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ZWEITER ABSCHNITT - DER ASPIRANT UND DIE GROSSEN EINWEIHUNGEN - Teil 6

Das Sonnengeflecht-Zentrum ist folglich der beherrschende Faktor, denn, selbst im Fall der Intellektuellen, ist es das Verlangen nach materiellem Wohlergehen, nach Grundbesitz und nach geplanten Regierungsentscheidungen und wirtschaftlich materiellen Beschlüssen, das den Einzelnen, die Gruppe oder die Nation beherrscht und bewegt. Diese Wünsche sind nicht unbedingt falsch, aber sie werden (unter dem gegenwärtigen Begriff des emotionellen Wünschens) in die vorderste Stellung gebracht und werden als ursächlich in ihrer Art betrachtet; sie sind jedoch grundsätzlich [677] von zweitrangiger Natur und sind in ihrer wesentlichen Art wirksam, indem sie den Nachdruck auf das Wort «Wirkung» legen. Selbst in ihren fortgeschrittenen Reihen ist die Menschheit noch nicht fähig, auf kausaler Stufe zu denken.

Was ist das grundsätzliche Ziel des Eingeweihten, der die zweite Einweihung erlangt hat? Ich möchte euch bitten, dass ihr im Bewusstsein vom Begriff, dass der Einweihungsvorgang eine Krönung des Bemühens ist, zum höheren und besseren Begriff übergeht, dass er eine einführende Wirkung hat und einen Anfang und nicht eine Vollendung bezeichnet. Was liegt deshalb vor dem Eingeweihten, der in das reinigende Wasser oder eher Feuer eingetreten ist? Wozu ist er verpflichtet? Was wird «im Bereich der Lebendigkeit» geschehen (ihr solltet euch mit diesem Ausdruck vertraut machen) und was für Resultate werden sich im Mechanismus, mit welchem er sich dem Ort der Einweihung nähert, ergeben? Das sind die wichtigen Faktoren und die Aspekte des Lebensvorganges, die ihn bedingen sollten. Am Ende des Einweihungsvorganges sollten gewisse Energien und göttliche Aspekte von ihm als solche erkannt werden, die jetzt in seinem Denken und in seinen Zwecken eine Rolle spielen; Energien, die bisher (auch wenn gegenwärtig) ruhig waren und nicht herrschten.

Vor ihm liegt die dritte Einweihung der Verklärung. Er steht einem grossen Übergang von einem emotionellen, strebenden Brennpunkt zu einem intelligenten, denkenden Brennpunkt gegenüber. Er hat, wenigstens theoretisch, die Herrschaft des Astralkörpers und der Astralnatur abgelegt; aber viel verbleibt noch zu tun. Alte Wünsche, uralte astrale Reaktionen und gewohnheitsmässige Gefühle sind noch mächtig, aber er hat diesen gegenüber eine neue Einstellung und dem Astralkörper gegenüber eine neue Perspektive entwickelt. Wasser, Feuer, Dampf, Verblendung, Täuschung, falsche Auslegung und gefühlsmässige Ausdauer bedeuten noch etwas Spezifisches und Unerwünschtes für ihn. Auf deren Werben reagiert er jetzt negativ und positiv auf den höheren, beanspruchenden Brennpunkt. Das, was er jetzt liebt und ersehnt, was er wünscht und wofür er Pläne macht, liegt in einer anderen und höheren Dimension. Durch seine Bereitwilligkeit, durch die zweite Einweihung zu gehen, hat er seiner angeborenen Selbstsucht den ersten Schlag versetzt und hat seine Entschlossenheit, in einem [678] weiteren und einschliessenderen Sinn zu denken, bewiesen. Die Gruppe fängt an mehr für ihn zu bedeuten als er selbst.

Was ist geschehen, technisch gesprochen? Die Energien des Sonnengeflecht-Zentrums werden von der grossen Verrechnungsstelle unter dem Zwerchfell zum Herzzentrum übertragen - einem der drei grossen Zentren, in welches alle die niederen Energien übertragen werden müssen. Bei der ersten Einweihung wurde ihm die Vision einer höheren schöpferischen Fähigkeit gewährt und die Energie des Sakralzentrums begann ihren langsamen Aufstieg zum Kehlzentrum. Bei der zweiten Einweihung wird ihm eine Vision eines höheren Brennpunktes gewährt und sein Platz im grösseren Ganzen fängt allmählich an, sich zu enthüllen. Eine neue schöpferische Fähigkeit und ein neuer Brennpunkt werden seine unmittelbaren Ziele und das Leben kann für ihn nie wieder das gleiche sein. Die alten physischen Einstellungen und Wünsche mögen noch manchmal die Herrschaft übernehmen; die Selbstsucht mag weiterhin in seinem Lebensausdruck eine mächtige Rolle spielen, aber diesen zugrundeliegend und sie unterwerfend, wird ein tiefes Unbefriedigtsein über die Dinge, wie sie sind und eine quälende Erkenntnis des Misserfolges zu finden sein. An diesem Punkt lernt der Jünger, den Nutzen des Misserfolges kennen und gewisse grundsätzliche Unterscheidungen zwischen dem, was natürlich und objektiv ist und dem, was übernatürlich und subjektiv ist, zu verstehen.

Machen diese Ideen den Begriff der Einweihung brauchbarer und praktischer für euch? Jede Einweihung, die in den täglichen Reaktionen keine Verwirklichung findet, nützt wenig und ist im Grund genommen unwirklich. Es ist die Unwirklichkeit ihrer Darstellung, die zur Ablehnung der theosophischen Gesellschaft als derzeitiger Vermittler der Hierarchie führte. Früher und vor ihrem lächerlichen Nachdruck auf Einweihung und Eingeweihte und vor ihrem Anerkennen der Probejünger als volle Eingeweihte, hat die Gesellschaft gute Arbeit geleistet. Ihr fehlte das Erkennen der Mittelmässigkeit und das Erkennen, dass niemand Einweihung «erlangt» und diese Krisen erlebt, der nicht vorher eine weitgehende Brauchbarkeit und eine geschulte, intelligente Fähigkeit bewiesen hat. Das mag in bezug auf die erste Einweihung nicht der Fall sein, aber wo es die zweite Einweihung betrifft, muss immer der Hintergrund eines brauchbaren, gewidmeten Lebens und eine ausdrückliche Entschlossenheit, in das Gebiet des Weltdienstes einzutreten, bestehen. [679] Auch Demut und ein ausgesprochenes Verständnis für die Göttlichkeit in allen Menschen muss vorhanden sein. Mit diesen Anforderungen stimmte der sogenannte Eingeweihte der theosophischen Gesellschaft (mit Ausnahme von Frau Besant) nicht überein. Wenn nicht die gleichen Ansprüche gemacht würden und die gleichen Täuschungen der Öffentlichkeit empfohlen würden, so würde ich die Aufmerksamkeit nicht auf ihre überhebliche Darlegung lenken.

Jetzt sollte das Problem der Freiheit von den Begrenzungen der Materie betrachtet werden und das ganze Thema sollte ins praktische übertragen werden.

