beiden Evolutionsgruppen zueinander erlaubt werden, aber noch nicht mit der Involutionsgruppe. Diese Feststellung sollte man sich einprägen. Während der nächsten fünfhundert Jahre werden die Deva- und die Menschen-Evolution einander mehr bewusst werden, und das wird ihre Zusammenarbeit erleichtern. Das Wachsen dieses Bewusstseins wird nach Methoden suchen, um in gegenseitige Verbindung zu kommen. Sobald sich ein aufrichtiges Bestreben nach solchem Verkehr zu konstruktiven Zwecken bemerkbar macht, werden unter Leitung der Meister gewisse alte Mantrams wieder in Umlauf gesetzt werden. Ihre Wirkung, Wechselwirkung und Rückwirkung wird Gegenstand [183] genauer Untersuchung und Beobachtung sein, und es steht zu hoffen, dass beide Gruppen daraus gemeinsam Nutzen ziehen werden. Die menschliche Evolution sollte den Devas Kraft, und die Deva-Evolution den Menschen Freude geben. Der Mensch sollte die Devas über objektive Gesichtspunkte unterrichten, wofür dann die Devas ihren heilenden Magnetismus auf ihn einströmen lassen. Sie sind die Treuhänder von Prana, Magnetismus und Vitalität, ebenso wie der Mensch Hüter des fünften Prinzips, des Manas, ist. Ich habe hiermit verschiedene Winke gegeben, mehr kann ich nicht tun.

Morgen werden wir die mit Feuer zusammenhängenden Formeln betrachten, die von höchst vitalem Interesse sind. Für heute genügt das Gesagte.

19. August 1920

Mantrische Formeln, die mit dem Feuer zusammenhängen.

Vielleicht ist es von Wert, wenn ich an dieser Stelle etwas über die Rolle sage, die das Feuer in der Evolution spielt, und über die verschiedenen Abteilungen unseres Sonnensystems, die mit Feuer zu tun haben. Das betone ich besonders, weil man sich in der Meditation auf das Gebiet des Feuers begibt und weil es von grundlegender Wichtigkeit ist. Die Abteilungen, in denen Feuer eine Rolle spielt, sind fünf an der Zahl. Wir wollen sie aufzählen, und ich will mich zunächst mit Feuer im Makrokosmos befassen, um dann später dessen mikrokosmische Entsprechung anzudeuten.

1. Das vitale Feuer, welches das objektive sichtbare Sonnen system belebt. Es zeigt sich beispielsweise im internen Haushalt unseres Planeten und im zentralen Feuerball, der Sonne.

2. Das mysteriöse Etwas, das von H. P. B. «Fohat» genannt wird; einige seiner Manifestationen sind die Elektrizität, gewisse Erscheinungsformen des Lichts und das magnetische Fluidum, wo immer es anzutreffen ist.

3. Das Feuer der Mentalebene.

4. Die [184] feurigen Elementalwesen, die ihrer Essenz nach Feuer selbst sind.

5. Der Lebensfunke, den wir die «göttliche Flamme» nennen, der latent in jedem Menschenwesen vorhanden ist, der unseren Sonnenlogos von allen anderen Logoi unterscheidet und der die Summe all seiner Charaktermerkmale darstellt.

«Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.»

All diese Abarten von Feuer sind praktisch nur Unterscheidungen von ein und derselben Sache; sie sind wesentlich dasselbe, obwohl sie sich in der Manifestation unterscheiden. Im Grund entstanden sie aus dem kosmischen Feuer, das auf den kosmisch-mentalen Ebenen zu finden ist. Im Mikrokosmos taucht diese fünffältige Unterscheidung wiederum auf, und wer die Entsprechung erkennt, erfährt Erleuchtung und erreicht den Zweck der Meditation. Diese fünf lassen sich wie folgt aufzählen:

1. Die Lebensfeuer, die den inneren Haushalt des menschlichen Wesens - des mikrokosmischen Systems - in voller Manifestation erhalten. Hört jenes innere Feuer zu brennen auf, so erfolgt der Tod, und das physisch-objektive System tritt in den Zustand der Verdunkelung ein. Dasselbe gilt vom Makrokosmos. Gleichwie die Sonne das Zentrum unseres Systems ist, so ist das Herz der Brennpunkt für die mikrokosmische Hitze; gleichwie die Erde von derselben Hitze belebt wird und in unserer Globenkette die grösste stoffliche Verdichtung und intensivste physische Hitze aufweist, so sind die niederen Fortpflanzungsorgane in der Mehrzahl der Fälle das sekundäre Zentrum für das innere Feuer. Die Entsprechung ist genau, voller Geheimnisse und interessant.

