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ERSTER ABSCHNITT - DER ASPIRANT UND DIE MYSTERIEN DER EINWEIHUNG - Teil 4

Als die Freimaurerei ursprünglich gegründet wurde, in weit zurückliegender dunkler Zeit und lange vor dem jüdischen Glaubenssystem, wurde sie unter direktem Sirianischem Einfluss organisiert und so weit als möglich nach gewissen Sirianischen Einrichtungen gestaltet mit einer leichten Ähnlichkeit zu unserem hierarchischen Leben, wie dies im Lichte des Ewigen Jetzt gesehen wird. Ihre «Blaue Loge» mit ihren drei Graden ist mit den drei grossen Gruppen des Lebens auf Sirius verwandt, denn dort sind keine Naturreiche wie wir sie besitzen; diese Gruppen empfangen alle diejenigen, welche den vierten Pfad wählen und schulen sie in der Art und Weise der Existenz und dem Typ der Lebendigkeit, die auf Sirius zu finden sind. Das wird euch die Tatsache klarmachen, dass die am wenigsten entwickelten Leben auf Sirius, von unserem Standpunkt aus, alles Eingeweihte eines sehr hohen Grades sind. Die Freimaurerei ist deshalb auf eine eigenartige Weise mit dem vierten Pfad verbunden. Durch die Jahrhunderte hindurch blieb die freimaurerische Überlieferung erhalten, wobei von Zeit zu Zeit ihre Benennungen geändert und ihre Machtworte neu ausgelegt wurden und sie folglich immer weiter von ihrer ursprünglichen Schönheit und Absicht abkam.

Unter zyklischem Gesetz und in Vorbereitung für das Neue Zeitalter ist jetzt die Zeit gekommen, in welcher gewisse Änderungen von Freimaurern mit geistigem Verstehen ausgearbeitet werden sollten. Die gegenwärtige jüdische Färbung der Freimaurerei ist vollständig veraltet und wurde viel zu lange beibehalten, denn heute ist sie entweder jüdisch oder christlich und sollte keines von beiden sein. Die Grade der Blauen Loge sind in Satz- und Wortstellung ganz jüdisch und das sollte geändert werden. Die höheren Grade sind vorherrschend christlich, jedoch mit jüdischen Namen und Worten durchdrungen. Auch diesem sollte ein Ende gemacht werden. Diese jüdische Färbung ist heute eines der grössten Hindernisse für den vollen Ausdruck freimaurerischer Absicht und sollte geändert werden, während Tatsachen, Einzelheiten und Struktur des freimaurerischen Symbolismus unberührt bleiben sollten. Was immer die Form der neuen Terminologie sein [419] wird (und diese Änderung wird unvermeidlich kommen), auch sie wird vorbeigehen, nachdem sie die nötigen Dienste geleistet hat. So wird die zyklische Transformation weitergehen bis zur Zeit, wenn die Mehrheit der Menschheit, auf dem vierten Pfad stehend, durch den Einweihungsvorgang auf Sirius gehen wird, wovon unser Lehrlingsgrad eine schwache Widerspiegelung ist.

5. Der Strahlenpfad

Die Evolutionsgeschichte auf der Erde ist vom Gesichtspunkt der Menschheit aus eine des Fortschritts, betont revolutionärer Entscheidungen und Höhepunkte erreichender Krisen. Ohne eine solche Geschichte würden wir den gemachten Fortschritt und das ständige, jedoch allmähliche Wachstum empfindsamer Erwiderung auf Umgebung, Kontakt und Eindrücke, mental und geistig, nicht erkennen. Die Geschichte der Evolution ist in Wirklichkeit und vom okkulten Gesichtspunkt aus die Geschichte der Befreiung des Geistes durch ständig sich entwickelnde Formen, die, in geordneter Entfaltung und auf Verlangen des Geistes, ihren Anforderungen in jedem besonderen Zyklus und in jedem Stadium des Wachstums infolge der Erwiderung der Substanz auf geistigen Anstoss und Eindruck nachkommen.

Dieser Anstoss und dieser Eindruck betreffen das Zusammenbringen von Substanz und Geist, von Form und Materie, und sie sind auch eng verbunden mit dem zyklischen Erscheinen der Strahlen, mit ihren verschiedenen Strahleneinflüssen, Qualitäten und Absichten, denn sie alle tragen zum Evolutionsvorgang bei, während sie periodisch in die sich zeigende Äusserung hereinkommen und hinausgehen. Es sollte erkannt werden, dass jeder Strahlenherr gewisse Qualitäten auszudrücken und gewisse Lebensaspekte zu entfalten und zu manifestieren hat, während er seinem eigenen Pfad der Entwicklung folgt. Die Auswirkung dieser Absichten der Strahlenherren oder Strahlenleben auf unseren Planeten ist von ihrem Gesichtspunkt aus rein zufällig, ohne geplant zu sein, da sie infolge von bestimmten zyklischen, zirkulierenden und kosmischen Aktivitäten stattfinden, denen sie ewig verpflichtet sind. Ihre Absicht und ihre Zwecke stehen deshalb auf keinerlei Weise mit der Menschheit in Beziehung; eine Tatsache, die wir Menschen geneigt sind zu vergessen.

Mit diesen Strahlabsichten ist jedoch der Eingeweihte des sechsten Grades beschäftigt, wenn er auf den fünften oder Strahlenpfad tritt. Zuerst sind seine Entscheidung und die Absicht des Strahlenherrn, und schliesslich die vereinigte Absicht von allen [420] seltsam und einzigartig verbunden. Auf diesem Pfad arbeitet der Meister am Verstehen der Absichten und der Lebenszwecke der Strahlenherren. Viele Seelen auf dem ersten Strahl finden ihren Weg zu diesem Pfad, denn es besteht eine enge Verbindung zwischen der Entscheidung bei der sechsten Einweihung und diesem fünften Pfad; dies könnte aus zwei Gründen erwartet werden: erstens, weil sich jeder Meister auf einem der drei Hauptstrahlen befindet und zweitens, weil jeder Meister ein Verstehen der Welt des kosmischen Zwecks zu entwickeln hat. Es ist eine Verbindung, die sich auf den Gebrauch des Willens gründet; es ist der Wille zur Macht, der Wille zur Liebe und der Wille zum Wissen, samt den anderen vier Aspekten des Willens, [*R4] welche die elementare Grundlage der Schulung bilden, die auf diesem fünften Pfad vermittelt wird. Seelen von anderen Strahlen erreichen das gleiche Ziel und wählen gelegentlich diesen Pfad, aber er ist für sie nicht die Linie des geringsten Widerstands, wie er es für die Meister auf dem ersten Strahl oft ist.

Meister vom ersten und zweiten Strahl gehen ihn oft; jeder von ihnen hat eine andere Art der Annäherung, der Technik und der Verwirklichung:

1. Seelen des ersten Strahls müssen ihre «isolierte Einheit» verneinen und die Schönheit und den Wert der Vielheit studieren. Dieser Schulung folgt ein geheimnisvoller Vorgang, «vielfache Identifikation» genannt. Bemerkt, wie hier das Eigenschaftswort das Mehrfache und Plurale übermittelt, während das Hauptwort den Begriff der Einheit und des Singularen enthält. In diesen zwei Worten ist anscheinend gegensätzlich doch esoterisch von Bedeutung, ein Aspekt der Einweihung verkörpert, der auf diesem Strahlenpfad erlebt wird.

