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Brief 6 - Der Gebrauch von Meditationsformeln - Teil 3

Nehmen wir an, dass eine Versammlung von Personen den Wunsch hat, mit dem Kraftstrom in Verbindung zu treten, der sich durch die Gefühle auswirkt und der dadurch zu grösserem Streben und grösserer Liebe anregt. In gemeinsamer Stille werden sie schweigend dastehen, bis auf ein Zeichen ihres Leiters jeder einzelne in der Gruppe das Bewusstsein vorsätzlich ins Herzzentrum zurückzieht, um dann vom Herzzentrum aus (während das Bewusstsein dort fest verankert bleibt) den Laut des Heiligen Wortes in einer Tonlage auszusenden, auf welche die meisten Mitglieder der Gruppe reagieren. Diese Tonlage wird vom hellsehenden Gruppenleiter auf Grund einer kurzen Beobachtung der vor ihm versammelten Auras ermittelt. Der Ton wir den nötigen Trichter erzeugen, und es wird dann eine ungeheure zeitweilige Ausdehnung des Gefühlskörper-Umfangs aller Teilnehmer sowie eine intensive Belebung ihrer Herzzentren erfolgen. Dadurch wird es den Leuten möglich sein, Höhen zu erreichen und Segnungen zu empfangen, die ihnen getrennt als einzelne unzugänglich wären. Andere Situationen dieser Art kann man sich selbst ausdenken. Die Anwendung der Einbildungskraft in diesen Dingen ist von grosser Bedeutung und entwickelt eine Verbindung zwischen dieser Fähigkeit und ihrem höheren Gegenstück, der Intuition. Schüler der Meditation müssen lernen, ihre Einbildungskraft (Imagination) zu vergrössern.

Das gemeinsame Anstimmen gewisser Mantrams wird zu besonderen Zwecken angewandt werden. Beispiele für solche Zwecke sind:

a. Die Läuterung einer Stadt.

b. Die Magnetisierung eines Grundstückes, das als Heilungszentrum Verwendung finden soll.

c. Die Klärung des Denkvermögens einer Versammlung, damit [196] ihre Mitglieder für höhere Erleuchtung empfänglich werden.

d. Die Heilung von Menschen, die sich zu diesem Zweck versammelt haben.

e. Die Steuerung von Naturkräften, um Vorgänge auf der physischen Ebene hervorzurufen.

f. Die Einweihung von Menschen in die Niederen Mysterien.

Wenn man das alles im einzelnen ausführen wollte, so hätte man, wie sich leicht denken lässt, genügend Material für ein weiteres Buch. Es handelt sich dabei um einen Teil jener weissen Magie, die der Menschenrasse eines Tages wiedergegeben werden soll und mit deren Hilfe eine Herrlichkeit und eine Zivilisation erreicht werden wird, die schon in atlantischen Zeiten angedeutet wurde und die seit jeher ein Traum der menschlichen Seher war.

Dann gibt es Mantrams oder Worte, die, gemeinschaftlich angestimmt, dazu dienen werden, die Verbindung mit dem Deva- oder Engelreich aufzunehmen. Es ist dies eine besondere Reihe von Mantrams, die in den Bereich des Mahachohan fallen, ich werde darauf später genauer eingehen. ...

22. August 1922

Gemeinsamer Gebrauch von Rhythmus in der Meditation.

Rhythmus könnte als jene Bewegung im Takt bezeichnet werden, die dieienigen, die daran teilnehmen, automatisch in den Gleichschritt mit bestimmten Kräften der Natur hineinschwingt. Es ist eine gelenkte und einheitlich von einer Gruppe von Menschen ausgeführte Betätigung, die zu gewissen Gleichschaltungen und Rückwirkungen auf einen oder alle Körper führt. Damit wird folgendes bezweckt:

a. Ein Körper oder eine Anzahl von Körpern wird in den Wirkungsbereich eines Kraftstromes hineingeschwungen.

b. Es erfolgt eine Anpassung der Materie eines der verschiedenen Körper oder aller Körper, die in ihrer Gesamtheit die Gruppe ausmachen.

c. Nach bestimmten [197] geometrischen Regeln des Ausgleichs verschmelzen sich dadurch die einzelnen Auras einer Gruppe, so dass daraus eine vereinte Gruppenaura entsteht, die den rhythmischen Kräftefluss in bestimmte Richtungen und zu bestimmten Zwecken möglich macht.

