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VIERTER ABSCHNITT - DAS STUFENWEISE ERSCHEINEN DER HIERARCHIE - TEIL 3

Interessant ist auch folgende Beobachtung: Wenn das Bestreben der Hierarchie sich darauf richtet, dem dringenden Verlangen der Massen nach besseren Lebensbedingungen nachzukommen und ihnen zu helfen, kirchliche und politische Übelstände zu ändern, dann lässt das Interesse der Menschen meistens nach, weil die Aufgabe recht schwierig ist; viele lehnen auch die Behauptungen über das Böse ab, weil es (nach ihrer Ansicht) der Hierarchie nicht möglich ist, Schuld zu ermitteln und gegen Unrecht Stellung zu nehmen. Viele nehmen auch daran Anstoss, dass sich die Hierarchie während des Krieges auf die Seite jener Kräfte stellte, die für die Freiheit der Menschheit kämpften, und dass sie in keiner Weise für jene eintrat, die auf der Seite der Finsternis standen.

Die Hierarchie ist derzeit eine grosse Kampfgemeinschaft, die für die Seelen der Menschen kämpft; sie bekämpft all das, was die Erweiterung des menschlichen Bewusstseins blockiert und die menschliche Freiheit (nicht Zügellosigkeit!) einschränkt; sie kämpft für die Beseitigung jener Faktoren, welche die Wiederkunft Christi und [551] das Erscheinen der Hierarchie als voll wirksame Gruppe auf Erden behindern und verzögern. Die Menschheit muss begreifen, dass die Geisteshaltung der Hierarchie weder schwächlich oder schwankend noch sentimental oder neutral ist; die Menschheit kann sich sowohl auf die Stärke und Einsicht als auch auf die Liebe der Hierarchie verlassen.

In den obigen Bemerkungen habe ich einige Ziele angegeben, die derzeit von der Hierarchie angestrebt werden und denen auch das persönliche Augenmerk Christi gilt. Ich möchte sie kurz aufzählen, damit die verschiedenartigen Mitarbeiter (jeden Grades) in der Welt eine klare Vorstellung von den Werten bekommen, die in Erscheinung treten sollen. Das ist wichtig. Bei jedem Punkt werde ich auch den Grund dafür angeben, warum er als wichtig erachtet wird:

1. Die Neugestaltung der Weltreligion.

Begründung:

a. Um der universalen Weltreligion den Weg zu bahnen;

b. um die Menschheit zu der Einfachheit zurückzuführen, wie sie in Christus besteht;

c. um die Welt von theologischen Dogmen und den überstarken Einflüssen der Kirchen frei zu machen.

2. Die allmähliche Auflösung des orthodoxen Judentums.

Begründung:

a. Wegen seiner Darstellung eines ergrimmten Jehova, der sich nur um sein auserwähltes Volk kümmert. Das ist ein grundsätzliches Übel. Der Herr der Welt, der Gott, in dem wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben, ist völlig anders.

b. Wegen seines Absonderungsgeistes.

c. Weil es aus längst vergangenen Zeiten stammt, so dass seine Lehren heute zum Grossteil veraltet sind.

d. Weil die Juden, die geistig werden, der Menschheit von grossem Nutzen sein werden, denn sie sind in jedem Land zu finden.

3. Vorbereitung auf eine neue Enthüllung.

Begründung:

a. Wo die geistige Schau fehlt, geht das Volk zugrunde.

b. Die menschliche Erwartung [552] ist ein Anzeichen dafür, dass die Enthüllung im Begriff ist, in Erscheinung zu treten.

c. Die neue Invokation wird und muss uns diese Enthüllung bringen.

4. Die Reaktion der Hierarchie auf Shamballa.

Begründung:

a. Sie stellt einen direkten Kontakt her;

b. bedingt den Zustrom von Machtenergie;

c. verbindet den Willen zum Guten mit dem guten Willen;

d. schafft neue konstruktive Spannungen und neue Ashrams.

5. Eine engere Beziehung zwischen Hierarchie und Menschheit.

Begründung:

a. Sie bewirkt, dass (in naher Zukunft) einige Ashrams in die äussere Welt kommen werden;

b. führt zum Erscheinen der Hierarchie auf Erden;

c. bedeutet die Anerkennung, dass die erreichte Entwicklungsstufe der Menschheit das verdient;

d. bietet eine näherkommende Gelegenheit zur Enthüllung.

6. Das unermüdliche Bestreben, einen Krieg zu verhüten.

Begründung:

a. Der nächste Krieg würde den grössten Teil der Menschheit vernichten;

b. ein solcher, aus religiösen Gründen entfachter Krieg würde einen unvorstellbaren Hass mit sich bringen;

c. darin würde auch Shamballa verwickelt werden, was bis jetzt noch niemals der Fall war.

Daraus könnt ihr ersehen, wie kritisch (vom geistigen Standpunkt aus) diese Zeiten und wie dringend notwendig die Aufgaben sind, vor denen die Hierarchie und ihre Mitarbeiter auf Erden stehen.

Wohl ist der physische Krieg vorbei, aber es müssen noch grosse und entscheidende Fragen geklärt und entschieden werden. Das kann entweder den Frieden bringen oder aber zu jenen Situationen führen, aus denen heraus Kriege entstehen, die dann nicht mehr zu verhüten sind. [553] Mit solchen Gedanken, Erwägungen und Plänen nähern wir uns den beiden grossen Festtagen: dem Wesakfest und der einzigartigen Gelegenheit Christi. Hier möchte ich gleich auf eine sehr erfreuliche Tatsache hinweisen: dieses Jahr 1946 kennzeichnet den Beginn eines neuen Zyklus, im Lauf dessen die Menschheit in eine viel engere Beziehung zu den Festtagen kommt und eine viel wichtigere Rolle spielen kann als je zuvor. Das Wesakfest wurde und wird seit langem in vielen Ländern feierlich begangen; und wenn die Unterweisung der Massen im Lauf der Zeit Fortschritte macht, wird die Zusammenkunft am Vollmondtag im Mai eine grosse Bedeutung erlangen. Aber der Leitgedanke (oder Grundton) wird ein anderer sein. Was für ein Leitgedanke das sein wird, wurde bis jetzt noch nicht bekanntgegeben und wird auch nicht vor Ablauf der nächsten 35 Jahre verkündet werden. Der bisherige Sinn dieses Leitgedankens und der des Karfreitags gehören der Vergangenheit an und haben fast keine Bedeutung mehr. Buddha und Christus beabsichtigen folgendes: An beiden Festtagen sollte in jedem Land jemand als ihr Repräsentant wirken, so dass geistige Energie des ersten grossen Aspektes (oder Strahls) direkt vom Buddha (und später aus Shamballa) an Christus, und dann von diesem an jene Jünger in jedem Land geleitet wird, die überschattet werden und so als direkte Stromleiter fungieren können.

Der gleiche Vorgang wird sich am Vollmondtag im Juni wiederholen mit der Ausnahme, dass Shamballa nicht einbezogen wird. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass beim Wesakfest ein Jünger des ersten Strahls überschattet wird, wogegen bei der Feier im Juni ein Jünger des zweiten Strahls der Repräsentant Christi in jedem Land sein wird; dieser zweite Strahl kann entweder der Seelen- oder der Persönlichkeitsstrahl sein.

In diesem Jahr konnte dieses Vorhaben noch nicht durchgeführt werden, aber im nächsten Jahr wäre ein Anfang möglich, auch wenn nur drei oder vier Länder dieser hohen Eingebung folgen könnten und in diesem Sinne handeln würden. Diese Entwicklung wird weitreichende Auswirkungen haben, auch wenn sie nicht sogleich erkennbar sind.

