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DIE WIEDERKUNFT CHRISTI – TEIL 4

Dieser Meister sucht vor allem die Intelligenzkreise zu beeinflussen; er ist also ein Meister auf dem dritten Strahl, dem Strahl [665] aktiver Intelligenz. Sein Ashram beschäftigt sich mit Problemen der Industrie. Alles Denken und Planen, und alle Bemühungen, empfängliche Menschen zu beeinflussen, richten sich darauf, die Begriffe (oder Grundideen) der Arbeiterparteien in allen Ländern, und ebenso der Industriellen, zu vergeistigen, um sie auf diese Weise dem Ziel, miteinander rechtschaffen zu teilen, näherzubringen. Das wäre ein grosser Schritt hin zu rechten menschlichen Beziehungen. Dieser Meister arbeitet daher mit dem Meister R. zusammen, der nicht nur das Ashram des dritten Strahls leitet, sondern auch Mitglied des Kräfte-Dreiecks ist, welches das grössere Ashram der ganzen Hierarchie beherrscht und lenkt. Der vorhin erwähnte Meister, der bisher seinen Namen öffentlich nicht bekanntgab, leitet ein kleineres Ashram innerhalb des grossen 3.-Strahl-Ashrams, so, wie mein Ashram im Wirkungsbereich des Ashrams des Meisters K. H. liegt. Der Meister ist natürlich ein Engländer, denn die industrielle Revolution begann ja in England; und die Kraft dieser Bewegung zeigt sich in der Massenwirkung und in den Ergebnissen, die durch verbesserte Arbeitsmethoden überall erzielt wurden. Alle grossen (nationalen und internationalen) Arbeiterorganisationen sind innerlich miteinander lose verbunden, denn der Meister hat in jeder Gruppe seine Jünger, die unablässig darauf hinarbeiten, die Bewegung in Übereinstimmung mit dem göttlichen Plan zu halten. Man darf nicht vergessen, dass in allen grossen Bewegungen auf der Erde Gutes und Böses zutage tritt. Bevor das, was gut ist und mit den hierarchischen Plänen übereinstimmt, wahren Ausdruck finden kann, muss das Böse bezwungen und zerstreut, oder entsprechend reduziert werden. Was für den einzelnen gilt, gilt auch für Gruppen. Bevor die Seele sich durch das Medium der Persönlichkeit zum Ausdruck bringen kann, muss diese Persönlichkeit unterjocht, beherrscht, geläutert und bereit sein zu dienen. Dieser Disziplinierungsprozess ist jetzt im Gang und wird von den egoistischen und ehrgeizigen Elementen mit grossem Geschrei bekämpft.

Ungeachtet dessen ist die Arbeit dieses Meisters ausserordentlich erfolgreich, denn das intellektuelle Prinzip der Massen wird darauf vorbereitet, Christus schliesslich in der rechten Weise zu erkennen. Es wird ein Sinn für rechte Werte entwickelt, und wenn diese mächtigen Arbeitergruppen in jedem Land richtig geführt werden, schaffen sie die Grundlagen für die neue Zivilisation.

[666] Das Ashram dieses Meisters beschäftigt sich also mit weltweiten wirtschaftlichen Problemen, und es greift auch direkt den fundamentalen Materialismus an, der jetzt in der Welt herrscht. Handel und Verkehr, Sinn und Bedeutung des Geldes, der Wert des Goldes (eines grundsätzlichen Symbols des dritten Strahls), die Entwicklung der rechten Einstellung zur materiellen Lebensweise und der ganze Fragenkomplex der richtigen Verteilung - das sind einige der vielen Probleme, mit denen sich dieses Ashram befasst. Es leistet enorme und sehr wichtige Arbeit, denn es bereitet das Denken der Menschen auf die Wiederkunft Christi und das Neue Zeitalter vor, das er einleiten wird. In diesem Ashram arbeiten Kapitalisten und Arbeiterführer, Finanzfachleute und denkende Arbeiter sowie Anhänger der verschiedensten Ideologien, die in der heutigen Welt vorherrschen. Der orthodoxe Gläubige oder engherzige Okkultist würde viele von ihnen als nicht geistig ansehen; dennoch sind sie alle in Wirklichkeit tief geistig (im richtigen Sinne), aber sie kümmern sich weder um äussere Bezeichnungen oder bestimmte Denkrichtungen, noch um akademische esoterische Lehren. Sie sind Beispiele oder Verkörperungen seelenerfüllter Wirksamkeit, die das Kennzeichen der Jüngerschaft ist.

Es ist an der Zeit und notwendig, dass man das erste und wichtigste Prinzip wahrer Esoterik versteht, das Prinzip, das für alle hierarchischen Mitarbeiter massgebend und kennzeichnend ist: Rechtes Motiv.

Es ist an der Zeit, dass die Qualität der Arbeit, die in einem Ashram geleistet wird, vor allem als selbstloser Dienst anerkannt wird.

Es ist an der Zeit, dass überall die Menschen zu der Einsicht kommen, dass die Aufnahme in das Ashram eines Meisters von Intelligenz, rechtem Motiv und Dienstbereitschaft abhängt.

Wenn ein Mensch diese drei Eigenschaften besitzt, dann weiss der Meister, dass ihm ein gutes Ausbildungsmaterial zur Verfügung steht. In der heutigen Welt gibt es viele solche Menschen, und vor allem sind sie die Hoffnung der Zukunft.

Ich möchte noch auf einen weiteren Punkt hinweisen. Durch die Arbeit dieses Meisters und Ashrams wird das «Versiegeln der Tür zum Übel» zustande kommen, denn im wesentlichen ist es diese [667] Gruppe, die den krassen Materialismus und dessen falsche Werte bekämpft. Diese Tür muss von einer grosse Masse gleichgesinnter menschlicher Kräfte, nicht von ein paar erleuchteten Menschen versiegelt werden. Diese Tatsache muss voll erfasst werden. Die Energie der Liebe-Weisheit (des zweiten Strahls) kann und wird das Reich Gottes bringen. Die Energie des göttlichen Willens kann und wird mit ihrer dynamischen Kraft die ganze Menschheit so stark stimulieren, dass der Übergang aus dem vierten in das fünfte Reich in ganzen Gruppen erfolgen wird. Dennoch wird gerade die Energie des dritten Strahls, die - unter der Leitung des Mahachohan, des Herrn der Zivilisation - im Ashram des englischen Meisters geschickt gehandhabt wird, eine richtige Einstellung zum Materialismus erzwingen. Gerade diese Energie wird das Gleichgewicht zwischen materiellen und geistigen Werten herstellen, und sie wird schliesslich die Kräfte des Bösen, die so lange die Menschheit irregeführt haben, machtlos und unwirksam machen. Ich wähle meine Worte mit Sorgfalt.

Ihr seht also, dass sich die drei göttlichen Aspekte vereinigt haben, um durch gemeinsame Massnahmen das Reich Gottes hereinzubringen; und der erste Schritt zu diesem lang ersehnten Ziel hin ist das Erscheinen der Meister in der äusseren Welt, dem - etwas später - das Wiedererscheinen Christi folgen wird.

Wir wollen uns nun mit dem riesigen Ashram des Meisters R. beschäftigen. Er ist der Herr der Zivilisation, der die Aufgabe hat, die neue Zivilisation hereinzubringen, auf die alle Menschen warten. Es ist ein Ashram des dritten Strahls, umfasst also in seinem Wirkungsbereich alle Ashrams, die sich auf dem dritten Strahl (der aktiven Intelligenz), auf dem fünften Strahl (des konkreten Wissens) und auf dem siebenten Strahl (der zeremoniellen Ordnung) befinden. Alle diese Ashrams arbeiten unter der Oberleitung des Meisters R. Er wirkt vor allem durch die Meister dieser drei Strahlenenergien. Derzeit befasst er sich mit der Energie des siebenten Strahls, die auf unserem Planeten Ordnung schafft.

