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Erstes Kapitel - Der Bereich telepathischer Wechselwirkung - Teil 1

 

Grafik: Die sieben Ebenen unseres Sonnensystems - Pdf in Deutsch

Grafik : Evolution eines Sonnenlogos – Pdf in Deutsch

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I. Der Bereich telepathischer Wechselwirkung

Es ist meine Absicht, euch etwas über die telepathische Wechselwirkung mitzuteilen. Ich möchte deren Daseinsberechtigung begründen und einige einfache Regeln angeben, die Jünger befolgen können, wenn sie sich bemühen, diesen gedanklichen Austausch zwischen den verschiedenen Mitgliedern einer bestimmten Gruppe herzustellen.

Eines der Kennzeichen für die Gruppe der Weltdiener und Wissenden ist es, dass praktisch keine äussere Organisation besteht, die sie als Einheit zusammenfasst. Sie werden durch eine gedankliche innere Verbundenheit und auf Grund einer telepathischen Beziehung untereinander zusammengehalten. Die Grossen, denen wir alle zu dienen suchen, halten auf diese Weise miteinander Verbindung und können sich - bei der kleinsten Veranlassung und mit dem geringsten Kraftaufwand - untereinander verständigen. Sie sind alle auf eine bestimmte Schwingung eingestimmt.

Die neuen Gruppe bestehen aus Menschen , die sehr verschieden in ihrer Wesensart sind, sich auf verschiedenen Strahlen befinden, verschiedenen Nationalitäten angehören, und von denen jeder einzelne das Ergebnis einer völlig anderen Umgebung und Erbanlage ist. Ausser diesen offensichtlichen Faktoren, welche die Aufmerksamkeit unmittelbar anziehen, bemerkt man auch in gleichem Masse eine Verschiedenheit in der Lebenserfahrung der betreffenden Seelen. Die Verwicklung des Problems wird noch erheblich grösser, wenn man den langen Weg bedenkt, den jeder einzelne gegangen ist sowie an die vielen Faktoren (die aus einer trüben und weit zurückliegenden Vergangenheit herrühren), die dazu beigetragen haben, um jeden Menschen zu dem zu machen, was er jetzt ist. Wenn man daher die Hindernisse und Schwierigkeiten bedenkt, die noch zu solchen verschiedenartigen Zuständen hinzukommen, dann erhebt sich sofort die Frage: Was schafft überhaupt die gemeinsame Grundlage für ein Zusammenfinden, und was ermöglicht einen Gedankenaustausch zwischen den beteiligten Menschen? Die Antwort auf diese Frage ist von äusserster Wichtigkeit und erfordert ein klares Verständnis.

Wenn wir [2] die biblischen Worte gebrauchen: «In ihm leben, weben und sind wir», so sprechen wir damit ein fundamentales Naturgesetz aus und haben die in Worten ausgedrückte Grundlage für die Tatsache, die wir mit dem ziemlich blassen Wort Allgegenwart umreissen. Allgegenwart hat ihre Grundlage in der Substanz des Universums, in dem, was die Wissenschaft den Äther nennt. Dieses Wort «Äther» ist ein Sammelbegriff, der den Ozean von Energien umfasst, die alle miteinander in Wechselbeziehung stehen und den zur Einheit verbundenen Energiekörper unseres Planeten bilden.

Wenn man daher an das Thema der Telepathie herangeht, so muss man sorgfältig beachten, dass der Ätherkörper einer jeden Form in der Natur ein integraler Bestandteil der Substanzform Gottes selbst ist- nicht der dichten physischen Form, sondern in dem was die Esoteriker als formbildende Substanz ansehen. Wir brauchen das Wort Gott um die Wesensäusserung des einen Lebens zu kennzeichnen, das jede Form auf der äusseren, objektiven Ebene beseelt. Der Äther- oder Energiekörper eines jeden Menschen ist daher ein integraler Teil des planetarischen Ätherkörpers, und folglich auch des Sonnensystems. Durch dieses Medium ist jedes Menschenwesen grundsätzlich mit jeder anderen, kleinen oder grossen Ausdrucksform des göttlichen Lebens verbunden. Die Funktion des Ätherkörpers besteht darin, Energieimpulse aufzunehmen und durch diese Impulse oder Kraftströme, die der einen oder anderen Quelle entspringen, den Antrieb zur Tätigkeit zu erhalten. Der Ätherkörper ist in Wirklichkeit nichts anderes als Energie; er besteht aus Myriaden von Kraftfäden oder winzigen Energieströmen, die mit dem emotionellen und mentalen Körper sowie mit der Seele durch deren koordinierende Wirkung in Verbindung gehalten werden. Diese Energieströme haben ihrerseits wieder eine Wirkung auf den physischen Körper und veranlassen ihn zu der einen oder anderen Tätigkeit, je nach Art und Stärke der Energie, die den Ätherkörper gerade beherrschen mag.

Durch den Ätherkörper kreist also Energie, die von irgendeinem [3] Denken ausgeht. Die Menschheit als Masse reagiert unbewusst auf das Geheiss des universalen Denkens. Dies wird in unserem heutigen Zeitalter erschwert durch eine wachsende Empfänglichkeit für Massengedanken - manchmal öffentliche Meinung genannt - der sich rasch entwickelnden menschlichen Denkfähigkeit. In der Menschheit findet man aber auch diejenigen, die auf die Gedanken jener inneren Gruppe von Denkern reagieren, die in der mentalen Substanz wirkt und das Hervortreten des grossen Planes und die äussere Erscheinungsform der göttlichen Absicht von der subjektiven Seite des Lebens aus überwacht und leitet.

Diese Gruppe von Denkern gliedert sich in sieben Hauptgruppen, und an ihrer Spitze stehen drei grosse Wesen oder überbewusste Entitäten. Diese drei sind der Manu, der Christus und der Mahachohan. Sie wirken vor allem dadurch, dass sie das Denken der Adepten und Eingeweihten beeinflussen. Diese letzteren beeinflussen ihrerseits die Jünger der Welt, und von diesen ist ein jeder bestrebt in seinem eigenen Wirkungsbereich und auf eigene Verantwortung seine Vorstellung vom Plan zu verwirklichen, und diesem Plan soweit wie möglich Ausdruck zu geben. Es handelt sich daher, wie ihr euch vorstellen könnt, um einen Vorgang, bei dem die Schwingung reduziert (oder herabgedämpft) wird, bis sie schwer genug ist, um auf die Materie der physischen Ebene einzuwirken und dadurch sinnvolle Ergebnisse auf der physischen Ebene zu ermöglichen. Diese Jünger haben bisher meistens ganz allein gewirkt, ausser wenn karmische Beziehungen sie einander erkennen liessen; und die telepathische Verbindung miteinander war bisher grundsätzlich auf die Hierarchie der Adepten und Eingeweihten (sowohl innerhalb wie ausserhalb der Inkarnation) und auf deren individuelle Arbeit mit ihren Jüngern beschränkt.

