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DRITTER ABSCHNITT - KRÄFTE HINTER DEM EVOLUTIONÄREN FORTSCHRITT DER MENSCHHEIT - TEIL 3

In dem Mass, in dem das äussere Gruppenwerk Fortschritte macht, wie mit dem Willensaspekt der Menschheit ein Kontakt zustande kommt und die Macht dieses Willens benutzt wird, um den sichtbar werdenden Wendepunkt der Liebe herbeizuführen, wird auch eine immer grössere Anzahl von Mitarbeitern mit Qualitäten des ersten Strahls in die Reihen der Neuen Gruppe der Weltdiener hineingezogen werden. Das aber ist die zweite Schwierigkeit, und eben deshalb scheint eine Warnung angebracht zu sein. Dieser Zuwachs wird zwar das Werk beträchtlich stärken, bringt indes auch grosse Probleme mit sich. Die bisher geleistete Arbeit entsprach meistens der Art des zweiten Strahls, dessen Qualität sanft und dessen Methode die ist, aufzubauen und zu lehren; die Werktätigen dieses Strahls sind magnetisch, und als Gruppe gibt es bei ihnen kaum Schwierigkeiten hinsichtlich eines Zusammenschlusses und des Zusammenhaltes. Dafür bietet die Arkanschule ein Beispiel.

Wenn jedoch Mitarbeiter des ersten Strahls erscheinen, um bei der Ausweitung und der Verbreitung des Werkes in der ganzen Welt zu helfen, dann ergeben sich zwangsläufig gewisse Schwierigkeiten. Man muss sich vor der dynamischen Qualität dieses Machtaspektes hüten, nicht in dem Sinn, dass man ihn nicht zum Ausdruck kommen lassen soll, sondern in dem Sinn, dass er von Liebe geleitet, von Güte getragen und von einsichtsvollem Verständnis erfüllt sein muss.

Das Problem besteht also darin, diese Mitarbeiter des ersten Strahls in die Neue Gruppe der Weltdiener in einer solchen Weise einzugliedern, dass der Zerstörungsaspekt dieses Strahls weder Schwierigkeiten verursacht noch den vorherrschenden Grundton Liebe schwächt oder gar vernichtet, denn dieser Grundton sollte derzeit das charakteristische Merkmal aller Mitarbeiter am Plan sein. Andernfalls wird das Herbeiführen des Wendepunkts der Liebe verhindert.

Ich möchte euch bitten, eure Liebe zueinander zu verstärken und [335] echtes gegenseitiges Verstehen stärker zu entfalten. Vergesst auch nicht, dass Liebe die grosse magnetische Anziehungskraft ist, die all das, was in der jetzigen Krise für die passende Verwirklichung der Vision auf Erden erforderlich ist, zu sich heranzieht. Das erfordert geistige Energie, einen gesunden Geschäftssinn, geschicktes Handeln und finanzielle Unterstützung. Denkt daran, dass Geld die Verdichtung der liebenden, lebendigen Energie des Göttlichen ist und dass der Zustrom dessen, was für den Fortbestand des Werkes erforderlich ist, um so stärker sein wird, je mehr Liebe verwirklicht und zum Ausdruck gebracht wird. Ihr arbeitet mit der Liebesenergie, nicht mit Wunschenergie, dem Zerrbild der Liebe. Wenn ihr darüber nachdenkt, werdet ihr den Weg wohl klarer sehen. Es gibt viele Tatmenschen auf dem ersten Strahl, welche die Wunschkraft geschickt anwenden und auf diese Weise Geld «materialisieren»; und so manche dieser Tatmenschen finden den Weg zur Neuen Gruppe der Weltdiener. Wenn sich aber diese neuen Mitarbeiter nicht von der Liebe leiten lassen, vernichtet ihre starke Erste-Strahl-Energie das Werk der Gruppe. Dennoch werden sie in der heutigen Zeit gebraucht, denn sie haben die Kraft, unbewegt im Mittelpunkt zu stehen. Gerade diese Zusammenarbeit Diensttätiger des ersten und zweiten Strahls kann die Welt durch die kommende Krise des Wiederaufbaus hindurchbringen. Beachtet diesen Umstand wohlweislich, wenn ihr Gruppenarbeit leistet, denn es handelt sich um eine wichtige Integration.

Vielleicht verlangt ihr diesbezüglich eine etwas genauere Angabe darüber, ob es da ein ganz bestimmtes Hindernis gibt, das überwunden oder beseitigt werden sollte, sobald es erkannt ist. Wenn ihr meine obigen Ausführungen richtig versteht, kann euch das viel helfen, denn ich habe auf drei Schwierigkeiten hingewiesen. Bedenkt ausserdem, dass eine richtige Behandlung des Kernproblems auch die Einzelheiten in Ordnung bringt. Damit meine ich folgendes: Eine echte innere Verbundenheit aller Mitarbeiter innerhalb der Gruppe bewirkt jenen inneren Zusammenhalt und zielstrebigen Arbeitseifer, der sicher und zwangsläufig zu äusseren Ergebnissen führt und sowohl die notwendigen Mitarbeiter als auch das erforderliche Geld anzieht.

Achtet auch darauf, dass nicht ein Arbeitsgebiet gegenüber den anderen Abteilungen des Werkes überbewertet und bevorzugt wird, (336) denn das führt zu Spannungen, Unausgeglichenheit und manchmal zur Absonderung, ja bei längerer Dauer sogar zur Abspaltung. Prägt eurem Bewusstsein ein, dass es nur ein einziges gemeinsames Werk gibt, an dem sich die ganze Gruppe beteiligt. Diese allesumfassende Geisteshaltung sollte die ganze Gruppe beherrschen, damit ein Separatismus erst gar nicht aufkommt.

Ich möchte noch einen weiteren Punkt berühren, um eure Gedanken zu klären. Die tägliche Meditation (sowohl die individuelle wie die der Gruppe) würde bessere Ergebnisse zeitigen, wenn sie sich darauf konzentrieren würde, die notwendige innere Einstellung zu gewinnen, das innere geistige Einvernehmen zu verstärken und alle Mitarbeiter zu einer Diensteinheit zusammenzuschweissen. Eine vereinte Geisteshaltung der Liebe, hoffnungsvoller Erwartung und Zuversicht, geistigen Verlangens und zielstrebigen Wollens ist äusserst wirksam und schafft alles Nötige herbei.

Wurde in der letzten Zeit nicht zuviel Aufmerksamkeit den äusseren Tätigkeiten und Arbeitsmethoden geschenkt? Gab es nicht zuviel Erwägungen über das «Wie» der Arbeit und zuwenig über die geistigen Antriebskräfte des eigentlichen Werkes? Vieles war notwendig, und es gab so manche Probleme. Die Ausdehnung des Werkes scheint zwangsläufig einen Abteilungsgeist zu begünstigen. In einer solchen Situation muss der innere Sinn für Einheit gestärkt werden. Leicht entstehen Sonderbestrebungen, denn sie folgen der Linie des geringsten Widerstandes. Aber das Werk ist eine Einheit, und die Mitarbeiter bilden eine einzige Gruppe. Die Gruppe braucht derzeit Einigkeit und verständnisvolles Einvernehmen.

Wenn jemand in der täglichen Meditation einigermassen eine Einigung oder Verschmelzung erreicht hat, wirkt sich das denn nicht im Alltag günstig aus, so dass er sich jeder Situation gewachsen fühlt? Ebenso wird eine in der Gruppenmeditation erzielte Verschmelzung die richtigen Ergebnisse zeitigen und aus der Gruppe ein derart kraftvolles Dienstwerkzeug machen, dass ihr Fortschritt unaufhaltsam sein wird.

