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DIE WIEDERKUNFT CHRISTI – TEIL 3

[640] Die Vereinten Nationen sind und arbeiten können. noch immer die Hoffnung der Welt und können es auch weiterhin bleiben. Sie sind ein grosses Experimentierfeld, aber sie leiden unter einem Fehler, den sie gleich am Anfang gemacht haben. Dieser Fehler bestand darin, dass sie eine totalitäre Macht als Mitglied aufgenommen haben. Sieben schreckliche Jahre lang haben die Kräfte des Lichts die Diktatur bekämpft. In den ersten Tagen der Nachkriegsperiode machten die Nationen Zugeständnisse in ihren Grundsätzen und nahmen Russland als Mitglied auf. Wären sie dabei geblieben, alle anderen Nationen der Welt auf der sicheren Grundlage wirtschaftlicher Reform, notwendiger nationaler Reorganisation und regionaler Gruppen (ein besserer Ausdruck als Blöcke) zu vereinen, dann wäre Russland gezwungen gewesen, zuzustimmen, denn seine Existenz hätte auf dem Spiel gestanden. Ein anfänglicher Fehler kann zu grossen Unannehmlichkeiten führen, und gerade das macht jetzt (1948) den Vereinten Nationen zu schaffen.

Ich habe hier einige Möglichkeiten aufgezählt, mit denen das Werk rechnen muss; aber wiederum darf ich nicht sagen, was geschehen wird; es ist nicht erlaubt. Ich hielt es für notwendig, einen zusammenfassenden Überblick über die Situation zu geben, denn in eben dieser Welt müsst ihr und müssen alle Menschen guten Willens während der nächsten zwanzig Jahre arbeiten. In dieser Periode, in der alles in Ordnung und zur Ruhe kommen soll, wird es für die Jünger Christi nicht leicht sein, seine Wiederkunft vorzubereiten. In den beiden kommenden Jahrzehnten müsst ihr die Saat, die ich ausgestreut habe, zur Reife bringen. Obgleich ich äusserlich nicht mehr mit euch arbeiten oder in Verbindung stehen werde, bleiben euch doch meine Bücher, die bald beendet sind. Meine Beziehung zu euch und zu den Dienstaktivitäten, die ich schaffen half, bleibt grundsätzlich die gleiche; sie wird mehr innerlich sein, aber viele in der Welt wissen, auf welche Art und Weise sie mich erreichen können.

Christus, dem ich als Jünger diene, und die geistige Hierarchie, deren Mitglied ich bin, kommen der Menschheit ständig näher. Früher pflegte ich euch zu sagen und zu versichern: «Die Hierarchie steht unerschütterlich da»; heute sage ich: «Die Hierarchie ist nahe.»

In den nun folgenden Angaben sage ich euch, was in den beiden [641] nächsten Jahrzehnten getan werden sollte. Ich werde mich kurz fassen, denn ihr wisst aufgrund der bisherigen Schulung, was zu tun ist. Ihr habt jetzt die Verantwortung - und meine unwandelbare Hilfe.

1. Bereitet die Menschen auf das Wiedererscheinen Christi vor. Das ist eure erste und grösste Pflicht. Der wichtigste Teil dieser Aufgabe besteht darin, möglichst viele Menschen dazu anzuhalten, die Grosse Invokation zu sprechen, damit sie zu einem Weltgebet wird und den Bittruf der Menschheit verstärkt.

2. Verbreitet überall die «Dreiecke» (Triangles), so dass die Erde - subjektiv und ätherisch - mit Licht und gutem Willen umhüllt wird.

3. Fördert unablässig das Werk «Weltumfassender Guter Wille» (World Goodwill), so dass sich in jeder Nation eine Gruppe von Männern und Frauen dafür einsetzt, rechte menschliche Beziehungen herzustellen. Ihr seid die Kerngruppe, von wo aus das Werk sich überallhin erweitern muss. Das Prinzip des guten Willens ist in der ganzen Welt latent vorhanden. Eure Aufgabe ist wahrlich nicht leicht, aber durchaus zu bewältigen.

4. Verbreitet ständig meine Bücher, die viel von der Lehre für das Neue Zeitalter enthalten. Im Grunde sind ja die Bücher euer Medium oder Werkzeug, mit dem ihr eure Mitarbeiter schult. Sorgt dafür, dass die Bücher ständig in Umlauf bleiben.

5. Bemüht euch, das Wesakfest (am Vollmondtag im Mai) überall in der Welt einzuführen und feierlich zu begehen; sagt allen, dass es für Menschen jeder Glaubensrichtung von grossem Wert ist. An diesem Festtag arbeiten die beiden göttlichen Führer des Ostens und des Westens in engster geistiger Harmonie zusammen. Christus und Buddha benützen alljährlich diesen feierlichen Zeitpunkt, um für die Arbeit des nächsten Jahres Inspiration zu empfangen. Auch ihr solltet das tun. An diesem Tag stehen geistige Energien in einzigartiger Weise zur Verfügung.

6. Entdeckt die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener und unterstützt ihre Bemühungen. Haltet nach ihnen Ausschau in jeder Nation, denn sie bringen vielerlei Gedanken und Gesichtspunkte zum Ausdruck. Denkt stets daran, dass ihre Doktrinen, Dogmen und Methoden vielleicht von den euren völlig verschieden sind, dass sie aber in dem Bestreben, im Leben praktischen guten Willen zu beweisen und rechte menschliche Beziehungen herzustellen, an eurer Seite stehen; sie sind eure Kameraden, von denen ihr wahrscheinlich viel lernen könnt.

Was soll ich [642] euch jetzt noch sagen, meine Kameraden, meine Brüder und Mitjünger? Ich habe euch im Lauf der Jahre so viel mitgeteilt, dass es kaum noch etwas zu sagen gibt. Mit Hilfe dessen, was ich zu tun versuchte, habt ihr alles, was ihr braucht, um das Werk fortzusetzen, das von der Hierarchie seine Impulse erhält. Ich kann nur sagen, dass ich auf euch vertraue und dass ich erwarte, dass ihr in euren Anstrengungen nicht nachlassen werdet. Ihr habt euch ganz in den Dienst dieses Werkes gestellt, und das werdet ihr auch weiterhin tun, denn die enge Verbindung mit der Hierarchie und die Nähe Christi sind für euch in zunehmendem Masse Quellen der Kraft.

Möge der Segen des Einen, dem wir alle dienen, auf euch und allen Jüngern in der Welt ruhen. Möget ihr euren vollen Beitrag leisten, um Menschen zu helfen, aus dem Dunkel ins Licht, aus der Welt des Todes zur Unsterblichkeit zu kommen.

Die an der Wiederkunft Christi beteiligten Ashrams

Juni 1948

Es ist bald wieder Vollmond, und die Gedanken der Welt sind (in viel grösserem Ausmass, als ihr erkennen könnt) auf Christus gerichtet. Ich möchte euch heute von seinen Sorgen und Aktivitäten berichten, die ja - aus eigenem Entschluss - mit den Sorgen und Nöten der Menschheit unaufhörlich verbunden sind. Viele Menschen in der Welt richten ihre Gedanken bewusst auf ihn. Andere wenden sich mit einem unbestimmten Empfinden an eine göttliche Person oder Macht, die der Menschheit in dieser Stunde der Not helfen sollte und müsste. Überall ist ein Erheben oder Emporsteigen des menschlichen Geistes erkennbar, was uns besser bekannt ist als euch, deren Werte und Reaktionen weniger geistig sind. In der Stunde des Juni-Vollmondes wird er die Kräfte und besonderen Energien freilassen, die er in dem dramatischen Augenblick empfangen hat, als er, Buddha und der Herr der Welt am Tage des Wesakfestes ein Dreieck aus Licht gebildet hatten. Dieses Licht wurde auf das «Zentrum, das wir Menschheit nennen» eingestellt, aber noch nicht ausgestrahlt. Erst am Vollmondtag wird es sich über die ganze Erde ergiessen. In der Zeit zwischen Empfang und [643] Ausstrahlung wurde das Licht umgewandelt in die Energie des guten Willens und in das Licht, das die Gedanken der Menschen erleuchten wird.