Es wird jedoch jetzt für möglich erachtet, einen ähnlichen Zustand und eine telepathische Beziehung zwischen Jüngern auf der physischen Ebene herzustellen. Ganz gleich, wo sich die einzelnen befinden mögen, wird diese Gruppe von Mystikern und Wissenden [4] schliesslich merken, dass es möglich ist, sich miteinander in Verbindung zu setzen; häufig tun sie das sogar schon jetzt. Ein mystischer Grundgedanke oder eine neue Offenbarung der Wahrheit wird plötzlich von vielen erkannt und findet gleichzeitig durch das Denken vieler Menschen Ausdruck. Kein einzelner Mensch kann ein individuelles Recht auf das verkündete Prinzip oder die Wahrheit beanspruchen; sie wurden von mehreren Denkern aufgenommen. Es wird jedoch gewöhnlich in einer weitläufigen Verallgemeinerung behauptet, dass diese Leute mit den inneren Gedankenströmungen in Berührung gekommen sind oder auf die Einwirkung des universalen Denkens reagiert haben. Das ist weder wörtlich noch technisch richtig. Das universale Denken wird von einem Mitglied der planetarischen Hierarchie, einem Meister, aufgefangen oder «angezapft», und zwar entsprechend seiner mentalen Neigung und Veranlagung und je nach den unmittelbaren Bedürfnissen, die von den wirkenden Adepten erfühlt werden. Dieser Meister legt dann (natürlich auf telepathischem Wege, meine Brüder) die neue Idee, die neue Entdeckung oder die neue Offenbarung der Gruppe von Adepten dar, bespricht sie mit ihnen und übermittelt sie dann seiner Gruppe von Jüngern. Unter diesen wird er einen finden, der bereitwilliger und einsichtsvoller als die anderen reagiert, und dieser kann dann durch sein klares Denken und die Kraft seiner klar formulierten Gedankenform das Denken der anderen beeinflussen. Diese anderen greifen die Idee oder Vorstellung als die ihrige auf; sie bemächtigen sich ihrer und bringen sie zur Verwirklichung. Jeder einzelne betrachtet dies als sein spezielles Vorrecht, und infolge dieser Fähigkeit zur Spezialisierung und der automatisch von ihm übernommenen Verantwortlichkeit stellt er seine ganze Energie hinter sein Vorhaben und arbeitet und kämpft für seine Gedankenformen.

Ein Beispiel dafür findet sich in der Geschichte des Völkerbundes. Bevor der Meister Serapis seine spezielle Arbeit aufnahm, versuchte er, eine konstruktive Idee zur Hilfe für die Menschheit einzuführen. Er stellte sich eine Welteinheit im Bereich der Politik vor, die sich als eine einsichtsvolle Vereinigung der Völker zur Erhaltung des internationalen Friedens auswirken sollte. Er legte diese Idee den Adepten im Konklave vor, und man war der Meinung, man könne etwas dazu tun. Der Meister Jesus übernahm es, die Idee [5] seiner Gruppe von Jüngern vorzulegen, da er im Westen wirkte. Einer dieser Jünger auf den inneren Ebenen griff diesen Vorschlag auf und gab ihn weiter (oder vielmehr: schwächte ihn ab, bis er vom Gehirn des Oberst House aufgenommen wurde). Der gab ihn seinerseits, ohne die Quelle zu erkennen (von der er überhaupt nichts wusste), weiter an den Aspiranten des sechsten Strahles namens Woodrow Wilson. Dann wurde der Gedanke, unterstützt durch die Fülle analoger Ideen im Denken vieler Menschen, der Welt dargeboten. Man sollte daran denken, dass es die Funktion eines Jüngers ist, einen Strom von Energie irgendeiner speziellen Art auf der physischen Ebene zu konzentrieren, wo er zu einem magnetischen Kraft Zentrum werden und verwandte Ideen und Gedankenströmungen an sich ziehen kann, die nicht stark genug sind, um für sich allein zu bestehen oder auf das menschliche Bewusstsein genügend stark einzuwirken.

In der Einheit liegt Stärke. Das ist das zweite Gesetz für die telepathische Verbindung. Das erste Gesetz heisst:

1. Die Kraft, miteinander in Verbindung zu treten, ist im eigentlichen Wesen der Substanz selbst zu finden. Ihr Keim liegt im Äther, und die Bedeutsamkeit der Telepathie steckt in dem Wort Allgegenwart.

Das zweite Gesetz lautet:

2. Die gegenseitige gedankliche Beeinflussung vieler Menschen führt zu einer Einheitlichkeit des Denkens, die mächtig genug ist, um vom Gehirn wahrgenommen zu werden.

Hier haben wir ein Gesetz für eine subjektive Tätigkeit und ein anderes für die objektive Manifestation. Wir wollen diese Gesetze [6] so einfach wie möglich erklären. Wenn jedes Mitglied einer Gruppe in seinem Verstandes-Bewusstsein ohne Behinderung durch das Gehirn oder die emotionelle Natur wirken kann, wird es die Universalität des mentalen Prinzips entdecken, was die erste exoterische Manifestation des Seelen-Bewusstseins ist. Der Mensch tritt dann in die Welt der Ideen ein und nimmt sie wahr durch die empfindliche Empfangsschicht des Verstandes. Er versucht dann, jene Menschen zu finden, die auf dieselbe Art von Ideen und auf denselben mentalen Impuls gleichzeitig mit ihm selbst reagieren. Wenn er sich mit ihnen vereinigt, entdeckt er, dass er mit ihnen harmonisiert.

Das Verstehen des ersten Gesetzes zeitigt Ergebnisse im Denkvermögen oder Mentalkörper. Das Verstehen des zweiten Gesetzes führt zu Ergebnissen in einer untergeordneten Empfangsstation im Gehirn. Das ist möglich, da die eigene mentale Reaktion eines Menschen durch die Reaktion anderer verstärkt wird, die in gleicher Weise empfänglich sind. Man wird also feststellen, dass die Praxis, sich miteinander in Verbindung zu setzen, schon seit jeher unter den Adepten, Eingeweihten und älteren Jüngern besteht, die in einem Körper auf der physischen Ebene leben. Nun soll die Anwendung dieses Verfahrens verbreitet und stetig entwickelt werden durch die kommende Gruppe von Mystikern und Weltdienern, die den Keim für den Welterlöser darstellen.

Nur jene, die etwas über die Bedeutung der Konzentration und Meditation wissen und die das Denken stetig im Lichte halten können, werden in der Lage sein, das erste Gesetz zu verstehen und jenen Austausch von durch Gedanken gelenkten Energien zu begreifen, der schliesslich eine Ausdrucksform einerseits im Denken irgendeines inspirierten Denkers, andererseits im Denken eines aufmerksamen Weltdieners findet, der versucht, sich in jene Denkprozesse einzuschalten, die den Schlüssel zur letztendlichen Erlösung der Welt enthalten. Die gedankenlenkende Energie kommt von einem Denker, der in das göttliche Denken eintreten kann, da er die menschlichen Begrenzungen überschritten hat. Der Empfänger gelenkter Gedanken [7] ist jener Mensch im äusseren Dasein, der sein Gehirn, sein Denken und seine Seele in Übereinstimmung gebracht hat.

Es ist eine Tatsache, dass Allgegenwart, die ein Naturgesetz ist und darauf beruht, dass die Ätherkörper aller Formen zusammen den Ätherkörper der Welt bilden, Allwissenheit ermöglicht. Der Ätherkörper des planetarischen Logos wird durch seinen zielgerichteten Willen zur Aktivität angetrieben; Energie kommt dadurch zustande, dass seine Gedankenform in und durch seinen Energiekörper wirkt. Diese Gedankenform verkörpert und manifestiert sein planetarisches Vorhaben. Alle untermenschlichen Lebensformen und die menschlichen Formen bis hinauf zur Stufe des vorgeschrittenen Menschen werden durch göttliches Denken gelenkt und beherrscht, und zwar mittels ihrer Energiekörper, die integrale Teile des Ganzen sind. Sie reagieren jedoch unbewusst und ohne Einsicht. Die vorgeschrittene Menschheit, die Mystiker und Wissenden, nehmen immer mehr vom Denken wahr, das den Evolutionsprozess leitet. Wenn dieses Gewahrwerden gepflegt und das individuelle Denken bewusst mit dem Denken Gottes in Kontakt gebracht wird, das im erleuchteten Denken der Hierarchie von Adepten zum Ausdruck kommt, dann werden wir ein stetiges Anwachsen der Allwissenheit feststellen können. Das ist eine vollständige Darstellung telepathischen Wechselwirkens im wahren Sinne, eine Schilderung der Entwicklung jener Oligarchie (Herrschaft weniger) erwählter Seelen, die schliesslich über die Welt herrschen werden und die zu dieser Herrschaft ausersehen sind. Die grosse Masse wird anerkennen, dass diese Seelen für dieses hohe Amt würdig sind, weil sie das harmonische Zusammenwirken der folgenden Faktoren erreicht haben:

1. des universalen Denkens;

2. ihres individuellen, durch das Seelen-Bewusstsein erleuchteten Denkens;

3. des Gehirns, das auf das individuelle Denken reagiert;

4. der Gruppe jener Menschen, deren Denken und Gehirn in ähnlicher Weise abgestimmt und telepathisch verbunden ist.

