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DIE WIEDERKUNFT CHRISTI – TEIL 5

3. Von den negativen oder rein materiellen Kräften des Planeten, die nicht unbedingt gut oder schlecht sind, die aber instinktiv und oft unbewusst von der Menschheit für rein materielle Zwecke benutzt wurden. Sie wirken grundsätzlich den geistigen Kräften entgegen und sind dem Einfluss der menschlichen Wunschnatur unterworfen, die egoistisch und folglich separatistisch ist. Diese Form des Bösen wird jetzt von der Neuen Gruppe der Weltdiener bekämpft. Von diesem Kampf wisst ihr etwas, denn jeder denkende Mensch ist davon unmittelbar betroffen.

Ich habe über das im Planeten vorhandene Böse mit sehr einfachen Worten berichtet, aber es gibt da Abstufungen, von denen ich nichts gesagt habe. Diese ineinandergreifenden Gradunterschiede des Bösen sind viel zahlreicher und komplizierter, als ihr euch vorstellen könnt.

Zusammenfassend möchte ich folgendes sagen: die derzeitige [690] Neuorientierung der Hierarchie (in bezug auf Shamballa und die Menschheit) leitet einen Zyklus ein, der dem kosmisch Bösen auf unserem Planeten eine vollständige Niederlage bereiten wird; übrigbleiben wird eine isolierte und geschwächte Schwarze Loge, die eines langsamen Todes sterben wird. Das erlaubt die Läuterung der menschlichen Wunschnatur in einem solchen Masse, dass «Materie erlöst werden wird durch den Opferwillen der grossen Wissenden, durch den Willen zum Guten der grossen Seienden und durch den guten Willen jener Menschen, die sich dem Lichte zugewandt haben und dann ihrerseits dieses Licht zurückstrahlen».

Wie alle Jünger wissen, ist eines der Probleme, vor das sie sich ständig gestellt sehen, die ausserordentliche Sensitivität für die Gedankenströme derer, mit denen sie in direktem Kontakt stehen. Je fortgeschrittener ein Jünger, um so grösser ist sein Problem. Die Theorie, dass derjenige, der in höheren Bewusstseinsbereichen lebt und arbeitet, immun ist gegenüber den Ausstrahlungen aus niederen Bereichen - diese Theorie bewährt sich in der Praxis nicht. Das okkulte Gesetz besagt, dass das Grössere stets das Kleinere einbeziehen oder umfassen kann. Dieses Gesetz gilt in gleicher Weise für den planetarischen Logos (der die Gesamtheit aller kleineren Formen in Seinem manifestierten Universum ist) wie für alle Menschen. Der Jünger kann also stets das miteinbeziehen, was von denen ausgeht, die auf der Stufenleiter der Evolution unter ihm stehen. Je mehr ein Jünger unter dem Einfluss des Gesetzes der Liebe steht, um so leichter kann er sich auf die Gedanken seiner Mitmenschen einschalten und ihre Wünsche verspüren; besonders leicht fällt ihm das bei jenen Gefährten, die mit ihm durch die Bande der Liebe oder karmisch verbunden sind. Während der Jünger von Initiation zu Initiation fortschreitet, verstärkt der Willensaspekt den Intellekt und bestimmt die Ausdrucksweise der Liebesenergie; so wird das Problem kleiner, denn der Eingeweihte lernt gewisse Schutzregeln kennen, die dem Neuling nicht zur Verfügung stehen. Der letztere muss zuerst einmal lernen, sich mit anderen zu identifizieren (als wesensgleich zu erkennen), denn das ist die Voraussetzung für eine höhere Identifizierung, also für einen Zustand, der für die älteren Eingeweihten in der Rangfolge des Seins charakteristisch ist.

