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ERSTER ABSCHNITT - EINLEITENDE BEMERKUNGEN - TEIL 2

Seit jeher gab es Gruppen in der Welt, wie z.B. Die Familie als Gruppeneinheit, aber es waren zum grössten Teil Gruppen des dritten Strahls, die sich infolge ihres Wunschlebens äusserlich bemerkbar machten und Macht gewannen. Ihr Hauptaugenmerk war [27] vor allem auf materielle Dinge gerichtet, und das entsprach auch dem vorherbestimmten Plan. Die richtige Gestaltung und Manifestation der äusseren Welt sind und waren seit jeher das Ziel des Entwicklungsprozesses. Aber die sich jetzt bildenden Gruppen basieren auf dem zweiten Strahl und sind aufbauende Gruppen; sie erschaffen die Ausdrucksformen des Neuen Zeitalters. Sie entstehen nicht aus sehnsuchtsvollen Wünschen (im Sinn von Emotionen), sondern beruhen grundsätzlich auf mentalen Impulsen. Sie sind ihrem Wesen nach tatsächlich subjektiv (innerlich), nicht objektiv (äusserlich). Der Unterschied und ihre Bedeutung liegen mehr in der Qualität als in der äusseren Form. Dass sie vielleicht später einmal einen starken Einfluss erlangen werden, ist äusserst erwünscht, und das ist auch ihre Absicht; im derzeitigen Stadium des Keimens aber sind sie eine subjektive Gruppe, sie wirken (okkult gesprochen) im dunkeln. In ferner Zukunft werden Gruppen des ersten Strahls hervortreten, die vom Willensaspekt beseelt sein werden; diese werden demnach in noch höherem Grad ihrem Wesen nach subjektiv und ihrem Ursprung nach esoterisch sein. Mit diesen zukünftigen Gruppen brauchen wir uns aber jetzt nicht zu befassen.

Diese primären oder Saatgruppen sind erst im Entstehen, ihre Aktivität ist daher - wie bei keimenden Samen - derzeit eine zweifache. Jeder Samen manifestiert sein inneres Leben und Wirken auf zweierlei Art und Weise, und diese Saatgruppen bilden keine Ausnahme von diesem universalen Gesetz. Ihre Aktivität bekundet sich durch eine Beziehung zur Hierarchie und durch ihre Verbundenheit untereinander. Bis jetzt ist es ihnen noch nicht gelungen, in der äusseren Welt hervorzutreten und zu wirken. Ihr inneres Leben ist noch nicht stark genug, aber sie «fassen unten Wurzel», um «oben Früchte zu tragen», wie die Schrift sagt.

Falls sich diese Gruppen in der vorgesehenen Weise entwickeln, falls die Mitglieder zu einer Einheit und Gemeinschaft zusammenwachsen und falls Beständigkeit ihr Leitmotiv ist, dann werden diese Gruppen aufblühen; und wenn sie einmal «ihre Samen ausstreuen», dann wird es ihnen schliesslich gelingen, «die Erde grünen zu machen». Ich spreche hier symbolisch, und das ist bekanntlich die Sprache der Wahrheit. Wenn eine kleine Pflanze in der rechten Weise Samen hervorbringt, kann sie sich in mehrfacher Fortpflanzung stark vermehren. Seid nicht beunruhigt, dass die [28] Bemühungen vorerst noch recht klein und dürftig sind. Ein winziger Same ist eine mächtige Kraft, wenn er richtig gehegt und gepflegt wird, und wenn er mit Hilfe von Sonne und Wasser im Erdboden keimt und wächst; seine Wirkungskräfte sind nicht im voraus zu ermessen.

Gewisse Ideen kommen jetzt keimhaft ins menschliche Bewusstsein; sie unterscheiden sich deutlich von denen der Vergangenheit und sind für das anbrechende Neue Zeitalter - das Wassermann-Zeitalter - charakteristisch. Die grossen Ideen, die sich schliesslich durchsetzen konnten und zu ihrer Zeit das Denken der Menschen beherrschten, wurden bisher von intuitiven Menschensöhnen ihrer jeweiligen Generation geschenkt. Fortschrittliche Menschen haben dann die intuitiv erfasste Idee aufgegriffen und in eine erwünschte Gedankenform gekleidet, so dass sie dann durch die «Wirksamkeit der Anerkennung» (wie es in der okkulten Sprache heisst) aktiv in Erscheinung treten konnte. Ein erleuchteter Denker erhascht eine Idee, die für die Entfaltung des Menschheitsbewusstseins notwendig ist, und bringt sie in eine Form; einige wenige bejahen sie und fördern ihre Entwicklung; und schliesslich wird sie von vielen gewünscht und kann sich versuchsweise und vereinzelt in der ganzen zivilisierten Welt verbreiten, wann und wo immer Kultur irgendwelcher Art zu bemerken war. So manifestiert sich eine Idee.

Auf zweierlei Art und Weise traten diese massgeblich beeinflussenden Ideen hervor und spielten ihre Rolle, um die Menschheit einen Schritt weiterzubringen. Erstens durch Lehrer, die eine Geistesschule gründeten und so durch einige auserwählte Schüler wirkten, die wiederum die Gedankenwelt der damaligen Menschheit beeinflussten. Solche weltberühmte und hochbedeutsame Lehrer waren Plato, Aristoteles, Sokrates und viele andere. Die zweite Methode bestand darin, bei der grossen Masse ein Verlangen nach dem, was sie für wünschenswert hielt, hervorzurufen und sie dahin zu bringen, ihrem Leben einen umfassenderen Ausdruck zu geben. Diese Ausdrucksgebung, die auf einer in Worte gefassten Idee beruhte, verkörperte sich in einem idealen Leben. Auf diese Weise fand das Werk der Welterlöser seinen Ausdruck, und so entstand eine Weltreligion.

Die erste Methode war rein mentaler Art und ist auch bis heute so geblieben. Die grossen Massen z.B. wissen fast nichts von Plato und seinen Theorien, obwohl er das Denken der Menschen seit Hunderten von Jahren geformt und beeinflusst hat, ganz gleich, [29] ob nun die Menschen seine Theorien anerkannten oder ablehnten. Die zweite Methode ist ausschliesslich emotionell und beeinflusst daher leichter das Bewusstsein der Massen. Ein Beispiel dafür war die Liebe Gottes, die Christus verkündete, und die gefühlsmässige Reaktion der Massen auf sein Leben, seine Botschaft und sein Opfer. So wurde den Erfordernissen der wenigen Denker und der emotionellen Massen entsprochen. In jedem Fall war der Ursprung des vollbrachten Werkes und das Werkzeug, vermittels dessen die Menschheit geführt wurde, ein menschlich-göttliches Bewusstsein; das Medium war eine Persönlichkeit, die wusste und fühlte, und die mit der Welt der Ideen, mit der inneren Weltenordnung und mit dem göttlichen Plan eins war. Diese beiden Arbeitsmethoden bewirkten ein Ausströmen von Kräften, die aus Bereichen des Weltbewusstseins kommen, nämlich von der mentalen und emotionellen Ebene, die beide Bewusstseinsaspekte der sich manifestierenden Gottheit sind. Dieser Kraftstrom hat eine Gegenwirkung bei denen ausgelöst, die sich in einem dieser Wahrnehmungsbereiche betätigen. Da die Integration der menschlichen Familie Fortschritte macht und der mentale Kontaktbereich immer stärker wird, können wir feststellen, dass das menschliche Interesse für Geistesströmungen stark zunimmt, wogegen das für die Methoden der orthodoxen Religionen ständig abnimmt. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass das menschliche Bewusstsein die Tendenz hat, sich vom Gefühlsleben abzuwenden und dafür mehr in mentalen Bewusstseinsbereichen zu leben; diese Tendenz wird bei den Massen ständig zunehmen.

