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ERSTER ABSCHNITT - DER ASPIRANT UND DIE MYSTERIEN DER EINWEIHUNG - Teil 7

b. Ein mentales Verstehen der auszuführenden Aufgabe. Das umschliesst den Gebrauch des Denkvermögens auf zwei Arten: eine Erwiderungsfähigkeit auf buddhischen oder intuitiven Eindruck und ein Akt der schöpferischen Vorstellungskraft.

c. Ein Vorgang des Energiesammelns oder Kraftabsorbierens, damit die nötigen Energien auf einen mentalen Grenzring beschränkt sind, ehe der spätere Vorgang der Vorstellung und der Projektion stattfindet.

d. Eine Periode [488] klaren Denkens über den Vorgang und die Absicht, so dass der dem Brückenbau Gewidmete klar erkennen kann, was getan wird.

e. Das beständige Erhalten der Spannung, ohne besondere physische Anstrengung der Gehirnzellen.

Wenn das erfüllt ist, wird man einen Brennpunkt mentaler Energie vorfinden, der früher nicht existierte; das Denkvermögen wird stetig im Licht gehalten werden, und es wird auch die Angleichung einer empfänglichen, aufmerksamen Persönlichkeit vorhanden sein und eine Seele, die auf die Persönlichkeit orientiert ist und sich in einem Zustand beständiger, ausgerichteter Wahrnehmung befindet. Ich möchte euch daran erinnern, dass die Seele (da sie ihr eigenes Leben auf ihrer eigenen Stufe des Gewahrseins lebt) nicht immerzu ihres Schattens, der Persönlichkeit in den drei Welten, gewahr ist. Während die Antahkarana gebaut wird, muss dieses Gewahrsein zusammen mit der Absicht der Persönlichkeit gegenwärtig sein.

2. Vorstellung. Bis zu diesem Punkt war die Aktivität mentaler Art. Die schöpferische Einbildungskraft war verhältnismässig ruhig; der Jünger war im Denkvermögen und auf mentalen Stufen beschäftigt und «schaute weder hinauf noch hinunter». Aber jetzt ist der richtige Spannungspunkt erreicht. Das Reservoir oder das Sammelbecken der nötigen Energie wurde in dem sorgfältig eingegrenzten Ring zurückgehalten und der Brückenbauer ist für den nächsten Schritt bereit. An diesem Punkt fährt er nun fort, den Entwurf für die geplante Arbeit durch ein Verfügen über die Einbildungskraft und deren Fähigkeiten auszuarbeiten, wie sie auf der höchsten Stufe seines astralen oder empfindsamen Vehikels zu finden sind. Dies hat keine Beziehung zu den Gefühlen. Die Einbildungskraft ist, wie ihr wisst, der niederste Aspekt der Intuition, und diese Tatsache muss jederzeit festgehalten werden. Empfindsamkeit als Ausdruck des Astralkörpers ist der Gegenpol zur buddhischen Empfindsamkeit. Der Jünger hat seine Phantasiefähigkeiten gereinigt und verfeinert, so dass sie jetzt auf das Beeindrucken des buddhischen Prinzips oder der intuitiven Wahrnehmung erwiderungsfähig sind - einer Wahrnehmung, die ausserhalb von Sicht oder jeder erfassten möglichen Vision liegt. Entsprechend der Erwiderungsfähigkeit des Astralvehikels auf buddhischen Eindruck [489] wird die Genauigkeit der «Pläne» sein, die für das Bauen der Antahkarana und die Vorstellung der Lichtbrücke in all ihrer Schönheit und Vollkommenheit angelegt werden.

Die schöpferische Vorstellungskraft muss in ihren Schwingungen erhöht werden, so dass sie das «Energiebecken» oder die Energiesubstanz, die für das Bauen der Brücke gesammelt wurde, beeinflussen kann. Die schöpferische Tätigkeit der Vorstellungskraft ist der erste organisierende Einfluss, der auf und im Grenzring angesammelter Energien wirkt, die durch die «Absicht» des Jüngers in einem Zustand der Spannung gehalten werden. Denkt über diese okkulte und bedeutungsvolle Aussage nach.

Die schöpferische Vorstellungskraft ist eine Art aktiver Energie, die mit dem Spannungspunkt in Verbindung gebracht wird und dann in mentaler Substanz Wirkungen erzeugt. Die Spannung wird dadurch vermehrt, und je klarer und stärker der Vorstellungsvorgang ist, desto schöner und stärker wird die Brücke sein. Die Vorstellung ist der Vorgang, wodurch die schöpferische Vorstellungskraft aktiv gemacht wird und auf den Spannungspunkt auf der Mentalebene erwiderungsfähig und von ihm angezogen wird.

In diesem Stadium ist der Jünger mit zwei Energien beschäftigt: die eine ruhig und in einem Grenzring gehalten, aber in einem Punkt äusserster Spannung; die andere aktiv, Bilder gestaltend, nach aussen gerichtet und auf das Denkvermögen des Brückenbauers erwidernd. In diesem Zusammenhang sollte daran erinnert werden, dass der zweite Aspekt der göttlichen Dreieinigkeit der formbildende Aspekt ist, und daher sind unter dem Gesetz der Analogie der zweite Aspekt der Persönlichkeit und der zweite Aspekt der Geistigen Triade diejenigen, die schöpferisch tätig werden. Der Jünger fährt nun mit dem zweiten Stadium seiner Bauarbeit fort und somit wird euch die numerische Bedeutung offensichtlich werden. An diesem Punkt muss er langsam arbeiten und sich vorstellen, was er tun will, warum er es tun muss, welches die Stadien seiner Arbeit sind, was die sich ergebenden Wirkungen seiner geplanten Tätigkeit sein werden und welches die Materialien sind, mit denen er zu arbeiten hat. Er versucht, sich den ganzen Vorgang zu vergegenwärtigen; auf diese Weise errichtet er (wenn erfolgreich) eine bestimmte Verbindung zwischen der buddhischen Intuition und der schöpferischen Vorstellungskraft des Astralkörpers. Folglich habt ihr an [490] diesem Punkt:

Die buddhische Aktivität des Beeindruckens.

Die Spannung des Mentalvehikels, indem es die nötige Energiesubstanz am Punkt der Projektion hält.

Die Vorstellungsvorgänge des Astralkörpers.

Wenn sich der Jünger geschult hat, der Gleichzeitigkeit dieser dreifachen Arbeit bewusst gewahr zu sein, geht sie erfolgreich und beinahe automatisch vorwärts. Das tut er durch die Macht der Vorstellung. Ein Kraftstrom wird zwischen diesen Gegensatzpaaren (astral-buddhisch) errichtet und, indem er durch das Kraftreservoir auf der Mentalebene geht, erzeugt er eine innere Aktivität und eine Organisation der gegenwärtigen Substanz. Dort kommt dann eine ständig ansteigende Macht hinzu, bis das dritte Stadium erreicht wird und das Werk aus der Phase der Subjektivität in die der objektiven Wirklichkeit übergeht, objektiv vom Standpunkt des geistigen Menschen aus.