Die Vorbereitung jener Mitglieder der Hierarchie, die aus ihrer Zurückgezogenheit heraustreten müssen, um unter Menschen zu leben und mit ihnen zu verkehren, machte viele Besprechungen notwendig, mit dem Ergebnis, innerhalb der Ashrams ein drastisches Schulungssystem einzuführen. Auf die Art dieser Schulung [691] kann ich hier nicht näher eingehen, denn sie ist für die Jünger entsprechend ihrem Strahl verschieden; ausserdem ist das Thema für unsere Zwecke hier viel zu umfangreich. Das Problem bestand nun darin, zwar den harmonischen sensitiven Rapport aufrechtzuerhalten und die Grundlage für die höhere, universale Identifizierung zu schaffen, gleichzeitig aber auch innerlich frei, geistig losgelöst zu bleiben. Diese Einstellung wird den Jünger befähigen, die erforderliche Arbeit zu leisten, ohne durch die Trübsal und Angst, durch die Gedanken und Wünsche seiner Mitarbeiter gehemmt zu werden.

Diese notwendige Losgelöstheit kann sich nicht auf den angeborenen Instinkt der Selbsterhaltung gründen, auch wenn dieser in das Reich der Seele übertragen wird; sie muss vielmehr dadurch erreicht werden, dass der Jünger in seiner Aufgabe völlig aufgeht und gleichzeitig den festen Willen hat, den Kontaktweg zwischen sich und dem Ashram einerseits, und zwischen sich und seinem Arbeitsfeld andererseits offenzuhalten. Der Kontaktweg muss von allen niederen Regungen und Tendenzen völlig unbehindert bleiben. Man könnte sagen, dass es eine Methode ist, alle Tendenzen und Reaktionen auszuschalten und sich nur darauf zu beschränken, die erreichte Entwicklungsstufe seiner Gefährten einsichtig wahrzunehmen. Die Probleme der Betreffenden werden richtig eingeschätzt, und die nötige Liebesenergie wird in einer solchen Weise gelenkt, dass der projizierte Liebesstrom nicht nur dem Empfänger hilft, sondern den Jünger auch vor unerwünschten Kontakten schützt. Auf diese Weise wird in der Person oder Gruppe, der geholfen werden soll, keine Reaktion der Persönlichkeit ausgelöst; statt dessen wird die ganze Natur des persönlichen oder Gruppenlebens geläutert und in höhere Bewusstseinsbereiche emporgehoben. Die Jünger, die jetzt und im Lauf der nächsten Zeit aus den Ashrams in die äussere Welt kommen, haben die Aufgabe, einen Reinigungsprozess durchzuführen und diesen in den nächsten Jahrzehnten noch zu verstärken. Dem Aspiranten auf dem Probepfad wird gelehrt, sich und seine drei Körperhüllen zu reinigen; nach seiner Aufnahme in ein Ashram hat er die notwendige Reinigung zum Grossteil erlangt. Von da an sollte sich der Jünger nicht mehr auf die Läuterung seiner Natur konzentrieren, denn das würde eine allzu starke egozentrische Einstellung hervorbringen und [692] die Persönlichkeitsträger übermässig stimulieren. Er wird dann feststellen, dass die auf dem Probepfad gelernte Lektion lediglich die Grundlage für die Wissenschaft der Reinigung ist. (Man könnte auch den im Krieg gebrauchten Ausdruck Entgiftung benutzen). diese wissenschaftliche Reinigung (oder Entgiftung) wird von den werktätigen Jüngern, die für die Vorbereitung der Welt auf die Wiederkunft verantwortlich sind, gründlich vorgenommen werden. Der Reinigungsprozess erfolgt in drei Abschnitten:

1. Zuerst müssen die verderbten Gebiete, das versteckte Böse oder die erkrankten Elemente erkannt und in gebührender Weise untersucht werden, um den Umfang der erforderlichen Reinigungsmassnahmen zu ermitteln. Dieser Punkt ist eine Gefahr für die Jünger.

2. Sodann müssen die magnetischen Stellen oder Gebiete, die in den letzten Jahrhunderten (oder sogar schon vor Äonen) von Mitgliedern der Hierarchie magnetisiert wurden, entdeckt werden, damit die dort gespeicherten Energien übertragen werden und zur Verfügung stehen können. In dem nahe bevorstehenden Zyklus werden diese magnetischen Zentren von den Weltjüngern, die für das Reinigungswerk verantwortlich sind, in grossem Masse «angezapft» und nutzbar gemacht werden.