Die Belastung der letzten drei Jahre war gross und dauerte lange. Viele Mitarbeiter spüren das, und sie brauchen Liebe und viel Kraft. Die kommenden Belastungen werden nicht leichter sein, obwohl sie anders sein und neue Probleme mit sich bringen werden; [337] aber ihr werdet die Aufgabe meistern. Wenn eine mehr bewusste und entschiedenere Anstrengung gemacht würde, fest im Mittelpunkt (im Zentrum liebender Kraft) zu stehen, und wenn eine grössere Fähigkeit bestünde, im Sinn einer Gruppensynthese und -verschmelzung zu denken und jene Menschen weise auszuwählen, die (aufgrund ihrer inneren Entwicklung und äusseren Fähigkeit - denn beides ist notwendig) zur Gruppe gehören, dann könnte die Neue Gruppe der Weltdiener den Anforderungen gewachsen sein und Erfolg haben.

Vor einer höchstbedeutsamen Entscheidung

Dezember 1941

In diesem letzten Monat eines schlimmen Jahres bringe ich euch eine Botschaft. Die Beschlüsse, welche die Menschheit im Lauf des nächsten Halbjahres fassen, und die Ziele, die sie sich setzen wird, werden für viele Jahrhunderte lang die Zukunft entscheiden. Das Datum dieser Entscheidung wird der Beginn des Neuen Zeitalters sein. Aufgrund dieser Entscheidung wird die Hierarchie in der Lage sein, Voraussagen zu machen und Aktionen festzulegen. Mit dieser Entscheidung wird die von den Massen erreichte Evolutionsstufe erkennbar werden. Ich ersuche euch dringend, in den kommenden Zeiten stark zu bleiben, eure Gedanken von allen Spuren des Zweifels zu befreien und (innerlich und hinsichtlich der Menschheit) zu wissen, dass die Kräfte des Materialismus und der Grausamkeit nicht triumphieren werden. Wiederum sage ich euch: Die Hierarchie steht fest und sicher da. Geht mit Zuversicht weiter!

Im menschlichen Bewusstsein spielt sich ein tiefverwurzelter subjektiver Vorgang ab, der ganz bestimmte Wirkungen hervorrufen wird. Alle, die ihren Mitmenschen zu helfen suchen, müssen diesen Vorgang erkennen und das Wesen der Invokation verstehen. Wie ich bereits an anderer Stelle (Esoterische Astrologie, engl., S. 510 bis 515) ausführlich erläutert habe, verläuft dieser Vorgang des Anrufens in zwei Abschnitten, sowohl beim Einzelmenschen als auch im Leben der Menschheit. Das erste Stadium ist das der Aspiration; es ist unregelmässig und schwankend, wird jedoch allmählich bestimmter und kraftvoller. Das zweite, mystische Stadium ist beunruhigend wegen des erkannten Dualismus; aber dieser geht in den Okkultismus über, der die intelligente Erforschung [338] des Verborgenen ist. Die schreckliche und weltweite Krise hat ihre Ursache darin, dass jetzt alle drei Stadien gleichzeitig bestehen.

Die Notwendigkeit, eine fortschrittliche Wegrichtung zu zeigen und die angerufenen Energien in einen Brennpunkt zu sammeln, hat mich veranlasst, gemäss den Anweisungen der Hierarchie zu weit auseinanderliegenden Zeitpunkten zwei Stanzen eines grossen okkulten Mantrams zu veröffentlichen. Die erste Stanze, die bei den Aspiranten grossen Widerhall fand, sollte helfen, die Aspiranten zu sammeln und zu konzentrieren. Die zweite Stanze war auch für die grossen Massen bestimmt, sollte aber als Prüfstein in Krisenzeiten dienen; sie fand daher bei den mental eingestellten Aspiranten und Jüngern Widerhall.

Ich führe dies zur Erklärung an, weil die heutige Weltlage die Anwendung beider Stanzen rechtfertigt. Die früher benützte Grosse Invokation sollte wieder den grossen Massen zur Verfügung gestellt werden. Die zweite Stanze sollte die von Denkern, Okkultisten, Jüngern und all denen benützt werden, die sich davon angesprochen fühlen. Bei der Verteilung der beiden Invokationen müsst ihr geschickt und klug vorgehen. Mit der ersten Invokation wird der Reiter in der geheimen Stätte angerufen und um Hilfe gebeten, und die zweite Anrufung gilt den Herren der Befreiung.

Die vereinten, aus verschiedenen menschlichen Bewusstseinsbereichen kommenden Anrufungen werden in den verborgenen Zentren der «rettenden Kraft» einen starken Widerhall auslösen. Dieser vereinte Appell muss jetzt organisiert werden. Auf diese Weise werden die Menschenmassen ermutigt werden, ins Licht weiterzugehen; so wird der neue Weltzyklus, das Wassermann-Zeitalter, von der Menschheit selbst unweigerlich eingeleitet werden.

Der einzige Weg zum Sieg

April 1942

Seit November 1919 arbeitet A. A. B. als Gehilfin mit mir. Seit dieser Zeit hat sich die Welt beträchtlich verändert, und eine der [339] bedeutsamsten Veränderungen ist die ganz erstaunliche Zunahme geistiger Wahrnehmung. Das zeigt sich in der Tatsache, dass trotz der Weltkatastrophe, trotz des überhandnehmenden Entsetzens und Unglücks und trotz des menschlichen Leidens, des Schreckens und der quälenden Unsicherheit derzeit zwei Faktoren im menschlichen Bewusstsein gegenwärtig sind: erstens die Vision von einer besseren Zukunft, und zweitens die feste, unabänderliche Entschlossenheit, dieses Zukunftsbild zu verwirklichen. Diese bessere Welt soll eine Welt sein, in der die geistigen Werte bestimmend sein werden, worunter man all das verstehen wird, was für die ganze Menschheit gut und richtig ist und nicht bloss das, was die Theologen auslegen und darstellen. Dieses geistige Empfinden und Erkennen ist jetzt universal und umfasst die physische und metaphysische Ebene.

Für euch ist es wahrscheinlich nicht leicht, die Bedeutung dieser Entwicklung zu erkennen, die - angesichts der widerstreitenden Kräfte - die Menschen zu der Erkenntnis brachte, dass das Reich Gottes auf Erden in Erscheinung treten und wirksam werden muss; und dass dies kein Wunschtraum bleiben, sondern das Alltagsleben und die Zukunftspläne bestimmen sollte. Dafür arbeiten und kämpfen die Menschen heute. Sie geben diesem Zukunftsbild verschiedene Namen, wie: bessere Zustände in der Welt, die neue Weltordnung, weltweite Sanierung, die neue Zivilisation, Brüderlichkeit, Kameradschaft, Weltbündnis, internationale Einigung und Verständigung - und dergleichen mehr. Die Themen sind: Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen, universale Wohlfahrt, allgemeine Sicherheit und gleiche Chancen für alle - unabhängig von Rasse, Hautfarbe und Religion. Das sind bedeutsame Faktoren. Die dahinterstehenden Absichten Gottes kommen zur Verwirklichung, und mit diesem Leitgedanken möchte ich meine Wesakbotschaft an euch einleiten.

Für die Hierarchie, die das Weltgeschehen mit dem Blick auf die Zukunft verfolgt, ist die obengenannte Entwicklung ein hoffnungsvolles und sehr bedeutsames Anzeichen. Die Kehrseite zeigt leider ein anderes Bild, und ich brauche erst nicht den Ernst der gegenwärtigen Lage zu betonen. Der Krieg ist noch nicht gewonnen.

Trotz der Widerstandskraft und zeitweisen Erfolge der Alliierten und trotz der grundsätzlichen Tendenz zum schliesslichen Sieg diktieren die Mächte des Übels noch den Lauf der Dinge. Überall [340] (mit Ausnahme von Russland) drangen sie siegreich weiter vor. Das war auch zuerst zu erwarten. Da das Böse einfach die Vorherrschaft der Materie und die Verneinung geistiger Werte ist, so ist es klar, dass die materielle Ebene für diese Kräfte die Linie des geringsten Widerstandes ist. Das hat der Kriegsverlauf bisher bestätigt. Wenn die geistig gesinnten Menschen in der Welt, die Männer und Frauen guten Willens, die Idealisten und die freundlichen, anständigen Leute in jedem Land die gleiche geeinte Entschlossenheit und Willenskraft aufbrächten wie die Kräfte des Übels, dann würden die Kräfte des Lichts die Oberhand gewinnen und den Lauf der Dinge lenken.