In diesem Jahr wird der Buddha an diesem grossen Festtag (Wesak) im Himalaya wie gewöhnlich erscheinen. Er liess wissen, dass sein Hauptdienst darin besteht, das Hereinströmen der dreifachen Energie, die durch die Invokation ausgelöst wird, zu veranlassen, und dass er diesen Zustrom noch viele Jahrzehnte lang [554] anfordern und herbeischaffen wird. Durch ihn wird aus dem Denken Gottes Licht in die äussere Welt der Menschen strömen - in jenes Zentrum, das unaufhörlich die Aufgabe hat, allen Geschöpfen Licht zu bringen. Aus dem Herzen Gottes wird er - über Christus in die Hierarchie jenen tiefen, unaufhörlichen Strom der Liebe leiten, die es der Hierarchie ermöglichen wird, ihre schwere Aufgabe zu bewältigen und in die äussere Welt zu kommen. Die Menschheit kann unmöglich die Grösse und Schwere dieses Opfers ermessen, das nur durch einen gewaltigen Zustrom göttlicher Liebe ermöglicht werden kann.

Es wird auch der Versuch gemacht werden, eine direkte Verbindung zwischen Shamballa (dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt) und der Neuen Gruppe der Weltdiener herzustellen, und zwar über jene Ashrams, die für den äusseren, praktischen guten Willen arbeiten. Der Empfang dieses kraftvoll stimulierenden Willens zum Guten sollte den guten Willen deutlich und dynamisch verstärken, und er sollte es der Goodwill-Bewegung ermöglichen, dass sie im kommenden Herbst und Winter wirksamere Fortschritte macht. Die Leiter und Organisatoren dieser Bewegung werden den ganzen Sommer benötigen, um diese Energie in sich aufzunehmen und zu bewältigen.

Das Absorbieren der Liebe, die aus dem Herzen Gottes zur Hierarchie strömt, wird zwangsläufig weitreichende Wirkungen haben. Zuerst und sogleich wird sie die «Dreiecke» günstig beeinflussen und die Wirkkraft des schon bestehenden Netzwerkes aus Licht und gutem Willen verstärken. Aus all dem könnt ihr ersehen, dass der Buddha in diesem Jahr der Menschheit viel näherkommt. Er hält es jetzt für möglich, dass die Menschen seine besonderen Ziele erfahren dürfen; das war bisher noch niemals der Fall. Es ist das Ergebnis des Krieges und der Anstrengungen seitens der Hierarchie, in den Menschen gewisse veredelnde Qualitäten und geistige Resonanzen weiterzuentwickeln, die während des Krieges infolge der gewaltigen Belastungen geweckt werden konnten. In diesem Jahr bietet sich eine einzigartige Gelegenheit, denn die Menschen haben noch nicht die Zeit gehabt, in ihre alten Denkgewohnheiten zurückzufallen und reaktionäre Strukturen wieder aufzubauen. Das kann sich vielleicht im nächsten Jahr schon geändert haben, und eben deshalb wäre es unklug, diesen Vorteil bei den kommenden Festtagen nicht auszunutzen. Ich bitte diejenigen unter euch, die Vertrauen haben und geistigen Weitblick besitzen, im Geiste [555] (denn etwas anderes ist ja kaum möglich) sich mit dem Buddha zu verbinden und sich als Stromleiter für die geistigen Kräfte, die er bringen wird, darzubieten.

Das Fest im Juni, das in einzigartiger Weise das Fest Christi ist und seine Verbundenheit mit der Menschheit besonders betont, umfasst eigentlich drei Tage, von denen ein jeder einen anderen Grundton oder Leitgedanken hat:

1. Den Leitgedanken «Liebe» im hierarchischen Sinn - frei von Sentimentalität, Gefühlserregungen und persönlichem Geltungsbedürfnis; es ist eine Liebe, die opfert und versteht, die kraftvoll und entschlossen handelt, zum Wohl des Ganzen und nicht im Interesse einer Gruppe oder Person.

2. Den Leitgedanken «Auferstehung», der die lebendige Wirklichkeit, den lebenden Christus und das «Leben in grösserer Fülle» betont, das infolge des Krieges möglich wurde, weil er eine Rückkehr zu den wahren Werten erzwang.

3. Den Leitgedanken «Kontakt», eine engere Verbindung zwischen Christus und den Seinen, zwischen der Hierarchie und der Menschheit.

Das Wort «Grundton» (Leitgedanke) wurde mit Bedacht gewählt, denn es deutet auf den Ton hin, der beim Wesakfest jedem grösseren Einströmen vorausging; diese Energien werden an jedem der drei Tage mit einem feierlichen Zeremoniell freigesetzt werden. Bei jeder Zeremonie wird Christus die neue Invokation allein sprechen, dann wird die gesamte Hierarchie an jedem der drei Tage nur eine Stanze intonieren und damit Licht, Liebe und den Willen zum Guten anrufen. Jene Jünger und Eingeweihten, die mit Interesse die «Dreiecke» oder die Goodwill-Bewegung verfolgen, werden an sie denken, wenn sie die erste und die dritte Stanze sprechen; und die Neue Gruppe der Weltdiener wird etwas Aufmerksamkeit finden, wenn die zweite Stanze rezitiert wird.

Ich möchte euch daher auf das Interesse aufmerksam machen, das die Hierarchie für eure ersten Anstrengungen zeigt, zu denen ich den Anstoss gegeben habe. Ich möchte indes sogleich hinzufügen, dass diese Aufmerksamkeit nicht euch allein gilt, denn wo immer [556] zwei oder drei im Namen des Meisters der Hierarchie versammelt sind, erfolgt ein Energiezustrom. Wo immer der gute Wille ein Ziel ist und angestrengtes Bemühen (ganz gleich in welcher Form) hervorruft, da wird sich auch der Wille zum Guten bemerkbar machen. Und die Neue Gruppe der Weltdiener ist bei weitem grösser, als ihr meint; sie umfasst bereits mehrere Millionen.

Nach diesen drei feierlichen Invokationstagen folgt noch ein Höhepunkt: die Hierarchie wird unter der Leitung Christi gemeinsam die ganze Invokation intonieren, wobei jede Stanze mit dem zugehörigen Grundton (wiederum gemeinsam) eingeleitet wird. Ihr könnt diese Tonbildung oder Grundstimmung nicht kennen, denn wenn z.B. eine sehr grosse Anzahl von Weltdienern versammelt wäre, dann könnte ihr vereintes OM ungefähr den zugehörigen Grundton treffen.

Ihr könnt euch daher vorstellen, dass in dem neuen Zyklus, der nach diesem Krieg mit der Bildung der Vereinten Nationen beginnt, die beiden Festtage im Mai und im Juni nicht nur miteinander enger verbunden werden, sondern dass auch der Ablauf des Geschehens geändert wurde und die Wirkung auf die Menschheit verstärkt wird. Ich möchte alle, die an diesen beiden Festtagen zusammenkommen, bitten zu versuchen, sich subjektiv und mit einsichtsvollem Verständnis an diesen Weihe-Zeremonien zu beteiligen. Ein jeder möge sich im Geiste vorstellen und so handeln, als ob er ein akzeptierter Jünger wäre oder wenigstens am Rande eines Ashrams stünde. Ich bitte euch, an diesen beiden Zeremonien teilzunehmen und dabei eurer Vorstellungskraft vollen Spielraum zu gewähren; später einmal werden diese Zeremonien in jedem Land öffentlich an einem bestimmten Ort stattfinden. Ein geschulter Kern und eine hingebungsvolle Schar gläubiger Menschen werden bereits ausgewählt und erfasst - allerdings zunächst nur im hierarchischen Bewusstseinsbereich. Obwohl es derzeit noch keine äusseren Zeremonien gibt und auch nicht bekannt ist, wer in den verschiedenen Ländern auserwählt wird, um die Hierarchie wirklich und wahrhaftig zu repräsentieren, so erfolgt dennoch schon in diesem Jahr der erste Schritt zur menschlichen Teilnahme.