Jetzt ist die Zeit dafür gekommen, dass genügend viele Menschen eine neue Methode anwenden können, denn ihre religiöse oder mentale Suche nach Wahrheit ist mehr oder minder, aber unverkennbar, ein Faktor in ihrem Bewusstsein geworden, und sie haben einen hinreichenden Seelenkontakt hergestellt, um die Welt der Ideen (in den Bewusstseinsbereichen der Intuition) erreichen zu können. Gemeinsam und als Gruppe können sie für die hereinkommenden neuen Ideen empfänglich werden, die das Neue Zeitalter prägen und gestalten sollen. Gemeinsam und als Gruppe können sie die Ideale aufstellen und die Methoden für die neuen [30] Geistesrichtungen entwickeln, die für die neue Kultur bestimmend sein werden. Vereint und als Gruppe können sie diese Ideen und Ideale dem Massenbewusstsein einprägen, so dass die verschiedenen Denkrichtungen und Weltreligionen eine Einheit werden und die neue Zivilisation entstehen kann. Das wird das Ergebnis der mentalen und emotionellen Verschmelzung der Methoden des Wassermann-Zeitalters sein, und auf diese Weise wird sich schliesslich in der äusseren Welt der Plan Gottes für die unmittelbare Zukunft manifestieren. Das ist die Vision, die dem Experiment mit den neuen Saatgruppen zugrunde liegt.

Wenn man das ganze Problem von einem anderen Gesichtspunkt aus betrachtet, könnte man sagen, dass das Streben in der Vergangenheit dazu gedient hat, das menschliche Bewusstsein durch die Pioniertaten der edelsten Menschen emporzuheben. In der Zukunft wird man bestrebt sein, das Bewusstsein der Seele durch die bahnbrechenden Anstrengungen gewisser Gruppen zur sichtbaren Auswirkung zu bringen. Wie leicht einzusehen, bedarf es dazu einer Gruppenanstrengung, denn die Seele ist nicht individuell, sondern gruppenbewusst. Die neueren Wahrheiten des Wassermann-Zeitalters können nur als Ergebnis eines Gruppenstrebens erfasst werden. Das ist eigentlich etwas Neues. Wenn in der Vergangenheit ein Mensch ein visionäres Zukunftsbild erschaute, suchte er es mit Hilfe derer zu verwirklichen, die er beeindrucken und dahin bringen konnte, dass sie so dachten wie er. Ein Mensch erfasste intuitiv eine Idee und bemühte sich, ihr eine Form zu geben; dann rief er die Hilfe jener an, die in seiner Idee ein Ideal sahen. Ein Mensch hatte grosse ehrgeizige Bestrebungen, aber in Wirklichkeit hatte er einen Teil des göttlichen Generalplanes dunkel erfasst; er wurde dann ein Gruppenführer oder Regent, unterstützt von denen, die sich seiner Macht beugten oder sein Recht als Führer und Herrscher anerkannten. So wurde die Menschheit Schritt für Schritt von einem Punkt zum andern, von einer Entwicklungsstufe zur andern geführt; heute erschauen schon viele das Zukunftsbild, erahnen den Plan und träumen von Dingen, die sie gemeinschaftlich verwirklichen können. Dazu sind sie imstande, weil sie einander anerkennen, weil sie anfangen, sich und andere als Seelen zu erkennen, weil ihr geistiges Verstehen geeint ist und weil in ihnen (was besonders wichtig ist) das Licht des Intellekts, des Wissens, der Intuition und [31] des geistigen Verstehens geweckt wird. Dieses Licht kommt nicht von aussen, und in diesem Licht erschauen sie gemeinsam das grössere Licht. Es ist eine Gruppenaktivität, eine Gruppenerkenntnis und das Ergebnis einer Gruppenintegration.

Dies alles ist aber so neu und verhältnismässig so selten, dass diese Gruppen bis jetzt in einem embryonalen Zustand geblieben sind. Wie schon erwähnt gibt es viele solche Gruppen, aber sie sind noch so klein und unentwickelt, dass nur die Zukunft entscheiden wird, ob ihre Anstrengungen Erfolg haben werden. Dies gilt auch für die Gruppen, mit deren Aufbau ich im Jahr 1931 begonnen habe. (Siehe «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter», Band 1 und 2).

Es dürfte also klar sein, warum es bei der ersten Gruppe notwendig war, soviel Wert dem telepathischen Rapport beizumessen, denn der Erfolg dieser Saatgruppen hängt einzig und allein von diesem verständnisvoll gepflegten und entwickelten Kontakt ab. Das bedeutet nicht, dass ihr Erfolg von dem Erfolg der ersten Gruppe abhängt, sondern davon, dass alle Gruppen Sinn und Zweck sowie die Methoden der Telepathie richtig verstehen. (Siehe Buch «Telepathie und der «Ätherkörper».)

Ein Teil der Aufgabe, die von der ersten Gruppe (den telepathischen Übermittlern) übernommen wurde, besteht darin, auf den inneren Ebenen eine Schule für Telepathie zu gründen, da die Menschheit dafür empfänglich werden kann, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst ist. Diese telepathischen Übermittler sind die Sachwalter des Gruppenvorhabens und wirken in mentalen Bereichen. Die zweite Gruppe (die geschulten Beobachter) ist bestrebt, mit Hilfe der Intuition klarzusehen und zu erkennen; sie wirken in astralen Bereichen. Die dritte Gruppe (die magnetischen Heiler) hat sich das Ziel gesetzt, mit (magnetischen) Kräften auf der physischen Ebene zu wirken. Die anderen sechs Gruppen werden später erwähnt werden.

Ihr habt euch an die Grundidee dieser Gruppen einigermassen gewöhnt. Das Interesse daran lässt nach, und ihr fragt euch wohl manchmal, ob in diesen Gruppen letzten Endes tatsächlich etwas Neues steckt. Ich will euch weitere drei Gründe für die Tatsache anführen, dass sie in allem, was bisher in der äusseren Welt möglich war, einen Schritt voraus sind. Das mag ihre Bedeutung in euer Gedächtnis zurückrufen und euch befähigen, euer Werk mit frischem Eifer fortzusetzen. Ich habe gesagt, dass diese Gruppen ein [32] Experiment sind und vor allem mit dem Werk des Neuen Zeitalters zusammenhängen, das in der künftigen Zivilisation und Kultur zum Ausdruck kommen wird. Es wäre vielleicht nützlich, wenn ich den Unterschied zwischen Zivilisation und Kultur klarmachte.

Zivilisation ist eine Ausdrucksform auf dem Niveau des Massenbewusstseins, das sich im physischen Bewusstseinsbereich, in äusseren Anpassungen, gesellschaftlichen Regeln und Lebensformen bekundet. Kultur ist ihrem Wesen nach eine Ausdrucksform intellektueller und hochbedeutsamer mentaler Begriffe und Belange; sie ist der Bewusstseinszustand der mental polarisierten Menschheit, der Intelligenzschichten sowie all derer, die das Bindeglied sind zwischen der inneren Welt des Seelenlebens und der äusseren Welt der Erscheinungen. Damit ist der Daseinszweck der Mentalebene kurz und bündig beschrieben. Im Lauf der nächsten Jahrzehnte wird ihre diesbezügliche Funktion besser verstanden werden.