Vielleicht besteht eine letzte Meinung, dass es das Gebiet der Gefühle und die Empfänglichkeit für Gefühlsreaktionen sind, welche die grosse menschliche Beschränkung bilden, sowohl vom Gesichtspunkt des Einzelnen wie auch vom nationalen Gesichtspunkt aus. Überall wird erkannt, dass der Demagoge zum Beispiel, der die öffentliche Meinung beeinflusst, auch und mit Nachdruck sowohl die menschlichen Gefühle wie auch die menschliche Selbstsucht ausnützt. Indem die Menschheit der mentalen Äusserung entgegenschreitet, wird dieser entstellende Einfluss viel an Wichtigkeit verlieren und wenn einmal die Massen (aus den Millionen der sogenannten «Alltagsmenschen» zusammengesetzt) richtig anfangen zu denken, wird die Macht der demagogischen Annäherung verschwunden sein. Der grosse Kampf in der heutigen Welt dreht sich um die Freiheit des Durchschnittsbürgers, selber zu denken und selber zu entscheiden und seine eigenen Entschlüsse zu fassen. Hier ist der grosse Streit zwischen der grossen Weissen Loge und der schwarzen Loge zu finden. Es ist ein Kampf, in welchem die Menschheit selbst der entscheidende Faktor ist und aus diesem Grund wirkt die schwarze Loge durch die Gruppe, die das Schicksal Russlands beherrscht und auch durch die Bewegung der Zionisten. Die Führer in Russland arbeiten mächtig und intelligent gegen die menschliche Freiheit und besonders gegen Freiheit im Denken. Der Kommunismus als solcher hat kein solches Ziel; es sind die totalitären Massnahmen der nationalen Regenten und deren Ehrgeiz und Hass gegen wahre Freiheit, die so verheerend sind. Der Zionismus setzt sich heute für den Angriff und den Gebrauch der Gewalt ein und der Grundton ist die Erlaubnis, zu nehmen, was man haben [680] will, ohne Rücksicht auf andere Leute oder auf deren unveräusserliche Rechte. Diese Ansichten widersprechen der Stellungnahme der geistigen Führer der Menschheit und deshalb sind die Führer der zionistischen Bewegung und die Gruppe der Menschen, welche die Politik Russlands leiten und beherrschen, gegen die Richtlinien der geistigen Hierarchie und widersetzen sich dem dauernden Guten der Menschheit.

Die Freiheit des menschlichen Geistes, die Freiheit zu denken, zu regieren und zu verehren, seine religiösen Pflichten zu erfüllen, wie es das angeborene, menschliche, instinktiv menschliche Verlangen unter dem Einfluss des Evolutionsvorganges diktieren mag, die Freiheit, über die nötige Form der Regierung oder der Religion zu entscheiden, das sind die rechtmässigen Vorrechte der Menschheit. Jede Gruppe von Menschen oder jede Form der Regierung, welche dieses innewohnende Recht nicht anerkennt, läuft dem Prinzip, das die grosse Weisse Loge regiert, zuwider. Die Bedrohung für die Weltfreiheit liegt heute in den bekannten Massnahmen der Führer Russlands und in den falschen, verlogenen Machenschaften der Zionisten. In keiner von beiden Gruppen ist irgendeine wahre geistige Kraft und beide sind zum Misserfolg verurteilt, auch wenn sie vom Standpunkt des materiellen Gewinnes aus erfolgreich sein mögen; vom geistigen Gesichtspunkt aus sind sie dem Untergang geweiht. Die Führer des russischen Unternehmens gegen die Freiheit des Einzelnen sind dem Untergang verfallen, weil der Mensch von Natur aus frei und grundsätzlich göttlich ist und es wird versichert (auf lange Sicht), dass in Russland und in den dem Kommunismus zugeneigten «Satellitenstaaten» Massen von Menschen unumgänglich göttlich und mächtig reagieren werden. Der wahre kommunistische Grundsatz ist gesund; er ist Brüderlichkeit in Aktion und steht in seinem ursprünglichen Programm dem Geist Christi nicht entgegen. Das Aufzwingen des intellektuellen und formalen Kommunismus von einer Gruppe ehrgeiziger und manchmal böser Menschen ist nicht gesund. Es ist nicht in Übereinstimmung mit dem kommunistischen Grundsatz, sondern gründet sich auf persönlichen Ehrgeiz, Liebe zur Macht und auf Auslegungen der Schriften von Lenin und Marx, die auch persönlich sind und der Meinung dieser zwei Menschen zuwiderlaufen, gerade wie die Theologen der Kirche die Worte Christi auf eine Weise auslegen, die in keiner Beziehung zu seiner ursprünglichen Absicht steht. Die Führer Russlands arbeiten in Wirklichkeit nicht für das Wohl des Volkes, so wenig wie der akademische Zionismus seine Projekte aus irgendwelchen [681] menschenfreundlichen Gründen ausarbeitet und ausführt. Aber das Volk hält den letzten Triumph in seinen Händen, denn in allen Nationen ist das Herz des Volkes prinzipiell gesund, fundamental gut und Gott zugeneigt. Das vergessen die Herrscher des kommunistischen Regimes.

Die Führer der aggressiven Zionistenbewegung bilden für den Weltfrieden und die menschliche Entwicklung eine wirkliche Gefahr und ihre Handlungen wurden von den Vereinigten Staaten durch ihre «Politik der Zweckmässigkeit» gebilligt und von England, unter dem Einfluss der Vereinigten Staaten, in zweiter Linie unterstützt. Es sind die Zionisten, die sich den Vereinten Nationen widersetzten, deren Ansehen erniedrigten und deren Stellung in der Welt sowohl negativ wie unbedeutend machten. Es sind die Zionisten, die seit der Bildung der Vereinten Nationen die grosse Angriffshandlung verübten und die schlau genug waren, die Zustimmung der Vereinten Nationen zu gewinnen; sie kehrten somit die ursprünglichen «Empfehlungen» der Vereinten Nationen in einen Befehl um. Heute demonstrieren die Zionisten in Palästina sowohl die Gesetze der Gewalt des Angriffs und der Landeroberung mit Waffen, wie auch die Macht des Geldes, Regierungen zu «kaufen». Diese Tätigkeiten laufen allen Plänen der Geistigen Hierarchie zuwider und bezeichnen einen Punkt des Triumphes der Kräfte des Bösen. Ich betone die Tätigkeit dieser zwei Länder, weil durch die Führer dieser Gruppen aggressiver Menschen die Kräfte des Bösen, die vorübergehend durch die Bekämpfung der bösen Gruppe, die Hitler um sich gesammelt hatte, zurückgehalten wurden, wieder ihren Angriff auf die geistige Entwicklung der Menschheit organisiert haben.

Die Welt ist heute immer noch in Völker mit böser Absicht und grosser Macht und deren Opfer sowie die negativen Reaktionen der übrigen Nationen geteilt. In den Vereinten Nationen ist keine Nation, die es versucht hat, die Flut des Bösen dadurch zu mildern, dass sie sich selbst und andere Nationen auf der Seite der Freiheit einreihten. Es gibt nur Gruppen unerleuchteter Menschen, die nationale Schicksale zu beherrschen suchen. Es gibt noch emotionelle Reaktionen auf Situationen und die emotionelle Ausbeutung Einzelner und von Nationen durch diejenigen, die in keiner Weise [682] emotionell sind, die aber mental überzeugt sind, dass gewisse Richtlinien der Tätigkeit befolgt werden müssen, welche zu ihrem eigenen Wohl dienen, die aber auf die Dauer für die betreffenden Völker nicht gut sind.

Wir kommen deshalb auf die Probleme der Astralebene, auf die emotionelle Bewusstseinsstufe und auf die zweite Einweihung zurück; diese zweite Einweihung befreit die Menschen von emotioneller Herrschaft und befähigt sie, ihr Bewusstsein auf mentale Stufen zu verschieben und von diesem höheren Brennpunkt aus ihre normalen und gut entwickelten emotionellen Einstellungen zu beherrschen.

Wenn ihr auf Seite 400 nachschlagen wollt, werdet ihr dort die drei Hauptgedanken für die zweite Einweihung und deren Technik finden. Auf diese möchte ich eure Aufmerksamkeit richten, denn sie stellen jene Grundgedanken dass, die uns den Schlüssel zu den Weltproblemen geben und deuten zu gleicher Zeit die Lösung an und den Weg heraus aus der gegenwärtigen Sackgasse. Diese drei Worte sind: Hingabe. Verblendung. Ergebenheit.