Die Grosse Invokation, die jetzt schon von so vielen Menschen angewendet wird, hat die Aufnahmefähigkeit der Menschen sehr erleichtert; es kann indes noch einige Zeit dauern, bis die schöpferische Kraft des guten Willens wirksam in Erscheinung tritt. Trotzdem kann diese subtile Wirkkraft durch nichts aufgehalten werden, und der gute Wille wird schliesslich überall und in einem solchen Ausmass in Erscheinung treten, dass er in der ganzen Welt wirksam werden wird. Diese so sehr erwünschte Auswirkung der göttlichen Absicht wird aber nur dann eintreten, wenn die gesamte Menschheit in ständiger Erwartung verharrt, wenn sie weise handelt und grosszügige, von brüderlicher Gesinnung getragene Entscheidungen trifft. Ich habe schon öfters erwähnt, dass die Menschheit die endgültigen Entscheidungen in weltlichen Angelegenheiten selbst und nach eigenem Ermessen treffen muss. Niemals wird von der Hierarchie oder von den Jüngern Christi ein Zwang ausgeübt; die Menschen werden niemals zu einer erwünschten Aktion oder Massnahme gezwungen. Der freie menschliche Wille muss respektiert und gewahrt werden. In ganz einzigartiger Weise stehen die Menschen jetzt vor einer Zeit, in der die menschliche Seele entweder befreit oder auf unbestimmte Zeit in Fesseln gehalten wird. Die rechte Entscheidung wird zum Reich Gottes, die unrichtige zu einem Rückschritt führen, der die Vergangenheit vergöttert und die Ära falschen Handelns verlängert.

Diese freigesetzte geistige Energie strömt zunächst durch die Gruppe oder (um einen mehr technischen Ausdruck zu gebrauchen) durch die Ashrams aller Meister der Weisheit, der Jünger Christi. Von diesen wird dann die Energie so transformiert, dass sie den Bedürfnissen der verschiedenen Typen, aus denen die Menschheit besteht, entspricht; und diese verschiedenartigen Menschengruppen werden in den Ashrams durch bestimmte Meister repräsentiert. Die Energie strömt durch alle Meister und Jünger, so dass alle - auf den verschiedenen Entwicklungsstufen - die notwendige Stimulierung erhalten. Sie giessen dann spezielle Arten von dieser vor kurzem empfangenen Energie über die Erde aus. Die Meister werden daher in der kommenden Periode besonders aktiv sein.

An dieser Vorbereitungsarbeit beteiligen sich vor allem fünf Meister und ihre Ashrams. Das ist erstens das Ashram des Meisters K. H., das bei all diesen Arbeiten den Vorsitz führt, weil es ein Ashram des zweiten Strahls ist; es befindet sich also auf dem gleichen Strahl geistiger Energie wie Christus selbst. Ein weiterer Grund ist der, dass der Meister K. H. in ferner Zukunft das Amt [644] des Weltlehrers übernehmen wird; Christus wird sich dann mit höheren und wichtigeren Aufgaben befassen als bisher. Zweitens sind an dem Werk Meister Morya und sein Ashram beteiligt, weil das ganze Projekt von Shamballa stammt und weil er mit diesem dynamischen Zentrum in enger Verbindung steht. Natürlich spielt auch Meister R., der Herr der Zivilisation, eine grosse Rolle in diesem Werk, denn er ist «der Regent Europas». Noch ein anderer Meister ist an diesem Werk stark interessiert; ich habe ihn gelegentlich als den Meister erwähnt, der die Arbeiterbewegung ins Leben gerufen hat. Das war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er überliess die Bewegung ihrem Schicksal, als Russland während der Revolution 1917 und in den späteren Jahren das Proletariat allzustark betonte. Ich (D. K.) bin der fünfte Meister, der an diesem besonderen Werk beteiligt ist; ich bin sozusagen der Verbindungsoffizier zwischen jenen aktiven und bewussten Jüngern, die in der äusseren Welt arbeiten, und denen, die dem Herrn Christus für die erwünschten Vorarbeiten direkt verantwortlich sind. Bestimmte Jünger aus diesen fünf Ashrams oder Gruppen wurden (und werden auch weiterhin) darin geschult, mit der Öffentlichkeit Kontakt aufzunehmen.

Die Stimulierung, die gewährt werden kann, wird am kommenden Vollmond erfolgen. Die fünf Energien sind im einzelnen folgende:

1. Die Energie der Liebe-Weisheit. Diese Energie übt dauernd eine Wirkung auf jeden Menschentypus aus. Sie soll die Bereitschaft zum guten Willen stimulieren und eine mentale Entwicklung fördern, die das seit Jahrtausenden angesammelte Wissen in Weisheit umwandeln kann. Gerade Weisheit wird in der heutigen Zeit gebraucht. All diejenigen, die jetzt bestrebt sind, in sich selbst und bei anderen den guten Willen zu pflegen und zu fördern, werden zu weisen Aktionen angespornt werden. Ihr könnt daraus ersehen, dass die Ausstrahlung gerade dieser Energie am dringendsten notwendig ist. Sie kann die Menschheit erreichen, weil die Gründer aller Weltreligionen (nicht der verschiedenen Splitterkonfessionen) in Christo, dem gemeinsamen [645] Herrn und Meister, verbunden sind; ihren vereinten und konzentrierten Bemühungen wird es gelingen, diese Energien freizumachen. Vergesst nicht, dass Christus die Energie der Liebe, und Buddha die der Weisheit verkörpert.

2. Die Energie des Willens oder der Macht. Die Ausstrahlung dieser Energie wird keine so weitverbreitete oder starke Wirkung haben wie die anderen Energien, denn die meisten Menschen haben nur einen «kleinen Willen», wogegen gewisse grosse geistige Führer einen hochentwickelten und unermüdlichen Willen besitzen. Immerhin wird der Zustrom dieser Energie dazu beitragen, dass viele Menschen den festen Vorsatz fassen, für wahren Frieden und gegenseitiges Verstehen unermüdlich zu arbeiten. Diese Leute werden daher mithelfen, guten Willen zu wecken und zu manifestieren. Allerdings wird diese Energie auch den Willen egoistischer, ehrgeiziger und eigensinniger Menschen stärken, die Macht und Einfluss besitzen; und daraus werden sich - zumindest vorübergehend - grössere Schwierigkeiten ergeben. Am Ende aber werden die breiten Massen in allen Ländern die Welt retten und die notwendige Sicherheit schaffen; das wird durch verstärkte Erziehung und Ausbildung erreicht werden. Die Menschheit weiss bis jetzt noch nicht, wie sie die Energie des Willens-zur-Macht weise handhaben soll, und hauptsächlich dieser Umstand hat bisher die Manifestation des Willens zum Guten stark beeinträchtigt. Die Shamballa-Kraft ist für Menschen, die von Natur aus hartnäckig sind, viel zu stark. Diese Energie erreicht manchmal gewisse mächtige Männer direkt, also ohne auf dem Weg über die Hierarchie der Liebe abgeschwächt worden zu sein; sie manifestiert sich natürlich in der Politik und Staatsführung durch Herrscher, Beamte, Staatsmänner und Politiker. Wenn die «kleinen Willen» der gebildeten Kreise, der Männer und Frauen im öffentlichen Dienst, und vor allem all derer, die in irgendeiner Weise für die Vereinten Nationen arbeiten, gestärkt und stimuliert werden, und wenn sich alle diese Willenskräfte auf guten Willen konzentrieren, dann kann die Vereinigung dieser beiden Energien (Liebe-Weisheit und Wille) die notwendigen Änderungen im planetarischen Leben herbeiführen. Das mag noch viel Zeit erfordern, liegt aber im Bereich des Möglichen.