3. Projektion. Die Aufgabe des Jüngers hat jetzt einen äusserst kritischen Punkt erreicht. Viele Aspiranten erreichen dieses besondere Stadium und - da sie eine wirkliche Fähigkeit des Vorstellens entwickelt und deshalb dadurch die erwünschte Form konstruiert und die Substanz, die in dieser späteren Phase des Bauens anzuwenden ist, bereitgestellt haben - sind sie unfähig, weiter fortzuschreiten. Woran liegt es? Hauptsächlich an einer Unfähigkeit den Willen im Projektionsvorgang zu gebrauchen. Dieser Vorgang ist eine Zusammensetzung von Willen, weiterer und fortgesetzter Vorstellung und dem Gebrauch des Strahlenwortes der Macht. Bis zum gegenwärtigen Stadium in dem Prozess ist die Methode für alle sieben Strahlen identisch, aber an diesem Punkt tritt ein Wechsel ein. Jeder Jünger, der erfolgreich die Brückensubstanz organisiert, den Willensaspekt in Aktivität gebracht hat und des Vorganges und der Durchführung bewusst gewahr ist, fährt nun fort die organisierte Substanz vorwärts zu bewegen, so dass aus dem Kraftzentrum, das er sich erfolgreich anhäufte, eine Linie der Lichtsubstanz oder Projektion erscheint. Diese wird auf einem [491] Wort der Macht vorwärtsgeschickt, wie im logoischen Schöpfungsvorgang. In Wirklichkeit ist dies eine Umkehr des Vorganges der Monade, als sie den Lebensfaden hinausschickte, der sich endlich in der Seele verankerte. Durch dieses Verankern kam die Seele in Wirklichkeit ins Sein; dann kam der spätere Vorgang, indem die Seele ihrerseits einen Doppelfaden hinausschickte, der endlich im Kopf und im Herzen des dreifältigen, niederen Menschen, der Persönlichkeit, Verankerung fand. Der Jünger ist im Zentrum, das er auf der Mentalebene konstruiert hat, konzentriert und setzt alle seine Hilfsmittel (die der dreifachen Persönlichkeit und der Seele vereinigt) in Tätigkeit; jetzt projiziert er eine Linie der Monade entgegen.

Dieser Linie entlang findet das letzte Zurückziehen der Kräfte statt, der Kräfte, welche sich - auf dem herunterkommenden Weg oder dem involutionären Pfad - in der Persönlichkeit und der Seele konzentrierten. Die Antahkarana als solche, durch die vom Jünger gebaute Brücke vervollständigt, ist der letzte Träger der Abstraktion oder des grossen Zurückziehens. Es ist die Antahkarana, mit der sich der Eingeweihte in der vierten Einweihung befasst, manchmal der Grosse Verzicht genannt, die Selbstverleugnung oder der Rückzug vom Formleben, sowohl persönlich wie egoisch. Nach dieser Einweihung kann keiner dieser Aspekte die Monade länger halten. Der «Vorhang des Tempels» ist entzwei gerissen, von oben bis unten - jener Vorhang, welcher den äusseren Hof (das Persönlichkeitsleben) von der Heiligen Stätte (der Seele) und vom Heiligen des Heiligsten (der Monade) im Tempel zu Jerusalem trennte. Die Bedeutungen und die Analogien werden euch natürlich klar sein.

Um deshalb die nötige Projektion der angehäuften Energien herbeizuführen, die von der schöpferischen Vorstellungskraft organisiert und durch das Konzentrieren des mentalen Impulses zu einem Punkt übermässiger Spannung gebracht wurden, kann sich der Jünger an die Hilfsquellen seiner Seele wenden, welche aufgespeichert sind in dem, was technisch «der Juwel im Lotos» genannt wird. Das ist die Verankerung der Monade - ein Punkt, der nicht vergessen werden darf. Die Aspekte der Seele, die wir Wissen, Liebe und Opfer nennen, sind Äusserungen des Kausalkörpers, aber nur Auswirkungen dieser monadischen Ausstrahlung.

[492] Deshalb muss der Jünger, ehe die Brücke wirklich gebaut und «auf den aufwärtsgehenden Weg projiziert werden kann, den müden Füssen des Pilgers sicheres Reisen gewährend» (wie es der Alte Kommentar sagt) anfangen, in Erwiderung auf die geschlossene Lotosknospe oder den Juwel im Zentrum des geöffneten Lotos, zu reagieren. Das tut er, wenn in seinem Leben die Opferblätter des egoischen Lotos die Herrschaft übernehmen, wenn sein Wissen in Weisheit umgewandelt wird und seine Liebe für das Ganze wächst; diesen wird noch die «Kraft des Verzichtens» beigefügt. Diese drei egoischen Qualitäten - wenn sie mit gewisser Macht funktionieren - erzeugen eine vermehrte Aktivität im Mittelpunkt des Seelenlebens, dem Herzen des Lotos. Man sollte sich daran erinnern, dass die Entsprechungen im egoischen Lotos zu den drei planetarischen Zentren folgende sind:

Shamballa                               Der Juwel im Lotos.

Die Hierarchie                        Die drei Blättergruppen.

Die Menschheit                      Die drei permanenten Atome in der Aura des Lotos.

Die Studenten sollten auch im Sinn behalten, dass sie sich vom gewöhnlichen Begriff des Opfers als einem Aufgeben oder Verzichten auf alles, was das Leben wert macht zu leben, befreien sollten. Technisch gesprochen ist Opfer das Erringen eines Zustands der Seligkeit und der Entzückung, weil es die Verwirklichung eines anderen göttlichen Aspekts ist, der bisher sowohl durch die Persönlichkeit als durch die Seele verborgen war. Es ist das Verstehen und Anerkennen des Willens zum Guten, das die Schöpfung möglich und unvermeidlich machte, und die wahre Ursache der Manifestation bildete. Denkt darüber nach, denn es ist in seinem tieferen Sinn sehr verschieden von den gewöhnlichen Begriffen von Opfern.

Wenn der Jünger die Frucht der Erfahrung gewonnen hat, welche Wissen ist und lernt, es in Weisheit umzuwandeln; wenn sein Ziel darin besteht, wahrhaftig und in Wirklichkeit zu leben, und wenn der Wille zum Guten das krönende Ziel seines täglichen Lebens ist, kann er anfangen, den Willen aufzurufen. Das wird die Verbindung zwischen den niederen und höheren Denkvermögen, zwischen Geist und Materie und zwischen Monade und Persönlichkeit zu einer endgültigen und bestehenden Tatsache machen. Zweiheit folgt dann auf Dreiheit und die Macht des zentralen Kerns im [493] egoischen Vehikel zerstört - bei der vierten Einweihung - die drei umgebenden Äusserungen. Sie verschwinden und damit hat die sogenannte Zerstörung des Kausalkörpers stattgefunden. Das ist der wahre «zweite Tod» - der gänzliche Tod der Form.

Das ist praktisch alles, was ich euch über den Vorgang der Projektion sagen kann. Es ist ein lebendiger Vorgang, der aus der bewussten täglichen Erfahrung herauswächst und von der Äusserung der göttlichen Aspekte im Leben auf der physischen Ebene abhängt, soweit es möglich ist. Wo ein Versuch gemacht wird, das Persönlichkeitsleben den Forderungen der Seele näherzubringen und den Intellekt im Namen der Menschheit zu benützen, da beginnt die Liebe zu herrschen; dann wird die Bedeutung des «göttlichen Opfers» zunehmend verstanden und wird zu einem natürlichen, spontanen Ausdruck individueller Absicht. Darnach wird es möglich, die Brücke zu projizieren. Die Schwingung wird dann auf niederen Stufen göttlicher Manifestation errichtet und wird stark genug, von den höheren eine Erwiderung zu erzeugen. Wenn das Wort der Macht bekannt ist und richtig gebraucht wird, ist die Brücke schnell gebaut.

Die Studierenden sollten durch dieses Bild keineswegs entmutigt werden. Viel ereignet sich auf den inneren Ebenen, wo sowohl rechte Absicht wie okkulte Absicht (Zweck und Spannung vereint) vorhanden sind und die Brücke erreicht Stadien bestimmter Umrisse und Struktur, lange bevor der Jünger deren gewahr wird.