Bei Jüngern [8] und Anwärtern auf die Jüngerschaft nimmt man an, dass ihr Denken schon etwas auf die Seele abgestimmt ist und dass Seele, Denkvermögen und Gehirn in Übereinstimmung sind und als Einheit zu wirken beginnen. Dies gehört zur Verantwortlichkeit eines jeden einzelnen. Dazu tritt nun die Aufgabe, für die Gruppen-Einflüsse empfänglich zu werden und mit jenen Denkern in Berührung zu kommen, die durch die gleichen Gedankenströme aktiviert werden. Das muss gepflegt werden. Wie soll dies aber geschehen, meine Brüder? Wir wollen nun die verschiedenen Arten telepathischen Wirkens betrachten.

Unentwickelte Menschenwesen, nicht denkende, nicht mentale Männer und Frauen können telepathisch fähig sein und sind es auch oft, aber das Zentrum, durch das sie wirken, ist der Solarplexus. Die Verbindungslinie geht daher von Solarplexus zu Solarplexus. Das ist die instinktive Telepathie und betrifft in jedem Falle das Fühlen. Dazu gehören immer Ausstrahlungen vom Solarplexus, der bei der Tierwelt gewöhnlich als instinktives Gehirn dient. Diese Art telepathischer Verbindung ist ganz klar ein Kennzeichen des tierischen Körpers im Menschen; eines der besten Beispiele für diese telepathische Verbundenheit ist die zwischen einer Mutter und ihrem Kind. Bei einer üblichen spiritistischen Séance handelt es sich vornehmlich um diese Art von Telepathie. Das Medium stellt dabei völlig unbewusst eine telepathische Verbindung mit den Menschen des Zirkels her. Ihre Gefühle, ihr Leid, ihre Sorgen und Wünsche werden sichtbar und bilden einen Teil der sogenannten Erscheinungsdeutung. Sowohl die Beteiligten wie auch das Medium wirken durch ein und dasselbe Zentrum. Durch derartige Medien und Séancen werden hochintelligente und mental polarisierte Männer und Frauen nichts lernen und werden wahrscheinlich auch keine Botschaften empfangen, ausser solchen, die für Betrugszwecke zurechtgemacht sind. Wenn daher von Menschen mit geschultem Denken eine wissenschaftliche Untersuchung angestellt wird, dann haben physische Phänomene vorgeherrscht, und nicht die feineren Formen des Psychismus. Dort, wo es sich um die subtileren [9] Formen über oder aussersinnlicher Wahrnehmung handelt, waren die betreffenden Menschen entweder im Jugendalter oder in den ersten zwanziger Jahren, und sie waren vor allem und zu Recht im emotionellen Gefühlskörper konzentriert. Das gilt auch, wenn sie stark intellektuell sind.

Diese Form telepathischer Verbindung ist daher von zweierlei Art, (wobei immer der Solarplexus mit im Spiel ist):

a. Sie geht von Solarplexus zu Solarplexus zwischen zwei Menschen, deren Wesen gewöhnlich, emotionell, von Begierde beherrscht und vornehmlich im astralen und animalischen Körper konzentriert ist.

b. Sie kann bestehen zwischen einem solchen «Solarplexus-Menschen», wenn ich ihn so nennen darf, und einem höheren Typus, dessen Zentrum im Solarplexus aktiv wirksam, dessen Kehlzentrum aber ebenso tätig ist. Dieser Typus nimmt an zwei Stellen auf - vorausgesetzt, dass der von dem Solarplexus-Menschen erfühlte und ausgesandte Gedanke etwas mentale Substanz oder Energie in sich trägt. Reines Gefühl und vollkommen emotionelle Ausströmungen zwischen Menschen erfordern nur den Kontakt über den Solarplexus.

Später einmal, wenn sich eine Gruppe mit Telepathie befassen wird, wobei die Übertragungszentren mit hohen und geheiligten Gefühlen, mit Hingabe, geistigem Streben und Liebe zu tun haben und die Gruppen mit reiner Liebe wirken, wird sich eine Verbindung von Herz zu Herz, und von dem Herzen einer Gruppe zu dem einer anderen ergeben. Der so oft gebrauchte Ausdruck: «Gespräch von Herz zu Herz» ist heute für gewöhnlich eine unrichtige Benennung, wird aber eines Tages zu Recht bestehen. Gegenwärtig handelt es sich meistens um eine Unterhaltung zwischen Solarplexus-Zentren!

Die zweite Form telepathischer Betätigung ist die von Denker zu Denker; und mit eben dieser Verbindung beschäftigt sich heute die höchste Forschung. Es handelt sich hier nur um mentale Typen, und je mehr Emotion, Gefühl und intensive Begierde ausgeschaltet werden können, [10] desto genauer wird die Ausführung sein. Das intensive Verlangen nach Erfolg bei der telepathischen Arbeit und die Furcht vor Misserfolgen sind der sicherste Weg, um fruchtbare Bemühungen nutzlos zu machen. Bei jeder derartigen Arbeit sind eine Einstellung des Losgelöstseins und ein Standpunkt «Es ist mir gleich» von wirklicher Hilfe. Menschen, die in dieser Richtung Versuche machen, sollten der Erkenntnis von Kraftarten mehr Zeit und Gedanken widmen. Sie sollten sich darüber klar werden, dass Emotion und Begierde beim Empfänger ausstrahlende Energieströme erzeugen, die das zurückstossen, was Kontakt sucht, z.B. den gelenkten Gedanken von jemand, der Verbindung wünscht. Wenn diese Ströme entsprechend stark sind, wirken sie wie ein Bumerang und kehren zum Ausgangspunkt zurück, da sie dorthin zurückgezogen werden durch die Kraft der Schwingung, die sie aussandte. In diesem Gedanken liegt die Ursache für:

a. den Misserfolg des Aussenders oder Übermittlers. Das intensive Verlangen, einen befriedigenden Eindruck (auf andere) zu machen, wird den hinausgehenden Gedanken wieder zum Übermittler zurückziehen;

b. den Misserfolg des Empfängers, dessen eigenes intensives Verlangen nach Erfolg einen solchen Energiestrom hinaussendet, dass der hereinkommende Energiestrom erfasst, blockiert und zu seinem Ausgangspunkt zurückgetrieben wird; oder wenn der Empfänger dies wahrnimmt und die Flut seines Verlangens einzudämmen versucht, dann wird er häufig nur den Erfolg haben, dass er sich mit einer Mauer verdrängten Begehrens umgibt, durch die nichts mehr hindurchdringen kann.

II. Telepathisches Wirken

Man wird Telepathie und [11] die verwandten Fähigkeiten erst dann verstehen, wenn man das Wesen der Kraft, der Emanationen, Strahlungen und der Energieströme besser erfasst hat. Dies wird sehr bald der Fall sein, da ja die Wissenschaft immer tiefer in die Energiegeheimnisse eindringt und anfängt,- wie der Okkultist - in der Welt der Kräfte zu arbeiten.