2. Dem Fohat entsprechen im Mikrokosmos die pranischen Strömungen, die den physischen Körper vermittels des ätherischen am Leben erhalten und magnetisieren. Die Quellen des pranischen Stromes sind unerschöpflich. Die Allgemeinheit weiss kaum etwas davon, und im richtigen Verstehen dieser Quellen [185] liegt das Geheimnis vollkommener Gesundheit. Darauf werden wir später zu sprechen kommen.

3. Die Entsprechung des Feuers der Mentalebene lässt sich leicht nachweisen, denn das Werk der Herren der Flamme, die seinerzeit den Funken des Denkvermögens entzündeten, hat sich so entwickelt und ist so gewachsen, dass man heute in allen zivilisierten Völkern das Feuer des Intellekts brennen sieht. Alle Energien werden dazu verwendet, um jenen Funken zu nähren und ihn zum höchsten Nutzen zu bringen.

4. Die Elementalwesen des Feuers lassen sich bis zu einem gewissen Grad im Mikrokosmos an den Gedankenformen erkennen, die der Mensch erschafft und belebt, sobald seine Denkkraft dazu hinreicht. Diese Gedankenformen werden von dem Menschen geschaffen der scharf denken kann, und werden durch sein Leben oder seine Fähigkeit der Erhitzung belebt; sie bestehen solange wie der Betreffende die Kraft hat, sie in dieser Weise am Leben zu halten. Die Lebensdauer von Gedankenformen ist heute noch beschränkt, denn wirkliche Denkkraft ist noch ziemlich unbekannt. Im fünften grossen Zyklus, der für diese Globenkette die Höchstentwicklung des fünften oder Denkprinzips bringt, wird diese Entsprechung besser verstanden werden. Heute ist der Zusammenhang notwendigerweise noch unklar.

5. Der in jedem Menschenwesen latente Lebensfunke, der seine Wesensgleichheit mit dem Sonnenlogos kennzeichnet.

Wir haben es also hier mit Feuer zu tun, wie es in den grösseren und in den geringeren Systemen sichtbar ist. Ich möchte an dieser Stelle den Zweck des Feuers im Mikrokosmos zusammenfassen und das zu erstrebende Ziel andeuten. Folgende drei Feuer kommen in Frage:

1. Der göttliche Lebensfunke.

2. Der Funke der Denkkraft.

3. Kundalini, die zweifache Verschmelzung von innerer Hitze und pranischer Strömung. Der Sitz dieser Kraft ist das Zentrum [186] an der Basis der Wirbelsäule und die Milz, die jene Hitze nährt.

Wenn diese drei Feuer - das der Quaterne, der Triade und des fünften Prinzips - sich vereinigen und in der angemessenen geometrischen Weise verschmelzen, dann ist jedes Zentrum genügend belebt, jede Kraft findet hinreichenden Ausdruck, alle Unlauterkeit und Schlacke ist weggebrannt, und das Ziel ist erreicht. Der Funke ist zur Flamme geworden, und die Flamme ist ein Teil des grossen logoischen Brandes, der das ganze objektive Universum belebt.

Deshalb gelangen wir zu der logischen Schlussfolgerung, dass zu diesen drei Arten von Mantrams ein weiteres hinzukommen muss, das deren Einheit und Verschmelzung bewirkt. In der Tat gibt es:

Mantrams, welche die Kundalini beeinflussen und sie in der richtigen Weise erwecken. Durch die Kraft ihrer Vibration setzen diese Mantrams die Kundalini in Umlauf durch die Zentren, im Einklang mit deren natürlicher geometrischer Progression. Eine sekundäre Abart dieser Mantrams hat mit der Milz und mit der Kontrolle der pranischen Fluide im Interesse der Gesundheit zu tun, zur allgemeinen Belebung und um auf das Feuer an der Basis der Wirbelsäule einzuwirken.

