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7. Einweihung im Wassermann-Zeitalter

7. Einweihung im Wassermann-Zeitalter

Ich habe auf die Grundtendenzen hingewiesen, die im Zusammenhang mit den drei grossen Weltzentren bisher zutage getreten sind oder sich noch zeigen werden. Ich habe auch die Beziehung bestimmter Haupteinweihungen zu diesen Zentren angedeutet. Diese Hinweise führen in eine neue Denkrichtung. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einige weitere Gesichtspunkte zur Klärung des Themas anführen. Ausserdem möchte ich diese Zentren mit den Strahlen in Beziehung bringen, die jetzt in Manifestation sind (entweder aktiv werden, an Kraft verlieren oder voll wirksam sind). Kurz gefasst können wir folgendes sagen:

Die erste Einweihung hat eine enge Beziehung zu dem planetarischen Zentrum, das die Menschheit selbst ist. Diese Einweihung wird in erhöhtem Masse den Intellekt stimulieren, wie er sich in geordneter Tätigkeit auf der physischen Ebene auswirkt. Sie steht auch in enger Beziehung zum dritten Strahl der Aktiven Intelligenz. Dieser dritte Strahl ist seit 1425 n. Chr. in objektiver Manifestation und wird durch das ganze Wassermann-Zeitalter hindurch in Inkarnation bleiben. Von allen Strahl-Zyklen sind seine Zyklen die längsten. Innerhalb dieser grossen Zeitläufe gibt es jedoch Perioden gesteigerter Tätigkeit, die wie das Schlagen und Pulsieren des Herzens sind und diese Perioden dauern ungefähr dreitausend Jahre. Wenn sie vorüber sind, nennt man sie «Zyklen des Zurückziehens, aber nicht des Erlöschens». Die Zeitdauer der [137] Inkarnation ist gleichfalls dreitausend Jahre. Eine dieser aktiven dreitausend Jahr-Perioden ist nun gekommen, und wir dürfen während dieser Zeit eine grosse Entfaltung intellektueller Fähigkeiten und schöpferischer Arbeit erwarten. Innerhalb des grösseren Zyklus bedeutet gerade diese jetzige Periode einen Höhepunkt. Im Lauf des kommenden Zeitalters wird der Entwicklungsprozess menschlicher Intelligenz in grossem Ausmasse und mit beschleunigtem Tempo erfolgen. Diese gesteigerte und erhöhte Lebenskraft des Zentrums, das wir die Menschheit nennen, wird dazu führen, dass viele Menschen - wie schon früher erwähnt - die erste Einweihung erhalten. Studierende vergessen gern, dass es sich bei der ersten Einweihung um folgendes handelt:

a. Die Verankerung oder Externalisierung des Christusprinzips in der Menschheit als Gesamtheit und auf der physischen Ebene.

b. Das Aufblühen der Intelligenz, so dass der Eingeweihte sich dynamisch-kraftvoll auf der Mentalebene betätigen und dadurch die gesamte Menschheit gehoben und gefördert werden kann.

c. Die zunehmende Aktivität des Kehlzentrums und, da der dritte Strahl eng mit dem ersten verbunden ist, die erste schwache Ausrichtung des spirituellen Menschen nach Shamballa. Diese Tendenz wird immer stärker werden und ihren Höhepunkt bei der dritten Einweihung erreichen. Ich möchte hier auf die zahlenmässigen Analogien hinweisen:

1) Das dritte grosse Weltzentrum - die Menschheit.

2) Die Wirksamkeit des dritten Strahls - Aktiver Intellekt.

3) Die dritte Einweihung, welche die Vollendung der ersten kennzeichnet, genau so wie die vierte Einweihung die Vollendung der zweiten und die fünfte die [138] der dritten ist.

4) Das dritte Haupt-Zentrum - das Kehlzentrum.

5) Die dritte Rasse - die arische, welche die erste eigentliche Menschenrasse, die lemurische, zur Vollentwicklung bringt.

6) Die dritte Ebene - die physische, die Widerspiegelung der dritthöchsten Ebene, der atmischen Ebene.

