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ERSTER ABSCHNITT - DER ASPIRANT UND DIE MYSTERIEN DER EINWEIHUNG - Teil 2

Ein Punkt sollte hier erwähnt werden: der Eintritt eines Mitgliedes der menschlichen Familie in die Reihen der Eingeweihten und sein Teilnehmen an den Aktivitäten des einen oder anderen Ashrams erzeugt eine Bewegung, die einen Meister aus der Hierarchie heraus und in das höchste aller Zentren trägt. Diese Wirkung zeigt sich nur, nachdem der eintretende Eingeweihte die dritte Einweihung erreicht hat und deshalb im hierarchischen Leben seinen Teil als monadische Äusserung, die für die Beeindruckung von Shamballa empfänglich ist, übernehmen kann. Wenn ein Meister so hervortritt, wird er sofort vor die Wahl zwischen den sieben Pfaden gestellt. Mit dieser Entwicklung und diesem Entschluss werden wir uns später befassen. Die sieben Pfade befassen sich alle mit dem Zweck, gerade wie die sieben Ashrame sich alle mit dem Plan beschäftigen. Wie ihr später sehen werdet, besteht eine direkte Verbindung zwischen den sieben Pfaden und den sieben Ashramen. Obwohl wir dieses Thema gar nicht behandeln werden, besteht im dritten grossen Zentrum, der Menschheit, gleicherweise [372] eine Entsprechung. Ihr habt daher eine eigenartige Wechselbeziehung zwischen:

den sieben Pfaden

den sieben Strahlen

den sieben Ashramen

den sieben Rassen

Die Studenten sollten im Sinn behalten, dass diese Beziehungen das Resultat der involutionären Aktivität der Lebensäusserung des Herrn der Welt sind. Der Schlüssel zum Geheimnis der Verschiedenheit wird vom Meister gefunden, wenn er der Wahl von einem der sieben Pfade gegenübersteht. An diesem Höhepunkt der Willensäusserung entdeckt er das Geheimnis des Evolutionsvorganges, welcher sich von der Einheit zur Verschiedenheit und von der Verschiedenheit wieder zur Einheit fortbewegt. Die Individualisierung, die Einweihung und die Identifikation sind die drei Hauptstadien in der evolutionären Aktivität des Lebens Gottes und bedingen die Qualität jedes der drei göttlichen Zentren. Die vier oben erwähnten, verwandten Siebenheiten erzeugen schliesslich eine Synthese, die sich auf der kosmischen Mentalebene vollenden wird. Das zu lehren oder zu erklären liegt natürlich ausser meiner Macht, da ich noch kein befreiter Meister bin, obwohl ich ein befreiter Mensch bin.

Im menschlichen Zentrum identifiziert sich der Mensch mit sich selbst; in der Hierarchie identifiziert er sich mit der Gruppe; in Shamballa identifiziert er sich mit dem planetarischen Ganzen.

Wenn sich das vollzieht, ist er sich zum erstenmal bewusst, dass ihm andere Identifikationen - die jenseits des planetarischen Grenzringes liegen - gegenüberstehen. Seine Wahl des einen oder anderen der Pfade wird durch die Qualität seiner früheren Identifikationen bedingt, welche wiederum von seinem Strahltyp bedingt werden.

Von diesen Verallgemeinerungen, die in Wirklichkeit weit über unserem gegenwärtigen Begreifen liegen, die aber ihre zukünftige Nützlichkeit haben, weiterschreitend, wollen wir jetzt die Hierarchie betrachten, wie sie (im Bewusstsein Sanat Kumaras, als sein Ashram) existiert, und wie sie «den edlen Mittelweg» bildet, auf den sich Buddha bezieht, und wie sie den dazwischenliegenden und vermittelnden Platz zwischen Shamballa und der Menschheit [373] füllt. Diese Stellung der Hierarchie darf niemals vergessen werden.

Die sieben Ashram-Gruppen innerhalb der Hierarchie

Auf Grund der Tatsache, dass der erste Strahl des Willens oder der Macht durch seinen Ashram mit Shamballa in Verbindung steht, ist der Meister Morya das Haupt aller wahren esoterischen Schulen. Durch das esoterische Unternehmen und durch die von den Jüngern in den Ashramen geleistete Arbeit wird der Wille so entwickelt, dass der Zweck schliesslich verstanden werden kann. Er bringt die drei Punkte des Dreiecks in Beziehung, die aus der Hierarchie, der Welt der Seelen auf der Mentalebene und jener Menschenseelen bestehen, welche (auf allen Strahlen) für Kontakt mit der Hierarchie bereit sind. Sie haben mit ihren Seelen Kontakt aufgenommen und das wird in der Hierarchie verzeichnet. Das Dreieck sieht deshalb folgendermassen aus:
                                           Hierarchie

Welt der Seelen

                                            Menschheit

Indem das In-Erscheinung-treten des Ashrams fortschreitet, werden jene Seelen auf der physischen Ebene, welche für die Erleuchtung bereit sind, ihren Weg in die Neue Gruppe der Weltdiener finden. Diese Gruppe wird zunehmend starke Beziehungen zwischen den Lebenseinheiten innerhalb ihrer Grenze, dem Ashram und der Menschheit übernehmen. Von einem Gesichtspunkt aus kann die Neue Gruppe der Weltdiener nicht nur als eine verbindende Gruppe, sondern auch als eine grosse Umwandlungsstation betrachtet werden, die später (doch gegenwärtig nicht wahrnehmbar) mit zwei Funktionen in Beziehung zum Ashram beauftragt sein wird:

1. Eine Funktion besteht darin, die «In-Erscheinung-tretenden Einheiten der Vollkommenheit» (die höheren Eingeweihten und die Meister) zu befähigen, ihre individuelle Potenz zu einem solchen Grad herunterzutransformieren, dass sie fähig sein werden, ohne unerwünschte Wirkung auf die Menschheit, in physischer Objektivität auf Erden zu wirken. Ich beziehe mich auf den durchschnittlichen und unentwickelten Menschen. Die Studenten sollten im Auge behalten, dass der Kontakt mit denjenigen, welche Eingeweihte [374] hohen Grades und Mitglieder eines Ashrams sind, die folgenden drei Wirkungen auf die Menschheit hat:

a. auf entwickelte Menschen, Aspiranten, Probejünger und Jünger ist die Wirkung stimulierend und magnetisch.

b. Auf den Durchschnittsmenschen, für wenig Erwiderung fähig, doch empfänglich für die Stosskraft und empfindsam für Beeindruckung, ist die Wirkung nicht hilfreich und ist oft zerstörend, weil ihre Ätherkörper nicht fähig sind, solch hohe Schwingungen aufrechtzuerhalten und anzuwenden.

c. Auf die unentwickelte Menschheit ist die Wirkung «Verdichtung oder Konkretisierung» genannt worden; all ihre natürlichen Qualitäten (die modifizierte Substanz ihrer drei Körper) erstarren und erzeugen so eine automatische Schranke für den Eintritt der viel zu hohen Impulse und Schwingungen.

2. Die zweite Funktion soll diejenigen befähigen, welche definitiven Seelenkontakt aufnehmen, sich selbst neu orientieren und sich der Peripherie des Ashrams nähern, mit Vorteil die Strahlung der Hierarchie zu absorbieren.