Bei dem Bestreben, diese erwünschte Tendenz zu stärken, ergab sich für die Hierarchie folgende Schwierigkeit: die Einheitlichkeit der Ziele, Methoden und gegenseitigen Beziehungen musste erreicht werden, ohne den freien Willen einer Person, Gruppe oder Nation zu beeinträchtigen. Das okkulte Gesetz von der geistigen Freiheit muss beachtet und geschützt werden. Die Aktivitäten der üblen Kräfte dagegen werden durch keine solche Klausel behindert. Der Wille zur Macht und eine organisierte üble Minderheit kamen zur Herrschaft. Die Freiheit des Gewissens und des Handelns wurde abgeschafft, die erzwungene Unterwerfung der Majorität unter den Willen einer brutalen Minderheit brachte ein unechte, aber vorübergehend höchstwirksame Einheit zustande. Das war leider bei den verbündeten Nationen, die für die Kräfte des Lichts und für die menschliche Freiheit kämpfen, nicht der Fall.

Freiheit, meine Brüder, kann sich als eine Schranke oder Beeinträchtigung erweisen, wenn sie die rechte Aktion verzögert, wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf kleinliche Differenzen und persönliche Wünsche richtet und nur dazu beiträgt, einheitliches Handeln, das den Krieg gewinnen kann, zu verhindern. Die Führer der freien Nationen mussten kostbare Zeit darauf verschwenden, ihren Völkern einen Sinn für richtige Wertmassstäbe beizubringen und ihnen klarzumachen, dass persönliche und nationale Differenzen politischer oder religiöser Natur zurücktreten müssen vor dem einen obersten Erfordernis, den Krieg zu gewinnen, die Menschheit von der drohenden Knechtschaft, der ständig zunehmenden Angst und der Weltherrschaft der Schwarzen Loge zu befreien.

Wie schon früher [341] erwähnt, ist der uralte Kampf der Gegensätze wieder in vollem Gang. Die Menschheit hat jetzt die Gelegenheit, diesen Konflikt ein für allemal aus der Welt zu schaffen und in einem bis jetzt unbekannten Sinn frei zu werden. Dieser Widerstreit besteht aus drei Phasen:

1. Der physische Krieg, in den wir jetzt verwickelt sind und dem wir nicht entrinnen können.

Diese Phase erfordert den Willen zum Sieg.

2. Die Reorganisierung der Weltangelegenheiten nach dem Krieg, die eigentlich in zwei Etappen erfolgen sollte:

a. die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen während eines möglichst langen Waffenstillstandes. Diese Phase wird sich in vieler Hinsicht genauso schwierig erweisen wie der Krieg selbst, aber sie wird sich auf gedanklicher und emotioneller Ebene abspielen, nicht als physischer Kampf.

b. die Rehabilitierung der Nationen. Diese Aufgabe betrifft den physischen und den geistigen Bereich und umfasst viele Massnahmen: den Wiederaufbau der bombardierten Städte, die Wiederherstellung der verbrannten Erde, die psychologische Betreuung der Jugend und der Gemütskranken sowie die Erneuerung der wesentlichen geistigen Werte, von denen sich die Menschheit in Zukunft leiten lassen muss.

Das bedingt den Willen zum Guten.

3. Die dritte Phase wird die Erkenntnis bringen, dass dann die günstige Gelegenheit besteht, Frieden zu schliessen, von der Sicherheit rechten Gebrauch zu machen und die Jugend aller Länder methodisch in den Prinzipien des Neuen Zeitalters zu erziehen.

Das erfordert den Willen zum planvollen Vorgehen.

So wird das Streben nach dem Guten, Schönen und Wahren die Menschheit in drei Wirkungsbereichen bestimmend beeinflussen. Esoterisch ausgedrückt: die Persönlichkeit der Menschheit wird [342] sich integrieren und nach einer neuen und besseren Lebensform streben. Ich fordere euch alle, die ich jetzt erreichen kann, auf, sich für die Erreichung dieser Ziele einzusetzen.

Ich möchte an dieser Stelle einige Gedanken einschieben, die ich bereits an anderer Stelle ausgesprochen habe.

Ihr müsst ständig folgendes bedenken: Wenn einmal diese Zeit schwerer Prüfungen und Drangsale vorbei ist, wird ein geistiges Erwachen erfolgen von einer Qualität und Art, die sich jetzt gar nicht voraussagen lässt. Der Krieg wird die Menschheit viele Lektionen gelehrt und von so manchen Augen den Schleier des kleinen Ich weggerissen haben. Werte, die bisher nur von jenen begriffen und zum Ausdruck gebracht wurden, deren «Augen auf Gott gerichtet sind», werden das Ziel und Verlangen vieler Tausender sein; wahres gegenseitiges Verstehen zwischen Menschen und Nationen wird ein ersehntes Ziel sein. Und was die Menschheit mit Entschlossenheit anstrebt, erreicht sie auch immer. Das ist ein okkultes Gesetz, denn die Wunschkraft ist bis jetzt die stärkste Kraft in der Welt. Organisiertes vereintes Verlangen sind die Ursache und Erklärung für die erschreckenden Erfolge der Achsenmächte.

Der einzige Faktor, der dem Verlangen mit Erfolg entgegentreten kann, ist der Wille; wobei ich dieses Wort in seiner geistigen Bedeutung und als Manifestation des ersten grossen göttlichen Aspektes gebrauche. Von den alliierten Nationen wurde dieser organisierte geistige Wille nur in geringem Masse zum Ausdruck gebracht. Die Alliierten sind natürlich von dem Wunsch beseelt, zu siegen und dieser Weltkatastrophe ein Ende zu machen, zum Frieden und zu stabilen Verhältnissen zurückzukommen und die regelmässige Wiederkehr von Kriegen ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Die Alliierten sind in steigendem Masse bestrebt, diesen schrecklichen Leiden, Grausamkeiten und Ängsten, diesem Sterben und Hungern, das die Menschheit zu erwürgen droht, ein Ende zu machen.

Aber all diese Entschlossenheit ist meistens nur der Ausdruck eines ständigen und gemeinsamen Verlangens; es ist nicht organisierter Willenseinsatz. Das Geheimnis des Willens liegt im Erkennen und Bejahen der göttlichen Natur des Menschen. Nur dies kann den Willen wirklich zum Durchbruch bringen. Er muss tatsächlich von der Seele hervorgerufen werden, insofern sie das [343] menschliche Denken und die Persönlichkeit beherrscht. Das Geheimnis des Willens ist auch eng mit der Erkenntnis verbunden, dass das Wesen der Güte unbesiegbar und der schliessliche Triumph des Guten unausbleiblich ist. Das ist nicht Entschlossenheit, auch kein Aufpeitschen des Begehrens, so dass es in Willen umgewandelt werden könnte; es ist auch nicht ein unerschütterliches Konzentrieren aller Energien auf die Notwendigkeit zu triumphieren. (Die dunklen Kräfte verstehen das gut). Der Sieg der Alliierten hängt nicht von ihrem Bemühen ab, dieses Konzentrieren mit einem grösseren Erfolg oder Nutzen zustande zu bringen. Der Wille kommt nicht durch die eiserne Entschlossenheit zum Ausdruck, unerschütterlich standzuhalten und vor den bösen Kräften nicht zurückzuweichen. Entschlossenheit, Energie-Konzentration und alle sichtbaren Anstrengungen für den Sieg sind (bei den Alliierten) nur die Bekundungen eines zielstrebigen Verlangens nach Frieden und nach Beendigung aller Drangsal. Diese Art von Anstrengung ist etwas, was die Massen hergeben können, und das geschieht auch auf beiden Seiten in diesem Kampf.