Darüber war man sich von altersher durchaus klar, obwohl die Methoden, die Vorgänge und die Ergebnisse wissenschaftlich nicht erfasst und planmässig festgehalten wurden, höchstens von gewissen okkulten und esoterischen Körperschaften. Die alten, sogenannten heidnischen Rituale bewiesen volles Verständnis für den Wert des Rhythmus, und sogar David, der Psalmendichter Israels, tanzte vor dem Herrn. Das Schwingen des Körpers in einem ganz bestimmten Zeitmass und das Schwingen des physischen Trägers nach verschiedenen Richtungen hin, unter gelegentlicher Begleitung von Instrumentalmusik hat eine eigenartige und ausgesprochene Wirkung auf die beiden feineren Träger. Diese rhythmische Bewegung bewirkt folgendes:

1. Die auf diese Weise entnommene Kraft wird (je nach dem Rhythmus) zu dem einen oder anderen Körperzentrum hingeleitet.

2. Die Materie des emotionalen und des mentalen Körpers wird ganz neu angeordnet und miteinander vermischt, und das führt zu bestimmten Wirkungen, die sich wahrscheinlich auch physisch bemerkbar machen.

3. Es findet eine Gleichschaltung der Träger statt, die verzerrt und falsch oder auch korrekt sein mag und die Träger mit dem Kausalkörper in Fühlung bringt.

Diese Fühlungnahme ist eines der Hauptziele wahrer rhythmischer Bewegung, deren Zerrbilder uns durch Jahrhunderte hindurch überliefert wurden; sie finden ihren schlimmsten Ausdruck in der niederen Form des modernen Tanzes. Im modernen Tanz finden wir die verderbteste Erscheinung rhythmischer Bewegung, und die Hauptwirkung seines Rhythmus liegt darin, dass die dadurch herangezogene Kraft zum Gefühlskörper hin, und zwar in die niedrigste Materie dieses Körpers, gelenkt wird. Das führt auf der physischen Ebene zu einer höchst unerwünschten Stimulierung [198] der Geschlechtsorgane. Das wahre Ziel rhythmischer Bewegung liegt in der Gleichschaltung der drei niederen Träger mit dem Kausalträger, und wenn diese Gleichschaltung mit intensivem geistigem Streben und brennendem Wünschen verbunden ist, dann erfolgt ein Niederströmen höherer Kraft. Diese verursacht eine Belebung der drei Hauptzentren und eine deutliche Erleuchtung.

Wenn eine ganze Versammlung von Menschen auf diese Weise von einem einzigen hochstrebenden Wunsch beseelt ist, wenn ihre Auras miteinander harmonieren und ein gemeinsames Flussbett für das Niederströmen bilden, dann erhöht sich die Wirkung ungeheuer und mag die ganze Welt umspannen. Ein Beispiel hierfür ist das wundervolle Wesakfest, das bis zum heutigen Tage allgemein in Indien abgehalten wird, bei dem die Hierarchie selbst eine Stromrinne bildet für die Übermittlung von Kraft und von Segnungen aus Ebenen, auf denen der Buddha weilt. Er dient als Brennpunkt für jene Macht - lässt sie durch seine Aura hindurchströmen - und giesst sie auf die Menschheit aus, wobei er die versammelten Herren, Meister, Eingeweihten aller Grade und Jünger als Lichtschacht benutzt. Diese Vermittlung wird durch den gleichzeitigen Gebrauch von Ton und Rhythmus ermöglicht. Durch Anstimmen eines gewissen Mantrams und durch die es begleitenden langsamen und gemessenen Bewegungen wird ein Trichter gebildet, der bis in die gewünschten Regionen hinaufragt. Die aus Materie der überirdischen Ebene geformten geometrischen Figuren (die Wirkung der geometrischen Bewegung der in jenem Himalayazentrum Versammelten) schliessen sich zu Brücken zusammen, auf denen sich Devas oder andere Bewohner irgendeiner Ebene der Quelle der Segnungen nähern können. Denjenigen, die diese Szene hellseherisch beobachten können, bieten die geometrischen Formen ein Bild ungeahnter Schönheit, und diese Schönheit wird noch erhöht durch die strahlenden Auras der Grossen, die dort versammelt sind.