Euch alle, die ihr seit Jahren diese beiden Feste gehalten habt, wird das Wissen um diese Dinge darin bestärken, entschlossen und [557] zielbewusst den Weg weiterzugehen. Ich bringe euch wahrhaftig die Einladung der Hierarchie, sich an dieser altehrwürdigen Feier zu beteiligen und nicht bloss - wie bisher - interessierte Zuschauer zu sein. Falls es euch gelingt, am Geschehen Anteil zu nehmen, möchte ich eine Warnung aussprechen: Hütet euch vor Überstimulierung, und sorgt dafür, dass ihr die Energie, die vielleicht in euch einströmen wird, weise zum Wohl der Menschheit verwendet.

Dieses Wissen wird besonders für diejenigen nützlich sein, die sich mit Gruppen oder Organisationen befassen, die für hierarchische Angelegenheiten empfänglich sind. Die wirkliche Anteilnahme am Geschehen mag zur blitzartigen Überzeugung führen, dass das, was ich euch gesagt habe, Wirklichkeit ist; dann braucht ihr nicht mehr zu glauben oder bloss verstandesmässig zu vertrauen, denn dann werdet ihr wissen.

Damit habe ich euch all das berichtet, was Christus für die nächste Zukunft plant. Ihr habt auch mancherlei darüber erfahren, welche Vorbereitungen er und die Meister treffen müssen, damit die unglückliche Welt von gestern verdrängt, und die neue Welt in Erscheinung treten kann und wird. Ich erzählte euch von jenen Vorgängen, an denen ihr jetzt teilnehmen könnt, sagte aber nichts über die Aktivitäten, welche die Beziehung zwischen Shamballa und Hierarchie beeinflussen. Aber Eingeweihte dritten Grades (von denen derzeit nur wenige auf Erden wirken) können an allen Geschehnissen teilnehmen.

Das ist eine fürs praktische Leben sehr brauchbare Botschaft, die euch erneut zu der Verpflichtung aufruft, der Menschheit zu dienen und den Weg in ein Ashram zu finden, von dem aus dieser Dienst geleitet wird. Dieser verlangt schmerzliche Opfer gerade dort, wo sie euch am schwersten fallen; er verlangt ein frohes Gefühl des Einsseins mit jener Kraft- und Lichtsphäre, die wir die Hierarchie nennen. Diese Hierarchie steht - wie nie zuvor - bereit, diese Kraft und dieses Licht mit der Menschheit zu teilen bis zur Grenze dessen, was sie davon aufnehmen und nützlich anwenden kann.

Schliesslich möchte ich um eure Mithilfe bei zwei Dienstleistungen bitten, die für den Christus von grosser Bedeutung sind, für Ihn, den alle Jünger, Eingeweihten und geistigen Menschen seit fast dreitausend Jahren geliebt haben, dem sie nachgefolgt sind und gedient haben. (Ich spreche hier von seinem Erscheinen als Sri Krishna und als ein anderer, der wenig bekannt war, aber in noch [558] früheren Jahrhunderten ein grosses Werk vollbracht hat). Eure Mitarbeit soll die Vorbereitung für die Wiederkunft Christi fördern helfen.

Erstens möchte ich euch bitten, die Invokation in jedem Land und in möglichst grosser Anzahl zu verbreiten. Sie hat eine grosse Wirkkraft, und wenn sie von Menschen aller Glaubensbekenntnisse angewendet wird, kann sie einen Krieg verhüten helfen. Zweitens möchte ich euch bitten, für die grösstmögliche Verbreitung meines Buches «Die Probleme der Menschheit» zu sorgen. Die in diesem Buch dargebotenen Gedanken und Vorschläge bestärken die Bestrebungen all derer, die sich bereits mit diesen Problemen befassen, und ausserdem machen sie die nicht Interessierten auf die Nöte und Erfordernisse aufmerksam. Dieser Dienst erfordert Opfer an Zeit und Geld. Auch die Hierarchie bedient sich normaler Mittel und Wege und braucht Geld, ja sogar Christus braucht finanzielle Mittel, um die notleidenden Menschen zu erreichen. Ich bitte um eure Unterstützung und erwarte eure Entscheidung.

Dass er, dem wir dienen, uns allen näher sei als je zuvor, dass die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen gute Fortschritte machen möge, dass Licht und Liebe aus Shamballa und der Hierarchie herabströmen und sich über alle von euch, die ihr die Mitmenschen liebt, ergiessen mögen, ist mein inniger Wunsch. In diesen Festtagen des Willens zum Guten sende ich euch meinen Segen. [*M4]

Die schrittweisen Massnahmen der Hierarchie für ihr Hervortreten in die äussere Welt.
August 1946

In Vorbereitung auf dieses erstaunliche und bald bevorstehende Ereignis (das Erscheinen der Hierarchie auf Erden) finden jetzt in der Hierarchie selbst gewisse Entwicklungen, Umstellungen und [559] Anpassungen statt. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass in Verbindung damit auch die Externalisierung der Ashrams erfolgen wird, ein Vorgang, der versuchsweise bereits stattfindet. Die grossen offiziellen Abteilungen, wie z.B. die für Belehrung und Schulung oder für in Entwicklung begriffene Zivilisationen werden vorerst nicht in Erscheinung treten; sie werden noch für eine lange Zeit im Bereich der Hierarchie bleiben und wirken. Der erste Schritt besteht darin, dass in der äusseren Welt Ashrams gebildet werden, die von bestimmten Meistern überwacht werden. Diese Ashrams werden in der Öffentlichkeit allgemeine Anerkennung finden und die Garantie dafür sein, dass die Hierarchie eine Tatsache ist, und dass die Mysterien wiederhergestellt werden. Falls sich diese Massnahmen als erfolgreich erweisen, werden andere und wichtigere Externalisierungen folgen, vor allem das Wiederkommen Christi.

Aber in der Zwischenzeit spielen sich in der Hierarchie grosse und wichtigere Ereignisse ab, die auch die Struktur ihrer Mitglieder beeinflussen. Die Jünger am Rande eines Ashrams zeigen meistens keinerlei Interesse für die Schulung und geistige Einstellung ihrer Senioren. Sie übersehen häufig die Tatsache, dass auch die Senioren - angefangen von Christus bis herab zum bescheidensten Eingeweihten - ständig daran arbeiten, hierarchische Disziplin, Schulung und Ausbildung zu vervollkommnen. Da die älteren Jünger und Eingeweihten ein Ziel erreicht haben, das für den Durchschnittsaspiranten so lange völlig unerreichbar schien, nimmt dieser an, dass die älteren Brüder das Ziel erreicht hätten; er vergisst aber, dass sie auf dem endlosen Weg zur Gottseligkeit eben nur einen Meilenstein erreicht haben. Aber das Leben selbst treibt den Fortschritt ständig vorwärts. Immerfort muss Wissen in Weisheit umgewandelt werden. Liebe muss stets mit göttlichem Willen verbunden sein. Eine Planung muss sich immer nach der göttlichen Absicht richten. Dem Licht muss stets das Leben nachfolgen. Wenn ein Eingeweihter die Hierarchie verlässt, muss er nach Shamballa kommen, und von dort aus muss er dann einem der sieben Pfade folgen. Nach dem Pfad der Evolution kommt die Strasse der Höheren Evolution. Planetarische Erkenntnisse erweitern sich schliesslich zu solaren Kontakten. Das Christus-Bewusstsein wird sich dereinst in etwas so Allumfassendes entfalten, dass wir dafür noch keinen Ausdruck haben und auch nicht brauchen. Das Erkennen des Vaters [560] und des monadischen Seins lassen alle kleineren Erkenntnisse dahinschwinden; Seelenbewusstsein und fortschreitendes Leben in einer Erscheinungsform sind keine Ziele mehr, sondern werden weit zurückgelassen.

