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Brief 9 - Künftige Meditationsschulen - Teil 1

Brief 9

Künftige Meditationsschulen

1. Die eine Grundschule.

2. Ihre nationalen Unterabteilungen.

3. Lage, Personal und Gebäude der Schule.

4. Lehrstufen und Klassen.
 

Brief 9

Künftige Meditationsschulen

26. September 1920

In unseren Briefen über okkulte Meditation kommen wir heute zu einem weiteren Abschnitt, der mit den «Künftigen Meditationsschulen» zu tun hat. In diesem Brief werde ich anzudeuten versuchen, wie die in früheren Briefen besprochene Schulung und Entwicklung einmal angewandt werden wird, und dabei werde ich einige Voraussagen in bezug darauf machen, was eines Tages möglich sein und tatsächlich bestehen wird und nicht, was etwa heute schon irgendwie erreichbar ist. Man muss immer hohe Ideale haben, und stets ist das menschliche Denken den fernen Zielen voraus. Wenn ich hier also eine scheinbar visionäre Unmöglichkeit andeute, so will ich lediglich der Menschenrasse solch ein Ziel vor Augen halten und ihr ein erstrebenswertes Ziel aufzeigen, das grösster Anstrengungen wert ist.

Einleitende Bemerkungen.

Ehe wir fortfahren, wollen wir einmal gewisse Grunderfordernisse für die heutige Zeit festlegen, um sozusagen den Weg für künftiges Handeln zu ebnen.

Der Wert der Meditation wird heute überall anerkannt. Inserate von Schulen, die Konzentration sowie Methoden mentaler Entwicklung lehren, sind heute ganz allgemein in den Tageszeitungen zu finden.

Das Verständnis für wahre Meditation ist aber bis jetzt noch gering. Konzentration ist lediglich die Grundlage, auf der sich das Werk der Zukunft aufbauen muss.

Der geplante Aufbau ist heute noch unmöglich, und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen:

a. Wegen der [298] dem heutigen Menschen anhaftenden Unfähigkeit, die Kausalebene und das Bewusstsein der Kausalebene zu erreichen.

b. Weil noch kein Meister persönlich zugegen ist, der die wahre wissenschaftliche Entwicklung zu lehren in der Lage wäre, die das Ziel wahrer Meditation ist.

Die Unruhe der heutigen Weltlage verhindert an sich die allgemeine Aufnahmefähigkeit für eine Schulung und für die wissenschaftliche Entfaltung der Träger.

Diese Feststellungen werden hier als Ausgangspunkt unserer Betrachtungen gemacht. Dass hie und da einzelne Menschen das Ziel erreichen, dass einige den sinnvoll geordneten Aufbau der okkulten Meditation meistern und den erwünschten Fortschritt machen, ist unleugbar; aber es sind ihrer nur wenige, und ihre Zahl ist verschwindend klein im Vergleich zur grossen Masse der Menschen, die sich zur gleichen Zeit in Inkarnation befinden. Ihr Anrecht auf Erfolg beruht auf einer lebenslangen Anstrengung und darauf, dass sie schon in vergangenen Leben den Pfad betraten oder sich der Pforte der Einweihung näherten. Aber selbst der intelligente Durchschnittsmensch unserer Tage - wie z.B. das Produkt westlicher Zivilisation - ist noch lange nicht reif für eine okkulte Schulung. Es sind heute Experimente im Gang, von denen die davon Betroffenen oft selbst nichts wissen, auf Grund derer man feststellen will, wie schnell sich ein Mensch durch vermehrte Lebenserfahrungen und durch eine allgemeine Beschleunigung seiner Entwicklung dahin bringen lässt, dass er ungefährdet einer weiteren Schulung unterworfen werden könnte. In vielen zivilisierten Ländern stehen Menschen unter Beobachtung, und es wird eine Methode besonderer Anregung und erhöhter Spannung angewandt, die den Grossen selbst eine Unmenge von Informationen verschaffen soll, die ihnen bei ihren künftigen Bemühungen um die Menschenrasse als Richtschnur dienen könnten. Im besonderen befasst man sich mit Menschen in Amerika, Australien, Indien, Russland, Schottland und Griechenland. Einige wenige in Belgien, Schweden und Österreich stehen ebenfalls unter Beobachtung, und wenn sie in der erhoften Weise [299] reagieren, so werden sie die Kerngruppe für eine weitere Ausdehnung bilden.

Künftige Meditationsschulen

Dieses Thema liesse sich, wie wir das früher getan haben, wiederum in verschiedene Abschnitte zerlegen:

1. Die eine Grundschule.

2. Deren nationale Unterabteilungen.

3. Lage, Personal und Gebäude der Schule.

4. Lehrstufen und Klassen.

An dieser Stelle möchte ich mit Nachdruck die Tatsache betonen, dass all das, was ich jetzt mitteile, Teil eines versuchsweisen Planes ist, der den Zweck hat, die Evolution des höheren Denkens zu beschleunigen und die Körper der Menschen durch die Kraft des Gottes im Innern unter Kontrolle zu bringen. Dieser Plan ist angesichts der schreienden Not einer Welt entworfen worden, in der die mentale Ausrüstung der Menschen im Vergleich zum emotionalen Gleichgewicht und zur physischen Ausrüstung ungleich stärker zunimmt. Der schnelle Fortschritt des Wissens, die Verbreitung eines Erziehungssystems, das die Früchte vieler Denker selbst den ganz Unbemittelten erreichbar macht, die Fähigkeit aller, zu lesen und zu schreiben, wie z.B. in Amerika oder unter den angelsächsischen Rassen, sind die Ursachen dafür, dass die Grossen einem wirklichen (fast möchte ich sagen unerwarteten) Problem gegenüberstehen.

Wenn das emotionale Gleichgewicht und eine gesunde Körperverfassung mit der mentalen Entwicklung Schritt hält, dann ist dies das Ziel für alle. Jetzt aber haben wir es mit einer mentalen Entwicklung zu tun, deren Seitenstück ein unsteter astraler und ein schwacher, unterernährter und schlecht entwickelter physischer Körper ist. Die Folge ist Unordnung, Mangel an Gleichgewicht, Verschleierung der Vision und viel unnötiges Wortgefecht. Das niedere Denken, das ein Mittel zum Zweck und eine praktische Gebrauchswaffe sein sollte, macht anstatt dessen alle Anstalten, zum Herrscher [300] und Tyrannen zu werden, der das freie Spiel der Intuition verhindert und das abstrakte Denken ausschliesst.

Deshalb beabsichtigen die Meister, wenn sich das irgendwie bewerkstelligen lässt, eine Bewegung in Gang zu bringen, durch welche die Menschen selber sich die Überwachung des niederen Denkens zur Aufgabe machen. In diesem Sinn planen sie, (A. A. B.) den einströmenden Strahl des Zeremoniengesetzes oder der Organisation und die mit dem Kommen des Grossen Herrn zusammenfallende oder darauf folgende Periode dazu zu benutzen, diese Schulen (zunächst unauffällig und in kleinem Umfang) zu gründen und folgende vier Grundtatsachen dem Bewusstsein aller Menschen nahezubringen:

a. Die Entwicklungsgeschichte des Menschen vom Standpunkt des Denkens.

b. Die siebenfältige Konstitution des Makrokosmos und des Mikrokosmos.

c. Die Gesetze, die das Dasein des Menschen bestimmen.

d. Die Methode okkulter Entwicklung.