Man sollte ausserdem daran denken, dass wir erst dann, wenn die betreffenden Zentren bewusst in Gebrauch genommen werden, jene sorgsam gelenkte Arbeit haben, die fruchtbare Ergebnisse zeitigt. Ein Beispiel dazu: ein emotionell bestimmter Mensch, der vor allem durch das Zentrum des Sonnengeflechts wirkt, bemüht sich, mit einem mentalen Typus in Verbindung zu kommen. Daraus wird nur Verwirrung entstehen. Beide Teile haben andere Zentren in Gebrauch und sind für bestimmte Kraftarten empfänglich und für andere verschlossen. Andere Menschen wiederum werden, selbst wenn sie mental polarisiert und also für ähnliche Schwingungen empfänglich sind, vergeblich einen telepathischen Kontakt suchen, wenn nämlich der eine Teil unter emotioneller Spannung steht und daher einer Reaktion nicht fähig ist, oder wenn ein Teil intensiv mit irgend einem mentalen Problem beschäftigt, hinter einer Mauer von Gedankenformen eingeschlossen und somit für Impressionen unzugänglich ist. Ihr könnt daraus ersehen, wie nötig eine Pflege inneren Losgelöstseins für den Erfolg telepathischer Tätigkeit ist.

Alle, die den Pfad der Jüngerschaft zu betreten suchen, bemühen sich, im Kopfzentrum zu leben und durch Meditation die Kraft der Seele heranzuholen. Das Problem, dem ihr gegenübersteht als Jünger, die telepathische Sensitivität erlernen wollen, beruht auf zweierlei:

a. darauf, welcher von euren drei Körpern am stärksten in Tätigkeit ist; das lässt erkennen, wo ihr euer subjektives Leben meistens führt;

b. darauf, welches [12] Zentrum in eurer Gesamtkonstitution sich am deutlichsten zum Ausdruck bringt, und durch welches ihr am leichtesten mit den modernen Lebensumständen in Kontakt kommt. Ich meine damit: wo eure Lebensenergie, buchstäblich gesprochen, am stärksten konzentriert ist und wo eure Empfindungsenergie sich am meisten manifestiert.

Wenn ihr das begreift, werdet ihr in der Lage sein, besser zu arbeiten und einsichtsvoll Versuche anzustellen. Beobachtet euch daher mit Sorgfalt, aber unpersönlich, und arbeitet das Warum und Weshalb der hervorgebrachten Wirkungen aus, denn dadurch werdet ihr lernen.

Die dritte Art telepathischen Wirkens geht von Seele zu Seele. Das ist die für die Menschheit höchstmögliche Art telepathischen Wirkens und jene Form der Botschaftenübermittlung, auf die alle inspirierten Schriften mit wirklicher Kraft, die Schriften der Welt, die erleuchteten Aussprüche, die inspirierten Sprecher und die Symbolsprache zurückgehen. Das ist nur für eine integrierte Persönlichkeit möglich, die gleichzeitig die Fähigkeit hat, sich im Seelenbewusstsein zu konzentrieren. Denkvermögen und Gehirn müssen ebenfalls in vollkommene Übereinstimmung und Angleichung gebracht werden.

Ich möchte diese Wissenschaft der Verständigung oder Mitteilungsarten erläutern, die mit dem Tastsinn begann, und sich weiterentwickelte durch Ton, Symbole, Worte und Sätze, Sprachen, Schriften und Kunst, und wieder weiter auf die Stufe der höheren Symbole, Schwingungskontakte, Telepathie, Inspiration und Erleuchtung. Ich habe mich jedoch in dem obigen nur mit dem allgemeinen Umriss beschäftigt, die spezifischen Einzelheiten werden wir später behandeln.

Die Arbeit der telepathischen Übermittler wird im kommenden Neuen Zeitalter eine der wichtigsten sein, und es dürfte sich als wertvoll erweisen, sich von deren Bedeutung und Methode eine gewisse Vorstellung zu machen. Ich möchte als Zusammenfassung der obigen [13] Unterweisung das Folgende feststellen, das für Einzelmenschen gilt:

1. Die telepathische Verbindung besteht:

a. Zwischen Seele und Denkvermögen.

b. Zwischen Seele, Denkvermögen und Gehirn.

Dies gilt, soweit es die innere Entwicklung des Einzelmenschen betrifft.

2. Wenn man telepathische Verbindung zwischen Einzelmenschen feststellt, so besteht sie:

a. Zwischen Seele und Seele.

b. Zwischen Denkvermögen und Denkvermögen.

c. Zwischen Solarplexus und Solarplexus, also rein emotionell.

d. Zwischen allen diesen drei Energie-Aspekten gleichzeitig, im Falle sehr weit vorgeschrittener Menschen.

3. Telepathische Verbindung besteht auch:

a. Zwischen einem Meister und seinem Jünger oder seinen Jüngern.

b. Zwischen einem Meister und seiner Gruppe und einer oder mehreren Gruppen von empfänglichen Menschen und Aspiranten auf der physischen Ebene.

c. Zwischen subjektiven und objektiven Gruppen.

d. Zwischen der okkulten Hierarchie und Jüngergruppen auf der physischen Ebene.

e. Zwischen der Hierarchie und der Neuen Gruppe der Weltdiener, um die Menschheit zu erreichen, emporzuheben und sie dem Ziel näher zu bringen.

Dies betrifft die neue Wissenschaft der telepathischen Gruppenverständigung, deren niederste bekannte Ausdrucksform die Herden- oder Massentelepathie ist. Diese instinktive Telepathie, die uns ein Vogelschwarm zeigt, der als Einheit handelt, oder jene tierische Telepathie, die in so geheimnisvoller Weise die Bewegung von Tierherden leitet, oder die schnelle Nachrichtenübermittlung unter [14] den wilden Völkern und unintelligenten Menschen - all das sind Beispiele für die niedere, äussere Manifestation einer inneren geistigen Wirklichkeit. Eine Zwischenstufe dieser instinktiven Wirksamkeit, die weitgehend auf Reaktionen des Solarplexus beruht, findet man in der modernen Massenpsychologie und der öffentlichen Meinung. Diese ist bekanntlich vorwiegend emotionell bestimmt, ohne Einsicht, astral und schwankend in ihren Äusserungen. Das wird sich sehr bald ändern und in den Bereich dessen verschieben, was man «intelligente öffentliche Meinung» nennt; diese Veränderung geht bis jetzt nur langsam vor sich, weil dafür die Wirksamkeit des Kehl- und Ajnazentrums notwendig ist.

Wir haben somit:

1. Instinktive Telepathie.

2. Mentale Telepathie.

3. Intuitive Telepathie

Ich möchte aber gleich am Anfang noch bemerken, dass die Empfindungsfähigkeit eines Menschen für die Gedanken seines Meisters, für die Welt der Ideen und für intuitive Eindrücke alles Formen telepathischer Sensitivität (Feinfühligkeit) sind.

Bei jeder Betrachtung dieses Themas wird es offensichtlich, dass hier drei Hauptfaktoren berücksichtigt werden müssen:

1. Der Initiant (der die Initiative ergreift). Ich gebrauche dieses Wort mit wohlerwogener Absicht, denn die Fähigkeit zu telepathischem Wirken, möge es nun als Initiant (Veranlasser) oder als Empfänger sein, hängt eng mit der Einweihung zusammen, und ist eines der Anzeichen dafür, dass ein Mensch zu diesem Vorgang bereit ist.

2. Der Empfänger dessen, was ihm auf den «Schwingen des Gedankens» übermittelt wird.

3. Das Medium (oder Hilfsmittel), das die Übertragung des Gedankens, der Idee, eines Wunsches oder Eindrucks, also irgendeine Form des Wissens, weiterleiten soll.