Ich möchte an diesem Punkt auf den Zeitsinn in Verbindung mit der Hierarchie und ihrer Arbeit verweisen, den ich auf einer vorausgehenden Seite erwähnte. Er umschliesst die Unfähigkeit des Durchschnittsjüngers, in den Zeitbegriffen des Ashrams, des Ashrams Christi, der Sanat Kumara vertritt, zu denken. Wenn er seine Gedanken dem Meister und der strahlenden, magnetischen Gruppe zuwendet, welche er an sich selbst gezogen hat, denkt der Jünger beinahe unvermeidlich an «meinen Meister und seinen Ashram». Das entspricht jedoch in keiner Weise der Wahrheit. Es besteht ein einziger grosser Ashram, die Hierarchie, strahlend (nach angemessenem Absorbieren von Licht, Verstehen und Macht aus Shamballa, und dieses Einfliessen ist den hierarchischen Bedürfnissen angepasst), da sie nicht nur die menschliche Evolution zu unterstützen sucht, sondern alle anderen Evolutionen, von welchen die Menschheit in einzelnen Fällen nichts weiss. Der grosse Ashram ist ebenfalls magnetisch in seiner Wirkung, und durch seine magnetische Kraft (herrührend von einem Einfluss der Kraft des ersten Strahls) werden «Einheiten von Leben und Hingabe» - Menschen - als Jünger in Vorbereitung auf Einweihung in den Ashram gebracht. Die Menschen sind geneigt, magnetische Kraft als [375] Beweis für Liebe zu betrachten; in Wirklichkeit ist es ein Beweis für die Ausstrahlung der Liebe, wenn sie durch die Energie des ersten Strahls erhöht und gestärkt wird. Es ist das Mischen (wenn ich ein so eigenartiges Wort benützen darf) von Liebe und Willen, das Ausstrahlung erzeugt. Es ist der von der Hierarchie bewusste Gebrauch der aus Shamballa kommenden Kraft, die zu dem magnetischen Anstoss und dem geistigen «Ziehen» führt, das die im Körper inkarnierte Seele zum Ashram zieht. Dieses Ziehen richtet sich auf die Welt der Seelen, welche durch ihre manifestierenden Einheiten in der Schule des Lebens Erfahrungen sammelt, jedoch von der Seele auf ihrer eigenen Stufe überschattet ist. Es ist diese überschattende Seele, welche die magnetische Kraft absorbiert und benützt, und welche sie von den Seelenstufen auf die Seelen der Menschen überträgt.

Da ist noch ein anderer Punkt, den ich berühren möchte. Auf Grund der Tatsache, dass das Gesetz, das die Hierarchie regiert, das zweite systemische Gesetz, das Gesetz der Anziehung ist, sind die Studenten geneigt zu denken, dass Magnetismus eine Qualität des zweiten Strahls ist. Sie haben insofern recht, als alle systemischen Gesetze Äusserungen des Lebens Gottes sind, zurzeit durch die Vermittlung des zweiten Strahls, was unser Sonnensystem zu einem System des zweiten Strahls macht. Alle anderen Gesetze und Qualitäten (denn vom göttlichen Standpunkt aus ist ein Gesetz der motivierende zuständige Vermittler des göttlichen Willens, wie es in Shamballa verstanden wird) sind mit dem zweiten Strahl verbunden, wie er sich durch unseren planetarischen Logos manifestiert. Dennoch ist die magnetische Tätigkeit näher mit der Funktion des ersten Strahls verbunden als mit dem zweiten Strahl und ist ein Aspekt oder eine Qualität des Gesetzes der Synthese. Es war diese magnetische Kraft des ersten Strahls, auf die sich Christus bezog, als er sagte «Ich werde, wenn ich aufgefahren bin (die Himmelfahrtseinweihung A. A. B.), alle Menschen zu mir ziehen.» Er stand damals jenen Einweihungen gegenüber, welche ihn berechtigten, das zu werden, was esoterisch «ein Shamballa-Empfänger» genannt wird. In der magnetischen Tätigkeit ist mehr von dem Element des Willens und eines sich äussernden Zwecks enthalten. Zur Erklärung könnte man sagen, dass die Ausstrahlung der Hierarchie zweifellos von der Art des zweiten Strahls ist und als anziehende Ausstrahlung projiziert und durch den magnetischen Aspekt ausgeführt wird. Dies ist, wie es der Alte Kommentar sagt, «ein Punkt konzentrierten Feuers, das im Kern des Juwels zu finden ist. Es bringt die Qualität der Liebe zum [376] Leben, die den Ashram des Herrn durchtränkt. Die Ausstrahlung kann dann zu anderen Zentren und zu anderen Leben durchdringen, und so wird dem Herrn gedient.» Es ist dieser Punkt konzentrierten, dynamischen Willens im innersten Kern der Hierarchie, der in Wirklichkeit den Plan ausführt.

Um die Sache so einfach wie möglich zu machen, zu einfach, um ganz genau zu sein, doch der Wahrheit nahe genug, um zu klären und zu helfen: es ist diese magnetische Kraft, dieser dynamische, aktive und energieverleihende Wille, der die Hierarchie befähigt, auf dem ewigen Pfad vorwärtszugehen. Seine Funktion könnte wie folgt angeführt werden:

1. Er ist die verbindende Energie, die von Shamballa kommt und den Ashram Sanat Kumaras «belebt» (buchstäblich und okkult verstanden). Er ist auf eine Art die höhere Entsprechung zum Prana, das den dichtphysischen Körper des Menschen «belebt».

2. Er ist der stimulierende Faktor, der zwischen den verschiedenen Ashramen den Zusammenhang erzeugt und eine von den Quellen hierarchischer Einheit. In anderen Worten: es ist das Dienen am Plan, das die sieben Ashrame mit ihren Nebenashramen zusammenhängend in einen grossen Ashram verbindet. Der Plan ist die Äusserung des Zwecks oder des Willens Gottes.

3. Dieser Shamballa-Magnetismus verbindet nicht nur die Ashrame miteinander, sondern er ist auch die Kraft, die den Willen oder die Art des ersten Strahls, der jedem Menschen innewohnt, aufruft, sich aber nur bewusst und deutlich innerhalb der Peripherie des grossen Ashrams entfaltet.

4. In einem geheimnisvollen Sinn ist es das Leben jenes Samens oder Keimes, das im dritten Sonnensystem zur Verwirklichung kommen wird:

a. Im «Zentrum, das wir Menschheit nennen» wird die Macht der Intelligenz (in einem früheren Sonnensystem entwickelt) zur Verwirklichung gebracht und die Anregungen der Macht der Liebe werden gespürt.

b. In dem «Zentrum, das dem Herrn am nächsten ist» kommen die Mächte der Intelligenz und der Liebe zum Ausdruck, und bei der dritten Einweihung wird das magnetische Ziehen der Willensmacht gefühlt.

c. Im «Zentrum, wo [377] der Wille Gottes thront» steht der intelligente, liebende Meister, der jetzt auf die Energie des Willens reagiert, den sieben Pfaden gegenüber, auf welchen dieser Wille zur Verwirklichung kommen kann und die «Einheiten der Liebe übertragen werden können, weil sie auch wollen und wissen». Sie können dann einen Teil des dritten Sonnensystems bilden, welches zweifellos unter den Einflüssen der kosmischen Mentalebene stehen wird, gerade wie in diesem Sonnensystem die Energien, die von der kosmischen Astralebene kommen, den grössten Einfluss ausübten.

All dieses ist natürlich ein unzulänglicher Ausdruck schwerverständlicher Wahrheit. Die kosmische Astralebene ist keine Illusion, wie die Astralebene, welche wir alle auf so unglückliche Weise kennen. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass all unsere Ebenen die kosmisch physische Ebene bilden und deshalb als Illusion betrachtet werden, insofern es sich um die drei Welten menschlicher Evolution handelt, denn die dichtphysische Substanz ist kein Prinzip. Das ist euch oft gesagt worden. Die kosmische Astralebene ist ein Speicher der Liebesenergie, die in zwei unserer Ebenen hereinfliesst, welche einen Teil des kosmischen Ätherkörpers bilden und zwar die monadische und die buddhische Ebene.