Mantrams, die auf die Materie der Mentalebene einwirken - auf eine der beiden Hauptabteilungen, die abstrakte und die konkrete -, und zwar in zweierlei Weise, indem sie erstens die Denkfähigkeit erhöhen, mentale Materie lenken und bearbeiten, und indem sie zweitens den Kausalkörper anregen und dadurch dessen Fähigkeit beschleunigen, als Bewusstseinsträger zu dienen und ihn auf die schliessliche Auflösung durch Feuer vorbereiten.

Mantrams, die den Gott im Innern rufen und die insbesondere [187] auf das Ego einwirken. Von dort aus erregen sie eine starke Vibration innerhalb der höheren Triade, was ein Niederströmen von monadischer Kraft in den Kausalkörper zur Folge hat. Alle diese Mantrams können einzeln benutzt werden, um die ihnen eigenen Resultate zu erzielen.

Es gibt sieben grosse Mantrams, je eines für jeden Strahl, die (bei Anwendung durch einen Meister oder ein Mitglied der Hierarchie) alle drei Wirkungen in sich vereinen. Sie erwecken die Kundalini, wirken auf den Kausalträger auf der Mentalebene ein und erregen eine Vibration in der Triade, wodurch sie eine Einswerdung des niederen, des höheren und des fünften Prinzips erzielen. Es ist dies ein Abglanz von dem, was beim Kommen der Herren der Flamme geschah. Das führt zur vollkommenen Vereinigung und kennzeichnet den Betreffenden von da an als einen Menschen, der die Nächstenliebe mit Hilfe eines erleuchteten Denkens in die Tat umsetzt.

Dies sind die vier wichtigsten Mantrams vom Standpunkt individueller Evolution und Entfaltung, und sie sind all denen wohlbekannt, die Schüler zur Einweihung ausbilden. Sollten diese Mantrams von jemanden, der dafür noch nicht reif ist, verfrüht entdeckt werden, so würden sie an und für sich wenig Wirkung haben, denn dieses bedarf noch der Kraft, die nur aus der Berührung mit dem Stab der Einweihung kommt. Dieser Stab bringt durch den Diamanten an seiner Spitze die drei Feuer auf dieselbe Weise in einen Brennpunkt, wie ein Brennglas auf die Sonne reagiert und dadurch einen Brand entfacht.

Ich habe hiermit eine Menge wissenswerter Mitteilungen in wenige Worte zusammengefasst. Diese Zusammenfassung hat eine besondere Bedeutung für denjenigen, der sich dem Pfad der Einweihung nähert. Das Gesagte sollte mit Sorgfalt überdacht werden, denn wer sich in der Stille seines Herzen darein vertieft, dürfte Erleuchtung erfahren, und sein inneres Feuer wird heisser erglühen.

Auch noch andere Mantrams, die mit Feuer zu tun haben, verdienen an dieser Stelle Erwähnung. Es gibt zwei Gruppen, mit denen [188] man durch bestimmte rhythmische Laute in Berührung kommt:

Die feurigen Elementalwesen und ihre verschiedenen Heerscharen im Erdinneren, auf der Erdoberfläche und in der Luft oberhalb der Erde.

Die Devas auf der Mentalebene, die ihrem eigentlichen Wesen nach die Feuerdevas sind.

Über die Mantrams, welche die Elementalwesen des Feuers betreffen, lässt sich nichts sagen oder mitteilen. Sie sind in vieler Beziehung die gefährlichsten und mächtigsten der Elementalwesen, die im Haushalt der Erde schaffen. Zunächst einmal übertreffen sie alle anderen Elementalwesen bei weitem an Zahl und sind auf jeder Ebene, von der höchsten bis zur niedrigsten, anzutreffen. Die Elementalwesen des Wassers oder der Erde befinden sich nur in gewissen Gegenden oder Sphären des Sonnensystems, während die Elementalwesen, die ihnen zahlenmässig am nächsten kommen, die der Luft sind.