Das ist der Strahl der zeremoniellen Ordnung. Durch die richtig gehandhabte und gelenkte Aktivität dieser Energie wird allen Aspekten des menschlichen Lebens [668] ein richtiger Rhythmus auferlegt. Unablässig werden alle Anstrengungen gemacht, um dem hässlichen Chaos der Gegenwart Einhalt zu gebieten und die geordnete Schönheit der Zukunft zu erschaffen. Die Hauptwaffen, die von den Dunkelkräften derzeit benutzt werden, sind Chaos, Spaltung, die Verbreitung von Unsicherheit und folglich Angst. Die Macht dieser Dunkelkräfte ist ausserordentlich gross, denn ihr unheilvoller Einfluss beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Gruppe, sondern umfasst alle Ideologien. Die chaotischen Zustände, die durch Gleichgültigkeit, Ungewissheit, Angst, Hunger und durch Teilnahmslosigkeit am Leiden Unschuldiger hervorgerufen wurden, das Chaos, das durch ehrgeizige, einander bekämpfende Elemente in jeder Nation (ohne Ausnahme) geschaffen wurde - das sind die Probleme, mit denen Meister R. fertigzuwerden sucht. Das ist eine äusserst schwierige Aufgabe. Der Rhythmus internationaler Denkgewohnheiten und Ansichten muss völlig geändert werden, und das ist eine mühsame und langwierige Arbeit. Die unheilvollen Persönlichkeiten, die in jedem Land an dem Chaos und an der Unsicherheit schuld sind, müssen schliesslich durch solche Führungskräfte ersetzt werden, die in Übereinstimmung mit dem Rhythmus des siebenten Strahls wirken und auf diese Weise geordnete Schönheit hervorbringen können.

Die Aufgabe wird noch durch folgenden Umstand erschwert: Wenn chaotische Zustände durch Ordnung ersetzt werden sollen, müssen die nationalen Kulturen erhalten bleiben, und man muss dem Volk in grossen Zügen den Aufbau der neuen Zivilisation darstellen. Dieses grosse Ashram muss sich daher mit zwei gegensätzlichen Gruppen befassen: Erstens mit jenen Leuten, die an den alten schlimmen Zuständen und Gewohnheiten festhalten, und zweitens mit denen, die radikale Gegner dieses Standpunktes sind und sich für alles Neue einsetzen. Unter dem Einfluss dieser Energie des siebenten Strahls muss ein Gleichgewichtszustand erreicht und beibehalten werden, so dass der «edle mittlere Pfad» richtigen Handelns und rechter menschlicher Beziehungen ungefährdet beschritten werden kann. Die Aufgabe des Meisters R. wird indes dadurch erleichtert, dass der siebente Strahl jetzt wirksam wird und sein Einfluss mit jedem Jahr zunimmt. Der Meister erhält auch verständnisvolle Unterstützung durch das Ashram des englischen Meisters, der beharrlich darauf hinarbeitet, die grossen Massen aufzurütteln und emporzuheben.

Im Oktober und März jeden Jahres versammelt der Meister R. seine Mitarbeiter um sich, die Meister und Senior-Eingeweihten aus [669] dem Ashram des dritten, fünften und siebenten Strahls, um sich mit ihnen zu beraten. Obgleich er Herr des dritten (und damit des fünften und siebenten) Strahls ist, dirigiert er nicht selbst diese Kräfte, denn er ist einer der Abteilungsleiter der Hierarchie; sein Wirkungsbereich ist umfassender als der eines einzigen Strahls. Er beeinflusst die Ashrams dieser Strahlen, aber er selbst arbeitet in erster Linie mit Christus und dem Manu zusammen.

Schliesslich kommen wir zu dem Werk, dem ich (D. K.), ein Meister des zweiten Strahls, zu dienen suche. Mit welchen Energien arbeite ich? Zu welchem Ziel strebe ich unter der Leitung der drei grossen Herren der Hierarchie? Ich arbeite mit der Energie rechter menschlicher Beziehungen, die ein spezifischer Wesensteil der Energie des zweiten Strahls ist. Sie ist eine magnetische Energieart, die Menschen zusammenbringt, um Lebensbedingungen zu verbessern und gegenseitiges Verstehen in der richtigen Weise zu fördern. Diese Energieart ist auch auf besondere Weise mit der Energie des ersten Strahls (des Willens oder der Macht) verbunden. Das wird euch vielleicht noch klarer werden durch den Hinweis, dass der Wille zum Guten ein Aspekt des Willensstrahls ist; der gute Wille hingegen ist ein Attribut des zweiten Strahls (der Liebe-Weisheit), bringt also diesen mit dem ersten Strahl in Verbindung.

Auf meine Arbeit innerhalb und mit Hilfe meines Ashrams brauche ich hier nicht näher einzugehen, denn sie ist euch wohlbekannt; ich habe darüber oft in meinen Büchern geschrieben, die in angemessener Weise die Ziele für diese Generation zeigen. Mein Ashram nimmt derzeit, für eine verhältnismässig kurze Zeit, eine Schlüsselstellung ein. Es ist eng verbunden mit dem ersten Strahl-Ashram des Meisters Morya durch das Wirken der Menschen guten Willens und aller Goodwill-Bewegungen in der heutigen Welt. Guter Wille ist seinem Wesen nach eine Auswirkung des zweiten Strahls (der Liebe-Weisheit), und folglich ein Aspekt aller Ashrams in der Hierarchie, diesem grossen zweitstrahligen Ashram. Aber das ganze Goodwill-Werk wird jetzt zu grösster Aktivität angespornt durch die Energie des ersten Strahls, der den Willen zum Guten zum Ausdruck bringt.

[670] Diese dynamische Energieart wird also in und durch das Ashram geleitet, für das ich verantwortlich bin. Dieses Ashram arbeitet auch eng mit dem des Meisters R. zusammen, denn unser erstrebtes Ziel ist die intelligente Wirksamkeit der Goodwill-Energie; und die Aufgabe, die von allen Männern und Frauen guten Willens in der Welt verlangt wird, ist die, guten Willen auf verständnisvolle Weise und durch kluges und geschicktes Vorgehen zum Ausdruck zu bringen. Wenn die Arbeiterbewegung von der Goodwill-Energie durchflutet und angetrieben wird, dann wird sich im Weltgeschehen vieles grundsätzlich ändern. Ich möchte alle Goodwill-Leute in allen Ländern bitten, diese Ideen unter der Arbeiterschaft zu verbreiten und in der richtigen Weise darzustellen.

Ich habe hier versucht, euch die Vereinheitlichung der Arbeit, die von der Hierarchie für die Menschheit geleistet wird, klarzumachen, um damit allen Männern und Frauen guten Willens neuen Mut für ihre weitere Arbeit zu geben.

Vielleicht fragt ihr (und mit Recht), welchen Nutzen denn diese Informationen für die Menschen und für welche dienstwilligen Aspiranten haben? Erstens muss die Menschheit zu der Erkenntnis oder Einsicht kommen, dass es wirklich einen grossen Plan gibt, und dass alles, was sich in der historischen Vergangenheit und ebenso in letzter Zeit ereignet hat, ganz gewiss in Übereinstimmung mit diesem Plan geschehen ist. Zweitens: Wenn es einen solchen Plan gibt, dann setzt das natürlich auch die Existenz grosser Denker voraus, die ihn entworfen haben und für seine erfolgreiche Verwirklichung verantwortlich sind. Vom Standpunkt des Durchschnittsmenschen aus, der nur in Begriffen irdischen Wohlergehens denkt, müsste der Plan etwas Erfreuliches sein, etwas, was das materielle Leben leichter und behaglicher macht. Für die geistige Hierarchie aber gehören zum Plan alle jene Massnahmen und Umstände, die das menschliche Bewusstsein heben und erweitern und die Menschen fähig machen, die geistigen Werte selbst zu entdecken und die notwendigen Veränderungen aus freiem Willen durchzuführen. Auf diese Weise werden sie die verlangten besseren Lebensbedingungen schaffen - in Übereinstimmung mit der sich entwickelnden geistigen Erkenntnis.