5. Er ist das, was die Strahlung aus der Hierarchie durchdringt, worauf die Menschheit reagiert. Kein Jünger oder Aspirant kann über die Grenze der Hierarchie und von dort in einen Ashram hineingezogen werden, ohne dass seine Willensnatur beeinflusst wird. In diesem Stadium wird es sich nur als Ausdauer und Entschlossenheit zeigen. Die Ausdauer ist eine Qualität des Lebens und steht mit der Unsterblichkeit in Beziehung, während die Entschlossenheit der niederste Aspekt des Willens ist. Ihre Entwicklung erzeugt eine Neuorientierung, welche zu einer dauernden Einstellung wird und der Jünger wird dann nicht nur empfänglich für die «verlebendigte Ausstrahlung», die von der Peripherie der Hierarchie ausgeht, sondern auch in einem zunehmenden Ausmass für den «magnetischen Zug», der von der Hierarchie selbst herkommt und besonders von dem Ashram, zu dem er schliesslich seinen Weg finden muss.

Wenn ihr die oben erwähnten Unterweisungen genau studiert, könnt ihr ein gewisses Mass an Erleuchtung finden. Es sind die grossen Einfachheiten, die immer im Sinn behalten werden müssen: die drei grossen göttlichen Aspekte, die Siebenheiten [378] des Evolutionsvorganges, die göttlichen Qualitäten oder Prinzipien und die Beziehung von Energie zu Kraft. Wenn diese klar im Denkvermögen behalten werden, sind die Einzelheiten von wenig Belang; die Intuition nimmt schnell die Einzelheiten auf und bringt sie, wenn nötig, mit dem manifestierenden Ganzen in Verbindung.

Wir wollen zu unserem Thema zurückkehren, welches der Ausdruck des grossen Ashrams durch Vermittlung der sieben Ashrame ist. Es ist diese magnetische Energie des ersten Aspekts, die im Kern der sieben Ashrame gefunden wird, vom Reservoir der Willensenergie, das sich im Kern des grossen Ashrams selbst befindet mit Energie versorgt und erleuchtet. Dieses Reservoir wird von dem «Zentrum, wo der Wille Gottes thront» genährt, und leitende Vertreter dieser Energie innerhalb der Hierarchie selbst sind Christus und seine zwei Mitarbeiter, der Manu und der Mahachohan. Die neunundvierzig Nebenashrame (von denen noch nicht alle funktionieren) werden durch die Macht des Willens vom Reservoir der Energie im Kern jedes grossen Ashrams mit Energie versorgt; diese wiederum werden vom Zentralresevoir genährt. Die Entsprechung hiervon wird in den menschlichen Zentren der «Juwel im Lotos» genannt.

Wir werden jetzt die Gestaltung des grossen Ashrams studieren und dann (was für euch bedeutungsvoller sein wird) die allmähliche Bildung der sieben Ashrame unter der direkten Strahlentätigkeit. Dieser Vorgang liegt in der vergangenen Geschichte der Menschheit und ich werde ihn nur kurz berühren. Einmal gebildet, wurde es zur Aufgabe dieser sieben Ashrame, die zweiundvierzig Ashrame zu erzeugen. Diese sieben Ashrame bringen Strahlenqualitäten zum Ausdruck und die ganzen neunundvierzig drücken die neunundvierzig Feuer aus, auf welche in der Geheimlehre Bezug genommen wird; durch diese Feuer versucht der Gott des Feuers sich selbst kundzutun.

Da wir einige der esoterischen Einzelheiten studieren, die mit dem Leben, der Qualität, und später mit dem Erscheinen der Ashrame der Meister verbunden sind, möchte ich euch auf gewisse Punkte, die ich bereits behandelt habe, aufmerksam machen; eure Denkvermögen werden dann für richtiges Denken und Auslegen empfänglich sein. Ich gebe mir Mühe, damit eure Annäherung zu diesem Thema korrekt sei. Auf den vorhergehenden Seiten und in meinen anderen Büchern habe ich euch eine Anzahl von Definitionen [379] über einen Ashram gegeben, und ich möchte euch bitten, sie im Sinn zu behalten. Der Begriff von einer akademischen Gruppe, einer Gruppe von Arbeitern oder einer Anzahl von Männern und Frauen, die unter der Aufsicht eines Meisters arbeiten, ist zu sehr geeignet, eure Gedanken zu beeinflussen. Die völlige Freiheit von allem Zwang oder von jeder Aufsicht über tägliche Handlungen, die instinktive Reaktion auf alles innerhalb des Ashrams, auf den Strahleneinfluss und auf den «Atem des vorherrschenden Willens» (wie er genannt wird), ist etwas ganz anderes. Mit dem, was ich euch übermitteln will, versuche ich, einen ganz anderen Eindruck zu geben. In unserem nächsten Abschnitt über das zweifache Leben des Einweihungsvorganges mögen die neueren Begriffe klarer hervortreten. Die Punkte, die ihr im Sinn behalten sollt, sind folgende:

1. Der grosse Ashram, die Hierarchie, besteht aus vielen Ashramen, die ein «anrufendes Gebiet» der Beziehung für Sanat Kumara bilden.

2. Christus, unterstützt vom Manu und vom Mahachohan, ist der Koordinator des ganzen Lebens des grossen Ashrams.

3. Alle Mitarbeiter des grossen Ashrams kommen heute aus den Reihen der Menschheit. Das war in den früheren Zyklen nicht der Fall.

4. Der grosse Ashram wird aus sieben Hauptashramen und aus zweiundvierzig sekundären Ashramen gebildet, die sich allmählich formen.

5. Der ganze Ashram ist eine Einheit, denn das ashramische Leben in seinen verschiedenen Gruppen ist durch einen Grenzring beschützt.

6. Dieser Grenzring entsteht durch Ausstrahlung.

7. Die zweiundvierzig geringeren Ashrame werden durch die magnetische Wechselwirkung des Ganzen zusammengehalten.

8. Die Aspiranten werden durch die Ausstrahlung des Ashrams zu ihm hingezogen und treten schliesslich in sein magnetisches Gebiet ein.

9. Ein zweifacher Energie- oder Kraftstrom fliesst in den grossen Ashram hinein:

a. energieverleihendes Leben von Shamballa oder was «ungefesselte Erleuchtung» genannt wird;

b. die Energie [380] der aktiven Intelligenz der Menschheit, wodurch die Meister befähigt werden, den Plan zu formulieren.

10. Die sieben Ashrame befassen sich alle mit dem Plan.

11. Der Meister Morya ist das Haupt aller esoterischen Schulen, die einen Aspiranten wirklich für ashramischen Kontakt und ashramische Arbeit vorbereiten. Der Grund, warum ein Meister des ersten Strahls das Haupt ist besteht darin, dass es der Willensaspekt ist, der innerhalb des Ashrams entwickelt wird.

12. Es ist das Dienen am Plan, was die sieben Ashrame mit ihren Nebenashramen in den einen grossen Ashram verbindet.

13. Nur innerhalb seines Strahlashrams kann sich der Wille des Jüngers entwickeln.

14. Die magnetische, dynamische Energie des ersten Aspekts der Gottheit ist im Kern von jedem der sieben Ashrame zu finden, von einem Reservoir der Willensenergie genährt, das sich im Kern des grossen Ashrams selbst befindet.

15. Die zweiundvierzig Nebenashrame werden vom Reservoir der Willensenergie, das im Kern von jedem der Hauptashrame liegt, mit Energie versorgt.

16. Jeder der sieben Ashrame bringt die Qualität seines Strahls (einen der sieben Strahlentypen) zum Ausdruck.

Wenn ihr diese Punkte im Denkvermögen behalten wollt, werdet ihr das ganze hierarchische Thema verstehen und richtig deuten.