In Atlantis waren die Mantrams, mit denen sie angerufen, kontrolliert und entlassen werden, allgemein im Gebrauch. Die dadurch heraufbeschworenen Gefahren und die durch sinn- und wahllosen Missbrauch der Elementarwesen verursachte Bedrohung des Landes störte das genaue Funktionieren der Logoischen Pläne dermassen und erregte das Missfallen der Lenker der Rasse so sehr, dass die Kenntnis dieser Mantrams entzogen wurde. Die atlantische Stammrasse fand ihr Ende durch Wasserkatastrophen, Fluten und Überschwemmungen; wenn man bedenkt, dass Wasser der natürliche Feind des Feuers ist und dass diese beiden Elementargruppen auf dieser Entwicklungsstufe keinen Berührungspunkt der Einswerdung haben, dann erhält man einen interessanten Aufschluss über die atlantischen Sintfluten.

Mantrams, welche die Feuerdevas anrufen, werden geheimgehalten, nicht nur wegen der damit verbundenen Gefahren, sondern auch wegen der zeitlichen Störungen, die entstehen, wenn die Devas achtlos gerufen und durch mantrischen Zauber von ihrem notwendigen Beruf abgehalten werden. Unter diesen zwei Gruppen von mantrischen Formeln befinden sich viele Untergruppen, die auf verschiedene Scharen von Elementalwesen und Devas besonders wirken.

Bisher haben [189] wir sechs Gruppen von Mantrams aufgezählt, die mit Feuer zu tun haben. Es verbleiben einige weitere, die ich kurz erwähnen möchte.

Läuternde Mantrams, die ein Feuer erwecken, das reinigt und auf einer der drei niederen Ebenen brennt. Dies wird durch die Tätigkeit von Elementalwesen bewerkstelligt, die von den Feuerdevas kontrolliert werden; das geschieht unter direkter Aufsicht eines Eingeweihten oder eines Jüngers zwecks einer ganz bestimmten Läuterung. Der Zweck mag sich auf die Läuterung eines körperlichen Trägers oder auf Reinigung eines Ortes, eines Hauses oder eines Tempels beziehen.

Mantrams, die Feuer herabkommen lassen, um Talismane, Steine oder geheiligte Plätze zu magnetisieren.

Mantrams, die durch okkulte Anwendung der Flamme Heilungen zustande bringen.

Mantrams, die von einem Grossen benutzt werden, z.B.

a. Vom Manu, wenn er notwendige Manipulationen vornimmt, wodurch Kontinente verschoben und Länder überflutet werden.

b. Vom Bodhisattva, wenn er die innere Flamme in jedem Menschenwesen anfacht.

c. Vom Mahachohan bei seiner Arbeit an der Intelligenz oder dem fünften Prinzip.

All diese mantrischen Formeln gibt es und noch viele andere. ... Die erste Vorbedingung zur Erlangung dieser Mantrams besteht darin, sich die Fähigkeit zur okkulten Meditation zu erwerben; denn das Anstimmen von Worten allein führt nicht zum gewünschten Ziel, sondern die Gedankenkonzentration, die sich die Ergebnisse, die erzielt werden sollen, bildlich vorzustellen vermag. Dazu muss sich der Wille hinzugesellen, der dafür bürgt, dass derjenige, welcher die Laute anstimmt, deren Auswirkung auch voll beherrscht. Diese mantrischen Formeln sind gefährlich und zwecklos, wenn nicht das konzentrierte mentale Gleichgewicht eines Menschen hinzukommt, das die Macht besitzt, sie zu kontrollieren und zu beleben.

21. August 1920

Damit kommen wir zum letzten Kapitel unseres sechsten Briefes.

Gemeinsamer Gebrauch von Formeln.