Durch eine willkürliche und selbstherrliche Aktivität seitens der geistigen Hierarchie ist nichts zu gewinnen, was von wirklichem Wert wäre. Das ist eine der Lektionen, die gelernt werden muss, wenn man so das Werk der totalitären Mächte - in Vergangenheit und Gegenwart - und dessen Ergebnisse beobachtet. Unter dem [671] totalitären System ist die Freiheit beschränkt oder völlig unterdrückt. Der freie Wille des einzelnen wird nicht anerkannt und darf auch nicht zu Worte kommen. Das Individuum ist nur ein Zubehör des allmächtigen Staates und wird durch polizeiliche Vorschriften dementsprechend behandelt. Eine individuelle Entwicklung oder Leistung ist nur insofern von Wert, als sie den Interessen des Staates dient. Aber der Einzelmensch selbst - als unabhängige göttliche Einheit der menschlichen Familie - existiert vom totalitären Standpunkt aus nicht. Würdet ihr also wollen, dass die geistige Hierarchie unseres Planeten nach totalitären Grundsätzen handeln sollte? Sollte sie auf diese Weise Frieden und ein bequemes Leben erzwingen? Sollte sie das Böse gewaltsam niederhalten und nur für das materielle Wohl der Menschen sorgen und arbeiten? Oder würdet ihr nicht lieber sehen, dass die Meister die Menschheit durch rechte Einsicht dahinbringen, die notwendigen Massnahmen selbst zu treffen, auch wenn damit Leid und Irrtümer verbunden sind und ein solcher Prozess viel mehr Zeit braucht? Wollt ihr denn nicht, dass die Menschen auf eigenen Füssen stehen als intelligente Vollzugsorgane des göttlichen Planes? Oder sollte man sie als verantwortungslose Kinder behandeln, die energisch vor sich selbst geschützt werden müssen? Ist es nicht besser, die rasch erwachende Intelligenz und Aktivität der Menschen (in jedem Land) so zu schulen, dass diese die essentielle Einheit aller Menschen erkennen? So werden sie von sich aus die erforderlichen Massnahmen zur Stärkung dieser Einheit ergreifen, die sich für alle Menschen dieser Erde segensreich auswirken wird. Die individuellen und nationalen Kulturen bleiben bestehen - neben und zugleich mit einer weltweiten Zivilisation und einer universalen Lehre von der Anerkennung Gottes. Auf diese allgemeine Freiheit und intelligente Aktivität des freien Menschen arbeitet die Hierarchie hin, unablässig und erfolgreich. Die Idee der Einheit und der einheitlichen Massnahmen für das Wohl aller ist weiter verbreitet und wird allgemein viel besser verstanden, als ihr vielleicht annehmt. Die totalitäre Methode erstrebt eine zwangsweise Einheit, die alle Völker umfasst und ihnen eine einheitliche Überzeugung - politisch, wirtschaftlich und sozial - aufzwingen möchte. Diese Methode ignoriert grundsätzlich die geistigen Werte und setzt den Staat an die Stelle jenes geistigen Zentrums, wo die geistige Wirklichkeit zu finden ist.

Die Methode der Hierarchie ist die, durch Einzelmenschen und Gruppen zu wirken und darauf hinzuarbeiten, dass geistiges [672] Erkennen und Wissen in einem solchen Ausmass verbreitet wird, dass die Menschen überall die innere Regierung des Planeten als Tatsache anerkennen werden. Gemeinsam werden sie daran arbeiten, das Reich Gottes zu errichten, hier auf Erden in sichtbarer Form - nicht in einer fernen Zukunft und in einem vagen Himmel. Das ist kein mystischer oder unmöglicher Traum, sondern einfach ein Wiedererkennen und Zum-Vorschein-Bringen dessen, was schon immer da war und schon einmal deutlich eine äussere Form annahm, als Christus vor fast zweitausend Jahren bei uns war. Dieses An- oder Wiedererkennen wird ständig zunehmen und allgemeine Geltung erlangen, wenn er in naher Zukunft wieder zu uns kommt.

Ihr alle, die ihr für das Wohl der Menschheit unter der Leitung der Hierarchie arbeitet und kämpft, seid also unverzagt und fasst neuen Mut. Die Hierarchie hält nicht nur unerschütterlich stand, sondern kommt der Menschheit ständig näher. Die Macht der zentralisierten geistigen Hierarchie kann heute auf mancherlei Art verspürt werden. Es ist ihr Verdienst, dass so viele Menschen selbstlos und geduldig für das Wohl ihrer Mitmenschen arbeiten und angesichts der grossen Ungleichheiten die Einheit erschauen, trotz der müden Teilnahmslosigkeit und Niedergeschlagenheit, die sich unter dem Zwang allzu widriger Umstände ausgebreitet haben. Die Hierarchie ist standhaft und aktiv. Die Meister arbeiten in Übereinstimmung mit dem grossen Plan, der in der geschichtlichen Vergangenheit der Menschheit entstand und bis in jene Zeit zurückverfolgt werden kann; ein Plan, der wegen der menschlichen Selbstsucht die grauenvollen Schrecken des Weltkrieges (1914-1945) notwendig machte; ein Plan, der jetzt den Abgrund zwischen der unerfreulichen, egoistischen und materiellen Vergangenheit und der neuen Zukunft überbrücken kann und wird. Diese Zukunft wird ein grosses Mass an weltweiter Einheit zeigen, und sie wird stetig und in geschickter Weise - die bisher gültigen Werte durch geistige Werte ersetzen.

Die Garantie dafür ist die sich entwickelnde Intelligenz der Menschen, die überall blindlings für Freiheit und gegenseitige Verständigung kämpfen; sie erhalten stets innere Zuversicht, Wissen und Hilfe von den grossen Seelen, die (wie immer) solche Situationen [673] und Bedingungen schaffen, die es der Menschheit ermöglichen, ihr göttliches Wesen am besten zum Ausdruck zu bringen.

Die Auswirkungen des Erscheinens der Hierarchie

September 1949

In meinen früheren Mitteilungen zu diesem Thema befasste ich mich mit den verschiedenen Energien, die aktiviert und nutzbar gemacht würden, wenn einmal die Meister aus der Stille hervortreten, in der sie seit vielen Jahrtausenden sicher und zurückgezogen leben. Das Wesentliche aber ist, dass die genannten Energien in einer neuen und viel stärkeren Art und Weise benutzt werden. Diese Energien sind immer da und aktiv, aber sie kommen gesetzmässig und in regelmässiger Folge zur Wirksamkeit, jeweils einige aktiver als die anderen. Bei der Verwirklichung der jeweiligen hierarchischen Pläne spielen sie eine sehr wichtige Rolle.

Diese Energien entwickeln und bewirken das, was wir leichthin die «Ereignisse» des Tages nennen. Sie beeinflussen und bedingen unsere jeweiligen Zivilisationen und sind so sehr ein Teil der Welt, in der wir leben, dass Ereignisse, als Auswirkungen gelenkter Energien, uns nur wenig bedeuten, ausser wenn sie für unsere Persönlichkeit ungünstig sind. Sie bedeuten einfach eine Lebensweise in irgendeiner Zeit. Diese Energien traten vor unvordenklichen Zeiten in Aktion, und eine jede von ihnen kam in den für sie bestimmten zyklischen Rhythmus. Sie sind die primäre Ursache dafür, dass Substanz auf Materie einwirkt, oder dass Materie durch den Ätherkörper wirksam beeinflusst wird. Sie sind die niedrigsten Manifestationen schöpferischer Intelligenz, die das Lebensprinzip oder lebendige Aktivität zum Ausdruck bringen, denn sie sind ihrem Wesen nach Leben, dynamisches Leben. Vergesst nicht, dass dichte Materie kein Prinzip ist; sie ist nur das, was auf das schöpferische Prinzip reagiert.

Sobald aber die Hierarchie in die äussere Welt kommt (und dieses [674] Kommen wird sich über eine längere Zeit erstrecken), dann wird sich die machtvolle Einwirkung dieser substantiellen Energien auf die Materie radikal ändern, denn sie werden - zum erstenmal in der Geschichte - aus ätherischen Bereichen, aus dem planetarischen Ätherkörper kommen und in die drei Welten gelenkt werden. Bisher wurden diese Energien von der buddhischen Ebene aus, dem niedrigsten kosmisch-ätherischen Bereich, dirigiert oder gelenkt. Grundsätzlich wird die Lenkung auch weiterhin von der buddhischen Ebene aus erfolgen, aber die spezifizierte und konzentrierte Richtunggebung wird aus den drei Welten heraus auf die physische Ebene erfolgen. Das wird die Aufgabe jener Ashrams sein, die zu dem Zweck organisiert werden, um in der äusseren Welt öffentlich zu wirken.