Dies ist die einfachste Aussage über das Grundsätzliche des [15] Vorganges. Es zeigt ebenso die elementarste Auffassung von jenem Gedanken an, der in der Bhagavad Gita so oft mit den Worten umrissen wird, die wir im Westen mit den Begriffen: der Erkennende, das Erkenntnisgebiet, und das Erkannte übersetzt haben. Es ist euch oft gesagt worden, dass jedes heilige Buch, wie z.B. die Bhagavad Gita, verschiedene Auslegungen hat, die von der Entwicklungsstufe des Lesers oder Wahrheitssuchers abhängen. Diese Auslegung der Bhagavad Gita in Begriffen des Mitteilenden, der Mitteilung und des Empfängers bedarf noch weiterer Erläuterung; und mit dem Gedanken, den ich euch oben vermittelt habe, gab ich euch einen Fingerzeig.

III. Drei Arten der Telepathie

Wir wollen nun [16] die drei Arten von Telepathie: die instinktive, mentale und intuitive Telepathie etwas gründlicher erörtern. Diese drei bringen verschiedene Tätigkeitsarten hervor und berühren verschiedene Mitteilungsbereiche.

1. Die instinktive Telepathie beruht auf jenen Energieimpulsen, die von einem Ätherkörper herkommen und auf einen anderen einwirken. Das Medium, das für die Verbindung verwendet wird, ist, wie wir gesehen haben, die ätherische Substanz aller Körper, die notwendigerweise eins ist mit der ätherischen Substanz des Planeten. Das Gebiet um den Solarplexus ist für die Einwirkung ätherischer Energie empfänglich, denn es hat direkte «Berührung» mit dem Astral- oder Gefühlskörper; (es steht nicht in direkter Verbindung mit dem Solarplexus-Zentrum, das als Instrument für sich besteht und sich von allen anderen Instrumenten oder Zentren unterscheidet). Ausserdem findet man dicht neben dem Solarplexus jenes Zentrum in der Nähe der Milz, durch dessen Vermittlung das Prana direkt in den menschlichen Organismus eintreten kann. Diese instinktive Reaktion auf ätherischen Kontakt war die Verständigungsweise in den lemurischen Zeiten und nahm weitgehend die Stelle des Denkens und Sprechens ein. Sie betraf vor allem zwei Arten sinnlicher Beeindruckung: erstens, die mit dem Instinkt der Selbsterhaltung, und zweitens, die mit der Fortpflanzung zu tun hatte. Eine höhere Form dieser instinktiven Telepathie ist uns in dem so häufig gebrauchten Ausdruck « Ich habe das Gefühl, dass «und ähnlichen Redensarten erhalten geblieben. Solche Äusserungen sind mehr astral orientiert und wirken durch die astrale Substanz, wobei sie das Gebiet des Solarplexus als reagenzfähige Empfangsstation für Beeinflussung und Einwirkung benützen.

Ein Punkt sollte hier noch geklärt werden und ihr solltet darüber [17] nachdenken: diese astrale (nicht ätherische) Sensitivität oder «Gefühlstelepathie» ist grundsätzlich die Art und Weise, wie sich die Atlanter verständigten, und das führte schliesslich dazu, dass das Solarplexus-Zentrum selbst als Empfangsstelle benutzt wurde; als Sendestelle (wenn ich einen solchen Ausdruck verwenden darf) wirkte jedoch das ganze Gebiet des Zwerchfells. Es schien, als ob an diesem Teil des menschlichen Körpers eine Ansammlung von Kräften oder ausstrahlenden Energiewellen auftauchte. Das verhältnismässig weiträumige Gebiet, aus dem die Mitteilung ausgesandt wurde, wirkte als eine weitstreuende Verteilungsstelle; das Gebiet, das den Eindruck aufnahm, war jedoch örtlich beschränkt, denn es handelte sich da nur um den Solarplexus.

Der Grund dafür liegt darin, dass der Mensch in den Tagen von Atlantis noch nicht fähig war, so zu denken, wie wir dieses Wort heute verstehen. Der ganze untere Teil des Körpers war dem Fühlen in einer Weise hingegeben, die für uns schwer zu begreifen ist; der einzige gedankliche Beitrag des Mitteilenden war der Name des Empfängers sowie die Bezeichnung der Wortform dessen, was als Gedanke übermittelt werden sollte. Dieser Keimgedanke flog eilends seinem Ziele zu und der mächtige «Gefühlsapparat» des Solarplexus (des Empfängers), der wie ein Magnet wirkte, wandte sich dem Mitteilenden zu und zog den «Gefühlseindruck» mit Macht an sich. Um den gleichen Vorgang handelt es sich, wenn z.B. eine Mutter «fühlt», dass ihrem Kinde eine Gefahr droht, oder dass mit ihrem Kind irgend etwas geschieht. So ist sie manchmal in der Lage, durch das Medium der instinktiven Liebe eine ganz deutliche Warnung auszusenden. Also: beim Empfänger ist der Solarplexus beteiligt, beim Übermittler ist das Gebiet um das Zwerchfell im Spiel.

2. In unserer arischen Rasse ist das instinktive telepathische Wirken immer noch die hauptsächliche Äusserung dieser geistigen Möglichkeit, aber gleichzeitig beginnt die mentale Telepathie immer [18] stärker um sich zu greifen. Im Lauf der Zeit wird dies immer mehr der Fall sein. In dieser Übergangsperiode ist es sehr schwierig, die besonderen Gebiete, um die es sich hier handelt, zu definieren oder auseinanderzuhalten, da der Solarplexus noch immer ausserordentlich stark wirksam ist. Was wir heute haben, ist eine Mischung von instinktiver Telepathie und den ersten Anfängen mentaler Telepathie. Diese kommt allerdings sehr selten zum Ausdruck, und dann nur bei den gebildeten Klassen. Innerhalb der Massen ist immer noch die instinktive Telepathie als Fühlungnahme massgebend. Wo es sich um mentale Telepathie handelt, da ist hauptsächlich das Kehlzentrum beteiligt; manchmal ist auch eine geringe Aktivität des Herzzentrums und immer eine teilweise Reaktion des Solarplexus vorhanden. Darin liegt unser Problem. Häufig wird es geschehen, dass der Mitteilende eine Botschaft über das Kehlzentrum aussendet, der Empfänger aber noch den Solarplexus benützt. Das ist die am häufigsten angewandte Methode, und das solltet ihr nicht vergessen. Das Aussenden einer Botschaft mag etwa vom Kehlzentrum aus erfolgen - bei Jüngern ist es auch häufig so , der Empfänger wird aber wahrscheinlich das Zentrum des Solarplexus verwenden. Das Kehlzentrum ist recht eigentlich das Zentrum oder Medium allen schöpferischen Wirkens. Herz und Kehle müssen jedoch schliesslich in ihrer Synthese benutzt werden. Schon früher gab ich den Grund dafür mit den folgenden Worten an: «Nur aus dem Herzzentrum können wirklich jene Energieströme kommen, die zusammenführen und verbinden. Deshalb habe ich gewisse Meditationen angegeben, die das Herzzentrum (zwischen den Schulterblättern) zur Tätigkeit anregen sollten; dabei verbindet es sich mit dem Kopfzentrum, und zwar mit Hilfe der im Kopfzentrum (dem tausendblättrigen Lotos) befindlichen höheren Entsprechung des Herzzentrums. Wenn dieses Herzzentrum sich in entsprechend magnetischem und strahlendem Zustand befindet, bringt es die Jünger miteinander und mit allen Menschen in der Welt in Verbindung. Es wird auch jenen telepathischen Austausch ermöglichen, der so sehr erwünscht ist und der einen so aufbauenden Wert für die geistige Hierarchie hat - vorausgesetzt, dass er in einer Gruppe von verpflichteten Jüngern zustandekommt, die sich dem Dienst an der Menschheit verschrieben [19] haben. Ihnen kann man dann vertrauen.