3. Dann zieht der Jünger seine Aufmerksamkeit von der Quelle der Schwierigkeit zurück und konzentriert sich auf gewisse mantrische Gepflogenheiten und hierarchische Formeln; auf diese Weise setzt er die notwendigen Energien frei, um die latenten oder aktiven Keime des Bösen zu vernichten. Damit schaltet er gewisse materialistische Tendenzen aus und stärkt die Seele all dessen, was gereinigt werden soll, und das Leben in jeder Form. Denkt z.B. an folgendes: Wenn ein Meister mit und an seinen Jüngern arbeitet, ihre Lebensaktivität stärkt, ihre Seelen erweckt und wirksam macht, dann wird in gleicher Weise jede Form und jedes Atom ihrer verschiedenartigen Körper mit Energie erfüllt und gefördert. Daher werden auch die Jünger und Eingeweihten dieses grundlegende Verfahren bei der kommenden weltweiten Reinigung anwenden.

4. Schliesslich werden die reinigenden Energien zurückgezogen; darauf folgt eine Periode, in der die gereinigte Form sich festigt und ihr Seelenleben einen neuen Zyklus geistigen Wachstums beginnt.

Es dürfte euch [693] klar sein (und ich habe meine Mitteilungen dementsprechend formuliert), dass sich die zu leistende Arbeit nicht bloss auf die Menschheit beschränkt, sondern auch alle anderen Lebensformen in der Natur umfasst.

Diese Wissenschaft der angewandten Reinigung wird jetzt von allen Ashrams mit grösstem Eifer studiert. Die Jünger in den Ashrams des ersten, zweiten und siebenten Strahls sind diesbezüglich besonders aktiv, denn die Vernichtung des Bösen ist Aufgabe des ersten Strahls; und dadurch, dass die Wirkungen des Bösen vernichtet werden, entsteht Reinheit. Dann wird die Förderung des Guten möglich, und das ist die Aufgabe des zweiten Strahls, des Erbauers. Und der siebente Strahl, der jetzt aktiv ist, hat die einzigartige Aufgabe, geistige Energie mit Substanz (und folglich mit Materie) in Kontakt zu bringen. Die jetzt und in diesem Zyklus wirksamen Strahlen stimmen zeitlich mit dem grossen Plan überein, also auch mit den Vorbereitungsarbeiten der Hierarchie und mit der Wiederkunft Christi. Diese Strahlen spielen eine besondere Rolle, und das wirkt sich natürlich auch auf die Eingeweihten und Jünger in den Ashrams aus.

Die Wissenschaft angewandter Reinigung ist auch die Wissenschaft angewandter Energie; sie verfolgt das spezielle Ziel, «das Unerwünschte, und das, was den Eintritt des Lichtes behindert, wegzuschaffen, um dem Erwünschten und Guten, dem Schönen und Wahren Platz und Zutritt zu verschaffen». Bei der Anwendung dieser Wissenschaft wird das menschliche Vorrecht des freien Willens natürlich nicht beeinträchtigt. Diese uralte Wissenschaft befasst sich in erster Linie mit der Reinigung und Erlösung von Materie, und sie liegt ganz in den Händen der Menschen, unter der Leitung der Hierarchie. Diese Leitung oder Lenkung mag bewusst oder unbewusst verspürt werden. Die (von mir schon öfters erwähnte) Wissenschaft der Erlösung ist tatsächlich die angewandte Kunst der Esoterik und der geistigen Lebensweise, die bereits der Menschheit gelehrt wird; die Menschen lernen jetzt ständig die Körper, durch die sie wirken, zu erlösen. Es ist tatsächlich die Kunst oder Wissenschaft des Verbundenseins zwischen dem (Einen) grossen Leben und den (vielen) kleinen Leben; so drückt es H. P. B. aus.