Es gibt indes noch ein Plus, das den Alliierten zum Sieg verhelfen wird. Es wird sich durch das Bestreben einstellen, die Qualität des geistigen Willens zu verstehen und zum Ausdruck zu bringen; es wird die sichtbare Auswirkung jener Energie sein, die den ersten göttlichen Willensaspekt zu dem macht, was er ist; es ist das charakteristische Merkmal der Shamballa-Kraft; es ist jene besondere, ganz anders geartete Qualität des Göttlichen, die sogar von Christus selbst nur schwer verstanden und zum Ausdruck gebracht werden konnte; daher das Geschehen in Gethsemane. Es ist nicht leicht, den Sinngehalt dieser Qualität in Worte zu fassen. Fast zweitausend Jahre sind vergangen, seit Christus in Gethsemane zum erstenmal mit der Shamballa-Kraft in Berührung kam. Damals bahnte er zum Wohl der Menschheit eine Verbindung an, die auch heute noch bloss eine dünne, schwache Energieleitung ist.

Diese Willenskraft steht dessenungeachtet zum rechten Gebrauch zur Verfügung; aber die Fähigkeit, sie zum Ausdruck zu bringen, hängt davon ab, inwieweit man sie versteht (soweit dies der Menschheit auf ihrer derzeitigen Entwicklungsstufe möglich ist) und dass sie von einer Gruppe angewandt wird. Es ist eine einigende [344] synthetische Kraft, die aber auch zu totalitärer Gleichschaltung eingesetzt werden kann. Ich möchte die beiden Stichworte für die Anwendung dieser Shamballa-Energie wiederholen: Benutzung durch eine Gruppe und richtiges Verstehen.

Die Menschheit hatte grosse Schwierigkeiten, um den Sinngehalt der Liebe zu verstehen. Infolgedessen wird es noch viel schwieriger sein, den Sinn und die Bedeutung des Willens zu erfassen. Für die meisten Menschen ist wahre Liebe immer noch eine blosse Theorie. Liebe im üblichen Sinn wirkt sich als Freundlichkeit oder Güte aus, die sich nur auf die Formseite des Lebens, auf die Personen unserer Umwelt bezieht; sie bekundet sich gewöhnlich in dem Wunsch, unsere Pflichten zu erfüllen und in keiner Weise jene Aktivitäten und Beziehungen zu beeinträchtigen, die dem Wohlbefinden unserer Mitmenschen dienen. Diese Liebe äussert sich in dem Verlangen, Missbräuche abzustellen und glücklichere materielle Lebensbedingungen zu schaffen; sie äussert sich als Mutterliebe oder als Freundesliebe, aber bis jetzt nur selten als Liebe zwischen Gruppen und Nationen. Liebe ist das Thema der christlichen Lehre, und genauso wird der göttlich manifestierte Wille das Thema der künftigen Weltreligion sein; diese christliche Liebe gab den Impuls zu vielen Guttaten für die menschliche Wohlfahrt und für philanthropische Institutionen, aber wahre Liebe ist bis jetzt nur durch Christus zum Ausdruck gekommen.

Der Leser mag vielleicht fragen, warum ich unter diesen Umständen jetzt schon diesen höchsten Aspekt herausstelle; es wäre doch besser, damit zu warten, bis wir mehr über die Liebe und darüber wissen, wie wir sie in unserer Umwelt manifestieren sollen. Der Grund dafür ist folgender: Wille, richtig zum Ausdruck gebrachter Wille, wird heute als vorwärtstreibende, fortstossende Kraft benötigt, auch als ein Mittel zur Klärung und Reinigung.

Die Shamballa-Energie ist demnach das, was (durch Bewusstsein und Form) zur dynamischen Lebenskraft der Menschheit eine Beziehung hat; wir wollen hier die Beziehung zur sonstigen manifestierten Welt ausser acht lassen. Diese Energie hat mit der Schaffung rechter menschlicher Beziehungen zu tun und ist jener Seinszustand, der schliesslich die Macht des Todes unwirksam macht. Sie ist daher ein Antrieb, nicht bloss ein Impuls; sie ist erkannte Absicht, nicht die Äusserung eines Wunsches. Die Wunschkraft kommt aus der materiellen Form und wirkt durch diese aufwärts; Wille wirkt nach unten in die Form hinein und unterwirft diese der göttlichen Absicht. Die Wunschkraft ist invokativ, die Willensenergie evokativ. Massenhafte und konzentrierte Wunschkraft kann Willen erflehen (oder anrufen); der hervorgerufene Wille [345] beendet das Verlangen und wird zu einer treibenden Kraft, die stabilisiert, klärt und schliesslich zerstört. Wille ist noch viel mehr als das, aber dem Menschen fehlt derzeit die Fassungskraft, um davon mehr zu verstehen. Dieser durch Invokation erweckte Wille muss im Licht der Seele konzentriert und den Absichten des Lichtes zur Verfügung gestellt werden; er muss für die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen eingesetzt werden; er muss (in Liebe) dazu benutzt werden, um all das zu zerstören, was den freien Lebensstrom behindert und der Menschheit den (geistigen und körperlichen) Tod bringt. Dieser Wille muss angerufen und hervorgerufen werden.

Für die freie Auswirkung der Willenskraft in ihrer wahren Natur bestehen zwei grosse Hindernisse. Das eine ist die Empfänglichkeit der niederen Natur für die Einwirkung dieser Kraft, so dass sie zu egoistischen materiellen Zwecken missbraucht wird; das ist beim sensitiven negativen deutschen Volk und bei den anderen Achsenmächten der Fall. Das zweite Hindernis, das entgegenwirkt, ist die konfuse Einstellung sehr vieler wohlmeinender Leute in der Welt, die zwar schön und unbestimmt über Liebe reden, aber sich weigern, die Methoden des wirkenden göttlichen Willens in Betracht zu ziehen. Nach Ansicht dieser Leute ist der göttliche Wille etwas, mit dem sie persönlich nichts zu tun haben; sie wollen es nicht wahrhaben, dass Gott seinen Willen durch die Menschen verwirklicht, genauso, wie er seine Liebe stets durch Menschen zum Ausdruck zu bringen sucht. Diese Leute wollen nicht glauben, dass sich Gottes Wille auch als Vernichtung des Bösen (mit allen materiellen Folgen) auswirken kann. Sie können nicht glauben, dass ein Gott der Liebe möglicherweise den ersten göttlichen Aspekt zur Zerstörung jener Formen anwenden könnte, die das freie Wirken des göttlichen Geistes verhindern; dieser Wille darf ihre Auslegung der Liebe nicht beeinträchtigen. Als einzelne haben solche Leute kein Gewicht, aber in Massen ist diese negative Denkweise höchst nachteilig für die Beendigung des Krieges. Ein Beispiel dafür ist die Negativität des deutschen Volkes und dessen Unfähigkeit, die richtigen Massstäbe zu ergreifen, als Hitlers wahre Absichten bekannt wurden; diese negative Haltung ermöglichte den Zustrom uralten konzentrierten Übels, das die jetzige Katastrophe über die Menschheit gebracht hat. Solche Leute sind wie ein Mühlstein am Hals der Menschheit, denn sie lähmen echte Anstrengungen; sie sagen: «Lasst uns Gott und einander lieben», murmeln Gebete und [346] ergehen sich in banalen Redensarten - während inzwischen die Menschheit stirbt.