(Aus: «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter», Bd. I, S. 87, engl. Ausgabe)

3. Die intuitive Telepathie entwickelt sich auf dem Pfade der Jüngerschaft. Sie ist mit ein Lohn wahrer Meditation. Das Gebiet, das damit zu tun hat, ist der Kopf und die Kehle; die drei Zentren, die hierbei zur Tätigkeit gebracht werden, sind: das Kopfzentrum, als Empfänger von Impressionen aus höheren Quellen, das Ajnazentrum, als Empfänger der idealistisch-intuitiven Eindrücke; das Ajnazentrum kann dann das Aufgenommene und Erkannte «aussenden», wobei es das Kehlzentrum als den schöpferischen Former von Gedanken und als den Faktor benützt, der die erfühlte oder intuitiv erfasste Idee Gestalt annehmen lässt.

Es wird euch daher klar werden, wie notwendig es ist, eine bessere Erkenntnis über die Wirksamkeit der Zentren, so wie sie in der Hindu-Philosophie im Einzelnen behandelt werden, zu gewinnen. Solange nicht etwas wirkliches Verständnis dafür besteht, welche Rolle der Vitalkörper als Sender und Empfänger für Gefühle, Gedanken und Ideen spielt, solange wird man auch nur geringe Fortschritte im rechten Verstehen der Mitteilungsmethoden erzielen.

Es besteht eine interessante Parallele zwischen den drei Arten und Methoden telepathischen Wirkens, und den drei wichtigsten Verkehrs- und Verbindungsmitteln auf der Erde:

Instinktive Telepathie Eisenbahnverkehr, mit Bahnhöfen überall Telegraph.

Mentale Telepathie Ozeanverkehr mit Häfen an den Küsten aller Länder Telefon.

Intuitive Telepathie Luftverkehr mit Flughäfen Radio.

Alles was im menschlichen Bewusstsein vor sich geht, findet stets seine Analogie auf der physischen Ebene; das gleiche gilt für die Entwicklung der Sensitivität für Eindrücke.

Wir können das ganze Thema der Reaktionen zwischen aussendenden und empfangenden Bewusstseinsgebieten auch noch auf eine andere Art betrachten. Wir könnten die verschiedenen Abschnitte [20] dieses Vorganges aufzählen. Vieles muss theoretisch bleiben, und nur wenig davon kann jetzt schon in der Praxis ausgeführt werden. Trotzdem möchte ich euch ganz allgemein die verschiedenen Formen telepathischen Wirkens mitteilen:

1. Telepathisches Wirken von Solarplexus zu Solarplexus. Damit haben wir uns schon befasst. Es hängt eng mit dem Fühlen zusammen, während kein oder kaum ein Gedanke beteiligt ist. Es betrifft die Emotionen (Furcht, Hass, Widerwille, Liebe, Begierde und viele andere rein astrale Reaktionen). Es geht instinktiv und unterhalb des Zwerchfells vor sich.

2. Telepathisches Wirken von Denkvermögen zu Denkvermögen. Dieses wird allmählich möglich, und zu dieser Art von Verständigung sind weit mehr Menschen fähig, als man jetzt annehmen mag. Die Menschen wissen heute nicht, woher die verschiedenen mentalen Eindrücke kommen; das ist es auch, was die Kompliziertheit des Lebens in der jetzigen Zeit so sehr vergrössert und die mentale Problematik von Tausenden verstärkt.

3. Telepathisches Wirken von Herz zu Herz. Diese Art von Einwirkung ist die Sublimierung oder höhere Stufe jener «Gefühls»-Reaktion, die auf einer tieferen Sprosse der Evolutionsleiter im Solarplexus wahrgenommen wurde. Es handelt sich hier ausschliesslich um Gruppenbeeinflussung; sie ist die Grundlage für jenen Zustand, den die Bibel meint, wenn sie von dem grössten empfindungsfähigen Wesen spricht, das die Menschheit je hervorgebracht hat, von Christus. Dort wird er «ein Mann der Sorge, mit Kummer beladen» genannt, aber das hat nichts mit persönlicher Sorge und Kümmernis zu tun. Es ist einfach das Bewusstsein der Sorge um die Welt und das Gewicht des Leides, unter dem die Menschheit mühsam ringt. «Das Mitgehen mit Christi Leiden» ist die Reaktion des Jüngers auf diesen Weltenzustand. Das bedeutet in Wirklichkeit das «gebrochene Herz»; es ist bis jetzt sehr selten zu finden. Das übliche, sogenannte gebrochene Herz ist buchstäblich ein zerrissenes Solarplexus-Zentrum; es findet da eine vollkommene Zerstörung dessen statt, was man okkult «das Zentrum des Fühlens» nennt, und folglich wird auch das Nervensystem zertrümmert. Im Grunde kommt das alles [21] von dem Unvermögen, den betreffenden Zuständen als Seele gerecht zu werden.

4. Telepathisches Wirken von Seele zu Seele. Das ist die für die Menschheit höchstmögliche Art des Wirkens. Wenn ein Mensch einmal anfangen kann, als Seele anderen Seelen zu antworten und auf die von ihnen kommenden Einwirkungen und Eindrücke zu reagieren, dann wird er sehr bald für jene Vorgänge bereit sein, die zur Einweihung führen.

Es gibt noch zwei andere Gruppen telepathischer Möglichkeiten, die ich gerne aufzählen möchte. Sie werden aber erst dann zu Möglichkeiten werden, wenn die vier oben erwähnten Gruppen telepathischer Beeinflussung sich bereits zu der bewussten Erfahrung des Jüngers zählen lassen:

5. Telepathisches Wirken zwischen Seele und Denkvermögen. Dies ist die Methode, durch die das Denken «stetig im Licht gehalten» wird und dann den Inhalt des Seelenbewusstseins - den diesem angeborenen Inhalt - wahrnehmen kann; das Denkvermögen nimmt also wahr, was zum Gruppenleben der Seele auf ihrer eigenen Ebene gehört, wenn sie in telepathischer Verbindung mit anderen Seelen steht, so wie es unter Punkt 4 erwähnt ist. Das ist der wahre Sinn der intuitiven Telepathie. Durch diese Verbindung wird das Denken des Jüngers mit den neuen geistigen Ideen befruchtet; er nimmt den grossen Plan wahr, und seine Intuition erwacht. Hier sollte man an etwas denken, was oft vergessen wird: Das Einströmen der neuen Ideen von den buddhischen Ebenen, wodurch der Intuitionsaspekt des Jüngers erweckt wird, zeigt an, dass seine Seele beginnt, sich bewusst und deutlich mit der geistigen Triade zusammenzuschliessen, und sich daher immer weniger mit dem niederen Spiegelbild, der Persönlichkeit, zu identifizieren. Diese mentale Empfindungsfähigkeit und Verbundenheit zwischen Seele und Denkvermögen bleibt lange Zeit ziemlich unzulänglich auf der Mentalebene. Das, was erfühlt wird, bleibt zu vage oder zu abstrakt, um formuliert zu werden. Es ist die Stufe der mystischen Schau und der mystischen Entfaltung.