Die Reinigung der [694] anderen Naturreiche erfolgt - vermittels der Menschen - durch die Hierarchie; dieser Vorgang ist bereits erkennbar. Diese, derzeit meist noch unbewusst ausgeübte Tätigkeit wird verdoppelt und bewusst von Eingeweihten und Jüngern fortgesetzt werden, die mit und an Aspiranten arbeiten. Damit befassen sich jetzt die verschiedenen Ashrams. Und wenn das - nach 1975 - zur praktischen Anwendung kommt, wird es zu grossen und wichtigen Veränderungen im weltlichen Leben führen.

Ein weiteres Problem, mit dem sich derzeit die Hierarchie im Hinblick auf die erforderlichen Massnahmen befasst, ist das, in allen Ländern Aspiranten und solche Jünger, die vor ihrer Akzeptierung stehen, zu finden, bei denen das Sprachenproblem keine Schwierigkeit macht. Sobald diese Menschen entdeckt sind, werden sie einer Schulung in telepathischer Sensitivität unterworfen, so dass sie für hierarchische Impressionen empfänglich werden. Gleichzeitig muss auch ihre Intuition stimuliert werden. Da aber die Intuition ohne eine hochgradige Intelligenz nutzlos und nicht erreichbar ist, muss nach allen diesen Menschen auf der Mentalebene gesucht werden. Der Besitz eines abstrakten Denkvermögens genügt nicht; es ist insofern nützlich, als es den Aspiranten befähigt, die Antahkarana zu erbauen. Dennoch ist es durchaus möglich, dass jemand zwar ein gut entwickeltes abstraktes Bewusstsein, aber überhaupt kein intuitives Wahrnehmungsvermögen besitzt.

Das ist z.B. bei Z. ... der Fall. Er ist ein tadelloser abstrakter Denker, und solche Leute sind ziemlich selten, da sie meistens unpraktische Idealisten sind. Er ist bis jetzt nicht im geringsten intuitiv, könnte es aber leicht sein - unter bestimmten Bedingungen.

Die Intuition enthüllt grundsätzlich keine esoterischen Wahrheiten; diese kommen auf einem anderen Weg geistiger Wahrnehmung. Die Intuition ist ihrem Wesen nach das Organ kollektiver Wahrnehmung und das, was schliesslich die Persönlichkeit in ihre rechtmässige Position emporhebt, nämlich als Vollzugsorgan der Seele in der Gruppe.

Z. . . hat vernünftige [695] theoretische Ansichten über die Geisteshaltung und die Arbeit einer Gruppe; und er wird ausserordentlich erstaunt sein, wenn er diese meine Bemerkungen liest. Aber solange er sich von näheren Gruppenkontakten fernhält und nicht imstande ist, die Liebe der Gruppe (im Namen des Dienstes) zu suchen, solange er einen von ihm selbst begangenen Fehler oder die Mitschuld daran nicht zugeben kann, und solange er die Verantwortung auf andere abwälzt, auch wenn er selbst daran schuld hat - so lange wird er nicht imstande sein, intuitive Mitteilungen wahrzunehmen, denn seine Persönlichkeitsreaktionen werden sich störend einmischen. Er darf sich nicht durch die Tatsache täuschen lassen, dass er am Rednerpult beliebt ist; das ist Gruppendienst, aber kein inneres Zusammenarbeiten mit der Gruppe. Er muss verstehen lernen, dass er bis jetzt nur ein Beobachter der Gruppe, aber nicht ein Teil von ihr ist, und dass es ihm in erster Linie darauf ankommt, als Persönlichkeit zu glänzen (und dafür Beifall zu erhalten), aber nicht darauf, den Erwartungen der Gruppe zu entsprechen. Es wird ihm schwerfallen, dies einzusehen, aber man muss ihm Zeit lassen. Er ist bestrebt, im geistigen und esoterischen Sinne das Beste und Rechte zu tun, aber er muss noch zur Einsicht kommen, dass dies nur durch Liebe und geistiges Verstehen, aber nicht durch den Intellekt möglich ist. Sein starkes Verlangen, das Rechte zu tun, aber so, wie es seinen Theorien und seiner Persönlichkeit entspricht, isoliert ihn und macht ihn glauben, seine Seele habe Macht über seine Persönlichkeit. All das schafft Schranken, aber die Trennmauer zwischen ihm und seinen Mitarbeitern ist sehr dünn und könnte leicht niedergerissen werden, wenn sein Stolz das zuliesse. Er müsste zu der Erkenntnis kommen, dass er mit der ganzen Gruppe, der er angehört, gleich ist, und dass auch die unwichtigsten Mitglieder dieser Gruppe ihm gleich sind. Aber er tut es noch nicht, trotz allem, was er von sich selbst glaubt.