Ihr könnt euch leicht vorstellen, dass die hervorgerufene Willensenergie und deren Einfluss auf unvorbereitete materialistisch eingestellte Personen sich katastrophal auswirken würden. Diese Energie würde nur dazu beitragen, den niederen Eigenwillen zu stärken. (Damit meine ich das klar bewusste und entschlossene Begehren). diese Energie könnte dann eine derartige, auf egoistische Ziele gerichtete Antriebskraft hervorbringen, dass der betreffende Mensch eine Ausgeburt von Verruchtheit und Schlechtigkeit werden könnte. In der menschlichen Geschichte gibt es solche Fälle, mit schrecklichen Folgen für den Betreffenden und für das Volk. Einer davon war im Altertum Nero, in der jetzigen Zeit ist es Hitler. Was jedoch den letzteren zu einem so gefährlichen Feind der menschlichen Familie machte, ist der Umstand, dass die Menschheit im Lauf der letzten zweitausend Jahre soweit fortgeschritten ist, dass sie auch für gewisse Aspekte der ersten Strahlkraft empfänglich sein kann. Hitler fand also Gefährten und Mitarbeiter, die seine Empfänglichkeit verstärkten, so dass die ganze Gruppe zu einem Werkzeug dieser zerstörenden Energie wurde, die sich in ihrem niedersten Aspekt auswirkte. Eben dieser Umstand hat es ihnen ermöglicht, rücksichtslos, gewaltsam, egoistisch, grausam und erfolgreich all das zu vernichten, was sich ihren Plänen und Wünschen entgegenzustellen suchte.

Es gibt nur eine Möglichkeit, diesen konzentrierten bösen Willen, der für die Shamballa-Kraft empfänglich ist, zu überwinden, nämlich die, dass ihm ein gleich starker geistiger Wille von den Menschen guten Willens entgegengestellt wird. Diese Menschen können ihre Sensitivität für diese neue Energieart durch Übung steigern und lernen, wie man sie anruft und hervorruft. Ihr könnt daraus ersehen, dass die von mir öfters gebrauchten Worte «guter Wille» und «Wille zum Guten» einen tieferen Sinn haben. Während der ganzen Zeit dachte ich nicht einfach an Freundlichkeit und gute Absicht, sondern an den konzentrierten Willen zum Guten, der die Shamballa-Energie hervorrufen kann und muss, damit den bösen Kräften Einhalt geboten werden kann.

Die Bedeutung des Wesak-Festes

Mai 1942

Wir haben [347] nun den wichtigsten Zeitpunkt des Jahres erreicht. In diesem Jahr treffen zwei wichtige Momente zusammen, die einander verstärken: der Mai-Vollmond und der Juni-Vollmond. Ihr dürft nicht vergessen, dass auf den inneren Ebenen Zeit und Energie austauschbare Begriffe sind. Zeit ist ein Geschehen, und dieses ist die konzentrierte Manifestation irgendeiner Kraftart. Zwei grosse Energieströme - der eine in Buddha, der andere in Christus polarisiert - sollen vereint und verschmolzen werden. Es ist nun die Aufgabe der Weltjünger, der Eingeweihten und der angenommenen Jünger, diese vereinte Energie für die wartende Welt herunterzubringen. Die wirksame Nutzanwendung dieser Energie hängt weitgehend davon ab, inwieweit die Weltaspiranten fähig sind, darauf zu reagieren. Diese Weltaspiranten sind in jedem Land zu finden, und sie haben nun die Aufgabe, für diesen Strom gelenkter Energie empfänglich und aufnahmebereit zu sein. Daran solltet ihr denken, die ihr bestrebt seid, durch das Ashram und im Ashram zu wirken; dort sind alle Arten von Jüngern anzutreffen, mit verschiedenen Graden von Empfänglichkeit.

Bei den Esoterikern des Westens gewinnt der Mai-Vollmond eine immer grössere Bedeutung; er ist das Fest des Buddha und der Zeitpunkt, an dem alljährlich der Kontakt mit der Menschheit erfolgt. Die steigende Beachtung und Wertschätzung dieses Festes, die im Lauf der Jahre noch zunehmen werden, beruhen nicht auf dem Bestreben, dem Westen die Anerkennung Buddhas aufzudrängen. Es sind vielmehr die folgenden beiden Gründe massgebend:

Erstens hatte die Hierarchie den Wunsch, die Öffentlichkeit auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass es zwei Avatare - den Buddha und den Christus - gibt, die sich beide auf dem zweiten Strahl der Liebe-Weisheit befinden. Diese beiden waren die ersten menschlich-göttlichen Avatare, die hervorgetreten sind, um kosmische Prinzipien zu verkörpern. Der Buddha verkörperte das Prinzip des Lichtes, so dass die Menschheit erleuchtet und fähig wurde, den Christus zu erkennen, der das noch grössere Prinzip [348] der Liebe verkörperte. Man muss beachten, dass Licht Substanz ist, und Buddha demonstrierte die Vollendung von Substanzmaterie als das Medium (oder Lebenselement) des Lichtes. Daher sein Titel «der Erleuchtete». Christus verkörperte die zugrunde liegende Energie des Bewusstseins. Der eine zeigte uns die hohe Errungenschaft des dritten göttlichen Aspektes, der andere die des zweiten Aspektes; und diese beiden bilden zusammen ein vollendetes Ganzes.

Der zweite Grund war (wie schon erwähnt) der, das Thema der neuen Weltreligion einzuführen. Dieses Thema wird einmal allen religiösen Riten zugrunde liegen, alle Annäherungen an das göttliche Zentrum geistigen Lebens beeinflussen, der Schlüssel für alle Heilungen sein; er wird - durch die wissenschaftliche Anwendung von Licht - für alle Methoden bestimmend sein, um zwischen einem Menschen und seiner Seele, und zwischen der Menschheit und der Hierarchie eine bewusste Einheit und Verbundenheit herzustellen.

Das erste Ziel wurde zweifellos erreicht. Am Vollmondtag im Mai werden Millionen von Menschen in aller Welt ihre Gedanken dem Buddha zuwenden, der einmal im Jahr für kurze Zeit zur Menschheit zurückkommt, um sie zu segnen; und die Menschen werden versuchen, seinen Einfluss zu verspüren und seinen Segen (samt dem der Hierarchie) zu empfangen. Diese Wertschätzung wird noch zunehmen bis zu einem nicht allzufernen Zeitpunkt, wenn die Frist seines Dienstes zu Ende geht und er nicht mehr kommen wird; dann wird der kommende Avatar das Denken der Völker beschäftigen. Buddhas Aufgabe und Werk sind fast beendet. Seine Aufgabe war die, die Aspiranten ständig an die Möglichkeit der Erleuchtung zu erinnern; sein Werk bestand darin, eine Stromrinne für das Licht offenzuhalten, um das Denken der Menschen in der Weise zu erleuchten, dass er jährlich durch die Lichtsubstanz bis zur Erde durchstiess; bald werden wir «in diesem Licht das grosse Licht sehen».

Ich möchte euch bitten, über diese beiden Funktionen Buddhas nachzudenken. Es gibt noch eine dritte, die er in Zusammenarbeit mit Christus ermöglicht hat; es ist dies die Herstellung einer leichten Verbindung zwischen der Hierarchie und Shamballa. Dadurch wurde die Einwirkung des göttlichen Willens - über die Hierarchie - auf die menschliche Gedankenwelt erleichtert. Bis jetzt deuten wir diese Impression als den göttlichen Plan. Diese Einwirkung äussert sich derzeit in der Form, dass die Menschen überall [349] klar die Notwendigkeit erkennen, rechte gegenseitige Beziehungen herzustellen, die in den Zielen gipfeln, für welche die Alliierten kämpfen. Zwei grosse Weltjünger haben diese Ziele in den Manifesten «Die Vier Freiheiten» und im «Atlantikpakt» in Worte gefasst. Diese Vier Freiheiten beziehen sich hauptsächlich auf die vier Aspekte des niederen Selbstes. Durch den Lichtbringer Buddha ist es den Menschen in aller Welt klargeworden, dass diese Programme erstrebenswerte Ziele sind; und es gibt auch schon genügend, von Christus frei gemachte Liebe in der Welt, um die Verwirklichung dieser Programme zu ermöglichen. Verlasst euch darauf, dass diese Aussage richtig ist, und beweist diese Richtigkeit praktisch im äusseren Leben. Ich sagte vorhin «zu ermöglichen», denn die Durchführung liegt in den Händen der Neuen Gruppe der Weltdiener und der Menschen guten Willens. Werden sie sich dieser Aufgabe gewachsen zeigen? Werden sie alle ihre Kräfte für diesen anstrengenden und notwendigen Dienst einsetzen?