Mit der Zeit [199] wird die Kombination von Musik, Gesang und rhythmischer Bewegung richtig verstanden und zur Erzielung bestimmter Zwecke angewendet werden. Gruppen von Menschen werden zusammenkommen, um die schöpferischen Wirkungen und die reinigende Kraft zu studieren, die sich durch einen bestimmten Gesang im Verein mit einheitlicher Bewegung erzielen lassen; man wird die konstruktive Wirkung auf die drei Träger untersuchen; die ausscheidende Wirkung auf die Materie jener Körper wird wissenschaftlich aufgezeichnet und das dadurch gewonnene Wissen zur Verbesserung jener Körper verwendet werden. Die Qualität der angeschlagenen Kraftquelle und ihre aufheiternden, belebenden und anregenden Wirkungen werden Gegenstand genauer Beobachtung sein. Man wird die Zentren und deren Beziehungen zu den erschlossenen Kraftströmen beobachten und dann bestimmte Massnahmen zur Pflege der Zentren und zur Beschleunigung ihrer Umdrehungen treffen.

Damit kommen wir zu einem weiteren Einfluss, der sich im Dienst in der Welt auswirken wird, und obwohl er vom Evolutionsstadium und vom Personenkreis der Gruppe abhängt, handelt es sich dabei nicht eigentlich um Gruppenbelange. Gruppen werden bemüht sein, mit gewissen Arten von logoischer Kraft in Berührung zu kommen, sie durch den Gruppenschacht hindurchzuleiten und dann zu bestimmten konstruktiven Zwecken in die Welt hinauszusenden. Diese Tätigkeit steht in enger Verbindung mit dem Wirken der Nirmanakayas oder Kraftverteiler und wird zum Grossteil unter ihrer Leitung vor sich gehen, denn sie werden - wenn die Zeit dafür gekommen ist - diese Gruppen als Brennpunkte für ihre Bemühungen benutzen können. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt jetzt vor allem auf der mentalen und geringfügig auf der emotionalen Ebene. Wenn das Geheimnis kausaler Gleichschaltung einmal besser begriffen wird und Gruppen von Menschen in physischer Inkarnation wirklich zusammenarbeiten können (was gegenwärtig unmöglich ist, weil die Persönlichkeit noch zu viel Geltung beansprucht), dann werden die Nirmanakayas in der Lage sein, mit der physischen Ebene direkt in Verbindung zu treten und dadurch [200] die dort befindlichen Evolutionen mit grosser Macht zu beeinflussen.

Heilende Gruppen werden wie folgt verfahren: Der Kreis der Mitwirkenden mit dem Heilungsbedürftigen in der Mitte, wird bei der Heilung des Erkrankten bestimmte Mantrams verwenden und durch gewisse Bewegungen bewirken, dass das in seiner Mitte befindliche kranke Mitglied zum Brennpunkt der niederströmenden Kraft wird. Die machtvolle Stimulanz dieser Kraft, ihre wiederaufbauende Qualität oder ihre Fähigkeit, zu zerstören und auszuscheiden, wird das, was heute als Wunder gilt, zu alltäglichen Ereignissen machen. Das Thema ist zu umfassend, als dass hier mehr als Hinweise gegeben werden können. In dem Mass jedoch, in dem die Menschenrasse fortschreitet und das Geheimnis der Einswerdung besser verstanden wird, wenn einmal viele Leute sich auf dem Probepfad befinden, wenn der Prozentsatz von Eingeweihten ein höherer ist als heute, und wenn einmal Menschen in grosser Zahl mit dem egoischen Körper unmittelbarer gleichgeschaltet sind, dann werden die Gesetze von Schall und Rhythmus zu wissenschaftlicher Anwendung gelangen.

Gleichzeitig wird sich allerdings auch der Missbrauch jener Kräfte bemerkbar machen - ein Missbrauch, der einen der Endkämpfe zwischen den Herren des Lichts und den Herren des Dunkels einleiten wird. Gross werden die Erdumwälzungen und erschreckend die Katastrophen sein, aber das Licht scheint immerdar in der Dunkelheit; er, der über allem waltet und der alles im Bannkreis seiner Aura hält, er kennt die günstige Stunde und weiss auch, wie er die ihm verfügbaren Schutzmassnahmen anwenden kann.

Besondere Gelegenheiten, bei denen diese Formeln verwendet werden.