Ein Anfang ist bereits gemacht ... durch die verschiedenen schon bestehenden Schulen. ... Sie alle sind das Anfangsstadium des Plans. Wenn sie einmal fest gegründet sind und reibungslos und unter Anerkennung der Öffentlichkeit funktionieren, wenn sie - mit Betonung des Subjektiven - das menschliche Dasein bis zu einem gewissen Grad mitbestimmen, wenn sie Gelehrte und Arbeiter, Politiker, Wissenschaftler und hervorragende Erzieher hervorbringen, die der Umwelt das Gepräge geben, dann kommt vielleicht die Zeit, um die wahre okkulte Schule auch in der exoterischen Art zu begründen. Damit meine ich, dass, wenn die früheren Schulen und höheren Bildungsanstalten ihre Aufgabe befriedigend erfüllen, sie bis dahin der Welt der Menschen bewiesen haben werden, dass die wahre Realität im Subjektiven liegt und dass das Niedere nur die Vorstufe zum Höheren ist. Wenn man diese subjektive Realität einmal allgemein anerkennt, dann wird die Gründung einer Reihe von inneren Schulen möglich sein, ... die öffentliche Anerkennung finden. Dadurch wird sich jedoch nie die Notwendigkeit [301] erübrigen, eine esoterische oder geheime Abteilung aufrecht zu erhalten, denn stets wird es gewisse Wahrheiten und Tatsachen geben, deren Bedeutung für den Uneingeweihten gefährlich wären; ich will lediglich darauf hinweisen, dass man die Mysterien einmal als Tatsachen mit einem universalen Zweck und Ziel allgemein anerkennen wird. Die Vorbereitung und Einführung wird Sache von Schulen sein, die es sich zur Aufgabe machen, Neulinge unter sachkundiger Leitung für Mysterien reif zu machen.

Solche Schulen bestanden schon früher, und wenn das Rad der Zeit wieder eine Runde beendet hat, werden sie wieder in Erscheinung treten.

Wann das sein wird? Das hängt von der Menschheit selbst ab und von all denen, die mit gläubigem Sehnen an den Anfängen des Planes mitarbeiten.

H. P. B. legte den Grundstein zur ersten Schule in diesem gegenwärtigen kleineren Zyklus (der jedoch als Produkt der fünften Stammrasse, in der das fünfte Prinzip zur Blüte reift, ein relativ bedeutender ist). Dies ist der Schlussstein. Durch die Gründung der verschiedenen Schulen nimmt, wie gesagt, das Werk seinen Fortgang, und die mentale Wissenschaft spielt dabei auch eine Rolle. Das Werk wird in der erwünschten Weise fortschreiten, wenn jeder einzelne, der jetzt eine okkulte Schulung durchmacht, mit höchster Anspannung und aller Kraft an den unmittelbaren Aufgaben mithilft. Wenn bis zum Erscheinen des Grossen Herrn und seiner Meister alles getan wurde, was nur möglich war, dann wird das Werk einen weiteren Antrieb erfahren und sich allmählich ausdehnen und wachsen, bis es zu einer Macht in der Welt wird. Dann kommt die Zeit für die okkulten Schulen, welche die Menschen endgültig auf die Einweihung vorbereiten.

27. September 1920

Heute müssen wir uns mit dem ersten Punkt befassen und damit die rechte Grundlage schaffen, denn nur dann kann der Aufbau den Anforderungen entsprechen.

[302]

1. Die eine Grundschule

Es ist demnach sehr wichtig, die Tatsache zu betonen, dass die Grundschule des Okkultismus, ganz gleich welche Schüler daraus hervorgehen, ihre Wurzel in Shamballa, dem heiligen Zentrum des Planeten, haben muss. Dort gibt es, direkt unter den Augen des Einen Einweihers selbst, der - was nur wenig bekannt ist - der höchste Ausdruck des Lehrstrahls auf Erden ist, so etwas wie ein Zentralamt für das erzieherische und disziplinierte Schulungswerk der Hierarchie. Dort befindet sich der Chohan, der für die verschiedenen Wirkungsbereiche und Bestrebungen direkt verantwortlich ist und dem solche Meister, die Schüler annehmen sowie die Häupter der verschiedenen okkulten Schulen direkt unterstehen. Alles geschieht nach Gesetz und Ordnung.

In diesem Zusammenhang muss betont werden, dass die Bruderschaft des Lichts ausser den himalayischen Meistern auch noch weitere Vertreter an anderen Orten hat, die sich unter geeigneter und angemessener Leitung mit besonderen Aufgaben befassen. Allzugern denken die Theosophen, dass sie allein die Treuhänder der Weisheitsreligion sind. Das entspricht nicht der Tatsache. Im gegenwärtigen Augenblick ist die Himalayische Bruderschaft (zwecks Entwicklung und Förderung der fünften Zweigrasse) die Hauptquelle der Anstrengungen der Macht und des Lichts. Aber gleichzeitig nimmt das Werk an anderen Rassen seinen Fortgang, und zahlreiche andere Projekte, die alle vom Zentralamt in Shamballa ausgehen, laufen parallel mit dem himalayischen Werk. Darüber muss man sich ganz klar sein, denn das ist wichtig. Die Himalayische Schule oder Loge ist diejenige, die sich in der Hauptsache mit dem Abendland befasst; sie ist ohne jede Ausnahme die einzige Schule, die das Werk und die Arbeitsleistung der okkulten Schüler im Westen kontrollieren soll. Sie verträgt keine Rivalen und duldet auch nicht eine gleichzeitige Beeinflussung ihrer Schüler, nicht etwa aus Rücksicht auf ihre eigenen Lehrer, sondern um die Sicherheit ihrer Schüler zu gewährleisten. Gefahr lauert auf dem Pfad des okkulten Schülers, und die Himalayischen Adepten wissen zur Genüge, [303] wie sie ihre Schüler schützen sollen, vorausgesetzt, dass diese innerhalb der Peripherie ihrer vereinten Auras bleiben und nicht zu anderen Schulen abwandern. Alle wahren okkulten Schulen verlangen das von ihren Schülern, und alle wahren Meister erwarten, dass sich ihre Schüler von anderweitigem okkultem Unterricht in der Zeit fernhalten, während der sie Unterricht von ihnen empfangen. Sie sagen nicht: «Unsere Methode ist die einzig richtige und wahre Methode.» Sie sagen: «Sofern jemand von uns unterrichtet wird, dann handelt er weise und vermeidet Gefahr, wenn er von okkultem Unterricht in einer anderen Schule und unter einem anderen Meister Abstand nimmt.» Sollte indes ein Schüler das tun wollen, so steht es ihm vollkommen frei, andere Schulen und Lehrer aufzusuchen, aber er muss vorher seine Beziehung zur alten abbrechen.