Es gab eine Zeit (in der frühen Geschichte der Planeten), in der keine Hierarchie bestand; da waren nur zwei grosse Zentren in der Lebensäusserung des Herrn der Welt: Shamballa und sein embryonisches Kehlzentrum, die Menschheit. Shamballa war das Kopfzentrum. Es gab keine Menschheit, wie wir sie kennen, nur etwas so Primitives, dass es für euch beinahe unmöglich ist, dessen Bedeutung oder dessen tatsächliche Äusserung zu begreifen. Aber das Leben Gottes war da, und ein innewohnendes «Drängen» und ein dynamisches «Ziehen». Diese zwei Faktoren machten die Menschenmasse (wenn man sie so nennen darf) zum ersten Mal invokativ und zogen dadurch gewisse entwickelte und wissende Leben aus hochgeistigen Zentren an, die in zunehmender Anzahl «unter [381] den Menschen wandelten» und sie langsam, sehr langsam bis in grösseres Licht vorwärts führten. Die frühe Geschichte der Hierarchie zerfällt in ihrem Werdegang zu einem vermittelnden Zentrum in zwei geschichtliche Zeitabschnitte.

Erstens: Die Zeit, wo die verbindenden, vermittelnden, erleuchteten Entsprechungen zu jenen, die wir jetzt Meister nennen, mit den Menschen auf Erden wohnten und nicht zurückgezogen und anscheinend unsichtbar waren, wie es jetzt der Fall ist. Ihre Aufgabe bestand darin, die primitive Intelligenz der Menschheit zu dem Punkt zu bringen, wo eine Darstellung des Plans mit einer schliesslichen Mitarbeit möglich wurde. In okkulter Sprache heisst das: Ihre Arbeit bestand in der Herstellung einer Beziehung zwischen dem unenthüllten zweiten Aspekt (auf den sie reagierten) und der Menschheit. Darin waren sie erfolgreich, aber der Aspekt und die Qualität der Materie der aktiven Intelligenz waren so stark, dass die zweite geschichtliche Phase erforderlich wurde.

Zweitens: Die Zeit, in welcher die Hierarchie erschaffen wurde, wie wir sie heute kennen; das Herzzentrum Sanat Kumaras kam zu eigenem Leben, bildete sein eigenes magnetisches Feld, besass seinen eigenen Grenzring und wurde ein dynamisches, vermittelndes Zentrum zwischen Shamballa und der Menschheit.

In okkulter und theosophischer Literatur ist oft gesagt worden, dass sich die Hierarchie zurückzog, zur Strafe für die Gottlosigkeit der Menschheit. Das stimmt nur oberflächlich und ist ein Beweis einer menschlichen Deutung, die uns das erste Beispiel von der Furcht-und-Strafe-Psychologie gibt, welche von jener Zeit an allen religiösen Unterricht bestimmt hat. Die sich zurückziehenden Meister hatten ihren Paulus, um die Wahrheit zu entstellen, gerade wie Christus, heute ihr erhabenes Haupt, es hatte. Die Wahrheit war ganz anders.

In diesen entfernten Äonen kam die Zeit, in welcher ein gewisser Prozentsatz der Menschheit durch ihr eigenes Bemühen das damals verlangte Stadium der Bereitschaft für Einweihung erreichte. Diese Errungenschaft brachte überraschende Resultate:

a. Es wurde für gewisse Meister möglich, «zu dem Platz, von dem sie gekommen waren, zurückzukehren».

b. Es wurde notwendig, Zustände zu schaffen, in denen diese [382] Menschen, «für ungefesselte Erleuchtung angenommen», die nötige Schulung erhalten konnten.

c. Der Schöpfungsvorgang hatte das evolutionäre Stadium erreicht, in welchem sich die Zentren des Herrn der Welt unterschieden; Funktion und ausstrahlende Aktivität wurden errichtet, und das erzeugte ein stärkeres «Ziehen» und brachte die Hierarchie «auf die Mitte der Strecke». Eine Station des Lichts und der Kraft wurde gebildet. Dies alles wurde ermöglicht, weil die Menschheit jetzt ihre eigenen «Erleuchteten» erzeugen konnte.

Diese zwei geschichtlichen Perioden (nicht Ereignisse, ausser insofern, als alle ZEIT eine Folge oder ein Muster von Ereignissen ist) erstreckten sich über ungeheure Zyklen; Äon nach Äon ging die Arbeit vor sich, bis wir heute im Planeten die drei grossen Zentren haben, die starke Tätigkeit aufweisen, viel enger verbunden als je zuvor, und jetzt bereit in eine dritte geschichtliche Periode einzutreten. In diesem kommenden Zyklus werden wir die ersten Stadien der grossen geistigen Verschmelzung sehen, der sich alle Evolution zuneigt; sie wird die Form der Erscheinung des Ashrams annehmen, so dass die Hierarchie (oder das Zentrum, wo man die Liebe Gottes kennt und wo der Zweck Sanat Kumaras in den Plan hineinformuliert wird) und die Menschheit sich auf der physischen Ebene treffen und sich okkult gegenseitig kennen. Zwei Zentren werden dann «im Lichte sichtbar werden» - die Hierarchie und die Menschheit. Wenn diese zwei Zentren in voller Zusammenarbeit wirken können, wird Shamballa Gestalt annehmen und wird nicht mehr nur in kosmisch ätherischer Substanz existieren, wie es jetzt der Fall ist.

Was dies bedeutet, wie es zustande kommen wird und was die Folgerungen sind, wird in so entfernter Zukunft enthüllt, dass wir keine Zeit damit zu verlieren brauchen. Wir arbeiten und leben in den Anfangsstadien der Periode, in welcher für das Erscheinen der Hierarchie in der Welt der Menschen Vorbereitungen getroffen werden. Dieses Hervortreten geschieht gegenwärtig nur auf Mentalstufen, aber wenn die Gedankenform der exoterischen Existenz von der Menschheit selbst erzeugt wird und der invokative Ruf intensiv genug ist, wird der Grosse Ashram langsam auf der physischen Ebene in Erscheinung treten.

Auf dieser Ebene wird der Unterschied zwischen den zwei Zentren erhalten bleiben, aber die innere Beziehung und geistige [383] Verschmelzung werden ständig weitergehen bis:

die Seele und die Persönlichkeit eins sind,

die Liebe und die Intelligenz koordiniert sind,

der Plan und die Erfüllung erreicht sind.

Dies alles wird durch den invokativen Geist im Menschen zustandekommen, samt dem Einweihungsvorgang, der in den Ashramen des grossen Ashrams vor sich geht. Was dieser kommende Vorgang hinsichtlich einer Umwandlung in der Zivilisation, in der menschlichen Natur und in den Gruppenäusserungen des menschlichen Geistes - Religionen, Gesellschaft und Politik - umschliessen wird, kann unmöglich hier gesagt werden, da so viel im freien Willen und in der richtigen Zeitanpassung der Menschheit verborgen liegt. Aber diese Zukunft der geistigen Zusammenarbeit und der Wechselwirkung innerhalb und ausserhalb des grossen Ashrams ist gesichert und alle wahren Jünger arbeiten darauf hin. Die heutige Weltsituation ist deshalb von grossem Interesse. Die Menschheit, der Weltjünger, erholt sich von einer grossen Prüfung und steht vor einem grossen Schritt vorwärts zu einer bewussten Annäherung zu geistigerem Leben; das bedeutet tatsächlich eine bestimmte Annäherung zur Hierarchie.

In der Zwischenzeit richtet sich die Hierarchie selbst nach einem viel engeren Verhältnis mit der Menschheit aus und nach einer inneren Neuorganisation, die es ermöglichen wird, eine grosse Anzahl von Jüngern in den grossen Ashram zuzulassen. Das wird zur Erstellung der geringeren Ashrame führen und auch zu einer Vorbereitung für die Übertragung von mehr Willensenergie durch den grossen Ashram in das Kehlzentrum Sanat Kumaras, die Menschheit.

Jeder der sieben grossen Ashrame reagiert auf einen der sieben Typen der Strahlenenergie; sie sind in der Hierarchie Konzentrationspunkte der sieben Strahlen. Der zentrale, ältere und Hauptashram ist (zu dieser Zeit) der Behälter der Energie des zweiten Strahls, da dieser Strahl dieses zweite Sonnensystem regiert. Es ist der Ashram der Liebe-Weisheit, in dem Buddha und Christus ihre Einweihungen erhielten und durch welchen Jeder von ihnen wirkt.