2. Der Meister auf dem zweiten Strahl, der sich entschliesst, diesen Weg zu gehen, muss seine anziehenden, magnetischen Tendenzen verneinen und muss die Bedeutung der «isolierten Absicht mit einer Vielheit von Zielen» erlernen. Ich weiss nicht, wie ich anders diese uralte Redewendung übersetzen soll, die das Ziel der Schulung des Meisters auf diesem Pfad beschreibt. Der Ausschliessende muss zum Einschliessenden werden in einer ganz neu erfassten Welt [421] der Verwirklichung, während der Einschliessende die Technik der Ausschliesslichkeit zu meistern hat und auf einem neuen Gebiet der Verwirklichung ausschliesslich werden muss. Es ist eine Ausschliesslichkeit, die in sich nicht das geringste Element der grossen Irrlehre der Trennung enthält.

Hier darf ich nicht einmal den Typ oder die Qualität der Absichten der Strahlenherren andeuten, welche der Meister der sechsten Einweihung zu verstehen lernen muss. Die gegebene Schulung endet in einer anderen ungeheuren Entscheidung, die ihn in eine Gruppe von Leben auf irgend einem heiligen Planeten oder in irgendein Sonnensystem stellt, was eine Entsprechung zu Shamballa auf unserem kleinen Planeten sein wird. Shamballa verkörpert den Willen oder Zweck unseres planetarischen Logos. Das Ziel, das diese (auf dem Strahlenpfad geschulten) Eingeweihten schliesslich erreichen, ist eine Sphäre der Aktivität, in welcher höchste Zwecke und göttliche Absichten ausgearbeitet werden.

6. Der Pfad, auf dem sich der Logos selbst befindet

Beim Herangehen an dieses besonders schwerverständliche Thema sollte daran erinnert werden, dass der Sonnenlogos (im evolutionären Sinne) so weit von unserem planetarischen Logos entfernt ist, wie der letztere vom Punkt der Errungenschaft eines angenommenen Jüngers. Trotzdem sind die zwei durch eine subjektive Einheit und Ähnlichkeit des Zieles verbunden. An gewissen Punkten auf dem Weg der Höheren Evolution treffen sich ihre zwei Linien der Energie und vereinigen sich. Unser Sonnenlogos spielt auch eine besonders interessante Rolle in der Entwicklung unseres ganzen planetarischen Lebens. Der Klarheit wegen, und zu gleicher Zeit symbolisch gesprochen, könnte Sanat Kumara als ein persönlicher Jünger des Sonnenlogos betrachtet werden, mit allem, was dies an kosmischer Verantwortung bedeutet.

Wir hatten viel Mühe, verstehend den Pfad zu betrachten, der von jenen Meistern gegangen wird, die sich entschlossen haben, den Pfad der Schulung für planetarische Logoi zu gehen. Es ist jedoch weit schwieriger und praktisch unmöglich, irgend etwas über diesen Pfad zu sagen, der von jenen Grossen Wesen gegangen wird, die sich in Schulung für Sonnenlogoi befinden. Sanat Kumara ist einer von diesen. Nicht alle planetarischen Logoi gehen [422] den Pfad der Sonnenlogoi, denn eine genau so erhabene Position erwartet sie anderswo im Universum. Diese Meister, welche diesen Pfad betreten, sind wirklich selten, wie ich in Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer sagte, und mussten bisher diesen Pfad durch die Engel- oder Deva-Evolution antreten und dann durch Versetzung auf den fünften oder Strahlenpfad. Es wurden jedoch Änderungen vorgenommen und ein Meister kann jetzt direkt und ohne Eintritt in die Engel-Evolution auf diesen sechsten Pfad gehen.

Dieser sechste Pfad ist einer, auf welchem die Meister in Schulung mit den Engeln oder Devas arbeiten müssen, die in solarer Erschaffung so oft die beweglichen Vermittler des schöpferischen Vorganges sind. Die Meister, welche diesen Pfad antreten, treten schliesslich, und als Teil Ihrer Schulung, in die Ratskammer einiger der heiligen Planeten ein, ehe sie in die Gruppe übergehen, die unser Sonnenlogos leitet. Das ist wiederum nur eine vorübergehende Phase, doch kann in beiden Fällen, vom Gesichtspunkt der Menschheit aus, die Zeitspanne ungeheure Perioden umfassen. Sie arbeiten mit Prinzipien, die uns auf Erden unbekannt sind, doch werden später zwei von diesen Prinzipien geoffenbart werden. Viele von diesen sind beherrschende Faktoren in anderen Sphären und in anderen planetarischen Schemata, die weiter vorgerückt sind als das Unsere. Der Meister in Schulung handelt dann als Verwalter dieser «energetischen Prinzipien» oder als Vermittler der Verteilung. Auf diese Weise war Venus der Verwalter von dem, was wir das Prinzip des Denkvermögens nennen und brachte es als ein reines Geschenk der werdenden Menschheit.

7. Der Pfad der Absoluten Sohnschaft

Wie ich früher schon hervorhob, kann nicht viel herausgegeben werden, was diesen geheimnisvollen Pfad betrifft, der in ein Dreieck führt (wenn ich es so ausdrücken darf), das aus drei Energielinien von verschiedener und sehr unterschiedlich vibrierender Wirksamkeit gebildet wird. Dieses Dreieck ist wie eine Art offenes Tor, das jenen, welche diesen Pfad entdecken, eine einzigartige und einmalige Gelegenheit bietet. Gerade wie einer der sieben Pfade letztlich eine Verbindung mit den Plejaden erzeugt, so verbindet dieser Pfad unser Sonnensystem mit der Konstellation des Grossen Bären. Ihr habt deshalb das folgende Dreieck, aus einem Energiestrom gebildet, der aus dem Grossen Bären hervorkommt, [423] einem anderen Energiestrom, der aus dem Herzen der Sonne oder von unserem Sonnenlogos kommt und der Grundlinie, die aus den sieben Energieströmen gebildet ist, die von unseren sieben heiligen Planeten kommen. Die Macht und die Wirksamkeit dieses Dreiecks ist daher einzigartig und offensichtlich. Es erzeugt Beziehungen zwischen unserem System, unseren Planeten und dem Universum. Dieses «offene» Dreieck bietet jenen Leben Gelegenheit, die, von der anderen Seite des Dreiecks als der, die unserem Sonnensystem und seinem Inhalt zugewendet ist, versuchen, unserem Sonnensystem zu helfen und die nicht-heiligen Planeten zum Punkt der Befreiung zu bringen, was ihr besonderes Ziel ist. Durch dieses dreieckige Tor treten alle grossen Avatare in unser System ein und «finden den Punkt, wo sie dienen können».

Der Eine, über den nichts werden darf

                                                                 Der Sonnenlogos

Der Planetarische Logos

Es ist das Hereinfliessen der aussersolaren Energie, das die sieben kosmischen Pfade erzeugt. Eine Gruppierung wie die sieben solaren Pfade gibt es nicht. In den meisten Fällen führen die Pfade vollständig weg von unserem Sonnensystem.

Wenn ihr die noch schwierigere Lehre studiert (verschleierter und symbolischer als diese), werdet ihr gewisse Aussagen finden, die für den Esoteriker viel Licht auf die einfachere Darstellung in dieser «Abhandlung über die Sieben Strahlen» werfen werden. Sie ist einfacher, weil nur diejenigen Punkte angegeben werden, die in sich den Keim einer möglichen Erleuchtung für die Allgemeinheit tragen. «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» ist nicht für die Allgemeinheit geschrieben; sie ist streng genommen eine Darstellung der Wahrheit für den eingeweihten Jünger. Ihre Linie ist vollkommen eine erste Strahl- und dritte Strahl-Darstellung, während diese Abhandlung eine durchaus zweite Strahl-Annäherung ist. Das ist eine Aussage, die sorgfältiges Nachdenken rechtfertigt, und die bis jetzt noch keine Anerkennung erhalten hat.