Es ist die Hingabe des Aspiranten, die das Feuer anruft. Hier habt ihr eine Feststellung von grosser Wichtigkeit. Der Aspirant auf den höheren Stufen der Astralebene wird durch das «Feuer der Hingabe» getrieben. Dies konzentriert sogleich seinen Willen, da er sich auf der Mentalebene dartut und dieses Konzentriertsein setzt zur gegebenen Zeit das wichtige Unternehmen in Bewegung, das sein Bewusstsein auf die mentalen Stufen hebt. Dann wirkt das «Feuer» augenblicklich und die erste Reaktion (wie ich früher hervorhob) ist das «Aufeinandertreffen von Feuer und Wasser» und folglich die Erzeugung von Nebel, Dunst, Verblendung und Täuschung. Diese vier Worte müssen symbolisch verstanden werden. Die Verblendungen, die auf diese Weise veranlasst werden, hängen vom Strahl und dem Evolutionspunkt des Einzelnen und der Nation ab. Es ist notwendig, dass ihr in möglichst weiten Begriffen zu denken lernt. Damit werde ich mich nicht befassen. Wenn ihre «geistige Absicht» einmal festgelegt ist, entdecken Einzelne schnell die Art ihrer Verblendungen; auch nationale Verblendung wird von Zuschauern leicht erkannt, jedoch noch selten von den betreffenden Nationen selbst. Der Faktor, der zur Auflösung der Verblendung führt, ist Ergebenheit - Ergebenheit an einen Einzelnen, an einen Meister (wie es von der theosophischen Gesellschaft [683] gelehrt wird) oder an ein idealistisches Projekt. Zuletzt ist es eine unbegrenzte Ergebenheit an den Weg, das Gehen des Pfades um jeden Preis und an das unerschütterliche Festhalten am Dienen, das die grosse Technik des Pfades bildet.

Hingabe, die Verblendung ergibt, die dann durch Ergebenheit aufgelöst wird; dies sind die Grundtöne der zweiten Einweihung. Vergesst nicht, dass Nationalismus das Ergebnis der Hingabe an eine besondere nationale Einrichtung ist und Verblendungen erzeugt, die zu Weltschwierigkeiten führen.

Diese drei Aspekte der evolutionären Entfaltung müssen von jedem Aspiranten erkannt werden. Deren Existenz bestimmt seinen Platz auf dem Pfad, die Einweihung, für die er vorbereitet wird und die Art seines Dienens an der Menschheit.

Und was wird das Ergebnis der Kombination dieser drei Faktoren im Leben sein? Hauptsächlich zwei Dinge:

1. Das Sonnengeflecht-Zentrum wird zuerst in einen Zustand von beinahe gewaltsamer und zwingender Tätigkeit gebracht. Diese Tätigkeit wird durch Hingabe veranlasst und erzeugt unvermeidlich Verblendung.

2. Diese heftigen Energien des Sonnengeflecht-Zentrums werden schliesslich durch die Qualität der Ergebenheit beherrscht. Es ist diese Qualität, die das Sonnengeflecht-Zentrum in die grosse Verrechnungsstelle für alle emotionellen Reaktionen und für alle Verblendungen umwandelt und es vorübergehend zu einer Ursache des Unglücks, des Konflikts, der Pein und des Elends macht.

Als Ergebnis dieser beiden wird durch die Qualität der Ergebenheit eine grosse umwandelnde Vermittlung in Bewegung gesetzt und das Sonnengeflecht-Zentrum wird nicht nur eine «Verrechnungsstelle», sondern auch der Hauptfaktor im Hochheben sowohl der physisch tätigen wie der emotionell tätigen Energien von ihrer Lage unter dem Zwerchfell hinauf ins Herzzentrum. Dies bildet einen langen Vorgang, mit welchem der Aspirant in der Zwischenzeit zwischen den Einweihungen gezwungen wird, sich zu befassen. Es wird uns gesagt (und es ist tatsächlich wahr), dass die Zeit zwischen der ersten und zweiten Einweihung am längsten dauert. Dies ist eine Wahrheit, mit der gerechnet werden muss, aber es sollte auch daran erinnert werden, dass sie keineswegs die schwerste Zeit ist. Für den empfindsamen, fühlenden Aspiranten liegt [684] die schwerste Zeit zwischen der zweiten und der dritten Einweihung.

Es ist eine Zeit intensiven Leidens, der Strafe für die Anwendung von Faktoren der Verblendung und Täuschung, ausgesprochener Verwicklung in Situationen, die für eine lange Zeit ungeklärt bleiben und eines beständigen Vorwärtsgehens, so gut es der bedrängte Aspirant vermag, unter dem Einfluss rechter Leitung und geistiger Entschlossenheit. Das muss er gewöhnlich im Dunkeln tun, da er unter der Wirkung des logischen, verstehenden Denkvermögens, aber selten unter dem Einfluss von Eingebung arbeitet. Trotzdem geht die gute Arbeit weiter. Die Gefühle werden beherrscht und unvermeidlich bekommt der Faktor des Denkvermögens eine zunehmende Bedeutung. Das Licht, flimmernd und noch ungewiss und nicht voraussagbar, strömt gelegentlich von der Seele über das Denkvermögen herein, vermehrt oft die Komplikationen, erzeugt aber schliesslich die nötige Herrschaft, die zur Freiheit führen wird.

Denkt über diese Dinge nach. Freiheit ist der Grundton des Einzelnen, welcher der zweiten Einweihung und deren Nachspiel, der Vorbereitung für die dritte Einweihung, gegenübersteht. Freiheit ist heute der Grundton für den Weltjünger und die Freiheit, welche Die Einweihung (die der Verklärung), die wir nächstens studieren werden, ist von allen Einweihungen eine der wichtigsten. Von einem besonderen Gesichtspunkt aus steht sie mit der fünften Einweihung der Offenbarung und der siebten Einweihung der Auferstehung in Beziehung. Alle drei befassen sich mit Freiheit: Freiheit von der Persönlichkeit, Freiheit von Blindheit oder Freiheit von all den sieben Ebenen unserer planetarischen Existenz; den Ebenen, auf die manchmal als den Ebenen menschlicher und übermenschlicher Evolution Bezug genommen wird. Ihr werdet bemerkt haben, dass ich in letzter Zeit einen Aspekt der Einweihung betonte, der bisher wenig hervorgehoben wurde, den Aspekt der Freiheit. Der Pfad der Einweihung wurde zeitweilig Pfad der Befreiung genannt; es ist dieser wesentliche Aspekt des Einweihungsvorganges, auf den ich euer Augenmerk zu richten versuche. Ich [685] habe dauernd unterstrichen, dass Einweihung in Wirklichkeit nicht die eigenartige Mischung von selbstzufriedener Errungenschaft, Zeremonie und hierarchischer Anerkennung ist, wie sie von den grossen okkulten Gruppen geschildert wird. Sie ist vielmehr ein Vorgang übermässig schwerer Arbeit, während deren Verlauf der Eingeweihte wird, was er ist. Das mag hierarchische Anerkennung umschliessen, aber nicht in der Art, wie man sie sich gewöhnlich vorstellt. Der Eingeweihte befindet sich in Gesellschaft derjenigen, die ihm vorausgegangen sind und er wird nicht abgewiesen, sondern wird gesehen und bemerkt und dann zur Arbeit eingesetzt.

Es ist auch eine Stufenfolge von Befreiungen, die sich im Erreichen einer vermehrten Freiheit von dem ergeben, was in seiner Erfahrung hinter ihm liegt. Das bringt die Erlaubnis mit sich (von der Seele angeordnet oder gegeben), auf dem WEG weiterzugehen. Diese Freiheiten sind das Ergebnis der Loslösung, der Leidenschaftslosigkeit und der Unterscheidung. Zu gleicher Zeit bekräftigt und ermöglicht die Disziplin die harte Arbeit, die verlangt wird, um die Stufe zu überschreiten. Allen diesen vier Techniken (denn das sind sie) geht eine Reihe von Ernüchterungen voraus, die, wenn erkannt und verstanden, dem Aspiranten keine andere Wahl lassen als vorwärts zu gehen in grösseres Licht.

Ich möchte gerne, dass ihr Einweihung vom Gesichtspunkt der Befreiung aus studiert und sie als einen Vorgang angestrengt erreichter Freiheiten anseht. Dieser grundlegende Aspekt der Einweihung verbindet, wenn er vom Eingeweihten verwirklicht wird, seine Erfahrung fest mit der Erfahrung der ganzen Menschheit, deren fundamentaler Kampf das Erringen jener Freiheit ist, «durch welche sich die Seele und deren Kräfte entfalten können und aufgrund einer einzeln errungenen Freiheit alle Menschen frei sein können.»