Wenn der Vorgang der Invokation und Evokation die Wechselwirkung der planetarischen Zentren beherrscht, wird es klar sein, dass ihr in dieser Tatsache einen anderen Grund habt, warum die Qualität des älteren Ashrams die des zweiten Strahls ist. Invokation ist mit Ausstrahlung verbunden. Evokation ist mit Magnetismus [384] verbunden. Das sind zwei Punkte, die eurer Berücksichtigung wert sind.

Die anderen sechs grossen Ashrame traten nacheinander ins Leben, als die Invokation des primitiven Menschen einen solchen Punkt intensiver Äusserung erreichte, dass eine Erwiderung von Shamballa, über seine Strahlenvertreter, die mit geleiteter Energie in den drei Welten arbeiten, aufgerufen wurde. Ein «Punkt ausstrahlender Kraft» wurde errichtet, zuerst in Beziehung zum Ashram des zweiten Strahls und später zu den anderen Ashramen. Als die Strahlen in den drei Welten und schliesslich auf der physischen Ebene, periodisch wiederkehrend, sich in Tätigkeit befanden, wurden die sieben Ashrame, einer nach dem andern, gegründet, entwickelt und ausgedehnt, bis die Zeit kam - vor mehreren Äonen -, wo alle sieben Ashrame vollständig organisiert waren und ein ständiger Strom von Menschen, die sich von den drei Welten befreiten, durch sie hindurch ging.

In den frühesten Zeiten war dieser Strom der Jünger äusserst klein. Individuelle Aspiranten, einer nach dem andern, fanden ihren Weg aus den Reihen der Menschheit heraus und hinein in den Grenzring der Hierarchie. Am Anfang wurden nur die ersten zwei Einweihungen gewährt und nur durch Vermittlung des zweiten Strahls; bei diesen Einweihungen amtierte der Weltlehrer jener Zeit.

Als der siebte Strahl der Zeremoniellen Ordnung (der Strahl, der in der Jüngerschaftsphase, die Einweihung genannt wird, eine so mächtige und geheimnisvolle Rolle spielt) sich in zyklischer Tätigkeit befand, erschien eine viel grössere Anzahl für Einweihung vorbereiteter Jünger. Der Einweihungsvorgang wurde in einem Ashram des siebten Strahls vorgenommen; dieser Ashram des siebten Strahls war der zweite, der gebildet wurde zufolge der Tatsache, dass der siebte Strahl auf der Formseite der verbindende Faktor zwischen Leben und Materie ist. Wie uns die alten Archive sagen, kam wieder eine grosse Krise in der Evolution der Menschheit; dies erforderte einen der seltenen zyklischen Wechsel, die das leicht bewegliche Verhalten der Hierarchie kennzeichneten. Die Menschen begannen, eine Empfindungsfähigkeit für das Gesetz der Integration zu zeigen und die Persönlichkeit, mit all ihren Fähigkeiten für gut und böse, erschien. Der Mensch wurde eine integrierte Einheit in den drei Welten. Eine grosse Möglichkeit tauchte auf; der Mensch konnte durch Schulung und den Gebrauch des [385] Denkvermögens mit der Seele einen Kontakt herstellen. Das war bis dahin nicht geschehen, ausser in einem geringen Mass. Diese Krise führte daher zur Erschaffung, oder vielmehr zur Erscheinung des Einweihungsvorganges, welchem wir den Namen der dritten Einweihung gegeben haben.

Zum erstenmal erkannte die Hierarchie den vollständigen Erfolg der ungeheuren Arbeit, die seit Millionen von Jahren im Menschenzentrum vor sich ging. Seele und Persönlichkeit konnten sich verschmelzen und haben sich vernünftig verschmolzen. Das ist einer der Gründe, warum die Hierarchie die dritte Einweihung als die erste grosse Einweihung betrachtet; es bezeichnete einen Punkt völliger Seele-Persönlichkeits-Integration. Bei den früheren Einweihungen war die Seele gegenwärtig, war aber nur gelegentlich dominierend; beständiges Versagen in den drei Welten war noch möglich und die Beziehung zwischen dem Menschen in den drei Welten und seiner Seele war verschwommen und war grösstenteils im Keim vorhanden. Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn ich sage, dass heute in der Welt viele Tausende die erste Einweihung genommen haben und sich nach dem geistigen Leben und dem Dienst an ihren Mitmenschen ausrichten; ihre Leben lassen jedoch oft viel zu wünschen übrig, und die Seele ist offensichtlich nicht in fortwährender Kontrolle; ein grosser Kampf ist noch im Gange, um die Reinheit auf allen drei Stufen zu erreichen. Die Leben dieser Eingeweihten sind fehlerhaft und ihre Unerfahrenheit ist gross. Ein grösserer Versuch ist in diesem besonderen Zyklus in die Wege geleitet worden, um Seelenverschmelzung zu erreichen. Wenn das zustande gebracht ist, wird die dritte Einweihung (hierarchisch die erste) erworben. Heute ist dieser dreifache Vorgang der Vorbereitung, der Reinigung und der Verschmelzung die gewöhnliche Übung der Jünger und ist massgebend seit unzähligen Jahren. Aber als diese Verschmelzung sich zuerst ereignete, bezeichnete sie ein grosses hierarchisches Geschehnis. Es war eine Krise von höchster geistiger Wichtigkeit.

Wie ihr wisst, war der erste Mensch, der aus «dem Zentrum, das wir Menschheit nennen» diesen Punkt erreichte, Christus. In diesem ersten grossen Beweis seiner Errungenschaft (durch Vermittlung von dem, was damals eine neue Einweihungsart war) verband sich Buddha mit Christus. Buddha hatte diesen gleichen Punkt vor der Erschaffung unseres planetarischen Lebens erreicht, aber die Voraussetzungen für das Annehmen der dritten Einweihung [386] waren noch nicht vorhanden, und er und Christus unterzogen sich der Einweihung zusammen. Bei dieser Einweihung, und seither für alle Eingeweihten dieses Grades der Errungenschaft, standen sie in der Gegenwart des Einen Einweihers, des Herrn der Welt, und nicht in der Gegenwart des Eingeweihten, der damals das Haupt der Hierarchie war. Diese dritte Einweihung wurde in einem Ashram des vierten Strahls, des Strahls der Harmonie durch Konflikt, erlebt. Dieser Ashram hatte einige Zeit früher Gestalt angenommen und funktionierende Tätigkeit erreicht. Unter dem Gesetz der Entsprechung könnt ihr sehen, warum es so war. Der erste Mensch im vierten Naturreich, der diese Einweihung nahm, tat dies in einem Ashram des vierten Strahls und dann (esoterisch gesprochen) «lag der Weg zum Kreuz offen»; der Eingeweihte stand dem Erweiterungsvorgang am Kreuz gegenüber und konnte von diesem günstigen Ausgangspunkt die drei Welten übersehen. Die vierte Einweihung wurde dann eine Möglichkeit; der Jünger des dritten Grades stand der Kreuzigung mit ihrem Versprechen der vollständigen Befreiung und schliesslichen Auferstehung gegenüber.

Ihr könnt deshalb sehen, was für eine gewaltige Krise sich in der Beziehung zwischen der Menschheit und der Hierarchie vollzog; eine Krise von solcher Wichtigkeit, dass Shamballa mit einbezogen wurde und der Herr der Welt selbst den Eingeweihten zu den höheren Kontakten zuliess. Zwischen jener Zeit und der Kreuzigung des Meisters Jesus haben sich alle, der sechste, der fünfte und der dritte Ashram, um den Lichtkern herum gebildet, der viel früher von den Strahlenherren angefangen wurde. Der Punkt des Lichts und der Willensenergie im Zentrum jeden Ashrams hat schon ungezählte Jahrtausende existiert, aber die Ashrame selbst gestalteten sich nur langsam um den Kern herum, als die verschiedenen Typen der Energie in Manifestation traten und Menschentypen mit sich brachten, die für die Strahlenenergie empfänglich waren.

Als der Meister Jesus die Kreuzigungseinweihung nahm, entstand eine andere Krise von gleich grosser Wichtigkeit, wenn nicht grösser. Die Krise entstand, weil gleichzeitig mit der Kreuzigung des Meisters das Haupt der Hierarchie, Christus, zwei Einweihungen in einer nahm: die Auferstehungs-Einweihung und die der Himmelfahrt. Diese sind, der christlichen Terminologie entsprechend, die fünfte und die sechste Einweihung. Das war möglich, weil der [387] Ashram des ersten Strahls jetzt aktiv war und Eintritt in die Ratskammer zu Shamballa ermöglichte. Als Christus dies erreichte, wurde er als würdig erachtet, in sich selbst ein neues Prinzip in der Evolution zu verkörpern und der Welt die Natur des zweiten Strahlaspekts zu enthüllen, das göttliche Prinzip der Liebe (wie es die Menschheit nennt) oder der reinen Vernunft (wie es die Hierarchie nennt).

Seit jener Zeit sind alle die sieben grossen Ashrame voll organisiert worden und nehmen an ausstrahlender Aktivität ständig zu. Wie ihr wohl bemerkt habt, war die Reihenfolge ihrer Erscheinung unter Strahl-Aktivität 2, 7, 4, 6, 5, 3, 1. Mit dieser ashramischen Unterweisung gebe ich euch mehr Anhaltspunkte als ihr sofort erkennen werdet.

Jeder Ashram, wie ihr wisst, bringt die Strahlenqualität in ihrer reinsten und wesentlichsten Form zum Ausdruck. Im Verlauf der Erschaffung der sieben Ashrame verschoben sie ihren Brennpunkt (oder ihre Lage) von der niedersten der drei Stufen der abstrakten Mentalebene bei jeder grossen Krise, bis heute die Ashrame auf der buddhischen Ebene zu finden sind, aber nicht mehr auf der Mentalebene. Dies bezeichnet den Triumph der hierarchischen Arbeit, weil reine Vernunft - durch den zweiten Strahl - jetzt die dominierende Qualität in allen Ashramen ist. Vergesst in diesem Zusammenhang nicht, dass alle Strahlen Nebenstrahlen des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit sind; aber in den frühen Tagen der hierarchischen Arbeit war es die besondere Qualität des Strahls, welcher einen Ashram beherrschte, der zuerst hervortrat und nicht die Qualität des grossen Hauptstrahles, von welchem sie alle ein Teil waren.

Heute ändert sich all dies, doch ist der Vorgang noch nicht abgeschlossen. Reine Vernunft oder wahre Liebe fangen an sich durch die Qualität aller Strahlen zu manifestieren, die durch ihren betreffenden Ashram funktionieren. Die sekundäre Strahlenqualität wird nicht aussterben oder auf irgendeine Weise verringert werden, sondern jede Strahlenqualität wird dazu dienen, den Ausdruck der reinen Liebe herbeizuführen, welche derzeit die wesentliche und die primäre Qualität des Herrn der Welt, Sanat Kumaras, ist.

Während die Jahrhunderte vergingen und die Macht der Strahlen auf Erden zunahm, wurde die Menschheit immer mehr invokativ; das erforderte die Erweiterung der Hierarchie selbst und [388] jeder Ashram wurde der Schöpfer von sechs anderen Ashramen (wenige von diesen sind bis jetzt vollständig und einige sind gänzlich unentwickelt), so dass, in der Tat, alle neunundvierzig Ashrame im Werden sind. Der zweite Strahl, zum Beispiel, hat fünf angegliederte Ashrame und einen, von welchem nur der Kern existiert; diese arbeiten alle unter seiner Inspiration und durch die Wirksamkeit des zentralen Feuers des zweiten Strahls. Alle haben in ihrem Mittelpunkt einen Jünger des zweiten Strahls. Der dritte Strahl hat bereits zwei Nebenashrame; der sechste hat vier, und so weiter. Der erste Strahl ist zu dieser Zeit der einzige ohne einen vollfunktionierenden Nebenashram und zwar deshalb, weil der Willensaspekt bis jetzt sehr wenig verstanden wird, und wenige Eingeweihte können den Anforderungen der Einweihung des ersten Strahls gerecht werden. Das ist kein Vorwurf für die Menschheit. Es ist eine Frage der göttlichen Zeitregelung und Zweckmässigkeit; Shamballa ist noch nicht auf einen Zustrom von Eingeweihten des ersten Strahls vorbereitet. Jahrhunderte müssen vergehen, ehe dieser Willensaspekt das Stadium der Entfaltung und Äusserung auf der physischen Ebene durch das Medium Menschheit erreicht haben wird, was die Verschmelzung von sechs Feuern des ersten Strahls, der reinsten Feuer, die es gibt, rechtfertigt.

Wenn ihr die obige Unterweisung als Hintergrund dem beifügt, was ihr über die ashramische Arbeit von heute wisst, werdet ihr ein vollständigeres Bild der evokativen und geistigen Wirklichkeit erhalten. Ihr wisst viel (denn ich habe euch viel gesagt) über die Ashrame, die heute offen sind und über die Bedingungen der Annahme. Es ist wichtig, dass die Einzigartigkeit des Einweihungsvorganges ausser Betracht gelassen wird. Durch die Zeitalter hindurch haben Menschen ihre Ziele verwirklicht, verwirklichen sie jetzt und werden sie verwirklichen. Der einzige Unterschied ist der - während sich der Intellekt des Menschen entwickelt -, dass die Anforderungen für Einweihung strenger und anspruchsvoller werden, und dass der Eingeweihte deshalb von einem entschieden höheren Rang sein wird. Der Meister ist heute unendlich weiser, mehr erfüllt von Liebe und «okkult vernünftiger», als es der Meister zu Atlantischen Zeiten war. Dies stellt eine vernünftige Tatsache dass, nicht wahr, meine Brüder?

Im Betrachten der Arbeit, die im Ashram vor sich geht und soweit sie die Meister selbst beeinflusst, kommen automatisch zwei Ideen zum Vorschein:

1. Die Meister [389] sind auch Begrenzungen unterworfen. Die übliche Idee aller Aspiranten ist die, dass sie diejenigen darstellen, welche die Freiheit erreicht haben, befreit wurden und deshalb durch keinerlei begrenzende Umstände gebunden sind. Das ist nicht wahr, doch soweit es die Menschheit betrifft, ist es tatsächlich so, dass die Begrenzungen, die sie als menschliche Wesen festhielten, nicht mehr vorhanden sind. Aber eine erreichte Freiheit öffnet nur die Türe zu einer anderen und grösseren Freiheit, die weiter vorn liegt und der Grenzring unseres planetarischen Lebens in sich selbst bildet eine starke Begrenzung. Symbolisch gesprochen, muss der Meister irgendwo in dieser grossen trennenden Wand unseres planetarischen Umkreises einen Ausgang finden und die Türe entdecken, die ihm erlaubt, den Weg der Höheren Evolution in ihren mehr kosmischen Stadien anzutreten. Dieser Weg führt sie in Gewahrsein, in Bewusstsein und in die Erfahrung jenes «Lebens der grösseren Fülle», von welchem Christus sprach; der Ursprung und die Quelle dieses volleren Lebens werden auf kosmischen Stufen gefunden und nicht auf Stufen der kosmisch physischen Ebene, auf welche die Menschheit und die Meister bisher beschränkt waren.