Das Wissen, dass diese richtige Entwicklung unmittelbar bevorstand, veranlasste die Hierarchie im letzten Jahrhundert, den Wirkungsbereich ihrer Lehrtätigkeit zu erweitern, um dadurch dem modernen Menschen bewusst zu machen, was Okkultismus seinem Wesen nach ist. Die Leitgedanken, auf denen die okkulte Philosophie basiert, sind folgende:

1. In der manifestierten Welt gibt es nur organisierte (planmässig koordinierte) Energien, sonst nichts.

2. Dem Denken folgt Energie, sie passt sich ihm an.

3. Der Okkultist macht sich mit Energien vertraut und arbeitet mit ihnen.

Das Denken Gottes brachte die Welt der Energien in eine organisierte Form auf der höchsten der sieben Ebenen, der ersten kosmisch-ätherische Ebene. Seit ungezählten Äonen wurden diese Energien von der vierten, der niedrigsten kosmisch-ätherischen Ebene aus gelenkt, von der Ebene aus, die wir die buddhische nennen und (nach unseren meist irrigen Begriffen) als die erste eigentlich geistige Ebene ansehen. Diese Lenkung erfolgte unter dem Einfluss Shamballas, und die Meister «manipulierten diese Energien in Übereinstimmung mit dem grossen Plan, dem Generalplan für das Vorhaben oder erstrebte Ziel».

Gleichzeitig mit der grossen Annäherung der Hierarchie und ihrem bevorstehenden Erscheinen in der äusseren Welt wird zwangsläufig auch das Lenkungszentrum näherkommen. Folglich werden sich in der Welt überall dort, wo das Ashram eines Meisters errichtet wurde, Zentren der Energielenkung befinden. Diese Aussage ist von grösster Bedeutung; sie ist ein Hinweis auf die [675] hierarchische Methode, wie die moderne Wissenschaft (die ja mit Energien arbeitet) mit einem Ashram in der Aussenwelt in Verbindung kommen und zusammenarbeiten kann - in der Erkenntnis, dass es ein völlig neues Beginnen ist.

An anderer Stelle sagte ich schon, dass es derzeit fünf Orte gibt, von denen Energien ausströmen werden; es sind die Städte New York, London, Genf, Darjeeling und Tokio. Durch diese fünf Stellen können gelenkte Energien hindurchströmen, um den Schöpfungsprozess auszuführen. Diese bilden einen fünfstrahligen Stern einander durchdringender Energien, ein Symbol für die hauptsächlichen Bereiche unserer modernen Zivilisation. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass all das, was ich hier über Energien mitteile, ausschliesslich die Menschheit betrifft; ich bringe diese Energien nicht in Verbindung mit anderen Naturreichen. Ich befasse mich hier mit der physischen Nutzbarmachung von Energie durch die Macht gelenkten Denkens, zum Wohl der Menschheit und ihrer Höherentwicklung. In einem jeden dieser fünf Zentren wird sich ein Meister mit seinem Ashram befinden, und dort wird ein Strudel geistiger Kräfte koordiniert werden, um die Pläne Christi für den kommenden Weltzyklus beschleunigt zu verwirklichen.

Der Aufbau dieser fünf Zentren wird langsam und schrittweise erfolgen. Ein älterer Jünger wird erscheinen und in Ruhe die Grundlagen für das Werk schaffen, und die notwendigen Mitarbeiter, Aspiranten und Hilfskräfte um sich scharen. Alle diese Mitarbeiter (in jedem Zentrum) werden im Denken geschult werden. Die derzeitigen Bestrebungen im Erziehungswesen und Gesellschaftsleben, die Menschen zu eigenem Nachdenken zu zwingen, sind ein Teil dieses Schulungsprozesses. Solange ein Mensch nicht selbständig denken und entscheiden kann, kann er auch nicht ein intelligenter, bereitwilliger und verständnisvoller Mitarbeiter eines Ashrams sein, der die schöpferische Entwicklung lenkt und bestimmt. Wenn der neue Himmel und die neue Erde Wirklichkeit werden sollen, dann muss ein grosser Erneuerungsprozess in Gang kommen. Dieser Gedanke liegt der Lehre von den fünf irdischen Zentren zugrunde und lässt erkennen, welche Rolle sie beim Wiederaufbau und bei der Neugestaltung der Welt spielen werden.

Wenn in [676] den nächsten Jahren das hierarchische Vorhaben in die entscheidende Phase kommt, müssen Jünger und Aspiranten nach jenen Männern und Frauen Ausschau halten, die als Gruppe in (oder in der Nähe von) jenen fünf Städten nach geistigen Grundsätzen arbeiten und handeln.

Die Gründung dieser Zentren klardenkender Männer und Frauen, die freiwillig und verständnisvoll mit einem Meister oder älteren Eingeweihten arbeiten, stiess sogleich auf Widerstand, der sich bereits recht unangenehm bemerkbar macht. Dieser Widerstand äussert sich in den engstirnigen Ansichten, in den einseitigen Unterweisungen und in dem Mangel an Freiheit in den totalitären Denk- und Glaubensrichtungen. Das war auch nicht anders zu erwarten, denn die Schwarze Loge ist immer darauf aus, das jeweilige Werk der Weissen Loge unwirksam zu machen und zugrunde zu richten; und das ist ihr bisher ganz gut gelungen. Aber dieser Erfolgszyklus nähert sich seinem Ende, denn die vom Willen zum Guten ausgestrahlte Energie des guten Willens wird mit jedem Tag wirksamer.

Zu gegebener Zeit wird sich in London, New York, Genf, Darjeeling und Tokio ein Meister befinden, der ein grosses Energiezentrum aufbaut. Sein Ashram arbeitet jedoch auf der buddhischen Ebene weiter, denn es wurde nur ein Teil des Personals für den Dienst in der äusseren Welt eingesetzt. Das Ashram wird daher auf zwei Ebenen arbeiten, aber das ist eigentlich nicht richtig, denn es gibt bekanntlich keine Ebenen, sondern nur Bewusstseinszustände. Fragt mich nicht, wie das möglich ist. Denkt über die Beziehung dieses zweifachen und gleichzeitigen Phänomens nach, indem ihr versucht, das essentielle Wesen der manifestierten Form des planetarischen Logos in der Person Sanat Kumaras zu verstehen. Sanat Kumara ist nicht die Persönlichkeit des planetarischen Logos, denn eine Persönlichkeit, wie ihr sie versteht, existiert in seinem Fall nicht. Sie ist auch nicht die Seele des planetarischen Logos, denn diese Seele ist die anima mundi, die Seele in allen Formen aller Reiche. Sanat Kumara, «der ewige Jüngling», kann von jenen Grossen gesehen werden, die z.B. den Vorsitz in der Ratskammer von Shamballa führen; dennoch ist er gleichzeitig gegenwärtig als das Leben und die innewohnende Intelligenz auf und in unserem Planeten.

Es gibt also fünf Orte, wo Ashrams äusserlich in Erscheinung treten und schliesslich ihren Brennpunkt haben werden. Im Lauf der Zeit werden aus diesen fünf Zentren Neben- oder Hilfs-Ashrams hervorgehen, die von Jüngern und Eingeweihten der [677] Haupt-Ashrams gegründet und gefördert werden, welche die Repräsentanten der drei Haupt- und zweier Nebenstrahlen sind. Die Anwesenheit eines Senior- oder Weltjüngers in diesen Zentren wird also zur Gründung dieser Ashrams führen. Man darf nicht vergessen, dass dem Erscheinen einer Bewegung auf Erden eine erzieherische Propaganda vorausgeht. Daher wird zunächst einmal in jedem dieser Zentren ein Jünger auf dem zweiten Strahl in Aktion treten; ihm wird ein Jünger auf dem siebenten Strahl folgen. Bekanntlich sind alle weltweiten Bewegungen die äusseren Folgeerscheinungen (oder sichtbaren Auswirkungen) subjektiver Ideen, Vorstellungen und formulierter Gedanken; und das Erscheinen der Hierarchie auf Erden in sichtbarer Form bildet keine Ausnahme von dieser Regel.