Welche Aufgabe hat sich nun Buddha selbst für diesen kommenden Vollmond gestellt? Sie besteht, soweit ihr das begreifen könnt, darin, in der Menschheit einen Geist des Verlangens zu erwecken und einen Leitungsweg offenzuhalten, so dass dieses Verlangen direkt bis zu Shamballa dringen kann. Daran müsst ihr denken, wenn ihr euch für die Wesak-Feier vorbereitet und versucht, an dem Vollmondsegen (für die Welt, nicht für euch) teilzuhaben.

Der Buddha wird diesmal die Kraft verkörpern, die überall die Menschen dazu anregen kann, ihr «vereintes Verlangen» so zu konzentrieren, dass es (symbolisch) «das Ohr und das Herz» des Avatars erreicht, und dass ihnen dann vom Allerhöchsten die Hilfe und klare Erkenntnis zuteil werden, die zur gegebenen Zeit ein sichtbares Ereignis hervorbringen werden. Christus wird diese Aktion Buddhas in der Weise unterstützen, dass er in sich den invokativen Geist konzentriert, der durch Buddhas Antrieb hervorgerufen wird. Er wird diesen invokativen Geist in Form einer Grossen Invokation zum Ausdruck bringen, die ich euch nicht mitteilen kann, die er aber verkünden will, falls der Appell aus der Menschenwelt stark genug ist. Wird die Menschheit auf [350] Buddhas evokativen Impuls reagieren? Wird ihr vereintes Wollen stark genug sein, um es dem Christus zu ermöglichen, auf geheimnisvolle Weise selber zum invokativen Geist (zum Wohl der Menschheit) zu werden? Das sind die Möglichkeiten, die an diesem Vollmondtag im Mai bestehen.

Ich möchte euch bitten, an all dies zu denken von jetzt an bis zum Wesak-Fest, und dann weiter bis zum Juni-Vollmond. Eben an diesem Vollmondtag kann und will Christus diese Invokation verkünden, falls der Wille der Menschheit dies rechtfertigt. An diesem Tag wird er versuchen, die Herren der Befreiung zu erreichen und bei ihnen einen Widerhall auf den konzentrierten Willen der geistig eingestellten Menschen, der Aspiranten, Jünger und Eingeweihten zu erwecken. Diese grossen Herren können daraufhin den Antrieb geben, der es dem Christus ermöglicht, dem «zielstrebigen Verlangen» der Menschheit Folge zu leisten und als der «Reiter aus der geheimen Stätte» hervorzutreten.

Erkennt ihr also die unmittelbaren und hochbedeutsamen Möglichkeiten? Ist euch klar, wie dringend notwendig diese Gelegenheit ist? Diese beiden Vollmonde bilden einen vollständigen Arbeitszyklus, auf den man sich gemäss diesen meinen Instruktionen jetzt und in den folgenden Jahren vorbereiten sollte. Wenn ihr euch im Herzen für diese Festtage rüstet, denkt daran, dass die Neue Gruppe der Weltdiener und alle geistig eingestellten Menschen in der Welt zum Mai-Vollmond voll und ganz mit Buddha zusammenarbeiten müssen; und zum Juni-Vollmond ergibt sich für die Menschen guten Willens (unterstützt von der Neuen Gruppe der Weltdiener) die günstige Gelegenheit, die Menschen allerorten zu einem grossen Appell zu entflammen, so dass Christus daraufhin für sie die notwendige Hilfe anrufen kann.

Um eines möchte ich euch bitten: Gebt kein Datum für das Erscheinen des Avatars an und kündigt auch keine hochdramatische Hilfe an. Wenn das Werk in der richtigen Weise getan wird, dann wird er auch zur festgesetzten Zeit kommen und die notwendige Hilfe bringen. In welcher Art und Weise das erfolgen wird, ist nicht eure Sache. Erkennt die uralten Prophezeiungen im wesentlichen als wahr und richtig an, doch müsst ihr bedenken, dass ihre Ausdrucksweise symbolisch, nicht buchstäblich zu verstehen ist. In welcher Weise die Herren der Befreiung wirken werden, kann nur der Hierarchie mitgeteilt werden. Ihre Hilfe wird sich darauf [351] richten, in der Hierarchie jene Denkweisen und Fähigkeiten hervorzurufen, die den Energiezustrom aus Shamballa ermöglichen werden. Sie wirken also auf die Hierarchie ein; und die Reaktion der Menschheit auf diese Einwirkung wird nur in der Neuen Gruppe der Weltdiener eintreten - und auch da nur bewusst bei den älteren Jüngern und Eingeweihten.

Der Avatar, der «Reiter aus der geheimen Stätte», wird in erster Linie auf die Menschheit einzuwirken suchen, um ihr Erleichterung und Rettung zu bringen.

Die erste Hälfte dieser Aktion, in deren Mittelpunkt der Buddha steht, wird im Mai 1942 beginnen. Die zweite Hälfte folgt im Juni 1942, aber nur in dem Fall, wenn die Invokation der Neuen Gruppe der Weltdiener und das geballte Verlangen der Menschen guten Willens genügend stark und konzentriert sind. Es handelt sich also um einen wechselseitigen Vorgang der Invokation und Evokation, der einerseits dadurch erleichtert wird, dass die von der Menschheit Angerufenen in höchstem Masse bereit sind, dem Ruf Folge zu leisten, andererseits aber dadurch beeinträchtigt wird, dass es den Hilfesuchenden an Sensitivität und Willenskraft mangelt. Wenn der Buddha im Mai-Vollmond kommt, hofft er diese Unzulänglichkeit beseitigen zu können. Christus wiederum wird sich im Juni darauf konzentrieren, den Willen zu stärken und in einem Brennpunkt zu sammeln.

Diese beiden Vollmondtage sind daher von überragender Bedeutung; sie sollten unterbewusst eine deutliche Wirkung auf das Denken der Neuen Gruppe der Weltdiener und auf die Herzen der Menschen guten Willens überall ausüben. Konzentriert euch bei euren Zusammenkünften, in eurer Meditation und in eurem Denken ständig auf diese Punkte. Bemüht euch, bei den beiden Vollmondandachten möglichst klar zu erfassen, was da vorgeht; versucht, ein klares Bild von den Möglichkeiten zu gewinnen, die sich aus einem richtigen Vorgehen ergeben könnten. Beide Vollmondtage sollten Demonstrationen wirksamen Dienstes sein. Der Buddha bedarf nicht der Invokation, denn er wird kommen; aber es ist notwendig, den invokativen Geist bei den Massen zu wecken, und gerade darin können die Aspiranten dem Buddha und der Hierarchie helfen. Während des ganzen Monates Mai und besonders [352] am Juni-Vollmondtag muss Christus im Mittelpunkt des Sinnens und Trachtens aller Diensttätigen stehen; alle Bemühungen müssen sich darauf richten, sein Wirken als Repräsentant der Menschheit zu unterstützen. Er wird bestrebt sein, alle diese (lauten oder stummen) Appelle, Gebete und Bittrufe in sich zusammenzufassen, um sie dann in einem geistigen Willensakt an Shamballa weiterzuleiten.

Auf der Innenseite des Lebens rüsten sich jetzt die Kräfte des Lichts, ja sie stehen schon bereit; aber der Befehl zum Handeln muss von Christus kommen, und dieser kann ihn nur dann erteilen, wenn er durch die Menschheit die Berechtigung dafür erhält. Wir selbst bestimmen also unser Schicksal. Weder Christus noch die Hierarchie kann in diesem Stadium menschlicher Entwicklung eine, für die Menschheit so bedeutsame Aktion unternehmen, wenn nicht die Menschheit selbst dazu den Anlass gibt. Ich möchte euch auf eine wichtige Tatsache aufmerksam machen: Vom 15. April bis 15. Juni sind kritische Wochen, geistig und materiell. Ich kann euch nicht im einzelnen sagen, was ihr tun sollt oder worauf sich euer Streben richten sollte. Ich kann euch nur eine ganz allgemeine Vorstellung vom Wesen des menschlichen Problems und darüber vermitteln, wie die Hierarchie dieses Problem sieht und anpackt. Alles übrige hängt von euch ab.