Dennoch muss man sich stets vor Augen halten, dass der Gewinn aller Erfahrung für immer weiterbesteht; nichts geht verloren. Das, was das Leben beschert hat, ist noch immer im Besitz der unsterblichen geistigen Wesenheit. Das, was das Seelenbewusstsein entfaltet und umfasst hat, ist noch immer die reiche Morgengabe des Seins, das jetzt in der Monade seinen Mittelpunkt hat. Hierarchische Erfahrung verschmilzt mit den Absichten der Ratskammer in Shamballa; aber die Fähigkeit, in der Hierarchie zu arbeiten, geht niemals verloren, denn die Konstitution und die Institution der Hierarchie bedingen und bestimmen jede Manifestation. Warum das so ist, weiss niemand, aber so ist nun einmal der Wille Gottes.

In der Synthese und in dem allumfassenden Gewahrsein des grossen Lebens, das alles Seiende (mit Ausnahme dessen, was wir als böse erkennen) umschliesst oder einhüllt, ist alles und jedes beständig und dauert immerfort.

Wenn ihr meine bisherigen Bücher wirklich studiert habt, dann habt ihr auch bemerkt, dass meine Mitteilungen über die Hierarchie drei grosse Kategorien betreffen:

1. Die Arbeit der Hierarchie für die Menschheit und für die drei Welten menschlicher Evolution.

2. Das innere Gefüge der Hierarchie und ihre interne Tätigkeit

3. Ihre Beziehung zu Shamballa und zur ausserplanetarischen Lebensaktivität.

Ein Grossteil dessen, was ich euch über die beiden letzten Kategorien mitgeteilt habe, wurde zwar von euch mit Interesse aufgenommen, aber hinsichtlich seiner praktischen Bedeutung völlig verkannt. Ihr stellt euch vor, dass die Hierarchie anscheinend ihr eigenes Leben führt, unabhängig von der Menschheit, und dass sie ihre eigenen Ziele verfolgt, die mit euch nichts zu tun haben. Diese Schlussfolgerung beruht darauf, dass ihr in getrennten Kategorien denkt; in Wirklichkeit sind die Aktivitäten in allen drei Zentren (Shamballa, Hierarchie und Menschheit) miteinander verbunden [561] und vermischt, und voneinander abhängig; sie sind alle wechselseitig evokativ und invokativ.

So ist z.B. die Tatsache, dass die Hierarchie der Menschheit näherkommt und schliesslich in die äussere Welt hervortreten wird, nicht nur auf die hierarchische Absicht allein zurückzuführen, sondern auch auf das drängende Verlangen der Menschheit, deren Vibration stärker und eindringlicher wurde. Bis zu diesem Grade oder Ausmass bestimmt die Menschheit einige Aktivitäten der Hierarchie und beschleunigt also Aktionen. Andererseits lässt sich jedes Geschehen auf Shamballa zurückführen; alles liegt in Gott und Seiner Absicht, alles erhält seinen Anstoss und Antrieb durch Shamballa-Energie, die - meistens über die Hierarchie - über den ganzen Planeten verteilt wird. Hierarchie und Menschheit, beide werden unter den Einfluss ausserplanetarischer Kräfte gebracht, die - über Shamballa - machtvoll auf den Planeten einwirken. Es zeigt sich also ein grosser Zusammenhang, eine wechselseitige Abhängigkeit, die durch das Kopf-, Herz- und Solarplexuszentrum im menschlichen Ätherkörper symbolisiert wird; ihr vereintes Beziehungsgefüge hält den Menschen in Funktion und manifestiert sich (auf dem jeweiligen Bewusstseinsniveau) als zusammenhängendes Ganzes. Es ist wichtig, dass die Schüler dies begreifen und in sich wenigstens ein elementares Verständnis für diese lebendige synthetische Wirklichkeit entwickeln.

Diese Unterweisungen können allen ernsthaften Aspiranten und Jüngern helfen, diese besondere Art klaren Verstehens möglichst rasch und genau zu entwickeln. Sie ist charakteristisch für die hierarchische Denkweise. Die Hierarchie denkt und wirkt als eine göttliche Gruppe, die sich der evokativen Anziehungskraft des höchsten Zentrums (Shamballa) bewusst ist, die empfänglich ist für die Anliegen der Menschheit und für den Bittruf dieses dritten grossen Zentrums, durch das sich das Leben des planetarischen Logos zum Ausdruck bringt. Das Bewusstsein eines Meisters ist daher von drei grossen Verantwortungsbereichen in Anspruch genommen, von denen aber nur einer seiner Natur nach dem lebendigen Organismus angehört, von dem er (der Meister) ein Teil ist. Dieser Aspekt seines Lebens ist nach zwei Richtungen hin invokativ: Gegenüber Shamballa und gegenüber der Menschheit; die beiden anderen Zentren sind für ihn evokativ.

Der Bittruf der Menschheit ist jetzt so stark geworden, dass das [562] ganze Leben der Hierarchie eine andere Wendung nahm und die bisherigen Pläne geändert wurden; Beschlüsse über rein interne Angelegenheiten wurden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Durchführung gewisser Projekte, die für einige Jahrhunderte später geplant war, soll beschleunigt werden, weil die Menschheit dafür schon reif ist; die Realisierung ist also nicht eigentlich vorzeitig, sondern sicher und erfolgt zur rechten Zeit. Zur rechten Zeit heisst in diesem Fall die Zeit bis zum Jahre 2025 - wahrlich eine kurze Zeitspanne für die Verwirklichung der grossen Absicht des planetarischen Logos, der vermittels der drei grossen Zentren in Seinem Manifestationskörper wirkt und lenkt. Er beabsichtigte und erstrebte dreierlei, was folgendes voraussetzte:

1. Die Mitglieder in der Ratskammer von Shamballa mussten die Fähigkeit erlangen, auf bestimmte ausserplanetarische Energien zu reagieren, diese zu absorbieren und für planetarische Ziele nützlich anzuwenden. Die hohen Sachwalter und Lenker dieser Energien hatten nicht erwartet, dass unser planetarischer Logos ein bestimmtes Ziel so bald in Zeit und Raum erreichen würde.

2. Die Hierarchie musste zahlenmässig vergrössert, und ihr Bewusstsein stark erweitert werden. Das bedingt einen grossen Zugang von Eingeweihten und Jüngern sowie einen starken Zustrom sogenannter «Engels-Essenz» aus dem Devareich unter der Leitung gewisser grosser Devas, die sich im Lauf der letzten zweihundert Jahre mit der Hierarchie verbündet haben. Auch das war nicht so bald erwartet worden. Das hatte zur Folge, dass das Tor zur Einweihung, durch das die Menschheit gehen muss, jetzt viel weiter offensteht (symbolisch gesprochen) als jemals zuvor; gleichzeitig kommen auch die Meister schneller auf den Weg der Höheren Evolution. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich die Eingeweihten so schnell für die höheren Ränge qualifizieren und dass auch die Jünger so rasch in die Position von Eingeweihten vorrücken, dass man berechtigterweise von einem allgemeinen und grossen Fortschritt sprechen kann.