Die eine Grundschule lässt sich an bestimmten, hervorragenden Merkmalen erkennen: Am grundlegenden Charakter der in folgenden verkörperten und von ihr gelehrten Wahrheiten:

a. Die Einheit allen Lebens.

b. Die Entwicklungsstufen, die sich am Menschen und am stufenweisen Lehrstoff beobachten lassen, die den Menschen von einer Bewusstseinserweiterung zur anderen führen, bis er das erreicht hat, was wir die Vollendung nennen.

c. Die Beziehung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos und ihre siebenfache Anwendung.

d. Die Methode dieser Entwicklung und der Platz des Mikrokosmos innerhalb des Makrokosmos, wie dies aus dem Studium der regelmässigen Wiederkehr aller Manifestation und aus dem Grundgesetz von Ursache und Wirkung hervorgeht.

e. An der Betonung von Charakterfestigung und geistiger Entfaltung als Grundlage für die Entwicklung der dem Mikrokosmos [304] innewohnenden Fähigkeiten.

f. An der Anforderung, die an alle zugehörigen Schüler ohne Ausnahme gestellt wird, dass das Leben innerer Entfaltung und Entwicklung im äusseren Leben des Dienens ein Gegenstück haben muss.

g. An den stufenweisen Ausdehnungen des Bewusstseins, die aus der gebotenen Schulung resultieren; sie führen einen Menschen Schritt für Schritt hinan, bis er mit seinem höheren Selbst Fühlung nimmt, mit seinem Meister, seiner egoischen Gruppe, dem Ersten Einweihenden, dem Einen Höchsten Einweiher, bis er schliesslich mit dem Herrn seines Strahls in Berührung kommt und ins Herz seines «Vaters im Himmel» eingeht.

Dies sind die hervorragenden Merkmale, welche die eine wahre Grundschule kennzeichnen.

Diese Grundschule hat drei Haupt-Zweigschulen und eine, die im Werden ist; zusammen machen sie die vier Zweigschulen dieser vierten Runde aus. Es handelt sich um:

1. Die Transhimalaja-Zweigschule

2. Die Südindische Zweigschule

beide für die arische Rasse.

3. Eine Zweigschule, die an der vierten Stammrasse arbeitet: zwei Adepten der vierten Stammrasse sind ihre Leiter.

4. Eine im Aufbau befindliche Zweigschule, die ihren Hauptsitz im Westen in einem noch nicht bekanntgegebenen Ort haben wird. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Unterrichtung derjenigen, die mit der kommenden sechsten Stammrasse in Verbindung stehen.

Diese Zweigschulen werden eng miteinander verbunden sein und engste Zusammenarbeit pflegen, da ihr gemeinsamer Brennpunkt und Leiter der Chohan in Shamballa ist. Die Leiter jeder der vier Zweigschulen treten häufig miteinander in Verbindung und bilden [305] sozusagen die Fakultät einer riesigen Universität, deren Hauptanstalten diese vier Schulen sind. All das bezweckt, die Evolution der Menschenrasse zu fördern und alle Menschen so weit zu bringen, bis sie vor dem Einen Einweihenden stehen. Die angewandten Methoden sind im Grund dieselben, wenn sie auch im einzelnen abweichen, weil Rasseneigentümlichkeiten in Betracht gezogen werden müssen und weil sich bestimmte Schulen hauptsächlich mit diesem, und andere wieder mit einem anderen Strahl befassen.

Die Transhimalaja-Schule hat ausser den dem Leser bekannte Adepten noch andere, die ihm nicht bekannt sind.

Die südindische Schule hat eine Sonderaufgabe und arbeitet an der Deva-Evolution sowie an der zweiten und dritten Zweigrasse der Arischen Stammrasse.

Die Himalayische Schule arbeitet an der ersten, vierten und fünften Zweigrasse.

Die Zweigschule der vierten Stammrasse wirkt unter der Leitung des Manu dieser Rasse und seines Bruders vom Lehrstrahl; ihr Hauptsitz ist in China.

Der Meister R. und einer der englischen Meister befassen sich mit der schrittweisen Gründung der vierten Zweigschule, wobei ihnen der Meister Hilarion hilft. Diese Mitteilungen sollten durchdacht werden, denn sie sind ihrer Bedeutung nach äusserst wichtig.

Morgen werden wir uns mit der Zukunft befassen. Heute habe ich nur Tatsachen erwähnt, die sich schon jetzt manifestieren.

28. September 1920

Heute kommen wir zum zweiten Punkt unserer Betrachtungen, in deren Verlauf wir uns auf das Gebiet der Prophezeiungen begeben werden. Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass das, was für die Zukunft vorausgesetzt wird, sich im einzelnen nicht immer in der vorgesehenen Art und Weise entwickeln mag. Ich versuche lediglich, dem Leser die allgemeinen Umrisse des Gesamtplanes [306] darzulegen. Dessen zukünftige Gestaltung hängt von der Intuition oder dem hohen Begriffsvermögen der Denker der Rasse und von der Fähigkeit der inkarnierten Jivas ab, die gebotenen Gelegenheiten wahrzunehmen und ihr Geschick zu erfüllen.

Gestern streiften wir das Thema der Grundschule und deren vier Zweige. Heute möchte ich folgendes besprechen:

2. Die nationalen Unterabteilungen der einen Schule

Ich möchte hier gleich darauf hinweisen, dass nicht jede Nation in der Welt ihre okkulte Schule haben wird. Erst wenn der Kausalkörper der nationalen Gruppe eine gewisse Schwingungshöhe erreicht, wird die Gründung und Einrichtung dieser Schulen möglich. Nur wenn das Erziehungswerk der Nation eine bestimmte Höhe erreicht hat, ist es möglich, ihre mentale Ausrüstung als Ausgangspunkt für eine weitere Ausdehnung und als Grundlage für die okkulte Schule zu benutzen. Und es ist merkwürdig, dass (mit drei Ausnahmen) nur jenen Nationen, die schon früher einmal eine Vorschule für die Mysterien besassen, für die Anfangsstadien wieder eine nationale Schule erlaubt wird. Die Ausnahmen sind:

1. Grossbritannien

2. Kanada und die Vereinigten Staaten

3. Australien

Und selbst diese Ausnahmen könnte man als eine einzige ansehen, nämlich im Fall von Australien, denn die anderen beiden hatten zur Zeit von Atlantis ihre okkulten Gründungen, als sie noch ein Teil des früheren Kontinents waren. Das Rad der Zeit bringt sogar Landteile zur Wiedergeburt; sie gehen in Pralaya (Auflösung) über und treten wieder in Erscheinung, wobei sie die Saat mitbringen, die wieder zu ähnlichen Schwingungen führt, ähnliche Ausdrucksarten und ähnliche Formen ins Leben ruft.

Später, wenn die okkulten Schulen einmal gegründet sind, wird man feststellen, dass sie sich an Orten befinden, wo noch etwas [307] von dem alten Magnetismus hängengeblieben ist und wo in einigen Fällen gewisse alte Talismane von der Bruderschaft für diesen besonderen Zweck in Verwahrung gehalten wurden.

Zweigschulen, die einer der vier Zentralabteilungen der einen okkulten Lehranstalt angeschlossen sind, werden sich in folgenden Ländern befinden:

1. Ägypten. Es wird dies eine von den Schulen sein, die erst später gegründet werden, eine tief okkulte und fortgeschrittene Schule, die in direkter Verbindung mit den inneren Graden steht. Darauf komme ich noch zu sprechen.

2. Die Vereinigten Staaten werden irgendwo im südlichen Teil des Mittelwestens eine vorbereitende Schule haben und in Kalifornien eine ausgedehnte okkulte Hochschule, die an einem später bekanntzugebenden Ort ihren Sitz haben wird. Diese Schule wird eine der ersten sein, wenn der Grosse Herr seine irdische Laufbahn beginnt; ihre Anfänge dürften während der nächsten fünf Jahre zu keimen beginnen, falls die Schüler die zu leistende Arbeit richtig begreifen.

3. Es wird eine Schule für die lateinischen Länder geben, wahrscheinlich in Italien oder Südfrankreich, was jedoch in hohem Mass von der politischen und erzieherischen Entwicklung der nächsten zehn Jahre abhängt.