[424] Zu den Änderungen, die durch die ungewöhnlich schnelle Entwicklung der Menschheit und der darauf folgenden Steigerung der Qualitäten der Jünger notwendig geworden sind, gehört die Tatsache, dass der Meister, der bei der sechsten Einweihung einer gewaltigen Entscheidung gegenübersteht, den gewählten Pfad nicht mehr völlig blind antritt wie zuvor. Jetzt wird ihm das wahre, vereinigte Ziel der sieben Pfade und eine Vision ihrer verschiedenen, dazwischenliegenden, individuellen Ziele geoffenbart. Daher ist der Name der fünften Einweihung die «Einweihung der Offenbarung».

Er kann so mit offenen Augen und ungeblendet von der Herrlichkeit seine Entscheidung treffen.

Ein Punkt verlangt hier Erläuterung. Die ganze Norm der mentalen Ausrüstung des eintretenden Jüngers ist so viel höher als sie gewöhnlich war, kraft der mentalen und intuitiven Entwicklung des Menschen, dass diese Tatsache zu entsprechenden Änderungen in der Hierarchie selbst gezwungen hat. Die Meister, die jetzt auf den Pfad der Höheren Evolution weitergehen, besitzen ebenfalls eine viel grössere Entfaltung; der Willensaspekt ist in hohem Masse gegenwärtig (wie wenig ihr es auch erkennen möget), und das ist ein neuer Faktor, der vieles bedingt. Bis vor dreihundert Jahren unterschieden Liebe und Intelligenz die Meister. Heute unterscheiden sie Liebe, Intelligenz und Wille. Das ist noch ein Grund für die umfassenden Änderungen, die gemacht wurden und es ist interessant zu sehen, dass der Grossteil der Änderungen infolge der Erwiderung der Menschen auf hierarchisches Wirken erfolgte. Es ist die Menschheit, welche diese Geschehnisse von so weitreichender Art erzwang. Die Menschheit hat auch Offenbarungen erzwungen, die, wie geglaubt wurde, den Menschen für Tausende von Jahren nicht gegeben werden könnten oder bis die sechste Wurzelrasse ins Dasein gekommen wäre. Ein Beispiel der Erweiterung der gegebenen Information kann in Verbindung mit dem zweiten Pfad vermerkt werden. In meiner früheren Darstellung der sieben Pfade in «Initiation, menschliche und solare Einweihung» ist nichts von einer bedingenden Konstellation erwähnt. In «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» erwähnte ich, dass aus einer unbekannten Quelle Energie in unser System hereinkommt, über die Zwillinge. In diesem letzten Beitrag zum Thema erwähne ich, dass die Waage mit einbezogen ist. Dadurch sind auf diesem Pfad des Magnetischen Wirkens zwei vereinigte Einflüsse zu finden, die [425] der Zwillinge und der Waage. Ihr habt deshalb:

Die Doppelenergie der Zwillinge wird durch den Einfluss der Waage zu einem Gleichgewichtspunkt gebracht, und diese ausgeglichene Doppelenergie wird dann in unser Sonnensystem entlassen.

Zwillinge                          Waage

           Unser Sonnensystem

Dieser eintretende Strom ausgeglichener Energien bildet den zweiten Pfad. In dieser obigen Aussage habe ich euch viel Auskunft gegeben.

Ich habe A. A. B. gebeten, am Ende dieser Instruktion einen Auszug aus «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» einzusetzen, denn diese Lehre über die sieben Pfade ist eine höchstwichtige Erklärung. Ich werde sie nicht ausführlicher behandeln, aber wenn ihr geistige und übersinnliche Fähigkeiten und Vorstellungskraft habt, könnt ihr viel verstehen. Ich habe A. A. B. auch gebeten, die sieben Aufzählungen beizufügen, die früher herausgegeben wurden, um diese dreifache Darstellung zu vervollständigen. Ich dränge euch nicht, die sieben Pfade zu studieren oder ihrer Betrachtung viel Zeit zu schenken. Das Betreten des einen oder anderen Pfades liegt weit vor euch und es wäre eine Zeitverschwendung. Ich möchte euch jedoch daran erinnern, dass jedes Bemühen, richtig, schön und nützlich zu leben, das Denkvermögen zu beherrschen und liebendes Verstehen zu erreichen, das Fundament legt für den rechten Entschluss bei der sechsten Einweihung. Eines Tages werdet auch ihr an diesem Punkt der einzigartigen Wahl stehen und was ihr hier und jetzt tut, wird den Weg bestimmen, den ihr gehen werdet.

Ein Auszug aus «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» SS 1409-1434

Aufgrund der Tatsache, dass das unsrige ein Sonnensystem vierter Ordnung ist, werden die sieben Pfade in einem bestimmten, nicht näher definierbaren Stadium zu vier Pfaden, die sich in folgender Weise [426] verschmelzen:

Die Eingeweihten auf Pfad I «erkämpfen gewaltsam» ihren Übergang auf Pfad VI.

Die Eingeweihten auf Pfad II gehen «mit Hilfe von Alchimie» auf Pfad VII über.

Die Eingeweihten auf Pfad III «durchdringen den Schleier» und geraten dadurch auf Pfad V.

Damit bleibt nur noch Pfad IV zu erklären. Auf diesen Pfad gehen alle diejenigen über, die das Ziel durch werktätige Hingabe erreichen, die aber das Manas-Prinzip immer noch nicht genügend entwickelt haben. Da unser Sonnensystem das der Liebe-Weisheit oder der astral-buddhischen Entwicklung ist, umfasst der vierte Pfad die Mehrzahl der Menschensöhne. In der Hierarchie unseres Planeten sind die «Herren des Mitleids» zahlreicher als die «Meister der Weisheit». Erstere müssen daher erst einmal auf die Sonne Sirius übergehen, um dort eine ungeheure manasische Stimulierung zu erfahren, denn Sirius ist die Ursprungsquelle des Manasprinzips. Dorthin muss der Mystiker gehen, um zu einem sogenannten «Funken von Mahat-Elektrizität» zu werden.

Die sieben Pfade haben nichts mit dem Wesen oder dem Ausgleich der Gegensatzpaare zu tun. Sie befassen sich lediglich mit Vereinigung, mit dem, was die Gegensatzpaare als Mittel zur Erzeugung von LICHT verwenden.

PFAD I. ERDENDIENST

Attribute                                    Weises Mitleid.

Quelle                                        Konstellation Drache, über Waage.

Methode                                   Zwölf kosmische Identifizierungen.

Hierarchie                                 Die sechste.

Symbol                                       Ein grüner Drache, der aus dem Inneren einer lodernden Sonne hervortritt. Hinter und oberhalb der
                                                    Sonne erscheinen zwei Säulen auf beiden Seiten einer verschlossenen Tür.

Erlangte Qualität                      Leuchtkraft.

PFAD II. PFAD DER MAGNETISCHEN BETÄTIGUNG

Attribute                                    Empfänglichkeit für Hitze und Kenntnis über Rhythmus.

Quelle                                        Eine unbekannte Konstellation durch Vermittlung [427] der Zwillinge.

Methode                                    Betreten des glühenden Bodens.

Hierarchie                                  Die dritte und vierte.

Symbol                                       Ein Scheiterhaufen, vier Fackeln und ein fünfzackiger Stern, der zur Sonne aufsteigt.

Erlangte Qualität                      Elektrische Geschwindigkeit.

PFAD III. PFAD DER AUSBILDUNG FÜR PLANETARISCHE LOGOI

Attribute                                     Kosmisches Sehvermögen, Devagehör und psychische Korrelation.

Quelle                                         Beteigeuze durch Vermittlung von Schütze.

Hierarchie                                  Die fünfte.