3. Schliesslich musste die menschliche Familie gründlich aufgerüttelt und so stimuliert werden, dass sie eine ganz neue geistige Einstellung gewinnt. Auch dieses Ergebnis wurde erst viel später [563] erwartet, etwa in 2300 Jahren, wenn die Sonne in das Zeichen Steinbock kommt. Nun, diese Neuorientierung oder geistige Umstellung hat inzwischen stattgefunden und zwangsläufig bewirkt, dass die Pläne der Hierarchie abgeändert und der neuen Situation angepasst werden mussten; damit wird auch die in Shamballa registrierte Absicht oder Zielsetzung erneut betont.

Alle diese Tatsachen und der Umstand, dass die Zeit reif ist für Entscheidungen, haben innerhalb des Planeten eine Gärung verursacht und in den drei Hauptzentren eine grosse Aktivität ausgelöst. Letzten Endes (und das ist von grösster Bedeutung) kam diese Entwicklung - dieses unerwartete richtige Aufnehmen geistiger Energie und dieses Ergreifen einer geistigen Gelegenheit durch die Menschheit selbst zustande. Diese ganze Aktivität ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Menschheit fürs Neue reif ist, und dass sie entschlossen ist, eine neue und bessere Welt zu erschaffen, die ihrer «erneuerten» geistigen Natur besser angepasst ist. In diesem Abschnitt unserer Schulungsthemen (wenn ich sie so nennen darf) wollen wir uns in erster Linie mit der Reaktion und der darauffolgenden Aktivität der Hierarchie in bezug auf die Menschheit befassen. Diese Aktivität wird zu einer neuen Annäherung an die Menschheit und schliesslich dazu führen, dass die Hierarchie in die äussere Welt kommt.

Ich möchte euch empfehlen, die folgenden Gedanken stets im Auge zu behalten; ich will sie der Klarheit halber in geordneter Folge aufzählen:

1. Die Hierarchie hat und hatte seit jeher grundsätzlich eine dreifache Funktion und Aufgabe:

a. Ein ständiges Bemühen, mit Shamballa in engere Verbindung zu kommen und es besser verstehen zu lernen. Das erfordert:

Die Entfaltung des Willensaspekts in Verbindung mit einem vollen Einsatz intelligenter Liebe.

Eine ständige Anpassung des sich entwickelnden Planes an die sichtbar werdende energiespendende grosse Absicht.

Eine zunehmende Befähigung, Energie aus Shamballa in die drei Welten weiterzuleiten, aus kosmisch-ätherischen Bereichen in die kosmisch-dichten physischen Ebenen.

b. die Entwicklung [564] einer lebendigen Aktivität, eines Planes und einer Methode (innerhalb der Hierarchie), um alle diejenigen zu schulen, die den Weg in ein Ashram finden, das ja selbst ein Aspekt hierarchischer Lebensfülle ist. Dieses unaufhörliche und intelligente Bemühen hat das geschaffen und gestaltet, was ihr als die Hierarchie kennt. Dieses Bemühen unterliegt jedoch ständigen Veränderungen, die sich aus neuen Situationen und Entwicklungen ergeben.

c. Schliesslich hatte die Hierarchie die Aufgabe, innerhalb ihres Wirkungsbereiches die Qualitäten der sieben Strahlen zu verkörpern, nämlich durch die sieben grossen Ashrams und deren Hilfs-Ashrams.

Es gibt noch andere Aspekte hierarchischer Funktionen und Bestrebungen, aber diese drei beschäftigen uns derzeit am meisten.

2. Gegenwärtig ist die Beziehung zwischen Shamballa und der Hierarchie enger denn je zuvor. Dazu haben folgende Faktoren beigetragen:

a. Die zielbewusste Arbeit und Planung der drei grossen hierarchischen Abteilungen (des Manu, des Christus und des Herrn der Zivilisation). Diese drei geistigen Führer haben ein «Transmissions-Dreieck» gebildet, um gemeinsam Energien aus der Ratskammer des Herrn der Welt zu empfangen und an die Hierarchie weiterzuleiten. Alle drei sind zwar Ratsmitglieder, beteiligen sich aber nicht am Leben dieses Zentrums; sie bleiben am Rande dieses Einflussbereiches, um in ihrem eigenen Dienstbereich von grösserem Nutzen sein zu können.

b. Die invokative Tätigkeit der Menschheit selbst, bewusst oder unbewusst ausgeführt. Dieses invokative Verlangen war so stark, dass es über den hierarchischen Einflussbereich hinaus (symbolisch verstanden) bis nach Shamballa vordrang und dort eine Resonanz auslöste. Die Wirkung dieses Appells erreichte einen Höhepunkt als Folge [565] des Weltkrieges (1914 bis 1945) und dauert noch immerfort.

c. Der Zusammenschluss fortschrittlicher Menschen. Diese schnelle Entwicklung hat viele auf den Pfad der Jüngerschaft gedrängt und somit in gewisse Ashrams gebracht; sie hat auch vielen Jüngern ermöglicht, eine Einweihung zu erlangen.

3. Die tatsächliche Existenz der Hierarchie wird jetzt in zunehmendem Masse allgemein anerkannt; dadurch veränderte sich die Beziehung zwischen Hierarchie und Menschheit in eigenartiger Weise. Bisher war diese Beziehung dadurch gekennzeichnet, dass fortgeschrittene Aspiranten ihre Stellung oder Funktion gegenüber der Hierarchie erkannten. Jetzt hat die Anerkenntnis Tausender, die weder fortgeschrittene Aspiration noch in irgendeiner Weise darauf vorbereitet sind, mit der Hierarchie in Verbindung zu kommen, ein Problem besonderer Art geschaffen. Diese Entwicklung ist zwar vielversprechend, kommt aber der Hierarchie recht ungelegen, denn sie muss sich ja den Forderungen und Bedürfnissen der Menschheit neu anpassen. (Bisher ging es nur um die Zulassung von Jüngern in die Ashrams). Das erfordert, dass bestimmte Jünger und Eingeweihte diese Entwicklung mit wachen Augen verfolgen und dass die Hierarchie imstande ist, die dichten Wolken chaotischer Gedankenformen die von interessierten und neugierigen Leuten über die Hierarchie geschaffen wurden, zu durchdringen und zu zerstreuen.

4. Die Hierarchie muss den Zerstörer-Aspekt der Gottheit in einer solchen Weise anwenden, dass er tatsächlich ein schöpferischer Faktor wird, der letzten Endes nicht nur das Leben von seinen vorigen Beschränkungen befreit, sondern auch (nach dem Gesetz des Ausgleichs) die aufbauende Aktivität des zweiten Strahls heranholt. Das Werk der Zerstörung ist jetzt praktisch beendet, so dass die Aufbauarbeit beginnen kann.

5. Die Neue Gruppe [566] der Weltdiener wurde geschaffen, um als Vermittler oder Bindeglied zwischen der Hierarchie und der Öffentlichkeit zu fungieren. Sie besteht aus zwei kleineren Abteilungen:

a. Aus jenen Jüngern und Mitarbeitern, die in irgendein Ashram bereits eingegliedert sind.

b. Aus intelligenten Aspiranten und solchen Männern und Frauen, die auf allen Gebieten für das Wohl der Menschheit arbeiten.

Diese beiden Gruppen zusammen bilden ein Kommunikationsmedium, das es der Hierarchie ermöglicht, die grossen Massen zu erreichen und sie mit den neuen Ideen, mit den Methoden der neuen Zivilisation und mit den Grundsätzen bekannt zu machen, nach denen die Menschheit in ein grösseres Licht fortschreiten wird.