4. Grossbritannien. An einer der magnetisierten Stellen, entweder in Schottland oder in Wales, wird in ziemlich naher Zukunft eine Zweigstelle für okkulte Schulung in Tätigkeit treten, die den Grund legen und das Pensum der Elementarstufen umfassen wird. Nachdem sie einige Jahre bestanden und die Wirksamkeit ihrer Schulungstätigkeit bewiesen hat und sobald einmal Irland seine inneren Probleme bereinigt hat, wird in Irland eine Schule für die fortgeschrittenen Klassen und für die endgültige Vorbereitung auf die Mysterien ins Leben gerufen werden, und zwar an einer der dortigen magnetisierten Stellen. Sie wird eindeutig eine der Schulen sein, die auf eine grössere Einweihung vorbereiten; sie wird unter Aufsicht des Bodhisattva stehen und den Schüler für die Einweihung auf dem zweiten Strahl vorbereiten. Die erste Schule in Ägypten ist für diejenigen bestimmt, die im Abendland die Einweihung auf dem ersten Strahl empfangen.

Diejenigen, deren Einweihung auf der Linie des Mahachohan [308] oder des dritten Strahls liegt, werden sie in der fortgeschrittenen Schule in Italien absolvieren. Auf diese Weise wird der Westen je ein Zentrum haben, in dem die praktische Unterweisung im Sinn der drei Annäherungslinien und die Vorbereitung auf die inneren Mysterien erfolgen kann.

5. Für die Angehörigen der nordischen und deutschen Rassen, die den Pfad suchen, wird es ausserdem eine vorbereitende Schule in Schweden geben; und wenn diese eine Zeit lang bestanden hat, mag Russland bis dahin in der Lage sein, eine höhere Schule zu haben die der Vorbereitungsschule in Schweden angeschlossen ist. In Verbindung mit der höheren Schule in Ägypten wird es eine Vorbereitungsschule in Griechenland oder in Syrien geben.

Wir haben es daher mit folgenden Schulen zu tun, die geplant sind und müssen dabei im Auge behalten, dass die Schulen, die als Vorbereitung und für Elementarstufen gedacht sind, als erste in Erscheinung treten werden; sie sind bereits in Entstehung begriffen oder sie werden während der Periode gegründet werden, die dem Kommen des Grossen Herrn unmittelbar vorausgeht. Die Gründung der anderen Schulen wird ausgesprochen eine Folgeerscheinung seines Wirkens und der Tätigkeit seiner Meister sein und wird davon abhängen, wie sie den Erfolg des anfänglichen Bemühens beurteilen.

Vorstufen                                                                                                         Hochschule

1. Griechenland oder Syrien, mit Endziel                                                   Ägypten

2. Mittelwesten der Vereinigten Staaten                                                    Kalifornien

3. Südfrankreich                                                                                             Italien

4. Schottland oder Wales                                                                              Irland

5. Schweden                                                                                                    Russland

6. Neuseeland                                                                                                 Australien

Ausserdem ist [309] eine Vorbereitungsschule für die fortgeschrittenen Egos der vierten Stammrasse geplant. Sie wird dem Manu dieser Rasse unterstehen; ihr Sitz wird in Japan und der ihres höchsten esoterischen Lehrzweiges im westlichen China gelegen sein. Sie ist also die siebente in der Gruppe der geplanten Schulen.

Es besteht noch nicht die Absicht, Zweigstellen in Südfrankreich oder in Südamerika vorzusehen. Ihr Tag ist noch nicht gekommen, aber der nächste Zyklus wird ihn bringen.

An dieser Stelle möchte ich ernstlich darauf hinweisen, dass die Schulen am Anfang klein sein und bei ihrer Gründung als zu unwichtig erscheinen werden, um eine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Den Anfang wird man mit Mitgliedern der verschiedenen okkulten Schulen machen, so z.B. mit den esoterischen Graden der Theosophischen Bewegung und anderen. ... In Grossbritannien, Amerika und Australien steht das Werk bereits in seinen Anfängen, während es in Schweden bald dazu kommen wird. Die anderen werden etwas später folgen.

Bis zu diesem Grad ist Veröffentlichung des Planes als Ansporn für alle gestattet worden, damit sie sich intensiver ihrem Studium widmen und sich in ihrer praktischen Arbeit einsetzen. Jeder einzelne hat seine Aufgabe innerhalb des Plans, und er braucht nur seine Eignung dadurch zu beweisen, dass er die notwendige Arbeit leistet. Diese Arbeit sollte in folgendem bestehen:

Im Bemühen, das Göttliche in jedem einzelnen zu erkennen. Auf diese Weise wird wahrer okkulter Gehorsam gepflegt und entwickelt, der eine wesentliche Bedingung jeder okkulten Schulung ist; und er wird nicht, wie das so oft vorkommt, in der Persönlichkeit begründet sein, sondern in jenem instinktiven Erkennen eines Meisters und auf der willigen Gefolgschaft, die auf der Erkenntnis seiner Macht, der Lauterkeit seines Lebens und seiner Ziele sowie auf der Tiefgründigkeit seines Wissens beruht.

Im Bemühen, im Sinn der Gruppe klar und durchaus selbständig zu denken, ohne dabei von Erklärungen anderer abzuhängen.

Im Bemühen, alle Körper zu läutern und zu verfeinern und sie [310] zu zuverlässigeren Dienern zu machen.

Im Bemühen, den mentalen Träger in seiner Gesamtheit auszurüsten und in ihm die Tatsachen aufzuspeichern, die als Grundlage für umfassendes Wissen dienen können.

Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, dann werden sich ungeahnte Gelegenheiten zur praktischen Verwendung eröffnen.

2. Oktober 1920

Straffe Selbstdisziplin führt schliesslich zur Vollendung. Nichts ist dem Jünger zu unbedeutend, denn nur durch straffe Anpassung der Einzelheiten seines Lebens in der niederen Welt erreicht er am Ende sein Ziel. Während er sich der Pforte nähert, wird sein Leben durchaus nicht leichter; er muss vielmehr um so angestrengter aufpassen und stets ohne Rücksicht auf die Folgen richtig handeln, wobei er sich mit jedem Träger und all seinen Bestandteilen im einzelnen abmühen und ihn meistern muss. Nur wenn der Mensch das Axiom «Erkenne dich selbst» voll erfasst hat, wird er allmählich verstehen lernen, das Gesetz zu beherrschen und die inneren Zusammenhänge des Systems vom Zentrum nach der Peripherie zu durchschauen. Kampf und Mühe, Selbstdisziplin und freudiges Dienen ohne Belohnung, Missverständnis und Kritik von seiten derer, die nach ihm kommen - das ist das Los des Jüngers. 

Damit kommen wir heute zu unserem dritten Punkt.