Wenn ihr die neun Einweihungen studieren und sie von diesem Gesichtspunkt aus betrachten wollt, werdet ihr sehen, wie jede ganz deutlich einen Punkt der Errungenschaft bezeichnet; deshalb nimmt das ganze Thema der Einweihung eine neue Schönheit an und erscheint der Anstrengung und der Leiden des Erringens mehr wert. Ich möchte euch nicht mehr als einen Anhaltspunkt geben von dem, was ich meine.

Einweihung I      - Geburt. Freiheit von der Herrschaft des physischen Körpers und dessen Trieben.

Einweihung II     - Taufe. Freiheit von der Herrschaft der Gefühlsnatur und der selbstsüchtigen Empfindsamkeit [686] des niederen Selbstes.

Einweihung III    - Verklärung. Freiheit von der alten Autorität der dreifältigen Persönlichkeit, was in der Geschichte aller Eingeweihten einen Höhepunkt bezeichnet.

Einweihung IV     - Entsagung. Freiheit von allem Selbstinteresse und das Verzichten auf das persönliche Leben im Interesse eines grösseren Ganzen. Selbst Seelenbewusstsein hört auf, wichtig zu sein und ein universaleres Gewahrsein, das dem göttlichen Denkvermögen näher ist, nimmt seinen Platz ein.

Einweihung V      - Offenbarung. Freiheit von Blindheit; eine Befreiung, die es dem Eingeweihten ermöglicht, eine neue Vision zu sehen. Diese Vision betrifft die Wirklichkeit, die jenseits derjenigen liegt, die bisher geahnt oder bekannt war.

Einweihung VI     - Entscheidung. Freiheit der Wahl. Mit diesem Auswählen befasste ich mich in einem früheren Teil dieses Buches.

Einweihung VII     - Auferstehung. Freiheit vom Griff des phänomenalen Lebens der sieben Ebenen unseres planetarischen Lebens. Es ist in Wirklichkeit ein «Herausheben aus der oder ein Heben über» die kosmisch physische Ebene.

Einweihung VIII    - Übergang. Freiheit vom Reagieren des Bewusstseins (wie dieses Wort von euch verstanden wird) und eine Befreiung in einen Zustand des Gewahrseins, eine Form bewussten Erkennens hinein, die nicht mit dem Bewusstsein in Beziehung steht, wie ihr dieses Wort versteht. Man könnte sie als eine vollständige Freiheit von Empfindsamkeit betrachten und trotzdem mit einem vollen Erblühen jener Qualität, der wir den unzulänglichen Namen «Mitgefühl» geben. Mehr kann ich nicht sagen.

Einweihung IX     - Verweigerung. Freiheit [687] von allen möglichen Formen der Verlockung, besonders in Hinsicht auf die höheren Ebenen. Es muss stets daran erinnert werden (und daher mein beständiges Wiederholen), dass unsere sieben Ebenen die sieben Unterebenen der kosmisch physischen Ebene sind.

Dieses Ziel der Freiheit ist in Wirklichkeit der grösste Ansporn den Pfad der Rückkehr zu gehen. Eines der geistig erregendsten Dinge, die sich heute in der Welt ereignen, ist die Verwendung des Wortes FREIHEIT in jedem Land. Es war jener grosse Jünger F. D. Roosevelt, der das Wort in einem neuen und universaleren Sinn «verankerte». Es hat jetzt eine umfassendere und tiefere Bedeutung für die Menschheit.

Einweihung III. Die Verklärung

Es ist für mich unnötig, auf die symbolischen Einzelheiten dieser Einweihung einzugehen. Das ganze Thema ist in einem Buch, das A. A. B. unter dem Titel «Von Bethlehem nach Golgatha» geschrieben hat, ausreichend behandelt. Zu diesem Buch gab ich meine Zustimmung und Billigung, da es das Thema der fünf Einweihungen in einer für den christlichen Westen angepassten Form darstellt. Ich möchte die Tatsache wiederholen, dass diese dritte Einweihung in Wirklichkeit die erste grosse Einweihung ist und dass sie von der aus unserem planetarischen Logos ausfliessenden Quelle, Sanat Kumara, und von den zwei grossen planetarischen Zentren, Shamballa und der Hierarchie, als solche betrachtet wird. Ich beziehe mich auf jene erstaunliche Quelle unseres ganzen planetarischen Lebens, die Sonne Sirius, und auf die Loge Göttlicher Wesen, welche von diesem himmlischen Zentrum aus wirken.

Die ersten zwei Einweihungen, die einfach als Einweihungen der Schwelle betrachtet werden, sind Erfahrungen, die den Körper des Eingeweihten für den Empfang der gewaltigen Stromspannung dieser dritten Einweihung vorbereiteten. Diese Stromspannung wird unter der Leitung des planetarischen Logos, vor welchem der Eingeweihte zum erstenmal steht, durch den Körper des Eingeweihten geleitet. Der Stab der Einweihung wird als der übertragende Vermittler benützt. Die zweite Einweihung befreit den Eingeweihten von der astralen Stufe des Bewusstseins, der Astralebene, [688] der Ebene der Verblendung, der Täuschung und der Entstellung.

Das war eine notwendige Erfahrung, denn der Eingeweihte (der bei der dritten Einweihung zum erstenmal vor dem Einen Einweiher steht) muss von jedem magnetischen oder anziehenden «Ziehen», das aus der Persönlichkeit hervorkommt, befreit sein.

Der Mechanismus der Persönlichkeit muss so gereinigt und so unempfindlich für die materiellen Reize der drei Welten sein, dass von jetzt an nichts im Eingeweihten ist, das die göttliche, einweihende Tätigkeit aufheben könnte. Die physischen Triebe werden gefügig gemacht und auf ihren rechtmässigen Platz verwiesen; die Wunschnatur wird beherrscht und gereinigt; das Denkvermögen antwortet hauptsächlich auf Ideen, Intuitionen und Anregungen, die von der Seele herkommen, und beginnt mit seiner wahren Aufgabe als Ausleger der göttlichen Wahrheit und Übermittler ashramischer Absicht.

Ihr werdet deshalb bemerken, wie diese dritte Einweihung einem Höhepunkt entspricht und auch einen neuen Zyklus der Tätigkeit einleitet, der zur siebten Einweihung der Auferstehung führt. Ich möchte euer Augenmerk auf die Tatsache richten, dass die dritte, die fünfte und die siebte Einweihung unter der Herrschaft des fünften, des ersten und des zweiten Strahls stehen. Wie ihr erwarten werdet, bilden diese die ausströmenden Energien, die durch die Anwendung des Stabes der Einweihung übermittelt werden.

Einweihung III. Der fünfte Strahl der Wissenschaft. Diese hereinfliessende Energie erzeugt ihre grossen Wirkungen im Denkvermögen oder Manas, dem fünften Prinzip; sie befähigt den Eingeweihten, das Denkvermögen als das wichtigste Werkzeug in der Arbeit anzuwenden, die zu tun ist, bevor er durch die vierte und fünfte Einweihung geht.

Einweihung V. Der erste Strahl des Willens oder der Macht. Bei dieser Einweihung schätzt der Jünger zum erstenmal die Bedeutung des Willens und gebraucht ihn, um das Kopfzentrum und das Zentrum am Ende der Wirbelsäule in Beziehung zu bringen und dadurch die Integration, die bei der dritten Einweihung begann, zu vervollständigen.

Einweihung VII. Der zweite Strahl der Liebe-Weisheit ist hier als der grosse planetarische Strahl tätig. Die Anwendung des Stabes der Einweihung durch den Einweiher (der diesmal von der höchsten Ebene, der logoischen Ebene aus wirkt) erzeugt auf eine geheimnisvolle Weise eine Wirkung auf die gesamte Menschheit und [689] in einem geringeren Ausmass auf die verwandten Naturreiche. Die Wirkung ist derjenigen ähnlich, die im einzelnen Jünger bei der fünften Einweihung erzeugt wird, wenn das Kopfzentrum und das Zentrum am Ende der Wirbelsäule durch den Gebrauch des Willens eng miteinander in Verbindung treten.

Aspiranten und Jünger sollten sich daran erinnern, dass nach der dritten Einweihung die Wirkungen der Einweihung, die sie erleben mögen, nicht nur auf den einzelnen Eingeweihten beschränkt sind, sondern dass sie von nun an bei allen späteren Einweihungen die Übermittler der Energie werden, die bei jeder Anwendung des Stabes mit zunehmender Macht durch sie fliesst. Der Eingeweihte handelt hauptsächlich als Vermittler für die Umwandlung, für das Herabtransformieren und die folgende, gefahrlose Verteilung der Energie an die Massen. Jedesmal, wenn ein Jünger eine Einweihung erringt und vor dem Einweiher steht, wird er nichts anderes als ein Werkzeug, durch welches der planetarische Logos die Menschheit erreichen und den Menschen frisches Leben und Energie bringen kann. Die Arbeit, die vor und bei der dritten Einweihung getan wird, ist nur vorbereitend für diese Art des Dienens, die von einem «Energie-Übermittler» verlangt wird. Das ist der Grund, warum bei der siebten Einweihung der beherrschende Strahl unseres Planeten, der zweite Strahl der Liebe-Weisheit, angewendet wird. Auf unserem Planeten gibt es keine Energie, welche dieser gleichkommt und keine Äusserung dieser Energie hat eine so reine und konstruktive Qualität wie diejenige, welcher der Eingeweihte bei der siebten Einweihung unterworfen wird. Dieser siebte einweihende Höhepunkt bezeichnet in der Laufbahn des Eingeweihten einen weiteren Gipfelpunkt und weist auf seinen Eintritt in einen ganz anderen Zyklus der Erfahrung hin.

Beim Vergleichen dieses Unterrichts mit dem Umriss, den ich früher gezeichnet habe, werdet ihr bemerkt haben, dass es bei dieser dritten Einweihung das Ajnazentrum ist (das Zentrum zwischen den Augenbrauen), das angeregt wird. Das ist eine sehr interessante Tatsache, denn bei dieser Einweihung fängt der Jünger an, die Energien, die ihm zur Verfügung gestellt werden, bewusst und schöpferisch zu leiten. Das tut er durch das Ajnazentrum und richtet sie auf die Menschheit als Ganzes. Diese Energien sind:

1. Die Energie [690] seiner eigenen Seele. Das hat eine ausschliessliche Gruppenwirkung und obgleich sie durch seine Persönlichkeit wirkt, wird sie bewusst in die Welt hinausgerichtet, nach dem Umwandlungsvorgang, der sich vollzieht, während die erhaltene Energie seinen dreifältigen Mechanismus durchdringt.

2. Die Energie des Ashrams, zu dem er gehört. Sowohl diese Energie wie die oben erwähnte sind natürlich die Energie seines Seelenstrahles und des Ashrams, der diesen Strahl vertritt. Die erzeugte Wirkung wird, seiner Fähigkeit im Absorbieren und Lenken entsprechend, die Ausführung des göttlichen Plans fördern.

3. Die Energie der Hierarchie selbst. Die Hierarchie wird vor allem von der Energie des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit überwacht, doch wird dieser beherrschende Strahl durch die Vermischung mit den anderen sechs Strahlen abgeändert und bereichert. Seine Verwendung dieser Energie wird zuerst vornehmlich eine unbewusste Anwendung sein und er wird an diesem Punkt keine bestimmte Absicht feststellen. Dies wird bedingt durch das Ausmass des grossen Energiereservoirs. Er ist hauptsächlich ein Empfänger dieser hereinkommenden Energie, weil er ein eingeweihtes Mitglied der Hierarchie und auch ein reiner Vermittlungskanal ist.

4. Die besondere Energie, die ihm zur Zeit seiner Einweihung durch Sanat Kumara übermittelt wird. Das ist eine völlig verschiedene Energie von der, die ihm bei den früheren Einweihungen übermittelt wurde. Sie kommt aus Shamballa und ist einzigartig (auf eine nicht zu definierende Art und daher für euch unverständlich) die Energie des planetarischen Logos selbst. Er leitet ausserplanetarische Energie (in den Einweihungen, die der dritten Einweihung folgen) vom Ajnazentrum, das er besitzt, zum Kopfzentrum des Eingeweihten und von dort sofort zum Ajnazentrum des Eingeweihten. Dann wird diese Energie in ihr ausersehenes Dienstgebiet hinausgeleitet. Diese Energie ist von solch hoher Qualität, dass in der Ausrüstung des Eingeweihten kein Aufnahme-Mechanismus fähig ist, deren Einlass und Zirkulation durch die drei Kopfzentren zu registrieren. Dennoch strömt diese Energie durch ihn und hinaus in die Welt trotz der Tatsache, dass er sich ihrer Gegenwart nicht bewusst ist.

[691] Das Ajnazentrum ist das «Führungszentrum» und wird symbolisch zwischen die zwei Augen gesetzt, was die zweifache Richtung der Lebensenergie des Eingeweihten bezeichnet - nach aussen in die Welt der Menschen und hinauf, dem göttlichen Leben und der Quelle allen Seins entgegen. Wo das Führen der Energie bewusst unternommen wird (und es gibt gewisse Energien, deren sich der Eingeweihte beständig bewusst ist), wird das Ajnazentrum vom innewohnenden Geist des Menschen kontrolliert und beherrscht; dieser geistige Mensch gründet alles Tun, in Beziehung zu diesen eintretenden Energien, auf die uralte Voraussetzung, dass «die Energie dem Denken folgt». Sein Denk-Leben wird deshalb das Gebiet seines hauptsächlichen Bemühens, denn er weiss, dass das Denkvermögen der Vermittler der Führung ist; er strebt danach, sich innerlich zu konzentrieren, damit er schliesslich alle diese hereinkommenden, göttlichen Energien bewusst beherrschen und leiten kann. Das ist in Wirklichkeit das grosse Bestreben der Hierarchie und das Werk, dem die Meister sich verpflichtet haben und für das sie sich beständig ausbilden. Während der Evolutionsvorgang fortschreitet, werden neue und höhere Energien verfügbar. Dies ist besonders jetzt der Fall, da sie für die Wiederkunft Christi Vorbereitungen treffen.

Für den Jünger sind drei Worte richtunggebende Worte, während er sich mit seinem Leben, seiner Umgebung und seinen Umständen befasst: Integration, Führung, Wissenschaft. Seine Aufgabe, welcher er nach der dritten Einweihung gegenübersteht, ist es, eine grössere persönliche Integration zu erzeugen, damit er zunehmend eine seelendurchdrungene Persönlichkeit wird und sich selber mit seiner Umgebung zum Zweck des Dienens zu vereinigen. Diesem muss noch die heiklere Aufgabe seiner Integration in den Ashram beigefügt werden, so dass er ein wesentlicher Teil im Bund der Arbeiter des Meisters wird.

Während das Werk der Integration weitergeht, bemüht er sich die ganze Zeit, die Anwendungen des Ajnazentrums zu erlernen und bewusst mit richtigem Verständnis mit der Energie zu wirken, sie zu absorbieren, sie umzuwandeln und zu verteilen, seinem grössten ashramischen Dienst. Sein Grundton ist rechte Führung als Ergebnis rechter Reaktion auf hierarchische Absicht und auf die Anweisungen seiner eigenen Seele. Er entdeckt, dass sowohl Integration wie Führung ein Verstehen okkulten, wissenschaftlichen [692] Wissens erfordern. Er arbeitet dann als ein Wissenschaftler und aus diesem Grund werden alle drei Grundtöne seines Lebens als ein Eingeweihter, vor und sofort nach der dritten Einweihung, vom Denkvermögen bedingt und geleitet; die Mentalebene wird das Gebiet seines grössten Bemühens als Diener.

Ihr seht wieder, dass ich euch kein Zauberbild vom Einweihungsvorgang darstelle, sondern nur ein Bild harter Arbeit, beständigen Bemühens und anstrengenden, mentalen und geistigen Lebens. Hier ist viel für euch zu erwägen und was ich hier gesagt habe, verdient vernünftiges Überlegen und viel Nachdenken. Es ist mein ernstliches Hoffen und Wünschen, dass ihr erkennen möget, dass ihr euch die hier gegebene Lehre aneignen könnt und dass ihr schliesslich den Einweihungsvorgang verstehen und an ihm teilnehmen werdet.

Einweihung IV. Die Grosse Entsagung oder Kreuzigung

Diese Einweihung der Entsagung (von den christlichen Gläubigen «Die Kreuzigung» genannt) ist der Mehrzahl der Leute so wohl bekannt, dass es für mich schwierig ist, das zu sagen, was eure Aufmerksamkeit fesseln und auf diese Weise eine Vertrautheit aufheben wird, die natürlich die Wichtigkeit des Themas in eurem Bewusstsein verringert. In eurem Denkvermögen ist die Kreuzigung mit Tod und Qual verbunden, wogegen keiner von beiden Begriffen der wahren Bedeutung zugrundeliegt. Lasst uns einige der tieferen Bedeutungen betrachten, die mit dieser vierten Einweihung verbunden sind.

Das Zeichen des Kreuzes, in der westlichen Welt mit dieser Einweihung und mit dem christlichen Glauben verbunden, ist in Wirklichkeit ein kosmisches Symbol, das lange vor der christlichen Ära bestand. Es ist eines der grossen Zeichen, das im Bewusstsein jener fortgeschrittenen Wesen zu finden ist, die von der entfernten Sonne Sirius aus, dem Sitz der wahren Grossen Weissen Loge, die Geschicke unseres Sonnensystems überwachen, die aber unserem verhältnismässig kleinen und anscheinend unbedeutenden Planeten, der Erde, besondere Aufmerksamkeit schenken (warum sie das tun, ist noch nicht geoffenbart).

Das Wort «Kreuzigung» (erucifixion) stammt von zwei lateinischen Worten, deren Bedeutung «an einem Kreuz festmachen» ist. (Ich habe A. A. B. gebeten, dieses Wort im Wörterbuch nachzuschlagen, damit ihr ein Gefühl der Sicherheit haben könnt). Das [693] Kreuz, auf das in Beziehung zu dieser besonderen Einweihung Bezug genommen wird, ist das Kardinale Kreuz der Himmel. Auf dieses Kreuz begibt sich der Jünger bei der vierten Einweihung vom Fixen Kreuz der Himmel. Dieses Fixe Kreuz ist dasjenige, an dem er seit dem Augenblick, in dem er den Probepfad betrat, gekreuzigt wurde und von dem er auf den Pfad der Jüngerschaft ging. Auf diesem Pfad entsagt er dem Veränderlichen Kreuz der Existenz in den drei Welten, nachdem er die Welt der Erscheinungen überstiegen und mit der Monade einen ununterbrochenen Kontakt über die Antahkarana errichtet hat. Nach einiger Zeit geht er von diesem Kreuz auf das Fixe Kreuz über, das in der Welt der Bedeutung errichtet ist, wo er beharrlich gelernt hat, jetzt zu wohnen. Dies umschliesst die Zeit der ersten drei Einweihungen. Da er jetzt durch die Selbstverleugnung befreit ist, braucht er sich nicht mehr den Prüfungen, Versuchungen und Schwierigkeiten zu unterwerfen, welche die Kreuzigung am Fixen Kreuz unvermeidlich auferlegt. Er kann jetzt seinen Platz auf dem Kardinalen Kreuz einnehmen mit allen seinen kosmischen Konsequenzen und günstigen Gelegenheiten, die dann verliehen werden. Das ist, soweit es den einzelnen Menschen betrifft, natürlich symbolisch und bildlich zu verstehen. Jedoch, soweit es den Himmlischen Menschen betrifft, ist die Anwendung nicht symbolisch. Es entspricht viel mehr den Tatsachen. Vom Gesichtspunkt der höchsten Meister auf Sirius aus befindet sich unser planetarischer Logos, Sanat Kumara, immer noch am Fixen Kreuz. Er bestieg das Veränderliche Kreuz im ersten Sonnensystem; das Fixe Kreuz hält ihn in diesem Sonnensystem noch «fest an seinem Platz»; im nächsten Sonnensystem wird er sich auf das Kardinale Kreuz begeben und von «dort zu jener Hohen Stätte zurückkehren, von der er kam». Ihr könnt deshalb sehen, warum ich die Tatsache betone, dass diese drei Kreuze in Beziehung zum einzelnen Jünger ganz einfach Symbole der Erfahrung sind. Wir wollen dies etwas näher betrachten:

1. Das Veränderliche Kreuz regiert die drei Welten und besonders die Astralebene. An diesem Kreuz wird der Durchschnittsmensch «gekreuzigt», bis er die nötige Erfahrung erringt und sich bewusst für eine andere Phase der Entfaltung neuorientiert.

2. Das Fixe Kreuz [694] regiert die fünf Welten der menschlichen Entwicklung und bedingt die Erfahrungen aller Jünger. Durch die Disziplin und die Erfahrungen, die er auf diese Weise und an diesem Kreuz gewann, geht der Jünger von einer Selbstverleugnung zur anderen, bis vollständige Freiheit und Befreiung erreicht worden sind.

3. Das Kardinale Kreuz regiert den Meister, während er durch die noch verbleibenden Einweihungen geht; die vierte Einweihung wird, eigenartigerweise, weder vom Fixen Kreuz noch vom Kardinalen Kreuz regiert. Der Jünger steigt vom Fixen Kreuz herunter und versucht das Kardinale Kreuz zu besteigen; es ist diese Übergangszeit und Erfahrung, die ihn praktisch regiert. Es könnte deshalb bemerkt werden, dass es drei Einweihungen gibt, die das Wissen und die Erfahrung des Jüngers prüfen: die erste, die zweite und die dritte. Dann kommt eine Einweihung des Übergangs, gefolgt von fünf Einweihungen, denen sich der Meister auf dem Kardinalen Kreuz unterzieht.

Es sollte daran erinnert werden, dass das besondere Merkmal des Menschen am Veränderlichen Kreuz das Selbstbewusstsein ist dass der Jünger am Fixen Kreuz schnell gruppenbewusst wird wenn die erlebten Erfahrungen richtig assimiliert wurden und dass der Meister am Kardinalen Kreuz durch ein universales Bewusstsein unterschieden wird, das schliesslich ins kosmische Bewusstsein übergeht, einen Seinszustand, der euch, selbst in den kühnsten Flügen eurer Einbildungskraft, unbekannt ist. Die erste Andeutung vom Wachsen des kosmischen Bewusstseins erscheint, wenn der Jünger durch die sechste Einweihung der Entscheidung geht. Er beschliesst dann (durch seinen erleuchteten Willen und nicht durch sein Denkvermögen), welchem der sieben Pfade er folgen wird. Von dieser Zeit an beherrscht das Bewusstsein des grösseren Lebens, das unseren planetarischen Logos umhüllt, wie er in seinem Bewusstsein die Menschheit umhüllt, zunehmend die Einstellung, das Gewahrsein und die Tätigkeiten des Meisters.

Ihr könnt deshalb sehen, wie diese Einweihung der Kreuzigung (welche die christliche Welt für sich in Besitz genommen hat) in ihren Beziehungen viel weitreichender ist als Studenten vermuten und doch war diese Aneignung unter dem göttlichen Plan der [695] Hierarchie absichtlich, denn immer wird irgendein grosser Lehrer durch sein Leben und Lehren die Aufmerksamkeit auf eine besondere Einweihung ziehen. Buddha, zum Beispiel, erklärte in seinen Vier Edlen Wahrheiten in Wirklichkeit den Standort, auf welchem der Eingeweihte der dritten Einweihung seine Stellung bezieht. Er verlangt nichts von persönlicher Art; er ist von den drei Welten befreit. Christus schilderte und betonte für uns die vierte Einweihung mit deren ungeheurem Übergang vom Fixen Kreuz zum Berg der Himmelfahrt, dem Symbol des Übergangs durch Einweihung.

Diese Kreuzigungs-Einweihung hat eine sehr grosse, belehrende Eigenschaft. Dies ist für uns in dem Namen bewahrt, der oft dieser vierten Einweihung gegeben wird: Die Grosse Selbstverleugnung. Zu dieser Zeit wird dem Eingeweihten eine ungeheure Erfahrung gewährt; er erkennt (weil er sieht und weiss), dass die Antahkarana erfolgreich vervollständigt wurde und dass jetzt durch die Antahkarana eine direkte Energieverbindung von der Geistigen Triade zu seinem Denkvermögen und Gehirn besteht. Das bringt die plötzliche und erschreckende Erkenntnis in den Vordergrund seines Bewusstseins, dass die Seele selbst, der egoische Körper auf seiner eigenen Ebene und das, was jahrtausendelang die angenommene Quelle seiner Existenz und sein Führer und Ratgeber war, nicht mehr gebraucht wird. Als eine seelendurchdrungene Persönlichkeit ist seine Verbindung mit der Monade jetzt direkt geworden. Er fühlt sich verwaist und möchte ausrufen, wie es der Meister tat: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Aber er verzichtet und der Kausalkörper, der Seelenkörper wird aufgegeben und verschwindet. Das ist die gipfelnde Entsagung und der Höhepunkt von jahrelangen, kleinen Entsagungen; Entsagung bezeichnet die Laufbahn aller Aspiranten und Jünger, Entsagung, der bewusst gegenübergetreten wird, die verstanden und bewusst vollzogen wird.

Ich habe früher darauf hingewiesen, dass diese vierte oder Entsagungs-Einweihung mit der sechsten und der neunten Einweihung eng verbunden ist. Die sechste Einweihung ist nur dann möglich, wenn der Eingeweihte eindeutig die nötigen Entsagungen gemacht hat; als Belohnung wird ihm dann erlaubt, eine vollkommen freie [696] Wahl zu treffen und auf diese Weise seine wesentliche und gewonnene Freiheit zu beweisen. Die neunte Einweihung (die der Verweigerung) enthält kein Element der Entsagung. Es ist kein Verweigern von etwas, das man behalten möchte, denn der Eingeweihte ist an dem Punkt, wo er nichts für sein besonderes Selbst erbittet oder zurückbehält. Bei dieser letzten planetarischen Einweihung steht der Meister dem gegenüber, was man kosmisches Übel nennen könnte, dem Reservoir des Bösen, das zyklisch die Welt überflutet und auch der gesamten Gruppe der Meister der schwarzen Loge. Er lehnt die Anerkennung ab. Dies werde ich später behandeln, wenn wir diese besondere Einweihung betrachten.

In Verbindung mit dieser Einweihung der Entsagung gibt es äusserst interessante Entsprechungen, die ein helles, erleuchtendes Licht auf deren tiefere Bedeutung werfen. Bis zu einem gewissen Grad sind sie euch bekannt, denn ich habe die tiefere Bedeutung des vierten Strahls der Harmonie durch Konflikt und das vierte Naturreich, das menschliche, in meinen früheren Schriften behandelt. Es könnte jedoch einem nützlichen Zweck dienen, wenn ich einige davon zusammenstelle und zeige, wie diese Einweihung der Entsagung von äusserster Wichtigkeit ist, sowohl für die Menschheit wie für den einzelnen Eingeweihten, der selbstverständlich Mitglied des vierten Naturreiches ist. Vor allem bezeichnet dieser grosse Akt der Entsagung den Augenblick, da der Jünger nichts mehr in sich trägt, das ihn mit den drei Welten der menschlichen Evolution verbindet. In der Zukunft wird sein Kontakt mit diesen Welten rein willkürlich sein und Zwecken des Dienens gelten. Ich ziehe das Wort «Entsagung» dem Wort «Kreuzigung» vor, denn das letztere Wort betont nur das erlebte Leiden des Eingeweihten, wenn er allem, was von materieller Art ist, entsagt und ein beständiges und (wenn ich einen solchen Ausdruck gebrauchen darf) ein nicht schwankendes und sich nicht änderndes Mitglied des fünften Naturreiches, des Reiches Gottes wird, das wir die Hierarchie nennen. Vergesst nicht, dass die drei Welten der gewöhnlichen Evolution die dicht-physischen Unterebenen der kosmisch physischen Ebene bilden.

Kreuzigung verkörpert den Begriff grössten physischen und in die Länge gezogenen Leidens; der Geschichte in der Bibel entsprechend kennzeichnen die letzten «drei Stunden» die drei Ebenen unserer Evolution. Auf allen drei Ebenen entsagt der Jünger; auf [697] allen drei Ebenen wird er daher gekreuzigt. Es bedeutet das Beenden eines Lebens und vom kosmischen Gesichtspunkt aus des Persönlichkeitslebens der Seele durch viele Inkarnationen hindurch. Wenn es wahr ist, dass der Zeitbegriff die Reaktion des Gehirns auf eine Reihenfolge von Bewusstseinszuständen oder Ereignissen ist und wenn es ebenfalls wahr ist, dass (für die Seele) kein solcher Faktor wie Zeit im Bewusstsein vorhanden ist, sondern nur das Ewige Jetzt erkannt wird, dann bilden die drei Welten des Inkarniertseins eine Erfahrungseinheit im Leben der Seele, eine Erfahrung, die bei der Kreuzigung aufhört, weil die inkarnierte Seele bestimmt, bewusst und mit festem Willen allem entsagt und der materiellen Welt endgültig und für immer den Rücken zukehrt. Der Jünger hat alle Verwendungen der drei Welten des Experimentes, der Erfahrung und des Ausdrucks (um drei Worte zu gebrauchen, die euch von meinen anderen Büchern her vertraut sind) gemeistert und steht jetzt befreit da.

Jeder Eingeweihte, der sich dieser Entsagung und der folgenden Kreuzigung unterzieht, befindet sich in der Lage, mit dem ersten unserer Menschheit, der dies vollbracht hat, zu sagen, «Ich, wenn ich aufgefahren bin, werde alle Menschen zu Mir ziehen». So sprach Christus. Der Eingeweihte wird durch seine Entsagung, die er durch das «Blut des Herzens» macht, aus der Welt der materiellen Erscheinungen emporgehoben, weil er sich von jedem Verlangen nach ihr, von jedem Interesse für sie und von jeder Gewalt, die sie jemals über ihn gehabt hat, befreit hat. Er ist vollständig losgelöst. Es ist interessant zu bemerken, dass sich der Meister Jesus der Entsagungseinweihung unterzog, während zu gleicher Zeit Christus bei der siebten oder Auferstehungs-Einweihung emporgehoben wurde. In diesem Sinn gehen die zwei Geschichten dieser zwei grossen Jünger parallel - der Eine diente dadurch gehorsam dem Grösseren und Christus unterwarf seinen Willen dem seines Vaters im Himmel.

Diese Einweihung ist deshalb in einzigartiger Weise ein Höhepunkt der Erfahrung und ein Eintrittspunkt in ein neues Leben für welches die ganze Vergangenheit eine Vorbereitung war. Nach der neunten Einweihung, der Verweigerungs-Einweihung, findet eine kosmische Wiederholung der Erfahrung der Entsagung statt, diesmal ohne den Kreuzigungsaspekt. In diesem grossen Augenblick [698] verzichtet der Eingeweihte auf oder verweigert den Kontakt mit der kosmisch physischen Ebene auf all ihren sieben Stufen des Gewahrseins, es sei denn, dass er (bei der sechsten Einweihung der Entscheidung) den Pfad des Weltdienstes gewählt hat.