6. Die Menschheit erkennt jetzt ihre grossen Probleme, und die Öffentlichkeit wird in zunehmendem Masse fähig, diese Probleme im Sinn der Einen Menschheit, des grossen Ganzen, zu sehen. Diese Fähigkeit zeigt der Hierarchie an, welchen Punkt die Menschheit jetzt erreicht hat, und dass sie für die neue Enthüllung (und später für die Wiedereinsetzung der Mysterien) bereit ist.

7. Die Menschheit selbst ist für die Idee der Einen Menschheit aufgeschlossen; ihr geistiges Verlangen ist derzeit besonders stark und überall erkennbar. Diese Tatsache hat die Hierarchie gezwungen, grundsätzlich neue Entscheidungen und Massnahmen zu treffen, damit sie am Leben und an den Bestrebungen der Menschheit grösseren Anteil nehmen kann.

Hier ist folgende Bemerkung interessant, aber nicht von unmittelbarer Bedeutung: Das seit 175 Jahren (also seit 1775) von der Hierarchie eingeleitete Zerstörungswerk trägt bereits den Keim endgültiger Zerstörung in sich. Aber bis dieser Keim aufgeht, wird noch eine sehr lange Zeit vergehen, denn der letzte Akt der Zerstörung wird sich erst dann abspielen, wenn die Hierarchie mit der Menschheit so völlig vereint und verschmolzen sein wird, dass die [567] hierarchische Form nicht länger benötigt wird. Aus den drei grossen Zentren werden zwei werden, die Hierarchie wird verschwinden. Nur Shamballa und die Menschheit werden bleiben, nur Geist (oder Leben) und Substanz, die intelligente Liebe zum Ausdruck bringen. Dieser Vorgang ist eine Parallele zu dem, was ein Eingeweihter bei der vierten Einweihung erlebt: der Kausalkörper (Seelenkörper) verschwindet, und es bleiben nur die Monade und ihre Ausdrucksform (die Persönlichkeit, eine Verschmelzung von Seele und Form) übrig. Diese endgültige Auflösung wird erst am Ende unserer planetarischen Existenz stattfinden; dann wird das Tor zur Individualisierung endgültig für die Dauer des Pralaya geschlossen werden, und die Pilgerscharen auf dem Weg der Höheren Evolution werden dichter sein als auf dem Pfad der Einweihung.

Meine Brüder! Folgende Faktoren werden also den Zyklus, in den wir jetzt eintreten, bestimmen: die engere Verbindung der Hierarchie mit Shamballa, die Stimulierung ihres internen Lebens, und eine Menschheit, die für neue Enthüllungen und unerwartete Entwicklungen reif ist. Dieser Zeitabschnitt ist daher der erstaunlichste in der Menschheitsgeschichte. Dazu kommt, dass jetzt ein grösserer Tierkreis-Zyklus beginnt, der gleichzeitig auch eine kleinere Aktivitätsperiode einleitet: in den nächsten 25000 Jahren regiert das Zeichen des Wassermann, und in dieses Zeichen tritt jetzt auch die Sonne (für die Dauer von 2300 Jahren) ein. Das ist ein erstaunliches und für die Geschichte unseres Planeten höchst bedeutsames Ereignis. Unser planetarischer Logos ist sich dieses Zusammentreffens wohlbewusst, und er macht davon sinnvoll und ausgiebig Gebrauch. In diesem Zyklus stehen auch zum ersten Male die drei grossen planetarischen Zentren (Shamballa, Hierarchie und Menschheit) miteinander in direkter und unbehinderter Beziehung, denn jetzt ist zum ersten Male in der planetarischen Geschichte die Koordinierung richtig und ordnungsgemäss. Auch wenn dies nur vorübergehend der Fall wäre, so wurde dennoch etwas eingeleitet, dessen Auswirkungen niemals verlorengehen. In diesem Zyklus hat der planetarische Logos nicht nur eine neue Einweihung erwirkt und dadurch das ganze planetarische Leben beeinflusst, sondern er hat auch gewisse ausserplanetarische Beziehungen angeknüpft, die natürlich für euch unbegreiflich sind und für den Einzelmenschen keinerlei Bedeutung haben, die aber einmal eine Situation schaffen werden, in der unsere Erde ein heiliger Planet werden wird. Dieser Entwicklungsprozess wird im Lauf der Zeit eine [568] mächtige subjektive und tiefgeistige Wirkung auf alle Naturreiche und auch im übernatürlichen Bereich ausüben.

Nach diesen grundsätzlichen Vorbemerkungen wollen wir nun unser Thema fortsetzen.

Die schrittweisen Massnahmen

Seit dem Jahre 1425 (das ich schon einmal erwähnte) wusste die Hierarchie, dass die Zeit für ihr geplantes Erscheinen in der äusseren Welt kommen würde. Seither gingen die Vorbereitungen stetig weiter. Hier möchte ich bemerken, dass dieser (hauptsächlich aus Shamballa kommende) Impuls wie ein Sturm hereinbrach und den Rhythmus vieler Zehntausende von Jahren störte; es war ein Faktor, der fortan alles grundsätzlich bestimmte. Die Meister, die in die äussere Welt kommen werden, sind jedoch nicht die gleichen, die den ersten Impuls aus Shamballa registriert haben; auch die drei Vorsteher der grossen Abteilungen sind nicht mehr dieselben wie damals. Die damaligen Meister leiteten die notwendigen Massnahmen ein, und seither gingen die Vorbereitungen ständig weiter.

Vielleicht (und mit Recht) möchtet ihr wissen, worin diese Massnahmen bestanden und nach welchen Richtlinien vorgegangen wurde. Zunächst einmal ging es um interne Vorbereitung. Obgleich alle Meister die menschliche Erfahrung durchgemacht haben und einfach Menschen sind, die eine relativ hohe Stufe der Vollendung erreicht haben, liessen sie einige Aspekte physischer Kontakte völlig verkümmern. Es gibt nichts, was sie mit den drei Welten irgendwie verbindet, ausser die Beziehung zum Leben und der Antrieb der Liebe zu allen Wesen. Daher schien die Rückgewinnung gewisser Funktionen und Fertigkeiten erforderlich. So hat zwar ein Meister die fünf Sinne und benutzt sie auch im Bedarfsfalle, aber der Kontakt mit Jüngern und älteren Aspiranten (durch die er hauptsächlich wirkt) ist zum Grossteil telepathisch; die Sinnesorgane Hören und Sehen werden nicht benutzt. Die Wissenschaft der [569] Impression, die viel wirksamer ist als der individuelle Kontakt durch die Sinne, hat die rein menschliche Methode völlig verdrängt. Die physischen Sinne der Meister befinden sich im Zustand zeitweiliger Ruhe ausser Funktion; eine Ausnahme bilden nur jene Meister, die in der äusseren Welt und in einem physischen Körper leben und arbeiten. Die meisten Meister, die sich noch der Sinne bedienen, benutzen sie nur in ganz beschränktem Masse; sie wirken noch immer fast ausschliesslich auf subjektive Art und Weise. Telepathischer Gedankenaustausch und Impression sind praktisch die einzigen Methoden, die sie anwenden, um ihre Mitarbeiter in der äusseren Welt zu erreichen. Eine der vorbereitenden Massnahmen bestand daher darin, die Sinne wieder in der früheren Art gebrauchen zu lernen.