3. Lage, Personal und Gebäude der okkulten Schule

Hier muss ich gleich am Anfang daran erinnern, dass vieles, was sich über dieses Thema sagen liesse, ungesagt bleiben muss, weil es an der Fähigkeit des Verstehens mangelt. Ich möchte einige ungefähre Regeln festlegen und gewisse grundlegende Vorschläge machen, die vielleicht irgendwelche praktische Verwendung finden mögen. Ich kann aber keine Regel festlegen, die eingehalten werden muss. Das widerspräche dem okkulten Gesetz. Die Gründung dieser [311] okkulten Schulen mit der Zweiteilung in vorbereitende und fortgeschrittene Lehranstalten in den verschiedenen dafür bestimmten Zentren und unter einer der vier Zweigstellen der einen Grundschule des Okkultismus wird zu Beginn sehr unauffällig vor sich gehen; und diejenigen Schüler und fortgeschrittenen Egos, deren Aufgabe es ist, den Anfang zu machen, müssen aus sich selbst heraus den Ort und die Art und Weise der Zulassung herausfinden. Alles muss in der Feuerprobe des Bemühens und des Experimentes erarbeitet werden, und das bezahlte Lehrgeld wird hoch sein; aber nur was auf diese Weise erreicht wird, kann als Grundlage oder Kern für weitere Bestrebungen dienen. Fehler sind unwichtig; nur die vergänglichen Persönlichkeiten leiden darunter. Der Mangel an Vorwärtsstreben, die Unfähigkeit zu einem neuen Versuch und das Unvermögen, aus Fehlern zu lernen, wiegen aber schwer. Wenn Fehlschläge als wertvolle Lehren betrachtet werden, wenn ein Irrtum als Unheilswarnung gilt und wenn der Jünger keine Zeit mehr in eitlem Verzagen und nutzloser Selbstbezichtigung vergeudet, dann werden die beobachtenden Lehrer der Menschenrasse wissen, dass das Bestreben des Egos in seiner jeweiligen Ausdrucksform auf der niederen Ebene die gewünschten Fortschritte macht und dass der Erfolg unausbleiblich ist. Damit kommen wir zu den Einzelheiten unseres Themas, die wir in obiger Reihenfolge besprechen wollen.

Die Lage. Diese ist von grösster Bedeutung, hängt aber davon ab ob eine Vorbereitungs- oder eine höhere Schule in Frage kommt. Allgemein gesprochen (denn nationale Bedürfnisse sind sehr verschieden) wird die Vorbereitungsschule in angemessener Nähe eines Zentrums oder einer Grossstadt liegen, während die Höhere Schule abgelegener und nicht so leicht erreichbar sein wird.

Das wollen wir einen Augenblick näher untersuchen. Eines der [312] Dinge, die der Neuling grundsätzlich lernen muss, ist die Aufgabe das Zentrum in seinem Innern aufzufinden, und zwar unabhängig von den Umweltbedingungen, ja sogar trotz dieser. Er muss das Zentrum in hohem Mass gefunden haben, ehe er zu den höheren Stufen zugelassen werden und in der zweiten Schule arbeiten kann. Die Vorbereitungsschule befasst sich vor allem mit der Entwicklung des dreifältigen niederen Menschen und mit seiner Ausbildung im Dienen. Die höhere Schule bereitet definitiv auf die Einweihung vor und befasst sich mit okkulter Lehre, mit der Übermittlung kosmischer Wahrheit, mit der abstrakten Entwicklung des Schülers und mit der Betätigung auf kausalem Niveau. Das eine lässt sich am besten in der Welt der Menschen und durch Fühlungnahme mit dieser Welt erreichen; das andere verlangt notwendigerweise eine Umgebung, die verhältnismässig abgeschieden liegt und von Störungen frei ist. Wir könnten das etwa so ausdrücken: die Vorbereitungsstufen haben es mit dem Reich Gottes im Innern zu tun, während die höhere Schule diese Ausbildung dahin erweitert, dass sie das äussere Reich Gottes mit umfasst. Deshalb wird die erstere Schule inmitten der arbeitenden Menschensöhne liegen, so dass der Schüler aus dem Umgang mit ihnen und den sich daraus im Dienen und Kämpfen ergebenden Wechselwirkungen lernen mag, sich selbst zu erkennen. Die andere Schule wird für diejenigen bestimmt sein, welche diese Dinge einigermassen gemeistert haben und die bereit sind, mehr über andere Evolutionen und über den Kosmos zu lernen. Solange ein Mensch nicht in hohem Mass Meister seiner selbst ist, darf er sich zum Beispiel nicht ohne Gefahr mit der Deva- oder Engel-Evolution abgeben. In der Vorbereitungsschule lernt er diese Meisterschaft; in der höheren Schule darf ihm deshalb zugetraut werden, auch mit anderen als bloss menschlichen Bereichen in Berührung zu kommen. Das Hauptprogramm in beiden Schulen ist die Meditation aller Stufen. Warum? Weil in okkulten Schulen Informationen, klare Weisungen oder Zusammenstellungen von Tatsachen niemals ausgegeben und auch überhaupt keine exoterischen Lehrbuchmethoden angewandt werden. Das Ziel besteht lediglich darin, den Schüler so weit zu bringen, dass er selber die notwendigen Kenntnisse erlangt. Wie? Indem er durch Meditation [313] die Intuition entwickelt und indem er ein solches Mass von Denkkontrolle erreicht, dass es der Weisheit der Triade möglich ist, über die Kausalebene ins physische Gehirn einzuströmen. Deshalb wird in der Vorbereitungsschule eine Meditation betont werden, die das Denken betrifft, und dabei werden die Lehren dieses Buches Anwendung finden. Dazu gehört eine Umgebung, in der viele und verschiedenartige menschliche Berührungspunkte vorhanden sind und wo das konkrete Wissen der Menschenwelt (Musik, Bücher und Vorlesungen) leicht zugänglich ist; denn während der Vorbereitung auf eine wirkliche okkulte Ausbildung ist in erster Linie die astrale und mentale Ausrüstung des Schülers wichtig. Sobald diese den Anforderungen einigermassen entspricht und der hellsehende Leiter der Schule feststellt, dass das niedere aurische Oval die erwünschte Abrundung aufweist, dann wird der Schüler in die höhere Schule versetzt werden. Dort wird er lernen, von seinem eigenen, stabilen Zentrum aus mit dem kosmischen Zentrum in Berührung zu kommen und sein Bewusstsein von diesem Standpunkt aus zu erweitern, bis es die Peripherie des makrokosmischen Systems berührt und alles Lebendige - alles Leben im okkulten Sinn - umfasst. Dazu ist während der Ausbildungsperiode eine gewisse Abgeschlossenheit notwendig, und dafür sorgt die höhere Schule. Deshalb wird die Vorbereitungsschule in der Nähe einer Grossstadt liegen, vorzugsweise nahe am Meer oder an einem grösseren Gewässer, aber niemals innerhalb einer Stadt selbst; sie wird somit am Stadtrand der Bildungszentren und leicht erreichbar sein. Die höhere Schule wird fern von dichtbevölkerten Gegenden und vorzugsweise im Gebirge liegen, denn die Berge haben eine besondere Wirkung auf den Okkultisten; sie übertragen auf ihn etwas von Kraft und Festigkeit welche Eigenschaften für sie so bezeichnend sind und auch für den Okkultisten werden müssen. Die See oder ein der Vorbereitungsschule [314] nahegelegenes grösseres Gewässer wird den Schüler ständig daran erinnern, dass die Läuterung seine Hauptaufgabe ist, während die Berge den fortgeschrittenen Schüler mit kosmischer Kraft durchdringen und ihm den Gedanken an den Berg der Einweihung stets vergegenwärtigen werden, den bald zu erklimmen er vorhat.

Morgen werden wir den wichtigen Faktor des Personals und der Fakultät der Schule sowie die Art ihrer Gebäude besprechen.