7) Der dritte periodische Lebensträger - die Persönlichkeit.

8) Der dritte göttliche Aspekt - Intelligenz.

9) Die dritte Stufe eines göttlichen Sendboten - Herkules.

10) Das allerhaltende Leben, die dritte oder äussere Sonne - die physische Sonne.

Dies sind einige der Analogien, die wir insofern überdenken sollten, als sie wertvolle Hinweise geben über göttliche Wesensart, spirituelle Absicht und universale Ziele.

Im ersten Drittel des Wassermann-Zeitalters (esoterisch gesehen im ersten Dekanat) wird die Vitalisierung des menschlichen Zentrums (spirituell betrachtet) im Zusammenhang mit dem Plan und die ständig zunehmende universale schöpferische Tätigkeit sowohl des Einzelmenschen wie der Menschheit immer mehr offenbar werden. Diese Entwicklung wird durch den Einfluss Saturns, der vom dritten Strahl beherrscht wird, begünstigt. Er ist der Planet der günstigen Gelegenheit, der Jüngerschaft und der Erprobung. Während der Zeit, da dieses grosse göttliche Leben Seine segenspendende Aufgabe erfüllt, darf die Menschheit eine immer stärker werdende Auswirkung der Saturn-Aktivität erwarten.

Die zweite Einweihung hat eine enge Beziehung zu der Hierarchie als planetarischem Zentrum und zur Aktivität des zweiten Strahls. Diese Einweihung bewirkt im Eingeweihten ein wachsendes Verständnis für Beziehungen, für die grundsätzliche Einheit mit allem, das atmet und für das eine Leben, das schliesslich hineinführt in jenes Reich wahrer Brüderlichkeit, dessen Verwirklichung das Ziel des Wassermann-Zeitalters ist. Dieses Hauptzentrum, die Hierarchie, lässt die gesammelte Kraft der Liebe auf die Menschheit einströmen und eben diese Liebe wird im zweiten Dekanat [139] des Wassermanns, das von Merkur beherrscht wird, voll zum Ausdruck gebracht werden. Merkur, der Sendbote der Götter (der Hierarchie der Seelen), bringt immer die Botschaft der Liebe und stellt eine unerschütterliche gegenseitige Verbindung zwischen den beiden grossen planetarischen Zentren, der Hierarchie und der Menschheit her.

Auch in diesen Beziehungen bestehen wieder grundsätzliche zahlenmässige Analogien, die darauf beruhen, dass das erwachende Herzzentrum der Menschheit wirksam wird. Dies ist das zweite Hauptzentrum im Menschen und es befindet sich oberhalb des Zwerchfells. Durch dieses Zentrum kann die Hierarchie die ganze Menschheit und ebenso die untermenschlichen Naturreiche erreichen.

1. Das zweite planetarische Zentrum - die Hierarchie.

2. Die Wirksamkeit des zweiten Strahles - Liebe-Weisheit.

3. Die zweite Einweihung, die den Solarplexus mit dem Herzen, die Menschheit mit der Hierarchie sowie die Persönlichkeit und die egoischen Strahlen mit dem zweiten Strahl verbindet, der grundsätzlich immer in Manifestation ist.

4. Das zweite Strahlzentrum - das Herzzentrum.

5. Die zweite Rasse (die Atlantische), die ihren Höhepunkt in der vierten, der nächsten Rasse, findet.

6. Die zweite Ebene - die Astralebene. Diese ist die Widerspiegelung der zweithöchsten Ebene.

7. Der zweite periodische Bewusstseinsträger - die Seele.

8. Der zweite göttliche Aspekt - Liebe-Weisheit.

9. Der zweite Typ oder Rang eines Sendboten Christus. Buddha.

10. Das allerhaltende Leben, die zweite oder subjektive Sonne das Herz der Sonne.

Zu diesen allen [140] steht der sechste Strahl in Beziehung in seiner Eigenschaft als verbündeter oder Nebenstrahl des zweiten Strahls.