Jünger dieser Ashrams wurden seit fast 150 Jahren für diese Aufgabe geschult. Einige von ihnen konnten die ursprüngliche Idee und Eingebung in völliger Reinheit und unbeeinflusst vom eigenen Denken bewahren und hielten unerschütterlich an dem hierarchischen Programm fest, so, wie es ihnen von ihren Meistern oder Senior-Eingeweihten dargestellt worden war. Andere wiederum besassen keine so klare Urteilskraft oder kein so wirksames intuitives Wahrnehmungsvermögen. Obwohl sie gewisse Grundideen, wie z.B. Welteinheit oder Lenkung der Welt durch eine Hierarchie auf verschiedenen Rangstufen, erfasst hatten, verzerrten sie die Wahrheit und entwickelten die vielen Ideologien, welche die Welt im vorigen Jahrhundert zugrunde gerichtet haben. Aber sogar diese Verzerrung hatte ihr Gutes, denn die Hierarchie verdoppelte daraufhin ihre Anstrengungen, um die üblen Folgen zu bekämpfen. Auch der Entwicklungsprozess wurde beschleunigt, so dass viele ernsthafte und willfährige Aspiranten den Grad eines angenommenen Jüngers erreichten. Ausserdem wurde in der Welt ein Same des Denkens eingepflanzt und zum Keimen gebracht, um den grossen Massen jene Möglichkeiten und Horizonte aufzuzeigen, die bisher nur von fortschrittlichen und erleuchteten Denkern erschaut worden waren. In der heutigen Zeit hat sich der Mann auf der Strasse in unvorhergesehenem Ausmass mit Ideologien beschäftigt. Daher kann der Versuch, ihn zu einem wirksamen Faktor in unserer heutigen Zivilisation zu machen, sich nicht allzu nachteilig auswirken, zumal wenn man den von Gott bestimmten Zeitpunkt in Betracht zieht; auch vom Standpunkt der starken und grundsätzlichen Integrität des göttlichen, menschlichen Wesens ist dieser Versuch gerechtfertigt.

Zeit und [678] Göttlichkeit, Ereignisse und instinktive Güte werden am Ende triumphieren. Die zwischenzeitlichen Ängste und seelischen Qualen sind zwar betrüblich, aber sie werden einmal ein Ende haben. Die dunklen Mächte werden nicht siegen; als Folge des Krieges und des wiedererwachenden menschlichen Geistes gehen sie unweigerlich ihrer Niederlage entgegen.

In den Zentren London und New York lassen sich bereits Anzeichen neuen Lebens erkennen; die Jünger sind in beiden Städten und in allen Bereichen menschlicher Wesensäusserung aktiv. Auch das Genfer Zentrum beginnt sich schon zu regen, wartet aber noch auf eine grössere Beruhigung und Sicherheit in Europa.

Das Zentrum Darjeeling «vibriert» (okkult ausgedrückt), allerdings deshalb, weil die weisse Bruderschaft im Himalaya verhältnismässig nahe ihren Wohnsitz hat. Tokio ist bis jetzt nur wenig aktiv, und was da getan wird, ist kaum von Bedeutung. Dieses Zentrum wird eigentlich erst durch die «Dreiecks»-Arbeit zum Leben erweckt werden. Damit meine ich nicht, dass es ein Zentrum für die Dreiecksarbeit sein wird, sondern dass die konzentrierte meditative Wirksamkeit der Dreiecksarbeiter auf magnetische Weise das heranziehen wird, was erscheinen muss, wenn ein Zentrum aufgebaut wird. Die Dreiecksarbeiter schaffen tatsächlich die notwendige Atmosphäre, und das ist stets eine notwendige Voraussetzung. Sobald einmal die richtige Atmosphäre oder Luft vorhanden ist, in der man atmen und sich bewegen kann, dann kann auch die lebendige Form in Erscheinung treten.

In der äusseren Welt muss also zuerst die Lehrtätigkeit, die Funktion des zweiten Strahls, organisiert werden. In der Innenwelt sind die Mitarbeiter des ersten Strahls bereits am Werk, denn die Unruhe und Zerstörung bringende Aktivität dieses Strahls bereitet den Weg; jeder Geburt gehen stets Schmerzen und Lostrennung voraus. Die Wirkkräfte oder Vollzugsorgane des ersten Strahls sind seit fast zweihundert Jahren tätig. Die Sachwalter des zweiten Strahls begannen ihre Vorbereitungen um das Jahr 1825 und stiessen kurz nach 1860 mit ganzer Kraft in die Aussenwelt vor. Von diesem Zeitpunkt an beherrschten grosse grundlegende Ideen und neue Begriffe, moderne Ideologien und Argumente für und gegen Wahrheitsaspekte das neuzeitliche Denken. Sie führten [679] zum jetzigen Gedankenchaos und brachten viele einander bekämpfende Geistesströmungen (samt den zugehörigen Bewegungen und Organisationen) hervor. Aus diesem Chaos werden Ordnung und Wahrheit hervorgehen, und es wird sich die neue Zivilisation entwickeln. Diese wird nicht mehr eine von irgendeiner Oligarchie aufgezwungene Zivilisation sein, sondern durch die Denktätigkeit der Massen entstehen. Das wird ein ganz neues Phänomen sein, ein Ereignis, worauf die Hierarchie warten musste, bevor sie erscheinen kann. Wäre die Hierarchie früher gekommen, hätte sie diese Ära neuen Denkens, der allgemeinen Diskussionen und des Ringens nach schöpferischen Ideen nicht abgewartet, dann hätte man der Hierarchie vorwerfen können, dass auch sie die Lehren und Wahrheiten, für die sie eintritt, der Menschheit aufgezwungen und folglich ihre Freiheit verletzt habe. Das wird nicht der Fall sein. Die Hierarchie wird in die äussere Welt kommen können, weil die Menschheit aus freien Stücken eine Qualität entwickelt hat, die der hierarchischen ähnelt und folglich von dieser geistigen Organisation magnetisch angezogen wird. Guter Wille wird die grossen Herren der Liebe aus der Verborgenheit ihrer heiligen Stätte hervorlocken, und so wird die neue Welt entstehen. In verschiedenen Teilen der Welt wird bereits der Versuch unternommen, diese Hilfs- oder Nebenashrams einzurichten. Nicht alle Mitglieder dieser Ashrams werden sich der Lehrtätigkeit widmen; es wird dort auch Jünger auf anderen Strahlen geben. Der Versuch, integrierte Ashrams zu bilden, beruht auf der Erkenntnis, dass es für Aspiranten auf verschiedenen Strahlen anfangs recht schwierig ist, die Gesichtspunkte und Arbeitsmethoden ihrer Kameraden zu verstehen und in verschiedenen Begriffen und auf andere Weise zu denken. Aber alle Ashrams, gleich welchen Strahls, müssen drei grundsätzliche Bedingungen erfüllen, die ihre Arbeit bestimmen und kennzeichnen. Es sind dies:

1. Eine innere Gruppeneinheit, die ein verständnisvolles Einvernehmen zwischen den verschiedenen Ashrams fördert. Wenn eine Gruppe ein gemeinsames Ziel hat, so erwachsen daraus eine loyale Gesinnung gegenüber der Hierarchie und ein einheitlich diszipliniertes Leben. Ich sagte einheitlich, meine Brüder, denn die Disziplinierung besteht im geistigen Streben und inspirierter Zielsetzung, und diese bewirken eine gleichartige, seelenerfüllte [680] Aktivität der Ashram-Mitglieder. Diese Aktivität ist natürlich mannigfaltig, je nachdem, auf welchem Strahl sich die Aspiranten und Jünger befinden und welche Persönlichkeits-Tradition sie haben. Denkt über diese beiden Worte nach.