7. Oktober 1920

Heute kommen wir im Rahmen des dritten Punktes unseres Briefes über «Künftige Meditationsschulen» zu dem Teil, der das Personal der Schule betrifft. Dazu gehören sowohl diejenigen, die überwachen als auch jene, die unter Aufsicht stehen; das Thema ist dementsprechend umfangreich. Wie ich an früherer Stelle dieses Briefes sagte, werden die Schulen, wo immer sie auch liegen mögen, in zwei Abteilungen zerfallen:

a. Eine Vorbereitungsschule für die Anfangsstufen okkulter Ausbildung, die vorzugsweise in der Nähe eines grossen Gewässers und nahe einer Hauptstadt liegen wird.

b. Eine höhere Schule für die späteren Stufen, die ausgesprochen auf die Einweihung vorbereiten und die Schüler in okkulter Lehre unterweisen wird.

Es ist daher einleuchtend, dass sowohl das Personal als auch das Lehrpensum in beiden Schulen verschieden sein wird. Wir wollen beide Arten von Schulen getrennt behandeln und einige grundlegende Anforderungen festlegen, die man sowohl von den Lehrern als auch von den Schülern erwarten muss.

Die okkulte Vorbereitungsschule. Sie wird - für die Aussenwelt - nicht viel anders erscheinen als irgendeine gewöhnliche Oberschule. Die Unterschiede werden dem weltlichen Menschen zunächst nicht erkennbar sein, obwohl sie bestehen; sie werden in der Schularbeit, für die Schüler und auf den inneren Ebenen ersichtlich werden. Folgende Grundbedingungen gelten für die Lehrer:

Der Leiter der Schule wird ein angenommener Jünger sein, es ist [315] wesentlich, dass der Meister, der hinter dem Wirken einer Schule steht, jederzeit in der Lage ist, mit dem Bewusstsein der Schule, das in diesem Jünger seinen Brennpunkt hat, in Verbindung zu treten. Dieser Leiter muss fähig sein, als Nachrichtenvermittler zwischen den Schülern und dem Meister und als Brennpunkt für seine Kraft zu dienen, die er durch die Schüler strömen lässt. Der Leiter muss nachts auf der Astralebene bewusst fungieren und das dort Erlernte ins physische Gehirn mitbringen können, denn seine Aufgabe wird u.a. darin bestehen, mit den Schülern auf der Astralebene zu arbeiten und jene zur gegebenen Zeit wegen einer besonderen Aufgabe ins Ashram des Meisters zu bringen. Auch muss er sie darin unterweisen, solcherart bewusst tätig zu sein.

Ihm werden sechs Lehrer unterstehen, von denen mindestens einer als bewusster Hellseher in der Lage sein muss, den Leiter hin sichtlich der aurischen Entwicklung der Schüler auf dem laufenden zu halten; er muss die Farbtönung und den Umfang der Träger der Schüler ermessen und mit dem Leiter zusammen an der weiteren Ausdehnung und Abstimmung dieser Träger mithelfen können. Diese Lehrer müssen sich auf dem Probepfad befinden und ernstlich bemüht sein, im Dienst irgendeines Meisters an der Evolutionsarbeit mitzuhelfen. Sie müssen und werden sorgfältig ausgewählt werden, so dass sie sich gegenseitig ergänzen und im Rahmen der Schule eine Miniatur-Hierarchie bilden, die auf der physischen Ebene und in kleinem Massstab ihr okkultes Vorbild darstellt. Da ihre hauptsächliche Aufgabe darin bestehen wird, das niedere Denkprinzip des Schülers zu entwickeln und es mit dem höheren Bewusstsein zu verknüpfen, und da ein beschleunigter Ausbau des Kausalkörpers im Brennpunkt ihres Bemühens steht, so werden es gelehrte und gebildete Menschen sein, die in den Kenntnissen der Halle des Lernens wohlunterrichtet sind und sich als Lehrer jederzeit mit den berufsmässig vorgebildeten Professoren der Weltuniversitäten messen können.

In jeder Oberschule [316] werden diesen sieben Lehrern drei Frauen zur Seite stehen, deren Auswahl sowohl von ihrer Lehrbefähigung als auch von ihrer intuitiven Entwicklung und von ihrer Fähigkeit abhängt, das Leben der Schüler durch ihre Geistigkeit und Frömmigkeit zu bereichern.

Gemeinsam werden diese zehn Lehrer die Aufgabe haben, die Schüler in den wesentlichen Grundlagen zu unterweisen und deren Studien in okkulter Lehre und Wissenschaft sowie deren Entwicklung höherer psychischer Fähigkeiten zu überwachen. Diese zehn müssen Meditation gründlich studiert haben und in der Lage sein, den Schülern die Grundlagen okkulter Meditation beizubringen, wie sie z.B. in diesem Buch gelehrt werden. Sie werden ihren Schülern okkulte Tatsachen und die Grundgesetze vermitteln, die später - in der höheren Schule - für den Einweihungskandidaten Gegenstand praktischer Übungen sein werden. Telepathische Übungen, der Gedankenaustausch auf der Kausalebene, die Erinnerung an während des Nachtschlafes geleistete Arbeit und - durch gewisse Gedankenvorgänge - an frühere Inkarnationen bilden den Lehrplan; und die Lehrer selbst müssen mit diesen Künsten voll vertraut sein.

Daraus erhellt sich, dass sich diese Lehrer der Aufgabe widmen, den dreifältigen Menschen in ganz bestimmter Weise auszubilden und sein Inneres zu entfalten.

Unter ihnen werden verschiedene andere Lehrer tätig sein, die andere Lebensbereiche des Schülers überwachen werden. Exoterische Wissenschaft wird von fachkundigen Lehrern gelehrt und praktiziert, und das niedere Denkprinzip wird so viel als möglich entwickelt werden; die anderen zehn Lehrer werden dies überwachen und dafür sorgen, dass die Entwicklung ausgeglichen ist und den Schüler für die korrekte Meditation fähig und geneigt macht.

Überdies wird man streng darauf bestehen, dass jeder einzelne Schüler praktischen Dienst in der Welt leistet. Dieses Dienerleben wird sorgfältig überwacht und protokolliert werden. Beachtenswert ist dabei, dass keinerlei Zwang ausgeübt werden wird. Der Schüler wird wissen, was man von ihm erwartet und was er tun muss, um in die höheren Schulen zu kommen; seine Personalakten [317] (in denen die Schule den Zustand seiner Träger, seinen Fortschritt und seine Fähigkeit zum Dienen verzeichnet) werden ihm selbst, aber sonst niemandem zur Einsichtnahme offenstehen. So wird er genau wissen, wo er steht, was er jetzt und was er später noch tun muss; es bleibt dann ihm überlassen, in engster Zusammenarbeit mitzuhelfen. Bei der Aufnahme von Schülern wird man gewisse Vorsichtsmassnahmen treffen, um der Notwendigkeit späterer Entlassungen wegen Unfähigkeit oder Mangel an Interesse vorzubeugen; aber darauf komme ich noch im Zusammenhang mit den Lehrstufen und Klassen zu sprechen.

Es gibt also zehn aufsichtsführende Lehrer, und zwar sieben Männer und drei Frauen, darunter einen Leiter, der ein angenommener Jünger ist. Diesen untersteht eine Gruppe von Hilfslehrern, die sich in der Hauptsache mit dem niederen Denkprinzip und mit der emotionalen, physischen und mentalen Ausrüstung des Schülers befassen und dafür sorgen, dass er beim Übergang in die höhere Schule in der Lage ist, aus dem dort gebotenen Lehrstoff Nutzen zu ziehen. Hier möchte ich einschalten, dass ich das Bild einer Idealschule entworfen habe, wie sie geplant und für die Zukunft erhofft wird. Wie in jeder okkulten Entwicklung wird aber der Anfang einfach und scheinbar von geringer Bedeutung sein. Morgen will ich von den Regeln, die für Zulassung von Schülern gelten und vom Personal der höheren Schule sprechen.

