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ERSTER ABSCHNITT - DER ASPIRANT UND DIE MYSTERIEN DER EINWEIHUNG - Teil 6

Die Mentalebene, die überbrückt werden muss, ist wie ein grosser Bewusstseinsstrom oder ein Strom bewusster Substanz, und über diesen Strom muss die Antahkarana gebaut werden. Das ist der Begriff, der hinter dieser Lehre und hinter der Symbolik des Pfades liegt. Ehe ein Mensch den Pfad betreten kann, muss er selbst der Pfad werden. Aus der Substanz seines eigenen Lebens muss er diese Regenbogenbrücke, diesen Erhellten Weg, bauen. Er spinnt ihn und verankert ihn wie eine Spinne einen Faden spinnt, [465] dem entlang sie sich bewegen kann. Jeder seiner drei göttlichen Aspekte trägt zu dieser Brücke bei, und die Zeit für dieses Bauen ist da, wenn seine niedere Natur:

1. Orientiert, reguliert und schöpferisch wird.

2. Seelenkontakt und Kontrolle erkennt und darauf reagiert.

3. Für den ersten Eindruck der Monade empfindsam wird. Diese Empfindsamkeit ist angezeigt, wo folgendes vorhanden ist:

a. Unterwerfung unter den «Willen Gottes» oder das grössere Ganze.

b. Entfaltung des inneren geistigen Willens, der alle Hindernisse überwältigt.

c. Zusammenarbeit mit dem Zweck der Hierarchie, dem interpretierenden Willen Gottes, in Liebe geäussert.

Ich habe diese drei Erwiderungen auf die Ganzheit der göttlichen Aspekte aufgezählt, weil sie zur Antahkarana in Beziehung stehen und auf der Mentalebene definiert und bedingt werden müssen. Sie sind dort zu finden und äussern sich in der Substanz als:

1. Das niedere konkrete Denkvermögen.

Der wahrnehmende gesunde Menschenverstand.

Der höchste Aspekt der Formnatur.

Die Widerspiegelung des Atma, des geistigen Willens.

Das Kehlzentrum.

Wissen.

2. Das individualisierte Denkvermögen.

Die Seele oder das geistige Ich.

Das mittlere Prinzip. Buddhi-Manas.

Die Widerspiegelung der Monade in mentaler Substanz.

Geistige Liebe-Weisheit.

Das Herzzentrum.

Liebe.

3. Das höhere abstrakte Denkvermögen.

Der Übermittler von Buddhi.

Die Widerspiegelung der göttlichen Natur.

Intuitive Liebe, Verstehen, Einschliesslichkeit.

Das Kopfzentrum.

Opfer.

Es gibt natürlich [466] andere Aufstellungen dieser Aspekte in Manifestation, aber das oben Erwähnte wird dazu dienen, die Verbindung der Monade-Seele-Persönlichkeit anzuzeigen, wie sie durch gewisse konzentrierte Stellen oder Machtpunkte auf der Mentalebene zum Ausdruck kommt.

In der Menschheit jedoch besteht die Hauptverwirklichung, die im gegenwärtigen Punkt der menschlichen Evolution erfasst werden muss darin, bewusst und wirksam die Geistige Triade, die Seele auf ihrer eigenen Ebene und die Persönlichkeit in ihrer dreifachen Natur in Verbindung zu bringen. Das geschieht durch die schöpferische Arbeit der Persönlichkeit, die magnetische Kraft der Triade und die bewusste Tätigkeit der Seele, die den dreifachen Faden benützt.

Ihr könnt deshalb sehen, warum von den Esoterikern soviel Nachdruck auf Verschmelzung, Vereinigung oder Vermischung gelegt wird; nur wenn dies intelligent verstanden wird, kann der Jünger anfangen, die Fäden zu einer Brücke des Lichts zu weben, welche schliesslich der Erhellte Weg wird, auf dem er in die höheren Welten des Seins gehen kann. Auf diese Weise befreit er sich von den drei Welten. In diesem Weltzyklus ist es vor allem eine Frage der Verschmelzung und der Äusserung (in voll erwachtem Gewahrsein) von drei grossen Bewusstseinszuständen:

1. Shamballa Bewusstsein.

Gewahrsein der Lebenseinheit und des Lebenszweckes.

Anerkennung und die Zusammenarbeit mit dem Plan.

Wille. Richtung. Einssein.

Einfluss der Triade.

2. Hierarchisches Bewusstsein.

Gewahrsein des Selbstes, der Seele.

Anerkennung und Zusammenarbeit mit der Gottheit.

Liebe. Anziehung. Beziehung.

Einfluss der Seele.

3. Menschliches Bewusstsein.

Gewahrsein der Seele innerhalb der Form.

Anerkennung und Zusammenarbeit mit der Seele.

Intelligenz. Tätigkeit. Ausdruck.

Einfluss der geweihten Persönlichkeit.

Der Mensch, der schliesslich die Antahkarana über die Mentalebene baut, verbindet diese drei göttlichen Aspekte, so dass sie [467] fortschreitend bei jeder Einweihung enger in voller und strahlender Manifestation in eine göttliche Äusserung verschmelzen. In andere Worte gekleidet: der Jünger geht den Pfad der Rückkehr, baut die Antahkarana, überquert den Erhellten Weg und erreicht die Freiheit des Lebenspfades.

Einer der Punkte, der von Studierenden als wichtig erfasst werden sollte, ist die tief esoterische Tatsache, dass diese Antahkarana, kraft eines bewussten Bemühens innerhalb des Bewusstseins selbst gebaut wird, und nicht nur durch den Versuch gut zu sein, oder guten Willen zum Ausdruck zu bringen, oder die Qualitäten der Selbstlosigkeit und hohen geistigen Strebens vorzuweisen. Viele Esoteriker scheinen das Gehen des Pfades als das bewusste Bemühen zu betrachten, die niedere Natur zu überwinden, und als eine Äusserung des Lebens im Sinn von rechtem Leben und Denken, von Liebe und intelligentem Verstehen. Es ist all dieses, aber es ist noch viel mehr. Guter Charakter und echtes geistiges Streben sind fundamentale Grundlagen. Aber diese werden vom Meister, der einen Jünger zur Ausbildung hat, als selbstverständlich angenommen; ihre Grundlage und ihre Erkenntnis und Entwicklung sind die Ziele auf dem Probepfad.

Aber die Antahkarana zu bauen heisst die drei göttlichen Aspekte in Verbindung bringen. Das verlangt intensive, mentale Tätigkeit; es benötigt die Kraft der Einbildung und der Vorstellung, so, wie einen dramatischen Versuch, den Erhellten Weg in mentaler Substanz zu bauen. Diese mentale Substanz besteht, wie wir gesehen haben, aus drei Qualitäten oder Arten und die Brücke lebendigen Lichts ist eine vielfältige Schöpfung, die folgendes enthält:

1. Kraft, die konzentriert und aus den verschmolzenen und vereinigten Kräften der Persönlichkeit projiziert wird.

2. Energie, die durch ein bewusstes Bemühen aus dem egoischen Körper herausgezogen wird.

3. Energie, die aus der Geistigen Triade abstrahiert wird.

Es ist jedoch grundsätzlich eine Tätigkeit der integrierten und hingegebenen Persönlichkeit. Die Esoteriker dürfen nicht die Einstellung haben, dass ihre Aufgabe darin besteht, negativ auf eine Aktivität der Seele zu warten, die sich automatisch vollziehen wird, nachdem ein gewisses Mass an Seelenkontakt erreicht worden ist, und dass folglich und im Verlaufe der Zeit diese Aktivität eine Erwiderung sowohl aus der Persönlichkeit wie aus der Triade [468] hervorrufen wird. Das ist nicht der Fall. Das Erbauen der Antahkarana ist vor allem eine Tätigkeit der Persönlichkeit, die von der Seele unterstützt wird. Im Laufe der Zeit ruft dies eine Reaktion von der Triade hervor. Von den Aspiranten wird momentan viel zu viel Trägheit an den Tag gelegt.

Man könnte diese Angelegenheit auch von einer anderen Seite aus betrachten. Die Persönlichkeit fängt an, Wissen in Weisheit umzuwandeln. Wenn das geschieht, ist der Brennpunkt des Persönlichkeitslebens auf der Mentalebene, weil der Transmutationsvorgang (mit seinen Stadien des Verstehens, der Analyse, der Erkenntnis und der Anwendung) grundsätzlich ein mentaler Vorgang ist. Die Persönlichkeit beginnt auch, den tieferen Sinn der Liebe zu verstehen und sie im Sinn des Gruppenwohlergehens zu interpretieren, und nicht im Sinn des persönlichen Selbstes, des Verlangens, oder sogar geistigen Strebens. Die wahre Liebe wird nur vom mentalen Typ, der geistig orientiert ist, richtig verstanden. Auch kommt die Persönlichkeit zur Erkenntnis, dass es in Wirklichkeit nicht so etwas wie Opfer gibt. Opfer ist gewöhnlich nur das vereitelte Verlangen der niederen Natur, das vom Aspiranten willig ausgehalten wird, aber in dieser Phase eine falsche Auslegung und Begrenzung ist. Opfer ist in Wirklichkeit eine vollständige Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, weil der geistige Wille des Menschen und der göttliche Wille (wie er ihn im Plan erkennt) sein Wille ist. Es besteht eine wachsende Identifikation mit dem Zweck. Deshalb werden Selbstwille, Verlangen und jene intelligenten Tätigkeiten, welche doppelt motiviert sind, als nur die niedere Äusserung der drei göttlichen Aspekte gesehen und erkannt, und das Bemühen besteht darin, diese im Sinn der Seele, und nicht wie bisher im Sinn der geweihten und richtig orientierten Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Im wahren Sinne wird dies erst dann möglich, wenn der Brennpunkt des Lebens im mentalen Vehikel liegt, und sowohl Kopf wie Herz aktiv werden. In diesem Vorgang sieht man die Stadien der Charakterbildung als wesentlich und wirksam, und sie werden willig und bewusst unternommen. Aber wenn diese Grundlagen des guten Charakters und intelligenter Tätigkeit fest dastehen, muss etwas noch Höheres und Feineres auf der Unterstruktur errichtet werden.

Wissen-Weisheit muss durch intuitives Verstehen ersetzt werden; [469] das ist in Wirklichkeit einbezogene Teilnahme an der schöpferischen Tätigkeit der Gottheit. Die göttliche Idee muss das mögliche Ideal werden, und dieses Ideal muss entfaltet und auf der physischen Ebene in Substanz manifestiert werden. Der schöpferische Faden, der jetzt einigermassen fertig ist, muss zu bewusster Funktion und Tätigkeit gebracht werden.

Verlangen-Liebe muss im Sinn der göttlichen Anziehung interpretiert werden, was den rechten Gebrauch oder Missbrauch der Energien und Kräfte umschliesst. Dieser Vorgang bringt den Jünger in Berührung mit der Gottheit als ein zunehmend geoffenbartes Ganzes. Durch die magnetische Entwicklung seiner eigenen Natur kommt der Teil allmählich mit allem was IST in Berührung. Der Jünger wird sich dieser Gesamtheit gewahr in immer zunehmend lebendigen Ausdehnungen des Bewusstseins, die zur Einweihung, Verwirklichung und Identifikation führen. Dies sind die drei Stadien der Einweihung.

Der Bewusstseinsfaden, in Zusammenarbeit mit dem schöpferischen Faden und dem Lebensfaden, erwacht zu einem vollbewussten Vorgang der Teilnahme an dem göttlichen Erschaffungsplan - einem Plan, der von Liebe motiviert und intelligent fortgeführt wird.

Richtung-Wille (Worte welche die Orientierung beschreiben, die durch das Verstehen der zwei Vorgänge von Wissen-Weisheit und Verlangen-Liebe erzeugt wird) muss die letzte Orientierung der Persönlichkeit und der Seele erzeugen, die verschmolzen, vereinigt und einig der Freiheit der Geistigen Triade entgegengehen; dann wirkt sich der bewusste Versuch, diese drei Energien zu gebrauchen, im Erzeugen der Antahkarana auf der Mentalebene aus. Ihr werdet bemerken, dass ich in diesem frühen Stadium des Vorganges die Worte «Orientierung» und «Versuch» betone. Sie bezeichnen einfach des Eingeweihten endgültige Beherrschung der Substanz.

Einer der Hinweise, dass ein Mensch sich nicht mehr auf dem Probepfad befindet, ist sein Heraustreten aus dem Gebiet des Strebens und der Hingabe in die Welt des konzentrierten Willens. Ein anderer Hinweis liegt darin, dass er anfängt, das Leben im Sinn von Energie und Kräften zu interpretieren und nicht im Sinn von Qualität und Verlangen. Das bezeichnet einen deutlichen Schritt vorwärts. Der geistige Wille, als Resultat richtiger Orientierung, wird heute im Leben des Jüngers zu wenig gebraucht.

[470] In der Zukunft wird diese Wissenschaft der Antahkarana und ihre niedere Entsprechung, die Wissenschaft der Sozialen Evolution (welche die verbundene oder vereinigte Antahkarana der Menschheit als Ganzes ist), als Wissenschaft der Invokation und Evokation bekannt sein. In Wirklichkeit ist es die Wissenschaft der Magnetischen Übereinstimmung, in welcher rechte Beziehungen durch gegenseitige Invokation zustandekommen, die einen hervorrufenden Erwiderungsvorgang erzeugen. Es ist diese Wissenschaft, die hinter allem bewussten Erwachen der Zentren und ihrer Wechselbeziehung liegt; sie liegt hinter der Übereinstimmung zwischen Mensch und Mensch, Gruppe und Gruppe, und schliesslich zwischen Nation und Nation. Es ist diese Invokation und die darauffolgende Evokation, welche schliesslich die Seele und die Persönlichkeit, und die Seele mit der Monade verbindet. Es ist das prominente Ziel des Menschheitsappells an Gott, an die Hierarchie und an die geistigen Mächte des Kosmos, einerlei mit welchem Namen ihr sie nennt. Der Appell geht hinaus. Die Invokation der Menschheit kann, wird und muss von der geistigen Hierarchie Erwiderung hervorrufen und von dieser neuen esoterischen Wissenschaft in einem grossen Ausmass die erste Demonstration bilden; esoterisch, weil sie auf dem Laut basiert. Daher der Gebrauch des OM. In diese Wissenschaft kann ich mich hier nicht vertiefen; wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf unser Thema beschränken, die Wissenschaft der Antahkarana.

Die Brücke als Vermittler der Angleichung

Das Wort «Angleichung» wird in der heutigen esoterischen Schulung viel gebraucht. Ich möchte hervorheben, dass der Aspirant, in dem er seine Angleichung macht, nur das erste Stadium seiner Verwirklichung errichtet; er errichtet in seinem eigenen Bewusstsein die Tatsache seines grundsätzlichen Dualismus. Auch möchte ich hervorheben, dass man den kritischen Aspekt dieses Verwirklichungsvorganges erst dann erreicht, wenn der Unterschied zwischen der integrierten und kraftvollen Persönlichkeit und der Seele scharf definiert und erkannt wird. Es ist eine okkulte Binsenwahrheit zu sagen, dass der Aspirant durch *****. . oder Dreifachheit zu erkennen ist; der Jünger durch ***** O oder erkannte Zweiheit und der Eingeweihte durch ***** O oder Einheit. Beachtet, dass das Symbol der Zweiheit für die unentwickelte Menschheit ***** O ist, in welchem die Trennung der höheren Natur von der niederen gezeigt wird; im Fall des Jüngers ist es ***** O was den «Übergangspfad» oder [471] den schmalen, messerscharfen Pfad zwischen den Gegensatzpaaren erkennen lässt, der später die Antahkarana bildet. Diese Symbole, so einfach sie sind, verkörpern und übermitteln dem erleuchteten Denkvermögen ungeheure Wahrheiten.

Verhältnismässig und im Sinn des mentalen Bewusstseins gesprochen, ist die Verwirklichung der Dualität nur in den drei Welten und auf der Mentalebene zu finden. Wenn die dritte Einweihung angenommen ist, wird man die Macht des niederen Gegensatzpaares nicht mehr fühlen und es wird nicht mehr existieren. Ein befreites Bewusstsein und ein uneingeschränktes Gewahrsein - uneingeschränkt bezüglich des Eingeweihten, der sich im Wirkungsbereich des planetarischen Logos bewegt (jedoch nicht uneingeschränkt in bezug auf jenes grössere Leben, welches sich in noch anderen und grösseren bestimmten Grenzen bewegt), werden sowohl verstanden als auch zum Ausdruck gebracht. Innerhalb des planetarischen Grenzringes bewegt sich der Eingeweihte mit Freiheit und kennt keine Begrenzung im Bewusstsein. Deshalb werden die höheren Stufen unserer planetarischen und systemischen Ebenen formlos genannt. Dieses O ist das wahre Symbol der Angleichung, das den Sinn der Zweiheit umschliesst, aber zu gleicher Zeit den Weg zeigt, der durch «die Wände der Begrenzung» geht.

Die Studierenden täten gut daran, das Bauen der Antahkarana als eine Ausdehnung im Bewusstsein zu betrachten. Diese Ausdehnung ist das erste bestimmte Bemühen, das auf dem Pfad gemacht wird, um den monadischen Einfluss in vollem Gewahrsein und endlich direkt hereinzubringen. Dieser Vorgang bildet die individuelle Parallele zum gegenwärtigen Hereinströmen der Shamballakraft, worüber ich anderswo sprach. Dieses höchste Energiezentrum auf unserem Planeten hat jetzt eine bestimmte Wirkung auf das Zentrum, das wir die Menschheit nennen. Das geschieht durch direkte Angleichung und nicht durch die Hierarchie, wie es bisher der Fall war. Wenn die individuelle Antahkarana erfolgreich angefangen ist, und wenn auch nur ein spärlicher Faden von Lebensenergie die dreifache Persönlichkeit und die Geistige Triade verbindet, wird das Hereinströmen der Willensenergie möglich. In den frühen Stadien kann dies sehr gefährlich sein, wenn es von der Liebe-Energie der Seele nicht ausgeglichen wird. Nur ein Faden der dreifachen Antahkarana geht durch den egoischen Lotos. Die anderen zwei [472] verbinden sich direkt mit der Triade und am Ende mit der Monade, der Quelle des triadalen Lebens. Das gilt sowohl für den Einzelnen wie für die Menschheit als Ganzes, und die Auswirkungen dieser Angleichung können derzeit in der Welt wahrgenommen werden.

Diese eher unerwartete Erwiderungsaktivität erfordert seitens der Hierarchie eine vermehrte Tätigkeit, um die Folgen eines vorzeitigen Hereinfliessens der Willenskraft auszugleichen. Nach der dritten Einweihung, wenn der Seelenkörper, der Kausalkörper, sich aufzulösen beginnt, kann und wird die Beziehungs- oder Verbindungslinie direkt sein. Der Eingeweihte «steht dann im Ozean der Liebe und diese Liebe fliesst durch ihn; sein Wille ist Liebe und er kann in Sicherheit wirken, denn göttliche Liebe wird seinen ganzen Willen beeinflussen und er kann weise dienen». Liebe und Intelligenz werden dann Diener des Willens. Seelenenergie und Persönlichkeitskraft tragen zur Erfahrung der Monade in den drei Welten des Lebensdienstes bei, und dann ist die jahrhundertelange Aufgabe des inkarnierenden, geistigen Menschen endlich erfüllt. Er ist für Nirvana bereit, welches aber nur der Weg in neue Gebiete geistiger Erfahrung und göttlicher Entwicklung ist, was bis jetzt sogar für den Eingeweihten des dritten Grades unverständlich ist. Dieser Weg wird erst dann geoffenbart, wenn die Antahkarana gebaut und vervollständigt ist, und der Mensch in der Triade so bewusst konzentriert ist, wie er jetzt in der dreifältigen niederen Natur konzentriert ist.

Nur dann wird der wahre Dualismus der göttlichen Natur offensichtlich und die trügerische Zweiheit verschwindet. Dann habt ihr Geist-Materie, Leben-Form. Dafür ist die dreifache Erfahrung des sich entfaltenden Bewusstseins nur vorbereitend. Durch das sich entfaltende Bewusstsein kennt der Eingeweihte die Bedeutung des Lebens und die Anwendungen der Form, aber er ist mit keiner von beiden identifiziert, obwohl er diese Zweiheiten in sich selbst zu einer bewussten Synthese verbindet. Der Versuch, seinen Zustand in Worten zu übermitteln, die begrenzen und verwirren, führt zu augenscheinlichen Widersprüchen; das ist eines der eigenartigen Paradoxa der okkulten Wissenschaft. Haben die oben erwähnten Tatsachen Sinn für euch? Haben sie eine Bedeutung für euer Denkvermögen? Ich glaube es nicht. Ihr habt noch nicht die nötige Ausrüstung, durch welche der Typ des angedeuteten Gewahrseins arbeiten kann, oder die Verwirklichung dieses wahren [473] Selbst-Bewusstseins, das in euch eine verstehende Reaktion erzeugen könnte. Ich mache einfach die esoterische Feststellung; später wird das Verstehen der Wahrheit und die anschliessende Energieversorgung kommen, welche immer kommt, wenn eine abstrakte Wahrheit wirklich geschätzt und assimiliert wird. Aber die Zeit für das Verstehen der obigen Mitteilung ist noch nicht gekommen. Die Jünger und die Aspiranten wachsen kraft einer dargebotenen Vision - bis jetzt noch unerreichbar, aber bestimmt eine Erweiterung des Verstandenen und des früher Begriffenen. So vollzieht sich die Evolution, denn es ist immer ein Vorwärtsdrängen dem Geahnten entgegen.

Heute vollzieht sich durch menschliche Anstrengung und hierarchisches Bemühen eine grosse Angleichung und Angliederung; Monade-Seele-Persönlichkeit stehen in engerer Beziehung als es bisher möglich war. Ein Grund dafür liegt darin, dass gegenwärtig auf dem Planeten viel mehr Eingeweihte des dritten Grades inkarniert sind als je zuvor; viel mehr Jünger werden für die dritte Einweihung vorbereitet; in dieser dritten streng menschlichen Rasse, der Arischen (dieses Wort in seinem Gattungsbegriff und nicht in seinem erniedrigenden deutschen Sinn gebrauchend), sind die drei Aspekte der Persönlichkeit jetzt so mächtig, dass ihr magnetischer Einfluss und ihre schöpferische Wirksamkeit das Bauen der Antahkarana zu einer hervorragenden Errungenschaft machen, was die drei Aspekte im Menschen verbindet und ausgleicht. Das gleiche gilt für die drei göttlichen Zentren im Planeten, welche diese göttlichen Qualitäten verkörpern: Shamballa, Hierarchie und Menschheit. Diese sind jetzt in enger Angleichung und erzeugen auf diese Weise eine Verschmelzung der Energien, die sowohl ein Hereinfliessen des geistigen Willens wie auch eine Demonstration des Zerstörungsaspekts verursacht.

Ich habe hier viel Interessantes angedeutet; ich habe ein Ziel gezeigt und auf einen Weg hingewiesen. Ich habe (im Bewusstsein) die Hierarchie und Shamballa in Beziehung gebracht. Dies bedeutet einen grossen und kritischen Moment in menschlichen Angelegenheiten und eine Gelegenheit, wie sie in der Geschichte keine Parallele findet. Die Notwendigkeit einer gebührenden Würdigung dessen wird klar sein und sollte alle, die es lesen, zu erneutem Eifer und frischer Anstrengung anregen. Die Studenten [474] müssen versuchen, allen planetarischen Änderungen und Gelegenheiten mit entsprechenden Änderungen in ihrem eigenen Leben zu begegnen. Sie müssen jene neuen Einstellungen und jene neuen schöpferischen Annäherungen suchen, welche nicht nur das Bauen der individuellen Antahkarana ergeben, sondern auch die Verschmelzung der vielen «strahlenden Strähnen», die jene «verbindenden Kabel» erzeugen, welche symbolisch gesprochen, die planetarischen Zentren in Beziehung bringen und das Mittel darbieten, dem entlang der feurige Wille und der vorherbestimmte Zweck der Gottheit gehen können. Das wird eine Neukonstruktion der manifestierten Welten mit sich bringen: an dieser Aufgabe kann jeder Einzelne von euch seinen Anteil haben.

Lasst uns jetzt den nächsten Punkt dieses Abschnitts vornehmen und die Technik für die Konstruktion der Antahkarana aufzeigen. Das wird ein intensiv praktischer Unterricht sein, wofür sich alles, was ich bisher bekanntgegeben habe, als feste Grundlage erweisen wird.

Die Technik der Konstruktion

Ich beabsichtige, sehr praktisch zu sein. Das Bauen der Antahkarana (das auf dem Pfad der Jüngerschaft bewusst unternommen wird) ist ein Vorgang, der gewisse uralte, erprobte Regeln befolgt. Wenn diese Regeln richtig befolgt werden, sind die folgenden Ereignisse und die Erscheinung erwünschter Resultate unausweichbar und unvermeidlich. Vieles, das ich sagen könnte, würde dem durchschnittlichen Aspiranten wenig nützen, da es sich um subjektive Wirklichkeiten handeln würde, welche - obwohl sie existieren und in einem natürlichen Vorgang okkulte Tatsachen sind - bis jetzt nicht zu verwirklichen sind. Mein Problem liegt darin, den Vorgang auf solche Weise darzustellen, dass gegen Ende dieses Jahrhunderts die Erzieher im Sinn von Überbrücken denken, sprechen und lehren, und dadurch grundlegenden Behauptungen nahekommen, die einen bestimmten Zusammenhang mit diesem Punkt haben, den wir betrachten. Ich möchte hier sehr kurz und bündig einige davon in euer Gedächtnis zurückrufen:

1. Wissen-Kraft äussert sich durch den Bewusstseinsfaden und den schöpferischen Faden.

2. Diese Fäden sind für den Jünger eine Verschmelzung des vergangenen Wissens (dem Bewusstseinsfaden) und [475] des gegenwärtigen (dem schöpferischen Faden).

3. Der Lebensfaden oder die Sutratma im engeren Sinn ist mit diesen beiden eng verbunden. Ihr habt dann Atma-Buddhi-Manas (das letztere als Vermittler der schöpferischen Kraft, die zu einem gewissen Grad im Aspiranten bewusst funktioniert.

4. Die Verschmelzung der Persönlichkeit und der Seele geht vor sich, aber wenn dieser Vorgang einen gewissen Punkt erreicht hat, wird es offensichtlich, dass ein Erschaffen oder eine schöpferische Tätigkeit des Willens nötig wird, um zwischen der Geistigen Triade und der Persönlichkeit durch die Seele zu überbrücken.

5. Die Brücke, die konstruiert werden muss, wird technisch die Antahkarana genannt.

6. Diese Brücke muss vom Aspiranten, der auf der Mentalebene konzentriert ist, gebaut werden, weil mentale Substanz (in drei Graden) gebraucht werden muss, und die drei Aspekte des Denkvermögens - das manasische, permanente Atom, der Sohn des Denkvermögens oder das Ego und die mentale Einheit - sind alle im Vorgang mit einbezogen.

Die Studenten sollten lernen, dass dieses Bauen der Antahkarana eines der Mittel ist, wodurch der Mensch, die Dreiheit, zu einer Zweiheit wird. Wenn die Aufgabe erfüllt und die Antahkarana endgültig gebaut ist - wodurch vollkommene Angleichung zwischen der Monade und deren Äusserung auf der physischen Ebene erzeugt wird - wird der Seelenkörper (der Kausalkörper) vollständig und endgültig durch das Feuer der Monade, das durch die Antahkarana herunterströmt, zerstört. Dann besteht vollkommene Wechselwirkung zwischen der Monade und der voll bewussten Seele auf der physischen Ebene. Der «göttliche Vermittler» wird nicht mehr benötigt. Der «Sohn Gottes, welcher der Sohn des Denkvermögens ist», stirbt; der «Vorhang des Tempels wird von oben bis unten zerrissen»; die vierte Einweihung ist erreicht, und daran schliesst sich die Offenbarung des Vaters an.

Das ist das entscheidende und weitreichende Resultat des Bauens der Brücke, welches in Wirklichkeit das Errichten einer Lichtlinie zwischen der Monade und der Persönlichkeit ist als voller Ausdruck der Seele zwischen Geist und Materie, zwischen Vater und Mutter. Es ist ein Beweis dafür, dass «der Geist auf den Schultern der Materie emporgestiegen ist», zu der hohen Stätte, von welcher [476] er ursprünglich kam, mit der Erfahrung und vollem Wissen und allem, was das Leben in materieller Form geben und allem, was bewusste Erfahrung verleihen konnte. Der Sohn hat seine Arbeit getan. Die Aufgabe des Erlösers oder des Vermittlers ist vollendet. Die Einheit aller Dinge ist im Bewusstsein als Tatsache erkannt und der Menschengeist kann mit Überzeugung und Verständnis sagen: «Ich und mein Vater sind eins».

Das Obige ist eine kurze und vielleicht bedeutungslose Aussage, ausser theoretisch, aber es fasst die vorausliegende Aufgabe und die Arbeit des Jüngers, der im Bauen der Antahkarana begriffen ist, kurz zusammen. Es besteht eine enge Verbindung zwischen der vierten Einweihung, der Vierheit in ihrem entwickelten Zustand - Vitalkörper, Gefühlsvehikel, Denkvermögen und Seele - und diesem vierten technischen Stadium des bewussten Bauens der «Regenbogenbrücke». Ihr habt deshalb:

1. Die Vierheit, den schöpferischen Faktor auf Erden.

2. Die vierte Einweihung, die der Kreuzigung.

3. Das vierte technische Stadium des Bauens der Antahkarana:

a. Die Sutratma, den Lebensfaden.

b. Den Bewusstseinsfaden.

c. Den schöpferischen Faden, in sich selbst dreifach.

d. Die technische Antahkarana, die zwischen der dreifachen Persönlichkeit und der Geistigen Triade überbrückt.

4. Die vier Stadien des Pfades der Rückkehr:

a. Das Stadium der Evolution selbst.

b. Das Stadium des Probepfades.

c. Das Stadium des Pfades der Jüngerschaft.

d. Das Stadium des Pfades der Einweihung.

Es ist jedoch ein und dieselbe Entität, die teilnimmt und für alle die verschiedenen Aspekte, Schritte und Stadien verantwortlich ist, experimentiert, Erfahrung sammelt und sich bis zur vierten Einweihung in jedem dieser Stadien oder Lebensweisen bewusst zum Ausdruck bringt. Dann wird das Bewusstsein selbst dem Leben Platz machen und doch sich selbst bleiben. Fügt dieser obigen Bemerkung die Tatsache hinzu, dass es das vierte Naturreich ist, das [477] sich all diesem oben Erwähnten unterzieht und durch die vier Aspekte der einen Sutratma bedingt wird. Wenn dies einmal begriffen wird, tauchen die Schönheit des Symbolismus und die Zahlen-Beziehungen mit tiefer Bedeutung auf.

Die Konstruktion der Antahkarana                            Vergangenheit

Im Zusammenhang damit ist eine ausführliche Behandlung nicht notwendig, da es klar sein muss, dass nur der Mensch, der eine sehr lange und fruchtbare Vergangenheitserfahrung besitzt, ausgerüstet ist, die Aufgabe des Brückenbauens zu unternehmen. Der Vorgang umfasst viel wissenschaftliche Erfahrung in der Kunst des Lebens, und nur der hochgebildete menschliche Forscher kann vernünftig und sicher die Brücke zwischen dem Höchsten und dem Niedersten bauen. Jede der Hauptmenschenrassen war für die Äusserung und die Anwendung der Fäden, die miteinander die Antahkarana bilden, verantwortlich:

1. Im uralten Lemurien war der Lebensfaden, die Sutratma allein, der dominierende Faktor in der Lebensäusserung; der physische Körper, die Tierformnatur und der dichte äussere Faktor waren der Brennpunkt des überschwenglichen, erzeugenden und vitalen Lebens.

2. Im alten Atlantis fing der Bewusstseinsfaden auf eine Weise an zu funktionieren, die in Lemurien nicht vorgekommen war. Empfindungsfähigkeit, Gewahrsein und - als Resultat - Verlangen und Reaktion waren die Grundtöne. Aktive Empfindungsfähigkeit als Vorspiel zu vollem Bewusstsein unterschied das menschliche Wesen. Das Astralvehikel war ein beherrschender Faktor. Das Denkvermögen war verhältnismässig untätig, ausser in bezug auf die vorgerücktesten Mitglieder der Menschenrasse. Die Menschheit jenes Weltzyklus war jedoch äusserst übersinnlich und medial; die Menschen waren «Empfindende», im heutigen Sinn des Wortes. Der Gewahrseinszustand war astral und die menschlichen Wesen waren als Rasse hellhörig und hellsehend, jedoch in keiner Weise befähigt, das, womit sie in Berührung kamen, zu deuten. Sie waren nicht fähig, die Astralerscheinungen vom gewöhnlichen physischen Leben zu unterscheiden (besonders in der Mittelperiode ihrer Rassengeschichte), und das interpretierende Denkvermögen enthüllte ihnen nichts. Sie lebten und fühlten nur. Dies war [478] ihre Lebensgeschichte. Zwei der Fäden funktionierten; einer funktionierte überhaupt nicht. Die Brücke war nicht gebaut.

3. In unserer heutigen Arischen Rasse - heutig, soweit es die Rassengeschichte betrifft - kommt der dritte, der schöpferische Faden zu aktivem Ausdruck und Gebrauch. Ich möchte euch daran erinnern, dass all diese Fäden seit Anfang der menschlichen Existenz bestehen und dass alle diese drei Energieströme untrennbar seit Anfang des menschlichen Bewusstseins vorhanden waren. Aber für den grösseren Teil der Menschengeschichte, bis zur Gegenwart, waren sich die Menschen derselben nicht gewahr und brauchten sie ganz unbewusst und benützten ihre Anwesenheit noch ganz unbewusst. Der Vorgang, die schöpferische Fähigkeit und die günstige Gelegenheit zu erkennen, zerfällt in zwei Phasen oder Stadien:

a. Das Stadium, in welchem sich das Denkprinzip entwickelt und entfaltet und der Mensch ein mentales Geschöpf wird. Das erzeugt die volle Aktivität der mentalen Einheit, die Integration der drei Persönlichkeitsaspekte und das daraus folgende Gewahrsein des Sohnes des Denkvermögens oder der Seele.

b. Das Stadium der schöpferischen Tätigkeit, in welchem der schöpferische Faden zu vollem Gebrauch gebracht wird. Dieser Persönlichkeitsgebrauch des Fadens - zu unterscheiden vom Rassengebrauch - ist charakteristisch für die Arische Rasse. Erst während der vergangenen fünftausend Jahre ist sie allmählich zur hervorstechenden Eigenschaft der Menschheit geworden. In den anderen zwei Rassen und in den frühen Stadien der Arischen Rasse, obwohl grosse schöpferische Denkmäler überall auf dem Planeten erschienen, waren diese nicht das Erzeugnis der Denkvermögen der damaligen Menschen, sondern die Auferlegung des schöpferischen Willens der planetarischen Hierarchie auf diejenigen, welche für diese höhere Beeindruckung empfänglich waren. Die erwiderungsfähige Empfindsamkeit auf schöpferischen Eindruck war die hervorragende Eigenschaft des späteren atlantischen Bewusstseins und der arischen Frühzeit. Heute weicht sie der individuellen schöpferischen Fähigkeit und dem bewussten Erzeugen der überbrückenden Antahkarana, welche das Ergebnis des [479] verschmolzenen und verbundenen dreifachen Fadens ist.

Diese kurze Zusammenfassung des vergangenen Prozesses bezweckt nur, all der Arbeit, die jetzt zu tun ist, einen synthetischen Hintergrund zu geben, und euch einen beinahe sichtbaren Begriff von der Methode zu übermitteln, durch welche der Mensch das Stadium des bewussten Lebens, des vollen Selbstgewahrseins und des schöpferischen Ausdrucks erreicht hat. Dies waren alles Äusserungen göttlicher Energie, die durch den Silberfaden göttlicher Macht in seinen Mechanismus hineinströmte. Das könnte als eine dreifache Darstellung des vertikalen Lebens betrachtet werden, welches durch den Ausdruck schöpferischer Tätigkeit zum horizontalen Leben wird. Der Mensch wird dann wirklich das Kreuz. Wenn ihm jedoch das Bauen der Regenbogenbrücke gelingt (was nur geschehen kann, wenn der Mensch auf dem fixen Kreuz steht), dann wird schliesslich das Kreuz zur Linie. Das ereignet sich nach der vierten Einweihung, der Kreuzigung. Dann verbleibt nur die senkrechte Linie, «vom Himmel zur Hölle reichend». Das Ziel des Eingeweihten (zwischen der vierten und der siebten Einweihung) besteht darin, die Linie in den Kreis umzuwandeln, um so das Gesetz und das «Abrunden» des Evolutionsvorganges zu erfüllen.

Eine andere Zusammenfassung des ganzen Vorganges kann in den Zeilen aus «Stanzen für die Jünger» gefunden werden, die ich vor einiger Zeit (Juni 1930) herausgab, und die auch anderswo in diesem Band zu finden sind.

«Im Kreuz ist verborgenes Licht. Das Vertikale und das Horizontale erzeugen in gegenseitiger Reibung; ein vibrierendes Kreuz funkelt und Bewegung wird verursacht. Wenn das Vertikale das Horizontale annimmt, stellt sich Pralaya ein. Die Evolution ist die Bewegung des Horizontalen zu aufrechter Wirklichkeit. Im Geheimnis der Richtung liegt die verborgene Weisheit; in der Doktrin der Absorbierung liegt die heilende Fähigkeit; im Punkt, der zur Linie wird, und in der Linie, die zum Kreuz wird, liegt die Evolution. Im Kreuz, das zum Horizontalen schwingt, liegt Erlösung und pralayischer Friede.»

Man könnte sagen, dass heute wenig, sehr wenig Menschen sich im Lemurischen Bewusstseinszustand befinden, in welchem der Lebensfaden mit seinen physischen Einbeziehungen der beherrschende [480] Faktor ist. Viele, sehr viele Menschen befinden sich im Atlantischen Stadium der «aurischen Empfindsamkeit». Sehr wenige, im Verhältnis zu den ungezählten Massen menschlicher Wesen, gebrauchen die Ergebnisse der dreifachen Energiekonstruktion in ihrer eigenen Aura des Gewahrseins und in ihrem Einflussgebiet, um die Brücke zu bauen, zu konstruieren und zu gebrauchen, welche die verschiedenen Aspekte der Mentalebene verbindet. Diese drei Aspekte müssen sie gleichzeitig benützen und sie dann später auf solche Weise übersteigen, dass Persönlichkeit und Seele verschwinden und nur die Monade und ihre Form auf der physischen Ebene verbleiben. In diesem Zusammenhang mag meine frühere Bemerkung über die Natur der Form nützlich sein und zu vermehrter Einsicht und grösserem Verstehen führen:

Die physische Ebene ist ein vollkommenes Spiegelbild der Mentalebene; ihre drei niedrigsten Unterebenen spiegeln die abstrakten Unterebenen wider und die vier ätherischen Unterebenen widerspiegeln die vier dichten Mentalebenen. Die Erscheinungsform des Egos auf der Mentalebene (oder der Kausalkörper) ist nicht das Ergebnis einer Energie, die von den permanenten Atomen wie von einem Kraftzentrum ausströmt, sondern das Endergebnis verschiedener Kräfte, und zwar in der Hauptsache von Gruppenkraft. Sie kommt vor allem durch eine von aussen herrührende Kraft zustande und verbirgt sich in den Mysterien des planetarischen Karmas. Das gleiche gilt für die niedrigsten Manifestationen des Menschen. Sie sind das Ergebnis einer Reflexbewegung und beruhen auf der Kraft der Gruppe von ätherischen Zentren, durch die der Mensch (als ein Aggregat vieler Leben) wirkt und handelt. Die Aktivität dieser Zentren erregt in den drei niedrigsten Unterebenen der physischen Ebene ein Schwingungs-Echo, und durch diese wechselseitige Einwirkung werden kleine Teilchen von (irrtümlich sogenannter) «dichter Substanz» dazu veranlasst, sich um den ätherischen Körper herum zu sammeln und ihm anzuhaften. Diese Art von mit Energie geladener Substanz wird in einem Strudel von Kraftströmungen, die von den Zentren ausgehen, aufgewirbelt und kann nicht entweichen. Je nach Lenkung der Energie sammeln sich also diese Krafteinheiten innerhalb der ätherischen Hülle und um sie herum, bis die Hülle durch sie verdeckt und verschleiert wird, obwohl sie sich gegenseitig durchdringen. Ein unerbittliches Gesetz, das Gesetz der Materie selbst, bringt das zustande, und nur diejenigen können [481] sich dem Einfluss der Lebenskraft ihrer eigenen Zentren entziehen, die wirkliche «Herren des Yoga» sind, und die - durch bewussten Willenseinsatz ihres eigenen Wesens - der zwingenden Kraft entkommen können, mit der sich das Gesetz der Anziehung auf der niedrigsten kosmisch-physischen Ebene durchsetzt.

Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 908-909

Ich habe euch früher gesagt, dass der Astralkörper eine Illusion ist. Schliesslich entdeckt der Mensch, der das Bewusstsein des Eingeweihten erreicht hat, dass er nicht existiert. Wenn Buddhi regiert, verblasst die niedrige psychische Natur.

Wenn die Antahkarana gebaut ist, die mentale Einheit vom manasischen, permanenten Atom ersetzt ist und der Kausalkörper verschwindet, dann weiss der Adept, dass das niedere Denkvermögen, der Mentalkörper, auch eine Illusion ist und für ihn nicht existiert. Es bestehen dann - soweit sein individuelles Bewusstsein in Betracht kommt - nur drei Brennpunkte oder Verankerungen (beide Ausdrücke sind ungenügend, um die volle Bedeutung auszudrücken):

1. Die Menschheit, in der er sich nach Belieben durch das konzentrieren kann, was technisch «Mayavirupa» genannt wird, eine Körperform, die er zur Erfüllung monadischen Zwecks erzeugt.

Er bringt dann alle Energien des Veränderlichen Kreuzes voll zum Ausdruck.:

2. Die Hierarchie. Hier findet er, als eine konzentrierte Einheit des allumfassenden, buddhischen Gewahrseins, seinen Platz und seine Art des Dienens, durch seinen monadischen Strahl bedingt.

Er bringt dann die Werte des Fixen Kreuzes zum Ausdruck.

3. Shamballa. Das ist sein höchster Konzentrationspunkt, das Ziel der Anstrengungen aller Eingeweihten der höheren Grade und die Quelle der Sutratma, durch welche er jetzt (in deren Differenzierungen) bewusst wirken kann.

Hier findet er sich selbst noch gekreuzigt, aber am Kardinalkreuz.

Die Aufgabe, mit welcher der Mensch in allen seinen Stadien der [482] Entfaltung beschäftigt war, könnte daher erklärt werden als die Lücke überbrückend zwischen:

Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen, Band III (Esoterische Astrologie) Abschnitt VI.

1. Dem Veränderlichen Kreuz und dem Fixen Kreuz.

2. Der Menschheit und der Hierarchie.

3. Der niederen Dreiheit, der Persönlichkeit, und der Geistigen Triade.

4. Der Monade auf ihrer eigenen Ebene und der äusseren, objektiven Welt.

Das tut er durch einen Vorgang der Absicht, Vorstellung, Projektion, Invokation und Evokation, Stabilisierung und Auferstehung. Mit diesen verschiedenen Stadien werden wir uns jetzt befassen.

Die Konstruktion der Antahkarana in der Arischen Rasse                                      Gegenwart

Ich möchte hier anhalten und hinsichtlich dieses neuen Bauens der Antahkarana einige Bemerkungen machen. Es war jenen, die sich für die Eingliederung in die Hierarchie ausbildeten, bekannt und wurde von ihnen befolgt, aber für die Allgemeinheit war es nicht herausgegeben. Zwei Dinge sollten vom Studierenden notwendig bemerkt werden: Erstens, wenn man nicht im Sinn behält, dass wir uns mit Energie befassen, die wissenschaftlich gebraucht werden muss, wird sich diese ganze Lehre als nutzlos erweisen. Zweitens muss daran erinnert werden, dass wir eine Technik und einen Vorgang behandeln, die vom Gebrauch der schöpferischen Vorstellungskraft abhängen. Wenn diese zwei Faktoren - der Energiesubstanz und des geplanten Impulses - bewusst und umsichtig zusammengebracht werden, habt ihr einen schöpferischen Vorgang begonnen, der grosse Resultate erzeugen wird. Der Mensch lebt in einer Welt von verschiedenartigen Energien, die sich manchmal als dynamische, positive Energien, aufnahmefähige, negative Energien, oder als magnetische, anziehende Kräfte äussern. Ein Verstehen dieser Bemerkung wird das bestätigen, was von H. P. B. gesagt wurde, dass «Materie Geist ist in dessen niederstem Punkt», und das Umgekehrte gilt ebenso. Der ganze Vorgang besteht darin, konstruktive Beziehungen zwischen negativen und positiven Energien zu errichten und folglich magnetische Kraft zu erzeugen. Das ist der schöpferische Vorgang. Er ist gültig für die Aktivität eines [483] Sonnenlogos, eines planetarischen Logos und für ein menschliches Wesen, die alleinigen bewussten Schöpfer im Universum. Er muss sich für den Jünger, der es versucht, Monade und menschliche Äusserung in den drei Welten der menschlichen Evolution in eine konstruktive Beziehung zu bringen, als wahr erweisen.

Viel Nachdruck wurde auf das Leben der Seele und ihre Äusserung auf der physischen Ebene gelegt; das war notwendig und ein Teil der evolutionären Entwicklung des menschlichen Bewusstseins. Das Reich der Seelen muss schliesslich der Herrschaft des Geistes weichen; die Energie der Hierarchie muss eine Kraft werden, die für die Energie von Shamballa empfänglich wird, gerade wie die Kraft der Menschheit für die Energie des Seelenreiches empfänglich werden muss. Heute gehen alle drei Vorgänge gleichzeitig vor sich; jedoch fängt die Empfänglichkeit der Hierarchie für den zweiten Aspekt der Shamballa-Energie erst jetzt an, erkennbar zu werden. Schon lange war die Hierarchie für den dritten oder schöpferischen Aspekt der Shamballa-Energie empfänglich und - in einer weit entfernten Periode - wird sie für den ersten Aspekt dieser gleichen Energie erwiderungsfähig sein. Die dreifache Natur der göttlichen Manifestation muss sich auch als eine Zweiheit äussern. Das kann undeutlich verstanden werden, wenn der Jünger erkennt, dass auch er (nach der dritten Einweihung) lernen muss, als eine Zweiheit zu funktionieren - Monade (Geist) und Form (Materie) - in direkter Übereinstimmung mit dem Bewusstseinsaspekt, die vermittelnde Seele in jeden dieser zwei Aspekte göttlicher Äusserung aufgenommen, aber selber nicht als Mittelfaktor funktionierend. Wenn das erreicht worden ist, wird die wahre Nirvana-Natur, der Anfang dieses endlosen Weges, der zum Einen führt, verstanden werden. Das ist der Weg, auf welchem sich die Zweiheit in die Einheit auflöst, der Weg, den die Mitglieder der Hierarchie zu gehen versuchen und für den sie sich vorbereiten.

Der Anfangsschritt, um diese Zweiheit herbeizuführen, ist das Bauen der Antahkarana, und das wird erst dann bewusst unternommen, wenn der Jünger für die zweite Einweihung Vorbereitungen trifft. Wie ich bereits gesagt habe, gibt es Tausende, die [484] sich so vorbereiten, denn man kann annehmen, dass alle ernstlichen und wahren Aspiranten und Jünger die unbeirrbar (mit reinem Motiv) an geistigem Fortschritt arbeiten, und die unerschütterlich auf die Seele orientiert sind, die erste Einweihung angenommen haben. Das bezeichnet einfach die Geburt des Christuskindes im Herzen, symbolisch gesprochen. Es sollte viele geben, die sich vorbereiten, das Bauen der Regenbogenbrücke anzufangen und die, unter dem Einfluss der Zeitlosen Weisheit, die Notwendigkeit und die Wichtigkeit der Offenbarung begreifen, welche dieser Vorgang übermittelt. Was ich hier schreibe, hat deshalb einen bestimmten und nützlichen Zweck. Für eine lange Zeit war es meine Aufgabe, Mitteilungen in Buchform über das nächste Stadium intelligenter und geistiger Erkenntnis für die Menschheit herauszubringen. Deshalb ist das Verstehen der Methode des Bauens der Antahkarana notwendig, wenn die Menschheit wie geplant vorwärtsgehen soll, und bei diesem Vorwärtsgehen müssen die Jünger und die Aspiranten die Avantgarde bilden. Die Menschheit wird beständig und als Ganzes sich des hereinkommenden, geistigen Dranges bewusst werden; ein überwältigender Impuls in Richtung auf geistiges Licht und auf eine grosse Orientierung wird um sich greifen. Gerade wie der individuelle Jünger sich auf dem Lebensrad umdrehen und den Weg im umgekehrten Sinn des Uhrzeigers gehen muss, so muss auch die Menschheit dies tun und wird es auch tun. Die Zweidrittel, die das Ziel der Evolution in diesem Weltzyklus erreichen werden, tun es bereits.

Während des Prozesses kommt jedoch der dritte göttliche Aspekt - der des schöpferisch Tätigen - in Aktion. Es war so im Schöpfungsvorgang, wo es das greifbare Universum betraf. Es muss auch so sein, wenn der individuelle Jünger zum schöpferischen Vermittler wird. Äonenlang hat er seine Manifestationsvehikel in den drei Welten gebaut und gebraucht. Dann kam eine Zeit, in der fortgeschrittene Menschen begannen, auf der Mentalebene zu erschaffen; sie hatten Träume; sie sahen eine Vision; sie kamen in Berührung mit unberührbarer Schönheit; sie berührten das Denkvermögen Gottes und kehrten mit einer Idee zur Erde zurück. Dieser Idee gaben sie Gestalt und wurden Schöpfer auf der Mentalebene; sie wurden Künstler in irgendeiner Form schöpferischen Wirkens. Bei der Aufgabe, die Antahkarana zu bauen, muss der Jünger auch auf [485] mentalen Stufen arbeiten und das, was er konstruiert, wird von solch feiner Substanz sein, dass es nicht auf physischen Stufen erscheinen kann. Wegen seiner festgelegten Orientierung wird das, was er baut, «aufwärts gehen dem Zentrum des Lebens entgegen» und nicht «hinunter gegen das Zentrum des Bewusstseins oder der Lichterscheinung».

Hierin liegt für den Anfänger die Schwierigkeit. Er muss sozusagen im Dunkeln arbeiten und ist nicht in der Lage, die Existenz von dem, was er zu konstruieren versucht, nachzuweisen. Sein physisches Gehirn ist unfähig, seine Schöpfung als eine verwirklichte Tatsache zu verzeichnen. Er muss sich ganz auf die vorgezeichnete, erprobte Arbeitstechnik verlassen und muss im Glauben daran weitergehen. Der einzige Beweis des Erfolges zeigt sich nur langsam, denn die Empfindungsfähigkeit des Gehirns ist mit einbezogen, und wo wirklicher Erfolg vorhanden ist, sind die Gehirnzellen häufig noch nicht so gut entwickelt, dass sie es feststellen können. Die möglichen Beweise in diesem Stadium mögen ein Aufblitzen der geistigen Intuition sein, oder die plötzliche Verwirklichung des Willens zum Guten in einer dynamischen und Gruppenform; es kann auch ganz einfach eine Fähigkeit sein, gewisse geistige und okkulte Grundsätze zu verstehen und diese anderen verständlich zu machen; oder es kann eine «Gewandtheit der Offenbarung» sein, sowohl empfänglich wie bedingend oder austeilend und deshalb in weltumfassender Weise wirksam.

Ich versuche, ein sehr schwerverständliches Thema klarzustellen und die Worte erweisen sich als ungenügend. Ich kann nur den Vorgang, die Methode und die daraus folgende Hoffnung für die Zukunft umreissen; eurerseits könnt ihr nur experimentieren, gehorchen, der Erfahrung jener trauen, die lehren und dann geduldig auf Ergebnisse warten.

Die sechs Stadien des Bauvorganges

Ich habe sechs Worte verwendet, um diesen Vorgang und seine sich ergebenden Zustände zum Ausdruck zu bringen. Es wird nützlich sein, sie vom Standpunkt ihrer okkulten Bedeutung aus zu studieren, einer Bedeutung, die gewöhnlich nicht offensichtlich ist, ausser für den geschulten Jünger, der gelehrt wurde, in die Welt der Bedeutung einzudringen und Interpretationen zu sehen, die dem Neophyten nicht sichtbar sind. Wenn wir diese Worte untersucht [486] haben, werden vielleicht die Methode der Konstruktion und die Mittel, womit die Antahkarana gebaut wird, klarer verständlich sein.

Diese Worte umfassen eine Bautechnik oder einen Vorgang der Energiebehandlung, die eine übereinstimmende Verbindung zwischen der Monade und einem Menschen erzeugt, der nach voller Befreiung strebt und den Pfad der Jüngerschaft und der Einweihung geht; sie kann einen Licht- und Lebenskanal zwischen den höheren und niederen göttlichen Aspekten schaffen und eine Brücke zwischen der Welt des geistigen Lebens und der Welt des täglichen Lebens auf der physischen Ebene erzeugen. Es ist eine Technik der Erzeugung der höchsten Form des Dualismus und der Ausscheidung der dreifachen Äusserung der Göttlichkeit, wodurch die göttliche Äusserung intensiviert und der Mensch näher zu seinem letzten Ziel gebracht wird. Die Jünger müssen sich immer daran erinnern, dass das Seelenbewusstsein eine Zwischenstufe ist. Es ist auch ein Vorgang, wodurch - vom Gesichtspunkt der untermenschlichen Naturreiche aus - die Menschheit selbst der göttliche Vermittler und Übermittler der geistigen Energie für jene Leben wird, deren Bewusstseinsstadien unter dem des Selbstbewusstseins liegen. Der Mensch wird für diese Leben, in ihrer Ganzheit, was die Hierarchie für die Menschheit ist. Dieser Dienst wird nur dann möglich, wenn eine genügende Anzahl von Menschen durch das Wissen über die höhere Zweiheit ausgezeichnet und zunehmend seelenbewusst und nicht nur selbstbewusst ist. Sie können dann diese Übertragung ermöglichen und es geschieht durch die Antahkarana.

Lasst uns deshalb diese sechs Aspekte einer fundamentalen Bautechnik vornehmen und uns bemühen, zu ihrer okkulten und schöpferischen Bedeutung zu gelangen.

1. Absicht. Damit ist nicht eine mentale Entscheidung, ein Wunsch oder ein Entschluss gemeint. Die Idee ist wörtlicher das Konzentrieren der Energie auf der Mentalebene zum Punkt der grösstmöglichen Spannung. Es bedeutet im Bewusstsein des Jüngers das Herbeiführen eines Zustands, der ähnlich dem des Logos ist, wenn er - in seinem viel gewaltigeren Ausmass - innerhalb eines Grenzringes (der das von ihm gewünschte Wirkungsgebiet [487] abgrenzt) die Energiesubstanz konzentriert, die für die Ausführung seines Zwecks im Manifestieren benötigt wird. Das muss der Jünger auch tun, indem er seine Kräfte (um einen allgemeinen Ausdruck zu benützen) im höchsten Punkt seines mentalen Bewusstseins sammelt und sie dort in einem Zustand absoluter Spannung hält. Ihr könnt jetzt den Zweck sehen, der hinter einigen der Meditationsvorgänge und Techniken liegt, wie er in den Worten verkörpert ist, die so oft in Meditationsrichtlinien gebraucht werden: «Erhebe das Bewusstsein zum Kopfzentrum», «halte das Bewusstsein im höchstmöglichen Punkt», «bemühe dich, das Denkvermögen unentwegt im Licht zu halten» und viele ähnliche Bemerkungen. Sie alle betreffen die Aufgabe, den Jünger dahin zu bringen, wo er den erwünschten Punkt der Spannung und Energiekonzentration erreichen kann. Das wird ihn befähigen, bewusst mit der Aufgabe der Konstruktion der Antahkarana zu beginnen. Es ist dieser Gedanke, der in Wirklichkeit unerkannt hinter dem Wort «Absicht» liegt, das so oft von den Römisch-Katholischen und Englisch-Katholischen benützt wird, wenn Kandidaten für die Kommunion vorbereitet werden. Sie weisen jedoch auf eine andere Richtung hin, denn die Orientierung, die sie wünschen, geht nicht auf die Monade oder den Geist, sondern auf die Seele hin, in einem Bemühen, in der Persönlichkeit eine bessere Charakterausrüstung und eine Verstärkung der mystischen Annäherung herbeizuführen.

In der «Absicht» des Jüngers, der bewusst mit der Regenbogenbrücke beschäftigt ist, sind die ersten notwendigen Schritte:

a. Das Erreichen richtiger Orientierung; das muss in zwei Stadien stattfinden: erstens auf die Seele hin als einem Aspekt der Bauenergie und zweitens auf die Triade hin.