Das Suchlicht der Hierarchie tastet derzeit den Planeten ab, um aus der Masse der Menschen jene Männer und Frauen auszulesen, die esoterische Möglichkeiten erkennen lassen und bei denen die Liebe zur Menschheit und zu Christus ein bestimmender Faktor und Beweggrund ist.

Die üblichen devoten Schwärmer, die sich ständig einem Geist der Anbetung Christi und der Meister widmen, werden für diese besondere Schulung nicht ausgewählt. Ihre Denkweise und Entwicklung wirkt wie ein Keil, der zwischen sie und das erstrebte [696] Ziel getrieben wird. Diejenigen, die nicht an sich selbst denken, sondern mehr daran interessiert sind, unglücklichen Menschen zu helfen, die aber von der Existenz der unsichtbaren Welten felsenfest Überzeugt sind - das sind die Menschen, nach denen die Meister jetzt suchen.

Wenn diese Männer und Frauen gefunden sind, dann muss der betreffende Eingeweihte dafür sorgen, dass der entdeckte Aspirant auf irgendeine Weise Informationen erhält. Er muss Auskünfte und Belehrungen erhalten über die Wiederkunft Christi (entsprechend seiner Religionszugehörigkeit) und über die fundamentalen und notwendigen Wahrheiten, wobei in erster Linie das Gesetz von Ursache und Wirkung, und an zweiter Stelle das Gesetz der Wiederverkörperung betont werden soll. Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist von weit grösserer Bedeutung als das Gesetz der Wiedergeburt, denn es zwingt den Aspiranten zum Handeln, und dieses Handeln bestimmt zwangsläufig die Zukunft. Bezüglich des Gesetzes der Wiedergeburt kann er nichts anderes tun, als sich diesem zu unterwerfen und dankbar dafür sein, dass es immer wieder günstige Gelegenheiten bietet.

Über die vielen anderen Massnahmen, die von den Mitgliedern der Hierarchie in all den verschiedenen Graden getroffen werden müssen, um sozusagen ihr Persönlichkeitsleben und ihre Gewohnheiten umzustellen und neu zu regeln, habe ich nichts zu sagen. Ich kenne genau die Fragen, die sich in eurem Denken erheben werden, und möchte daher zwei davon kurz besprechen. Einige von euch fragen z.B. folgendes:

1. Wie werden diese, auf den verschiedensten Rangstufen stehenden Mitglieder der Hierarchie auf Erden erscheinen? Werden sie auf normale Weise (Geburt, Kindheit, Reife) kommen? Einige Eingeweihte mögen diese gewöhnliche Methode anwenden, andere sind bereits im Stadium der Kindheit oder Jugend; diesen wird ein Grossteil der Vorbereitungsarbeit übertragen werden. Andere werden diese ziemlich beeinträchtigenden Entwicklungsphasen nicht mitmachen, sondern zwischen der äusseren und der hierarchischen Welt hin- und hergehen. Manchmal werden sie in physischen Körpern anwesend sein, manchmal nicht. Diese Methode wird so lange nicht möglich sein, solange die [697] derzeitigen Vorschriften der persönlichen Ausweispflicht bestehen und die Behörden in den Flug- und Seehäfen Reisepässe und Kennkarten prüfen. Solche Leute wie diese «Durchreise-Eingeweihten» würden sich also nicht ausweisen können. Daher muss diese Art des Hervortretens in die äussere Welt auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Einige Meister werden das erschaffen, was man im Osten «mayavirupa» nennt - ein Manifestationsinstrument, das aus atomisch physischer und astraler Substanz und aus konkreter mentaler Substanz besteht. Sie können diesen Träger nach Belieben erschaffen, benützen und wieder zum Verschwinden bringen. Für sie ist daher das Erscheinen oder Wiedererscheinen kein solches Problem wie für den Eingeweihten, der sich dieses Dienstinstrument nicht erschaffen kann.