Man darf wohl behaupten, dass in diesem Weltzyklus der Schwerpunkt aller spirituellen Kraft in die Hände der Hierarchie gelegt wurde, die gegenwärtig als göttlicher Vermittler in der Weise wirkt, dass sie den Willen Gottes oder die Ziele Shamballas deutet und erklärt. Sie transformiert sozusagen die göttliche Energie auf eine niedrigere Frequenz, so dass sie ohne Gefahr für die Menschheit angewandt werden kann. Es wird hieraus ersichtlich, warum im zweiten Dekanat des Wassermann-Zeitalters die Hierarchie als Repräsentant Shamballas und mit Hilfe Merkurs den kommenden Avatar in physische Manifestation bringen kann. Dies wird möglich werden, wenn das Werk des ersten Dekanats vollbracht ist und Shamballa die Energien des dritten grossen Zentrums, der Menschheit, freigesetzt und endgültig umgelenkt hat. Diese Auslösung und Angleichung von Energien führt zu schöpferischer Tätigkeit und zu neuem geistigen Leben. Der nächste Schritt ist eine planetarische Angleichung, die als klar umrissenes Ziel von der Hierarchie geplant ist. Hierauf bereitet sich die Hierarchie vor und hierzu rüstet sich der Avatar selbst in Shamballa.

Die dritte Einweihung ist mit dem planetarischen Zentrum Shamballa und mit der Tätigkeit des ersten Strahls verbunden. Man muss sich darüber klar sein, dass dies die erste Einweihung ist, bei der Persönlichkeit und Seele derart verschmolzen und verbunden sind, dass die beiden Aspekte eine Einheit bilden. Wenn diese Einweihung stattgefunden hat, dann kann als Auswirkung im weiteren Sinn zum erstenmal wirkliche Gruppenarbeit geleistet werden, die von nun an der treibende Impuls im Leben des Eingeweihten ist. An die Stelle strebenden Verlangens tritt nun tiefinnerste Überzeugung. Es ist ausserdem bedeutungsvoll, dass im dritten Dekanat des Wassermann-Zeitalters Venus zur Herrschaft kommt. Venus wird esoterisch als jene geheimnisvolle Kraft anerkannt, die eine harmonische Einheit von Liebe und Wissen, Intelligenz und Synthese, einsichtsvollem Verstehen und Brüderlichkeit ist. Innerhalb [141] der Hierarchie selbst waren Buddha und Christus die beiden grossen Sendboten, welche die zweifache Venus-Energie verkörperten. Der Sendbote, der später erscheinen und den von Shamballa kommenden Antrieb zur Synthese, das hierarchische Streben nach Liebe und das Verlangen der Menschheit nach intelligenter Aktivität zum Ausdruck bringen wird, wird alles dies mit gesammelter Kraft in Sich vereinen. In Ihm werden sich alle diese Qualitäten wie in einem Brennpunkt sammeln, und dazu wird noch eine andere Qualität oder ein göttliches Prinzip kommen, von dem die Menschheit bisher noch nichts weiss und für das es auch noch keinen Namen gibt. Er wird ein grosser und mächtiger Avatar sein und sein Wesen ist nicht von dieser Erde.

Wenn wir uns erinnern, dass die dritte Einweihung in Wirklichkeit die erste Einweihung der Seele ist, nachdem diese mit der Persönlichkeit im Leben und Bewusstsein der Monade, dem Einen und Ersten, völlig eins geworden ist, dann könnten wir die folgenden zahlenmässigen Analogien feststellen:

1. Das erste planetarische Zentrum - Shamballa.

2. Die Tätigkeit des ersten Strahles - Wille oder Macht.

3. Die dritte Einweihung, welche die erste Einweihung der Seele ist, bringt das untere Ende der Wirbelsäule mit dem Kopfzentrum und die Seele mit der Monade in Verbindung.

4. Das erste Hauptzentrum - der Kopf.

5. Die erste wahrhaft göttliche Menschheit - die endgültige Menschheit.

6. Die dritte Ebene, in Wirklichkeit die erste Ebene des Seelenbewusstseins, ist die Widerspiegelung der höchsten Ebene, der logoischen.