3. Die Energie der aktiven Intelligenz. Die heutige Menschheit ist für diese Energieart am leichtesten empfänglich - eine für die menschliche Aspiration betrübliche Feststellung. Der Beweis hierfür ist die Tatsache, dass sich ein Grossteil dieser Energieart [646] (als Folge menschlicher Begierden und egoistischer Denkweise) zu Geld kristallisiert hat. Die menschliche Intelligenz diente der Sache des Materialismus und vernachlässigte die geistigen Werte. Geld ist die verdichtete, greifbare Ausdrucksform der dritten geistigen Energieart. Diese besondere Ausdrucksform kam zuerst in dem uralten und gleichfalls materialistischen Tauschhandel auf. In den folgenden Zivilisationen (bis zu unserer) kamen Münzen, Produkte des Mineralreiches, in Umlauf, und später Papiergeld, das aus Produkten des Pflanzenreiches hergestellt wird. Dieser Prozess hat jetzt seinen Höhepunkt erreicht, denn alles Sinnen und Trachten richtet sich auf den Besitz von Geld. Der Ausspruch im Neuen Testament «Die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels» hat einen tiefen okkulten Sinn. Geld und Egoismus, das sind die Hauptursachen für die derzeitige unheilvolle wirtschaftliche Lage. Das Zusammenraffen von Geld oder Geldeswert und das unersättliche Streben, ein grosses Vermögen zu erwerben, das ist für die grossen Finanzleute tatsächlich und unbestreitbar der Weg des geringsten Widerstandes. Sie haben den festen Willen, ein Vermögen zu gewinnen, und sie konzentrieren ihre Intelligenz nur auf dieses Ziel; nichts kann sie davon abbringen. Viele von ihnen sind ausgesprochen egoistisch; andere betrachten Geld als ein ihnen anvertrautes Gut, das für ihre Mitmenschen nützlich verwendet werden sollte, und sie spenden erstaunliche Beträge für philanthropische und humanitäre Zwecke. Diese Menschen sind für die erste Energieart empfänglich, häufig sogar für alle drei Arten, was für die Welt von grossem Nutzen ist; solche Philanthropen sind indes sehr selten. Geld, der kristallisierte Aspekt der dritten Energie, muss noch viel reichlicher zur Verfügung gestellt werden, um das Werk der Hierarchie zu fördern. Gerade dieser Faktor sollte sich als Prüfstein für den guten Willen erweisen.

4. Die Energie, die Ordnung schafft. Das ist die Energie des siebenten Strahls, oder die Macht des Göttlichen. Sie wird hauptsächlich in der Beziehung und notwendigen Neuordnung zwischen Kapital und Arbeit zum Ausdruck kommen und vor allem Die Arbeit betreffen. Diese Energie wird im Ashram des oben [647] erwähnten Meisters assimiliert, der am Beginn des Industriezeitalters für das Zustandekommen der Arbeiterbewegung verantwortlich war - für eine Bewegung, welche die Arbeiter in der Welt miteinander in Verbindung brachte. Es ist interessant und beachtenswert, dass die Arbeiterbewegung heute eine internationale Rolle spielt. Diese grosse Gruppe lernt sehr rasch und trägt in sich den Keim von vielem Guten; sie ist wahrscheinlich die Gruppe, die den guten Willen in den Vordergrund bringen, ja zum Höhepunkt des menschlichen Denkens machen wird. Der betreffende Meister gehört zum Ashram des Meisters R., den er auf diese Weise entlastet.

5. Die Energie rechter menschlicher Beziehungen. Diese Energie unterstützt und ergänzt die Energie der Liebe-Weisheit - den ersten grossen Energiestrom. Sie emaniert aus dem Neben-Ashram, für das ich verantwortlich bin; ich habe darüber viel geschrieben und gelehrt, zum Teil mit Erfolg. «Rechte menschliche Beziehungen» sind nicht bloss guter Wille, wie so viele Leute meinen, sie sind vielmehr das Ergebnis oder die Folge des guten Willens und bewirken konstruktive Veränderungen zwischen Einzelmenschen, Gemeinschaften und Nationen. Darüber brauche ich nichts mehr zu schreiben, denn diesbezüglich habt ihr genug Anleitungen von mir erhalten. Wenn ihr die richtige Einstellung innerhalb der Menschheit und zur Hierarchie habt, werden eure täglichen Handlungen vom guten Willen und dem Bestreben geleitet sein, rechte menschliche Beziehungen zu schaffen.

Diese (und einige andere, derzeit viel weniger wirksame) Energien werden die Herzen und Gedanken der Menschen sehr stark stimulieren. Die Mitglieder der Hierarchie haben die Aufgabe, diese Energien zu verteilen, sobald sie von Christus freigegeben wurden. Empfänger sind die in der äusseren Welt arbeitenden Jünger, die unzähligen Aspiranten, die sich für die Jüngerschaft schulen, und die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener. Diese Gruppe besteht aus Menschen, die sich voll und ganz dem Dienst an der Menschheit widmen und die sich - unter hierarchischer Beeinflussung - für die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen einsetzen. Aspiranten und einige Jünger mit vielerlei Interessen widmen diesen Bestrebungen nur einen Teil ihrer Zeit. Allen diesen Gruppen obliegt die Aufgabe, das Werk zu vollbringen und die Energien, für die Christus die Verantwortung trägt, in der rechten Weise zu lenken. Mit diesem göttlichen Akt massierter Beeinflussung [648] und Stimulierung erstrebt die Hierarchie folgendes:

1. Sie will die Voraussetzungen schaffen, welche die Wiederkunft Christi ermöglichen. Der vereinigte Einfluss dieser Energien wird zunächst unerwünscht erscheinende Folgen haben, denn die gegnerischen Dunkelkräfte sind noch immer sehr aktiv, und sie müssen überwunden werden. Das mag drastische Massnahmen erfordern, wird aber schliesslich viel Gutes bringen.

2. Sie will das Denken der Menschen so vorbereiten, dass diese für den Einfluss des Avatars, von dem die Schriften sprechen, bereit und aufgeschlossen sind. Er wird der Avatar der Synthese genannt, und sein Einfluss wird infolge der Aktivität Christi überall zunehmen.

Man darf nicht vergessen, dass Synthese ein Aspekt der ersten göttlichen Haupteigenschaft ist, nämlich des Willens, oder richtiger des Willens zum Guten. Diese Energie, die Christus selbst dirigieren wird (und worauf er sich seit langem vorbereitet hat), wirkt als Bindekraft, sie bewirkt Zusammenschluss und Zusammenhalt und hat die Tendenz, zu vereinigen und zu verschmelzen. Der menschliche Separatismus und Egoismus hat so ungeheure Ausmasse angenommen, und die Folgen wurden von den Dunkelkräften so gründlich ausgenützt, dass die Hierarchie - auf den stammelnden Ruf der Menschenmassen hin - das Eingreifen geistiger Mächte verlangte. Die endlose egoistische Propaganda in Wort und Schrift, meist materialistisch oder nationalistisch, grundsätzlich unwahr und falsch motiviert, wurde schliesslich so laut, dass sie in Bereiche drang, die gewöhnlich für irdische Laute undurchlässig waren. Also wurde der Avatar der Synthese zu Hilfe gerufen.