Im Interesse [190] der Klarheit schlage ich vor, dieses Thema in drei Hauptteile zu gruppieren, die wir wie folgt nennen wollen:

1. Gemeinsamer Gebrauch des Tons in einer Meditationsformel.

2. Gemeinsamer Gebrauch von Rhythmus in der Meditation.

3. Besondere Gelegenheiten, bei denen diese Formeln angewandt werden.

... Wir haben in dieser Briefserie die Einzelmeditation ziemlich erschöpfend behandelt und das Thema von vielen und verschiedenen Gesichtswinkeln aus betrachtet. Bei der Behandlung dieses Gegenstandes wurde immer nur so viel mitgeteilt als nötig ist, um das Interesse des Schülers zu wecken und ihn zu grösseren Anstrengungen, zu eingehenderem Studium und vertiefter Forschung anzuspornen. Nur was vom inneren Bewusstsein als Erfahrungstatsache erfasst und verstanden wird, ist auf dem harten Pfad okkulter Entwicklung von irgendwelchem Nutzen. Theorien und gedankliche Begriffe nützen nichts. Sie erhöhen lediglich das Mass der Verantwortung. Nur wenn diese Theorien auf die Probe gestellt und demzufolge als Tatsachen in der Natur erkannt werden, und nur wenn gedankliche Begriffe als praktische Erfahrungen auf der physischen Ebene bewiesen werden, kann der Schüler in der Lage sein, anderen Suchern den Weg zu weisen und denen, die nach ihm kommen, eine helfende Hand zu reichen. Zu sagen: «wie ich höre», mag nützlich und ermutigend wirken; «ich glaube» dürfte als zusätzliche Vergewisserung gelten; was aber jetzt in einer der dunkelsten Stunden des Kali Yuga vonnöten ist, das ist ein triumphierendes «ich weiss». Wissende gibt es bis jetzt nur wenige. Trotzdem ist es durchaus möglich, zu wissen; dazu gehört nur Fleiss, Aufrichtigkeit und die Fähigkeit des Schülers, auf dem Pfad trotz Leiden auszuharren.

Nachdem wir somit [191] eine ungefähre Vorstellung von den in der Einzelmeditation zu erzielenden Resultaten und anzuwendenden Methoden gewonnen haben und auch etwas auf den Einzelgebrauch von Formeln eingegangen sind, können wir jetzt zur Betrachtung des Themas vom Standpunkt der Gruppe übergehen.

Von besonderer Wichtigkeit ist dabei die Feststellung, dass der gemeinsame Gebrauch von Formeln allgemein beliebt und sehr wirksam ist, dass er aber auch sehr gefährlich sein kann. Die gemeinsame Anbetung der Gottheit und die einstimmige Vollziehung religiöser Riten gehört so sehr zum öffentlichen Leben aller Völker, dass ihr ursprünglicher Zweck und die erzielten Ergebnisse dabei übersehen werden. Jede Religion - die der Christen, Buddhisten Hindus, Mohammedaner bis hinunter zur verzerrtesten Götzenanbetung der rückständigsten Rasse - betont den Wert und die Wirksamkeit eines vereinten Versuches, mit dem Göttlichen in Berührung zu treten. Die Wirkungen bleiben nicht aus und erstrecken sich über ein weites Gebiet, von der Stille und dem Gefühl des Friedens, das über dem Teilnehmer an den christlichen Mysterien ruht, bis zur Raserei und zum wirbelnden Tanz des wildesten Derwisch oder des primitivsten Zulu. Der Unterschied liegt in der Fähigkeit des Anbeters, Kraft in sich aufzunehmen und zu halten. Dabei entscheidet sein Platz auf der Evolutionsleiter und das Mass seiner Kontrolle über Gefühle und Gedanken.