7. Der erste periodische Bewusstseinsträger - der monadische.

8. Der erste göttliche Aspekt - Wille oder Macht.

9. Das erste und höchste Vorbild des Vermittlers - der kommende Avatar.

10. Das allerhaltende Leben - die zentrale spirituelle Sonne.

Nun wollen [142] wir die Entwicklungstendenzen der Zeitepochen betrachten, soweit sie die Strahlen betreffen:

Erster Strahl. - Dieser Strahl ist noch nicht in physischer Manifestation, fängt aber an, auf der Mentalebene eine deutliche Wirkung auszuüben. Dort beeinflusst er das Denkvermögen aller Jünger und schafft die Grundlagen für das Erscheinen einer bestimmten Jüngergruppe von Shamballa. In zweitausend Jahren wird der Einfluss dieses Strahles auf der physischen Ebene kraftvoll verspürt werden. In hundert Jahren wird seine Wirkungskraft auf der Astralebene beobachtet werden können.

Zweiter StrahlZ. - Dieser Strahl ist immer in subjektiver Manifestation und besonders stark wirksam, weil er der Strahl unseres Sonnensystems ist. Zur Zeit ist dies in verstärktem Masse der Fall, denn die Hierarchie bereitet sich auf die «Krise der Liebe» vor und kommt also der Menschheit immer näher; überdies steht eine grosse planetarische Einweihung unmittelbar bevor. Gegenwärtig wird jedoch der Einfluss des zweiten Strahls auch objektiv auf der physischen Ebene wirksam. Während der nächsten zweitausend Jahre wird dies immer stärker der Fall sein, bis dann allmählich ein Zurückziehen und Nachlassen seiner Wirksamkeit erfolgen wird.

Dritter Strahl. - Dieser Strahl wird vom Standpunkt der Menschheit aus sehr lange in objektiver Manifestation bleiben - so lange, dass es sich für uns erübrigt, schon jetzt über seinen abnehmenden Einfluss zu sprechen. Das planetarische Zentrum Menschheit braucht noch auf lange Zeit hinaus die verstärkte Wirksamkeit dieser Kräfte, damit eine Stimulierung auch der «niedrigsten Menschensöhne» erfolgen kann.

Vierter Strahl. - Dieser Strahl kommt bekanntlich zu Anfang des nächsten Jahrhunderts zur Inkarnation und wird - in Zusammenarbeit mit dem zunehmenden Einfluss von Saturn - viele Menschen zum Pfad der Jüngerschaft führen. Wenn diese [143] besondere Energie, die wir in Ermangelung einer besseren Bezeichnung «Harmonie durch Konflikt» benennen und jene planetarischen Kräfte, die dem Aspiranten Gelegenheit zur Entwicklung geben, in planmässiger Synthese zusammenwirken, dann dürfen wir mit einer beschleunigten Auswirkung auf allen Gebieten menschlicher Lebensgestaltung, insbesondere in Bezug auf den Pfad des Jüngers rechnen. Im Grund genommen lehrt dieser vierte Strahl die Lebenskunst, die zu einer Synthese von Schönheit führt. Ohne Einheit, ohne praktisch gestalteten Idealismus und die sich daraus ergebende harmonische Entfaltung gibt es keine Schönheit. Dieser Strahl ist nicht der Strahl der Kunst, wie man oft irrigerweise annimmt, sondern er ist die Energie, welche die Schönheit jener lebendigen Formen hervorbringt, die Gedanken und Ideale verkörpern, welche nach unmittelbarem Ausdruck suchen. Viele Menschen behaupten, auf dem vierten Strahl zu sein, weil sie von künstlerischem Leben als Ausdrucksform träumen. Schöpferische Kunst findet ihren Ausdruck auf allen Strahlen - eine Tatsache, die schon in früheren Schriften von mir betont wurde.