Die wichtigste und unmittelbare Aufgabe Christi besteht darin, dem Separatismus zwischen Einzelmenschen, Familien, Gemeinschaften und Nationen ein Ende zu machen. Das ist eine einfache Feststellung, die auch von ganz Ungebildeten leicht verstanden werden kann; sie ist auch insofern einfach, als sie selbst für die geringsten und unbedeutendsten Menschen ein erstrebenswertes Ziel ist und [649] dem praktischen Leben nützt. Jeder, der will, kann daran mitarbeiten. Dennoch ist es eine Aufgabe, welche die Mobilisierung der gesamten planetarischen Hierarchie und die Hilfe einer grossen Wesenheit erforderte, die normalerweise in Bewusstseinsbereichen wirkt, die viel höher sind als die, in denen Christus und seine Jünger arbeiten.

3. Sie will das geistige Streben in den Menschenherzen so stimulieren, dass die menschliche Empfänglichkeit für das Gute, Schöne und Wahre beträchtlich verstärkt wird. Diese Energien werden die neue schöpferische Ära einleiten, die sich ungestüm entfalten wird, sobald die Spannungen in der Welt nachgelassen haben. Die Menschen werden dann die Freiheit haben, unabhängig zu denken und die neuen Formen für die neuen Ideale zu schaffen. Sie werden in Worten und Farben, in Musikwerken und Skulpturen die neue Offenbarung und die neue Welt zum Ausdruck bringen, die mit der Wiederkunft Christi beginnen wird.

Wenn ihr meinen Ausführungen aufmerksam gefolgt seid, dürfte es euch klar sein, dass eine grosse geistige Bewegung im Gang ist - vielleicht die grösste aller Zeiten seit dem Erscheinen des vierten Naturreiches, der Menschwerdung. Ich habe hier nur die drei wichtigsten Endergebnisse angegeben, die sich die Hierarchie erhofft. Die Menschheit hat in ihrer Entwicklung offenbar einen Punkt erreicht, von dem aus sie grosse Fortschritte machen kann, denn das menschliche Denken ist - zum ersten Male und in weltweitem Massstab - für geistige Impressionen empfänglich. Die Gelegenheit ist jetzt besonders günstig, weil sich die Menschen überall in der Welt als ausserordentlich empfänglich erweisen - sowohl für das Gute als auch für das Böse. Die Menschen lassen sich heutzutage mehr von vernünftigen Erwägungen als von blinden Impulsen leiten. Schon immer hat es kleine Gruppen und aussergewöhnliche Seelen gegeben, die fähig waren, auf geistige Impressionen zu reagieren. Für die Massen aber ist der egoistische Impuls der Weg des geringsten Widerstandes, und gerade diese Tatsache bietet den Dunkelkräften die grössten Möglichkeiten.

Die totalitären Mächte haben diese menschliche Fähigkeit, auf [650] gute und schlechte Beeinflussung zu reagieren, stets erkannt und für ihre Zwecke ausgenützt. Sie verstehen es, ihrem Volk gewisse Doktrinen, Prinzipien und Überzeugungen einzuhämmern, aber die Wahrheit oder Tatsachen vorzuenthalten und Realitäten zu ignorieren. Dadurch bringen sie das Volk auf ihre Seite, und so erlangen sie eine ungeheure Machtfülle.

Andere Nationen, die sogenannten Demokratien, befinden sich in einem Zustand der Unordnung und Verwirrung. In politische, religiöse und soziale Parteien aufgespalten horchen sie auf die Lehren, Träume und Pläne einer jeden Person, die eine Idee hat und sich in das öffentliche Bewusstsein drängt. Sie haben keine wahrhafte oder gute Politik, da diese mit persönlichem und - oder nationalem Egoismus durchsetzt ist. Sie verlangen die Regelung materieller Angelegenheiten, ohne (oder fast ohne) die anerkannten geistigen Ziele und Werte zu beachten.

Glücklicherweise gibt es in allen Nationen eine immer grösser werdende Anzahl von Menschen der verschiedensten Glaubensbekenntnisse (oder ohne konfessionelle Bindung), die sich dieser erregenden geistigen Bewegung - der Herstellung einer Verbindung zwischen Menschheit und Hierarchie - bewusst werden. Das ist dem Umstand zuzuschreiben, dass sie empfänglich sind für geistige Hoffnung, für die Erwartung und weitverbreitete Überzeugung, dass eine göttliche Intervention möglich ist und nahe bevorsteht. In dem Mass, in dem diese geistige Wirkungskraft zunimmt, wird sich auch die Empfänglichkeit oder Resonanz unter den Menschen entwickeln. Und wenn sich die erhoffte Wirkung einstellt, dann werden sich überall die Massen zusammenschliessen, um die notwendigen Voraussetzungen für das Wiedererscheinen des Friedensfürsten zu schaffen, der die Machtfülle und den Segen des Avatars der Synthese mit sich bringen wird. Die Anzahl dieser teilweise erleuchteten Menschen nimmt rasch zu. Verzweiflung beschleunigt ihr Vertrauen auf die Hilfe von oben, und zur gegebenen Zeit wird ihre Anzahl so gross sein, dass weder totalitäre Gewaltherrschaft noch chaotische Demokratie imstande sein wird, ihnen Widerstand zu leisten.

Was ich hier sage, ist kein mystischer oder visionärer Traum. Voraussetzung ist ein realistischer Sinn auf der physischen Ebene und gesunder Menschenverstand. Man muss endlich aufhören, den Leuten die Fabel von einer schönen Zukunft in einem erdichteten Himmel zu erzählen, wo ein müssiges und unnützes Leben geführt wird. Das Herbeiführen des Reiches Gottes, die Vorbereitung für die Wiederkunft Christi und die Errettung der Menschheit erfordern Mut, Organisation, geschäftlichen Scharfsinn, psychologisches [651] Wissen und Ausdauer; es erfordert geschulte Arbeiter und viel Geld, sorgfältig ausgearbeitete Programme auf lange Sicht sowie vernünftige, neuzeitliche Methoden. Dazu rufe ich jetzt alle Menschen auf, die wahren geistigen Weitblick haben und ihre Mitmenschen lieben. Das bedeutet, dass in verständnisvoller Weise guter Wille verbreitet und jene Voraussetzungen, Denkweisen und Anschauungen gefördert werden müssen, die unweigerlich zu rechten menschlichen Beziehungen führen werden.

Ich möchte noch auf einen ausserordentlich wichtigen Punkt hinweisen. Wenn einmal einerseits die Repräsentanten des Separatismus und des Materialismus, der Gewalt- und Zwangsherrschaft (also einer üblen Union), und andererseits diejenigen, die für die Freiheit der Seele, für die Rechte des einzelnen, für brüderliche Gesinnung und rechte menschliche Beziehungen eintreten, gleich stark und einflussreich sind, wenn also zwischen diesen beiden Gruppen ein Gleichgewichtszustand erreicht wurde, dann werden sich (bildlich gesprochen) die Tore der Hierarchie auftun, und dann wird Christus mit seinen Jüngern kommen. Dieser Gleichgewichtszustand muss im mentalen Bereich erlangt werden, und zwar von denen, die denken und beeinflussen können, und bei denen die Verantwortung dafür liegt, was die Massen unterhalb des mentalen Niveaus wissen und glauben. Die ungelernten Arbeiter, die zahllosen Leute, die niemals denken, weil sie noch zuwenig Inkarnationserfahrung haben, und die Massen, die von ihrem Denkvermögen keinen Gebrauch machen, auch wenn sie dazu fähig sind - alle diese Menschen werden von zwei riesigen Gruppen beherrscht: von totalitären Machthabern und von Demokratien.