2. Ich behandle Wahrnehmungszustände, Erfahrungen und geistige Unternehmungen, welche ausserhalb meiner eigenen persönlichen Verwirklichung liegen. Aber trotz dieser Wahrheit, gerade so, wie ihr in der Lage der Aspiranten und Jünger viel über die Hierarchie, ihr Leben, ihre Ziele und bedingenden Regeln wisst, so weiss ich, ein Meister des fünften Grades, viel über das, was vor mir liegt. Ich kann deshalb versuchen, einen kleinen Teil dieser grundlegenden Wahrheiten für diejenigen klarer zu machen, die Nutzen daraus ziehen können. Solche Menschen werden notwendigerweise eingeweihte Jünger sein.

Vor Jahren (im Jahr 1922) als ich die Namen der sieben Pfade bekanntgab, deren einem entlang ein Meister gehen muss (Initiation, menschliche und solare Einweihung), fühlten diejenigen, für die ich arbeite, dass die Menschheit für die Unterweisung, die ich jetzt unterbreite, nicht bereit sei. Ich möchte euch hier daran erinnern, dass ich immer sagte, dass sogar die Hierarchie nicht genau weiss, wie die Menschheit reagieren wird oder welchen Fortschritt sie innerhalb einer gegebenen Zeit machen wird. Seit ich die frühere exoterische Information gab, hat der Weltkrieg stattgefunden; die Kräfte des verborgenen Bösen tauchten für eine kurze Zeit auf [390] und wurden dann zurückgetrieben und die Menschheit erwachte zu wahreren Werten und geistiger Empfänglichkeit in einem völlig unerwarteten Ausmass. Die Menschen wurden durch das vergangene Leid so aufgerüttelt, dass sie nie wieder einschlafen werden. Sie mögen langsam gehen, aber zum erstenmal denken und schauen sie wirklich in einem grossen Umfang. Aus diesem Grunde ist es jetzt möglich, Lehren herauszugeben, die bisher als zu vorgerückt betrachtet wurden. Heute leben Menschen, die verstehen werden; es werden während der nächsten fünfzig Jahre Menschen inkarnieren, deren Füsse bereits auf diesem Höheren Weg gehen, und für sie schreibe ich.

Gewisse einführende Bemerkungen wären hier von Nutzen, wenn ein wirklich echtes und wahres Mass an klarem Denken und Verstehen erfolgen soll. Ihre Bedeutung wird sich zeigen, während wir die Sieben Pfade und die Neun Einweihungen studieren. Ich werde nicht mehr tun als sie zu erwähnen, aber ihr müsst sie als grundlegend betrachten:

1. Unsere sieben Ebenen - deren Bemeisterung unser idealisiertes geistiges Ziel ist - sind trotz allem nur die niederste kosmische Ebene, die kosmisch physische Ebene. Vom kosmischen Gesichtspunkt aus sind die Meister nur Anfänger und sogar unsere zutiefst ersehnten Einweihungen (von der ersten zur sechsten) sind nur vorbereitende Einweihungen für jene, welche später auf dem Weg der Höheren Evolution erworben werden sollen.

2. Dieser Höhere Weg ist ein siebenfacher Weg. Die sieben Pfade bilden seine sieben Annäherungsarten zu dem Einen Weg und miteinander erschaffen sie ihn. Diese sieben Pfade sind nicht strahlbedingt. Damit meine ich, dass der Eintritt auf den einen oder anderen von ihnen in keiner Weise von dem Strahl abhängt, der den Meister früher bedingte. Die Meister und die noch höher Eingeweihten, wie Christus, können jeden Pfad wählen, der seine Anziehungskraft auf eine solche Weise zeigt, dass im Bewusstsein des Eingeweihten vollständige Richtigkeit erkannt wird und er weiss, dass er keinen anderen Weg gehen kann.

3. Bei der sechsten Einweihung, die Einweihung der Entscheidung genannt, trifft der Eingeweihte seine letzte Wahl hinsichtlich des Weges, den er gehen wird, und von dieser Entscheidung gibt es kein Zurückgehen.

4. Drei Dinge [391] werden notwendigerweise jede Entscheidung beeinflussen, die der Eingeweihte treffen mag; sein Strahl, der ihn noch bestimmt, seine vergangenen Tätigkeiten, da sie ihn für spezialisierte Arbeit tauglich machen können, und ein Gefühl der Freiheit, das bisher nicht erlebt wurde. Die Entscheidung kann als die erste Geste des fortschreitenden Meisters betrachtet werden, die ihn zur Befreiung von allen Strahlbegrenzungen führt. Während er auf dem Höheren Weg vorwärtsgeht, wird er, als Resultat der neuen Schulung und des Erfahrungsgebietes, fähig sein, auf jedem Strahl zu arbeiten.

5. Die fünfte Einweihung wird von den orthodoxen Christen gewöhnlich die der Auferstehung genannt, aber das ist nicht ihr wirklicher Name; in Wirklichkeit ist sie die Einweihung der Offenbarung, denn der Eingeweihte gewinnt seinen ersten Blick auf das Tor, durch welches er zu den sieben Pfaden gehen muss. Er erhascht einen flüchtigen Blick und das ist alles, aber zwischen dieser Einweihung und der nächsten, bei welcher er notgedrungen seine Entscheidung treffen muss, lernt er die Art der Energie verstehen, welche jeder Pfad zum Ausdruck bringt, und die schliesslich eine entscheidende Tätigkeit aus ihm hervorruft.

6. Beim Eintreten durch das zweite grosse Tor der Einweihung beginnt der Eingeweihte die Bedeutung und die anziehende Kraft der Zentralen Geistigen Sonne zu erlernen, zu der schliesslich alle Pfade führen.

7. Die fünfte und sechste Einweihung sind für den Meister, was die erste und zweite für den Jünger sind - einfach Einweihungen der Schwelle und keine wahren Einweihungen vom kosmischen Standpunkt aus. Die erste wahre Einweihung auf dem Höheren Weg wird die Einweihung der Auferstehung genannt; dies hat keine Beziehung zur fünften Einweihung.

8. Die Entscheidung, die der Meister getroffen hat, befähigt ihn, die verlangte Schulung zu unternehmen, um den gewählten Pfad anzutreten; diese Schulung erfolgt ganz auf kosmisch ätherischen Stufen - den vier höchsten Unterebenen der kosmisch physischen Ebene - der buddhischen, atmischen, monadischen und logoischen Ebenen.

9. Auf diesen Ebenen wird der geistige und der göttliche Wille entwickelt und in Gebrauch genommen; dies sind Aspekte jenes undefinierbaren Zwecks, dem wir den einfachen Namen: «Wille Gottes» geben. Intelligenz und Liebe sind im Meister voll entwickelt, aber der Wille ist noch im Werden vom Standpunkt derjenigen aus, welche für die Schulung des Meisters und des höher Eingeweihten [392] verantwortlich sind. Nur durch Vermittlung des göttlichen Willens kann der Meister anfangen, sich von den Strahlbegrenzungen zu befreien.

10. Ich möchte euch an eine frühere Aussage erinnern, nämlich, dass die Hierarchie auf die Energien und Einflüsse, die von der kosmischen Astralebene kommen, reagiert; von dieser Stufe geistigen Lebens strömt wahre, göttliche Liebe herein. Shamballa reagiert auf die kosmische Mentalebene und deshalb auf die Natur und die Zwecke des Denkens Gottes. Der Ausdruck von DEM, der Sanat Kumara überschattet, ist ähnlich der Seele, die den inkarnierten geistigen Menschen überschattet.

Wenn ihr diese Tatsachen im Denkvermögen behaltet, mag etwas Licht durchbrechen; jedenfalls, wenn der Student oder Jünger zur Inkarnation zurückkehrt, wird dieses mitgeteilte Wissen (im Seeleninhalt aufbewahrt) zum Gebrauch bereit sein.

Ich möchte eine frühere Bemerkung etwas ausführlicher behandeln. Ich sagte, dass die «sieben Ashrame «Probe-Gebiet» sind für alle Meister, die der sechsten Einweihung der Entscheidung gegenüberstehen».