Fünfter Strahl. - Dieser Strahl ist seit fast siebzig Jahren in Manifestation. Auf Grund besonderer und einmalig erfolgender Massnahmen wird er in fünfzig Jahren unwirksam werden und auf diese Weise seinen normalen Zyklus unterbrechen. Man ist nämlich zu der Überzeugung gekommen, dass der benötigte Sonder-Impuls hinreichend kraftvoll war und der so gegebene Anstoss für den menschlichen «Entdeckungsgeist» seinen Zweck erfüllt hat. Jede weitere Verstärkung der Denkprozesse zu diesem Zeitpunkt (mit Ausnahme der allgemein-durchdringenden Wirkungskraft des dritten Strahls) könnte sich als verhängnisvoll erweisen. Die Strahlenzyklen sind in der Regel festgesetzt und genau bestimmt. In diesem Fall wurde jedoch als Folge engen Zusammenwirkens zwischen dem Herrn des fünften Strahls und dem Herrn der Welt und im Hinblick auf die unmittelbar bevorstehende spirituelle «Krise der Annäherung» der Beschluss gefasst, diese Energie vorübergehend zurückzuziehen. Der Prozess wird etwa fünfzig Jahre in Anspruch nehmen.

Sechster Strahl. - Bekanntlich zieht [144] sich dieser Strahl schon seit geraumer Zeit aus der Manifestation zurück und seine Wirksamkeit nimmt ständig ab.

Siebenter Strahl. - Dieser Strahl kommt jetzt zur vollen Wirksamkeit. Es erübrigt sich, der Fülle von Material, das ich in dieser Abhandlung und in meinen andern Büchern gegeben habe, hier noch etwas hinzuzufügen.

Ein Punkt, der jedoch für den Leser nicht von unmittelbarer Wichtigkeit ist, ist folgender: Die Herren der Strahlen bilden durch ihre planetarischen Repräsentanten in Zusammenarbeit mit dem Herrn der Welt in Shamballa eine Körperschaft, die grosse Kräfte lenkt; sie hat beratende und richtunggebende Stimme, jedoch keine Vollmacht. Dies mag von einigen Lesern als die interessanteste Mitteilung in diesem Buche angesehen werden. Sollte dies der Fall sein, so würde das nur beweisen, dass der Leser für wahre esoterische Lehre nicht vorbereitet ist. Die Studierenden benötigen ein grösseres Verständnis für die wirklich massgebenden Werte und einen Sinn für geistige Wertordnungen. Planetarische und solare Tatsachen - die obige Information würde unter diesen Titel fallen - können zur Anregung der Vorstellungskraft und zur Erweiterung des Horizonts dienen. Für Aspiranten und Jünger ist dies ausschlaggebend. Alle Shamballa betreffenden Mitteilungen und Ereignisse sind für den Neuling auf dem Pfad immer Gegenstand besonderen Interesses. Allzu leicht vergisst er, dass er zunächst einen Kontakt mit der mehr vertrauten Hierarchie herstellen muss, bevor er die geistigen Wertordnungen wirklich verstehen kann.

Ich empfehle, die Übersicht zu studieren, die ich in «Menschliche und Solare Einweihung» Seite 94 bekannt gegeben habe und die im Anhang zum ersten Band von «Eine Abhandlung über die sieben Strahlen» zu finden ist. Ich füge sie hier für solche Leser bei, die das Buch nicht besitzen und deren Interesse sich von der gewaltigen Grösse des Makrokosmos hinweg wieder der Verantwortung des Mikrokosmos zuwenden [145] sollte.

Jüngerschaft in Beziehung zu den Strahlen.

Erster Strahl - Kraft - Energie - Tat - Der Okkultist.

Zweiter Strahl - Bewusstsein - Ausdehnung - Einweihung - Der wahre Spiritualist.

Dritter Strahl - Anpassung - Entwicklung - Evolution - Der Magier.

Vierter Strahl - Schwingung - Widerhall - Ausdrucksform - Der Künstler.

Fünfter Strahl - Gedankenformung - Kenntnisse - Wissenschaft - Der Wissenschaftler.