Methode                                     Prismatische Identifizierung.

Symbol                                        Ein farbiges Kreuz, mit einem Stern in der Mitte, dahinter eine flammende Sonne und darüber
                                                     ein Sensawort.

Erlangte Qualität                       Kosmisch-ätherisches Sehvermögen oder siebenfaches Hellsehen.

PFAD IV. DER PFAD ZUM SIRIUS

Attribute                                    Kosmische Verzückung und rhythmische Seligkeit.

Quelle                                        Sirius durch Vermittlung der Sonne, die ein Sternzeichen verschleiert.

Hierarchie                                 Hinter den Zahlen 14 und 17 verhüllt.

Methode                                   Doppelte Kreisbewegung und rhythmischer Tanz auf dem Viereck.

Symbol                                      Zwei Räder aus elektrischem Feuer, die um ein orangefarbiges Kreuz kreisen, mit einem Smaragd
                                                    in der Mitte.

Erlangte Qualität                     unenthüllt.

PFAD V. DER STRAHLENPFAD

Attribute                                   Ein Gefühl kosmischer Richtung.

Quelle                                       Der Polarstern durch Vermittlung des Wassermanns.

Hierarchie                                Die erste und die zweite.

Methode                                  Ein elektrischer Isolierungsvorgang und Einkerkern von polarem Magnetismus.

Symbol                                     Fünf in einer Sphäre eingeschlossene Feuerkugeln. Die Sphäre wird von einer Schlange gebildet, auf der
                                                  das Isolierungs-Mantram verzeichnet ist.

Erlangte Qualität                    Kosmische Stabilität und magnetisches Gleichgewicht.

PFAD VI. DER PFAD DES SONNENLOGOS

Nicht gegeben                        Nicht gegeben.

PFAD VII. DER PFAD DER ABSOLUTEN SOHNSCHAFT

Nicht gegeben                        Nicht gegeben.

Die Spannung in der Welt analysiert

Die Spannung [428] in der heutigen Welt (im April 1947 geschrieben), besonders in der Hierarchie, ist derart, dass sie entweder eine andere und vielleicht letzte Weltkrise oder eine solche Förderung des geistigen Lebens auf dem Planeten erzeugen wird, dass das Hereinkommen der langerwarteten Zustände des Neuen Zeitalters überraschend beschleunigt wird. Ich möchte euch bitten, das was ich hier gesagt habe, sorgfältig zu berücksichtigen, euch ins Gedächtnis zurückrufend, was ich euch früher über Spannungspunkte gesagt habe. Diese gegenwärtige Spannung bildet für den Jünger in Ausbildung ein grosses Problem; deshalb ist unser besonderes Thema in diesen Unterweisungen überaus treffend.

Heute ist sehr viel Verblendung in der Welt und ein grosser Teil dieser Verblendung ist in Russland konzentriert, infolge der Jugend und der elementaren politischen Unerfahrenheit dieses Volkes. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind auch jung und unerfahren, aber nicht im gleichen Ausmass, wie es das russische Volk ist. Heute leiden die Russen an Verblendung der Macht, Verblendung des Planens, Verblendung von dem, was sie als ein grosses Ideal betrachten (was es auch ist), Verblendung des Ansehens und der unvermeidlichen, aber kurzlebigen, Verblendung des Totalitarismus. Es ist auch dieser Totalitarismus, der ihren schwächsten Punkt bildet, weil er unerbittlich zu einer Empörung des menschlichen Geistes führt. Dieser menschliche Geist ist in Russland im genau gleichen Ausmass zu finden wie in jedem anderen Lande der Welt.

Die Freiheit ist eine wesentlich geistige Eigenschaft, die dem ganzen Evolutionsvorgang zugrunde liegt; dessen sollten sich alle Menschen immer und überall als einer bestärkenden und bedingenden Wirklichkeit erinnern. Sie hat vom Prinzip versklavender Selbstsucht an Äonen des Widerstands überstanden und ist grösstenteils für den Kampf verantwortlich, an welchem wir alle teilnehmen.

Das Land, das heute am meisten von Selbstsucht frei ist, ist England; es ist erfahren, alt und deshalb gereift in seinem Denken; es hat in einer verhältnismässig kurzen Zeit viel gelernt und sein Urteil ist gesund. Das selbstsüchtigste Land in der heutigen Welt [429] ist Frankreich, mit den Vereinigten Staaten an zweiter Stelle (jedoch in total verschiedener Richtung); beide sind selbstsüchtig in materiellen Dingen und ganz dem Kapitalismus verfallen. Russland ist auch selbstsüchtig, aber es ist die Selbstsucht eines fanatischen Ideals, das von einem unreifen und einem zu jungen Volk aufrechterhalten wird. Die Selbstsucht der Vereinigten Staaten ist auch ihrer Jugendlichkeit zuzuschreiben, aber sie wird schliesslich der Erfahrung und dem Leid weichen; zum Glück für die Seele dieses grossen Volkes steht den Vereinigten Staaten viel Leid bevor. Die Selbstsucht Frankreichs ist weniger zu entschuldigen; Frankreich ist auch alt und erfahren; mehrmals war es das Opfer der Heeresmacht Deutschlands und ruft dies der Welt laut zu. Frankreich vergisst, dass es im Mittelalter oft Zentraleuropa verheert hat, und die napoleonischen Eroberungen sind verhältnismässig neuzeitliche Geschichte. Sein böses Schicksal (wie Frankreich es betrachtet) gibt ihm nichtsdestoweniger die Gelegenheit, in seinem Leben und seiner Einstellung geistig zu werden, statt intellektuell und ungewöhnlich (obwohl glänzend) materiell. Es hat seine Lektion noch nicht gelernt und zeigt bis jetzt wenig Neigung, es zu tun. Druck, Spannung, wirtschaftliche Nöte und Sorgen mögen es belehren; das Ergebnis wird Stabilität sein.

In den Händen der Vereinigten Staaten, Englands, Russlands und auch Frankreichs liegt das Schicksal des Weltjüngers, der Menschheit. Die Menschheit ist durch die Prüfungen gegangen, die für die erste Einweihung vorbereiten; sie waren hart und grausam und sind noch nicht ganz vorüber. Die Herren des Karma (vier an der Zahl) wirken heute durch diese vier Grossen Mächte; es ist jedoch ein Karma, das zu befreien sucht, wie alles Karma tut. In der kommenden Krise mag eine wahre Vision und eine neue Freiheit und auch ein weiterer geistiger Horizont erreicht werden.

Wenn die Krise richtig gehandhabt wird, braucht sie nicht wieder den Höhepunkt des Entsetzens zu erreichen.

Das Gebiet der Schwierigkeiten ist, bekanntlich, der Nahe Osten und Palästina. Durch ihre rechtswidrigen und terroristischen Unternehmungen haben die Juden diejenigen, welche sich für den Weltfrieden einsetzen, in eine schwierige Lage gebracht. Wie ein jüdisches Mitglied meines Ashrams hervorhob (und ich lobe ihn für seine Seelenvision), haben die Juden wieder teilweise die Türe für [430] die Kräfte des Bösen geöffnet, die ursprünglich durch Hitler und seine böse Clique wirkten. Das «Versiegeln» dieser Türe wurde noch nicht erfolgreich zustandegebracht, und es ist bestimmt erforderlich, dies beizeiten zu entdecken. Diese Kräfte des Bösen wirken durch ein Dreieck des Bösen, von welchem ein Punkt in der Zionistischen Bewegung in den Vereinigten Staaten, ein anderer in Zentral-Europa und der dritte in Palästina zu finden ist. Palästina ist kein Heiliges Land mehr und sollte nicht als solches betrachtet werden.