Dies bildet einen Teil des Problems, das den Meistern gegenübersteht, die auf diese Weise vorwärtsgehen sollen; es ist besonders schwierig für Diejenigen, welche den ersten Pfad gewählt haben, den Pfad des Erdendienstes, und für alle, die sich in Vorbereitung auf die sechste Einweihung befinden. Dieser Vorgang der Änderung für eine letzte bestimmende Entscheidung - bewusst erkannt in Übereinstimmung mit dem göttlichen Zweck, und die Erwiderungsfähigkeit auf Shamballa einschliessend - ist ein grosses Unternehmen. Es steht mit der Entwicklung des Verstehens des Willens in Verbindung. und betrifft den Geist oder Lebensaspekt. Es umschliesst ein zunehmendes Enthüllen des Zwecks und der «feststehenden Absicht» des planetarischen Logos, aber, selbst mehr als dies, es steht in Beziehung zu ausserplanetarischen Quellen und Energien und zu jenen kosmischen Umständen, welche für die Gegenwart Sanat Kumaras auf Erden verantwortlich sind. Es ist Wille, der ihn hierher gebracht hat, und die Entfaltung der Willensnatur der Meister und noch höherer Eingeweihter erlaubt ihnen Zutritt zu seinen inneren Überlegungen durch die höchste Form telepathischer Beziehung oder Beeindruckung, die auf unserem Planeten zu finden ist.

[393] Diese Beeindruckung wird jedoch durch die Entwicklung der Intuition ermöglicht und hat keine Beziehung zur Natur des Denkvermögens.

Diese Schulung im Entscheiden wird dadurch gegeben, dass der Meister gezwungen wird, in seinem Ashram grundlegende Entscheidungen zu treffen, welche die Weltarbeit beeinflussen und alle innerhalb des Ashrams mit einbeziehen. Sie erfolgt durch seine Zulassung zur Geheimsitzung der Meister, die alle sieben Jahre stattfindet. Bei dieser Geheimsitzung fassen sie Entschlüsse, welche alle Lebensformen in allen Naturreichen in den drei Welten und deren evolutionären Fortschritt betreffen; die Schulung wird in Gruppenform auf die Probe gestellt, wenn die ganze Hierarchie bei ihrer hundertjährigen Konferenz zusammenkommt und dann entscheidet, welche Form der Krise, auf welcher Stufe des Bewusstseins und welche Gruppe von Leben einbeziehend, bewerkstelligt und der Menschheit vorgelegt werden muss; die anderen Naturreiche werden natürlich auch mit einbezogen. Der Grund dafür liegt darin, dass das Treffen über eine so geplante Krise gewisse Verwirklichungen beschleunigen wird. Vergesst nicht, dass die Menschheit durch die Anforderungen in Zeiten der Krise wächst. Diese Krisenmomente basieren auf vergangenem Karma und auf der Gegenwart geeigneter Strahlkräfte in den drei Welten und sind durch den schon erreichten Punkt in der Evolution bedingt. Sie werden durch die vereinte Entscheidung in der Geheimsitzung der Meister zum Punkt der Auslösung gebracht.

Diese Entscheidungen beeinflussen den freien Willen des Menschen nicht, denn die Hierarchie tut nichts, was die Annäherung des Menschen zur Krise bedingt. Okkult gesprochen ist «ihre Einstellung absichtlich auf andere Dinge gerichtet», während der Mensch entscheidet; auf diese Weise beeinflusst die Kraft ihres Denkens das menschliche Denkvermögen nicht. Wenn einmal der Niederschlag der Krise vollständig ist und die Menschheit begonnen hat, irgendwelche Tätigkeit zu unternehmen, wird die volle Aufmerksamkeit der Meister, die durch ihren Ashram wirken, der vollen Unterstützung von all denjenigen gewidmet, die versuchen, die Menschheit auf richtige Weise zu führen; das sind unter den zahllosen Millionen von Unwissenden verhältnismässig wenige.

Während diese hundertjährigen Geheimsitzungen am Ende der ersten fünfundzwanzig Jahre jedes Jahrhunderts gehalten werden, beobachtet der Herr der Welt mit den Mitgliedern seines Rates den Verlauf der Entscheidung, um zu sehen, wie weit der Wille der Hierarchie mit dem Aspekt des göttlichen Willens übereinstimmt, welcher [394] als Resultat ihrer Entscheidung in den drei Welten zum Ausdruck kommen sollte. Sie beobachten auch jene besonderen Meister, welche in kurzer Zeit für die sechste Einweihung bereit sein sollten, um zu sehen wie viel sie von diesem göttlichen Willen aufnehmen und in welcher Art und Qualität sie ihn anwenden. Durch das Verzeichnen dieser Qualität ist der Rat in Shamballa fähig, mit grosser Genauigkeit zu bestimmen, welchen von den sieben Pfaden ein gewisser Eingeweihter wählen wird. Auf diese Weise werden sie sich bewusst, wieviele ältere Jünger benötigt werden, die Stellung als Haupt eines Ashrams zu übernehmen, mit einer folgenden Zulassung vieler Jünger zu der Einweihung, die für sie die nächste ist. Zu gleicher Zeit werden Aspiranten an der Peripherie eines Ashrams befähigt, zu vollem ashramischem Teilnehmen vorwärts zu gehen.

All dieses sollte euch eine gewisse Idee geben von der Synthese, die sich durch die drei planetarischen Zentren: Shamballa, die Hierarchie und die Menschheit äussert. Sie sind für das Bedingen der anderen planetarischen Zentren und der folgenden Demonstration der göttlichen Absicht verantwortlich. Der fundamentale Zweck Sanat Kumaras besteht darin, die rechten Beziehungen in jedem Gebiet seines manifestierten Lebens herzustellen. Heute haben wir den ermutigenden Faktor, dass sich die Tätigkeit der Menschheit selbst zum erstenmal mit dem ganzen Thema richtiger menschlicher Beziehungen und wie man sie herbeiführen kann, befasst. Ich möchte euch bitten darüber nachzudenken, denn es bedeutet, wieder zum erstenmal, dass die Menschheit bewusst auf den Willen und die Absicht Shamballas reagiert, wenn auch ohne die Erkenntnis der esoterischen Konsequenzen. Das ist von viel grösserer Wichtigkeit als ihr euch vorstellen könnt, denn es bezeichnet eine neue Beziehung einer geistigen Natur und tief geistiger Resultate.

Die Vorbereitung der Meister für diese sechste Einweihung ist ausserordentlich anstrengend. Sie finden es ebenso schwierig, ihr Ziel zu erreichen, wie es der Durchschnittsjünger findet, der zur Einweihung vorwärts schaut, die ihm unmittelbar bevorsteht. Sie müssen die Technik der Handhabung der mächtigsten Energie und des Einflusses in der Welt meistern, die der Intelligenz. Sie müssen ins Geheimnis der Elektrizität eindringen und deren Äusserung [395] im schöpferischen Vorgang unter der Leitung Shamballas bewirken. Sie müssen lernen, mit elektrischem Feuer auf gleiche Weise zu wirken, wie sie - viel früher - als Persönlichkeiten mit Feuer durch Reibung und als Jünger und geringere Eingeweihte mit dem solaren Feuer arbeiteten. Auf diese Weise werden sie mit dem bekannt, was man mit den Worten «Zentrale Geistige Sonne» meint, gerade so, wie sie mit der Erscheinung der physischen Sonne bekannt waren, als sie Mitglieder der menschlichen Familie waren, und mit dem «Herzen der Sonne» als Mitglieder der Hierarchie. Wieder könnt ihr die gleiche entfaltende Synthese sehen - eine Synthese, die im Konzentrationspunkt der anziehenden, dynamischen Energie ihren Ursprung hat und uns als die Sonne und ihre Planeten bekannt ist.