16. Oktober 1920

... Heute komme ich zum Thema: Personal der höheren Schule und Eintrittsbedingungen für die vorbereitende und die höhere Schule; die letzteren werden meist technischer Art sein.

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass es nur wenige solcher [318] höheren Schulen geben wird, und zwar für lange Zeit; ihr Personal wird dementsprechend gering sein. ... Der Leiter der Schule wird stets ein Eingeweihter ersten oder zweiten Grades sein, da es Ziel der Schule ist, ihre Schüler auf die erste Einweihung vorzubereiten. Das bedingt natürlich einen Eingeweihten als Leiter. Dieser eingeweihte Leiter wird in jedem Fall von dem Meister bestimmt, der für die Schule die Verantwortung trägt, und er wird - im Rahmen der Schule - alleiniger Richter und unumschränkter Herr sein. Das Risiko okkulter Ausbildung ist zu gross, um damit Unfug zu treiben, und was der Leiter anordnet, muss befolgt werden. Jedoch wird dieser Gehorsam nicht erzwungen, sondern freiwillig sein, denn jeder Schüler wird diese Notwendigkeit verstehen und den Gehorsam aus geistiger Erkenntnis leisten. Wie bereits erwähnt, werden diese verschiedenen okkulten Schulen praktisch Strahlenschulen sein, und ihr Lehrpersonal wird demnach zu einem bestimmten Strahl oder dessen Komplementärstrahl gehören; das gleiche wird bei den Schülern der Fall sein. Wenn es sich beispielsweise um eine Schule des zweiten Strahls handelt - wie die für Irland vorgesehene -, dann werden deren Lehrer und Schüler zum zweiten, vierten und sechsten Strahl gehören. Mindestens ein Lehrer des fünften Strahls wird jedoch in jeder okkulten Schule anzutreffen sein. In einer erststrahligen Schule werden das Lehrpersonal und die Schüler zum ersten, dritten und siebenten Strahl gehören, aber wiederum wird ein Lehrer des fünften Strahls darunter sein.

Unter dem eingeweihten Leiter werden zwei andere Lehrer stehen, die angenommene Jünger sind, und jeder ihrer Schüler muss die Vorbereitungsschule durchgemacht und alle niederen Stufen absolviert haben. Wahrscheinlich werden diese drei die gesamte Lehrerschaft ausmachen, denn die ihnen zugeteilten Schüler werden relativ wenige an der Zahl sein; die Arbeit der Lehrer wird mehr in der Überwachung als im Unterrichten bestehen, denn der Okkultist ist esoterisch stets ein Autodidakt.

Die Tätigkeit dieser drei wird grösstenteils auf den inneren Ebenen liegen, und sie werden mehr in der Abgeschlossenheit ihres Zimmers als im Klassenzimmer mit den Schülern wirken. Die Schüler sind - wie man es von ihnen erwartet - dazu reif, selbst - [319] ständig zu arbeiten und den Weg zur Pforte der Einweihung allein zu finden. Die Tätigkeit der Lehrer wird eine beratende sein, und sie werden zur Verfügung stehen, um Fragen zu beantworten und die Arbeiten zu überwachen, die der Schüler aus eigener Initiative und nicht auf Verlangen des Lehrers unternommen hat. Ausser der Überwachung einer bestimmten und strengen Meditation wird es u.a. Aufgabe der Lehrer sein, die Schwingung anzuregen, die Träger gleichzuschalten, das Wirken auf den inneren Ebenen zu leiten, das Einströmen von Kräften hervorzurufen und die Schüler dabei durch okkulte Massnahmen vor Gefahr zu schützen. In gewissen Zeitabständen werden sie die Schüler dem Meister zuführen, ihren Übergang in die verschiedenen Jüngerschaftsgrade anempfehlen, gelegentlich über die Qualität ihres Lebensdienstes berichten und die Schüler beim Aufbau ihres buddhischen Trägers unterstützen, der bei der ersten Einweihung bereits in embryonaler Form vorhanden sein muss. Die Lehrer überwachen ausserdem die praktische Auswirkung der Theorien über die andere Evolution, nämlich die der Devas, wofür schon in den Vorbereitungsschulen der Grund gelegt wurde; sie beobachten, wie der Schüler Materie handhabt und wie er deren Gesetze des Aufbaus praktisch anwendet; sie schützen ihn nach Möglichkeit bei seiner Fühlungnahme mit untermenschlichen und übermenschlichen Evolutionen und lehren ihn, das Gesetz geschickt anzuwenden und Karma zu überwinden. Unter ihrer Leitung vermag er, das Wissen aus früheren Inkarnationen wieder zu erlangen und die Aufzeichnungen der Akasha zu lesen; aber man muss verstehen, dass es in dieser Schule der Schüler ist, der aus eigener Initiative eine Arbeit beginnt und leistet, wobei die Lehrer ihn nur überwachen; sein Fortschritt und die Dauer seines Aufenthalts in der Schule hängen ganz von seinem eigenen Bemühen und von seiner Tatkraft ab. *

[* Anm. d. Übersetzers: Die englischen Worte «initiation» (Einweihung) und «initiatory power» (Tatkraft) sind sinnverwandt.]

Die Aufnahmebedingungen in die Vorbereitungsschule werden ungefähr folgende sein, wobei ich aber lediglich auf Wahrscheinlichkeiten [320] hinweisen und keine bestimmten Tatsachen festlegen will:

1. Der Schüler muss von zwingendem Karma frei und in der Lage sein, den Kursus durchzumachen, ohne dabei andere Verpflichtungen und Familienbande zu vernachlässigen.

2. Es werden weder Gebühren auferlegt noch Schulgeld verlangt, und überhaupt wird es keine finanziellen Abmachungen geben. Der Schüler muss sich einigermassen selbst erhalten können und in der Lage sein, während des Schulaufenthaltes seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Die Schulen beider Abteilungen werden durch freiwillige Beiträge des Publikums sowie durch das Wissen um die Gesetze von Angebot und Nachfrage im okkulten Sinn erhalten.

3. Was die Schulbildung anbetrifft, muss der Schüler den Durchschnittsanforderungen seiner Zeit und seiner Generation entsprechen und eine besondere Befähigung für irgendeine Gedankenrichtung aufweisen.

4. Hellseherisch betrachtet muss er ein gewisses Mass von Harmonie und Gleichschaltung aufweisen, und sein Kausalkörper muss einen bestimmten Feingehalt oder Qualität besitzen, ehe er zugelassen wird; Lehrer des Okkultismus vergeuden ihre Zeit nicht mit denen, die noch nicht reif sind. Nur wenn das innere Licht strahlt, und erst wenn der Kausalkörper einen gewissen Umfang erreicht hat, kann der Schüler aus dem Lehrgang Nutzen ziehen. Daher wird beim Schulleiter die letzte Entscheidung über Zulassung oder Ablehnung eines Schülers liegen. Das Urteil wird endgültig sein und wird erst nach gebührender Untersuchung des Schülers durch den Schulleiter auf Grund hellseherischer und kausaler Vision und nach Rücksprache mit dem Meister des Betreffenden gefällt.