Ferner müssen die Meister ein umfassendes Bild von der Kultur und eine klare Vorstellung von der Zivilisation gewinnen, die sich entwickeln und dann massgebend sein wird, wenn einmal das geplante Vorhaben zur Durchführung kommt. Es wurde euch gesagt (und das stimmt), dass die Meister sich nicht die Mühe machen, in allen Erziehungsfächern bewandert zu sein, z.B. in neuzeitlicher Geschichte, in den neuesten wissenschaftlichen Verfahren oder im Gebrauch fremder Sprachen. In den verschiedenen Ashrams gibt es überall Wissende, die den Meistern jederzeit jede gewünschte Information verschaffen können. Das trifft auch weiterhin auf diejenigen zu, die bereits den Rang eines Meisters erreicht haben, gilt aber nicht für alle Senior-Eingeweihten. Von diesen letzteren haben viele, die unter der Anleitung eines Meisters einen höheren Grad erreichten, ihr weltliches Wissen im Gedächtnis behalten, und sie haben sich ausserdem darauf spezialisiert, an gewisse Weltprobleme auf streng irdische Art und Weise heranzugehen. So gibt es z.B. Adepten, die auf dem Gebiet des modernen Finanzwesens erstklassige Fachleute sind. Diese Eingeweihten vierten Grades treffen schon jetzt entsprechende Vorbereitungen, um später jene neuen Methoden in der Finanzgebarung einzuführen, die an die Stelle der jetzigen unheilvollen Methoden treten werden. Sie werden im Handel und Verkehr ein Tauschsystem einführen, dessen verzerrtes Symbol unser derzeitiges Geld ist. Diese neuere Methode im Tausch- und Zahlungsverkehr wird in der ganzen Welt allgemeine Anwendung finden, und sie wird den Grosskapitalismus und die freie Wirtschaft beseitigen. Gleichzeitig wird sie aber jene Formen des modernen Unternehmungsgeistes beibehalten, die eine individuelle Initiative und Findigkeit erfordern. Andere Eingeweihte haben [570] sich auf verschiedene Sprachen spezialisiert, und zwei von ihnen sind Autoritäten in Basic-English. Diese Form der englischen Sprache wird einmal im internationalen Verkehr allgemein und überall benutzt werden, ohne dass dadurch die nationalen Sprachen im Alltagsleben beseitigt würden.

Der interessierte Leser, der über dieses zukünftige Geschehen nachdenkt, muss zweierlei im Auge behalten:

1. Die älteren Mitglieder der Hierarchie werden nicht als erste den notwendigen Schritt in die äussere Welt tun. In den Anfangsstadien werden (unter der Anleitung und genauen Kontrolle dieser Meister) zunächst Eingeweihte des dritten oder eines minderen Grades und jene Jünger hervortreten, die erwählt und dazu bestimmt wurden, die Bestrebungen der Meister zu verwirklichen und nach deren Weisungen zu arbeiten. Erst später, wenn die Zeit reif ist für die Wiederkunft Christi in eine anerkannt physische Ausdrucksform, werden einige ältere Meister erscheinen und für alle erkennbar das Weltgeschehen bestimmen. (Die Wiederkunft Christi wird auch zur Wiederherstellung der Mysterien führen). diese Zeit hängt natürlich davon ab, welchen Erfolg die Bemühungen der nicht soweit fortgeschrittenen Mitglieder der Hierarchie haben.

2. Alle Mitglieder der Hierarchie, sowohl die Vorhut als auch die später nachfolgenden Meister, werden als Mitglieder der menschlichen Familie arbeiten und wirken, nicht als öffentlich proklamierte Mitglieder des Reiches Gottes oder der Seelen, die wir als die Hierarchie kennen. Sie werden in einer öffentlichen Position oder Funktion auftreten; sie werden als Politiker, Geschäfts- oder Geldleute, als Religionslehrer oder Kirchenmänner erscheinen; sie werden Wissenschaftler und Philosophen, Hochschulprofessoren und Lehrer sein; sie werden Bürgermeister von Grossstädten und die Hüter aller ethischen Bewegungen sein. Der geistige Elan ihrer Aktivität, ihre klare, reine Weisheit und die von ihnen vorgeschlagenen vernünftigen und annehmbaren Massnahmen auf irgendeinem Gebiete, das sie sich als ihr Arbeitsfeld erwählten, werden so überzeugend sein, dass man [571] ihren Projekten kaum etwas in den Weg legen wird.

Die Aufgabe des Jüngers, der damit beauftragt ist, die Grundlagen für die Methoden des Neuen Zeitalters zu schaffen und sich für die Vorausgruppe einsatzbereit zu machen, ist im jetzigen Vorbereitungsstadium wirklich schwer. Er setzt sich für so vieles ein, was als phantastisch und unmöglich erachtet wird. Die Schwierigkeiten, die ihn erwarten, scheinen unüberwindlich zu sein. Die Wahrheiten, die er lehrt, werden sich zuerst zwangsläufig zerstörerisch auswirken, denn er ist bestrebt, die Menschheit von veralteten religiösen, wirtschaftlichen und politischen Doktrinen abzubringen und frei zu machen. Seine unpersönliche Denkweise, die Fehler und Vorzüge erkennt und anerkennt, ärgert viele, und oft gerade diejenigen, von denen er Verständnis und eine wirklich unparteiische Haltung erwartet hätte. Da er sich von alten und überlebten, aber wertgehaltenen Ideen in keiner Weise beeindrucken lässt, und da er ständig gegen trügerischen Schein und Illusionen ankämpft, findet er in diesem Frühstadium nur wenig Unterstützung. Er arbeitet häufig allein, seine Arbeit findet kaum Anerkennung; und es fehlt ihm die Zeit für seine persönlichen Kontakte mit der Hierarchie. Er steht auch nicht unbedingt mit irgendwelchen sogenannten esoterischen Gruppen in Verbindung, und wenn doch, dann ist seine Aufgabe um so schwieriger. Nur fortgeschrittene Jünger, die ständig mit ihrem Ashram vollen Kontakt haben, können in dieser Weise arbeiten. Von allen Gruppen in der Welt sind gerade okkulte und esoterische Gruppen die am meisten verblendeten. Wenn ein Jünger in einer solchen Gruppe arbeitet, dann wirkt er zuerst (und zwangsläufig) revolutionierend und zerstörend. Die derzeitigen okkulten Gruppen, die vor 1919 entstanden sind, werden im Lauf der Zeit ganz verschwinden. Die Mitglieder solcher Gruppen, die wahrhaftig und unverdorben, vernünftig und tolerant sind, welche die richtige Einstellung und Begeisterung haben, werden den Weg in solche esoterische Gemeinschaften finden, die von Dogmatismus und Doktrinen frei sind und die Fülle hierarchischen Lebens empfangen.

Die Vorbereitungsarbeit (für das Erscheinen der Hierarchie) besteht also, soweit sie die Menschheit betrifft, aus drei Phasen. Es sind dies:

1. Die jetzige Zeit. In dieser Periode erfüllen einige Jünger und Eingeweihte, verstreut in der ganzen Welt, die wichtige Aufgabe, (das Alte) zu zerstören und (neue) Prinzipien [572] zu verkünden. Sie sind die Wegbereiter für die erste organisierte Gruppe von Jüngern und Eingeweihten, die - aus bestimmten Ashrams kommend - das Werk in der zweiten Phase fortsetzen werden.