Sechster Strahl - Hingabe - Abstraktion - Idealismus - Der Devote.

Siebter Strahl - Beschwörung - Magie - Ritual - Der Ritualist.

Auf Grund der bestehenden verschiedenen Strahleneinflüsse wird die Menschheit im Wassermannzeitalter eine Bewusstseinserweiterung erfahren, die an Stelle von ich-betonten und persönlichen Beziehungen Gruppenbeziehungen enthüllen wird. Ich möchte daran erinnern, dass das Zeichen Wassermann sich in der oberen Hälfte des Tierkreises befindet und in genauer Opposition zu Löwe in der unteren Hälfte steht. Löwe ist das Zeichen individueller Entwicklung und persönlicher Selbstbejahung. Dieses stark individualistische Zeichen vollendet sich im Wassermann, in welchem der Einzelmensch durch die Gruppe vollen Ausdruck findet. Anstatt dem eigenen niederen Selbst zu dienen und sich als Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, geht er dazu über, der Gruppe zu dienen und ein immer besseres Ausdrucksmittel der Hierarchie zu werden, der er ständig näher kommt. Auf die Erreichung dieses Ziels sind die Strahleneinflüsse in wachsendem Masse unentwegt gerichtet. Die Menschheit hat eine Stufe erreicht, auf welcher der Sinn für Individualität immer stärker wird. Auf jedem Gebiet menschlicher Betätigung werden Männer und Frauen ausgesprochen selbstbejahend. Symbolisch wird dies im «Alten Kommentar» folgendermassen ausgedrückt:

«Der Löwe beginnt [146] zu brüllen. Er stürmt vorwärts und mit seinem Lebensdrang bringt er Zerstörung. Dann brüllt er wieder, drängt ungestüm zum Lebensstrom und trinkt in vollen Zügen. Nachdem er getrunken hat, wirkt die Magie des Wassers. Er ist verwandelt. Der Löwe verschwindet. Hervor tritt der Träger des Wasserkrugs und beginnt seine Mission.»

Menschen mit visionärer Schaukraft können heute dieses Geschehen auf allen Gebieten erkennen. Der Wasserträger (ein anderer Name für den Weltdiener) beginnt mit seiner selbstgestellten Aufgabe. Deshalb erfolgt auf Erden die Verankerung der Neuen Gruppe der Weltdiener, deren Vertreter in jedem Land und in jeder grossen Stadt zu finden sind. Es gibt keine Stätte - das möchte ich betonen - wo sie nicht anzutreffen wären. Sie arbeiten auf sämtlichen Strahlen. Sie bringen viele Gesichtspunkte zum Ausdruck. Art und Ausmass ihres Dienstes sind mannigfaltig und ihre Arbeitsmethoden so vielseitig und verschieden, dass es für Menschen mit engerem Gesichtskreis oft nicht leicht ist, sie zu verstehen. Um auf die symbolische Ausdrucksweise zurückzukommen: Sie alle tragen den Wasserkrug, der das Wasser des Lebens enthält. Sie alle strahlen, stärker oder schwächer, das Licht in ihre Umwelt aus.

Allen denen, die in diesem Übergangszeitalter des Umbruchs mit all seinem äusseren Chaos und Aufruhr leben und wirken, ist die Aufgabe gestellt, Beständigkeit, Dienst- und Opferbereitschaft zum Ausdruck zu bringen. Mit Nachdruck betone ich diese drei Worte. Diesmal geht es nicht um dramatische Erklärungen, wie es manchmal der Fall war. Ein Zuviel an Mitteilungen dieser Art kann leicht zu tiefgreifender Unempfindlichkeit führen. Daher ist es notwendig, zuerst die bisher gegebenen Unterweisungen innerlich zu verarbeiten und in die Tat umzusetzen. Dann muss aus der Tiefe heraus das rufende Verlangen nach mehr Licht so stark werden, dass bei uns, die wir innerhalb der Hierarchie wirken und arbeiten, zwangsläufig ein Widerhall hervorgerufen wird. Geduldig warten wir auf diesen Ruf.

 

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