Während der ersten drei Phasen der Erfahrung des Einweihungsvorganges weist der Eingeweihte die Herrschaft der Energien, die sich in den drei Zentren unter dem Zwerchfell befinden, zurück; er entsagt ihrem Gebrauch für Persönlichkeits- oder selbstsüchtige Zwecke. Das Zentrum am Ende der Wirbelsäule hat die Energie des Selbstwillens (des Willens des niederen Selbst) erhalten und verteilt, ist leer und steht für den dynamischen Empfang des höheren Willens bereit, welcher, den Wirbelsäulekanal als den Pfad oder das Symbol der Antahkarana gebrauchend, vom höchsten Kopfzentrum in dieses Zentrum hineinströmen wird. Das Sakralzentrum, das die Energie, welche die physischen Triebe in einem viel grösseren Ausmass genährt hat, als dies gegenwärtig erkannt wird, ist auch beherrscht - eine Herrschaft, die mit angemessener Führung vom Kehlzentrum und mit der Erhaltung des Lebens auf der physischen Ebene verbunden ist, wenn der Eingeweihte zum Zweck des Dienens zu inkarnieren wünscht. Das Sonnengeflecht-Zentrum, das die Energie der Astralebene, die Energie des Wünschens und der Gefühle empfangen und verteilt hat, ist ebenfalls geläutert und gereinigt; dessen Energie ist bis zu einem solchen Grade umgewandelt, dass es sich unter die vollständige Herrschaft des Herzzentrums begeben kann, welches bis zur siebten Einweihung der Auferstehung «dasjenige ist, wodurch der Eingeweihte seine hierarchischen Verpflichtungen ausführt». Deshalb erreichen die drei niederen Zentren bei der Grossen Entsagung einen Punkt vollkommener Reinigung oder, symbolisch gesprochen, vollkommener Leere. Keine ihrer eigenen Energien (verbunden mit der äonenlangen, selbstsüchtigen Vergangenheit) bleibt zurück; sie sind ganz reine Behälter für die Energien der drei höheren Zentren geworden. Die drei niederen Zentren sind mit den drei Welten der Persönlichkeitsevolution verbunden und die drei höheren Zentren sind mit dem hierarchischen Wirken und Leben verbunden und stehen unter der Herrschaft des Eingeweihten, einer Herrschaft, die sich bis zur siebten Einweihung der Auferstehung beständig vervollkommnet. Bei dieser gewaltigen Auferstehung werden sie nicht [699] mehr benötigt; der Meister braucht keine Energiezentren und sein Bewusstsein ist in eine Art des Gewahrseins umgewandelt und umgebildet, von welcher diejenigen, welche diese Einweihungen nicht erlebt haben, nichts wissen. Wenn er sich entschliesst, ein physisches Vehikel zu nehmen (wie es viele tun werden, wenn Christus wiedererscheint und die Hierarchie auf Erden in Erscheinung getreten ist) wird der Meister «von oben nach unten funktionieren» und nicht (wie es heute bei allen Jüngern der Fall ist, jedoch nicht bei den Meistern) «von unten nach oben». Ich zitiere hier alte Sätze, die in den Archiven der Hierarchie zu finden sind. Sie werden deshalb auf den ätherischen Stufen unserer planetarischen physischen Ebene keine Zentren benötigen.

Bei dieser vierten Einweihung beginnt der Eingeweihte, ganz und immer auf der vierten Ebene, den buddhischen Stufen der kosmisch physischen Ebene, unserer Ebene der Intuition, zu funktionieren. Dies ist der Fall, ob ihr von unten nach oben oder von oben nach unten zählt. Hier habt ihr wieder einen Hinweis auf die zentrale Lage dieser Einweihung und auf deren Bedeutung. Ihr gehen drei Einweihungen voraus und drei Einweihungen folgen ihr nach; sie führen hinauf zur siebten oder letzten planetarischen Einweihung, denn die verbleibenden zwei Einweihungen stehen grundsätzlich in keiner Weise mit unserem planetarischen Leben in Beziehung. Auf Grund dieses immerwährenden Übergangs des «lebendigen Brennpunktes» des Eingeweihten, aus den drei Welten heraus und auf die buddhische Ebene gehoben, schlich sich der Begriff der Auferstehung in die christliche Lehre hinein, so dass die Kreuzigungseinweihung der Auferstehungs-Einweihung vorausgehend dargestellt wird. Dies ist in Wirklichkeit nicht der Fall, ausser in einem geringeren Mass und als Symbol einer zukünftigen Erfahrung.

Auf gleiche Weise hat der Begriff des Opfers alle Lehren in Hinsicht auf die Kreuzigungseinweihung und die Entsagungseinweihung sowohl im Osten wie im Westen durchdrungen. Dies ist eine Opfer-Idee, die mit dem Begriff des Schmerzes, der Verzweiflung, des Leidens, der Geduld, der Langmut und des Todes verbunden ist. Und dennoch bleibt die wahre Wurzel des Wortes die gleiche und gibt die wahre Bedeutung: «Sacer», zu heiligen; das ist es, was in Wirklichkeit mit dem Eingeweihten geschieht; er wird «heilig gemacht»; er wird für geistige Entwicklung und für Dienst «ausgesondert». Er [700] wird von dem getrennt, was natürlich, materiell, übermittelt und behindernd, einengend und zerstörend ist und von dem, was die rechte Tätigkeit für das, was neu ist, verringert. Er lernt die Ganzheit zu definieren, was sein göttliches Recht und Vorrecht ist.

Die Schönheit der Erklärung dieser Einweihung und die Belohnung für diejenigen, die versuchen zu ihrer wahren und tieferen Bedeutung durchzudringen, sind unbeschreiblich; es erfordert jedoch, dass sowohl die Lehren des Ostens wie des Westens zu einem wahren Verstehen der Erfahrung gelangen. Der Begriff eines völligen Abbrechens mit dem alten Leben in den drei Welten der Erfahrung, das so lange das Wirken der Seele charakterisiert hat, ist offensichtlich. Es ist Tod in seiner wahrsten und nützlichsten Form; jeder Tod, der sich heute und auf der physischen Ebene ereignet, ist symbolisch und weist auf die Zeit hin, da die Seele für alles, was materiell und physisch ist, endgültig «stirbt», gerade wie das menschliche Wesen für alle Verbindungen in den drei Welten stirbt, ehe es das inkarnierte Leben wieder aufnimmt.

Auf der buddhischen oder intuitionellen Ebene (der vierten Stufe auf der kosmisch physischen Ebene) verliert die Natur des Denkvermögens, selbst die des höheren Denkvermögens oder der Stufe des abstrakten Denkens, ihre Herrschaft über den Eingeweihten und ist hinfort nur zum Dienen nützlich. Die Intuition, die reine Vernunft, vollständiges Wissen, das vom liebenden Zweck des göttlichen Denkvermögens erleuchtet wird, um einige Benennungen des Gewahrseins oder der geistigen Empfindsamkeit dieser vierten Stufe zu erwähnen, nehmen ihren Platz ein und der Eingeweihte lebt nunmehr im Licht des richtigen, direkten Wissens, das sich in allen Angelegenheiten als Weisheit äussert; deshalb der Titel: Meister der Weisheit oder Herr des Mitgefühls, der jenen gegeben wird, welche die vierte und fünfte Einweihung angenommen haben; diese folgen sehr eng aufeinander. Der Meister wirkt von der buddhischen Stufe des Gewahrseins aus; auf ihr lebt er sein Leben, unternimmt sein Dienen und fördert den Plan in den drei Welten und für die vier Naturreiche. Das darf nicht vergessen werden. Auch muss daran erinnert werden, dass diese Errungenschaft der Konzentration und diese erreichte Freiheit nicht das Ergebnis [701] einer symbolischen Zeremonie, sondern das Resultat von Leben des Leidens, von geringeren Entsagungen und von bewusster Erfahrung sind. Diese bewusste Erfahrung, die zur vierten Einweihung führt, ist ein festgeplantes Unternehmen, zu dem man gelangt, indem man allmählich wahre Vision erreicht, den göttlichen Plan ahnt, mit ihm zusammen wirkt und intelligentes Streben den Platz des von Aspiranten normalerweise gezeigten vagen Sehnens und des sporadischen Bemühens «gut zu sein» einnimmt.