2. Nach den genannten Anstrengungen folgt als zweite Phase das erste wirkliche Hervortreten in die äussere Welt, planmässig und in grossem Massstab. Diese Jünger und Eingeweihten werden die eigentlichen Baumeister der neuen Welt, der neuen Zivilisation sein; sie werden in den meisten Ländern die Führung übernehmen und in allen Bereichen des menschlichen Lebens hohe Stellungen einnehmen. Sie werden diese Positionen durch freie Wahlen des Volkes und aufgrund ihrer verdienstvollen Leistungen erlangen. Auf diese Weise wird die Hierarchie nach und nach die Lenkung der menschlichen Angelegenheiten übernehmen - subjektiv und objektiv. Diese führende Rolle oder Funktion wird ihr aufgrund ihrer anerkannten und bewiesenen Fähigkeiten zufallen, und nicht durch irgendwelchen autoritären hierarchischen Zwang. Das Volk wird einfach von sich aus gewisse geistige Qualitäten und wirksame Aktivitäten anerkennen und damit das Vertrauen bekunden, dass diese Männer für den betreffenden Posten geeignet sind; und darum hat es sie zur Führung in der neuen und kommenden Welt berufen. Freie Wahl unter dem Eindruck lebensvoller geistiger Aktivität, die ihre Tüchtigkeit beweist - das wird die typische Geisteshaltung der Öffentlichkeit sein. Männer und Frauen werden in hohe Ämter und Machtpositionen kommen, nicht weil sie Jünger oder Eingeweihte, sondern weil sie weise und intelligente Diener des Volkes sind, die inneres Wahrnehmungsvermögen, tief religiöses Empfinden, allumfassendes Verstehen und ein geschultes Denkvermögen mit einem folgsamen Gehirn besitzen.

Diese zweite Phase hängt davon ab, inwieweit der Dienst der ersten Gruppe wirksam und erfolgreich war. Diese einzeln und schwer arbeitenden Jünger sind die älteren Mitglieder der neuen Gruppe der Weltdiener, die jetzt unter den Menschen wirken und arbeiten. Die zweite Gruppe wird die Arbeit der ersten verstärkt weiterführen; sie wird die Aufgabe haben, die Vorbereitung für die Wiederkunft Christi zu vervollständigen und zu vereinheitlichen. Die erste Gruppe bereitet die Menschheit auf die Möglichkeit (der Wiederkunft) vor; die zweite Gruppe bereitet endgültig [573] die Wiederkunft selbst vor. Sie werden die Trümmer der Vergangenheit beseitigen und den Grundstein für eine neue Zukunft legen; sie werden dem menschlichen Bewusstsein grundsätzliche Vorstellungen über rechte menschliche Beziehungen einprägen. Sobald diese Gruppe zu Macht und Ansehen kommt, wird ihre unmittelbare Aufgabe darin bestehen, die politische Lage zu bereinigen und zu klären; sie wird jene Ideen vor die Öffentlichkeit bringen, die schliesslich zu einer Verschmelzung der Prinzipien führen werden, welche einer demokratischen Ordnung zugrunde liegen müssen und die auch für die hierarchische Methode - welche ein wenig anders ist - bestimmend sind. Diese Bemühungen werden eine dritte politische Situation schaffen, die weder völlig von den Wahlen unintelligenter Massen abhängt noch auf einer Herrschaftsordnung beruht, die sich offenbar nach hierarchischen Methoden richtet. Diese neue Art einer politischen Führung wird sich erst später entwickeln.

Die Jünger und Eingeweihten der zweiten Gruppe werden die neue Religion verwirklichen. Bis dahin und wenn sie einmal die Vormachtstellungen innehaben, wird der alte theologische Geist und Starrsinn völlig gebrochen sein; das Judentum wird rasch verschwinden. Der Buddhismus wird sich ausbreiten und immer mehr dogmatisch werden. Das Christentum wird sich in einem Zustand chaotischer Spaltung und Gärung befinden. Wenn dies eintritt und die Situation sich zuspitzt, wird der Meister Jesus gewisse Massnahmen einleiten, um wieder die Herrschaft über seine Kirche zu übernehmen. Buddha wird zwei geschulte Jünger aussenden, um den Buddhismus zu reformieren. Diese von Christus geleitete Abteilung für Religion und Erziehung wird auch noch andere Schritte unternehmen. Christus wird sein möglichstes tun, um die alten geistigen Wegzeichen wieder aufzurichten, um das Unwesentliche auszumerzen und um den gesamten religiösen Bereich zu reorganisieren - wiederum als Vorbereitung auf die Wiederherstellung der Mysterien. Diese werden nach ihrer Wiedereinsetzung alle Glaubensbekenntnisse vereinigen. Gruppen geistiggesinnter Finanzfachleute, die bewusste Mitglieder eines Ashrams sind, werden in der Weltwirtschaft die Führung übernehmen und grosse und notwendige Veränderungen herbeiführen. Alle diese Aktivitäten, welche die Aufbauarbeit der ersten Gruppe fortsetzen, dienen gleichfalls der Vorbereitung.

3. Schliesslich folgt das dritte Stadium, wenn Christus und die Meister der Weisheit öffentlich erscheinen können, um in der [574] Welt für alle sichtbar zu wirken. Der Zeitpunkt dieses Erscheinens hängt davon ab, welchen Erfolg die beiden ersten Gruppen hatten. Darüber kann ich nichts voraussagen, denn dabei spielen so viele Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel: der Arbeitseifer der beiden Gruppen; die Bereitwilligkeit der Menschheit zu lernen; oder: Wie schnell können die Kräfte der Erneuerung und Wiedererweckung die Welt wiederaufbauen? Erkennen die fortschrittlichen Humanitarier und Intelligenzkreise die günstige Gelegenheit, um Veränderungen vorzunehmen, Neues zu schaffen und die Kräfte zu mobilisieren, die für die neue Kultur und Zivilisation erforderlich sind? Sogar die Hierarchie mit ihren grossen Informationsmöglichkeiten kann nicht wissen, wieviel Zeit das in Anspruch nehmen wird, aber sie ist jederzeit einsatzbereit.

Während die erste Gruppe mit den unmittelbaren Problemen in der äusseren Welt ringt, und während die zweite Gruppe (noch innerhalb der Hierarchie) interne Vorbereitungen trifft und den erwählten Mitgliedern die notwendige Ausbildung erteilt und die erwünschte Einstellung beibringt, beschäftigen sich Christus und die Meister mit den Vorbereitungen für die Wiederherstellung der Mysterien. Diese Wiederherstellung verläuft in drei Phasen und wird alle Stadien der menschlichen Entwicklung symbolisieren. Die Menschheitsgeschichte wird in Bildern dargestellt. Diese drei Phasen entsprechen im grossen und ganzen ungefähr den drei Graden der Blauen Loge in der Freimaurerei. Die Analogie ist wegen der Entartung der Freimaurerei nicht ganz genau; aber mit der Erneuerung der Mysterien wird auch die Freimaurerei wieder zu ihrem Recht kommen. Die drei Phasen sind folgende:

1. Ein allgemeines Erkennen von Licht in allen Bereichen des menschlichen Lebens. Das ergibt sich aus der ersten Strophe der neuen Invokation. Wenn das Ritual des E. A. im Lichte dieser Mitteilung studiert wird, wird der Sinn klar werden. Der arme und hilflose Kandidat taucht empor ans Licht.

2. Eine völlige Umstellung und Neuorientierung im Wirtschaftsleben. Dadurch wird die Menschheit von allen wirtschaftlichen Sorgen und Ängsten befreit, und [575] sie darf nun unbeschwert den gebührenden und gerechten Lohn für alle Dienste empfangen, die sie für das Erbauen des Tempels des Herrn geleistet hat. Dieser Tempelbau macht rasche Fortschritte

3. In dieser Phase wird der Lohn für Licht und geleistete Dienste empfangen, und der geistige Status wird durch eine Haupteinweihung anerkannt, die durch die ersten beiden Einweihungsgrade nur vorbereitet wird. Diese erste grosse Einweihung wird öffentlich stattfinden und von allen Leuten als das grosse Ritual der neuen religiösen Institution anerkannt werden. Es wird die Zeit sein, in der die Kräfte der Auferstehung wirksam tätig sein werden, die Zeit, in welcher der Herr bei seinem Volke weilen und Christus wieder auf Erden sein wird. Religion wird dann als eine Geisteshaltung angesehen werden, die alle Phasen menschlichen Erlebens bestimmt.