Das grosse Ereignis auf dem Planeten, das zur Menschenrasse in direkter Beziehung steht, ist das Wesakfest. Ein noch grösseres Ereignis steht auf dem Weltenkalender bevor, wenn einmal ein direkter Lichtschacht zwischen der Erde und dem Höchsten Regenten, dem Logos unseres Sonnensystems, geschaffen wird. Das geschieht durch die Macht bestimmter Mantrams und durch die vereinte Bemühung der Hierarchie und der Devaherren der einzelnen Ebenen. Diese [201] Devaherren werden von der Deva-Evolution unterstützt, und die Hierarchie von jenen Mitgliedern der menschlichen Rasse, die zuverlässig und beständig sind. Sie konzentrieren sich durch die Regenten der Strahlen, die gerade dann in Manifestation sind sowie vermittels des planetarischen Logos dieses Planeten. Das Datum dieses Ereignisses darf exoterisch noch nicht bekanntgegeben werden.

Auf allen drei Linien der Annäherung - denen des Manu oder Regenten, des Bodhisattva oder Weltlehrers und des Mahachohan oder Herrn der Zivilisation - sind entsprechende eigene Gruppen zu finden, die nach gewissen Mantrams und Worten sowie nach bestimmten rhythmischen Gesetzen vorgehen. Einen Wink darf ich hier geben, und ich denke, dass er Interesse findet. Die Zeit ist nahe, da jene, die sich unter Leitung des Manu mit Nationen befassen und Fragen der Regierung und der Politik behandeln, die in den Parlamenten der Völker sitzen, Gesetze entwerfen und Recht sprechen, ihre Tätigkeit mit grossen rhythmischen Zeremonien einleiten werden. Durch vereinten Rhythmus und gemeinsam gesungene Worte werden sie versuchen, sich mit dem Bewusstsein des Manu und mit seinem grossen Regierungsbereich in Verbindung zu setzen, um die Auswirkung seiner Pläne und die Formulierung seiner Absichten klarer zum Ausdruck zu bringen. Nachdem sie ihre Träger gleichgeschaltet und den notwendigen Schacht geschaffen haben, werden sie die Geschäfte der Tagesordnung erledigen; dabei werden sie ein oder zwei ihrer Mitglieder als Brennpunkte der Erleuchtung in ihre Mitte nehmen, deren Aufmerksamkeit einzig und allein darauf gerichtet sein wird, festzustellen, was der Manu und seine ihm unterstellten Helfer in der vorliegenden Angelegenheit beabsichtigen.

Im Bereich des Bodhisattva wird man in ähnlicher Weise verfahren, und die Pläne dazu sind bereits entworfen. Der Priester wird im Mittelpunkt stehen und wird nach entsprechender rhythmischer Zeremonie seitens der Kirchengemeinde der Vermittler höherer Eingebungen sein. Dabei ist aber folgende Tatsache von erheblichem Interesse: Die Priesterschaft jener Tage wird keine abgesonderte Gruppe von Menschen bilden. Alle werden dann Priester [202] sein, und ein Laie kann das Amt übernehmen, wenn er zu Beginn der Zeremonie dafür auserkoren wird. Die erforderliche Eignung dazu wird einzig in der Fähigkeit bestehen, sich mit dem Höheren gleichzuschalten, um mit allen anderen Einheiten der Versammlung zusammenwirken zu können.

Im Bereich des Mahachohan, des Herrn der Zivilisation und Kultur und Oberhaupt der dritten Evolutionslinie, wird es wiederum ähnlich sein. Keine Universität oder Schule wird ihre Lehrtätigkeit ohne eine Gleichschaltungszeremonie beginnen, und in diesem Fall wird der Lehrer der Vermittler von Eingebungen sein, die aus dem Bereich mentaler Betätigung einströmen. Auf diese Weise werden die Mentalkörper der Studierenden in erhöhtem Mass angeregt und der Verbindungsschacht zwischen dem Höheren und dem Niederen entsprechend gefestigt werden. Gleichzeitig wird auch die Intuition erschlossen und entfaltet werden. Mit diesen Feststellungen habe ich das Thema keinesfalls erschöpft. Ich habe lediglich nur das in grossen Umrissen skizziert, was eines Tages einmal auf der physischen Ebene ersichtliche Tatsache sein wird. Diese Gedanken regen zu weiteren Betrachtungen und Mutmassungen an und werden sich für den weisen Schüler von grossem Nutzen erweisen. Alles, was seinen Horizont erweitert und den Bereich seiner geistigen Schau vergrössert, sollte begrüsst werden, selbst wenn sein Verständnis für diese Dinge noch mangelhaft sein mag und seine Aufnahmefähigkeit noch viel zu wünschen übrig lässt.