2. Werden alle Mitglieder der Hierarchie gleichzeitig erscheinen? Sicherlich nicht. Von diesen Eingeweihten und Meistern werden zunächst einmal einige ganz vereinzelt erscheinen und unter Menschen leben; sie werden einzeln kommen, die erforderliche Arbeit leisten, durch die Pforten des scheinbaren Todes in das innere Ashram zurückkehren, um dann wieder auf die eine oder andere (oben beschriebene) Weise zu erscheinen. Dieser Prozess ist schon seit einiger Zeit im Gang und begann um das Jahr 1860. Das Wirken dieser Jünger wird im menschlichen Bewusstsein bereits erkannt und anerkannt, und es ist ihnen auch gelungen, das Bewusstsein und das Denken vieler Millionen Menschen zu ändern. Ihre Ideen beeinflussen bereits die Weltmeinung. Zu eurer Ermutigung möchte ich daran erinnern, dass ich selbst einer dieser werktätigen Eingeweihten bin (denn das ist letzten Endes jeder Meister). Von meiner physischen Verankerung aus (d.h. im physischen Körper) und von meiner Wohnstätte im nördlichen Indien aus habe ich in Zusammenarbeit mit dem Jünger A. A. B. und auch mit F. B. viel dazu beigetragen, um der Menschheit gewisse (alte, doch in ihrer Darstellung neue) Grundideen und Vorstellungen ins Bewusstsein zu bringen. Ich habe auch vieles getan, um den instinktiven guten Willen der Menschen zu wecken und zu stimulieren. Ich erwähne dies nur, doch nicht als eine einzigartige Leistung, denn es gibt viele [698] andere Meister, die jetzt - mit ihren Jüngern - in der äusseren Welt wirksam tätig sind. Unter ungünstigen Umständen arbeiten sie unermüdlich darauf hin, die Tendenz des menschlichen Denkens zu ändern, nämlich den krassen Materialismus in echte geistige Aspiration umzuwandeln.

Meine Leser würden noch viele andere Fragen stellen. Je weniger fortgeschritten sie sind, um so mehr fragen sie und um so grösseren Wert legen sie auf die materiellen (also unwichtigen) Aspekte dieses ganzen Themas. Ich habe nicht die Absicht, mich mit diesen Leuten zu befassen, obgleich ich genau weiss, was sie sind. (Auch A. A. B. weiss es). Sie sind ohne Tatkraft, und sie werden sich zur gegebenen Zeit die Fragen selbst beantworten können.

Wenn einmal das Bemühen, das menschliche Denken vorzubereiten, Fortschritte erbracht hat, wenn das Wissen um die Existenz und um die Anstrengungen der Meister und der gesamten Hierarchie eine allgemein anerkannte Wahrheit ist, und wenn in allen Ländern sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass der gute Wille ein wirklich wichtiger Faktor für jede Nation ist, dann wird das Erscheinen der Hierarchie in der äusseren Welt sehr beschleunigt erfolgen. Dann werden die fünf geistigen Zentren anfangen, eine endgültige Form anzunehmen und Anerkennung finden; die dort arbeitenden Gruppen werden miteinander in enger Verbindung stehen und bekannt sein. Von dann an wird das unter der Leitung von Meistern stehende Netzwerk aus Eingeweihten und Jüngern die ganze Welt umspannen; und die Meinung dieser Männer und Frauen sowie der Meister, die in den fünf Zentren und den angeschlossenen Gruppen die Aufsicht führen, wird von allen staatlichen, wirtschaftlichen und sozialen Organisationen und für jeden menschlichen Wirkungsbereich als ausserordentlich wertvoll angesehen werden.