Die erste Voraussetzung, die für die gemeinsame Verwendung von Formeln in der Meditation in Betracht zu ziehen ist, besteht darin, dass diese Formeln durch den Gebrauch von Ton und Rhythmus einen Verbindungsschacht schaffen müssen zwischen den Teilnehmern und den Intelligenzen oder Mächten, denen sie sich zu nähern suchen. Durch diesen Schacht, der von der physischen zur emotionellen Ebene oder noch höher zu einer der beiden mentalen Ebenen hindurchdringt, können die Intelligenzen oder Mächte das Licht der Erleuchtung oder Kräfte irgendeiner Art auf diejenigen einströmen lassen, die sich ihnen auf solche Weise nähern. Der Schacht bildet die Stromrinne, durch die ein Kontakt ermöglicht wird. Der Gesamtvorgang ist rein wissenschaftlich und gründet sich [192] auf das Gesetz der Schwingungen und der Dynamik. Er hängt von der Fähigkeit ab, auf Grund okkulten Wissens ein vollkommenes Vakuum zu schaffen. Die okkulte Feststellung, dass sich die Natur vor einem Vakuum scheut, trifft durchaus zu. Wenn durch korrektes Anstimmen bestimmter Töne solch ein Vakuum oder leerer Schacht zwischen dem Höheren und dem Niederen gebildet wird, dann strömt die Kraft oder Macht fohatischer Energie in irgendeiner Manifestationsform nach unvermeidlichem Gesetz durch diesen Schacht ein und erreicht durch ihn ihr Ziel.

Der Missbrauch dieses Wissens ist die Grundlage für vieles von dem, was wir als Schwarze Kunst oder böse Magie bezeichnen. Durch Invokation und Formeln gelangen die Dunklen Brüder (oder diejenigen, die mit dem herumpfuschen, was wir in unserer Unwissenheit die Kräfte des Bösen nennen) an Kräfte, die von dunklen Intelligenzen an hoher Stelle herrühren. Dadurch verursachen sie Geschehnisse auf der physischen Ebene, die ihren Ursprung in den dunklen, mysteriösen Gewölben kosmischen Übels haben, die sich innerhalb unseres Sonnensystems befinden. In gleicher Weise ist es möglich, die noch grösseren Kraftquellen des Lichtes und des Guten anzuschlagen und sie zugunsten der Evolution zu verwenden.

Gemeinsamer Gebrauch von Lauten in Meditationsformeln.

Damit kommen wir zu der besonderen Rolle, welche die Laute im Zusammenhang mit unserem Thema spielen. Bei der Besprechung des Heiligen Wortes und seiner Anwendung stellten wir fest, dass der Ton eine dreifache Wirkung hat: eine zerstörende, eine aufbauende und eine persönliche - wenn ich so sagen darf -, oder dass er direkt in belebendem Sinn auf die Zentren des Körpers einwirkt. Diese drei Wirkungen lassen sich beim gemeinschaftlichen Gebrauch eines jeden Lautes und durch eine grössere Gruppe von Menschen beobachten. Im Interesse der Klarheit liesse sich ausserdem noch eine vierte Wirkung erwähnen, nämlich die Erschaffung eines Schachtes [193] oder Trichters. Diese vierte Wirkung ist in Wirklichkeit bloss eine Synthese der drei anderen, denn die Schaffung eines Verbindungsschachtes bedingt eine Anpassung oder Umstellung der Materie, aus welcher sich die drei niederen Ebenen zusammensetzen. Diese Anpassung besteht vor allem in der Zerstörung jener Materie, die im Weg steht, und sodann im Aufbau eines zweckdienlichen Schachtes. Dabei wirken die Zentren in ganz bestimmter Weise mit. Letzteres ist von grundlegender Bedeutung und birgt das Geheimnis, wie ein Ton zur vollsten Wirkungskraft gebracht werden kann. Das erfolgt dadurch, dass der Ton durch Vermittlung eines der Hauptzentren in mentaler Materie ausgesandt wird. Eine Gruppe von Personen, welche die Kraft besitzt, auf mentalem Niveau zu wirken und zu gleicher Zeit eines der Hauptzentren (entweder lediglich das Kopfzentrum oder eines der anderen Hauptzentren in Verbindung mit dem Kopfzentrum) zu benutzen, kann Wirkungen hervorrufen, die von unglaublicher Durchschlagskraft sind. Die Menschenrasse darf von Glück sagen, dass noch keine Gruppe diese Macht hat. Erst wenn alle sich einig sind in der Reinheit der Motive und im selbstlosen Streben zum Wohl jedes Einzelnen, wird es dieser Kraft erlaubt sein, wieder zum Gemeingut der Menschen zu werden. Bis jetzt ist es praktisch noch unmöglich, eine hinreichende Anzahl von Menschen zu versammeln, die sich auf derselben Evolutionsstufe, auf der gleichen Sprosse der Leiter befinden, in denen das gleiche Zentrum aktiv ist und die auf die gleiche Strahlen-Schwingung reagieren, um dann gemeinsam die gleiche Note oder das gleiche Mantram anzustimmen. Sie müssen ausserdem von reiner Liebe bewegt sein und mit Verständnis an der geistigen Erhebung aller mitarbeiten.