Die geistig trägen Massen reagieren nur auf die Welt der Wünsche und Gefühle, und so ist die Zivilisation eines jeden Zeitalters weitgehend ein äusseres Abbild dieses Bewusstseinsbereiches. Die Gebildeten haben eine positive mentale Einstellung, und diese bringt die Kultur ihrer Zeit, ihrer Rasse oder Gemeinschaft hervor. Wir haben daher in der menschlichen Familie:

die Massen, negativ, empfänglich für Wünsche . . . Zivilisation;

die Intellektuellen, positiv, mental beeindruckbar . . . Kultur.

Das sind die beiden Pole, welche die Menschheit voneinander unterscheiden, und eben durch die gegenseitige Einwirkung dieser beiden Kräfte kommen in der Menschheit Aktivität, Fortschritt und Höherentwicklung zustande.

Ausserdem gibt es da noch eine andere Gruppe, die nicht übersehen werden sollte. Es sind die geistig eingestellten Menschen, die empfänglich sind gegenüber der höheren geistigen Welt, die in ihnen eine höhere Art des Wünschens, nämlich die Aspiration, erweckt und zum Ausdruck bringt. Diese Aspiration bringt jene Exponenten geistiger Art hervor, die - in ihrer Gesamtheit - jeweils die Kirche Christi oder die Weltreligionen im äusseren Sinn [33] darstellen. Dieser Gruppe gegenüber stehen - als positiver Aspekt - die Esoteriker und Aspiranten in der Welt und geben ihr - auf einer höheren Stufe der Spirale - das Leitmotiv für die jeweilige Kultur. Diese Esoteriker und Aspiranten reagieren auf den Denkaspekt. Auf diese Weise entsteht Die geistige Kultur und die sich daraus ergebende Zivilisation, für die das Niedere empfänglich wird. Wir sehen also, dass die Massen und die Intellektuellen negativ oder empfänglich sind gegenüber den positiven Eindrücken der tieferen Zivilisation und Kultur, die durch die Weltreligionen und durch die Gruppen idealistischer, esoterischer Wahrheitssucher zum Ausdruck kommen. Diese Wahrheitssucher sind der Ruhm eines jeden Zeitalters und der positive Keim des sich innerlich entfaltenden Impulses, der grundsätzlich der Ursprung aller äusseren Erscheinungsformen ist.

Diese Gruppe von religiös eingestellten Menschen und esoterischen Aspiranten wiederum ist der negative (empfangende) Pol zur positiven Impression und Energie der planetarischen okkulten Hierarchie. Wir haben daher:

negative Gruppenpositive Gruppen

die Massen - die Intelligenzkreise

die Kirchen und Religionen - die Esoteriker, Aspiranten und Okkultisten

die Esoteriker ihrerseits - die planetarische Hierarchie

Man kann diese beiden Gruppen, allgemein gesprochen, einteilen in extrovertierte (nach aussen gerichtete) und introvertierte, in Gruppen auf objektiven (äusseren) und solche auf subjektiven Bewusstseinsebenen sowie in solche der Erscheinungswelt und der geistigen Wirklichkeiten.

Am Anfang des Wassermann-Zeitalters stand nun die Hierarchie vor folgendem Problem: Wie sollte man diese beiden verschiedenen Gruppen, Geisteshaltungen oder Bewusstseinszustände verschmelzen, so dass daraus eine dritte Gruppe entstünde, die äusserlich aktiv wäre, aber gleichzeitig auch für die inneren Werte aufgeschlossen bliebe; sie sollte imstande sein, sowohl in der äusseren Welt der Erscheinungen zu wirken als auch andererseits ebenso wach und aktiv zu sein auf der inneren Ebene der Wirklichkeit und des geistigen Lebens.

Diese Doppelfunktion ist die leichteste Aktivität für die [34] Mitglieder der Hierarchie und ist eine unerlässliche Notwendigkeit, bevor jemand mit dieser Hierarchie in Verbindung treten kann. Es wurde erkannt, dass viele Leute darin geschult werden könnten, diese Möglichkeit wahrzunehmen, und dass sie langsam bis zu dem Punkt entwickelt werden könnten, wo Theorie in Praxis übergehen könnte. Aber diese Leute würden in allen ihren Wesensgliedern noch nicht so ausgestattet sein, dass sie ein Teil der okkulten Hierarchie werden könnten, selbst wenn es sich um angenommene Jünger handeln würde.

Die Erkenntnis, dass eine Überbrückungsgruppe notwendig sei, die weder gänzlich negativ noch gänzlich positiv sein würde, bewog einige der Meister (die mit der Hierarchie verbunden sind), die Neue Gruppe der Weltdiener zu bilden. Diese Leute gehören zu keiner Gruppe, können aber dennoch mehr oder minder in Verbindung mit beiden Gruppen tätig sein. Diese neue grosse Gruppe wurde inzwischen halbwegs erfolgreich aufgebaut, sie besteht und ist magnetisch genug, um bei der Masse der Weltaspiranten und dienenden (welche die jeweilige Zivilisation und Kultur repräsentieren) ein Echo zu erwecken; sie ist aber ebenso imstande, von der planetarischen Hierarchie Wissen, Weisheit, Kraft und Licht aufzunehmen und wieder weiterzugeben.

Es wurde nun für möglich gehalten, innerhalb der Neuen Gruppe der Weltdiener (NGWD) Gruppen zu bilden, deren Mitglieder sich darauf vorbereiten können, beide Aspekte, den phänomenalen und den impulsiven, den negativen und den positiven, den materiellen und den geistigen Aspekt derart erfolgreich zum Ausdruck zu bringen, dass zu gegebener Zeit auf Erden eine Nachbildung der Hierarchie und ihrer Arbeitsmethoden entstehen könnte. Das ist das Vorhaben sowohl der von mir gebildeten als auch anderer Gruppen in der Welt, die - vielleicht auf andere Art und in anderer Ausdrucksweise - von den gleichen Motiven geleitet und angetrieben werden wie die Saatgruppen, für die ich die Verantwortung übernommen habe.

Drei Gründe könnten also für die Bedeutung dieser Gruppen angegeben werden, nämlich:

1. Sie bilden den Lebenskeim dafür, dass später einmal die Hierarchie aus ihrer äonenlangen Zurückgezogenheit hervortreten [35] und auf Erden erscheinen wird, um sich wieder im physischen Tageslicht zu betätigen.

2. Sie sind eine Gruppe, die eine Brücke baut zwischen der negativen Masse der Menschheit und der positiven Wirksamkeit der Hierarchie. Das ist auch der Grund, warum in diesen Gruppen soviel Nachdruck sowohl aufs dienen gelegt wird, das die Resonanz auf die Nöte der Massen darstellt, als auch auf den Seelenkontakt, der die Reaktion auf die Welt der Seelen ist, die sich für uns in der okkulten Hierarchie verkörpert.

3. Als Gruppe enthalten sie die Saat der kommenden Zivilisation und den Keim der neuen Kultur. In der Hülse alter Formen und Zeiten steckt der Lebenskeim des Neuen Zeitalters. Daraus ergeben sich welche Dienstmöglichkeiten und die Probleme dieser Gruppen.

Ich möchte euch andeuten, in welcher Weise diese Gruppen den obenerwähnten drei Erfordernissen oder Möglichkeiten nachkommen können.

1. Sie bergen und nähren den Keim der neuen Zivilisation des Wassermann-Zeitalters.

2. Sie bilden eine Brücke zwischen den alten und den neuen Gruppen, zwischen den grossen Massen (aus denen die edelsten Geister den Weg in die Neue Gruppe der Weltdiener finden) und der planetarischen Hierarchie.

3. Sie werden in Zukunft einen Aspekt der Hierarchie und ihres Wirkens in der äusseren physischen Welt darstellen.

Das erste Erfordernis betrifft den Geistaspekt, den vitalen, impulsiven Lebensaspekt der Gottheit; das zweite hat mit dem Seelenaspekt, dem subjektiven Bewusstseinsaspekt der Gottheit zu tun; das dritte Erfordernis bezieht sich auf den körperlichen Aspekt, durch den das göttliche Leben auf der physischen Ebene bewusst zum Ausdruck gebracht werden muss. Die von mir gebildeten ersten drei Gruppen sollen kleine Abbilder dieser drei Aspekte werden vom Standpunkt moderner Erfordernisse und deren Erfüllung.

Ich habe [36] das beabsichtigte Wirken der ersten Gruppe vom Standpunkt telepathischer Wechselbeziehung aus einigermassen aufgezeigt. (Siehe Buch «Telepathie und der «Ätherkörper»). die von den Mitgliedern der Hierarchie untereinander angewandte Methode gegenseitiger Verständigung muss schliesslich einmal auch auf Erden praktiziert werden, und das ist eine der Aufgaben dieser Gruppe. Es könnte von Nutzen sein, wenn ich hier etwas klarer den Sinn und Zweck der neuen Saatgruppen beschriebe, und zwar vom Standpunkt der Zivilisation und Kultur des Neuen Zeitalters, so dass die praktischen Ergebnisse klar erschaut werden und einige neue Ideale zum Vorschein kommen könnten, neu hinsichtlich der Qualität der kommenden neuen Weltordnung.

Die zweite Gruppe (die der geschulten Beobachter) wird die Ära des Lichts und der freien Beherrschung der Astralebene einleiten; frei sein von Illusion und Verblendung ist ihr hervorstechendes Merkmal. Dieses Freisein wird zustande kommen, wenn anstelle der jetzt gestörten Schau «richtige Beobachtung» tritt; die trügerischen Bilder werden durch die «rechte Führung» des Seelenlichts im ganzen Bereich der Illusion zerstreut werden. Das Wassermann-Zeitalter wird vorwiegend die Ära der Synthese und des Lichtes sein.

Die dritte Gruppe bringt den Anfangsimpuls «in das Licht des Tages» und wird die physische Welt in einen Zustand versetzen, in dem «die Heilung der Völker durch die aufgehende Sonne der Gerechtigkeit» möglich werden wird, denn die fundamentalen Gesetze des Heilens können in allen Lebensbereichen der äusseren Erscheinungswelt angewandt und verwirklicht werden; denn nur in der Welt der Erscheinungen gibt es Krankheit.

Bezüglich der telepathischen Verständigung unter den Mitgliedern der Hierarchie möchte ich bemerken, dass die Hierarchie intern fast ausschliesslich auf der Ebene des Denkens wirkt. Das ist natürlich sehr wichtig, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Die Mitglieder der Hierarchie haben sich von den Beschränkungen der Gehirntätigkeit und des Gehirnbewusstseins frei gemacht. Sie können daher in ihrem wesentlichen Selbst, und wenn sie es wünschen, gleichzeitig [37] zwei verschiedene Tätigkeiten verrichten, die beide wirklich bedeutend sind. Wenn sie sich in einem physischen Körper befinden, können sie in der äusseren Welt ihrem normalen Beruf nachgehen, sind aber dabei durch die gehirnbedingten Bewusstseinszustände von Zeit und Raum beeinträchtigt und eingeschränkt. Sie können aber auch auf der Mentalebene mit dem Chitta (dem Denkstoff) wirken, auch wenn sie gleichzeitig durch den physischen Mechanismus bedingt und beeinträchtigt werden. Dann sind sie gänzlich befreit vom Zeitbewusstsein und von jeglichen räumlichen Begrenzungen innerhalb des Sonnensystems.

2. Ihr Bewusstsein ist in der mentalen Sphäre verankert, und dort wirken sie als Söhne des Denkens, Söhne des Manas. Die normale Art gegenseitiger Mitteilung und Verständigung ist telepathisch. Das ist die normale Methode eines göttlichen und freien Manasaputra.

Das alles wird möglich, sobald sich ein Mensch im Seelenbewusstsein polarisiert (oder verankert) hat, sobald sich der egoische Lotos entfaltet und sobald also die mentale Arbeitsmethode die der mentalen Verbundenheit, nämlich Telepathie, ist.

Ich sagte schon früher einmal, dass in dem Mass, in dem die Menschheit durch die zunehmende Anziehungskraft des mentalen Prinzips sich in der mentalen Sphäre verankert, die Sprache ausser Gebrauch kommen wird, um zwischen Gleichen Gedanken auszutauschen oder mit Höheren Verkehr zu pflegen. Die Sprache wird natürlich auch weiterhin das Mittel bleiben, um die grossen Massen und alle jene zu erreichen, die sich noch nicht auf der Mentalebene betätigen. Schon jetzt werden stilles Gebet, lautlose Aspiration und Anbetung für wertvoller erachtet als die hörbar gesprochenen Bitten und Verkündigungen. Gerade diese Entwicklungsstufe der Menschheit muss vorbereitet werden, und es müssen die Gesetze, Methoden und Vorgänge der telepathischen Verständigung so klargemacht werden, dass sie theoretisch und verstandesmässig erfasst werden. Die von den Mitgliedern der Hierarchie im Verkehr untereinander benützte Verständigungsmethode ist ein zehnfacher Vorgang, und erst mit dem Beitrag der zehn Gruppen (der neun und [38] der zusammenfassenden zehnten) wird ihr Anteil am Externalisationsprozess, so, wie er in der Welt stattfinden soll, vollständig sein.

In gewisser Hinsicht ist die Arbeit der zweiten Gruppe (der geschulten Beobachter) ausserordentlich schwer, vielleicht schwieriger als die jeder anderen Gruppe - ausgenommen die politische Gruppe. Auf dem Gebiet der Politik macht sich jetzt langsam die Wirkung des Ersten Strahls (des Willens oder der Macht) bemerkbar, und deswegen haben wir die grossen Schwierigkeiten. Die Energie, die sich als politische Aktivität auswirkt, ist bis jetzt noch nicht verstanden worden. Das Wirken des Zerstörer-Aspekts blieb verhältnismässig im Hintergrund und wurde erst im Lauf der letzten fünfzig Jahre deutlich erkennbar. Das wurde deshalb möglich, weil praktisch genommen die ganze Welt davon betroffen wurde, und weil sich der Erste Strahl nur im Bereich der Synthese wirksam betätigen kann. Das sollte man bedenken, denn dieser Punkt wird bis jetzt nur wenig verstanden. Ich bezweifle, ob ihr die Bedeutung der beiden Angaben, die ich in diesem kurzen Absatz über den Ersten Strahl gemacht habe, richtig ermessen und würdigen könnt. Ich gebe euch so oft wirklich wesentliche Informationen, aber ihr beachtet sie nicht oder vergesst sie.

Die zweite Gruppe kämpft mit der Welt der Verblendung, mit den trügerischen Bildern auf der Astralebene. Die Lichtvorgänge und ihre Beziehung zur Gruppenverblendung und zu individueller Verblendung stehen miteinander in enger Verbindung. Rechte Aufklärung oder Erleuchtung - ein anderer Ausdruck oder Aspekt für rechte Wegweisung - wird an die Stelle der Verblendung treten, und das (persönlich erstrebte) Ziel dieser Jüngergruppe besteht darin, «Licht in die dunklen Plätze» zu bringen und ihr Leben zu erleuchten. In den Unterweisungen für diese Gruppe habe ich mich mit diesem Thema befasst. (Siehe Buch «Verblendung, ein Weltproblem»).

Die Aufgabe dieser Jüngergruppe ist mit der astralen Aufgabe der Hierarchie eng verbunden. Es geht derzeit um die Zerstreuung der Weltillusion. Das Problem besteht seit den Tagen von Atlantis, aber der Höhepunkt der Anstrengungen steht bald bevor. Da alle Illusionen irgendeine Form annehmen, so nehmen auch diese Anstrengungen eine Form an, nämlich die des «einströmenden Lichtes», im esoterischen Sinn. Das ist eine Illusion und gleichzeitig eine grosse und bedeutsame geistige Tatsache. Daher wird heute in der [39] äusseren Welt überall viel Licht sichtbar. Es finden Feste in einer Flut von Licht statt, und wir sehen das ständige Bestreben aller Geistesarbeiter, der Menschheit Licht zu bringen; und die Erzieher sprechen jetzt viel über eine Art mentaler Erleuchtung. Der Leitgedanke dieses Bemühens, die Verblendung in der Welt zu beseitigen, wurde von Christus mit den Worten «Ich bin das Licht der Welt» ausgesprochen; damit folgte er dem Beispiel des grossen Hermes, der den Prozess der Aufklärung für unsere (arische) Rasse eingeleitet hatte.

Die Jünger müssen lernen, Sinn und Bedeutung der in der Meditation empfangenen Erleuchtung zu erkennen; sie müssen die Notwendigkeit einsehen, als Gruppe mit Licht zu wirken und zu arbeiten, um die Verblendung zu zerstreuen. Hermes und Christus unternahmen diese astrale Aufklärung und sind auch heute noch ständig mit dieser Aufgabe beschäftigt. Ihr Werk im Neuen Zeitalter soll durch die intensive Tätigkeit gewisser Gruppen unterstützt werden, zu denen auch diese zweite Gruppe gehört. Wenn - später einmal - das Erscheinen der neuen Zivilisation kurz bevorsteht, werden an der Spitze dieser Gruppen je zwei führende Persönlichkeiten oder Energieträger stehen, in denen sich die Kräfte des Hermes und der Wille Christi konzentrieren und durch welche die beiden Grossen wirken können. Sobald dies stattfindet, wird die Vertreibung der Verblendung in der Welt viel rascher erfolgen, als es heute der Fall ist. In der Zwischenzeit können Jüngergruppen den Keim oder Samen der neuen Wassermann-Kultur und -Zivilisation «nähren und verbergen» und auf diese Weise vor Störungen bewahren. Ich wiederhole, dass sie dies gemeinsam mit anderen Gruppen tun müssen, die in ähnlichem Sinn arbeiten, sei es bewusst oder unbewusst.

Die zweite Aufgabe dieser Jüngergruppe besteht darin, als Brücke zu fungieren für Kräfte, die ätherischen Ausdruck suchen und - über das Denkvermögen - aus seelischen Bereichen ausströmen. Ich habe bereits in der «Abhandlung über Weisse Magie» darauf hingewiesen, dass die Astralebene an sich eine Illusion ist. Wenn die erste Aufgabe der Gruppen, die sich mit der Bekämpfung der Weltverblendung befassen, erfüllt ist, dann wird man das deutlich erkennen. Ich kann euch bis jetzt noch keine wirkliche Vorstellung von der zugrunde liegenden Bedeutung geben, denn ihr alle betätigt euch mehr oder minder auf der Ebene der [40] Illusion und der Scheinwirklichkeit, und für euch existiert die Welt der Illusion und die Astralebene tatsächlich. Aber das kann ich sagen: Für die eingeweihten Mitglieder der Grossen Weissen Loge existiert die Astralebene nicht. Sie wirken nicht in diesem Bewusstseinsbereich, aber die Astralebene ist dennoch ein bestimmter Gewahrseinszustand, auch wenn sie (vom Geistigen gesehen) keine wahre Existenz hat. Sie verkörpert das grosse schöpferische Werk, das von der Menschheit seit undenklichen Zeiten geschaffen wurde; sie ist auch das Produkt «falscher» Imagination und das Werk der niederen psychischen Natur, deren Werkzeuge für schöpferisches Wirken das Sakral- und das Solarplexus-Zentrum sind. Wenn einmal die durch diese beiden Zentren zum Ausdruck kommenden Energien von einer fortschrittlichen Menschheit verwandelt und zum Kehl- und Herzzentrum emporgehoben sein werden, dann werden die vornehmsten Köpfe der Menschheit wissen, dass die Astralebene kein wirkliches Dasein hat; sie werden sich dann frei von jeder astralen Beeinflussung betätigen. Ebenso wird auch die Aufgabe gute Fortschritte machen, die Menschheit von der Knechtschaft ihrer eigenen Schöpfung zu befreien. In der Zwischenzeit kann allmählich eine Jüngergruppe aufgebaut werden (von der diese zweite Gruppe ein Teil ist und bei der sie eine wichtige Funktion und Schlüsselstellung haben kann), die dazu beitragen kann, nach und nach die grosse Illusion zu zerstreuen, und die auch als eine überbrückende Gruppe fungieren kann. Auf diese Weise können alle, die sich von Verblendung frei machen, ihren Weg in den Einflussbereich der Gruppe finden, die für diese Art von Werk befähigt ist. Dann kann dreierlei geschehen:

1. Diejenigen, die sich in dieser Weise der Gruppe nähern, werden feststellen, dass ihre Anstrengungen, frei von Verblendung zu leben, von der Gruppe sehr unterstützt und erleichtert werden.

2. Sie werden die Anzahl derer, die sich so betätigen, verstärken und damit die Zerstreuung (oder Vertreibung) beschleunigen.

3. Die Hierarchie wird dann in der Lage sein, näher der Erde zu wirken und der Menschheit beträchtlich näherzukommen.

Die dritte Aufgabe dieser zweiten Gruppe liegt in ziemlich ferner Zukunft. Die Hierarchie hat natürlich eine Abteilung von Mitarbeitern, deren Hauptaufgabe ausschliesslich darin besteht, in der Welt der Illusion und mit Astralstoff zu arbeiten. Diese Abteilung entstand in den Zeiten von Atlantis, als der grosse Kampf [41] stattfand zwischen denen, die den Bewusstseins- oder seelischen Aspekt der Gottheit verkörperten, und denen, welche die Repräsentanten des materiellen Aspekts der Gottheit waren. Symbolisch gesprochen: Es entstanden die Pfade zur linken und zur rechten Hand; weisse und schwarze Magie gerieten miteinander in Konflikt, und die (in der Manifestation immer vorhandenen) Gegensatzpaare wurden im Bewusstsein der fortgeschrittenen Menschheit wirksame Faktoren. Es begann der Kampf des Unterscheidungsvermögens, und die Menschheit wurde auf dem Feld des Kurukshetra aktiv. Wo es kein bewusstes Gewahrwerden oder keine bewusste Reaktion auf irgendeine Situation gibt, dort besteht auch kein Problem der Verantwortung, soweit die Seele damit zu tun hat. In den Zeiten von Atlantis wurde dieser Zustand hervorgerufen, und deshalb steht die Menschheit jetzt vor diesem Problem; daher hat auch die Hierarchie die Aufgabe, die Seelen der Menschen von dem sie umgebenden Blendwerk zu befreien und sie zu befähigen, Freiheit zu erlangen. Jetzt erleben wir den Höhepunkt der damals begonnenen Kontroverse.

Die dritte Funktion der Gruppe kann jetzt schon begriffen werden, und einmal werden auch diese hierarchischen Anstrengungen auf Erden entsprechenden Ausdruck finden.

Aus der obigen Analyse der sich bietenden Gelegenheit geht hervor, dass die Gruppen in den Plänen der Hierarchie einen ganz bestimmten Platz haben. Jünger dieser Gruppe, die geistige Sensitivität entwickeln und Freisein von Verblendung erlangen, können das Bewusstseinsniveau der Menschheit heben und ihr Erleuchtung bringen. Man sollte beachten, dass Inspiration das Ziel allen wahren telepathischen Wirkens ist und dass Erleuchtung die Belohnung für gemachte Anstrengungen und das richtige Mittel zum Vertreiben der Weltverblendung ist. Diese Gruppen können also den Keim zukünftiger Kultur nähren; sie können auch als überbrückende Einheit fungieren und die Tätigkeit gewisser Abteilungen der planetarischen Hierarchie externalisieren, d.h. in die äussere Welt übertragen; das ist der nächste grosse Wunsch der Meister.

Wir wenden uns nun der dritten Gruppe zu, welche die Aufgabe hat, in der Welt als magnetischer Heiler zu wirken. Ich habe mich damit eingehender in dem Buch «Esoterisches Heilen» befasst. Ich möchte hier nur einige allgemein interessierende Punkte anführen [42] und auf drei Möglichkeiten hinweisen. Es ist interessant, dass die Aufgabe dieser Gruppe vielleicht am schwersten zu bewältigen ist, obwohl sie von einem anderen Standpunkt aus gesehen viel leichter durchführbar ist als die anderer Gruppen, denn das Bewusstsein der meisten Menschen befindet sich vorwiegend auf der Ebene der Illusion; daher sagt der «Alte Kommentar»:

«Diejenigen, die daran arbeiten, Licht hereinzubringen, dabei aber von der Maya der Sinne umgeben sind, wirken vom Punkt des jetzigen Daseins aus; sie brauchen sich nicht zu bewegen, weder nach aussen noch nach innen, weder nach oben noch nach unten; sie stehen einfach da.»

Die Heiler in der Welt müssen auf der physischen Ebene wirken; sie haben die Aufgabe, den aus dem Seelenbereich ausströmenden Lebensenergien über das Denkvermögen Einlass zu verschaffen, dabei aber das Emotionelle auszuschliessen. Diese Energien müssen bis ins physische Bewusstsein «durch»- oder «herunter»gebracht werden und im physischen Bereich ihre notwendige und magnetische Arbeit leisten.

Wenn die Aufgabe des Heilers erfolgreich sein soll, muss er:

1. Die heilende göttliche Energie «herunterbringen»;

2. Die astrale Welt und damit die Illusion abriegeln;

3. Die heilende Energie bei vollem Wachbewusstsein auf der physischen Ebene nutzbar machen.

Die meisten Heiler in der Welt wirken und arbeiten folgendermassen:

1. Als rein physische Heiler, die sich die Vitalkräfte des physischen Körpers zunutze machen und dabei ihr eigenes Bewusstsein im Ätherkörper verankert halten.

2. Als emotionell-astrale Medien, die ihr Bewusstsein in der Astralebene verankert haben; sie benützen ihren Astralkörper und arbeiten mit Trugbildern und Illusion. Falls sie Erfolg haben, der verhältnismässig bleibend ist, dann beruht dies auf einem der folgenden beiden Faktoren:

a. Es gelingt ihnen vielleicht, ein physisches Leiden zu heilen, das sich der Patient durch niedrige astrale Begierden zugezogen [43] hat und das infolgedessen in irgendeinem Aspekt oder Organ seines physischen Körpers schliesslich zum Ausbruch kam.

b. Sie verstärken im physischen Gehirnbewusstsein des Patienten die Wirkung des trügerischen Verlangens und verursachen eine solch ungestüme Zunahme der aktiven Energien, dass der Tod innerhalb kurzer Zeit eintritt. Das kommt sehr häufig vor. Vergesst nicht: Auch der Tod ist ein Heilverfahren.

Unter diese beiden Kategorien fallen die meisten Heiler in der Welt, die manchmal Gutes tun, oft Schaden anrichten, auch wenn sie es nicht erkennen und obwohl sie meistens die besten Absichten haben. Ausser den beiden genannten Kategorien von Heilern sind noch folgende zu nennen:

3. Mentale Heiler im wahren Sinn des Wortes. Viele von ihnen sind ungebührlich eingebildet, obwohl sie überhaupt nicht mit mentalen Kräften behandeln. Sie kennen viele mentale Theorien und verwenden astrale Methoden. Wünsche, nicht mentale Impulse sind bei ihnen die treibenden Kräfte. Wirkliche Erfolge hat nur jener mentale Heiler, der über «Erleuchtetsein» (im technischen und akademischen Sinn) etwas weiss, und der die Kraft des Lichtes kennt, welche die Illusion zu zerstreuen vermag. Krankheit ist keine Illusion; sie ist - vom Standpunkt des Durchschnittsmenschen aus - die deutliche Wirkung einer realen Ursache. Wenn Heiler auf mentale Weise wirken können, dann befassen sie sich mit den Ursachen der Krankheit, nicht mit deren Wirkungen.

4. Jene Heiler, die mit ihrer Seele einen dauernden Kontakt geschaffen haben und die durch die Seelen der Menschen wirken; sie sind daher in der Lage:

a. im geistigen Sein zu verharren,

b. frei von Illusion zu wirken,

c. auf der physischen Ebene ein wirklichkeitsgetreues Bild zu gewinnen,

d. die Persönlichkeit des Patienten mit dessen Seele so in Übereinstimmung zu bringen, dass sich der Wille des inneren geistigen Menschen in der äusseren Welt auswirken kann.

5. Jene Heiler der dritten Gruppe, die (später einmal und wie [44] vorgesehen) unverkennbar als Vorposten des hierarchischen Bewusstseins wirken und arbeiten können; sie werden diese Funktion als Gruppe und mit vereinten Anstrengungen erfüllen. Die persönliche Leistung solcher Heiler besteht daher in folgendem:

a. die Persönlichkeit des Patienten zu koordinieren; sie selbst sind ja koordiniert;

b. beim Patienten den Kontakt mit der Seele zustande zu bringen; sie selbst stehen mit ihrer Seele in lebendigem Kontakt;

c. die Persönlichkeit mit der Seele zu verschmelzen und dadurch ein Instrument für die Verteilung seelischer Energie zu schaffen; sie selbst sind ja schon auf diese Weise vereint und verschmolzen;

d. die Gesetze wahren geistigen Heilens zu verstehen und anzuwenden. Das geschieht durch intelligente Aktivität auf der Mentalebene, durch Freisein von Verblendung und durch rechte Anwendung von Kraft in einer solchen Weise, dass das Instrument der Seele (die Persönlichkeit) durch und durch magnetisch wird.

Ich möchte bemerken, dass solche Bestrebungen in den Anfangsstadien (wie den jetzigen) unweigerlich zur Entfaltung einer kritischen Gesinnung führen, da bereits intelligente Anstrengungen gemacht wurden, und weil in vielen Fällen die Scheinwelt erkannt und durchschaut wurde; nur durch solche Anstrengungen kann schliesslich die richtige Analyse gefunden und Kritik ausgemerzt werden. In der Zwischenzeit sind jene, die sich in dieser Weise ausbilden, oft ein schwieriger Fall und ein Problem sowohl für sich selbst als auch für die Freunde und Mitarbeiter. Aber dieses Stadium geht bald vorüber und führt zu einer dauerhafteren Beziehung; es kommt zu jener echten magnetischen Verbundenheit und Liebe, die jeden, der mit ihr in Kontakt kommt, heilen, aufrichten und stimulieren muss.

Im kommenden Wassermann-Zeitalter werden wir erleben, dass die Menschheit eine Kultur hervorbringen wird, die für die feineren und höheren geistigen Werte empfänglich ist; eine Zivilisation, die frei von Verblendung und zum Grossteil auch frei von der Illusion sein wird, die heute die arischen Völker kennzeichnet; und ein neues Leben, das sich in Formen verkörpern wird, welche die derzeitigen Spaltungen überbrücken werden. Die Menschheit wird von den uns heute bekannten Krankheiten schlimmster Art frei sein, obwohl der Tod und gewisse Formen des körperlichen Zusammenbruchs, die schliesslich zum Tode führen, natürlich noch immer existieren werden. Die Überwindung des Todes hängt nicht von der [45] Beseitigung körperlicher Übel ab, sondern von der Schaffung des ununterbrochenen Bewusstseins, das uns vom äusseren Leben zur inneren subjektiven Existenz hinüberführt. Gruppen wie z.B. Diese dritte Gruppe können die Hüter eines solchen Seinszustandes sein, und sie haben daher die schwierige Aufgabe:

1. In der Persönlichkeitsentwicklung jenen Zustand herbeizuführen, der zu magnetischer Lebensweise in der äusseren Welt führt.

2. Die Gesetze des Lebens zu studieren, also die Gesetze der Gesundheit und der richtigen Beziehungen.

3. Das ununterbrochene Bewusstsein zu entwickeln, das «die Tore des Lebens öffnen und die Furcht vor dem, was man erfahren (oder erlebt) hat, und vor dem, was verschwindet, zerstreuen wird».

Für die Weltheiler und ihr Werk sind die genannten Aufgaben günstige Gelegenheiten, denn diese Entwicklungen bilden den Kern oder Keim der neuen Zivilisation und Kultur, und sie deuten das Ziel all ihres Wirkens und ihres Beitrages zum gemeinsamen Werk aller Gruppen an.

Inzwischen können sie die Kluft überbrücken, die im jetzigen Menschheitsbewusstsein besteht zwischen

1. Leben und Tod.

2. Dem Kranken und dem Gesunden. Das heisst

a. zwischen dem physisch Kranken und dem innerlich Gesunden; das kommt nur äusserst selten bei fortgeschrittenen Menschen, Weltjüngern oder Senior-Aspiranten vor;

b. zwischen dem physisch Gesunden und dem psychisch Kranken; auch das kommt nur selten vor;

c. zwischen physisch und seelisch Kranken und der überschattenden Seele. Dieser Zustand kommt oft vor.

3. Der äusseren Welt und der Welt der Seelen, weil sie ein gesundes Instrument entwickelt und die Ursachen beseitigt haben, die sich im physischen Körper als Krankheiten auswirken, die [46] ja den Zustrom seelischer Energie behindern und dem Seelenbewusstsein den Eintritt in die Gehirntätigkeit verwehren.

Aber wenn eine solche Überbrückungsarbeit heute vorkommt, dann ist es meistens ein glücklicher Zufall, aber nicht das Ergebnis einer bewusst geplanten Aktion. Die Mitglieder der Hierarchie möchten diese Gruppen, die sich schon jetzt bilden (darunter meine dritte Gruppe), als Helfer für dieses Überbrückungswerk gewinnen, falls die Gruppenmitglieder dies wollen.

Letzten Endes ist jeder Eingeweihte ein magnetischer Heiler. Das ist eine feststehende Tatsache. Obwohl jedem einzelnen Mitglied der Hierarchie die ihm gemässe Funktion und eine geplante Tätigkeit zugewiesen sind (die vom Strahl, von der Rasse und der Hingabe abhängen), so gibt es dennoch eine allen gemeinsame Aktivität, nämlich die Macht zu heilen. Ihre Fähigkeit, als magnetischer Heiler zu wirken, manifestiert sich auf verschiedene Art und Weise: erstens, um die Harmonie mit der Seele wiederherzustellen; zweitens, um die niedere psychische Natur von Verstrickungen zu befreien; körperliche Heilungen kommen nur gelegentlich und als Folge der beiden ersten Massnahmen in Frage. Daraus könnt ihr ersehen, dass die von den eingeweihten Mitgliedern der Grossen Weissen Loge ausgeübte Heilbehandlung von dreifacher Art ist: psychologisch, denn sie bringt die Wirksamkeit der Seele herein; psychisch, denn die niedere psychische Natur wird von Illusion befreit, so dass die Seele zur vollen Herrschaft kommen kann; physisch als Folge der inneren psychologischen und psychischen Berichtigungsmassnahmen.

Diese dreifache Heilertätigkeit ist das Endziel aller Gruppen, die in gleicher Weise wirken sollten, wie es für diese dritte Gruppe (die magnetischen Heiler) geplant ist; auf diese Weise werden hierarchische Arbeitsweisen in die äussere Welt übertragen werden. Ihr seht also, meine Brüder, dass das Wirken der eben besprochenen ersten drei Gruppen - als Einheit gesehen - ein vereintes Bemühen in den drei Welten hervorruft und aus seelischen Bereichen in die äussere Welt der Erscheinung führt.

Das Werk der Saatgruppen

Januar 1938

Wir waren bemüht, das Wirken der neuen Saatgruppen, ihre [47] gegenseitige Beziehung und ihre Tätigkeit als Beitrag zum Aufbau des Neuen Zeitalters besser verstehen zu lernen. Wir betrachteten auch drei Hauptgruppen und stellten fest, dass eine jede von ihnen drei Aufgaben durchzuführen hat; wir versuchten auch, ihre Pläne und Vorhaben einigermassen zu analysieren. Jetzt können wir in gleicher Weise mit den anderen Gruppen verfahren, besonders mit der vierten und fünften, deren Pläne mit Erziehung und Politik zu tun haben. Und schliesslich werden wir ganz kurz die Absichten der sechsten, siebenten, achten und neunten Gruppe andeuten. Betreffs der zehnten Gruppe, die aus den führenden Köpfen der anderen Gruppen besteht, möchte ich nur so viel sagen: Wenn die einundzwanzig Mitglieder erwählt und miteinander in Verbindung gebracht worden sind, sollten alle anderen Gruppen derart belebt und durchpulst werden, dass sie einen einzigen dynamischen Organismus bilden.

Die vierte Gruppe hat einen reichhaltigen und höchst interessanten Studienkurs und ein aufschlussreiches Ziel vor sich. Die Instruktionen für diese Gruppe (siehe Erziehung im Neuen Zeitalter) werden bei einer grösseren Lesergruppe ein stärkeres Interesse finden, als die Unterweisungen für irgendeine andere Gruppe, ausgenommen vielleicht die für die sechste Gruppe mit dem Thema: Religion im Neuen Zeitalter, und die für die dritte Gruppe (siehe Esoterisches Heilen). Ich führe sie in der Reihenfolge ihrer Bedeutung an. Diese Instruktionen werden ganz bestimmt populär sein und einem allgemeinen Erfordernis Rechnung tragen. Das Interesse an der Lehre über die Erziehung beruht auf der Tatsache, dass die Erziehung heute - neben der wirtschaftlichen Situation - als einer der am stärksten gestaltenden Faktoren angesehen wird; ebenso besteht überall ein Interesse an einer fortschrittlichen Erziehung und an neuen Idealen, die für die Erzieher bestimmend sein sollten und schliesslich auch sein werden.

Unter den Massen ist ganz deutlich eine Unruhe zu bemerken, und das intellektuelle Leben ist jetzt aktiver und stärker als je zuvor. Dafür gibt es einen okkulten und höchst interessanten Grund.

In der Geheimlehre wird gesagt, dass in der höchst bedeutsamen Zeitspanne des Übergangs vom Tiermenschen zum Menschen der [48] Keim zur Individualität, zum Eigenbewusstsein und zum Intellekt gelegt wurde. Das kam, wie uns berichtet wird, auf dreierlei Art und Weise zustande:

1. Der Keim des Denkens wurde von der Hierarchie in einige strebende Tiermenschen eingepflanzt; aus diesen Tiermenschen wurden Menschenwesen, zwar sehr tiefstehende, immerhin aber Menschen. Es waren sozusagen «mit einem Funken begabte» Menschen, es zeigte sich ein Lichtpunkt, wo vorher keiner war. Vorher gab es im Kopf nur ein zerstreutes atomares Licht, aber keinen zentralen Lichtpunkt, und es fehlten die Kennzeichen der höheren Zentren. Diese Einzelmenschen sowie fortgeschrittene Gruppen, die in den Zeiten von Atlantis auf diesen Planeten kamen (nachdem sie auf anderen Planeten Menschen geworden waren), bilden jetzt den fortgeschrittensten Teil unserer Menschheit. Sie repräsentieren Kultur und geistiges Verstehen, ganz gleich, wo und in welcher Klasse oder Rasse sie leben.

2. Die Instinktnatur des Tiermenschen (die bei denen aktiv war, welche die Stufe einer bewussten Aspiration noch nicht erreicht hatten) wurde plötzlich stimuliert und belebt, und zwar durch das Erscheinen der ersten Gruppe und durch das gelenkte Interesse der Hierarchie, die nach dem uralten Gesetz vorging: «Dem Denken folgt Energie.» Auf diese Weise ging der Instinkt ganz allmählich, aber doch merklich in seine höhere Ausdrucksform über, in den Intellekt. So wurden im Lauf der Zeit aus grossen Gruppen von Tiermenschen menschliche Wesen. Es sind dies heute die zivilisierten Massen mit Durchschnittsintelligenz, welche die übliche Massenerziehung erhalten haben und fähig sind, gelegentlich zu denken und notfalls dieses Denken zu steigern; sie besitzen aber keine hohe Kultur. Sie bilden die oberen und mittleren Klassen der breiten Öffentlichkeit, die freien Berufe, den Bürgerstand.

3. Es gibt aber andererseits auch noch eine sehr grosse Anzahl von Menschen, deren Menschentum nicht auf einen der beiden genannten Prozesse zurückzuführen ist. Der langsam wirkende Einfluss des Lebens selbst hat sie geformt, der sogenannte Entwicklungsdrang, der in der Materie selbst liegt. In einem schmerzlichen und unendlich langsamen Werdegang entwickelten [49] sie sich aus dem tierischen in den menschlichen Zustand, mit einem erwachenden Gewissen, mit dem Drang, die bestehende Lage zu verbessern, und mit einem keimhaften Denkvermögen, das auf einfache erzieherische Massnahmen reagieren kann und im gegebenen Fall auch reagiert. Es sind dies die Massen der Analphabeten, der «Wilden» und der unwissenden Völkergruppen auf niedrigster Stufe, von denen es noch viele Millionen auf unserem Planeten gibt.

Die Ursache für die kritische Situation, die neue Leitbilder und neue Massnahmen in unseren Erziehungssystemen fordert, ist die, dass das Licht des Wissens und die sich daraus ergebenden Vorteile bis zu diesen auf niedrigster Stufe stehenden und langsam sich entwickelnden Menschengruppen vorgedrungen ist. Jetzt sind alle drei Gruppen - und nicht bloss die beiden ersten - unverkennbar menschliche Gruppen. Die höchste nähert sich dem Stadium übermenschlicher Wesensäusserung, und die niedrigste sondert sich fast unmerklich vom Zustand des Tierhaften ab. Das verursacht natürlich Spaltungen, um die aber die höchste Gruppe und auch die Hierarchie wissen, und die sie «mit ihrer universalen Einbeziehungsfähigkeit mildern» und beseitigen. Man darf nicht vergessen, dass das Kleinere immer vom Grösseren umfasst oder einbezogen werden kann, dass also das Grössere alle Differenzen zu überbrücken vermag.

Auf die Erziehung dieser drei Gruppen wird die vierte Gruppe (die der Erzieher) im Neuen Zeitalter ihre Aufmerksamkeit richten. Hier zeigt sich wieder das dreifache Ziel, das sich jede Gruppe gesteckt hat, und das im vorliegenden Fall folgende Punkte umfasst:

1. Die Erziehung der niedrigsten dieser Menschengruppen, damit sie wirklich und bewusst Menschen werden. Dieses Ziel wurde angestrebt durch den Impuls, der die Renaissance inspirierte und der dem Werk des grossen Eingeweihten Rousseau zugrunde lag. Und durch diesen Impuls ist auch der moderne Humanismus in Erscheinung getreten, der offensichtlich materialistisch ist, der aber im Grunde geistige Ziele anstrebt, denn durch das einströmende Licht des Wissens wird Zivilisation entstehen.

2. Die Erziehung [50] der zweiten Gruppe, damit diese durch das einströmende Licht der Weisheit stimuliert werde und eine Brücke zwischen den beiden anderen Gruppen bilde, da sie ja tatsächlich rein menschlich und eigenbewusst ist. Dieser Erziehungsprozess wird die Mitglieder dieser Gruppe zu Kulturträgern machen, die einen neuen Sinn für Werte besitzen, geistige Ziele erkennen und die Fähigkeit entwickeln werden, die öffentliche Meinung zu formen. Sie werden dann die wichtigste Gruppe sein, welche die Kultur des Neuen Zeitalters zum Ausdruck bringt; sie werden den Massen die Normen und Richtlinien für neue Werte geben.

3. Die Erziehung der fortgeschrittenen Denker, Aspiranten und Weltjünger in angewandtem Wissen, manifestierter Weisheit und okkultem Verstehen. Diese Gruppe fasst all das, was in den beiden anderen Gruppen vorhanden und verfügbar ist, zusammen und bildet auf diese Weise den Kern für das Reich Gottes, das fünfte Reich, das jetzt im Entstehen ist.

Ich kann hier lediglich diese Punkte andeuten, denn mit dem eigentlichen Thema und den Einzelheiten werde ich mich in den Instruktionen für die Gruppen befassen. Die bisherigen Angaben dürften indes das allgemeine Thema der neuen Erziehung erkennen lassen, und welche Erwägungen mich bewogen haben, dieses Thema zu behandeln.

Die von der fünften Gruppe zu leistende Arbeit, der politische Dienst, ist bei weitem die schwierigste, denn sie ist in vieler Hinsicht rückständig, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Die grossen Massen sind bis jetzt verhältnismässig so wenig entwickelt, dass die Aufgabe dieser Jüngergruppe notwendigerweise von dem Erfolg der weltweiten Erziehungsarbeit abhängt, den die vierte und ähnliche Gruppen mit ihren Idealen und Gesichtspunkten erzielen werden.

2. Derzeit gibt es auf diesem Planeten nur sehr wenige Menschen, die sich tatsächlich auf dem ersten Strahl befinden; und wenn sie in Erscheinung treten, erweist sich ihr Werk notgedrungen als zerstörerisch, da sich die grossen Massen in einem unentwickelten Zustand befinden. Das ist auch der Grund [51] dafür, dass Revolutionen selten, wenn überhaupt, ohne Blutvergiessen durchgeführt werden können, denn die beabsichtigten Ideen müssen den Massen aufgezwungen werden, da sie von diesen nicht sogleich erkannt und angenommen werden; sie stossen auf Ablehnung und Widerstand, so dass die Machthaber zu unrechtmässigen Gewaltmitteln greifen müssen. Denkt darüber einmal nach.