6. Telepathisches Wirken zwischen Seele, Denkvermögen und [22] Gehirn. In diesem Stadium bleibt das Denkvermögen zwar noch Empfänger der von der Seele kommenden Einflüsse, wird aber nun selbst zu einer «Vermittlungsstelle» oder einem Übermittler. Die Eindrücke, die es von der Seele empfängt, und die Intuitionen, die es von der geistigen Triade über die Seele aufnimmt, werden jetzt in Gedanken geformt und formuliert. Die verschwommenen Ideen und die bisher unausgesprochen gebliebene Schau können nun in eine Form eingekleidet und als fertige Gedankenformen dem Gehirn des Jüngers zugesandt werden. Der Jünger kann auf diese Weise - zur gegebenen Zeit und nach einer technischen Schulung - das Denken und Gehirn anderer Jünger erreichen. Es handelt sich hier um ein ausserordentlich interessantes Stadium, das eine der grösseren Belohnungen rechter Meditation darstellt und viel wahre Verantwortung mit sich bringt. Ihr werdet mehr über dieses Stadium der Telepathie in meinen anderen Büchern, vor allem in «Eine Abhandlung über weisse Magie» finden. (S. 196-200, 449, 461 bis 463, 509-510, deutsche Ausgabe.)

Das, was ich hier umrissen habe, ist praktisch alles, was mit dem Menschen und seinen inneren individuellen Kontakten, seiner Arbeit und Schulung zu tun hat. Es gibt jedoch noch einen ganzen Bereich telepathischer Kontakte, die hier angeführt werden sollen, weil sie das Ziel darstellen, zu dem die Menschheit gelangen soll

7. Telepathisches Wirken zwischen einem Meister (dem Brennpunkt einer Gruppe) und dem Jünger in der Welt. Ein okkultes Gesetz sagt: kein Mensch kann als angenommener Jünger zu der Gruppe eines Meisters zugelassen werden, bevor er nicht geistig beeinflussbar geworden ist und als Denker harmonisch mit seiner Seele zusammenarbeiten kann. Vorher kann er kein bewusster Teil einer auf den inneren Ebenen arbeitenden Gruppe sein, die sich um eine personifizierte Kraft, den Meister, schart; es ist ihm noch nicht möglich, in echter Verbundenheit mit seinen Mitjüngern zu wirken. sobald er aber einigermassen als bewusste Seele zu arbeiten vermag, kann der Meister anfangen, ihn über seine eigene Seele mit Gruppenideen zu beeinflussen. Er verweilt dann eine ganze Zeitlang an der Peripherie der Gruppe. Wenn nun seine geistige Feinfühligkeit immer [23] mehr zunimmt, so kann er schliesslich vom Meister genau beeinflusst und über die Kontaktmethoden belehrt werden. Später kann ihn die Jüngergruppe, die als eine synthetische Gedankenform wirkt, erreichen; damit gehört er dann automatisch zu ihr. Denen, die einen wahren Sinn für Esoterik haben, wird dieser Absatz viel bisher Verborgenes mitteilen.

8. Telepathisches Wirken zwischen einem Meister und seiner Gruppe. Das ist die Methode, nach der ein Meister seine Jünger schult und durch sie wirkt. Er beeindruckt sie gleichzeitig mit einer Idee oder einem Aspekt der Wahrheit. Durch Beobachtung ihrer Reaktionen kann er die vereinigte Tätigkeit der Gruppe und die Gleichzeitigkeit ihrer Reaktion abschätzen.

9. Telepathisches Wirken zwischen subjektiven und objektiven Gruppen. Ich meine hier nicht den Kontakt zwischen einer inneren Jüngergruppe, die auf den subjektiven Ebenen bewusst wirkt, und der äusseren Form, in der diese Gruppe auftritt. Ich meine vielmehr eine innere Gruppe und eine oder mehrere andere äussere Gruppen. Diese Gruppen auf beiden Ebenen können gut oder auch schlecht sein, je nach der Qualität oder dem Format der zur Gruppe gehörenden Personen und ihrer Motive. Dies eröffnet einen weiten Spielraum für Kontakte, und in dieser Art und Weise wirken auch die einzelnen Meister der Hierarchie. Es ist jedoch für Gruppen auf der äusseren Ebene so lange nicht möglich, auf diese Art des Kontaktes zu reagieren, bis die Mehrzahl ihrer Mitglieder ein erwecktes Herzzentrum besitzt. In diesem Zusammenhang sollte ein höchst interessanter Punkt beachtet werden. Das Erwachen des Herzzentrums zeigt an: eine alles umfassende Denkweise, ein Hochschätzen der Gruppe und Kontakt mit ihr, dazu Denken und Lebenstätigkeit im Sinne der Gruppe. Solange jedoch nicht auch das Kopfzentrum erweckt und aktiv ist, kann die Seele auch nicht die Herrschaft übernehmen; und diese Herzenstätigkeit braucht nicht unbedingt das zu sein, was wir gutes oder geistgemässes Wirken nennen. Sie ist völlig unpersönlich, wie die Sonne, deren Symbol bekanntlich das Herz ist. Die Sonne scheint in gleicher Weise auf Gute und Böse; und eine Gruppentätigkeit, die durch die Erweckung des Herzens zustande [24] kommt, kann ebenso von bösen wie von guten Gruppen herrühren. Daraus könnt ihr ersehen, wie notwendig es ist, das Kopfzentrum zu erwecken und die Herrschaft des Seelenaspektes herbeizuführen. Daher muss auch immer die charakterliche Schulung und die Notwendigkeit der Meditation so nachdrücklich betont werden.

10. Telepathisches Wirken zwischen der Hierarchie der Meister als einer Gruppe oder einem Teil der Hierarchie und Jüngergruppen. Darüber kann ich euch wenig sagen, ihr würdet und könntet es auch nicht verstehen. Der Versuch, den wir jetzt im Zusammenhang mit der Neuen Gruppe der Weltdiener unternehmen, hat mit dieser Art telepathischen Wirkens zu tun.

Einige dieser Formen telepathischen Wirkens haben natürlich ihre verzerrten Spiegelbilder auf der physischen Ebene. Vielleicht könntet ihr darüber nachdenken und die Entsprechungen zwischen ihnen verfolgen. Was ist denn die «Psychologie der Masse» mit ihrer Unvernunft und ihrer blinden Aktivität anderes als eine Massenreaktion auf Eindrücke aus dem Solarplexus, die von Gruppe zu Gruppe umlaufen? Was ist denn die sogenannte «öffentliche Meinung» anderes als eine verschwommene mentale Reaktion der Menschenmasse (die erst anfängt, sich auf der Mentalebene vorzutasten) auf die Tätigkeit und Einwirkung des intensiveren und kraftvolleren Denkens anderer? Die geschriebenen und gesprochenen Worte reichen für sich allein noch nicht aus, um die Entwicklung der modernen öffentlichen Meinung zu erklären, so wie wir sie heute haben. Was ist denn die anscheinend so genaue Nachricht, die so schnell unter den wilden Völkern die Runde macht, anderes, als ein Ausdruck jener instinktiven Telepathie, die den Vitalkörper und die Pranaströme als Medium verwendet?

IV. Die drei beteiligten Energiearten

Die telepathische [25] Wechselbeziehung zwischen Mitgliedern einer Gruppe nimmt zu, wenn diese eine ständige Geisteshaltung gedanklicher Vertiefung pflegen und eine unerschütterliche Liebe zueinander hegen. Ich möchte euch an folgendes erinnern: wenn ich diese Ausdrücke verwende, so meine ich damit die zwei wichtigsten Energiearten in der heutigen Welt. Energie ist dem Wesen nach aktive Substanz. Diese beiden Kraftarten sind von einer so subtilen und feinen Vitalität, Mächtigkeit und Substanz, dass sie durch die Pranaströmungen, aus denen die Substanz des Ätherkörpers besteht und auf die ich in einer viel früher gegebenen Unterweisung (Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen, Bd. II, S. 133, deutsche Ausgabe) hinwies, wirksam sein und diese Strömungen «zur Tätigkeit zwingen» können. Das telepathische Wirken hat also mit drei Arten von Energie zu tun, die sich als Kräfte manifestieren und imstande sind, folgendes anzuregen und zu begründen:

1. Die Kraft der Liebe mit ihrer negativen (d.h. aufnehmenden) Qualität, die

a. das nötige Material an sich zieht, in das die zur Übermittlung bestimmte Idee, der Gedanke oder die Vorstellung eingekleidet werden soll. Sie ist auch die vom Empfänger verwendete Anziehungskraft. Übermittler wie Empfänger wirken also mit derselben Kraft, der Übermittler benutzt aber die Liebesenergie des grösseren Ganzen, während der Empfänger die Liebesenergie seines eigenen Wesens auf den Übermittler konzentriert. Wenn man nun dies als Tatsache annimmt, so wird auch deutlich, warum ich die Notwendigkeit der Liebe und des Nichtkritisierens so sehr betone.

b. jene Qualität der Verbundenheit darstellt, die Übermittler und Empfänger aneinanderbindet, und ausserdem den Zusammenhalt dessen bewirkt, was übermittelt wird.