Die Macht der Hierarchie beruht zum Teil darauf, dass sie eben gerade hierzu fähig ist. In dem Mass, in dem die Evolution fortschreitet und dieses Thema besser verstanden wird, werden auch die Meditationsgruppen einen anderen Charakter annehmen; sie werden sich nicht mehr, wie heute, lediglich aus Aspiranten zusammensetzen, die persönliche Erleuchtung suchen, sondern aus Mitarbeitern, die gemeinsam und mit vollem Verständnis auf konstruktive Ziele hinarbeiten. In der christlichen Bibel finden sich die Überreste einer Sage, die uns aus den Tagen von Atlantis überliefert wurde. Damals war die Anwendungsweise von Lauten auf der physischen [194] und der emotionellen Ebene bekannt und allgemein im Gebrauch, und zwar in den meisten Fällen zu egoistischen Zwecken. Wir lesen da, dass nach einer bestimmten Anzahl von Trompetenstössen, die in gewissem Rhythmus um die Wälle von Jericho herum ertönten, jene Wälle zusammenstürzten. Das war durch das okkulte Wissen der Führer des Volkes möglich, die - auf Grund ihrer Vertrautheit mit der Schallwissenschaft und ihres Studiums der zerstörenden und der schöpferischen Wirkungen des Schalls - den genauen Augenblick kannten, in dem sie diese Wissenschaft wirkungsvoll anwenden konnten.

Diese Laute können in drei Gruppen zusammengefasst werden:

Gemeinsames Anstimmen des Heiligen Wortes.

Es ist dies eine der gebräuchlichsten Methoden und der direkteste Weg, um für die Kraftübermittlung einen Trichter zu schaffen. Wenn es im Fall eines einzelnen so wirksam ist, wie das immer wieder dargetan wurde, so liegt es auf der Hand, dass ein vereintes Anstimmen des Heiligen Wortes ungeheuer wirksam und unter Umständen sogar gefährlich sein muss. Der Verlust seiner Anwendungsweise ist es, was die Wirksamkeit aller gegenwärtigen exoterischen Glaubensrichtungen behindert und eingeschränkt hat; aber dieser Verlust wurde absichtlich verursacht, um die menschliche Hierarchie auf dem niedrigen Niveau ihrer Evolution vor Gefahren zu schützen. Wenn der gemeinsame Gebrauch des Wortes wieder einmal eingeführt ist, und wenn menschliche Gemeinden es korrekt und in der richtigen Tonlage und im richtigen Takt oder Rhythmus anstimmen können, dann wird das Niederströmen höherer Kraft (deren Qualität vom Ton und der Tonart abhängt) so wirkungsvoll sein, dass die resultierende Belebung des Mikrokosmos die Umgebung und das umliegende Land beeinflussen wird. Die Belebung wird sich dementsprechend in allen Naturreichen bemerkbar machen, denn das menschliche Reich ist ein Bindeglied zwischen dem Höheren und dem Niederen und bildet im Verein mit dem Devareich einen Treffpunkt für die Kräfte des Lebens.

Die Wirkungen auf die verschiedenen Zentren werden sich ganz [195] deutlich auf der einen oder anderen Ebene der drei Welten fühlbar machen. Das möchte ich eingehender beleuchten, denn Klarheit ist erwünscht. Ich muss aber davor warnen, der hier aufgeführten Reihenfolge eine Bedeutung beizumessen. Für genauere Informationen über dieses Thema ist die Zeit noch nicht reif.