Alles deutet darauf hin, dass der oben erwähnte Gleichgewichtszustand bald erreicht sein wird. Das organisierte Böse hat keine Macht; das organisierte Gute aber ist noch immer unwirksam, und zwar hauptsächlich deshalb, weil die Weltreligionen nicht imstande waren, ein wahres Bild von der Mission Christi zu geben. Daher müssen wir jetzt um die Vormachtstellung kämpfen. Wenn die Kräfte des Bösen und jene Gruppen, die den menschlichen Geist zu beherrschen suchen (diese Gruppen sind in jedem Land ohne Ausnahme zu finden), zur Vorherrschaft kämen, dann würden sich die Pforten des Übels öffnen, und das Leben der Menschen würde seinen Sinn verlieren. Die Nacht des Todes, des geistigen [652] und mentalen Todes, würde sich auf unseren Planeten senken. Wenn die Kräfte des Guten, das Wirken der Neuen Gruppe der Weltdiener und die Aktivitäten der Menschen guten Willens überall die Oberhand gewinnen, dann werden sich die Tore der geistigen Hierarchie öffnen; dann werden (um ein Bibelwort zu gebrauchen) die Heerscharen des Herrn hervorstürmen. Christus wird kommen.

Der planmässige Aufbau von Ashrams auf Erden

Juni 1949

In diesen Tagen des Juni-Vollmonds möchte ich euch bitten, im Geiste sich ein Bild über die Situation zu machen, die wahrscheinlich auf der Erde eintreten wird, wenn (als Folge der von der Menschheit und für sie geleisteten Vorarbeit) die Hierarchie in die äussere Welt gekommen ist und als regelrechte und anerkannte Organisation in Erscheinung tritt. Was wird geschehen, wenn sich die Meister der Weisheit öffentlich und mitten unter den Menschen, z.B. in den Grossstädten, betätigen? Seit Millionen von Jahren haben sie hinter den Kulissen in der Weise gewirkt, dass sie die Hirne und Herzen ihrer Jünger in Anspruch nahmen, um ihre wohltätigen Absichten durchzuführen. Diese unter hierarchischer Inspiration arbeitenden Jünger sind keinesfalls medial veranlagte Menschen, sondern solche, die eine rechte Beziehung zu ihrer Seele und zum Meister ihres Ashrams hergestellt haben. Sie sind für hierarchische Impression empfänglich; sie kennen die Pläne, deren Durchführung von den Meistern erstrebt wird; ihre Mitarbeit ist bewusst und freiwillig; es steht ihnen völlig frei, so zu arbeiten, wie sie es für richtig finden, sobald sie die empfangene Information und Inspiration richtig erfasst haben.

Wird diese Arbeitsweise zum Wohl der Menschheit ein Ende haben? Auf welche Art und Weise werden die wirksamen und notwendigen Veränderungen erfolgen? Wie wird die geplante Organisation zustande kommen? Wieviel wird die Durchschnittsmenschheit von dieser Organisation und von diesen Veränderungen wahrnehmen? Diese und ähnliche Fragen tauchen unwillkürlich in eurem Denken auf. Aber die schöpferische Vorstellungskraft der [653] Fortgeschrittenen, der Aspiranten und Probejünger (ja auch der werktätigen Jünger) muss gezügelt und in Schranken gehalten werden; das ist sehr wichtig und notwendig. Es dürfen nicht solche Gedankenformen geschaffen werden, welche die wahre Vision und die zu leistende Arbeit beeinträchtigen und folglich auf die erforderliche äussere Gestaltung störend einwirken würden. Es ist ausserordentlich wichtig, die folgenden Tatsachen zu kennen und einzusehen: Das Denken derer, welche die Menschheit für die Wiederkunft Christi vorbereiten, muss beschützt und genau überwacht werden; Wunschdenken und die Ausarbeitung von Plänen nach den üblichen menschlichen Methoden dürfen derzeit nicht erlaubt werden. Daher müsst ihr für diese Vorbereitungsarbeit zu allererst lernen, eure Gedanken zu beherrschen und für hierarchische Impressionen empfänglich zu werden.

Die einzige Aufgabe, die ihr und alle Aspiranten und Jünger zu erfüllen habt, ist die, die Menschheit auf zwei Ereignisse vorzubereiten:

1. Dass die Meister in verschiedenen Ländern der Welt Ashrams errichten werden, von wo aus sie wirksame Dienste leisten können.

2. Dass daraufhin, aber etwas später, Christus wiederkommen wird.

Wie, wo und wann die Meister öffentlich in Erscheinung treten werden, ist nicht eure Sache. Sie haben ihre Pläne ausgearbeitet und erwarten, dass diejenigen, denen sie die Vorbereitungsarbeit übertragen, weder unbedachte Hindernisse bereiten noch törichten Vermutungen nachgehen werden. Die Meister haben dafür gesorgt, dass die Lehre des Neuen Zeitalters den Aspiranten und Jüngern bekanntgegeben wurde, und dass sie verbreitet wird. Sie nehmen eilig neue Jünger in ihre Ashrams auf und bringen sie so schnell wie es erwünscht und erlaubt ist in die Hallen der Einweihung. (Die Hierarchie hält sich stets ans Gesetz).

Gleichzeitig suchen tüchtige Jünger nach empfänglichen und willfährigen Aspiranten in der Welt. Diese Jünger legen besonderen Wert auf Intelligenz und geistige Freiheit, die sich als freiwillige und verständnisvolle Mitarbeit auswirken. Sie lassen sich nicht [654] durch törichte Ergebenheit des Neulings vom okkulten Weg abbringen. Sie suchen jetzt Okkultisten, nicht Mystiker. Es werden klar denkende Männer und Frauen gebraucht, nicht Fanatiker oder Personen, die nur das Ideal sehen und daher ausserstande sind, die Dinge so zu sehen, wie sie sind; solche Menschen sind nicht fähig, die notwendigen und unvermeidlichen Kompromisse zu schliessen.

Das Erscheinen der Hierarchie auf der Erde wird nicht sofort die wohltätigen Veränderungen bringen, die sich der Enthusiast wünscht. Jede notwendige Entwicklungsphase braucht Zeit und macht nur langsame Fortschritte. Die Hierarchie wird niemals den natürlichen Lauf der Evolution, die normale Entfaltung der verschiedenen Naturreiche, die nach göttlicher Wesensäusserung streben, verletzen oder missachten. Die Meister werden aber alle Errungenschaften dieser Naturreiche ausnützen, und sie werden (in kritischen Zeiten) die fortgeschrittenen Exemplare der natürlichen Typen auslesen und dazu benützen, um etwas Neues, Besseres oder Andersartiges hervorzubringen. Das gilt für das Menschenreich genauso, wie etwa für das Pflanzenreich. Darüber solltet ihr nachdenken.

Die von der Hierarchie hauptsächlich angewandte Methode ist die der ständigen Stimulierung. Ein Symbol dafür ist die Wirkung, welche die Sonne auf alle Lebensformen ausübt. Es ist indes zu beachten, dass die Meister eine solche Stimulierung auf wissenschaftliche Art und Weise anwenden müssen, indem sie zuerst in der einen, und dann in der anderen Richtung wirken; sie ändern die Stimulierung und den Energiestrom je nach Bedarf, also um einem jeweiligen Erfordernis zu entsprechen. Das geschieht, um die erwünschten Ergebnisse oder Wirkungen zu erzielen, und um das zur Reife zu bringen, was im Einzelwesen verborgen ruht. Sie arbeiten mit sieben Hauptenergien, von denen bereits fünf voll zur Anwendung kommen und zwei weitere bald für wirksamen Dienst bereitstehen werden. Damit meine ich die Anwendung stimulierender, belebender, befruchtender und veränderlicher Energien für «wissenschaftliche Beeindruckung» im esoterischen Sinne. Es handelt sich um folgende Energien:

1. Die Energie Prana. Das [655] ist die von der Sonne kommende lebenspendende Energie, die Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit bringt, je nach der Qualität der Substanz oder materiellen Form, auf die sie einwirkt. Diese Einwirkung samt ihren Folgen ist jetzt in ihrer Anwendung und Wirksamkeit ganz automatisch, und sie erfolgt «unterhalb der Bewusstseinsschwelle» der Menschheit, und natürlicherweise auch der Hierarchie. Ihr Rhythmus ist festgelegt, und ihre Wirkungen sind wohlbekannt und erprobt. Die Lenkung dieser Energie wird einst in den Händen der Menschheit liegen, die dann die Verantwortung für deren Verteilung an die untermenschlichen Reiche haben wird.