4. Invokation und Evokation. Die drei vorhergehenden Stadien bezeichnen in Wirklichkeit die drei Stadien der Persönlichkeitsarbeit. Die noch verbleibenden drei sind Äusserungen der Erwiderung von höheren Stufen des geistigen Lebens. Ausser kurzen Hinweisen gibt es wenig, das ich in Worte kleiden kann. Die Aufgabe der Invokation, die sich auf Absicht, Vorstellung und Projektion gründet, wurde vom Jünger sorgfältig unternommen, und er hat wenigstens ein gewisses Mass klaren Wahrnehmens hinsichtlich der Arbeit, die er getan hat durch die zwei Mittel des geistigen Lebens und wissenschaftlicher, technischer, okkulter Arbeit. Er ist deshalb selbst invokativ. Sein Lebensinhalt ist auf den höheren Bewusstseinsstufen verzeichnet und er ist als «ein Punkt invokativer Spannung» anerkannt. Diese Spannung und dieses Reservoir lebendiger Energie, welches der Jünger selbst ist, wird [494] durch projiziertes Denken, den Gebrauch des Willens und ein gesprochenes Wort oder Machtwort in Bewegung gesetzt.

Das Resultat besteht darin, dass diese entwickelte Fähigkeit und deren Einflusskreis jetzt stark genug sind, eine Erwiderung von der Geistigen Triade hervorzurufen. Dort erfolgt ein Weitergehen zur Antahkarana, die vom Jünger gebaut wurde, entlang welcher das Leben der Seele und des Körpers gehen können. Der Vater (die Monade), der durch den Faden wirkt, geht jetzt hinaus, den Sohn zu treffen (die Seele, durch die Erfahrung des Persönlichkeitslebens in den drei Welten bereichert), und von den höheren Stufen wird eine Linie erwidernder Energieprojektion hinausgeschickt, die schliesslich mit der niederen Projektion in Berührung kommt. So wird die Antahkarana gebaut. Die Spannung des Niederen erweckt die Aufmerksamkeit des Höheren.

Das ist der technische Vorgang der Invokation und der Evokation. Es ist eine allmähliche Annäherung von beiden göttlichen Aspekten. Nach und nach werden die Schwingungen beider gegenseitig stärker. Dann kommt ein Moment, wo, in Meditation, zwischen den beiden Projektionen Kontakt hergestellt wird. Dies ist kein Kontakt zwischen Seele und Persönlichkeit (dem Ziel des durchschnittlichen Aspiranten), sondern ein Kontakt zwischen der verschmolzenen Seelen- und Persönlichkeitsenergie und der Energie der Monade, die durch die Geistige Triade wirkt. Das ist kein Moment der Krise, sondern ist eher wie eine Lichtflamme, eine Verwirklichung der Befreiung, und eine Erkenntnis der esoterischen Tatsache, dass ein Mensch selbst der Weg ist. Das Gefühl von Persönlichkeit und Seele oder von Ego und Form besteht nicht mehr, sondern einfach der Eine, der auf allen Ebenen als ein Punkt geistiger Energie wirkt und durch den Pfad des Lichts zu der einen Sphäre geplanter Aktivität gelangt. Beim Betrachten dieses Vorganges erweisen sich Worte als völlig ungenügend. In diesem sehr fortgeschrittenen Stadium gibt es keine Form, welche die Monade auswärts in Manifestation anziehen könnte. Da ist kein Weg, auf welchem der Ruf der Materie oder Form eine Erwiderung von der Monade hervorrufen kann. Da verbleibt nur das grosse Ziehen des Menschheitsbewusstseins als Ganzes und hierauf kann durch die vervollständigte Antahkarana Antwort gegeben werden. Nach unten, oder eher über diese Brücke kann [495] nach Belieben ein Abstieg gemacht werden, um der Menschheit zu dienen und den Willen von Shamballa auszuführen.

Das ist eine Feststellung der endgültigen Vollendung. Aber ehe diese in ihrer vollkommenen Erfüllung zustande kommen kann, muss es eine lange Periode allmählicher Annäherung der zwei Aspekte der Brücke geben - dem höheren, in Erwiderung auf den monadischen Impuls, der aus der Geistigen Triade hervorkommt, und dem niederen, von der Seele unterstützt, der aus der Persönlichkeit hervorkommt - über die Kluft des trennenden Denkvermögens hinweg. Schliesslich wird zwischen dem, was die Monade und dem, was der Jünger projiziert, der Kontakt geschlossen. Dann kommen das fünfte und das sechste Stadium.

5. und 6. Stabilisierung und Auferstehung. Jetzt ist die Brücke gebaut. Dünn und dürftig mögen anfangs ihre Strähnen sein, aber Zeit und aktiver, verstehender Wille werden langsam Faden um Faden weben, bis die Brücke fertig dasteht, fest und stark und tragfähig, um gebraucht zu werden. Sie muss notgedrungen gebraucht werden, denn jetzt gibt es kein anderes Verkehrsmittel zwischen dem Eingeweihten und dem Einen, Den er jetzt als sich selbst erkennt. In vollem Bewusstsein steigt er in die Sphäre des monadischen Lebens; er ist aus der dunklen Höhle des Persönlichkeitslebens in das lodernde Licht der Gottheit auferstanden; er ist nicht mehr nur ein Teil der Menschheit und ein Mitglied auch der Hierarchie, sondern er gehört zur grossen Gesellschaft jener, deren Wille bewusst göttlich ist und welche die Verwalter des Plans sind. Sie erwidern den Eindruck von Shamballa und stehen unter der Leitung der Häupter der Hierarchie.

Die «Freiheit der drei Zentren» gehört ihnen. Sie können nach Belieben die dreifache Energie der Menschheit, die zweifache Energie der Hierarchie und die eine Energie Shamballas zum Ausdruck bringen.

Das, meine Brüder, ist das Ziel des Jüngers, wenn er mit der Bauarbeit der Antahkarana anfängt. Denkt über diese Dinge nach und macht weiter mit der Arbeit.

(In einigen Gesprächen für Jünger macht der Tibeter die folgenden Bemerkungen, die hier mit besonderer Kraft Anwendung finden. A. A. B.).

«Euer grosses Bedürfnis [496] ist eine Intensivierung eures inneren, geistigen Strebens. Ihr solltet bestimmter aus dem arbeiten, was man einen Punkt der Spannung nennen könnte. Studiert, was über Spannung und Intensität gesagt wird. Es ist die Intensität des Zwecks, die euch vom ausdauernden, ziemlich befriedigten Aspiranten zum Jünger umwandeln wird, dessen Herz und Denkvermögen brennend sind. Aber vielleicht zieht ihr vor, stetig vorwärtszugehen, ohne Gruppenbemühen, eure Arbeit für mich und die Gruppe zu einem geordneten Teil eures täglichen Lebens machend, den ihr anpassen könnt wie es euch gefällt und in welchem das Leben des Geistes seinen vernünftigen Anteil erhält, in welchem der Aspekt des Dienens nicht ausser acht gelassen wird, und eure Lebensdarstellung schön abgestimmt und ohne viel wirkliche Anstrengung fortgesetzt wird. Wenn das der Fall ist, mag es die Wahl eurer Persönlichkeit oder der Entschluss der Seele für ein spezifisches Leben sein, aber es bedeutet, dass ihr nicht die Jünger seid, die sich mit allem dem Leben der Jüngerschaft unterordnen.

«Ich möchte hier zwei Dinge hervorheben. Erstens: wenn ihr eure Spannung so ändern könnt, dass ihr vom Leben des Geistes getrieben seid, wird es in eurem inneren Leben eine belebende Umwälzung mit sich bringen. Seid ihr dafür vorbereitet? Zweitens: es wird in den euch umgebenden Beziehungen keinen äusseren Wechsel erzeugen. Eure äusseren Verpflichtungen und Interessen müssen weiterhin eingehalten werden, aber ich spreche im Sinn von inneren Orientierungen, dynamischen, inneren Entscheidungen und einem inwendigen Organisieren für Dienen und für Opfer. Vielleicht zieht ihr den langsameren und leichteren Weg vor. Wenn dem so ist, ist es gänzlich eure Sache, und ihr seid trotzdem auf eurem Weg. Ihr seid trotzdem ein konstruktiver und nützlicher Mensch. Ich stelle euch hier einfach einer der Krisen gegenüber, die im Leben aller Jünger eintreten, in welchen Entschlüsse gefasst werden müssen, die für einen Zyklus bestimmend sind, aber nur für einen Zyklus. Es ist hauptsächlich eine Frage der Beschleunigung und der Einstellung auf Geschwindigkeit. Das bedeutet die Ausscheidung des Unwesentlichen und ein Konzentrieren aufs Wesentliche, - die inneren Werte, da sie die Seele und deren Beziehungen zur Persönlichkeit betreffen, und die äusseren, da sie euch und eure Umgebung betreffen.

«Für tiefes Nachdenken während der nächsten sechs Monate möchte ich euch drei Grundgedanken geben. Wollt ihr über sie [497] nachdenken? Jeden Monat einen Gedanken im Kopf, für drei Monate; und während der zweiten drei Monate sinnt im Herzen über sie nach. Diese Grundgedanken sind:

1. Die Notwendigkeit für Geschwindigkeit.

2. Die Neuorganisierung der Norm des Denkens und des Lebens.

3. Der Ausdruck der Aufrichtigkeit, des Opfers und der Einfachheit.» 

In den vielen von den Aspiranten, Jüngern und Eingeweihten gewobenen Lichtfäden können wir die Gruppenantahkarana allmählich erscheinen sehen - die Brücke, durch welche die Menschheit als Ganzes befähigt sein wird, sich von der Materie und Form abzusondern. Dieses Bauen der Antahkarana ist der grosse und höchste Dienst, den alle wahren Aspiranten leisten können.

Die unmittelbar vorausliegende Aufgabe

Was ich jetzt zu sagen habe, ist eine Art Verallgemeinerung. Ich möchte, so weit wie möglich, den Punkt andeuten, an welchem die Menschheit in Beziehung zur Antahkarana steht (euch daran erinnernd, dass alle Verallgemeinerungen grundsätzlich gesund, aber in Einzelheiten falsch sind). Man könnte sagen, dass das ganze Ziel der normalen Evolution darin besteht, die Menschheit zu dem Punkt zu bringen, wo eine direkte Linie des Kontaktes zwischen der Persönlichkeit und der Geistigen Triade über die Seele - oder eher durch den Gebrauch des Seelenbewusstseins eingerichtet ist, um dieses Gewahrsein zu erreichen. Das ist zur Zeit der dritten Einweihung vollendet. Wir wollen jetzt einen Augenblick die Monade betrachten.

Ich möchte euch daran erinnern, dass in der Beziehung zwischen Persönlichkeit und Seele eine Analogie zu derjenigen zwischen Triade und Monade besteht. Das ist eine Analogie, die im wesentlichen vollständig ist vom Standpunkt des Bewusstseins aus, aber nicht vom Standpunkt der Form. Was sich im fortgeschrittensten Stadium der Entwicklung endlich ereignet, ist die vollständige Verschmelzung der vereinigten Persönlichkeit und Seele mit der vereinigten Monade und Geistigen Triade. Nur wenn dies wirklich [498] vollbracht ist, besteht ein vollständiges Freilassen der Leben, die unser Sonnensystem beseelen von aller Formkontrolle. Behaltet dies sorgfältig im Gedächtnis, die Bedeutung des Wortes Dienst erkennend, das in der okkulten Wissenschaft so häufig gebraucht wird, und auch die Tatsache erkennend, dass für Aspiranten und Jünger die direkt vorausliegende Aufgabe folgende ist:

1. Durch Angleichung das Eins-sein von Seele und Körper zustandezubringen.

2. Die Antahkarana zu bauen, die sechs Arten oder Mittel benützend, die von mir vorher umrissen wurden, um dadurch von der Triade Erwiderung hervorzurufen. Der Gedanke von Angleichung - Invokation - Evokation bildet die drei grossen Ideen, die ihr im Gedächtnis behalten solltet, während wir mit diesen Studien fortfahren.

Der Grund, warum ich herausgebe, was früher als Vorbereitungsarbeit für die dritte Einweihung betrachtet wurde, liegt darin, dass die Menschheit jetzt am Entwicklungspunkt steht, der einen vollständigen Wechsel in der Annäherung zur Gottheit, wie sie von der Hierarchie gelehrt wurde, rechtfertigt. Das heisst nicht, dass die bisherige Lehre abgeschafft wird, aber sie wird zu den früheren Stadien auf dem Pfad der Jüngerschaft zurückgeschoben, während die in jenen Stadien vermittelte Lehre jetzt zur Arbeit der Aspiranten auf dem Probepfad wird. Der Nachdruck wurde auf Reinigung, auf das Bedürfnis für die Entwicklung des Christuslebens, auf die mystische Vision und auf Philosophie gelegt. Okkulte Wahrheiten wurden der Menschheit gegeben und haben viel Interesse, Kritik und Diskussion hervorgerufen, haben alle Arten von Denkvermögen angesprochen, aber sie wurden entstellt und falsch angewendet. Trotzdem waren sie nützliche Helfer, um fortgeschrittene Aspiranten weiter auf den Pfad der Jüngerschaft zu bringen, mit einem parallelen Vorwärtsgehen der angenommenen Jünger. Einmal fest auf dem Pfad verankert, werden die Wahrheiten selbstverständlich und eine persönliche Anwendung und Bestätigung kann erfolgen, die den Jünger unvermeidlich zum Tor der Einweihung führt.

Die Menschheit als Ganzes steht jetzt direkt am Eingang zum Pfad der Jüngerschaft. Der Rassenausblick geht vorwärts zur Vision, ob es nun die Vision der Seele, die Vision eines besseren Lebensweges, einer verbesserten ökonomischen Situation oder verbesserter interrassischer Beziehungen ist. Dass diese Vision oft entstellt (499) wird, dass sie materiell orientiert, oder nur teilweise gesehen wird, ist leider wahr; aber in der einen oder anderen Form existiert heute in den Massen eine schätzenswerte Auffassung vom «Neuen und Wünschenswerten», was bisher etwas Unbekanntes war. In der Vergangenheit waren es die Oberschicht oder die Auserlesenen, die privilegiert waren, die Vision zu haben. Heute ist es die Masse der Menschen. Deshalb ist die Menschheit als Ganzes für einen allgemeinen Angleichungsvorgang bereit, und das ist der geistige Grund, der hinter dem Weltkrieg lag. Die «scharfe Schere der Leiden muss das Wirkliche vom Unwirklichen trennen; die Peitsche der Pein muss die schlafende Seele zu vorzüglichem Leben erwecken; das Wegreissen der Lebenswurzeln vom Boden selbstsüchtigen Verlangens muss durchgemacht werden, und dann steht der Mensch frei». So steht es im Alten Kommentar in einer seiner mehr mystischen Stanzen. So weist er prophetisch aufs Ende der Arischen Rasse hin - nicht ein Ende im Sinn der Vollendung, sondern ein Beenden eines Zyklus mentaler Vervollkommnung, vorbereitend für einen Zyklus, in welchem das Denkvermögen als ein Werkzeug der Angleichung, dann als ein Scheinwerfer der Seele und als ein Beherrscher der Persönlichkeit richtig gebraucht wird.

Unter den langsamen Vorgängen der Evolution ist für die Massen der nächste Schritt vorwärts die Angleichung der Seele und der Form, so dass im Bewusstsein ein Vereinigen stattfinden kann, das einer mentalen Wertschätzung des Christus-Prinzips und dessen tiefem Ausdruck im Leben der Rasse folgt. Das kann ziemlich deutlich auftauchen und gesehen werden, wenn ihr Augen habt, es zu sehen. Es erweist sich im universalen Interesse für guten Willen, was schliesslich zum Frieden führt. Dieser Wunsch für Frieden mag sich auf individuelle oder nationale Selbstsucht gründen, oder auf ein wahres Verlangen, eine glücklichere Welt zu sehen, in welcher der Mensch ein volleres geistiges Leben führen und sein Bemühen auf wahrere Werte gründen kann. Es kann in all dem Planen gesehen werden, das für eine neue Weltordnung vor sich geht, die sich auf menschliche Freiheit, auf Glauben an menschliche Rechte und rechte menschliche Beziehungen gründet. Auch zeigt es sich im Werk der grossen menschenfreundlichen Bewegungen, der Wohlfahrtsorganisationen und der weitverbreiteten Evokation des menschlichen Denkvermögens durch das Netzwerk erzieherischer Einrichtungen über die ganze Welt hin. Der Christusgeist ist ausdrücklich gegenwärtig und für den Mangel, diese Tatsache zu [500] erkennen, war grösstenteils das vorherrschend menschliche Bemühen verantwortlich, dieses Wort allein im Sinn von Religion zu erklären, wo doch die religiöse Interpretation nur eine Art ist, die Wirklichkeit zu verstehen. Es gibt andere von gleicher Wichtigkeit. Alle grossen Annäherungen zur Wirklichkeit sind geistig von Natur und deuten auf göttliche Zwecke hin, ob nun der religiöse Christ vom Reich Gottes spricht, oder der Menschenfreund die Bruderschaft der Menschen betont, oder die Führer gegen das Böse den Kampf für die neue Weltordnung oder die vier Freiheiten oder die Atlantik-Charta leiten, sie alle bringen das Erscheinen der Liebe Gottes in ihrer Form des Christusgeistes zum Ausdruck.

Die Menschheit hat daher einen Punkt erreicht, wo sie aus der Dunkelheit herauskommt; das hat in sich selbst die Reaktion der Mächte des Bösen aufgerufen, daher deren Versuch, den Fortschritt des menschlichen Geistes aufzuhalten und dem Vormarsch des Guten, des Wahren und des Schönen Halt zu gebieten.

Die Aspiranten und Probejünger sind mit einem ausdrücklichen Vorhaben beschäftigt, ihr Bewusstsein in der Seele zu konzentrieren. Dieser Vorgang zerfällt in zwei Teile:

Ein Intensivieren des Persönlichkeitslebens, so dass es bis zu seinen höchsten, individualisierten Kräften entwickelt wird.

Ein Vorwärtsgehen ins Licht und in bewussten Seelenkontakt.

Das umschliesst das frühere Stadium des Angleichungsvorgangs, was eine Art auf einen Punkt gerichtetes, konzentriertes Bemühen ist, das dem Strahl- und Lebenszweck der Seele entspricht. Das kann die Form eines tiefgehenden Eifers für irgendein wissenschaftliches Bemühen oder einer tiefen Konzentration auf die geistige Arbeit in der Welt annehmen oder es kann eine vollständige Hingabe an menschenfreundliche Unternehmen sein, es ist einerlei. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf diese Erklärung richten. In jedem Fall muss die motivierende Kraft Verbesserung sein; sie muss durch äusserste Anstrengung vorwärtsgetragen werden; aber wenn das rechte Motiv und das Bemühen vorhanden sind, gleichzeitig einen guten Charakter und eine standhafte Absicht zu entwickeln, wird der Aspirant oder Probejünger schliesslich feststellen, dass es ihm gelungen ist, eine bestimmte Seelenverbindung zu errichten; er wird entdecken, dass der Pfad der Kontakte zwischen Seele und [501] Gehirn, über das Denkvermögen geöffnet wurde, und dass er das erste Stadium im notwendigen Angleichungsvorgang gemeistert hat.

Wenn das zustande gebracht worden ist, geht der Mensch auf den Pfad der Jüngerschaft hinüber, und er kann die Arbeit übernehmen, für die ich euch in dieser Abhandlung den Umriss gebe. So könnt ihr sehen, wie die ganze Menschenfamilie einen zentralen und höchstwichtigen Punkt auf dem evolutionären Pfad erreicht hat. Der unmittelbare Pfad liegt als Aufgabe vor allen, vor jedem auf seinem eigenen Platz und besteht darin, mit rechter Orientierung standzuhalten, ohne sich von Umständen abschrecken zu lassen und dann entschlossen vorwärtszugehen.

Ich habe euch die sechs Methoden für das Bauen der Antahkarana bekanntgegeben, und während wir nun weitergehen, um unseren nächsten Punkt aufzunehmen, möchte ich euch bitten, sie häufig nachzuschlagen. Die Strahlmethoden, mit denen wir uns befassen werden, sind die einzigen Methoden, für die es auf den sieben grossen Linien ausstrahlender Energie möglich ist, die verschiedenartigen Strahltypen auf diese sechs Stadien des Bauvorganges einwirken zu lassen. Alle Jünger auf allen diesen sieben Strahlen benützen die gleiche Bautechnik der Absicht, Vorstellung, Projektion, Invokation und Evokation, Stabilisierung und Auferstehung. Von diesen sind die ersten zwei für alle Strahlen technisch gleich; aber wenn das Stadium der Projektion erreicht wird, beginnen die Strahltechniken voneinander abzuweichen, und es sind diese Strahltechniken oder Methoden der Strahlarbeit, die wir jetzt betrachten wollen.

Die Sieben Strahlmethoden, die in der Konstruktion gebraucht werden.

Bis das Stadium der Projektion erreicht wird, sind die Methoden, die von allen Jüngern auf allen Strahlen benützt werden, identisch. Ihre Absicht ist dieselbe, und sie alle müssen das gleiche Mass der Spannung und der Vorbereitung für die Konstruktion der Brücke durch ein Sammeln der nötigen Energie aus zwei Quellen - der Persönlichkeit und der Seele - erlangen. Durch diese Konzentration auf einen Punkt und die sich daraus ergebende Spannung, indem die Geistige Triade wachgerufen wird und der Doppelvorgang des Bauens von beiden Enden der Brücke her anfängt (wenn ein solcher Ausdruck möglich und erlaubt ist) kann die Arbeit gleichmässig vorwärtsgehen. Der Gebrauch der schöpferischen Vorstellungskraft wird jetzt hervorgerufen; dies bildet das [502] zweite Stadium. Das bedeutet für die Aspiranten des ersten und des siebten Strahls eine wirkliche Schwierigkeit. Keiner der beiden Typen kann mit Leichtigkeit die materielle Energie organisieren, die Energieströme orientieren und deren Ziele klar und bildhaft im Denkvermögen sehen. Es ist ein Vorgang, der für sie ausserordentlich schwierig ist. Es muss jedoch auf irgendeine Art geschehen, weil der Gebrauch der bildlichen Einbildungskraft ein wesentlicher Faktor im Bauvorgang und eines der Hauptmittel für das Konzentrieren vor der Projektion ist.

Dieser Vorgang der Projektion zerfällt in drei Hauptaktivitäten:

1. Nach angemessenem Konzentrieren und nach sorgfältigem, folgerichtigem, systematischem Vorstellen der «Regenbogenbrücke» ruft der Jünger - durch ein besonderes und separates Bemühen - den Willensaspekt herein, soweit er dies in dieser Inkarnation kann. In diesem Zusammenhang treten die verschiedenen Strahlmethoden in Erscheinung; der Unterschied wird durch die Qualität des Strahllebens bestimmt.