Während ihr das Weltbild untersucht, solltet ihr diese Punkte im Gedächtnis behalten. Dieses Bild nimmt Gestalt an und erfordert ein Erkennen. Es umschliesst die Juden (die keine Nation, sondern eine religiöse Gruppe sind), den Nahen Osten und Russland. In den Karten, die in den Archiven der geistigen Hierarchie zu finden sind, ist das ganze Gebiet des Nahen Ostens und Europas: Griechenland, Jugoslawien, die Türkei, Palästina, die arabischen Staaten, Ägypten und Russland unter einer schwer überschattenden Wolke. Kann diese Wolke durch richtiges Denken und Planen Englands, der Vereinigten Staaten und der Mehrheit der Vereinten Nationen zerstreut werden oder muss sie als Unheil über die Welt hereinbrechen? Wird richtiges Handeln für den unerfahrenen Jünger, die Menschheit, eine zu schwere Aufgabe sein?

In dem, was ich oben schrieb, habt ihr das Bild der wahren Situation; darin ist England vorübergehend geschwächt und unwirksam (ausser im klaren Denken seines Volkes und seiner politischen Reife); darin sind die Vereinigten Staaten, ungewöhnt an Macht, etwas arrogant, mit einem starken Überlegenheitskomplex, unerfahren und doch, zu gleicher Zeit, ausserordentlich wohlgesinnt und im Grund genommen gesund. Es ist die Masse des Volkes, die in ihrem Denken gesund ist, und nicht ihre Vertreter im Kongress.

Es ist nicht an mir, euch zu sagen, was geschehen wird, obwohl es die Hierarchie weiss. Die Menschheit muss (wie alle Jünger) ganz und gar frei sein, ihr eigenes Geschick zu regeln. Die Menschheit hat die schwierige Lektion noch nicht gelernt, die alle Jünger meistern müssen, nämlich: die Lektion des zweifachen Lebens des Menschen, dessen Seele funktioniert und dessen physisches Gehirn sich ständig dieser Tatsache bewusst ist.

DAS DOPPELLEBEN DES EINWEIHUNGSVORGANGES

In den [431] vielen Büchern, die ich geschrieben habe, habe ich verhältnismässig wenig über das Gehirn und dessen Beziehung zur Persönlichkeit und zur Seele gesagt. Es ist nicht möglich, hier über dieses Thema ausführlich zu schreiben, aber ich werde gewisse Bemerkungen machen, ohne welche dieser ganze Vorgang eines doppelten Lebens äusserst schwierig zu erklären wäre. Was ich zu sagen habe, werde ich in Form von drei grundlegenden Bemerkungen zusammenfassen:

1. Das Gehirn ist ein äusserst empfindsamer Empfangs- und Übermittlungsapparat:

a. Es ist empfänglich für Information, die ihm durch die Sinne von der Gefühlsebene und vom Denkvermögen übertragen wird.

b. Durch seine Vermittlung wird sich das persönliche niedere Selbst seiner Umgebung, seiner Wunschnatur und seiner mentalen Eigenheiten bewusst und ebenso der Gefühlszustände und Gedanken der Leute, mit denen es in der Umgebung in Berührung kommt.

2. Das Gehirn wird hauptsächlich durch das endokrine System bedingt, viel mehr als die Endokrinologen zugeben möchten:

a. Es wird durch drei grosse Drüsen mächtig bedingt, die in enger Verbindung mit der Gehirnsubstanz stehen. Dies sind die Hypophyse, die Zirbeldrüse und die Halsschlagaderdrüse.

b. Diese bilden ein Dreieck, das im primitiven Menschen praktisch unverbunden, im Durchschnittsmenschen gelegentlich verbunden und im geistigen Menschen eng verbunden ist.

c. Diese Drüsen sind objektive Entsprechungen der drei Energiezentren, durch welche die Seele oder der innewohnende geistige Mensch sein physisches Vehikel beherrscht.

d. Wo eine enge Verbindung zwischen den drei Drüsen besteht, wie es in bezug auf die Jünger zunehmend der Fall ist, wird immer ein Dreieck von zirkulierenden Energien errichtet.

e. Dieses Dreieck kommt durch die Halsschlagaderdrüse [432] im verlängerten Gehirn mit anderen Drüsen und Zentren in Verbindung.

3. Das Gehirn wird als Übermittler ein machtvolles Führungsinstrument:

a. Als ein Empfänger und Übermittler reiner Energie oder reinen Lebens benützt es die Halsschlagaderdrüse, die durch das Alta-Major-Zentrum beherrscht wird, und errichtet eine enge Verbindung mit dem Herzen und dem Herzzentrum.

b. Als ein Empfänger der mentalen Energie oder Energie der Seele, wird das Ajnazentrum der leitende Vermittler; dies ist das Zentrum, das die Hypophyse beherrscht.

c. Diese Energien werden durch das Kopfzentrum aufgenommen, das die Zirbeldrüse beherrscht. Emotionelle Energie tritt in das Persönlichkeitssystem durch den Solarplexus ein, wo sie entweder herrscht oder umgewandelt und erhöht wird.

Dieser dreifache Mechanismus im Kopf, sowohl objektiv als subjektiv, benützt das physische Gehirn als Empfangs- und Übertragungsmittel. Dieses wird zu schöpferischer Tätigkeit gebracht und kommt auf diese Weise unter die Herrschaft des Jüngers in Ausbildung oder in Vorbereitung für Einweihung. Ich habe dies bisher nicht betont und tue es auch jetzt nicht, denn es ist für den Jünger oder Aspiranten nicht wünschenswert, sich bewusst und vorsätzlich mit dem Mechanismus im Kopf zu befassen. Er soll lernen, das Denkvermögen zu beherrschen und bewusst zu gebrauchen; er soll sein Denkvermögen schulen, um für Mitteilungen von drei Quellen empfänglich zu werden:

Von den drei Welten des gewöhnlichen Lebens, wodurch das Denkvermögen befähigt wird, mit «gesundem Menschenverstand» zu handeln.

Von der Seele, um so bewusst zum Jünger zu werden, zum Arbeiter in einem Ashram, erleuchtet durch die Weisheit der Seele, und allmählich das in den drei Welten gewonnene Wissen übersteigend. Dieses Wissen, richtig angewendet, wird zu Weisheit.

Von der Geistigen Triade, die als Vermittler zwischen der Monade und dem Gehirn der Persönlichkeit handelt. Das kann schliesslich zustandekommen, weil die Seele und die Persönlichkeit in eine funktionierende Einheit verschmelzen, wodurch dann [433] aufgehoben wird, was wir unter dem falschen Ausdruck «die Seele» verstehen. Zweiheit nimmt dann den Platz der ursprünglichen Dreiheit ein.

Es war notwendig, diese etwas elementaren Bemerkungen zu machen und diese Punkte zu klären, damit das zweifache Leben des Jüngers oder des Meisters (und worin sie sich unterscheiden) richtig verstanden werden kann.