2. Übereinstimmung hinsichtlich des erstrebten Ziels. Damit meine ich ein richtiges Verstehen und Würdigen des hierarchischen Plans und den Beitrag, den jedes Ashram für dessen Verwirklichung auf Erden leisten muss. Ausserdem muss im Ashram ein gleichzeitiger instinktiver und intuitiver telepathischer Kontakt mit den älteren Mitgliedern des Ashrams bestehen - mit den Meistern und Eingeweihten höheren Grades -, und durch diese mit Christus. Ich möchte hier darauf aufmerksam machen, dass in den letzten hundert Jahren alle Esoteriker in der Welt bestrebt waren, persönlich mit einem Meister in mentalen Kontakt zu kommen, denn der Aspirant muss das Ashram, mit dem er in Verbindung kommen will, selbst entdecken.

Diese individuellen Bestrebungen, mentalen Kontakt zu gewinnen, wurden jetzt von den verschiedenen Jüngern in den verschiedenen Ashrams in eine Gruppenbewegung zusammengefasst, in ein gruppenweises Hinstreben zu Christus, dem wichtigsten Faktor für die Erfüllung des hierarchischen Plans. Diese mentale Methode, in Kontakt zu kommen, ist nicht dasselbe wie das Streben des ernsthaften Christen, dessen ganzes Sinnen und Trachten ständig auf Christus gerichtet ist. Es ist etwas ganz anderes.

Es ist ein von allen Ashrams veranlasstes und gefördertes Gruppenbemühen, die gesamte Gruppe - also ein Schar von Weltdienern - in die Aura der Gedankenströme Christi zu bringen, wenn er seine Ideen formuliert, die vor der Manifestation notwendige Gedankenform erschafft und für sein Wiedererscheinen Vorkehrungen trifft. Das ist nicht dasselbe wie das Herstellen eines telepathischen Rapports zwischen einem einzelnen Jünger und Christus, denn das ist weder notwendig noch erwünscht. Die Einigkeit in der Zielsetzung, der Wunsch zu dienen und das Erkennen des jetzigen, auf ein einziges Ziel gerichteten Vorhabens der Hierarchie (unter der Führung Christi) - das wird jetzt zu einem invokativen, magnetischen Zustand des Gruppenbewusstseins. Das bewirkt, dass das vereinte Denken Christi und seiner Meister mit der Gruppenaspiration in Übereinstimmung kommt. Das ist die höhere geistige Entsprechung zu dem, was man in den drei Welten kama-manas nennt.

[681] Ich weiss, dass das nicht leicht zu verstehen ist, wenn man sich nicht von der üblichen christlichen Vorstellung von der Beziehung Christi zu einem einzelnen Aspiranten freimacht. Vielleicht wird euch der Gedanke klarer, wenn ich daran erinnere, dass einige von euch mich kennen und den Weg in mein Ashram gefunden haben - unter der Führung eurer Seele und meiner bereitwilligen Zustimmung. Viele Menschen in der Welt haben durch ihr starkes Verlangen, zu dienen und Wissen zu erwerben, die in meinen Büchern niedergelegten Lehren intuitiv erfasst und in den von ihnen erkannten Bewusstseinsbereich gebracht. Ihre Beziehung zu mir ist symbolisch für die Art von Beziehung, die von Jüngern und Aspiranten mit Christus hergestellt werden kann und hergestellt wurde. Obwohl die Analogie nicht ganz stimmt, so kann man dennoch die Entsprechung in vielen Abstufungen wechselseitiger Sensitivität erkennen.

3. Bei den Mitgliedern aller Ashrams besteht ein grundsätzlich übereinstimmendes Verständnis für die Nöte der Menschheit, für die Eigenart des jeweils erforderlichen Entwicklungsprogrammes und für das Wesen des (verständnisvoll angewandten) guten Willens und gegenseitigen Verstehens; alle diese Qualitäten werden nicht durch ungebührliche emotionale Empfindlichkeit beeinträchtigt.

Diese drei Bedingungen oder Voraussetzungen sind in allen Ashrams vorhanden. Auf diese Weise besteht eine rhythmisch-telepathische Verbundenheit zwischen den Mitgliedern eines Ashrams und denen in anderen Ashrams. Als Folge dieser einheitlichen Situation und Denkweise wird von der Gruppe zwangsläufig eine sich rasch verstärkende telepathische Verbindung hergestellt und aufrechterhalten werden, einerseits mit dem Ashram und mit Christus, andererseits mit der Menschheit. Wenn diese grundsätzliche Bedingung erfüllt ist, kann das Werk in der erforderlichen Weise fortschreiten.

Es dürfte euch also klar sein, warum ich in den letzten dreissig Jahren so beharrlich die Notwendigkeit betont habe, echte geistige und seelische Sensitivität zu entfalten und die Fähigkeit zu entwickeln, in wissenschaftlicher Weise einen telepathischen Rapport herzustellen. Dadurch habe ich den Grund für die Lehre von der Impression gelegt, wobei das erleuchtete und richtig eingestellte Denkvermögen die Funktion des Interpreten, des Analytikers und des Übermittlers übernimmt.

Die Anpassungsmassnahmen der Ashrams für das äussere Leben

Oktober 1949

Wir kommen [682] nun zu einem der schwierigsten Probleme, mit dem sich jetzt die Meister befassen müssen; es ist auch für Christum einzigartig. Das physische Alltagsleben Christi, der Meister und jener Mitglieder der Hierarchie (Eingeweihte und akzeptierte Jünger), die in einem physischen Körper leben, hatte seinen Brennpunkt in den subjektiven (inneren) Daseinsbereichen; die meisten von ihnen, und besonders die Seniormitglieder der Hierarchie, mischen sich für gewöhnlich nicht unter das Volk und gehen auch nicht in die grossen Städte. Sie arbeiten und wirken (so, wie ich) von ihrem Wohnsitz im Himalaya aus, zurückgezogen und fern von Menschen. Von dort aus half, beeinflusste und erreichte ich viel mehr Menschen, als wenn ich mich in dem Lärm und Chaos der geschäftigen Welt aufgehalten hätte. Ich führe ein normales und, wie ich glaube, nützliches Leben als Senior-Vorstand einer grossen Lamaserie, aber mein hauptsächlichster Arbeitsbereich ist die Welt der Menschen. Ich erreiche eine sehr grosse Anzahl von Menschen durch meine Bücher, durch die von mir gegründeten oder angeregten Gruppen, wie z.B. die Menschen guten Willens und die «Dreiecke» sowie durch meine Jünger, welche die Wahrheit so verbreiten, wie ich sie ihnen darzustellen suchte.

In ähnlicher Weise wirkten auch alle anderen Meister, mit Ausnahme von zweien oder dreien, die sich einer besonderen Schulung unterzogen haben, um eine spezielle Aufgabe zu erfüllen, bevor die Hierarchie in die äussere Welt kommt. Einer von ihnen ist der englische Meister, ein anderer lebt und arbeitet fast unbekannt in Nordamerika. Ich nannte ihn an anderer Stelle den Meister P., aber das ist in Wirklichkeit nicht sein Anfangsbuchstabe.

Diese Regel, fern vom Lärm der Welt zu leben und zu wirken, gilt für Christus und alle Meister; seit den Tagen von Atlantis arbeiten die verschiedenen Abteilungen der grossen Weissen Loge mit Vorliebe in geistiger und (soweit möglich) in physischer Zurückgezogenheit. Diese Einsamkeit entspringt nicht einer separatistischen Geisteshaltung, sondern erwächst aus der Fähigkeit, keine [683] Unterschiede zu kennen und sich mit der Seele aller Wesen in allen Formen eins-zu-wissen. Das ist am besten in der tiefen Stille jener «geschützten» Gebiete zu erreichen, wo die Meister der verschiedenen Abteilungen der Bruderschaft gern weilen. In der Einsamkeit oder physischen Isolierung können sie fast ganz von der buddhischen (oder intuitiven) Ebene aus wirken; dort vervollkommnen sie die Wissenschaft der Impression und beeinflussen und wirken durch jene Denker, die für ihre gedanklichen Impressionen empfänglich sind. Das gilt in gleicher Weise sowohl für Meister in physischen Körperhüllen als auch für jene, die in den drei Welten «nicht verankert» sind; das gilt auch für in- oder exkarnierte Jünger in Übereinstimmung mit ihrem Schicksal, ihrem unmittelbaren Karma oder der Art der Dienstleistung. Ein Beispiel: Als der Apostel Paulus daranging, die Fähigkeit zu erwerben, sich in der richtigen Weise zurückzuziehen und in «losgelöstem Einssein» (wie Patanjali es nennt) zu wirken, da berichtete er von sich selbst, dass er «hinaufgehoben wurde in den dritten Himmel» und dort die unermesslichen Schönheiten des göttlichen Lebens kennenlernte.