2 Die Energie der Emotionen, der Astralebene. Diese Energie ist jetzt in einem Zustand ausserordentlicher Aktivität; sie bringt auf allen Seiten grundlegende Veränderungen hervor, stimuliert (gutes und schlechtes) Wünschen und beherrscht - über das Sonnengeflechtszentrum - alles Ätherische und Physische, das in der menschlichen Ausdrucksform unterhalb des Zwerchfells liegt. Diese Energie erzeugt und stimuliert im Verein mit der machtvoll einströmenden Prana-Energie jeden Aspekt des animalischen Magnetismus, mit dem jede physische Form ausgerüstet ist; im Verein mit der Denk-Energie erzeugt sie eine magnetische Persönlichkeit - im guten und im schlechten Sinn.

3. Die Energie der Mentalebene. Diese kommt jetzt rasch zu einzigartiger Wirksamkeit, die bis in die Tiefen der Menschheit vordringt. Auf diese Weise bringt sie die Denkfähigkeit an die Oberfläche, die in den Massen latent ruht und von diesen bisher nicht benutzt wurde. Man könnte sagen, dass die mentale Energie sich in das menschliche Bewusstsein in vier Strömen ergiesst; es sind dies folgende:

a. Die Energie des ideologischen Denkens.

b. Die Energie religiöser Formulierungen; diese sind jetzt im [656] Begriff, im Denken der Menschen grosse Veränderungen zu bewirken, Veränderungen, welche die religiösen Weltanschauungen und die neuen geistigen Werte betreffen.

c. Die Energie, die jetzt den Kampf um Freisein und Befreiung von Umweltsbedingungen veranlasst. Das mag sich (derzeit) als weltweiter Kampf um die menschliche Willensfreiheit auswirken, die in der Presse- und Redefreiheit, in der staatlichen Verfassung oder im Streben nach einem tieferen geistigen Leben für den Menschen zum Ausdruck kommt. Diese «Energie der Befreiung» wurde von Franklin D. Roosevelt verspürt, der dann der Menschheit «Die Vier Freiheiten» verkündete, über die heute so viel gesprochen wird. Damit legte er den Grundstein für die neue Zivilisation und für die neue Weltkultur.

d. Die Energie der geistigen Hierarchie des Planeten. Diese Energie wird derzeit von der Hierarchie benutzt, um die traurige und klägliche Vergangenheit der Menschheit in den herrlichen Ausblick auf die Neue Ära umzuwandeln. Das ist, wie ihr euch wohl vorstellen könnt, eine siebenfache Energie, die aus den sieben Ashrams kommt und von diesen gelenkt wird. Dies geschieht unter der Oberaufsicht Christi, der älteren Meister und Chohans, die sich miteinander beraten und dann über die Methode, das Ausmass und die Qualität der zur Verteilung kommenden Energie entscheiden. Sie entscheiden auch darüber, wohin oder worauf die Stosswelle der Energie gerichtet werden sollte, um die besten und wirksamsten Ergebnisse zu erzielen. Und von dieser siebenfachen Energie wird die Hierarchie bei ihrer Vorbereitung für ihr Erscheinen in der äusseren Welt und für die Wiederkunft Christi Gebrauch machen.

4. Die Energie der Menschheit selbst; es ist die von den fortgeschrittenen Denkern und Persönlichkeiten in wirklich allen Tätigkeitsbereichen, in jedem Erziehungs- und Bildungsprozess sowie in jedem politischen Regime zweckmässig angewandte und gelenkte Energie. Ich möchte nachdrücklich auf die weite Verbreitung der durch diese Energie hergestellten Kontakte hinweisen, weil [657] esoterische Schüler häufig die irrige Ansicht haben, dass die Hierarchie nur durch esoterische und sogenannte okkulte Gruppen zu wirken sucht. Je fortgeschrittener jemand ist, um so empfänglicher wird er für Impressionen; die Menschheit ist heute sensitiver als jemals zuvor; das kam durch die Einwirkung der obengenannten Energien zustande. Jünger und Aspiranten, desgleichen die denkenden und gebildeten Männer und Frauen in allen Ländern sind - bewusst oder unbewusst für diese vier Energien empfänglich; je enger sie mit einem hierarchischen Ashram verbunden sind, um so mehr kann die übrige Menschheit von dieser siebenfachen hierarchischen Energie empfangen. Daher wird die Hierarchie während der nächsten fünfzig Jahre gerade auf diesem Gebiet grosse Anstrengungen machen. Das also ist das fundamentale Problem, vor dem die Hierarchie steht, denn diese Energien müssen sehr sorgfältig gelenkt, und ihre Einwirkung wissenschaftlich erwogen werden, um eine Überstimulierung zu vermeiden.

5. Die Energie des zweiten göttlichen Aspektes, der von den Mystikern der Vergangenheit unklar als «Christusbewusstsein» bezeichnet wurde. Natürlich konzentriert sich diese Energie in Christus, der in der Hierarchie der Repräsentant der solaren Energie Liebe-Weisheit ist. Das ist eine ganz besondere magnetische Energieart, von der die heutige Menschheit nur wenig weiss; dennoch wurde über diese Energie viel nachgedacht und spekuliert, und es wurden viele falsche Gedankenformen erschaffen. Diese Energie ist gefährlich, weil sie eine ausserordentlich starke Wirkung ausübt und weil sie beim Hereinströmen die Substanz der drei niederen Welten als Träger benutzen muss, denn diese drei niederen Ebenen menschlichen Daseins sind ihr Einflussbereich. Das schafft natürlich anfangs Konflikte, und der erste grosse Widerstreit steht jetzt bevor. Ich habe mich mit diesem Konflikt bereits in meinem Buch «Die neun Einweihungen» befasst, wo ich das Thema «Vierter Strahl der Harmonie durch Konflikt» behandelt habe. Die Anwendung dieser zweiten fundamentalen Energie (der primären Energie [658] unseres jetzigen Sonnensystems, die sich auf unser planetarisches Leben konzentriert) ist sogar für Christus eine harte Prüfung, ein Prüfstein für seine Geschicklichkeit im Handeln; und sie wird für ihn die grosse Bewährungsprobe sein, wenn er bei seiner Wiederkunft diese machtvolle Energie auf Erden freilässt, wofür er die Verantwortung trägt. Die Aufgabe aller Jünger besteht folglich darin, Weisheit zu kultivieren, und das müssen sie unter dem Einfluss Buddhas lernen. Er lehrte als Grundbedingungen mentales Unterscheidungsvermögen (oder klare Urteilsfähigkeit) und Losgelöstheit - zwei grundsätzliche Qualitäten, die während dieser erstaunlichen Vorbereitungszeit, die allen Aspiranten bevorsteht, aktiviert werden müssen. Es geht dabei darum, die neue Weltreligion zu erschaffen und mit Leben zu erfüllen. Dieses Thema bildet die Grundlage oder Voraussetzung für alles Neue: Erkennen des Unterschiedes zwischen der mentalen Einstellung und der Denkweise der Seele, um auf diese Weise wahres Losgelöstsein (oder inneres Freisein) zu entwickeln. Diese Losgelöstheit wurde in den letzten Jahrhunderten symbolisch, aber in irriger Weise von allen klösterlichen Orden (im Osten und im Westen) gepflegt, denn sie wurde nur in Zeit und Raum vollzogen, hatte also keine Beziehung zur inneren geistigen Bedeutung. Der wahre klösterliche Geist und die richtige Disziplinierung werden erst im weiteren Verlauf der menschlichen Geschichte in Erscheinung treten.