Dann wird - unter der Einwirkung einer grossen Welle geistiger Inspiration - der wundervolle Geist der Erwartung auf die Wiederkunft Christi die Welt durchfluten. Man wird dann diese Wiederkunft für durchaus möglich und glaubwürdig halten; sein Kommen wird für alle Welt die Quelle der Hoffnung sein, denn die angesehensten, erleuchtetsten und kultiviertesten Menschen auf dem Planeten werden ihn erwarten. Und dann, meine Brüder, wird er kommen, und er wird neue Energien der Liebe und des Mitleids bringen und den Geist mit neuer Erleuchtung erfüllen. Dazu kommt noch die neue Offenbarung, auf die alle Menschen warten [699] und für die sie empfänglich sein werden, weil sie die erforderliche Stimulierung erhalten haben.

Viele, welche diesen Abschnitt meiner Instruktionen lesen, werden enttäuscht sein (so oberflächlich und töricht ist manchmal der menschliche Intellekt), dass ich nichts darüber sage, wie sich die Mitglieder der Hierarchie den modernen Lebensbedingungen anpassen werden, welche Nahrung sie zu sich nehmen und ob sie heiraten werden. Dazu will ich nur folgendes sagen: Sie werden das moderne Leben auf sich nehmen mit allem, was es bedeutet, und sie werden anschaulich zeigen, wie dieses Leben (das normale Produkt des Evolutionsprozesses) auf göttliche Weise gelebt werden kann. Sie werden das höchste Ideal ehelicher Gemeinschaft zum Ausdruck bringen und das Prinzip, das der Fortdauer der Menschenrasse zugrunde liegt, praktisch bezeigen. (Ich möchte hier daran erinnern, dass viele Meister verheiratet sind und Familie haben). Sie werden auch zeigen, dass alles Leben ein einziges Leben ist, und dass die Formnatur stets eine Opfereinheit in dem unermesslichen Gesamtplan göttlicher Manifestation ist. Sie werden uns auch noch folgendes vor Augen führen: Was immer wir tun, ob wir essen oder trinken - alles muss gemäss dem Naturgesetz in der rechten Weise und ruhig-gelassen getan werden, in einem Geiste liebenden Verstehens, und stets zur Ehre Gottes. Sie werden ein geordnetes und in allen Dingen massvolles Leben führen und auch beweisen, dass auf Erden Menschen existieren können, die in ihrem Wesen keine unrechten Neigungen und keine schlechten Qualitäten haben. Sie werden lebendige Beispiele guten Willens, wahrer Liebe und intelligent angewandter Weisheit sein, sie werden ein edles Wesen und Humor haben, sie werden ganz normal sein. Ja, sie werden vielleicht so normal sein, dass man sie weder erkennen noch beachten wird.

Schliesslich werden sie der Umwelt die grosse Bedeutung des rechten Motivs, die Schönheit des selbstlosen Dienstes und eine lebhafte intellektuelle Wahrnehmungsfähigkeit überzeugend darstellen. Das, meine Brüder, ist vom Standpunkt netter, wohlmeinender Leute aus eine solche Binsenwahrheit, dass ihr wirklicher Wert vielleicht gar keine Beachtung findet. Dennoch verdienen diese Ausführungen eure grösste Aufmerksamkeit und Beachtung, was [700] euch jeder Eingeweihte bestätigen wird. Diese Darlegungen sollten aber nicht bloss beachtet und geschätzt werden, sondern in euch den festen Willen und das Bestreben wecken, die gleichen Qualitäten auf dem Weg zum Tor der Einweihung zum Ausdruck zu bringen.

Die Aufgaben der externen Ashrams

Hier muss ein kurzer Überblick genügen. Ich habe mich mit der beabsichtigten Tätigkeit der äusseren Ashrams ausführlich auf den vorhergehenden Seiten und auch in einigen meiner anderen Bücher [*M7] befasst. Eine ausführlichere Darstellung ist zurzeit nicht möglich. Der Advent der Hierarchie bewirkt eine verstärkte Stimulierung, die natürlich alle Jünger und Aspiranten beeinflusst und eine Periode der Anpassung an diese höhere Schwingung erfordert. Die Anpassung an ein intensiveres, seelisches «Lebendigsein» wird dadurch erleichtert werden, dass für Jünger, Aspiranten und Menschen guten Willens gewisse grundsätzliche Leitgedanken verkündet werden.