Eine der Prüfungen des Einweihungsvorgangs kommt bis jetzt gänzlich unerwartet. Prüfungen, die erwartet werden und für welche Vorbereitungen getroffen werden, bilden nicht die wahren Prüfungen im echten Sinne des Wortes, esoterisch verstanden. Es ist eine mit zunehmender Strenge auferlegte Prüfung, während Einweihung nach Einweihung angenommen wird, um zu sehen inwieweit der Eingeweihte fähig ist, in seinem Gehirnbewusstsein die verzeichneten Tatsachen von verschiedenen Welten oder Bewusstseinsebenen zu behalten oder zu bewahren; d.h., die drei Welten des menschlichen Bemühens und die Welt des Seelenbewusstseins, oder diese beiden und die Welt des Ashrams; oder diese und die Betätigung der Hierarchie selbst (es als ein vollständiges Ganzes sehend); oder alle diese und die Welt der Triadalen Erfahrung, bis der Punkt erreicht wird, wo eine zuverlässige Fortsetzung des Bewusstseins verzeichnet und gehalten werden kann, die direkt von der Ratskammer des Herrn der Welt zu jenen Meistern kommt, die in einem physischen Körper funktionieren und deshalb ein physisches Gehirn benützen müssen. In jedem einzelnen Fall muss die Prüfung (um richtig bestanden zu werden) das Gehirnbewusstsein mit einschliessen. Die Tatsachen, die auf den feineren Ebenen verzeichnet werden, müssen gleichzeitig auf der physischen Ebene korrekt verzeichnet, erkannt und gedeutet werden.

Ihr könnt selber sehen, dass dies ein grosses und höchst notwendiges Anzeichen eines sich entwickelnden Gewahrseins ist; ein Meister muss sich zu jeder Zeit, auf jeder Ebene und mit Willen bewusst sein. Es wird euch auch klar sein, dass dies ein wachsendes Wahrnehmen ist, wofür die Zwischenstadien zwischen den Einweihungen den Eingeweihten vorbereiten. Allmählich muss jeder der fünf Sinne, und der gesunde Menschenverstand (das Denkvermögen) die Wirksamkeit seiner höheren Entsprechung beweisen und damit auch die Entwicklung eines feineren Apparates. Durch [434] diesen Apparat kommt der Eingeweihte in Berührung mit sich erweiternden Gebieten des göttlichen «Denkzustands» oder mit dem planetarischen Bewusstsein, bis «das Denkvermögen, das in Christus ist» in Wahrheit das Denkvermögen des Eingeweihten wird, mit allem, was diese Worte an Bedeutung und esoterisch tieferem Sinn umfassen. Bewusstsein, Empfindsamkeit, Gewahrsein, Planetarische Übereinstimmung, Universalbewusstsein: dies sind die Zustände, die wir betrachten müssen, wie sie sich nacheinander in ihrem wahren esoterischen Sinn entwickeln.

Ihr habt hier ein weites und allgemeines Bild, welches das Ziel, die Mittel oder Methode, den Prüfungspunkt und das physische Gehirn umfasst. Das sind vier Faktoren, die wenig oder keine Beachtung fanden, wo in okkulten Schriften Einweihung behandelt wurde. Sie sind dennoch von grosser Wichtigkeit. Ich behandle sie hier wegen dem Entwicklungsstadium, welches das menschliche Denkvermögen jetzt erreicht hat, wegen ihrer zunehmenden engen Beziehung zum physischen Gehirn und weil jetzt so viele Aspiranten bereit sind, den Pfad der Jüngerschaft, den Pfad der Einweihungsschulung zu gehen. Sie sind jetzt imstande, bewusst an der Aufgabe eines zweifachen und beständigen Vorgangs der geistigen und physischen Erkenntnis zu arbeiten.

Das Doppelleben des Jüngers

Ich habe dieses Thema in zwei Teile geteilt, weil der Dualismus, den ein Meister entfaltet und der Dualismus, der von einem Jünger gezeigt wird, nicht identisch oder an fortschreitenden Punkten der Unterscheidung ein und dasselbe sind. Wenn ihr euch dem Thema zuerst nähert, erscheint es verhältnismässig einfach, aber eine genauere Betrachtung darüber wird grosse und unerwartete Unähnlichkeiten zeigen.

In Verbindung mit dem Doppelleben des Jüngers sind die einbezogenen Faktoren die dreifache Persönlichkeit (mit einem erwachenden oder anschauenden Bewusstsein, das im Gehirn konzentriert ist), die Seele, die zuerst als das äusserste Ziel der Errungenschaft erscheint, später aber einfach als ein System oder eine Sammlung von verschmolzenen geistigen Eigenschaften gesehen wird, und der niederste Aspekt der Geistigen Triade, das abstrakte Denkvermögen. Der Jünger fühlt, dass er das Ziel erreicht hat, wenn er das unmittelbare und verschmolzene Bewusstsein der drei erreichen kann; er erkennt auch, dass dies das Erbauen [435] der Antahkarana umschliesst. Für einen, der eben zum Pfad der Jüngerschaft zugelassen wurde, und der eben seinen Platz in einem Ashram findet, erscheinen alle diese Faktoren als ein Unternehmen, das schwierig genug ist und das alle Kraft, die er besitzt, in Anspruch nimmt.

Das ist vorläufig richtig und bis zur dritten Einweihung bezeichnen diese Ziele, deren bewusste Verschmelzung und ein Erkennen der göttlichen Ebenen des Gewahrseins, zu denen sie ihn zulassen, des Jüngers Aufgabe und beschäftigen ihn vollauf. Den daraus erfolgenden Erkenntnissen muss er noch eine wachsende Fähigkeit hinzufügen, auf den in Frage kommenden Bewusstseinsebenen zu arbeiten, immer sich erinnernd, dass eine Ebene und ein Bewusstseinszustand gleichbedeutende Worte sind und dass er Fortschritte macht im Gewahrwerden, im Bauen der Antahkarana, in der Ausbildung als hierarchischer Arbeiter in einem Ashram, im Bekanntwerden mit neuen und sich öffnenden geistigen Umgebungen, mit der Erweiterung seines Horizontes, mit seinem sich Stabilisieren auf dem Pfad, und auf der physischen Ebene mit dem Leben als ein intelligenter Mensch in der Welt der Menschen. Er zeigt auch keine launenhaften Eigenheiten, sondern erscheint als Mensch des guten Willens, von wohlwollender Intelligenz, unveränderlicher Güte und starker, unwandelbarer geistiger Absicht. Genügt dies als Ziel für den Jünger? Erscheint es als eine beinahe unmöglich erreichbare Leistung? Könnt ihr ein solches Vorhaben unternehmen und die Verpflichtung erfüllen?

Selbstverständlich könnt ihr das, denn der Zeitfaktor spielt mit und der Jünger ist frei, sich dessen Bedingungen unterzuordnen, besonders in den früheren Stadien seiner Jüngerschaft; gewöhnlich tut er das zuerst, da er nichts anderes kennt, aber die Raschheit oder die sattvische oder rhythmische Natur des geistigen Lebens ändert schliesslich diese Einstellung. Dann arbeitet er ohne wirkliches Bewusstsein der Zeit, ausser im Verkehr mit anderen Leuten und seinen Mitarbeitern auf der physischen Ebene.

Zuerst ist sein Verzeichnen von dem, was auf den feineren Ebenen oder der Seelenebene geahnt oder gesehen wird, langsam; es braucht Zeit für Kontakte und für gewonnenes Wissen, von den höheren Ebenen zu seinem physischen Gehirn durchzudringen. Diese Tatsache (wenn er es entdeckt) führt [436] dazu, sein Zeit-Gewahrsein zu überrumpeln, und der erste Schritt auf dem Pfad der Zeitlosigkeit wird deshalb gemacht, symbolisch gesprochen. Er gewinnt auch die Fähigkeit, mit grösserer Schnelligkeit und mentaler Koordinierung als der durchschnittlich intelligente Mensch zu arbeiten. Auf diese Weise lernt er die Zeitbegrenzungen als einen Zustand des Gehirns erkennen und auch, wie sie aufzuheben sind, und wie er auf eine solche Weise arbeiten kann, dass er in einer bestimmten Zeit mehr fertig bringt als es für den Durchschnittsmenschen möglich ist, ungeachtet wie eifrig er sich bemühen mag. Das Bemeistern der Zeit und das Demonstrieren geistiger Schnelligkeit sind Merkmale dafür, dass das zweifache Leben der Jüngerschaft das integrierte Leben der Persönlichkeit übersteigt, das jedoch wiederum zu einer noch grösseren Synthese und höheren Integration führt.

Das Doppelleben, das alle Jünger führen, erzeugt auch eine Geschwindigkeit mentaler Interpretation, die für ein vernünftiges Verzeichnen der Lebenserscheinungen der verschiedenen höheren Ebenen und Bewusstseinszustände notwendig ist. Vergesst nicht, dass alle unsere Ebenen Unterebenen der kosmisch physischen Ebene und deshalb Erscheinungen in der Natur sind. Indem Kontakt mit ihnen aufgenommen wird und sie verzeichnet werden und das Wissen dem physischen Gehirn durch das Denkvermögen übermittelt wird, müssen sie immer von einer genauen Interpretation und einem richtigen Erkennen «der Dinge wie sie sind» begleitet sein. Hier ist der Punkt, wo der Nicht-Jünger und das Medium sich irren, denn ihre Interpretation ist fast immer grundsätzlich falsch, und es braucht Zeit, um das, was das wahrnehmende Bewusstsein berührt hat, intelligent zu interpretieren und wahrheitsgetreu zu verzeichnen. Wenn der Zeitfaktor nicht mehr dominiert, sind die Interpretationen, die das Gehirn registriert, unfehlbar korrekt. Damit habe ich euch eine wichtige Mitteilung gegeben.

Ihr werdet deshalb sehen, dass im früheren Einweihungsvorgang der Zeitfaktor vom Eingeweihten und auch von den einführenden Meistern bemerkt wird. Ein Beispiel für das langsame Durchdringen der Lehre von der Ebene der Einweihung zum physischen Gehirn kann in dem Umstand gesehen werden, dass sehr wenig Aspiranten und Jünger die Tatsache verzeichnen, dass sie die erste Einweihung bereits erreicht haben, die Geburt Christi in ihrem Herzen. Dass sie diese angenommen haben, wird durch ihr freiwilliges Gehen des Weges, ihre Liebe zu Christus (gleich mit welchem Namen [437] sie ihn benennen mögen) und durch ihr Bemühen, ihren Mitmenschen zu dienen und zu helfen, bewiesen. Sie sind jedoch trotzdem überrascht, wenn ihnen gesagt wird, dass die erste Einweihung hinter ihnen liegt. Das ist ganz dem Zeitfaktor zuzuschreiben, der zu ihrer Unfähigkeit führt, vergangene Ereignisse mit Genauigkeit wiederherzustellen, wie auch einer falschen Bescheidenheit (von der christlichen Kirche eingeprägt, da sie die Leute durch die Sündenidee unterdrückt hält), und durch das intensiv vorwärtsschauende, erwartende Bewusstsein des durchschnittlichen Aspiranten. Wenn eine echte Perspektive und ein ausgeglichener Gesichtspunkt erreicht sind und ein gewisses Gewahrsein des Ewigen Jetzt anfängt in ihr Verstehen einzudringen, werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Bewusstsein der Einschliesslichkeit des Augenblicks der IST fallen gelassen; dann werden die Zeitbegrenzungen aufhören und das Gesetz des Karma wird verneint werden; es ist gegenwärtig so eng mit der Vergangenheit und der Zukunft verbunden. Das Doppelleben des Jüngers wird dann beendet sein und dem kosmischen Dualismus des Meisters Platz machen. Der Meister ist frei von den Begrenzungen der Zeit, doch nicht des Raumes, weil Raum eine ewige Entität ist.

Ihr werdet daher in diesem Stadium der Ausbildung des durchschnittlichen Aspiranten die grosse Notwendigkeit für eine ständige Betonung des Bedürfnisses der Angleichung sehen, oder für das Erzeugen eines direkten Verbindungskanals vom Gehirn zum Punkt des erwünschten Kontaktes. Diesem geschulten Angleichen muss schliesslich das Bauen der Antahkarana hinzugefügt werden sowie ihr späterer Gebrauch in einem wachsenden System von Angleichungen. Wenn die dritte Einweihung erreicht ist, muss die Antahkarana vervollständigt und direkter Kontakt mit der Geistigen Triade hergestellt sein. Dann folgt die vierte Einweihung mit ihrer Zerstörung des egoischen, kausalen oder Seelenkörpers, dank der völligen Verschmelzung von Seele und Persönlichkeit. Das Doppelleben des Jüngers hört auf.

Die Zweifache Existenz des Meisters

Bemerkt hier den Unterschied zwischen den zwei Überschriften. An der einen Stelle beziehe ich mich auf das Doppelleben des Jüngers und an einer anderen auf die zweifache Existenz des [438] Meisters. Dieser Unterschied ist mit Absicht und Überlegung gemacht. Der Jünger lebt in den drei Welten und bis zur dritten Einweihung demonstriert er sein Lebendigsein genau in Beziehung zur Seele und zur Persönlichkeit und deshalb direkt zur Welt der Erscheinung und zu den verschiedenen Ebenen der dicht kosmisch physischen Ebene.

Der Meister funktioniert auf der Ebene des SEINS und beweist die Tatsache, dass er ewig IST, dass er als ein göttlicher Aspekt auf den formlosen Stufen der kosmisch ätherischen Ebenen existiert. Dies ist etwas ganz anderes als das Leben des Jüngers, etwas, dem wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Existenz, Sein, Wesentliches Leben, Dynamische Energie, Elektrisches Feuer, sind alle bezeichnend für die höheren Einweihungen. Sie erzeugen grundlegende Unterscheidungen zwischen ihrer Beschaffenheit und ihrer Art des Lebensausdrucks und dem jener, welche leben, welche sich im Werden befinden, welche Qualität zum Ausdruck bringen und welche solares Feuer und Feuer durch Reibung verschmelzen und mischen. Sein und Existenz sind nicht das Gleiche wie Werden oder «von Qualifizierter Erscheinung sein». Es ist hauptsächlich eine Frage der Betonungen. Ein Meister hat in sich selbst alles das vereinigt, was auszudrücken der vorrückende Jünger sich sehnt: alles, was als Ausdehnung möglich ist, samt einem Nachdruck auf den dynamischen Lebensaspekt, mit einer Fähigkeit, unbeweglich «im reinen Sein zu stehen». Hier ist es wieder schwierig, das auszudrücken, wofür keine Worte zu finden sind.

Im Meister haben sich alle göttlichen Aspekte als äusserungsfähig erwiesen in Übereinstimmung mit dieser besonderen Zeit, in dieser besonderen Runde und Kette (zurückgehend auf den alten Symbolismus der Geheimlehre) und durch jeden besonderen Rassenausdruck. Diese göttlichen Merkmale zeigen sich - vom Standpunkt der Zeit und des Raumes aus gesehen - in einer bestimmten Form; spätere Zyklen und Zeitperioden werden diese Aspekte in einer noch vollkommeneren Form zeigen. Aber die Relativität dieser Dinge beunruhigt uns eigentlich nicht, und die Vollkommenheit ist - vom Gesichtspunkt des menschlichen Jüngers heute - genau das, was wir unter Vollkommenheit verstehen. Die Meister wissen jedoch, dass eine höhere, tiefere und intensivere Manifestation der Gottheit grundsätzlich möglich ist, aber es löst bei ihnen keine Sorge oder Spannung, keine Angst oder feuriges Streben aus. [439] Sie kennen, wie es kein Jünger wissen kann, die Auswirkungen des Gesetzes der Unumgänglichkeit. Dieses Gesetz bringt den Meister (unter dem begleitenden Gesetz des Dienens) bei der sechsten Einweihung in ein noch weiteres Gebiet der Erfahrung mit den göttlichen Werten und Qualitäten, die in ihnen so entwickelt sind, dass sie wissen, dass ihre Ausrüstung für das Unternehmen genügt und dass sie ohne Zögern und Bedenken die nächsten verlangten Schritte machen können.