Die Meister und ihre Jünger stehen also vor einem schwierigen Problem: Wenn sie in die äussere Welt kommen, können sie nicht mehr zurückgezogen und in Geborgenheit wirken; sie müssen dann inmitten der Ereignisse, Realitäten und verschiedenartigen Kontakte, die das äussere Leben mit sich bringt, öffentlich arbeiten und ihre Aufgaben erfüllen. Man sollte auch noch folgendes bedenken: Als Christus vor fast zweitausend Jahren in sichtbarer Gestalt auf Erden weilte, war die Weltbevölkerung im Vergleich zur heutigen verhältnismässig klein. Der Kontakt zwischen den Völkern war praktisch gleich Null, und soweit ein solcher bestand, betraf er rein militärische Dinge oder den Warenhandel; und zwischen den seltenen Lehrzentren fand gelegentlich ein Austausch von Ideen und Schülern statt. In jenen Tagen war es leicht, sich in die Wüste oder Einsamkeit zurückzuziehen, um den Geist aufzuladen und neu zu beleben, und um die Quellen der Inspiration auf den höheren Bewusstseinsebenen zu erreichen; so konnte das in den drei Welten arbeitende Instrument wieder die richtige Einstellung zu den höheren Kontakt- und Inspirationsbereichen gewinnen. Diesbezügliche Hinweise kommen im Evangelium, das über das Leben Christi und des Meisters Jesus berichtet, öfters vor.

Wenn nun [684] die Hierarchie in die äussere Welt kommt und Christus wieder erscheint, wird die Situation ganz anders sein. Heutzutage gibt es keine leeren Räume mehr. Die Weltbevölkerung hat sich gewaltig vermehrt und nimmt Jahr um Jahr zu. Kein Ort ist völlig abgeschlossen oder unerreichbar. Selbst die Dschungel sind offene Gebiete für Forscher und zahlreiche Handelsagenten. Riesige Städte sind entstanden, und zahllose Schiffe überqueren die Ozeane. Millionen von Menschen in aller Welt reisen im Flugzeug. Strassen, Autobahnen, Schnellwege und unzählige kleinere Strassen und Wege zerteilen das Land in winzige Abschnitte. Tatsächlich steht jede lebende Einheit in der Welt mit Tausenden anderen Einheiten in Verbindung und kann - mit Hilfe der vielen Informationsmittel - mit Millionen in Kontakt kommen. Aus den Zeitungsdruckereien kommen Stunde für Stunde die neuesten Nachrichten, die von Millionen Menschen unablässig verschlungen werden; andere Millionen sitzen täglich und stündlich am Radio. Nur das innere Wahrnehmungsvermögen bleibt untätig, denn nur die fortgeschrittene Menschheit lebt in ständiger Verbindung mit der Welt geistiger Wahrnehmung und zielbewusster Absicht.

Diese Zustände sind daher für die Hierarchie ein grosses und schwieriges Problem. Wir wollen diese Zustände etwas näher betrachten, denn man muss das Problem einigermassen verstehen, um die richtigen Massnahmen treffen zu können.

Bei dem Problem geht es natürlicherweise darum, die Wahrnehmung umzustellen oder in eine andere Richtung einzustellen; es ist aber nicht notwendig, in der Lebensweise etwas zu ändern oder bestimmte physische Umstellungen vorzunehmen. Seit einigen Jahrhunderten ist die Hierarchie unermüdlich bestrebt, sich innerlich so zu festigen, dass ihre magnetische Aura unfehlbar auf Impressionen aus Shamballa reagieren kann, und ihre Macht so zu stärken, dass sie die Menschheit mit einem Schutzschild umgeben kann. Vergesst nicht, welchen Dienst die Meister der Menschheit dadurch leisten, dass sie sich schützend vor die Menschheit stellen, um die Emanationen und Einflüsse aus der magnetischen Aura der Schwarzen Loge abzuwehren. Die interne Festigung hat im Lauf der letzten hundert Jahre grosse Fortschritte gemacht. Infolgedessen und weil die Impression immer klarer, und der nach aussen gehende [685] Einfluss immer mächtiger wurde, wurde der grosse Plan für die Gesamtmenschheit den Jüngern nachdrücklich zu Bewusstsein gebracht, die ihn sodann klar formulierten und der Menschheit darstellten.

H. P. B. war einer der ersten Jünger, die unter dem Antrieb des ersten Strahls in die äussere Welt kamen, um das Erscheinen der Hierarchie vorzubereiten; sie gab (unter meiner Impression) in grossen Zügen die Herkunft und Wegweisung des Planes bekannt. In meinen Büchern befasste ich mich eingehender mit dem Aufbau und der Gliederung dieses Planes sowie mit dem unentwegten Streben der Hierarchie, ihn zu realisieren. Die Bücher wurden von A. A. B. auf meine Veranlassung hin unter ihrem Namen herausgegeben. Zum ersten Male in der menschlichen Geschichte kann man klar erkennen, dass die planvolle Absicht früherer (historischer und psychologischer) Ereignisse den Grund für alles jetzige Geschehen gelegt hat. So wird die breite Öffentlichkeit ganz natürlich auf das geheimnisvolle Karma-Gesetz aufmerksam gemacht. Daraus folgt, dass die Gegenwart den Weg in die Zukunft andeutet und ganz klar den Willen zum Guten offenbart, der den ganzen Evolutionsprozess belebt und stimuliert. An diesem Prozess beteiligt sich die Menschheit (wieder zum ersten Male) in verständnisvoller Zusammenarbeit. Gerade diese einmütige Beteiligung und Zusammenarbeit (auch wenn sie unbewusst erfolgt) ermöglichte es der Hierarchie, die günstige Gelegenheit zu ergreifen, um das lange Schweigen seit den Tagen von Atlantis zu beenden. Die Meister können nun darangehen, ein uraltes «Teilhabenlassen an Geheimnissen» zu erneuern und die Menschheit auf eine Zivilisation vorzubereiten, die durch eine ständige intellektuelle Wahrheitserfassung gekennzeichnet sein wird. Diese Zivilisation wird mit den externen Ashrams in den verschiedenen Teilen der Welt zusammenarbeiten.

Die bisherige innere Orientierung der Hierarchie hat sich etwas geändert, denn sehr viele Meister richten jetzt ihr Augenmerk nicht mehr darauf, Impressionen aus Shamballa zu empfangen, sondern wenden sich - in einer völlig neuen und zweckbestimmten Weise dem Menschenreich zu. Gleichzeitig aber erstreben einige sehr mächtige Meister einen viel engeren Kontakt mit den Ratsherren [686] Sanat Kumaras; dadurch wird der mächtige und dynamische Einfluss eher gestärkt als geschwächt werden.

Diese Vorgänge haben natürlich Auswirkungen, die ihr nicht verstehen könnt und über die ihr zwangsläufig hinweggeht. Aber eines dürfte euch wohl klar werden, dass nämlich die wenigen Meister - durch erneuten und engeren Kontakt mit Shamballa - die Technik der Beziehungen beherrschen müssen; und das wird viel Opferwillen erfordern. Diese Meister unterziehen sich nämlich (auf einer höheren Windung der Spirale) einem beschleunigten Verfahren, das an sie grosse Anforderungen stellt. Aber diese gewaltsame oder beschleunigte Entwicklung ermöglicht es den vielen anderen Meistern, den bevorstehenden Dienst auf Erden auf neue und viel wirksamere Art zu leisten. Mit anderen Worten: Einige wenige Meister und höhere Eingeweihte unterwerfen sich einer speziellen Stimulierung und übernehmen eine Aufgabe, für die bisher die höheren Ränge aller Ashrams verantwortlich waren. Dieser Prozess ist für sie eine grosse Anspannung, denn es zwingt sie, den Willensaspekt ihrer göttlichen Natur in einer völlig neuen und unbekannten Art und Weise anzuwenden. Sie verzichten auf vieles, damit die gesamte Hierarchie um vieles mehr an Strahlung, Führung und magnetischer invokativer Stärke geben kann als es jemals zuvor der Fall war.

Auch die grosse Mehrheit der Meister und Eingeweihten gibt vieles auf, um in der äusseren Welt der Menschen zu arbeiten. Sie unterwerfen sich freiwillig einer wirksamen Stimulierung seitens der älteren «Kontaktpflegenden Minderheit», verzichten aber auf die «Freuden am Kontakt mit Shamballa». Eine Zeitlang wird auch die Schulung eingestellt, die sie in «kosmischer Orientierung», im angewandten Willen zu sein (ein für euch bedeutungsloser Ausdruck) und in der «beglückenden Empfänglichkeit für den Willen zum Guten Sanat Kumaras» erhalten haben. Alles Sinnen und Trachten jener Meister, Eingeweihten und Jünger, die für das Hervortreten der Hierarchie in die äussere Welt und für die Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi verantwortlich sind, richtet sich darauf, die Wissenschaft des Kontaktes kunstgerecht anzuwenden. Diesmal wird die Wissenschaft in grossem und telepathischem Masse auf die Seelen der Menschen angewandt und dazu benützt, um auf geistige Art und Weise das Wesen «losgelösten Einsseins « in [687] den Grossstädten, Dschungeln und Ballungsgebieten der Erde zum Ausdruck zu bringen. Dazu gehört, wie ihr euch wohl vorstellen könnt, Erfahrung und Fähigkeit, von dem in der äusseren Welt überhandnehmenden Bösen unberührt, aber dennoch mit der Menschheit und mit den auf sie einwirkenden Ereignissen in mitfühlendem und verständnisvollem Kontakt zu bleiben. Es war ein prophetisches Wort als Christus vor fast 2000 Jahren sagte, seine Jünger seien «in der Welt, aber nicht von dieser Welt». Damit deutete er in einfachen, aber tief bedeutsamen Worten an, welches Leben die Mitglieder seines Ashrams (der gesamten Hierarchie) führen werden, wenn er wiederkommen und sichtbar unter den Menschen wandeln wird. Er sagte, sie würden eins sein mit dem Vater (dem Lebenszentrum in Shamballa), eins mit ihm (dem Oberhaupt) der Hierarchie) und auch eins mit allem, was da atmet und in einer Form lebt. Ich empfehle allen Jüngern, die mit der Hierarchie zusammenarbeiten und ihre bevorstehende Aktivität unterstützen möchten, das 17. Kapitel des Johannes-Evangeliums sorgfältig zu studieren. Dieses Kapitel wurde von dem geliebten Jünger geschrieben, unter dem Einfluss der Energie, die von dem buddhischen Lebensträger Christi ausströmt. Dieser Lebens- oder Bewusstseinsträger ist, wie euch gesagt wurde, identisch mit dem buddhischen Lebensträger Buddhas. Diese Identität oder Wesensgleichheit der «Hüllen» ist symbolisch für die gesamte Lehre vom «losgelösten Einssein» und von der göttlichen Teilhabe. Darüber erhalten jetzt - als Vorbereitung für die Tätigkeit in der äusseren Welt - Jünger aller Grade von ihren Meistern Belehrung.

In allen Ashrams findet also eine intensive Schulung nach gleichen Richtlinien statt, die zur «Loslösung» (im okkulten Sinne) gewisser Meister und Eingeweihten führt. Diese Isolierung erfolgte, damit sie sich leichter und intensiver mit Shamballa befassen können. So können sie dynamische Energie (des göttlichen Willens) speichern und den anderen Mitgliedern der Hierarchie zur Verfügung stellen, wenn diese in «losgelöstem Einssein» auf den Landstrassen der Erde stehen - in der Welt, aber nicht von dieser Welt. Diese Schulung aktiviert den Opferwillen beider hierarchischer Gruppen; dieser bildet das Bindeglied zwischen ihnen und jenem Abschnitt der Antahkarana, entlang dem Energie in einer neuen, elektrischen Art zuströmen kann. Diese Energie kommt [688] über die erwähnten wenigen Meister - aus Shamballa und fliesst in die grosse Gruppe der Meister, Eingeweihten und Jünger, denen die Aufgabe der inneren Festigung übertragen wurde. All dies ist für die Meister der Hierarchie eine regelrechte Prüfung oder Bewährungsprobe, eine Vorbereitung auf höhere Einweihungen.

Die Mitglieder der Hierarchie sind nicht nur für die Impressionen aus den beiden planetarischen Zentren (Shamballa und Menschheit) empfänglich, sondern verspüren auch ganz klar die Kräfte des Bösen, die wütend gegen die Verlegung des geistigen Wirkens in die Aussenwelt ankämpfen. Die vom kosmisch Bösen erzeugte Energie strömt auf drei grossen Bahnen zu uns herein:

1. Aus dem Zentrum des kosmisch Bösen auf der kosmischen Astralebene. Von diesem Zentrum könnt ihr nichts wissen; seine Emanationen und seine magnetische Aura können nur von älteren Meistern oder noch höheren Eingeweihten verstanden und erkannt (oder interpretiert) werden. In dem Mass, in dem die Macht der (uns allen so vertrauten) Astralebene schwächer wird, und wie Verblendung und Illusion von der sich rasch vergeistigenden Menschheit unwirksam gemacht werden, in ganz demselben Masse wird auch die Macht und der Einfluss des kosmisch Bösen nachlassen; die Dunkelkräfte werden dann unseren Planeten nicht mehr so leicht erreichen können. Diesen ungestümen Emanationen des Bösen stellt sich die Hierarchie entgegen, zum Schutze der Menschheit. Bisher war es die Aufgabe Shamballas, über die Hierarchie die Menschheit vor den kosmischen Kräften des Bösen und deren unheilvollen Absichten zu schützen; aber nach dem Triumph der Lichtkräfte im Weltkrieg kann im kommenden Zyklus die Macht Shamballas mit der Kraft der «schützenden Lichtherren» zusammenwirken.

2. Aus der Schwarzen Loge, die das Zentrum des kosmisch Bösen auf Erden ist. So wie die Weisse Loge die Stellvertretung des kosmischen Lichtzentrums auf dem Sirius (der wahren Grossen Weissen Loge) ist, genauso ist die Schwarze Loge die irdische Stellvertretung des uralten kosmischen Bösen. Die Schwarze Loge ist bisher in der äusseren Welt viel erfolgreicher gewesen als die Weisse Loge, denn für sie sind Materialismus und Materie [689] die Linie des geringsten Widerstandes. Die Schwarze Loge ist daher auf der physischen Ebene viel fester verankert als die Hierarchie. Die Weisse Loge muss viel mehr Kräfte aufwenden als die Schwarze Loge, um «sich in Materie zu kleiden und in physischen Bereichen zu leben und zu arbeiten». Nun ist aber die Menschheit inzwischen geistig gewachsen und wendet sich zwar langsam, aber stetig der Hierarchie zu. Daher kann sich jetzt die Hierarchie auf Erden verkörpern und dem Feind des Guten unter gleichen Bedingungen entgegentreten. Sie braucht jetzt nicht mehr dadurch benachteiligt zu sein, dass sie in Substanz wirkt, wogegen die Dunkelkräfte in Substanz und in Materie arbeiten. Sobald die Wiederkunft Christi und der Hierarchie eine vollendete Tatsache ist, steht den Dunkelkräften eine sichere Niederlage bevor. Dies deshalb, weil sich das menschliche Leben und Denken jetzt immer mehr den subjektiven geistigen Werten zuwendet, auch wenn diese Werte vorübergehend noch im Sinn materiellen Wohlstandes und besserer Lebensbedingungen für alle gedeutet werden, einschliesslich Frieden und Sicherheit für alle. Die Schwarze Loge (das planetarische Zentrum des Bösen) betätigt sich fast ausschliesslich auf der Astralebene und wird direkt von der kosmischen Astralebene aus beeinflusst und bis ins einzelne dirigiert.