Die externen Ashrams werden besonders auf folgenden Arbeitsgebieten wirksam tätig sein:

1. Die Erschaffung und Belebung der neuen Weltreligion.

2. Die schrittweise Reorganisierung der Gesellschaftsordnung, einer Ordnung, die frei von Unterdrückung, von der Verfolgung der Minderheiten, von Materialismus und Stolz ist.

3. Die öffentliche Einführung eines Einweihungssystems. Das setzt die Entfaltung und geistiges Verstehen der Symbolik voraus.

4. Die exoterische Schulung von Jüngern und der Menschheit in diesem neuen Zyklus.

Was, meine Brüder, müsst ihr inzwischen tun? Welche Aufgabe habt ihr und was ist euer Ziel? Ich möchte folgende Punkte besonders betonen:

Das materielle Ziel all derer, die ihre Mitmenschen lieben, das Ziel, das beharrlich mit Herz und Verstand verfolgt werden muss, ist die Vernichtung der totalitären Diktatur. Ich sage nicht die [701] Vernichtung des Kommunismus, sondern die Zunichtemachung jenes unheilvollen Verfahrens, das die zwangsweise Auferlegung von Ideen zur Folge hat; das kann sich in demokratischen Nationen und in allen Kirchen genauso ereignen wie es in der UdSSR bereits der Fall ist. Und das nennen wir Diktatur. Ich möchte euch bitten, diesen Unterschied genau zu beachten. Euer materielles Ziel ist, all das zu bekämpfen, was den menschlichen freien Willen beeinträchtigt und was die Menschheit in Unwissenheit hält; das gilt in gleicher Weise für jedes bestehende System, sei es katholisch oder protestantisch, das seinen Anhängern seine Auffassungen und seinen Willen aufzwingt. Totalitäre Diktatur ist das Grundübel der heutigen Zeit; sie ist in allen Regierungs- und Erziehungssystemen zu finden, im Heim und im Gemeinwesen. Ich denke hier nicht an die Gesetze, welche die menschlichen Beziehungen untereinander ermöglichen und in der rechten Weise regeln; solche Gesetze sind für das Gemeinschaftsleben und für das nationale Wohl unentbehrlich, und sie sind auch ihrem Wesen nach keine Gewaltmassnahmen. Ich spreche vielmehr von der Aufzwingung des Willens einiger weniger auf die Gesamtheit des Volkes. Die Bekämpfung dieser unerwünschten Tendenzen - das ist unbedingt und ganz klar euer materielles Ziel.

Euer geistiges Ziel ist die Errichtung des Reiches Gottes.

Eine der ersten diesbezüglichen Massnahmen ist die, das Denken der Menschen so vorzubereiten, dass sie die bevorstehende Wiederkunft Christi als Tatsache akzeptieren. Ihr müsst überall den Menschen sagen, dass die Meister und ihre Jüngergruppen energisch darauf hinarbeiten, aus dem Chaos Ordnung zu schaffen. Ihr müsst ihnen sagen, dass es einen grossen Plan wirklich gibt, und dass nichts die Verwirklichung dieses Planes aufhalten kann. Ihr müsst ihnen sagen, dass die Hierarchie unerschütterlich dasteht (wie seit Tausenden von Jahren), und dass sie die angesammelte Weisheit vieler Zeitalter repräsentiert und zum Ausdruck bringt. Vor allem anderen aber müsst ihr ihnen sagen, dass Gott Liebe ist, dass die Hierarchie Liebe ist, und dass Christus kommt, weil er die Menschheit liebt.

Das ist die Botschaft, die ihr jetzt verkünden müsst. Und mit dieser Verantwortung verlasse ich euch. Arbeitet, meine Brüder!