5. Er muss durch vorher geleisteten Dienst seine Fähigkeit bewiesen haben, in Gruppenformation zu wirken und im Sinn anderer zu denken.

6. Seine vorhergehenden Inkarnationen müssen bis zu einem [321] gewissen Grad untersucht werden, und die Ergebnisse dieser Untersuchung werden den Leiter in seinem Endurteil mitbestimmen.

7. Der Schüler muss über einundzwanzig und weniger als zweiundvierzig Jahre alt sein.

8. Sein ätherischer Körper muss in guter Verfassung und ein guter Übermittler von Prana sein, und es dürfen keine physische Krankheit und keine behindernden körperlichen Entstellungen vorhanden sein.

Dies sind die grundsätzlichen Anforderungen, soweit sie sich im Augenblick andeuten lassen. Andere werden dazukommen, und das Problem der Auswahl wird möglicherweise erst nach wechselnden Versuchen in verschiedenen Richtungen hin gelöst werden.

Die Anforderungen zur Zulassung in die höhere Schule sind viel mehr esoterischer Art und zahlenmässig geringer. Die Schüler werden aus der Vorbereitungsschule ausgesucht, nachdem sie deren Lehrstufen durchgemacht haben. Deren Auswahl wird jedoch nicht von der mentalen Entwicklung und von der Aneignung konkreten Wissens abhängen, sondern von der inneren Auffassungsgabe und vom okkulten Verständnis des Schülers, von der Qualität seines Lebenstones, wie er in der inneren Welt erklingt, von der Helligkeit des innewohnenden Lichts und von der Kraft seines Dienens.

Das genügt für heute; morgen kommen wir zum letzten Teil des dritten Punkts, nämlich den Gebäuden der Schule.

17. Oktober 1920

Wenn wir uns heute mit den Gebäuden der zwei Arten von okkulten Schulen beschäftigen, so lässt sich da wenig sagen, und man kann nur die grossen Umrisse andeuten. Klimatische Bedingungen und die gewünschte Grösse der Schulen dürften jeweils verschieden sein, und das gleiche gilt dementsprechend von der Anstalt. ...

Die Gebäude der Vorbereitungsschule werden sich nicht wesentlich (322) von denen einer gewöhnlichen Oberschule in der exoterischen Welt unterscheiden. Ein Grundsatz wird allerdings gelten: jeder Schüler muss notwendigerweise sein eigenes Zimmer haben. Die Art der Gebäude ist unwichtig, solange diese Bedingung erfüllt wird. Jedes Zimmer muss abgeschlossen und darf nur vom Zentralkorridor aus zugänglich sein; es muss drei Abteilungen haben, die notwendigerweise klein, aber doch erkenntlich sein müssen. Ein Teil wird allgemeiner Aufenthalts- und Studienraum des Schülers sein; der zweite Teil enthält das Bad, und der dritte Teil des Zimmers dient der Meditation; dort befinden sich auch die Bilder der Grossen. Dieser dritte Teil dient einzig und allein der Meditation und wird nur wenige Gegenstände aufweisen: die Matte, auf welcher der Schüler sitzt, ein Ruhebett, auf dem er seinen physischen Träger im Lauf gewisser vorgeschriebener Übungen ausstreckt, und ein kleines Tischchen vor den Bildern der Meister, auf dem sich ein Weihrauchgefäss und eine Vase für Blumenspenden befinden.

Die in der Schule ansässigen Lehrer werden mit den Schülern zusammenleben, die Frauen werden sich der Schülerinnen annehmen. und die Männer werden mit den Schülern zusammen wohnen. Der Schulleiter wird allein in einem abgelegenen Haus wohnen, das - ausser den Räumlichkeiten für seinen privaten Bedarf - ein kleines Empfangszimmer enthalten wird, in dem er sich mit einzelnen Besuchern beschäftigen kann, einen grösseren Raum für gemeinsame Zusammenkünfte und schliesslich einen Andachtsraum für die Versammlung der vereinten Schülerschaft.

Obwohl wir uns noch nicht genau damit vertraut zu machen brauchen, werden die Gebäude der höheren Schule für jene, die Augen haben, zu sehen, in ihrem Aufbau mancherlei okkulte Bedeutung aufweisen. Das Hauptmerkmal an der höheren okkulten Schule wird der zentrale, kreisförmige Tempel sein, in dem für jeden Schüler (und man darf nicht vergessen, dass ihre Zahl nicht gross sein wird. ein privater Andachtsraum vorgesehen ist, der von der Rückseite aus durch eine verschliessbare Tür zugänglich und durch einen Vorhang von dem grossen Andachtsraum getrennt ist, in dem sich die ganze Gruppe versammelt.

Künftige Schulen

[Grafik, Buch Seite 329]

Dieser [323] grosse Weiheraum in der Mitte wird in seiner Pflästerung die Figur eines Dreiecks aufweisen, und innerhalb des Dreiecks wird die Gruppe sitzen; in den drei Kreisabschnitten ausserhalb des Dreiecks stehen Tische, auf denen sich verschiedene Symbole, einige grundlegende Bücher über Symbole sowie einige grosse Pergamente befinden, auf denen die kosmischen Symbole abgebildet sind.

Die Farbe dieses Andachtsraumes wird von dem Strahl abhängen, den er darstellt. Die Vorhänge, die zur Abtrennung dienen, werden ebenfalls in der Strahlenfarbe gehalten sein, und der Vorhang zum Andachtsraum eines jeden Schülers wird dessen Geburtszeichen [324] tragen: sein Sonnenzeichen, sein aufsteigendes Zeichen und die vorherrschenden Planeten. Diese Vorhänge werden Eigentum des Schülers sein und ebenso die Matte im Andachtsraum, die das Symbol seines egoischen und seines Persönlichkeitsstrahles tragen wird.

An der Wand des grossen Rundgangs werden sich die Zeichen des Tierkreises befinden, und die vier Eingänge deuten auf die vier Delaharadschas hin.

Das Ganze ist von einer viereckigen Mauer umgeben, die einen Garten umschliesst, den die Schüler selbst pflegen. Die Mauer wird an der Nordseite den einzigen Eingang haben. Ausserhalb davon werden kleine Gebäude zur Unterbringung von nicht mehr als drei Schülern sowie ein Haus stehen, in dem die drei Lehrer wohnen. Der eingeweihte Leiter wird ebenfalls ein Privathaus bewohnen, das an einer Seite durch einen Turm mit einer Kuppel ausgezeichnet ist. Dieser Turm mit seiner Kuppel wird einem doppelten Zweck dienen: es wird dort astronomischer und astrologischer Unterricht erteilt werden, und der Raum wird mit den modernsten wissenschaftlichen Geräten zum Studium der Planeten und des mikrokosmischen Lebens ausgerüstet sein; ausserdem wird er als sicheres Obdach für jene Schüler dienen, die bewusst ihren physischen Körper verlassen können, um anderswo auf der physischen Ebene tätig zu sein.

Das ist im Augenblick alles, was ich sagen kann. Man sollte es im Gedächtnis bewahren, beobachten und der Stunde harren, wenn dieses Ideal zur Wirklichkeit wird.

29. Oktober 1920

Heute kommen wir zum vierten Punkt unserer Betrachtung, in deren Verlauf ich einiges über die Vorbereitungsschule, aber nur wenig über die höhere Schule sagen will. Dieser Punkt betrifft die Lehrstufen und Klassen.