6. Die Energie des ersten göttlichen Aspektes (des Willens oder der Macht), die jetzt von Shamballa äusserst behutsam angewendet wird. Diese Energie des Willens ist, wie ihr wisst, die Wirkkraft des Lebens in allen Wesen; in der Vergangenheit durfte sie nur über die Hierarchie mit «der Substanz der Menschheit» in Berührung kommen. Erst vor kurzer Zeit wurde versuchsweise eine direkte Einwirkung erlaubt, und dafür war der Weltkrieg (1914-1945) der erste Beweis. Entscheidende Fragen wurden geklärt, es boten sich neue günstige Gelegenheiten, das menschliche Denken wurde geläutert, und die überlebte Zivilisation zerstört. Es ist eine äusserst gefährliche Energie, die erst dann in grösserem Masse angewandt werden kann, wenn die Menschheit gelernt hat, besser und nachhaltiger auf die Energie des zweiten Aspektes (Liebe-Weisheit) zu reagieren und die Gesetze des Reiches Gottes zu befolgen.

7. Es gibt [659] da noch eine andere Energie, die erst später und nur dann zur Anwendung kommen kann, wenn die vorher genannten sechs Energien ihren Zweck erfüllen. Damit können wir uns jetzt nicht befassen, denn die Zukunft ist zu ungewiss; diese Energie wird jedenfalls erst in der Mitte des Wassermann-Zeitalters wirksam werden.

Diese und die fünf besonderen Energien, die ich in meiner Botschaft zum Juni-Vollmond 1948 besprochen habe, werden im Lauf der nächsten Jahre sehr wirksam werden. Die fünf besonderen Energien werden schon bis zum Jahre 1952 einen starken Einfluss ausüben.

Ich möchte euch ferner auf die Tatsache aufmerksam machen, dass die evokative Kraft der Grossen Invokation (die jetzt schon von vielen Hunderttausenden gesprochen wird) und ihre mantrisch-rhythmische Tonschwingung in zunehmendem Masse diese Tendenz fördern. Ein Grossteil ihrer Wirksamkeit ist darauf zurückzuführen, dass dieses Mantram von immer mehr Menschen gesprochen wird; dieser Umstand im Verein mit der wissenschaftlichen Anwendung dieses Mantrams von seiten der Hierarchie zeitigt sehr gute Ergebnisse. Hier möchte ich folgenden alten Ausspruch eines Meisters zitieren: «Wo der Brennpunkt ist, dort werden sich die herabströmenden Wirkkräfte unter mantrischer Inspiration verankern.» Daran solltet ihr denken. Das bedeutet folgendes: Die Anstrengungen zahlloser Männer und Frauen allerorten haben es ermöglicht, dass Energien, die bisher nur bis in die hierarchische Substanz oder in die höheren mentalen Bereiche eindringen konnten, jetzt zum ersten Male erfolgreich in physischen oder zumindest ätherischen Bereichen verankert werden können. Das ist eine Tatsache, die viel bedeutsamer ist, als ihr sie einschätzen könnt.

Wie schon früher erwähnt, befassen sich fünf Meister mit den Vorbereitungsarbeiten für die hierarchische Organisation auf Erden. Es sind dies: Meister K. H., Meister Morya, Meister R., dann der Meister, der die moderne Arbeiterbewegung ins Leben rief, und ich, der sogenannte Meister D. K.

Die Arbeitsteilung dieser Meister ist sehr interessant. In meiner Juni-Botschaft 1948 berichtete ich von den fünf besonderen Energien, die damals freigesetzt wurden, um ihre unpersönliche Aufgabe voranzubringen. Jede dieser Energien hat etwas mit der [660] gewünschten Organisation zu tun, denn man muss stets folgendes im Auge behalten: Obwohl die beabsichtigte Organisation sich mit dem internen oder subjektiven Werk der Hierarchie befasst, so werden sich dennoch die Rückwirkungen auf Erden bemerkbar machen, denn die alte okkulte Wahrheit «wie oben, so unten» wird sich rasch in der äusseren Welt bestätigen. Diese Rückwirkungen und die erzielten Ergebnisse werden mit dazu beitragen, die tatsächliche Anwesenheit der Hierarchie auf Erden zu beweisen.

Obwohl das Ashram des Meisters K. H. seine stimulierende Wirkkraft schon zu verstärken beginnt, wird es dennoch als eines der letzten in der äusseren Welt erscheinen. Die Aufgabe dieses Ashrams besteht darin, die Energie zu erzeugen, die das Wiedererscheinen Christi endgültig ermöglichen wird. Und auf dieses Wiedererscheinen konzentrieren Meister K. H. und seine Gruppe von Eingeweihten und Jüngern ihre Kräfte. Die erste Aktion dieses Ashrams (soweit sie euch betrifft) war die Herausgabe der Broschüre «Die Wiederkunft Christi» (Wesak-Botschaft 1947). Hinzu kommt die Belebung und Stimulierung der zweitausend Jahre alten Gedankenform, die im Lauf der Jahrhunderte von den Menschen im voraus geschaffen wurde. Die Erwartung wird jetzt immer grösser und die Vorbereitung darauf intensiver. Das war das erste konkrete Ergebnis des vereinten Wünschens dieses Ashrams des zweiten Strahls. Die Arbeit dieses Ashrams umfasst indes drei ganz bestimmte Aufgaben, nämlich:

1. Die Massnahmen, um die vereinten Ashrams auf das Erscheinen in der äusseren Welt vorzubereiten.

2. Die Ausarbeitung hilfreicher Methoden und Schulungsverfahren für jene Eingeweihten und Jünger, die besondere Anstrengungen machen, um in der äusseren Welt, und nicht (wie bisher) hinter den Kulissen zu wirken; dazu müssen [661] sie jene «Widerstandskraft» entwickeln, die nötig ist, um dem Ansturm des Lebens auf der physischen Ebene gewachsen zu sein.

3. Das mentale und geistige Erfassen der Pläne Christi, und folglich die Entfaltung jener Geschicklichkeit im Handeln, welche die ordnungsgemässe Verwirklichung dieser Pläne gewährleistet.

Im zweitstrahligen Ashram des Meisters K. H. und der angeschlossenen Gruppen (z.B. meines Ashrams) wird die Energie der Weisheit wirksam gehandhabt und nutzbar gemacht. Man könnte sagen, dass diese doppelte, bisher verschmolzene Energie, sich jetzt wirklich in zweifacher Weise auswirkt. Die Energie der Weisheit ist in allen Ashrams (auf allen Strahlen und unter allen Meistern) wirksam. Die Energie der Liebe wird hauptsächlich auf das dritte grosse planetarische Zentrum (die Menschheit) gelenkt; sie stimuliert die Aura dieser Masse von Lebenseinheiten, so dass deren «magnetischer Anruf die wichtigste Qualität ihres Strebens, Gott näherzukommen», sein wird. Meister K. H. und eine ausgewählte Gruppe von älteren Eingeweihten und Jüngern (der ich nicht angehöre, weil mir eine andere Aufgabe übertragen wurde) leiten und beaufsichtigen diese doppelte Aktivität.

Der Meister K. H. ist daher einer der engsten Vertrauten und Mitarbeiter Christi, des Oberhauptes der Hierarchie. Christus bereitet sich jetzt mit Hilfe des Herrn der Welt und des Buddha auf die schwierigste Aufgabe vor, die er jemals hatte. Er kann nicht einfach aus der hohen Stätte, wo er jetzt weilt, herauskommen und plötzlich unter den Menschen erscheinen. Er kann auch nicht wieder in Gestalt eines Kindes auf Erden erscheinen, um im Lauf der Jahre in seine Aufgabe hineinzuwachsen; und ebensowenig ist zu erwarten, dass er von Millionen unglücklicher Menschen, die auf Befreiung warten, sogleich erkannt und freudig begrüsst werden würde. All das entspricht nicht seinen Plänen und ist nicht möglich. Ein Mitglied der Hierarchie, und erst recht ihr Oberhaupt, unternimmt nichts, was von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Solche Versuche müssten wegen der fortgeschrittenen menschlichen [662] Sensitivität zwangsläufig auch dann misslingen, wenn ein Erfolg mit gewöhnlichen Methoden zu erwarten wäre.

Geschicklichkeit im Handeln, weise und einsichtige Beurteilung, Anpassung der gegenwärtigen Entwicklung an die wünschenswerte Zukunft, Koordinierung der zu leistenden Arbeit, eine klare Erklärung der Prinzipien, auf die sich die neue Lehre gründen muss, und dazu ein Überprüfen der Fundamente, auf denen das Ordnungsgefüge der kommenden Zivilisation errichtet werden soll - das sind die Dinge, mit denen Christus sich derzeit beschäftigt. Daraus könnt ihr ersehen, welch riesige Aktivität und Mitarbeit vom Meister K. H. und seinem Ashram verlangt wird. Der Ansporn zu dieser Aktivität kommt aus zwei Richtungen: Einerseits natürlich aus Shamballa, vom Buddha und vom Avatar der Synthese, und andererseits in zunehmendem Masse aus der Welt der Menschen, deren Erwartung, Hoffnung und Verlangen sich zu einem gemeinsamen Bittruf vereinigen.

Auch das Ashram (oder Gruppenzentrum) des Meisters Morya ist ausserordentlich aktiv. Da es ein Ashram des ersten Strahls ist, stürmt die vom Avatar der Synthese kommende Energie natürlich zuerst auf dieses Ashram ein, denn das ist die Linie des geringsten Widerstandes. Dort wird die Energie in wissenschaftlicher Weise «transformiert» (in der Spannung vermindert), bevor sie an die Ashrams der fünf Meister, die am Vorbereitungswerk beteiligt sind, weitergeleitet wird.

Der höchste Aspekt, der von der Hierarchie assimiliert werden kann, wird von den Meistern zum Christus hingelenkt, der ihn für sich und das geplante Vorbereitungswerk benutzt. Obwohl er vor fast zweitausend Jahren anschaulich zum Ausdruck brachte, dass er mit seinem Wirken das Ziel erstrebte, brüderliche Gesinnung und Gemeinschaft zu wecken und zu fördern, so ist dennoch in hierarchischen Kreisen wohlbekannt, dass die Synthese des ersten Strahls noch etwas Höheres ist als Einheit, und dass sogar Christus diese neue Wirkkraft erst ganz verstehen lernen muss. Diese Kraft kommt sowohl aus Shamballa, vom Vater (wie Christus zu sagen pflegte), als auch aus ausserplanetarischen Quellen. Vor allem hat er die schwierige Aufgabe, sein physisches Instrument so zu trainieren oder anzupassen, dass es diese ausserordentlich hohe Wirkkraft assimilieren kann und gleichzeitig in einem Zustand bleibt, (663) dass er in die äussere Welt kommen und unter Menschen weilen kann.

Die christliche Kirche hat Christus als alleinigen und einzigen Sohn Gottes hingestellt und das Einzigartige dieses Ranges so betont, dass sich ein grosser Irrtum eingeschlichen hat, der im Lauf der Jahrhunderte noch genährt wurde. Christus selbst sah die Möglichkeit dieses Irrtumes voraus und versuchte, ihn durch den Hinweis unwirksam zu machen, dass wir alle «Söhne Gottes» sind und «dass ihr grössere Dinge tun werdet als ich tue»; dieser Ausspruch wurde von den Kommentatoren niemals verstanden oder in angemessener Weise erklärt. Die okkulte Tatsache ist die, dass es auf Erden - von der niedrigsten Lebensform bis zur allerhöchsten - kein Wesen gibt, das nicht zu einer edleren und schöneren Ausdrucksform des Göttlichen fortschreitet; auch Christus ist keine Ausnahme von diesem universalen Evolutionsgesetz. Deshalb und weil er sich darauf vorbereitet, die ganze menschliche Familie näher zu Gott emporzuheben, setzt er sich jetzt gewissen machtvollen, einströmenden Energien aus, nimmt Ströme geistiger Kraft in sich auf und unterzieht sich einer dynamischen Stimulierung, die für ihn ganz neu ist. Das ist für ihn die Bewährungsprobe für die erhabene Einweihung, vor der er steht, und auch das Opfer, das er darbringt, um sein Werk auf Erden zu beenden und die Menschheit aufs neue zu erretten.

Christus arbeitet also aufs engste mit dem Meister Morya und mit dem Manu (einem der drei Abteilungsleiter der Hierarchie) zusammen. Diese drei (Christus, der Manu und Meister Morya) bilden ein Energie-Dreieck, in das (und durch das) die Energie des Avatars der Synthese strömen kann, die dann von ihnen in der rechten Weise gelenkt wird.

In der äusseren Welt sind die Eingeweihten und Jünger, die im Ashram des Meisters Morya arbeiten, in erster Linie damit beschäftigt, in der Politik und Staatsführung synthetisch zu wirken und falschen Tendenzen entgegenzuarbeiten, um die Freiheit in Einheit möglichst zu erhalten. Sie arbeiten auf eine subjektive (innerliche) Synthese hin, die sich in einer äusseren Differenzierung manifestieren wird. Diese Synthese wird die vielen Aspekte [664] der wesentlichen, fundamentalen Einheit umgrenzen, die sich unter dem Antrieb der Energie der Synthese entwickelt, und die schliesslich einmal Frieden und gegenseitiges Verstehen auf Erden bringen wird. Es wird ein Friede sein, der individuelle und nationale Kulturen bewahrt, sie aber dem Wohl der Gesamtmenschheit unterordnet.

Wir kommen nun zu einem weiteren, an den Vorbereitungsarbeiten beteiligten Meister, zu dem, der die sogenannte «Arbeiterbewegung» ins Leben gerufen hat. Nach Ansicht der Hierarchie war es einer der erfolgreichsten Versuche in der menschlichen Geschichte, die grossen Massen (die mittleren und unteren Schichten) zu einer allgemeinen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen aufzurütteln und damit eine Antriebskraft in Bewegung zu setzen, die (okkult ausgedrückt) die Massen «ins Licht bringen» würde.

Die Entwicklung der Arbeiterbewegung brachte auch die Erziehung der Massen mit sich, so dass das gesamte Intelligenz- und Bewusstseinsniveau der Massen gehoben wurde. Wohl gibt es noch Unwissenheit und Analphabeten, aber die Durchschnittsbürger in den westlichen Demokratien und in der Sowjetunion sind ebenso gebildet wie die Intellektuellen im Mittelalter. Dieser Entwicklungsprozess ist ein klassisches Beispiel dafür, wie die Meister arbeiten, denn die Arbeiterbewegung entstand (für den durchschnittlichen Beobachter) im Volke selbst, in der Arbeiterklasse. Es war eine spontane Entwicklung, ausgelöst durch die Gedanken und Lehren einiger Männer, die man anfangs für Agitatoren und Unruhestifter hielt. In Wirklichkeit war es eine Gruppe von Jüngern (einige wussten nichts von ihrem esoterischen Status), die in Übereinstimmung mit dem Evolutionsgesetz und folglich auch mit dem hierarchischen Plan handelten. Es waren keine besonders fortgeschrittenen Jünger, aber sie hatten (entsprechend ihren Strahlen) eine Verbindung mit einem Ashram und waren daher für Impressionen empfänglich. Hätten fortgeschrittene Jünger oder Eingeweihte diese Aufgabe übernommen, wäre ihre Arbeit vergeblich gewesen, denn die Darstellung des grossen Planes wäre dem Intelligenzniveau der damals völlig ungebildeten Arbeitermassen nicht angepasst gewesen.