2. Der Jünger muss beständig das dreifache Bewusstsein bewahren, nicht nur theoretisch, sondern auch tatsächlich, so dass drei parallele Gedankenlinien oder drei Ströme aktiver Energie gleichzeitig von ihm benützt werden:

a. Er ist seiner selbst gewahr, als Persönlichkeit und Seele, mit dem Vorgang des Brückenbauens beschäftigt. Niemals, nicht eine Sekunde lang, verliert er sein Gefühl der bewussten Identität.

b. Er ist des Punktes konzentrierter Spannung gewahr, den er erfolgreich erzeugte, und dass drei Energieströme dazu beigetragen haben - die konzentrierte Energie der Persönlichkeit, im niederen, konkreten Denkvermögen schwebend, die hereinfliessende, magnetische Energie der Seele, von den zwölf Blütenblättern der drei Schichten, und der innersten Schicht des egoischen Lotos hervorströmend, und die Energie des «Juwels im Lotos» - alle strömen in das Zentrum der Spannung auf den Mentalebenen des niederen Denkvermögens.

c. Er ist sich so viel des Bewusstseins seiner Strahlenergie bewusst als in sein Gewahrsein eintreten kann; das ist seine egoische Strahlenergie und nicht die Persönlichkeitskraft. Er bemüht sich, sich selbst als einen Punkt besonderer Energie zu sehen, die von seinem Strahlleben gefärbt ist, und behält [503] sorgfältig im Sinn, dass die Energie seines egoischen Strahls die Hauptenergie ist, durch welche die Monade versucht, sich selbst zum Ausdruck zu bringen, und auch dass sein dreifaches egoisches Vehikel eine Widerspiegelung der drei Aspekte der Geistigen Triade ist und in enger Beziehung damit steht. Es ist diese Beziehung (und deren bewusstes Wechselspiel und Wirkung), die durch das Bauen der Antahkarana erweckt wird und schliesslich (wenn sie kraftvoll genug ist), den «Juwel im Lotos» zu strahlender Aktivität bringt.

3. Nur wenn diese drei Stadien der Verwirklichung so weit erfüllt sind als sich der Jünger fähig fühlt, sie zu ertragen, bereitet er sich auf den besonderen Gebrauch seiner Strahlmethode vor als Einleitung auf den «projizierenden Laut» oder das Wort der Macht.

Ihr könnt all dem oben Erwähnten entnehmen, dass dies einen bestimmten, geplanten Vorgang von grundlegender, wissenschaftlicher Art bildet, und daher ein genau so sorgfältiges Befolgen verlangt wie das Verfahren irgendeines Wissenschaftlers auf der Suche nach einer neueren chemischen Formel. Der einzige Unterschied, wissenschaftlich gesprochen, liegt darin, dass der ganze Vorgang auf subjektiven Stufen und im Bereich des Bewusstseins fortgesetzt wird und darum ein Bewusstsein und eine Konzentration erfordert, die nicht nötig sind, wenn auf der äusseren Ebene des Gewahrseins mehr materiell gearbeitet wird. Zuerst erscheint es kompliziert, wenn der Jünger versucht, die verschiedenen Stadien des Vorganges zu beherrschen, aber alles wird völlig automatisch, wenn es einmal gemeistert ist. Hier ist eine Zusammenfassung des Vorganges bis zum Punkt der bestimmten Projektion:

I. Absicht, die Konzentration und Spannung erzeugt.

II. Vorstellung, erzeugt durch:

1. Die buddhische Aktivität der «Beeindruckung».

2. Die Spannung des Mentalkörpers.

3. Die Einbildungsvorgänge des Astralkörpers.

III. Projektion:

1. Das Hereinrufen des Willensaspekts.

2. Das Bewahren eines dreifachen Gewahrseinszustands.

a. Der Jünger [504] ist beständig seiner eigenen Identität gewahr.

b. Er ist sich eines festen Spannungspunktes bewusst.

c. Er ist sich seines Seelenstrahls oder seiner Seelenenergie aktiv bewusst.

3. Er beginnt diese besondere Strahlenergie richtig zu gebrauchen.

4. Wenn alles oben Erwähnte vollzogen ist, gebraucht er das Wort der Macht, das der Vermittler seines Willens ist.

Diese kurze Aufzählung sollte euch bei der Durchführung helfen und ihr könnt sehen, wie ein Stadium aus dem andern Stadium herauswächst und wie es, wenn einmal Vertrautheit erreicht worden ist, möglich sein sollte, die Vorarbeit schnell weiterzuführen.

Wenn jedoch die besonderen Methoden der Strahlenergie des Jüngers den Punkt des eigentlichen Gebrauchs erreichen, ist es nicht so einfach wie es klingt. Der Erfolg beim Bauvorgang hängt von der Fähigkeit des Jüngers ab, drei Dinge zu tun:

1. Das Denkvermögen ständig im Licht halten, d.h. den Punkt der Spannung jederzeit in des Jüngers Entfaltungs- und Bauaktivität auf seinem höchstmöglichen Punkt zu erhalten.

2. Das Bewusstsein des Seelenkontaktes verzeichnen, wodurch eine zunehmende Verschmelzung zwischen der Seele und der Persönlichkeit zustandegebracht wird, so dass mehr und mehr ein vollständiges Eins-sein erlangt wird. Technisch heisst dies, dass die Energie des Seelenstrahles und des Persönlichkeitsstrahles zusammenkommen, wobei der Seelenstrahl immer vorherrscht.

3. Die Methode, die beim Bauen der Brücke angewendet wird, spezifisch und im einzelnen im Denkvermögen behalten, entsprechend der besonderen Strahltechnik und mit dem Ziel im Auge, die Geistige Triade und die Persönlichkeit (auf eine neue und bedeutende Art, tatsächlich und nicht nur theoretisch) in Beziehung zu bringen.

Die Seele als separate Einheit verschwindet daher langsam aus dem Bild, weil sie in die Persönlichkeit und von ihr absorbiert wird, die mehr und mehr zur Seele in Inkarnation wird. Schliesslich wird die Verbindung [505] zwischen Geist (Monade) und Persönlichkeit (Form oder Materie) errichtet, mit einem winzigen Punkt des Bewusstseins ewig gegenwärtig, welcher beider dieser Faktoren gewahr ist und doch unversehrt seine eigene Identität bewahrt. Diese letztere Verwirklichung ist das Resultat äonenlanger, von der Seele fortgesetzter Arbeit. Sonderbarerweise sagen wir, dass die Seele verblasst oder verschwindet, jedoch letzten Endes verbleibt sie, denn in diesem Sonnensystem gibt es nichts anderes als nur dieses Bewusstsein des Seins.

Einen Punkt möchte ich hier erwähnen, ehe wir die sieben Strahlmethoden der Projektion aufnehmen. Die Brücke, die zu bauen ist, wird oft die «Regenbogenbrücke» genannt, weil sie aus allen Farben der sieben Strahlen besteht. Im besonderen und vom Gesichtspunkt des Jüngers aus, wird die Brücke, die er zwischen der Persönlichkeit und der Geistigen Triade baut, aus sieben Strähnen von Energie oder sieben Kraftströmen zusammengesetzt. Er benützt alle sieben Strahlen, da er darin Gewandtheit erwarb, während seine Persönlichkeit immer wieder (im langen Zyklus der Inkarnationen), auf allen sieben Strahlen inkarniert war. Aber schliesslich dominiert sein Seelenstrahl, und in der Regenbogenbrücke werden «die Farben seiner Strahlen vibrierend gehört; die Note seines Strahls wird gesehen». Die von der Menschheit als Ganzes gebaute Brücke ist eine Brücke, welche aus der Vielheit der individuellen Brücken zusammengesetzt wird, die von den vielen Jüngern gebaut werden. Daher wird sie schliesslich aus sieben Strähnen oder Strömen von Energie gebildet, die von den sieben egoischen Gruppen kommen (eine Gruppe von jedem Strahl). Zu dieser Brücke trägt die schöpferische Arbeit aller Menschen bei, die das Stadium des Seelenkontaktes erreicht haben. Ihre herrschenden Lichtsträhnen verschmelzen in ein Ganzes und ihre geringeren Strähnen verlieren sich im strahlenden Licht der siebenfältigen Brücke, welche die Menschheit schliesslich vollenden wird.

Sogar in dieser endgültig vollendeten Brücke - am Ende des Weltzyklus - werden ein Strahllicht und eine Strahlfarbe vorherrschen, die des zweiten Strahls, mit dem vierten Strahl als dem untergeordneten Strahl. Der vierte Strahl könnte symbolisch «das Hauptkabel» für die Menschheit genannt werden, weil es die dominierende Note der Vierten Schöpferischen Hierarchie ist. Lasst uns nun die sieben Strahlmethoden, eine nach der anderen, vornehmen.

[506] Während wir diese sieben Strahltechniken mit ihren begleitenden Worten der Macht betrachten, müsst ihr sorgfältig im Gedächtnis behalten, dass wir uns gänzlich mit dem Willensaspekt befassen. Das benötigt einen höheren Vorgang der Angleichung und die Evokation eines göttlichen Aspekts, der bisher verhältnismässig ruhig war, ausser insofern, als der Wille seine Widerspiegelung in der Aktivität der Opferblätter des egoischen Lotos findet und dessen entstellter Schatten in der Natur des Denkvermögens. Dies setzt folglich ein ziemlich hohes Stadium geistiger Entfaltung von seiten des Antahkarana-Erbauers voraus; d.h. dass wenigstens Anzeichen davon zwischen dem Denkvermögen, den Opferblättern und dem atmischen Prinzip vorhanden sind. Das mag nur der feinste Faden sein, den man sich denken kann, tausendmal feiner als ein hauchdünnes Gewebe, aber er muss unbedingt vorhanden sein. Wenn dies vom Gesichtspunkt des Esoterikers aus eine greifbare Tatsache ist, werdet ihr folgenden direkten Kontakt haben:

[Siehe Grafik, Buch Seite 592]

Die Monade und ihre drei Aspekte

Das atmische Prinzip

Das manasische permanente Atom

Opferblätter

Die Antahkarana

Die Mentaleinheit

Das Kopfzentrum

Das Zentrum am Ende der Wirbelsäule

Wenn dieser Kontakt vollendet ist, bezeichnet er eine ganze Einheit geistiger Arbeit, die, wenn ich es so sagen darf, den Menschen auf der physischen Ebene zur völligen Angleichung bringt. Diese Einheit wird zur Zeit der vierten Einweihung, der Grossen Selbstverleugnung, vollendet, und der erste Aspekt fängt an, die anderen zwei zu beherrschen.

Dann verblasst das Seelenleben - wie bisher verstanden - und der Kausalkörper verschwindet. Die Gesamtsumme der Erinnerung, der Qualität und der Errungenschaften ist dann in [507] der Monade absorbiert. Die Worte «Ich und mein Vater sind eins» werden wahr. Auch der Astralkörper verschwindet in diesem grossen Verzicht und der physische Körper (als automatischer Vermittler des vitalen Körpers) wird nicht mehr gebraucht, bleibt jedoch bestehen und dient einem Zweck, wenn es von der Monade verlangt wird. Vom Formaspekt aus gesehen habt ihr dann die Monade, die Sphäre der Geistigen Triade und den ätherischen Körper auf der physischen Ebene. Ich möchte euch hier daran erinnern, dass die Stufen bewusster Existenz, die wir als formlos betrachten, nur verhältnismässig so sind, weil unsere sieben Ebenen die sieben Unterebenen der kosmisch physischen Ebene sind. Das Zentrum des Bewusstseins ist jetzt in der Willensnatur, wenn dieser Punkt der Errungenschaft erreicht wird, und nicht mehr in der Liebenatur. Aktivität und Liebe sind noch in vollem Ausmass vorhanden, aber des Eingeweihten Brennpunkt der Aufmerksamkeit ist im Willensaspekt der Gottheit.

In einem uralten Buch, das zu den Archiven der Meister gehört, wurde gesagt, dass:

«Die Erhaltung der Werte die Aufgabe des Eingeweihten des ersten Strahls und die Errungenschaft der Positivität das Ziel des Eingeweihten des zweiten Strahls ist. Derjenige, der auf dem dritten Strahl wirkt, muss den Pfad von hier nach dort erreichen.

Der Eingeweihte des vierten Strahls kommt zum Willensaspekt, wenn der Konflikt in seinen rechtmässigen Platz tritt und keine unangemessene Beunruhigung verursacht. Diese vier Errungenschaften bezeichnen das Ziel für die Menschen und lenken sie alle auf den niederen Punkt des Bewusstseins. Der Strahl der Vision und der Anwendung weist auf den direkten Weg hin, ruft den Willen zur Nachfolge hervor und schweisst die Liebe zu Gott, die Liebe zu den Menschen und zu allem, was atmet, in den Zweck hinein, der allem zugrundeliegt, und für diesen Zweck und dessen irdische Vollendung gibt der siebte Strahl alles was er hat.»

Es war nicht leicht, diese schwerverständlichen Ideen, die in der uralten Sprache und in Symbolik ausgedrückt sind, in moderne Sinngebung und Worte zu kleiden. Ich habe nur die allgemeine Idee übermittelt - die Mitarbeit aller sieben Strahlen in den Bauvorgängen der Gottheit und deren geplante Wechselwirkung, in einem winzigen Massstab, unendlich klein im Vergleich mit dem [508] grossen Ganzen. Der Mensch reagiert innerhalb des Menschheitskreises, der im grösseren Kreis der Hierarchie eingeschlossen ist und wird sich dieser Verschmelzung bewusst und benützt durch die Antahkarana die Mächte beider Gruppen von Leben. Sobald sich der Jünger diesem Punkt im Bewusstsein nähert, und die Antahkarana fest verankert ist (auch wenn bis jetzt nur in dürftiger Struktur) wird er des Faktors des grösseren Kreises gewahr, welcher die anderen zwei umschliesst - Shamballa, die Geheime Stätte, wo der Wille Gottes für die unmittelbare Gegenwart und für die weitreichende Zukunft formuliert wird.

Lasst uns jetzt mit dieser Vision und der vorgeschlagenen Einleitung die sieben Techniken ermitteln, die im Projektionsstadium des Bauvorganges zu verwenden sind.

Erster Strahl                                   Wille oder Macht

Um die Erste-Strahltechnik zu verstehen, muss die grundsätzliche Qualität des Strahls begriffen werden. Sie ist dynamisch. Der Punkt im Zentrum ist der Erste Strahl der Macht; dessen Technik besteht darin, sich niemals vom Zentrum wegzubewegen, sondern von diesem Punkt aus dynamisch zu wirken. Vielleicht wäre Inspiration das Wort, das seine Arbeitsweise am besten ausdrücken würde. Der Vater inspiriert Erwiderung vom Materieaspekt oder von der Mutter, wenn euch diese Symbolik gefällt, aber er bringt es zustande, während er selbst unbeweglich verbleibt. Der Erbauer wirkt vom Punkt, wo er ist (menschlich oder göttlich), nicht durch das Gesetz der Anziehung, wie es der zweite Strahl tut, sondern durch das Gesetz der Synthese, auf einen Befehl des Willens, der sich auf einen deutlich formulierten Zweck und ein Programm gründet. Ihr werdet deshalb sehen, dass die Persönlichkeit des ersten Strahls herauszufinden hat (wie übrigens alle Jünger), welcher Aspekt eines bestimmten Strahls er selbst ist. Für einen Jünger, der die dritte Einweihung nicht erreicht hat, ist es unmöglich, seinen monadischen Strahl zu ermitteln, aber jeder Jünger, der die Antahkarana baut und der das Stadium der Projektion erreicht hat, sollte seinen Seelenstrahl und seinen Persönlichkeitsstrahl kennen und sollte sich erinnern, dass deren verschmolzene oder vereinigte Kraft den Akt der Projektion ausführen muss. Die Energie der Monade kann erweckt werden, aber sie resultiert in einem Herunterströmen zu ihrem wirkenden Vermittler und ist nicht ein [509] Akt der Projektion als solcher. Der Akt der Projektion ist das Werk des «Schattens und der Widerspiegelung». In diesem Zusammenhang sagt der Alte Kommentar, indem er für jeden Strahl das Wort der Macht behandelt:

«Wenn kein Schatten mehr ist, weil die Sonne klar ist, und keine Widerspiegelung, weil kein Wasser mehr ist, verbleibt nichts als der Eine, der steht und mit Augen das Leben und die Form lenkt. Der dreifache Schatten ist jetzt eins. Die Dreiheit des Selbstes existiert nicht mehr. Die höhere Dreiheit kommt herab und alle neun sind eins. Erwarte die Zeit.»

Wenn daher der Seelenstrahl den Strahl der Persönlichkeit beherrscht, wird das Selbst der tätige Vermittler, der vom Strahl des niederen Selbstes unterstützt wird. Die Strahlen der drei Vehikel sind nicht mehr tätig, sondern es bleibt nur die grundsätzliche Zweiheit von Seele und Persönlichkeit, und keine geringere Differenzierung besteht mehr.

Beim Betrachten aller dieser sieben Strahlen versuche ich, in jedem Fall drei Dinge zu tun:

1. Die Technik der Projektion mitzuteilen. Diese Technik zerfällt in vier Stadien:

a. Das vorbereitende Stadium, in welchem sich das Bewusstsein im Seelenstrahl konzentriert.

b. Eine Pause, in welcher der Projizierende mit Intensität die Existenz des «Spannungspunktes» und das fertige Erzeugnis des Vorstellungsvorganges erkennt.

c. Eine konzentrierte Aktivität des Willens, dem Strahl entsprechend, in welcher eine Linie aus Licht oder lebendiger Substanz schöpferisch soweit wie möglich von der mentalen Einheit zur Geistigen Triade hinausgeschickt oder projiziert wird, wobei beständig das schöpferische Vorstellungsvermögen benützt wird.

d. Diese Lichtlinie (diese Strähne oder Brücke) wird dann bildlich vorgestellt als von den zwei Strahlqualitäten gefärbt, und sie wird im Lichte der Geistigen Triade stetig angeglichen erhalten, nicht im Lichte der Seele. Dies entspricht dem viel früheren Stadium der Entwicklung, in welchem das Denkvermögen beständig im Lichte gehalten wurde. Das Denkvermögen wird immer noch auf diese Weise gehalten, aber das Denkvermögen (als Vertreter der Seele und der Persönlichkeit) ist [510] nicht mehr untätig, sondern wird selbst ein aktiver festhaltender Vermittler.

2. Kurz die Wirkung des Wortes der Macht anzuzeigen. Wenn genügend Stabilität erlangt worden ist, spricht der Jünger ein Wort der Macht aus, welches dazu dient, das Licht noch weiter vorwärts und hinaufzutragen. Richtig ausgesprochen, erzeugt dieses Wort drei Wirkungen:

a. Es hält den Kanal für das herunterströmende Licht der Geistigen Triade frei von allen Behinderungen.

b. Es erreicht (durch seine vibrierende Tätigkeit) das Zentrum der Macht, das wir die Geistige Triade nennen, die vorübergehend im manasischen permanenten Atom konzentriert ist, und ruft eine Erwiderung in der Form eines Fadens von herunterströmendem, triadalem Licht hervor.

c. Es verursacht eine Schwingung durch die ganze Antahkarana hindurch, die selber von der «Regenbogenbrücke», wie sie von allen anderen Jüngern gebaut wird, eine Erwiderung erweckt. Auf diese Weise wird die Konstruktionsarbeit der Rassen-Antahkarana gefördert.

Ich tue hier zwei Dinge, indem ich in Symbolen zu euch spreche. Wörtlich aufgefasst gibt es weder ein Hinauf oder Hinab, ein Höher und Niedriger, wie ihr wohl wisst, noch existieren irgendwelche der separaten Aktionen, wie sie von den okkulten Wissenschaften umrissen werden. Und trotzdem muss die Wahrheit auf diese Weise dargestellt werden infolge des Denk-Bewusstseins des Jüngers. Auch habe ich in menschlicher Ausdrucksweise den Umriss eines Vorganges gegeben, der, wenn ausreichend befolgt, euch befähigen wird, wirkliche Fortschritte im vorbereitenden Verstehen zu machen, was von allen verlangt wird, die eines Tages Einweihung zu erlangen hoffen.

3. Das bringt uns zum dritten Punkt, zur Art der Einweihung. Die Einweihung zerfällt eigentlich in drei grosse Erweiterungen des Bewusstseins:

a. Die Erweiterung des Bewusstseins der gewidmeten Persönlichkeit in das der Seele; diese wird zur Zeit der dritten Einweihung restlos vollendet.

b. Die Erweiterung dieses verschmolzenen und vereinigten Bewusstseins in das der Geistigen Triade, vollständig erfüllt [511] bei der fünften Einweihung.

c. Die Erweiterung des Bewusstseins, der die Meister entgegenarbeiten, die bei der siebten Einweihung vollendet ist.

Heute haben die Studenten bezüglich der Persönlichkeitsbeherrschung grosse Fortschritte gemacht, und die Jünger in der Welt sind jetzt so zahlreich, dass heute die hierarchische Betonung auf den Bewusstseinszuständen liegt, die der dritten Einweihung folgen. Daher das Herausgeben der Lehre über die Antahkarana für die Allgemeinheit.

Ihr werdet unten in Tabellenform die Lehre über die sechs Stadien angeordnet finden, so dass ihr ein sichtbares Bild von dem geplanten Vorgehen habt. Das Befolgen des Vorganges ist natürlich eine andere Sache und dessen Erfolg hängt von mehr als einem theoretischen Begreifen des Vorganges ab. Er hängt von der Fähigkeit ab, bestimmter als bisher in der Welt der Bedeutung und in eurem Wissen um euren Seelen- und Persönlichkeitsstrahl zu leben sowie von eurer Fähigkeit, in eurem vereinigten Bewusstsein konzentriert zu leben und von diesem Punkt aus - das Denkvermögen beständig im Licht haltend - das Wort der Macht zu äussern, das euren erschaffenen Lichtfaden zur Geistigen Triade vorwärtstragen wird.

UMRISS FÜR REFLEKTIERENDE BETRACHTUNG

über

DIE KONSTRUKTION DER ANTAHKARANA

I. Punkte, die im Sinn zu behalten sind.

Diese Konstruktionsarbeit betrifft die Handhabung der Energie. Die Studenten sollten über den Unterschied zwischen Energie und Kraft nachdenken.

Sie hängt vom Gebrauch der schöpferischen Einbildungskraft ab. Die Studenten würden gut tun, über die Beziehung der Einbildungskraft zur Intuition und von beiden zum Denkvermögen nachzudenken.

Die Bauarbeit der Antahkarana [512] muss mit soviel bewusstem Verstehen als möglich getan werden.

II. Die sechs Schritte oder Methoden des Bauens der Antahkarana.

1. Absicht.