Auch wenn die geleistete Vorarbeit erfolgreich ist, hängt die Zeit des Eingreifens der Lichtkräfte durch ihre Vollzugsorgane die Herren der Befreiung und Christus - ausser der richtigen Invokation noch von verschiedenen Faktoren ab. Von diesen könnt ihr nur wenig oder gar nichts wissen. Die Frage des richtigen Zeitpunktes ist ein wesentlicher Faktor und hat eine tiefe esoterische Bedeutung. Die nächsten drei Jahre bringen die Erfüllung. Die Aspiranten in der Welt werden gebeten, während dieser Zeit unbeirrt in geduldiger, aber überzeugter Erwartung auszuharren. Die von der Hierarchie zu bewältigende Aufgabe umfasst nicht nur die äussere Welt, sondern auch die inneren Ebenen der Ursachen und Impulse, des Denk- und Wunschbereiches. Das ist allen Jüngern bekannt, aber sie vergessen es leicht. Die kritische Situation ist nur das Spiegelbild innerer, noch viel kritischerer Zustände. Ihr könnt [353] dabei einen willkommenen Hilfsdienst in der Weise leisten, dass ihr euren Willen weckt, eure Emotionen beherrscht und eure Persönlichkeit in Zucht haltet. Auf diese Weise werdet ihr einen winzigen Brennpunkt bilden können, durch den die geistigen Kräfte wirken können. Mit Hilfe dieser vielen winzigen Brennpunkte des Lichtes und des Willens kann viel Wirkkraft übermittelt werden.

Das derzeit wichtigste Verlangen ist der Wille zu siegen; der Wille zur Anrufung ist notwendig. Wenn wir dem Christus bei der grossen Invokationsfeier, auf die er sich jetzt vorbereitet, helfen wollen, müssen wir unseren Willen aufs äusserste konzentrieren. Die Hierarchie verlangt jetzt von euch den Willen zur Güte und Selbstbeherrschung und dass ihr die geeigneten Massnahmen ergreift. Wenn die Menschheit das ihre tut, wird auch die Hierarchie mit grösster Bereitwilligkeit mithelfen, die Welt von den Kräften des Übels zu befreien.

Wollt ihr darüber nachdenken und auf jede mögliche Weise daran mitarbeiten? Es mag sein, dass die Pläne gefasst sind und das geistige Bild erschaut wird; aber solange nicht jeder erkennt, dass sein Beitrag wirklich wichtig und hilfreich ist, kann nichts zustande kommen. Für eine wahre esoterische Betätigung gibt es keine Grenzen. Daher betone ich immer wieder die Notwendigkeit, zu meditieren und unbeirrt die Invokation zu sprechen, besonders jene, die mit der Anrufung der Herren der Befreiung beginnt.

Christus sagte: «Dieses Werk kommt nur durch Beten und Fasten voran.» Ich fordere euch daher auf, zu beten und zu meditieren, denn beides ist jetzt notwendig; dadurch werden der Gefühls- und der Denkkörper zu einem strebenden Ganzen verschmolzen. Ich rufe euch zur Selbstdisziplinierung auf, denn das ist der Sinn des Fastens. Bemüht euch, ständig auf der höchstmöglichen Ebene zu leben; das ist so oft ein Traum, aber nur selten eine Tatsache. In der jetzigen Zeit der Weltnot werden von der Menschheit und von der Hierarchie Aspiranten und Jünger benötigt, die wenigstens gewillt sind, konsequent und beharrlich Anstrengungen zu machen.

Meine Brüder! Ich habe euch das Bild dargeboten. Ich habe euch seit Jahren die Vision der günstigen Gelegenheit, des Dienstes und der Jüngerschaft vor Augen gehalten. Ich habe euch in grossen Zügen die Technik des Dienens beschrieben, die bereits besteht, die aber zur Aktivität und weltweiten Nützlichkeit gebracht werden kann. Ich lasse die Sache jetzt in eurer Hand, doch möchte [354] ich euch daran erinnern, dass vereintes Interesse, Liebe, Dienst und die finanzielle Hilfe der vielen weitaus wirksamer sind als die heroischen Anstrengungen zweier oder dreier Personen. Niemand ist wertlos oder unnütz, es sei denn, dass er es sein will.

Inzwischen müsst ihr neben der subjektiven Arbeit die inneren Bestrebungen in der Aussenwelt verwirklichen und gleichzeitig eurem Land und den Mitmenschen dienen. Ihr müsst standhaft, selbstlos und verschwiegen sein, und ihr müsst Mut und Vertrauen haben; Vertrauen in die Stärke eurer Seelen, in die wachsame Hierarchie und in den grossen Plan. Das Ende der Trübsal ist noch nicht da, aber in Sicht. Mit diesem Gedanken verlasse ich euch. Möge der Segen der Meister auf euch als Gruppe und Einzelmenschen ruhen. Mögen die Heiligen, deren Schüler ihr werden möchtet, euch das Licht zeigen, das ihr sucht, und euch die starke Hilfe ihres Mitgefühls und ihrer Weisheit geben, bis ihr dort steht, wo der eine Initiator angerufen wird, bis ihr seinen Stern aufstrahlen seht.

Die Ursache der Weltkatastrophe

Juni 1942

Wir wollen nun die derzeitige Situation und die Weltkatastrophe betrachten, die ihren Ursprung in der weltweiten Verblendung und Täuschung hat; und wir wollen untersuchen, ob sich diese Lage erleichtern und verbessern lässt. Diese Möglichkeit besteht, und sie liegt in den Händen der beiden grossen Avatars Buddha und Christus.

Es ist schwierig, über dieses Thema Weltverblendung [*M1] unbehindert zu schreiben, denn wir stehen mittendrin in seiner stärksten Wesensäusserung - der schlimmsten, die jemals erlebt wurde. Das ist deshalb so, weil sich die Verblendung, bedingt durch jahrhundertelange Gier und Selbsucht, durch Angriffslust und Materialismus, in einer Dreiheit von Nationen konzentriert hat. Diese Verblendung ist daher leicht zu erkennen, und sie ist in ihrer Manifestation äusserst wirksam. Drei Nationen geben den drei Aspekten der Weltverblendung (Illusion, Verblendung, Maya) in erstaunlicher Weise Ausdruck. Die machtvolle Einwirkung dieser drei Aspekte auf das Bewusstsein der Menschheit beruht nicht nur auf [355] der Reaktion Deutschlands, Japans und Italiens auf diesen uralten Gifthauch, sondern auch auf der Tatsache, dass alle Nationen (die Alliierten genauso, wie die totalitären Mächte) mit diesem weltweiten Ansteckungsstoff infiziert sind. Das Freiwerden der Welt hängt infolgedessen weitgehend von jenen Leuten in jeder Nation ab, die sich (innerlich) von dem Blendwerk dieser Illusionen und Täuschungen der menschlichen Seele frei gemacht und einen Gewahrseinszustand erreicht haben, der sie den Konflikt in einem weiteren Rahmen sehen lässt, nämlich als Konflikt zwischen dem Hüter der Schwelle und dem Engel der göttlichen Gegenwart.

Diese Leute sind die Aspiranten, die Jünger und die Eingeweihten der Welt. Sie merken und verspüren den wesentlichen Dualismus und Gegensatz mehr als die dreifache Wesensart und die differenzierten Zustände, die dem erkannten Dualismus zugrunde liegen. Sie haben es leichter, dem Problem beizukommen, und aus diesem Grund liegt derzeit die Lenkung der Welt weitgehend in ihren Händen.

Gerade hierin ist die Religion (als Ganzes gesehen) irregegangen; ich meine die orthodoxe Religion. Sie hat sich immer nur mit dem Hüter der Schwelle beschäftigt, und die Theologen sahen, von ständiger Furcht bedroht, nur den materiellen, in die Augen fallenden Aspekt des Lebens; die Tatsache des Engels blieb eine Theorie und Gegenstand des Wunschdenkens. Der Ausgleich erfolgt jetzt durch humanitäre Denk- und Verhaltensweisen, die - ohne Rücksicht auf theologische Grundtendenzen - in hohem Masse zur Geltung kommen. Diese Denkweisen stützen sich auf die Annahme, dass der menschliche Geist von Natur aus gut und gerecht, der Mensch göttlich und das Wesen der Menschheit unzerstörbar ist. Dies führt zwangsläufig zur Vorstellung von der göttlichen Gegenwart, dem immanenten Gott, und resultiert aus der notwendigen Auflehnung gegen den einseitigen Glauben an den transzendenten Gott. Diese geistige Revolution stellte lediglich das Gleichgewicht her und braucht uns grundsätzlich keine Sorge zu machen, denn der transzendente Gott existiert ewig; aber man kann ihn nur erkennen und den richtigen Zugang zu ihm finden durch den [356] immanenten Gott. Immanent im Einzelmenschen, in Gruppen und Nationen, in organischen Formen, in der Religion, in der Gesamtmenschheit und im planetarischen Lebenszentrum. Die Menschheit kämpft seit undenklichen Zeiten gegen Illusion, Verblendung und Maya an. Fortschrittliche Denker und die Menschen auf dem Probe-, Jünger- und Einweihungspfad haben den Punkt erreicht, an dem man Materialismus und Geistigkeit, den Hüter der Schwelle und den Engel der Gegenwart sowie den grundsätzlichen Dualismus der Erscheinungswelt klar abgegrenzt erkennen kann. Aufgrund dieser klaren Demarkationslinien können die dem jetzigen Weltgeschehen zugrunde liegenden Probleme, die Ziele des weltweiten Ringens, die Methoden zur Wiederherstellung des im Atlantischen Zeitalter so weitverbreiteten geistigen Kontaktes sowie das Erkennen der Arbeitsweisen, welche die neue Weltära einleiten können, ganz deutlich beobachtet und klar abgeschätzt werden.

Alle Verallgemeinerungen geben Raum für Irrtum. Man könnte indes sagen, dass in Deutschland die Weltverblendung - der mächtigste und am meisten augenfällige der drei Aspekte - am stärksten konzentriert ist. Japan manifestiert die Maya-Kraft, die gröbste Form der materiellen Kraft. Das individualistische und mental polarisierte Italien bringt die Weltillusion zum Ausdruck. Die alliierten Nationen mit all ihren Fehlern, Unzulänglichkeiten, Schwächen und nationalen Eigenarten sind Brennpunkte des Konflikts zwischen dem «Hüter» und dem «Engel»; auf diese Weise treten die drei Arten von Verblendung und die endgültige Form der Gegnerschaft zwischen dem geistigen Ideal und dessen materiellem Gegensatz gleichzeitig in Erscheinung. Die alliierten Nationen werfen indes allmählich und entschlossen das Gewicht ihrer Anstrengungen in die Waagschale des Engels, so dass das verlorene Gleichgewicht wiederhergestellt wird; so entwickeln sich allmählich und überall jene Denkweisen und Zustände, die schliesslich die Illusion vertreiben, die Verblendung zerstreuen und die Kraft der Maya schwächen werden. Das kommt dadurch zustande, dass die Völker, die sich zur Bezwingung der drei Achsenmächte zusammengeschlossen haben, immer klarer denken und Ideen im Zusammenhang mit dem Ganzen erfassen können (im Rahmen einer wünschenswerten Weltordnung oder eines Staatenbundes), und dass sie [357] zwischen den Kräften des Lichtes und der materialistischen üblen Wirtschaft unterscheiden können.

Die Arbeit und die Aufgaben jener Menschen, die in der Weltbühne den Kampfplatz sehen, auf dem der Streit zwischen dem Hüter der Schwelle und dem Engel der Gegenwart ausgetragen wird, könnten im einzelnen wie folgt beschrieben werden:

1. Die Herbeiführung jener Zustände oder Voraussetzungen, die es den Mächten des Lichts ermöglichen, die Kräfte des Bösen zu überwinden. Das geschieht durch den zunehmenden Druck ihrer Streitkräfte und durch ihre klare Einsicht.

2. Die Menschheit muss aufgeklärt und fähig werden, klar unterscheiden zu können zwischen

a. Geistigkeit und Materialismus; es müssen die ganz verschiedenen Ziele der beiden Machtgruppen aufgezeigt werden.

b. Teilhabenlassen und Habgier; es muss auf eine künftige Welt hingewiesen werden, in der «Die Vier Freiheiten» massgebend sein und alle Menschen das haben werden, was sie für eine angemessene Lebensführung brauchen.

c. Licht und Dunkel; man muss den Unterschied klarmachen zwischen einer aufgeklärten Zukunft in Freiheit mit gleichen Chancen, und einer dunklen Zukunft in Sklaverei.

d. Kameradschaft und Absonderung; entweder wird es eine Weltordnung geben, in der die internationale Verständigung nicht mehr behindert wird durch Rassenhass, Klassengeist und religiöse Unterschiede, oder es droht die Herrschaft der Achsenmächte mit den Herrenrassen, unter der die religiösen Anschauungen festgelegt und beschränkt und die Völker versklavt werden.

e. Dem Ganzen und dem Teil; man muss auf die Zeit hinweisen, die (unter dem evolutionären Drang des Geistes) näherkommt, in welcher der Teil die Verantwortung für das Ganze übernimmt und das Ganze zum Wohl des Teiles besteht. Das dunkle Element kam durch jahrtausendelange Verblendung zustande. Weltaspiranten und Jünger, die durch ihre Aktionen und Stellungnahmen in Wort und Schrift die dunklen und üblen Zusammenhänge erhellen, müssen das Licht der Erkenntnis wecken und überall verbreiten.

3. Es muss der Weg für drei geistige Energien vorbereitet werden; sie werden die Menschen zwangsläufig zu [358] einem grösseren Auffassungsvermögen oder Verständnis bringen, so dass ihr konzentriertes Denken grössere Klarheit gewinnt. Diese drei Energien sind folgende:

a. Die Energie der Intuition; sie wird allmählich die Weltillusion vertreiben und eine starke Zunahme der Eingeweihten bewirken.

b. Das durch die Energie der Erleuchtung wirksam werdende Licht der Erkenntnis wird die Weltverblendung zerstreuen und viele Tausende auf den Pfad der Jüngerschaft bringen.

c. Die Energie der Inspiration wird mit Allgewalt die Anziehungskraft der Maya oder Substanz untergraben und zunichte machen; dadurch werden zahllose Scharen auf den Probepfad kommen.

4. Jedes mögliche Mittel muss angewendet werden, um in den Planeten neues Leben einströmen zu lassen. Der erste Schritt in dieser Richtung soll erweisen, dass die Macht des Materialismus gebrochen ist; die Bestätigung dafür wird sowohl die vollständige Niederlage der Achsenmächte als auch (nachher) die Fähigkeit der Alliierten sein, die Wirkkraft der geistigen Werte durch konstruktive Massnahmen zu beweisen. Diese Massnahmen sollen die Ordnung der Welt wiederherstellen und jene Grundlagen schaffen, die eine bessere und mehr geistige Lebensweise verbürgen. Diese konstruktiven Projekte und Grundsätze müssen sowohl individuell als auch gemeinschaftlich (von Nationen) übernommen werden. Das erstere geschieht bereits, das letztere muss noch kommen.

5. Den Völkern der Welt müssen die Wahrheiten, wie sie von Buddha, dem Herrn des Lichts, und von Christus, dem Herrn der Liebe, gelehrt wurden, eindringlich vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich auf folgende grundsätzliche Notwendigkeiten hinweisen: