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Zweites Kapitel - Die Lehre über den Ätherkörper - Teil 3

Es ist ausserordentlich wichtig, dass die Diener in aller Welt, die einsichtsvollen Männer und Frauen guten Willens, eine frische und klare Vorstellung von der zu leistenden Arbeit bekommen, und dass sie den göttlichen Strom verstärken, nicht aber aus eigensüchtigen Interessen hemmen und verzögern. Dazu ist geistige Schau und Mut vonnöten. Es gehört Mut dazu, das Alltagsleben mit all seinen Beziehungen dem Erfordernis der Stunde und dem Dienst an der Menschheit anzupassen. Man braucht Mut, um Lebensprobleme zum Wohl anderer anzupacken, die eigenen persönlichen Wünsche in [196] der Bedrängnis und Not zum Schweigen zu bringen, und dies standhaft und dauernd zu tun. Es gibt jedoch vieles, was den Dienenden ermutigen kann. Die Menschheit hat nun eine Entwicklungsstufe erreicht, auf der sie den Plan der Hierarchie klar erfassen kann - mag man ihn nun Brüderlichkeit, Teilhabe, Internationalismus, Einheit oder sonst irgendwie nennen. Es ist dies ein wachsendes tatsächliches Verstehen und eine allgemeine Erkenntnis der Denker und Esoteriker in der Welt, der religiös eingestellten, erleuchteten Menschen, der weltoffenen Staatsmänner, der Industriellen und Geschäftsleute mit umfassender Schau und humanitärer Einsicht, und heute sogar auch schon des Mannes auf der Strasse. Es besteht auch schon eine klarere Erkenntnis der jetzt sichtbar werdenden geistigen Werte, und eine grössere Bereitschaft, alle Hindernisse zu beseitigen, die sich dem Dienst entgegenstellen. Die Pläne des Christus für die Freimachung der Menschheit sind reifer geworden; sie mussten so lange zurückgestellt werden, bis die Neigung zum geistigen Streben in der Menschheit viel deutlicher und stärker wurde. Und jetzt kann man schon am Horizont das neue Zeitalter mit seinen verborgenen Möglichkeiten erblicken, dem die Schleier der Verblendung und des Wunschdenkens abgestreift sind, die es noch vor zehn Jahren verdunkelten. All dies ist eine Aufforderung an den Jünger. Was hat er also zu tun?

Der Jünger muss sich so nehmen wie er ist, zu jeder Zeit, mit der ihm gegebenen geistigen Ausrüstung und unter welchen Umständen immer er auch leben mag. Er geht dann dazu über, sich selbst, seine Angelegenheiten und seine Zeit dem Erfordernis der Stunde unterzuordnen, - besonders in Zeiten von Gruppen-, Völker- oder Weltkrisen. Wenn er dies bewusst tut und daher sein Denken auf die wahren Werte richtet, wird er entdecken, dass für seine privaten Angelegenheiten gesorgt wird, dass sich seine Fähigkeiten steigern und dass er an die beschränkenden Umstände überhaupt nicht denkt. Er nimmt seinen Platz unter jenen ein, welche die Bedürfnisse der kommenden Epoche wahrnehmen, - einer Epoche, in der die neuen Ideen und Ideale betont werden müssen, und für die gekämpft werden [197] muss; einer Zeit, in der die erweiterten Pläne zum Wohl des Ganzen verstanden, gutgeheissen und gepredigt werden müssen, in der die neue, klarere Schau für das menschliche Leben erfasst und schliesslich verwirklicht werden muss; einer Zeit, in der es das Bemühen aller Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener sein muss, die Last, die auf der Menschheit liegt, zu erleichtern.

Es gibt ein bestimmtes esoterisches Mantram, das diese Geisteshaltung zum Ausdruck bringt - die Einstellung des Jüngers, der in gemeinsamem Bemühen mit anderen danach trachtet, die hierarchische Absicht mit dem menschlichen Streben zu verbinden und dadurch die Menschheit ihrem Ziel näher zu bringen. Die Absicht der Hierarchie besteht darin, die menschliche Fassungskraft für Freiheit zu vergrössern, damit die Menschen erfolgreich mit jenem «Leben in grösserer Fülle» wirken können, das Christus bringen wird, und das verlangt, dass der Geist des Menschen frei sei - frei, um sich der Göttlichkeit zu nähern, und frei auch, um den Weg dieser Annäherung zu wählen. Das Mantram trägt den Namen «Das Bekenntnis des Jüngers». Es setzt bestimmte innere Erkenntnisse und Anerkenntnisse voraus, die von jenen wahrgenommen werden, deren Intuition genügend wach ist; aber der Sinn des Mantrams sollte wohl jedem aufrichtigen Studierenden und Denker klar sein, und er sollte es beherzigen, wenn es ihn als bedeutsam anspricht und als Rechtfertigung seines Bemühens wirkt.

Das Bekenntnis des Jüngers

Ich bin ein kleines Licht in einem grösseren Licht.

Ich bin ein Tropfen Liebeskraft im Strom der Gottesliebe.

Ich bin ein Funken Opferglut im Feuerwillen Gottes.

Und so stehe ich.


Ich bin ein Weg, der Menschen weiterführen kann.

Ich bin ein Quell der Stärke, der ihnen Stand verleiht.

Ich bin ein Strahl des Lichts, das ihren Weg erhellt.

Und so stehe ich.


Und also stehend, wirkend,

helf' ich den Menschen auf dem Weg,

im Wissen um die Wege Gottes.

Und so stehe ich.