Für den Jünger, der mit Verblendung und Illusion kämpft, ist es schwer zu erkennen, dass die höheren Einweihungen frei sind von aller Besorgnis und von jeder emotionellen oder selbstsüchtigen Reaktion hinsichtlich der bevorstehenden Arbeit oder der Formseite der Manifestation. Für den Neophyten ist es beinahe unmöglich, sich eine Zeit vorzustellen, in welcher er von allen Reaktionen frei sein wird, die vom Leben auf den dicht kosmisch physischen Ebenen und all den Begrenzungen des Lebens in den drei Welten verursacht werden. Heute erweckt das Streben eine ständige Quelle besorgter Fragen, schmerzlicher Überlegungen und hoch gespannten geistigen Ehrgeizes mit darauffolgenden Begrenzungen und Augenblicken gespürten Versagens und Nichterreichens. Der Meister hat dies alles hinter sich gelassen, da er weiss, dass sogar diese sogenannte «geistige Erwiderungsfähigkeit» eine Form egozentrischer Einstellung ist. Schliesslich - und die Jünger sollten aus dieser Aussage Mut und Hoffnung schöpfen - werden alle diese quälenden Reaktionen auf geistiges Drängen zurückgelassen. Der Meister kennt das Gesetz und ist völlig frei von jeder Berücksichtigung des Zeitumstands, soweit es ihn selbst betrifft. Er betrachtet die Zeit nur im Sinn der Wirkung, die sie auf die Ausführung des Plans in den drei Welten haben mag.

Die zweifache Existenz des Meisters umfasst was wir die zwei Pole nennen könnten: den des monadischen Bewusstseins, was immer das sein mag, und den der selbsterschaffenen Form, die er als Mitglied der Hierarchie und Arbeiter in den drei Welten menschlicher Unternehmen benützen kann. Hier möchte ich euch daran erinnern, dass es viele Gruppen und Typen von Meistern gibt; die meisten sind dem okkulten Studenten von Ihrer Arbeit her oder durch Gerüchte oder vom Wissen um die vielen Evolutionsvorgänge, von welchen das Menschenleben nur einer ist, vollkommen [440] unbekannt. Nicht alle Meister wirken in den drei Welten; nicht alle Meister brauchen oder benützen physische Körper; nicht alle Meister «haben ihr Gesicht dem Gebiet des dunklen Lichts zugewandt, sondern viele haben es äonenlang dem klaren, kalten Licht der geistigen Existenz zugewandt». Nicht alle Meister bringen die Opfer, oder werden ersucht die Opfer zu bringen, welche die Arbeit für das vierte Naturreich zur Folge hat. Nicht alle befreiten oder begrenzten Seelen bilden das Reich Gottes in dem Sinne, den dieser Ausdruck uns übermittelt; dieser Ausdruck begrenzt sich auf die Seele, welche in den Einheiten der menschlichen Familie lebt. Nicht alle Meister arbeiten unter dem grossen Buddha der Aktivität, welcher Sanat Kumara gegenüber für die Ausführung des Plans in Verbindung mit der Menschheit verantwortlich ist. Er wirkt durch die drei Grossen Herren des Ewigen Ashrams von Sanat Kumara; jeder von seinen zwei Brüdern hat ein ebenso wichtiges Werk; sie sind, wie er, der Ratskammer gegenüber verantwortlich. Jeder von ihnen wirkt auch durch ein Dreieck von Energien mit gruppierten Nebenkräften, die in sieben Abteilungen wirken und auch in neunundvierzig geringere Abteilungen eingeteilt sind, wie es der Ashram ist, den wir die Hierarchie nennen. Vergesst nicht, dass es viele Hierarchien gibt und die menschliche Hierarchie ist nur eine davon.

Das ganze Thema ist von grosser Kompliziertheit und doch zu gleicher Zeit so einfach, dass der befreite Meister, wenn er die Einfachheit der planetarischen Konstitution wirklich begriffen und die analytischen Disputationen des konkreten Denkvermögens überwunden hat, in eine Welt geistigen Bestrebens eintritt, die frei ist von Formen und Symbolen oder den Schleiern, welche die fundamentale Wahrheit und das zugrundeliegende Geheimnis verbergen.

Das Sein ist einfach, frei, unbegrenzt und unbehindert; in dieser Welt bewegt sich und wirkt der Meister. Das Werden ist kompliziert, einengend, begrenzend und Hindernissen unterworfen; das ist die Welt, in welcher die Jünger und die geringeren Eingeweihten leben, sich bewegen und ihr Dasein haben. Der Meister wirkt gleichzeitig in zwei Welten oder Bewusstseinszuständen: in jener, die zur reinen Existenz in Beziehung steht, zum unbehinderten Leben der Ebenen, die von der Monade und auch von der Hierarchie beherrscht werden. Dort hält nichts als der Plan seine Aufmerksamkeit gefangen. Er behandelt mit Sicherheit «die Einfachheit, die Shamballa ist» und dessen Sphäre oder Aura des Einflusses [441] und «das Gebiet der Beziehungen, die vom Ashram Christi genährt werden». Ich zitiere hier einen der Meister, der sich bemühte, einem Jünger die Einfachheit des Lebens zu erklären, das ein Meister zum Ausdruck bringt.

DIE WISSENSCHAFT DER ANTAHKARANA

Da wir die Betrachtung «des zweifachen Lebens des Einweihungsvorganges» antreten, möchte ich eure Aufmerksamkeit auf die Wortfolge richten, die gebraucht wird, und besonders auf deren Bedeutung in bezug auf den Einweihungsvorgang. Wie wir sehen werden, betrifft dies nicht das Bemühen des Jüngers, gleichzeitig das Leben der geistigen Welt und das praktische Leben des Dienens auf der physischen Ebene zu leben, sondern gänzlich die Vorbereitung des Jüngers auf Einweihung und deshalb sein mentales Leben und seine Einstellung.

Man könnte diese Bemerkung als hauptsächlich zwei Hauptaspekte seines mentalen Lebens betreffend betrachten, und nicht das Leben der Beziehung zwischen Seele und Persönlichkeit. Es ist folglich richtig, im Bewusstsein des Jüngers eine Zweiheit und ihre beiden Aspekte zu sehen:

1. Das Leben des Gewahrseins, in dem er die Seelenhaltung, das Seelengewahrsein und das Seelenbewusstsein durch die Persönlichkeit auf der physischen Ebene zum Ausdruck bringt; er lernt dies zu verzeichnen und bewusst zu äussern.

2. Das intensiv private und rein subjektive Leben, in welchem er, die Seelen-durchdrungene Persönlichkeit, auf der Mentalebene orientiert, folgendes in zunehmende Verbindung bringt:

a. Sein niederes, konkretes Denkvermögen und das höhere, abstrakte Denkvermögen.

b. sich selbst und den Meister seiner Strahlengruppe, wodurch das ashramische Bewusstsein entwickelt wird.

c. sich selbst und die Hierarchie als Ganzes, wobei er sich der geistigen Synthese zunehmend gewahr wird, die den vereinigten Ashramen zugrundeliegt.

So nähert er sich beständig und bewusst dem strahlenden Zentrum dieses solaren Ashrams, Christus selbst, dem ersten Einweiher. [442] Dieses innere Leben mit seinen drei langsam geoffenbarten Zielen betrifft hauptsächlich das Leben der Vorbereitung auf Einweihung.