Infolgedessen wird [26] es euch klar werden, dass wir erst jetzt beginnen können, nach einer umfassenderen und allgemeineren Auswirkung der telepathischen Vorgänge in der heutigen Welt Ausschau zu halten, denn erst heute fängt das Liebesprinzip wirklich an, die Welt in grossem Umfange zu beeinflussen. Die Liebe zu einer Sache, einer Partei oder Idee verbreitet sich immer weiter und bewirkt in den Anfangsstadien jene scheinbar so tiefen Spaltungen, die uns so vertraut sind und so sehr bekümmern; sie bewirkt aber schliesslich doch, dass jene Gesinnung der Liebe die Oberhand gewinnt, welche die Risse heilt und zu einem Zusammenschluss unter den Menschen führt. Liebe (nicht Empfindung, Gefühlsseligkeit!) ist der Schlüssel zu erfolgreichem telepathischem Wirken. Liebt daher einander mit erneuerter Begeisterung und Hingabe! Versucht dieser Liebe auf jede nur mögliche Weise Ausdruck zu geben - auf der physischen Ebene, im Bereich der Emotion, und durch rechtes Denken. Lasst die Liebe der Seele als erneuernde Kraft alles durchfluten!

2. Die Kraft des Denkens. Sie ist die lichtbringende Energie, die den «Weg erleuchtet» für eine Idee oder Form, die übermittelt und aufgenommen werden soll. Vergesst nicht, dass Licht feinstoffliche Substanz ist. Die Energie des Denkens kann sich in einem Lichtstrahl verkörpern. Dies ist eine der wichtigsten Aussagen, die in bezug auf die Wissenschaft der Telepathie gemacht wird.

Der Erfolg hängt davon ab, inwieweit die Körper des Übermittlers und des Empfängers aufeinander abgestimmt sind. Es muss eine doppelte Kontaktlinie aus mentaler Energie und der elektrischen Energie des Gehirns bestehen. In der neuen Telepathie, die das neue Zeitalter auszeichnen wird, ist nicht nur die magnetische Kraft der Liebe notwendig, um die Aufmerksamkeit anzuziehen, die gegenseitige Harmonie herbeizuführen und Verbindung und verstehendes Wahrnehmen hervorzurufen. Es muss auch eine mentale Entwicklung und eine mentale Kontrolle bestehen. Diese Form der Telepathie ist keine Funktion der tierischen Seele, wie beim emotionell polarisierten Menschen, wo sowohl der Kontakt [27] als auch die Antwort auf Botschaften über den Solarplexus gehen. Diese telepathische Verbundenheit und Resonanz ist ein Hauptmerkmal der menschlichen Seele, die von Denkvermögen zu Denkvermögen, und von Gehirn zu Gehirn wirkt. Es ist tatsächlich ein Bewusstseinszustand, der ganz vom integrierten, mental entwickelten Menschen bestimmt oder abhängig ist, so dass dieser den mentalen Zustand und die gedanklichen Vorgänge eines anderen Menschen wahrnehmen und in sich aufnehmen kann.

3. Die Energie des Prana oder die ätherische Kraft des Vitalkörpers. Diese Energie reagiert durch einen Willensakt und unter dem Druck der magnetischen Kraft der Liebe auf die beiden oben erwähnten Energien bzw. ist für sie empfänglich. Die Idee, Gedankenform, oder mentale Impression, die im Gehirnbewusstsein des Empfängers registriert werden muss, bahnt sich einen Weg in die Pranaströmungen und beherrscht daher deren Tätigkeit (die ebenso unaufhörlich ist wie die Neigung des Chitta, Gedankenformen zu schaffen) so, dass das Gehirn auf zweierlei Art beeindruckbar wird:

a. Es wird durch den Ansturm der drei Energiearten, die zu einem einzigen Kräftestrom verschmolzen sind, passiv gemacht.

b. Es wird aktiv empfänglich für die Idee, den Eindruck, die Gedankenform, das Symbol, die Worte usw., die gerade in den Bereich seiner bewussten Tätigkeit hereinfluten.

Lasst mich den Versuch machen, die obigen Mitteilungen auf eine für die Praxis brauchbare Einfachheit zurückzuführen und damit zu zeigen, wie diese drei Energiearten in der praktischen Arbeit angewendet werden können, nämlich:

1. Durch die Anwendung der Energie der Liebe auf dreierlei Art:

a. Indem ihr Liebe (nicht Empfindung!) im Augenblick der Übertragung oder des Empfangs an eure Brüder hinaus sendet.

b. Indem ihr [28] euch das der Liebe innewohnende Vermögen, Material oder Substanz anzuziehen, zunutze macht und auf diese Weise in okkultem Sinne dasjenige «einkleidet», was ihr aussenden wollt.

c. Indem ihr die «eingekleideten» Ideen, Eindrücke usw. auf einem Strom der Liebe aussendet, den euer wachsamer, aufnahmebereiter und erwartungsvoller Bruder mittels seiner bewussten Liebe zu euch - an sich ziehen wird.

2. Durch Anwendung mentaler Energie, indem ihr euch bemüht, euch auf den mentalen Bewusstseinsebenen zu polarisieren. Ihr erhebt euer Bewusstsein durch einen entschiedenen Willensakt hinauf auf die Mentalebene, und verankert es dort. Diese Handlung ist auf einer niederen Ebene, im Gehirnbewusstsein, das Spiegelbild der Fähigkeit des Denkvermögens, sich stetig im Lichte zu halten. Der Erfolg aller telepathischen Arbeit, die ihr als Gruppe oder als Einzelmensch ausführt, wird davon abhängen, ob ihr fähig seid, euch im mentalen Sinne «stetig im Lichte zu halten». Der Unterschied zu der vorigen Art ist der, dass ihr diesmal im Sinne der geplanten Arbeit handelt; ihr versucht, das Denken stetig im Lichte der Gruppe oder im gegenseitigen Licht zu halten, und nicht so sehr im Lichte eurer eigenen Seele.

3. Indem ihr beim Empfang die Energie des ätherischen Ajnazentrums (und manchmal die des Kopfzentrums), bei der Übermittlung aber die Energie des Kehlzentrums bewusst und planvoll benutzt. Dadurch wird ätherische Kraft beim telepathischen Wirken zur Tätigkeit angeregt, sie muss sich aber der Macht der beiden anderen Energien bewusst unterordnen. Ihr werdet in der Praxis beobachten, dass dies auf Seiten des Jüngers die Fähigkeit erfordert, drei Dinge auf einmal tun zu können. Ihr solltet tiefer über die Tatsache und die Notwendigkeit aktiv ausstrahlender Energie nachdenken, wenn ihr euch mit einer Übertragung beschäftigt, und über aktive Aufnahmefähigkeit, wenn ihr als Empfänger [29] wirkt.

Ich möchte gern darauf hinweisen, dass ein erfolgreiches telepathisches Wirken von folgenden Faktoren abhängt: