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DRITTER ABSCHNITT - KRÄFTE HINTER DEM EVOLUTIONÄREN FORTSCHRITT DER MENSCHHEIT - TEIL 2

Aber, meine Brüder, alle Dinge müssen sich erneuern, und das bedeutet eine neue Vision, einen neuen Idealismus und eine neue Lebensmethode. Die ehemaligen Ideale, Träume und Anstrengungen, den WEG zu gehen und Brüderlichkeit zu dokumentieren, haben in der Menschheit höchst erfolgreich eine veränderte Denkweise hervorgebracht und bewirkt, dass sich die Menschen wieder dem Geistesleben zuwandten und energisch vorwärtsstrebten. Das war das erwünschte Ziel, das jetzt erreicht ist.

Diese neue Denkweise oder Einstellung besteht jetzt bei vielen Menschen allerorten, und gerade diese Tatsache hat jetzt die Brüder des Dunkels zu Aktionen veranlasst. Sie erkennen, dass die Zeit ihrer Macht dem Ende zugeht. Die Macht, welche die materialistischen Werte auf den Menschen ausüben, wird ständig schwächer. Infolge des Fortschrittes gibt es heute genug Menschen in der Welt, die den Lauf der Dinge ändern könnten, wenn man sie aus ihrer Apathie aufrütteln würde.

Von 1932 bis 1938 versuchte ich, sie zur Eile anzutreiben und zu klarem Denken zu bringen, aber trotz mancher guter Ansätze war das Gesamtergebnis unzureichend. Die Blindheit und Illusion, die Absonderungssucht und Trägheit der heutigen Aspiranten in der Welt gehören mit zu den Faktoren, gegen welche die Hierarchie anzukämpfen hat. Die Aspiranten befassen sich mit ihren eigenen kleinen Angelegenheiten und Bestrebungen, anstatt alles aufzugeben in dem Bemühen, sich für den notwendigen Appell und für eine vereinte Aktivität zusammenzuschliessen. Sie beschäftigen sich damit, die Wahrheit auf ihre Art zu deuten und ihren Lieblingsidealen von einem Leben und Wirken in Frieden nachzugehen; und «während Nero musiziert, brennt Rom». Ihr Leben lang kämpften sie für ein Ideal und einen Traum, und sie lieben diese mehr als die Menschheit. Wirklich notwendig ist eine so tiefe Menschheitsliebe, dass sie sich in allen Bereichen menschlichen Tuns und Strebens auswirkt. Wenn die Idealisten in der Welt die wirkliche Lage erkennen würden, dann würden sie alles, was ihnen lieb und teuer ist, aufgeben und der Menschheit zu Hilfe kommen, um [311] die hilflosen Massen der Sklaverei und dem Tod zu entreissen. Sie würden mit jeder Waffe für die Freiheit der menschlichen Seele kämpfen; sie würden notfalls die aggressiven Kräfte auch mit Gewalt zurückdrängen; sie würden bestrebt sein, klar zu denken, um so den Kanal für das Einströmen geistiger Kraft offenzuhalten. Die Vorbedingungen für einen echten Weltdienst sind eine überwältigende Liebe zur Menschheit und ein Sinn für richtige Massstäbe. Die einzigen Erfordernisse, denen Jünger und Aspiranten derzeit nachkommen sollten, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1. Sie sollten alles nur Mögliche tun, um den Krieg zu beenden. Jede physische Methode muss angewandt werden, um die Kräfte des Übels und der Grausamkeit in ihre dunkle Wohnstätte zurückzutreiben. Diese Methoden werden zu Vollzugsorganen der Rechtschaffenheit, wenn ihr Leitgedanke unwandelbare Liebe zur Menschheit ist und wenn sie unter der Führung einer erleuchteten Seele zur Anwendung kommen. Es gibt schlimmere Dinge als den Tod des physischen Körpers, nämlich die Versklavung der menschlichen Seele.

2. Sie sollten ihr inneres Leben in strahlendem Vertrauen auf die Hierarchie richten. Der Weg des Kommenden muss gesäubert und die Lebenskraft für das äussere Leben des Mitleids eingesetzt werden.

3. Sie sollten ihr Gedankenleben im reinen Licht der Seele läutern. Die Jünger leben zuviel in der Gefühlswelt, weshalb ihre Vision getrübt ist. Wenn sie ihr Denken gereinigt haben und die Situation in ihrer Gesamtheit sehen, dann können sie - über Christus - an den Avatar die Bitte richten zu erscheinen.

4. Die Jünger müssen sich bemühen, die Ziele des Avatars zu erkennen und zu verstehen, um sich dadurch für eine Mitarbeit zu qualifizieren.

Der nächste Schritt besteht darin, klar zu erkennen, welche Arbeit als Vorbereitung für den Kommenden geleistet werden muss. Dazu gehört folgendes:

1. Das angestrengte Bemühen, gemeinsam mit allen anderen Jüngern und Aspiranten den Avatar hervorzurufen, ihn durch stärkste Gedankenkonzentration zu erreichen und sein Interesse zu wecken. Das ist der Zweck der neuen Invokation; [312] sie drückt zielstrebige Absicht aus, stellt Forderungen und gelobt Mitarbeit.

2. Das Bilden einer Kerngruppe, durch die der Avatar der Synthese wirken kann, sobald der kleinere Avatar in der äusseren Welt erschienen ist. Das bedingt individuelle Aktivität, das Aussenden einer klaren Grundvibration, die auf einer klaren gedanklichen Vorstellung beruht, das Erkennen der Mitarbeiter am Werk und die Weiterentwicklung bewusster Gruppenarbeit. Bei dieser Gruppenarbeit muss sich die individuelle Persönlichkeit unterordnen, und es sind nur die folgenden Entschlossenheiten massgebend:

a. Das Bestreben, als Gruppe der ganzen Welt zu dienen.

b. Das entschlossene Bestreben, auf dem Planeten rechte menschliche Beziehungen herzustellen.

c. Das entschlossene Bestreben, überall den Geist des guten Willens zu entfalten.

d. Das Bestreben, durch planvolle Gruppentätigkeit dem Bösen entschiedenen Widerstand zu leisten.

3. In jedem Land sollte ein Netzwerk aus Licht und Dienst geschaffen werden. Das beginnt in der Umgebung des Dienstbeflissenen und erweitert sich allmählich über die ganze Welt. Gerade aus diesem Grund hatte ich seinerzeit vorgeschlagen, «Dreiecke» solcher Leute zu bilden, die sich dafür einsetzen, die Invokation täglich zu sprechen und deren Anwendung überallhin zu verbreiten. Damit soll besonders das Massendenken in der Welt gefördert werden, um den Avatar hervorzurufen; ferner soll dadurch eine Weltgruppe geschaffen werden, durch die sich die neuen Kräfte und Energien auswirken und die neuen Ideen verbreiten könnten und durch welche die neue Weltordnung Anhänger gewinnen würde.

4. Die Öffentlichkeit sollte auf das Kommen des Avatars in der Weise vorbereitet werden, dass man auf die Bezeugungen der Vergangenheit hinweist, die weltweite Notwendigkeit für ein göttliche Intervention erkennt und die Hoffnung der Bedrängten, Zweifelnden und Gequälten stärkt. In seinem Erscheinen liegt Hoffnung, wie schon oft in Zeiten einer weltweiten Krise; das bezeugt die Geschichte der Menschheit.

Das sind die Möglichkeiten, die ich euch aufzeige. Ich habe in den vorangegangenen Jahren vieles mitgeteilt und gelehrt. Ich [313] habe euch oft um eure Mitarbeit und Hilfe im Weltdienst gebeten. Einige haben verständnisvoll reagiert und geholfen. Manche hatten das Verlangen zu helfen. Aber die meisten haben nur wenig oder gar nichts getan. In diesem Zeitpunkt einer weltweiten Krise ersuche ich euch wieder um eure Mitarbeit und überlasse es euch, einen Entschluss zu fassen.

Möge die Liebe zu Gott und zu euren Mitmenschen euch inspirieren, möge euch das Licht der Seele leiten; möge euch die Stärke der Gruppe befähigen, dabei zu helfen, durch rechtes Handeln und klares Denken aus dem derzeitigen Unglück und Elend das Gute und Rechte hervorzubringen.

Erneuerung und Wiederaufbau

August 1941

Ich habe während der gegenwärtigen Weltkrise die Weltjünger studiert und festgestellt, dass sie von Untätigkeit bedrückt sind. Es ist nicht die aus Selbstsucht und Ich-Bezogenheit stammende Trägheit, es ist nicht die Tatenlosigkeit, die auf ein mangelndes Verständnis für die Natur der Krise zurückzuführen ist, auch nicht die Schlaffheit, die auf Faulheit beruht - es ist ein passiver Zustand, der auf einer tiefen inneren Bedrücktheit beruht, hervorgerufen durch ein Gefühl menschlichen Versagens und durch Selbstprüfung, die zwar ganz natürlich, aber derzeit nutzlos ist. Einige Jünger (sowohl die auf dem Probepfad als auch auf dem Pfad der Jüngerschaft) suchen einen Ausweg darin, dass sie sich immer wieder mit denselben Dingen beschäftigen wie vor Kriegsanfang; manche flüchten sich in den Entschluss, das Ende der Krise abzuwarten, weil sie offenbar der Ansicht sind, dass eine geistige Arbeit in der früheren Art keinen realen Wert habe. Wieder andere suchen einen Ausweg darin, dass sie sich fieberhaft in äussere Arbeiten stürzen, die ein nicht geistig eingestellter Mensch genausogut, wenn nicht besser leisten würde. Manche Jünger verbringen ihre Zeit damit, eine psychische Überempfindlichkeit zu bekämpfen, die durch die Zustände in der Welt hervorgerufen wird. Viele werden einfach mutlos und schlapp wegen der Leiden und Qualen der Menschheit, aus Entsetzen und Abscheu vor der Gegenwart, aus Angst vor der Zukunft und weil sie noch viel schlimmere Dinge befürchten; ihre Phantasie geht mit ihnen durch - ganz sinnlos. Ein jeder von euch ist für den einen oder anderen solchen Zustand anfällig.

Ich möchte heute alle Weltjünger und Aspiranten aufrufen, sich [314] für eine zukünftige Tätigkeit intensiv vorzubereiten. Ich ersuche euch, von jetzt an und solange die Sonne nordwärts wandert, folgendes zu tun:

Erstens: Stärkt durch Meditation, Gebet und klares Denken euren Glauben, eure Zuversicht und Freude; vor allem anderen aber vertieft eure Liebe zur Menschheit. Bringt die Seelenliebe herab auf die physische Ebene und strahlt sie in alle eure menschlichen Beziehungen aus.

Zweitens: Räumt aus eurem mentalen, psychischen, emotionellen oder physischen Persönlichkeitsleben - soweit ihr könnt oder sollt - all das aus, was eure zukünftige Nützlichkeit behindern könnte.

Drittens: Stellt gemeinsam einen Plan für eure zukünftige Arbeit auf. Diese Arbeit kann bald, jedoch langsam und gründlich aufgenommen werden, in freimütiger Zusammenarbeit mit mir und anderen. Sobald der Plan in grossen Zügen festgesetzt ist, sollte die Arbeit gemeinsam in Angriff genommen werden, stetig, unbeirrt und ohne Leerlauf.

Für einen jeden von euch, der sich für mein Vorhaben einsetzt, das ich zusammen mit euch und unter dieser Voraussetzung durchführen möchte, besteht das Haupterfordernis darin, dass ihr den Willen, zu lieben und zu arbeiten, nährt und stärkt. Dieses Bestreben wird sich bei euch als ständig sich vertiefende Liebe zueinander und zu allen Menschen auswirken. Es wird in dem ständigen Bemühen zum Ausdruck kommen, den geistigen Willen in Selbstzucht und Beharrlichkeit zu wecken; es wird sich bei der verständigen Durchführung meines Planes auswirken, den ich stufenweise entwickeln werde.

Diese Arbeit kann nur von solchen Menschen geleistet und vorangebracht werden, die ihre Mitmenschen genug lieben und so weit erleuchtet sind, dass sie - was immer auch kommen mag - mit mir fünf Jahre lang verlässlich arbeiten werden. Es müssen Leute sein, die bestrebt sind, ihre Nützlichkeit und ihr Verhältnis zur Gruppe durch keinerlei persönliche Missverständnisse zu behindern; sie müssen, weil sie genug lieben, unaufhörlich alles der zu leistenden Aufgabe unterordnen.

Sodann möchte ich euch bitten, aus meinen früheren Schriften alle die Pläne und Unterweisungen über das Dienen herauszusuchen, die man unter den geänderten Bedingungen in naher Zukunft [315] verwenden kann. Studiert dieses Material sorgfältig, ebenso die Bitten und Vorschläge in diesem Artikel, damit ihr wisst, was nach meiner (eures tibetischen Lehrers) Ansicht getan werden sollte und könnte, um für die unmittelbare Zukunft gute Dienste zu leisten. Ich möchte jene von euch, die zu dieser Arbeit bereit sind, bitten, im Oktober am Vollmondtag zusammenzukommen, um in gemeinsamer Meditation und Dienstbereitschaft alles kameradschaftlich zu besprechen. Diejenigen, die zu weit entfernt wohnen, könnten ihre Meinung zu dem geplanten Vorhaben brieflich mitteilen und angeben, in welcher Weise sie nach ihrer Ansicht dabei am besten helfen könnten. Euch alle, die ihr euch mit mir zu diesem Werk verbündet, möchte ich bitten, die nachfolgende kurze Meditation anzuwenden. Sie ist dynamisch und bejahend, und sie sollte bei richtiger Anwendung Herz und Kopf verbinden und dadurch eine herzliche, verständnisvolle Dienstbereitschaft entwickeln. Das wird die Vitalisierung der Ätherkörper aller Mitarbeiter in der Gruppe fördern, und dadurch wird die Vitalität der Gruppe unwiderstehlich werden.

Meditationsvorschlag

Täglich morgens, vor Beginn der Tagesarbeit, werde innerlich still und gelassen. Siehe und erlebe das höhere Selbst als die Seele. Stelle Dich zur Verfügung der Seele, der Menschheit und deiner Gruppe.

1. Dann sage schweigend, voll innerer Kraft und Entschlossenheit, folgendes:

Ich stehe im Mittelpunkt aller Liebe; von da aus will ich, die Seele, hinausgehen; von da aus will ich als Dienender wirken. Möge die Liebe des göttlichen Selbstes in mein Herz, in meine Gruppe und über die ganze Welt hin strömen.

2. Verstärke dann deine Aufmerksamkeit und Hingabe. Sieh die Gruppe, zu der du gehörst, als ein grosses Zentrum der Liebe und des Lichtes, das die Welt der Menschen durchstrahlt und in zunehmendem Masse Erleichterung und Entspannung, Licht, Liebe und Heilung bringt.

3. Dann denke über den auszuführenden Plan und den dir für diesen Tag bestimmten Dienst nach. Tue das als Seele, wobei du dein persönliches niederes Selbst in Erwartung hältst gleich [316] einem Diener, der eine Anweisung erwartet.

4. Dann sage folgendes: die Freude des göttlichen Selbstes ist meine Stärke. Die Macht des menschlichen Geistes wird triumphieren.

Die Kräfte des Lichts überwältigen bestimmt die dunklen Kräfte.

Die Arbeit der Grossen Seelen muss weitergehen.

Der Kommende ist unterwegs. Der Avatar kommt näher.

Darauf müssen wir uns vorbereiten.

5. Beende die Meditation mit einer Minute dynamischer Stille.

Ich möchte euch bitten, diese Meditation täglich bis 1. Januar 1942 auszuführen; dann werde ich euch für diese Meditation, die der Vorbereitung für den Kommenden dient, weitere Instruktionen geben. Ziel und Zweck dieser Meditation ist die innerliche Vorbereitung. Ich möchte euch ferner bitten, die Instruktionen über die Avatars (S. 347 bis 381) zu lesen und wieder zu lesen.

Ihr seid die erste Gruppe, die ich um Mitarbeit am Wiederaufbau des Neuen Zeitalters bitte. Im Lauf der Zeit werden Hilfsgruppen erkennbar werden, die in den verschiedenen Ländern als Brennpunkte in dem grossen Lichtnetz wirken können. Dieses bildet sich überall unter dem inspirierenden Impuls der Weltjünger und Aspiranten, die unter Anleitung der Hierarchie wirken und arbeiten. Einige davon sind euch bekannt, viele überhaupt nicht. Dennoch sind sie die Arbeitsgruppen aller Meister, und auf ihren Schultern ruht das Wiederaufbauwerk; dabei werden sie von vielen Tausenden Menschen guten Willens in allen Ländern unterstützt.

Die Zusammenkunft der beiden Weltjünger und Führer auf dem Ozean war ein Höhepunkt im Weltgeschehen. Die von ihnen formulierten Acht Punkte (siehe übernächste Seite) bilden die Grundlage der künftigen Weltordnung. Diese Punkte wurden natürlich nur in groben Zügen umrissen, ohne in Einzelheiten hinsichtlich deren Anwendung zu gehen. Es wird die Aufgabe der befreiten Menschheit sein, diese Einzelheiten auszuarbeiten, die nötigen Massnahmen für eine Neuordnung zu treffen und dadurch die menschliche Lebensordnung so zu reformieren, dass die höheren geistigen Werte die Oberhand gewinnen, dass die Lebensweise einfacher und die Freiheit grösser wird und dass jedermann eine grössere Verantwortung auf sich nimmt. Das erfordert Zeit. Einige [317] von euch werden nicht mehr die volle Klarheit des Weges erleben, den die Menschheit gehen muss (den «Erleuchteten Weg» der Zukunft). Aber ihr alle könnt für diese wichtige Vorbereitung sehr viel in der Weise tun, dass ihr auf die notwendigen Weltprinzipien hinweist, das Evangelium des guten Willens verbreitet und rechte menschliche Beziehungen schafft. Was ihr im Lauf der nächsten drei Jahre in Gedanken, in Liebe und in hingebungsvoller Arbeit tut, ist von überragender Bedeutung; es wird dazu führen, dass in den beiden letzten Jahren der von euch erbetenen fünfjährigen Mitarbeit die Stabilisierung eintreten wird.

Ihr, die ihr inmitten des Chaos und des Kampfes arbeitet, könnt das Ausmass des Vollbrachten nicht fehlerfrei beurteilen. Nur die Mitglieder der Hierarchie (die Meister, Eingeweihten und derzeit nicht inkarnierten Jünger) sehen das wirklichkeitsgetreue Bild. Die werktätigen Jünger, die in der vordersten Reihe des Kampfes stehen, müssen ihre Arbeit inmitten von Chaos und Aufruhr, unter Schmerzen und Leiden und voller Zweifel tun; sie können daher nicht das ganze Bild sehen. Einige wenige Fortgeschrittene, die gleichzeitig «in den Höhen und im tiefen Tal» leben können, vermögen die Wirklichkeit zu erschauen. Christus sprach ein wahres Wort, als er seinen erstaunten Jüngern sagte: «Selig, die nicht sehen und dennoch glauben.» Die Durchführung der täglichen Meditation, die Befolgung der gegebenen Anweisungen und ein fester Glaube an die Schönheit des menschlichen Geistes, an die Liebe Gottes, an den Sieg der Lichtkräfte und an das Näherkommen des Avatars - das sind die Verhaltens- und Denkweisen, die wir Arbeiter auf der inneren Seite von denen verlangen, die wir für die Durchführung unseres Werkes auf der äusseren Ebene auswählen. Dieser Brief befasst sich mit der zu bildenden Gruppe, welche die Pläne für die Jahre 1942 bis 1945 durchführen soll. Diese Gruppenbildung erfolgt im trostlosen Dunkel des Jahres, im Tiefpunkt menschlicher Not und Bedrängnis, im kritischsten Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte und für viele von euch - in einer Zeit grösster persönlicher Schwierigkeiten. Ich sage euch, dass ihr alle, gemeinsam, der Aufgabe durchaus gewachsen seid.

[318] Ich werde euch wieder schreiben und auf die praktischen Seiten der Arbeit hinweisen. Inzwischen denkt gründlich über das nach, was ich hier geschrieben habe; beginnt mit der Meditationsarbeit und bemüht euch, die Verbindung mit der Seele und miteinander zu stärken und zu festigen. Möge Liebe - nicht Emotion eure Gedanken, Worte und Handlungen leiten. Ich möchte euch ferner bitten, meine früheren Hinweise hinsichtlich der zu leistenden Arbeit gründlich zu studieren. Denkt über die Acht Punkte und über die Vier Freiheiten nach, die in der ganzen Welt so oft erörtert werden.

Mögen Stille und Tiefe euer Innenleben kennzeichnen.

Die Acht Punkte der Atlantik-Charta

14. August 1941

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Franklin D. Roosevelt, und Premierminister Churchill, Vertreter Seiner Majestät Regierung im Vereinigten Königreich, erachteten es bei ihrem Zusammentreffen für richtig, gewisse allgemeine Grundsätze der nationalen Politik ihrer beiden Länder bekanntzumachen, von denen sie eine bessere Zukunft für die Welt erhoffen.

Erstens, ihre Länder streben nach keiner Vergrösserung, weder auf territorialem Gebiet noch anderswo.

Zweitens, sie wünschen keine territorialen Änderungen, die nicht mit dem frei zum Ausdruck gebrachten Wunsch der betreffenden Völker übereinstimmen.

Drittens, sie achten das Recht aller Völker, sich die Regierungsform zu wählen, unter der sie leben wollen. Sie wünschen die obersten Rechte und die Selbstregierung jener wiederhergestellt zu sehen, denen sie mit Gewalt genommen wurden.

Viertens, sie werden unter gebührender Achtung ihrer bestehenden Verpflichtungen danach streben, dass künftig alle Staaten, grosse und kleine, Sieger und Unterlegene, gleicherweise Zugang zum Handel und den Rohmaterialien der Welt haben, die sie für das Gedeihen ihrer Wirtschaft benötigen.

Fünftens, sie wünschen die engste Zusammenarbeit aller Nationen auf wirtschaftlichem Gebiet, um bessere Löhne, wirtschaftlichen Fortschritt und soziale Sicherheit zu gewährleisten.

Sechstens, nach [319] der endgültigen Vernichtung der Nazityrannei hoffen sie auf einen Frieden, der allen Nationen die Möglichkeit bietet, innerhalb der eigenen Grenzen sicher zu leben, und der allen Menschen die Sicherheit gibt, in ihren Ländern frei von Not und Furcht zu leben.

Siebentens, ein solcher Friede würde allen Menschen gestatten, ungehindert die Meere und Ozeane zu überqueren.

Achtens, sie glauben, dass alle Nationen der Welt, sowohl aus praktischen wie aus sittlichen Gründen, dazu kommen werden, auf Gewaltanwendung zu verzichten. Da kein künftiger Friede aufrechtzuerhalten ist, solange die Rüstungen zu Land, zur See und in der Luft von Nationen weiterhin zum Angriff ausserhalb der Grenzen eingesetzt werden, glauben sie auch, dass es wesentlich ist, diese Nationen zu entwaffnen, bis ein umfassendes und dauerndes System der allgemeinen Sicherheit geschaffen wurde. Ebenso werden sie jeden Schritt, der dazu dient, friedliebenden Völkern die erdrückende Last der Rüstung zu erleichtern, unterstützen und fördern.

Die Vier Freiheiten

6. Januar 1941

In der Zukunft, die wir zu sichern suchen, erhoffen wir eine Welt, die auf vier wesentlichen menschlichen Freiheiten beruht.

Erstens, die Freiheit der Rede und Wesensäusserung - überall in der Welt.

Zweitens, die Freiheit für jedermann, Gott auf seine Art und Weise zu verehren - überall in der Welt.

Drittens, das Freisein von Armut und Not. Im Hinblick auf die Menschheit bedeutet dies, dass verständige Wirtschaftsabkommen getroffen werden, die allen Nationen in der Welt ein Leben in Gesundheit und Frieden sichern.

Viertens, das Freisein von Furcht. Auf die Menschheit bezogen bedeutet dies die weltweite Herabsetzung der Bewaffnung auf ein volles Mass und so gründlich, dass keine Nation in der Welt in der Lage ist, irgendeine andere Nation physisch anzugreifen.

Franklin D. Roosevelt

Praktische Massnahmen für den Wiederaufbau

September 1941

Es dürfte [320] euch klar sein, dass ich über das genaue Vorgehen erst dann etwas sagen kann, wenn die Menschheit selbst über die zukünftigen Zustände und Lebensbedingungen eine Entscheidung getroffen hat. Jawohl, genau das meine ich. Der Krieg ist noch nicht entschieden. Überall herrscht das Empfinden, dass Gott (wie wir die zentrale Lebensmacht nennen) eingreifen wird oder sollte. Es besteht ein unbestimmtes Verlangen, dass das Rechte triumphieren sollte, und eine verzweifelte Hoffnung, dass etwas Unerwartetes geschehen wird, das den Kräften des Lichts zum Sieg verhelfen wird. Diese schmerzliche Erwartung der Massen ist weltweit, sowohl bei den Kämpfenden als auch bei den neutralen Nationen. In den neutralen Ländern, von denen die Vereinigten Staaten das grösste und wichtigste Land sind, bestimmen zwei Faktoren sehr stark das Denken des Volkes:

Erstens, ein tiefsitzendes und eigentlich verständliches Bestreben, am Krieg nicht tatsächlich teilzunehmen, sondern höchstens das zu tun, was ohne Gefahr und ohne allzu grosse Kosten möglich ist. Zweitens erweitert sich ständig die Kluft zwischen den verhältnismässig wenigen, die den visionären Weitblick haben und den kämpfenden Verbündeten (den Ausführungsorganen der Lichtkräfte) aktiv helfen möchten, und den vielen Egoisten, die aus politischen, religiösen oder persönlichen Gründen jeden Versuch bekämpfen, eine über das derzeitige Ausmass hinausgehende Verpflichtung einzugehen, aber dessenungeachtet hoffen, aus dem Sieg auch für sich Nutzen zu ziehen.

Indes, letzten Endes muss die Menschheit selbst die Weltsituation bestimmen. Die Hierarchie kann nicht eingreifen. Die Menschheit hat das Vorrecht und die Gelegenheit, jetzt das Richtige zu tun. Der Kommende, der in der ganzen Welt durch Gebet, Invokation und stumme Bitten flehentlich angerufen wird, beschäftigt sich mit der Neuordnung, mit der richtigen Kräfteverschmelzung und mit der Heilung der Völker. Der Antrieb zu diesem weltweiten invokativen Verlangen ist hauptsächlich entweder Pessimismus oder ein mitleidsvolles, sehnsüchtiges Verlangen, die physischen und seelischen Qualen der Menschheit beendet zu sehen; nur selten ist der Beweggrund dafür Überzeugung, das Erkennen einer Möglichkeit und die daraus folgende Entschlossenheit, die Ungerechtigkeiten [321] gutzumachen, die zu der heutigen Weltlage geführt haben und die das Alibi des Menschheitsfeindes - Hitler und seiner Gruppe - sind.

Der Kommende wird erscheinen, sobald der Kampfverlauf eindeutig eine andere Wendung genommen hat und die Kräfte des Bösen zu ihrem Ausgangspunkt zurückgetrieben werden. Damit sage ich nichts hinsichtlich eines Zeitpunktes, einer Person oder eines Raumes. Ich weise lediglich auf die (aus einer richtigen Aktion resultierenden) Möglichkeit hin, dass der Avatar erscheinen kann, der seit Jahrhunderten erwartet wird, und von dem Prophezeiungen in allen Ländern, die sich rasch entwickelnde Intuition der Völker und historisch fundierte Präzedenzfälle Zeugnis ablegen. Seine Stunde ist nahe, vorausgesetzt, dass die nötigen Vorbereitungen unternommen werden. Eben deswegen bin ich an euch herangetreten. Ich habe nicht das von ihm gewählte Land, die Art oder den Ort seines Erscheinens angedeutet. Das sind Einzelheiten, die nur ihn, aber nicht euch angehen. Eure Aufgabe besteht darin, für sein Kommen bereit zu werden. Das setzt rechtes Verstehen und eine grössere Dienstleistung für die Menschheit voraus, die aus der bewusst erlebten Liebe jedes einzelnen resultiert. Das möchte ich betonen.

Ich habe der Aspirantengruppe, mit der ich in Fühlung stehe, drei vorbereitende Massnahmen vorgeschlagen:

1. Die Anwendung des grossen Mantrams (oder der Invokation) - in zwei Teilen. Der erste Teil wurde 1936 benutzt, der zweite wird seit 1940 angewandt. Der erste Teil sollte das menschliche Wunschleben zentralisieren; der zweite hatte den Zweck, alle verfügbare Gedankenkraft für die Anrufung jener Grossen zu mobilisieren, die auf der inneren Seite des Lebens darauf warten, Hilfe zu geben. Das können sie nur dann tun, wenn es ihnen von der Menschheit selbst ermöglicht wird. So ist das Gesetz.

2. Die grosse Öffentlichkeit über den guten Willen zu belehren und in der Anwendung dieses Willens zu schulen. Eine grosse, aber unentwickelte Kraft liegt noch verschlossen in der Menschheit; wenn diese Macht geweckt wird, wird sie genügend stark sein, um zweierlei zu vollbringen:

a. Sie sollte nach dem Sieg der Lichtkräfte in der äusseren Welt die Grundlage für einen dauerhaften Frieden schaffen - eine wirksame und feste Grundlage, das Ergebnis wirksamer und von fester Überzeugung getragener Aktionen.

b. Sie sollte die subjektive Synthese oder das Netzwerk aus [322] Licht schaffen, das als Träger der Kraft des guten Willens den rechten menschlichen Beziehungen Ausdruck verleiht. Das würde eine brauchbare Weltordnung garantieren, frei von Gewaltherrschaft oder von mystischen und unmöglichen Traumgebilden.

3. Sie sollte in grossen Zügen einen Plan für die kommende Weltordnung entwerfen, die den Erfordernissen der Menschheit entspricht, von grundsätzlicher Bedeutung für die Zukunft ist und jenen lebendigen Organismus gegenseitiger Beziehungen schafft, der die latente Liebe, intuitives Verstehen und das Schöpferische im Menschen pflegt und fördert.

Das sind die drei Hauptziele, mit denen ich mich in meinen früheren Schriften befasst habe. Ich machte auch praktische Vorschläge, darunter auch solche für die äussere Arbeit, wie z.B. Die Aufstellung von Anschriftenlisten in allen Ländern von solchen Personen, die guten Willen im Sinn haben und bezeigen, oder die Schaffung eines Netzwerkes aus Licht durch «Dreiecke». Die Einzelheiten für die äussere Aktivität müssen von euch ausgearbeitet werden, denn dafür habe ich eure Unterstützung erbeten.

Ich möchte einige Punkte unserer gemeinsamen Arbeit rekapitulieren, damit ihr den Werdegang und die Wegrichtung klar erkennen und das Gesamtwerk verstehen könnt.

1. Zuerst einmal diktierte ich (und A. A. B. schrieb) die okkulten Lehren, die durch die Bücher verbreitet werden. Diese werden (nach dem Krieg) dazu beitragen, die Menschheit rascher voran und dahin zu bringen, dass der derzeitige Okkultismus in etwas abgeänderter Form das universale Thema der Erziehung sein wird. Ich kann wohl ohne Selbstüberhebung sagen, dass diese Bücher nicht ihresgleichen haben. Deren ausgedehnte Verbreitung würde viel dazu beitragen, das menschliche Bewusstsein auf ein höheres Niveau zu bringen und den göttlichen Plan für die Menschheit klarzumachen. Ich habe in den Büchern auch auf die Aufgaben hingewiesen, die nach Kriegsende sofort in Angriff genommen werden müssen.

2. Als nächstes wurde von A. A. B. die Arkanschule gegründet. Die Aufgabe und Dienstleistung dieser Schule bestehen darin, die für die esoterischen Lehren aufnahmebereiten Menschen auszubilden und sie für den Grad und die Arbeit [323] angenommener Jüngerschaft vorzubereiten. In der Welt gibt es heute eine grosse Anzahl von Gruppen, die sich damit befassen, Aspiranten- und Suchergruppen zu helfen oder ganz allgemein das Bewusstseinsniveau der Massen zu heben. Die Arkanschule wurde daher aus zwei Gründen geschaffen:

a. In erster Linie, um während der Weltkrise der Hierarchie bei ihrer Arbeit zu helfen - einer Krise, auf die sich die Hierarchie seit langer Zeit vorbereitet hat. Die Arkanschule war und ist nicht die einzige Gruppe mit dieser Zielsetzung, aber sie gehört ganz sicher zu den einflussreichsten.

b. Um Jünger auf dem Probepfad so weit zu schulen, dass sie angenommene Jünger werden; auf diese Weise kann die Hierarchie jene Jünger herausfinden, die ungefährdet Träger geistiger Kraft sein und der Welt Liebe und geistiges Verstehen übermitteln könnten.

Ihr könnt also daraus ersehen, dass sich die Arkanschule weniger mit individueller Schulung als vielmehr damit befasst, der Hierarchie bei der Errettung der Menschheit zu helfen. Und dafür ist eine Ausbildung notwendig, für welche die Arkanschule sorgt.

3. Dann wurde in grossem Masse die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Tatsache gelenkt, dass es die Neue Gruppe der Weltdiener gibt. Diese aus Aspiranten, Jüngern und Eingeweihten bestehende Gruppe nimmt eine Mittelstellung zwischen der geistigen Hierarchie und den Intelligenzschichten ein. Die Mitglieder dieser Gruppe sind in jedem Land zu finden und in keiner Organisation zusammengeschlossen; sie bilden nur durch ihre geistige Beziehung zur Hierarchie und zueinander eine Einheit. Sie sind in jedem menschlichen Bewusstseinsbereich bestrebt, die Menschheit zu einer mehr geistigen Lebensweise hinzuführen. Sie bemühen sich, durch guten Willen rechte menschliche Beziehungen zu fördern, und darauf arbeiten sie ständig hin.

4. Es folgte die systematische Erfassung und Zusammenfassung der Menschen guten Willens in jedem Land, damit sie später einmal den Grundton des weltweiten guten Willens für die zukünftige Weltordnung anschlagen und bestimmen können. Diese Aktion begann teilweise schon 1934. Vieles muss noch für die Zukunft bedacht und in einer Zeit vollbracht werden, die viel schwieriger sein wird als die Vorkriegsperiode. Der Kern dieser Gruppe ist da, und ihre Lebenskraft des guten Willens ist ungeschwächt.

5. Dann wurde [324] die Aktion gestartet, die vereinte Macht des gesprochenen Wortes und des Denkens durch die Verbreitung und Anwendung der beiden grossen Invokationen nutzbar zu machen; das habt ihr, als Gruppe, getan. Grosse Weltgebete sind seit undenklichen Zeiten gesprochen worden; getrieben von Wünschen und geistiger Aspiration nehmen die Menschen seit jeher Zuflucht zum Gebet, und sie wissen um die Macht göttlicher Erhörung. Die wissenschaftliche Anwendung der Invokation war und ist jedoch ziemlich unbekannt, besonders in der westlichen Welt. Dazu gehören dynamischer Wille und konzentriertes Denken. Die Invokation hat den Zweck, jene Kräfte zu mobilisieren, welche die neue Welt prägen und bestimmen werden. Diese Welt kann nach Kriegsende entstehen. Zielstrebiger Wille, Überzeugung, beharrliches Wünschen und planvolles Handeln sind von wesentlicher Bedeutung für den Erfolg.

6. Dann wurden die «Dreiecke» aus Licht und gutem Willen geschaffen. Das ist ein unsichtbares Netz aus Menschen, die sich zur Bezeigung guten Willens verpflichtet haben, welche die Macht der Invokation nützlich anwenden und sich für weltweites gegenseitiges Verstehen einsetzen. Ein Anfang wurde gemacht; und wenn sich dieses Verfahren ausbreiten kann, dann ist es sehr wirksam und nützlich.

7. Schliesslich wurden Anstrengungen unternommen, um eine ausgesprochene Gruppentätigkeit in Gang zu bringen. Das ist ein neuartiger Gruppendienst, bei dem sich jedes Mitglied den Zielen und den Entscheidungen der Gruppe unterwirft, die in gemeinsamer Beratung festgelegt wurden. Dabei darf es jedoch nicht dazu kommen, dass ein einzelner seinen Willen gegen den schwächeren Willen einer Gruppe durchsetzt. Der einzelne und seine Handlungsweise werden im Gruppenbewusstsein nicht für wichtig erachtet, dagegen ist der Gruppenwille, der sich vereint für ein ganz bestimmtes Ziel oder Vorhaben einsetzt, von wesentlicher Bedeutung. Nach diesem neuen Verfahren könnt ihr euch richten. Für die von mir gebildete Gruppe wird sich die Gelegenheit ergeben, diese neue ideale Dienstmethode in der Praxis zu beweisen.

Das sind einige von den Projekten, mit denen wir uns seit einigen Jahren befassen. Alle diese Bestrebungen und Aktionen sollten [325] fortgesetzt werden, um für das zukünftige Werk eine solide Grundlage zu schaffen.

Ein jeder von euch hat in dieser Gruppe (oder wegen einer Beziehung zu anderen Gruppen) seine persönlichen Probleme. Diese Probleme sind bloss euer Anteil am Weltkarma, die notwendige Grundlage der Schulung und das Feld geistiger Erfahrung und Bewährung. Damit will ich mich nicht befassen, denn ihr alle seid reife Seelen, die aufgrund ihrer Dienstleistungen Fortschritte machen, nicht dadurch, dass man ihnen weiterhilft. Ihr habt die Aufgabe, die Hierarchie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Ihr sollt die Mittel und Wege finden, wie dieser Dienst in vernünftiger Weise geleistet werden kann. Ihr sollt herausfinden, auf welche Art man den Notstand in der Welt (nicht in eurer Gruppe) mildern und beheben kann. Ihr sollt für das Werk der Bruderschaft, zu dem euch eure Seele angewiesen hat, euren finanziellen Anteil leisten. Ihr sollt pflichtbewusst alles tun, um jene menschlichen Denk- und Verhaltensweisen zu entwickeln und zu fördern, die notwendig sind, wenn es in der Welt 1975 wahren Frieden geben soll. Wenn das alles wohlüberlegt getan wird, kann eine Welteinheit zustande kommen, die rechte menschliche Beziehungen schafft, eine gesunde Weltpolitik, ein geeintes geistiges Bestreben und die Bereitschaft entwickelt, die Wirtschaftsgüter miteinander zu teilen; dann werden die Konkurrenzkämpfe aufhören, und die lebensnotwendigen Dinge werden - anders als jetzt - in gerechter Weise verteilt werden.

In meinen früheren Artikeln habe ich euch in grossen Zügen das allgemeine Programm und die erwarteten Ziele angegeben. Ich habe euch viel mitgeteilt, und ich habe auf die Notlage und deren, mögliche Behebung hingewiesen. Ich habe euch praktische Vorschläge gemacht, wie ihr vorgehen und welche Methoden ihr anwenden sollt. Ich habe um eure Mitarbeit gebeten, die ich auch heute wieder erbitte im Namen der Lichtkräfte und der geistigen Hierarchie und zum Wohl der unglücklichen Menschheit.

Die derzeitige Krise käme rascher zu Ende, wenn die geistig eingestellten Menschen ihrem inneren Glauben und Wissen gemäss leben würden. Die einheitliche Zusammenfassung der Menschen guten Willens ist derzeit unvergleichlich schwieriger als vor dem Krieg; sie kann nur dann erreicht werden, wenn jeder Helfer der Hierarchie klar denkt, verständnisvoll liebt und bis zum Äussersten dient. Ich will nicht rechten; ich habe bisher immer für euch alle ein gutes Wort eingelegt. Aber wenn auch die bisherigen Anstrengungen nicht gerade ein völliger Misserfolg waren, so reichten sie doch nicht hin, um die in Deutschland, Japan und (in viel kleinerem Ausmass) in Italien zusammengeballten Kräfte des Bösen [326] unwirksam zu machen.

Diese Feststellung (die ich auch in anderen Artikeln gemacht habe) hat im Denken jener eine Verstimmung hervorgerufen, die der Meinung sind, dass die Lichtkräfte so unterschiedslos lieben müssten, dass ihre Arbeit für die Evolution unwirksam, und ihr Bemühen, die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins zu fördern, völlig nutzlos ist; sie sollten dieses Bemühen bis zum Kriegsende einstellen. Darauf möchte ich erwidern: Wenn (die von euch unterstützten) Lichtkräfte nichts täten, um das Denken der Menschen zu beeinflussen, würden die Kräfte des Materialismus und des Bösen triumphieren. Die Menschheit würde in diesem Fall geistig erledigt sein, und sie würde in ihrer Entwicklung für eine unbestimmte Zeit zurückbleiben. Ich möchte euch hier an die Worte meines und eures grossen Meisters erinnern: «An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.» Wenn die Deutschen nicht in Polen einmarschiert wären, gäbe es jetzt keinen Weltkrieg. Die allerorten verübten Mordtaten und Grausamkeiten, die Schreckensherrschaft, die seelischen Leiden und Qualen - all dies ist unzweideutig die Schuld der sieben Männer in Deutschland.

Hätten die Aspiranten und Jünger in der Welt die Situation früher erkannt und mit grösserer Entschlossenheit gehandelt, dann hätte die jetzige Katastrophe in Grenzen gehalten werden können; die Probleme hätten auf den inneren Ebenen des Denkens und Wünschens geklärt und gelöst werden können, und es wäre möglich gewesen, die notwendigen Massnahmen zur Neuordnung zu treffen. Aber den Aspiranten und Jüngern mangelte es an klarer Einsicht und Erkenntnis; und so brach der Sturm über die äussere Welt herein.

Die nächsten zwölf Monate werden für das Schicksal der Menschheit von entscheidender Bedeutung sein. Am Ende des Jahres 1942 werden zwar noch immer chaotische Zustände und Schwierigkeiten bestehen, aber es werden bereits die Siegestrompeten zu hören sein. Werden die Lichtkräfte siegen, unter deren Fahnen die Alliierten kämpfen? Oder wird das Böse triumphieren und Habgier die Früchte der Aggression ernten? Werden die Menschen in die Finsternis geführt werden, welche die menschliche Seele zwar nicht für immer, aber jahrzehntelang umfangen würde? Nur die Entscheidungen und Handlungen der Menschheit selbst können diese Fragen beantworten. Die Hierarchie wartet.

Ich sprach von den zunehmenden Schwierigkeiten, vor denen die Menschen guten Willens, die unter der Leitung der Neuen [327] Gruppe der Weltdiener arbeiten, stehen werden. Wenn wir die Lage analysieren, zeigen sich vor allem die beiden folgenden Schwierigkeiten:

Da ist erstens eine ständig zunehmende Regung heimlichen Grolls, der bei einigen Gruppen der leidenden Menschheit bis zum Hass ausartet, begleitet von einer tiefen Ermüdung; eine zerbrochene psychologische Integration - die Folge nervlicher Belastungen; eine akute Angst vor der Zukunft (und diese Angst wird von den Achsenmächten systematisch hochgezüchtet); eine Betäubung und Erstarrung der Seele - die Wirkung der Ernte des Todes in aller Welt, die Folge von Verlust und Trennung, und der Anblick unsäglicher Qualen und Leiden.

Zweitens erleben wir allerorten eine physische Vernichtung und Zerstörung, die durch die Armeen der Angreifer und der Verteidiger erfolgt. Grosse Städte samt all dem, was zum zivilisierten Leben gehört, werden zerstört. In grossem Umfang werden Industriebetriebe und die technischen Einrichtungen des täglichen Lebens lahmgelegt. Schiffe, welche die lebenswichtigen Rohprodukte heranbringen, werden versenkt. In allen Ländern der Welt gerät der Lauf der Dinge - direkt oder indirekt - in völlige Unordnung. Die gut fundierten finanziellen Beziehungen kommen zum Abbruch. Die alltäglichen Verkehrs- und Verbindungsmittel werden gestört oder zerstört. Die grossen Volksmassen sind finanziell ruiniert. Das ist das wahrheitsgemässe Bild von den heutigen Zuständen in der Welt. Aus den Trümmern all dessen, was der Mensch im Lauf der Jahrhunderte geschaffen hat, und auf den verbleibenden Resten der Kulturen und Zivilisationen muss die neue Weltordnung aufgebaut werden. Und sie wird aufgebaut werden, meine Brüder! Ihr alle könnt mithelfen, diesen Aufbau einer stabileren und schöneren Lebensordnung vorzubereiten.

Dieser Schöpferprozess beginnt stets mit einem festen Vorsatz, erhält seinen Antrieb durch zielbewusstes Streben und kommt zum sichtbaren Ausdruck durch rechte Gedankenlenkung, durch Begeisterung für die richtigen Ideale und durch Schulung der meist gedankenlosen Massen (die indes heute mehr denken als je zuvor), so dass sich dann die Gesamtmenschheit diese Ideale aneignet. So kann man hoffen, dass die notwendigen Schritte getan und in der äusseren Welt die erwünschten Zustände herbeigeführt werden. Es gibt viele aufgeklärte Denker, die bereits an diesen Problemen arbeiten; sie sind sehr rührig, um die öffentliche Meinung zu [328] beeinflussen. Freie Denker in allen Ländern (oder Menschen von gleicher Art in den besetzten Ländern) schaffen bereits die Grundlagen der Freiheit, sicherer und fester denn je zuvor. Überall bilden sich Gruppen, um (mental, psychisch und physisch) unsere Welt neu aufzubauen und um unserer Zivilisation vernünftigere Richtlinien und sicherere Grundlagen zu geben. Zwischen Religion, Politik und Menschenliebe werden innigere und verständnisvollere Beziehungen angebahnt; und die Rolle, welche die Wissenschaft, Erziehung und Wirtschaftspolitik in Zukunft spielen muss, tritt immer stärker in den Vordergrund menschlicher Bestrebungen.

Es besteht also kein Grund zur Entmutigung. Allein notwendig sind entschlossenes richtiges Handeln und opferwilliges Bemühen. Die erforderlichen Grundlagen dafür sind der Glaube an den menschlichen Geist, die Überzeugung, dass zuletzt das Gute triumphieren muss, weil es bisher stets siegreich geblieben ist, und das Wissen, dass nichts die Begründung des anbrechenden Neuen Zeitalters verhindern kann. Für den Anbruch dieser neuen Ära zeugt sogar die Zerstörung selbst, denn - nach den Worten meines Meisters Christus - man kann nicht neuen Wein in alte Schläuche füllen. Ich rufe euch auf, euren Teil an dem Vorbereitungswerk für die kommende neue Welt zu leisten und mit erneuter Tatkraft in der äusseren Welt zu handeln. Und wiederum gebe ich euch das Programm für die dreijährige Vorbereitungsarbeit und für die Aufgaben an, die sich in den zwei darauffolgenden Jahren daraus ergeben.

Ich schlage vor, bis Mai 1943 vernünftige und wohlüberlegte Vorbereitungen für die künftige Arbeit in der Welt zu treffen. Dazu gehören eine gute Organisation, die auf lange Sicht plant, und ein ständiges Bemühen und Experimentieren. Das ist die unmittelbare Aufgabe für diese Gruppe und für jene, die von ihr zur Mitarbeit herangezogen werden. Sobald diese Gruppe in der richtigen Weise aufgebaut und wirksam tätig ist, müssen sich später daraus neue kleine Gruppen entwickeln.

Von Mai 1943 bis November 1944 solltet ihr euer Augenmerk unbedingt dem Geschehen in der äusseren Welt zuwenden; ihr sollt eine grundsätzliche Zusammenarbeit mit ähnlichen Gruppen anstreben, die vor allem in psychologischer Hinsicht für die Rettung der Welt arbeiten. Die psychologische Rehabilitierung der Menschheit wird nämlich neben der volkswirtschaftlichen Gesundung das dringende Erfordernis sein. Die Menschen guten Willens müssen ihr Hauptaugenmerk zunächst auf diese beiden Aufgaben richten. Und [329] ihr, als Gruppe, müsst diese Menschen begeistern, fördern und stärken, wo immer und wann immer es möglich ist. Eine solche Aufgabe kann nur von jenen Menschen unternommen werden, die universal denken und die weder religiöse Vorurteile noch politische Feindschaften haben.

Dann sollte sich bis Ende 1945 (oder Anfang 1946) das Werk festigen. Wenn ihr alle im gewünschten Sinn arbeitet, wird sich der von den Menschen guten Willens geleistete Dienst in zunehmendem Masse auswirken, und es sollte sich ihre Denk- und Verhaltensweise zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung kraftvoll bemerkbar machen. Ihr könnt daraus ersehen, wie wichtig das Werk ist, das ihr jetzt beginnen und im Lauf der nächsten achtzehn Monate festigen könnt. Die Richtlinien für eine solche Aktion sind euch bekannt, denn sie sind grundsätzlich die gleichen wie für das «Goodwill»-Werk von 1936; das damals angegebene Verfahren sollte nachgelesen und wieder angewandt werden. Ich möchte indes für die Planungen der Gruppe folgende Vorschläge machen:

1. Lernt einander kennen und vertrauen; lasst jedem die Freiheit, im Rahmen des Gruppenplans zu arbeiten und zu planen. Entfaltet und erlebt individuell und in eurem Verhältnis zur Gruppe die Qualität der Liebe. Kommt regelmässig zusammen, um Fragen zu besprechen, Pläne zu schmieden und gemeinsam zu meditieren; benutzt dabei die gleiche Meditation, wie ich sie von jedem einzelnen von euch verlangt habe. Unterordnet eure eigenen Wünsche und Ideen dem Gruppenbeschluss. Lasst dieses Bestreben in einzigartiger Weise ein Gruppenbemühen sein.

2. Treibt energisch das «Dreieckswerk» auf jede mögliche Weise und in jedem Land voran, mit dem man ohne Gefahr in Verbindung kommen kann. Plant dieses Werk nach gesunden Geschäftsgrundsätzen; einer kleinen Arbeitsgemeinschaft soll die Verantwortung für die wirksame und erfolgreiche Durchführung übertragen werden.

3. Entdeckt alle jene Gruppen (und nehmt, wenn möglich, Verbindung mit ihnen auf), die sich von wahrer Liebe zur Menschheit leiten lassen, die nach den Idealen des Neuen Zeitalters tastend suchen und welche diese Ideale der Freiheit, der Zusammenarbeit und der universalen Denkweise erkennen und verstehen. Ich möchte empfehlen, die Anschriften solcher Gruppen in Listen zusammenzustellen, deren Schriften anzufordern und ihre Ideen zu analysieren.

4. Sammelt [330] alle Vorschläge, die von einzelnen oder Gruppen von universalen Denkern oder von Spezialisten auf verschiedenen Gebieten für die neue Ordnung gemacht wurden. Stellt fest, welche - gute und schlechte - Anregungen von den verschiedenen Nationen in bezug auf die neue Weltordnung gegeben wurden. Das erfordert die Lektüre von Büchern, kurze Auszüge und Analysen darüber, die Anschaffung einer kleinen Bibliothek sowie das Sammeln und Studieren von Flugschriften über dieses Thema. Dadurch kann eine machtvolle Gedankenform geschaffen werden, die das menschliche Denken beeinflussen wird.

5. Haltet Verbindung mit all den Leuten (in besetzten und unbesetzten Ländern), die später für eine konstruktive Arbeit herangezogen werden könnten. Auf diese Weise werdet ihr als Gruppe darauf vorbereitet sein, Menschen und Gruppen in vielen Ländern neue Lebensimpulse zu geben; solche, schon vor dem Krieg gebildete Gruppen sind derzeit gezwungenermassen untätig. Die Diensteinheiten in den besetzten Ländern sind ein Beispiel dafür. Haltet daher - äusserlich und innerlich - Verbindung mit möglichst vielen Menschen in aller Welt.

6. Eine andere kleine Arbeitsgemeinschaft aus eurer Gruppe muss sich um die Beschaffung der notwendigen Geldmittel kümmern, um das Aufbauwerk voranbringen zu können.

7. Im Interesse der Welteinheit sollte man an die Leiter geistiger, religiöser und esoterischer Gruppen herantreten, ebenso an Verbände für Erziehungswesen. Man sollte einen Brief ausarbeiten, mit dem solche Persönlichkeiten in gewinnender Weise zu Kameradschaft, gegenseitiger Freundschaft und Zusammenarbeit - nicht zur Angleichung oder Verschmelzung aufgefordert werden sollten. Es könnte eine zwanglose Zusammenkunft vereinbart werden, um einander zu stärken und zu beraten. Solche Briefe sollten zunächst von einigen Mitgliedern formuliert, dann von der ganzen Gruppe erörtert, erwogen und schliesslich der endgültige Wortlaut festgesetzt werden.

8. Es sollte ein Rundschreiben abgefasst werden, das die angestrebten Ziele dieser Gruppe klar umreisst. Die Arbeit sollte gleich von Anfang an nach kaufmännischen Grundsätzen organisiert werden. Es sollte auch eine gesunde und vernünftige Finanzpolitik entworfen und festgelegt werden.

9. Als Vorbereitung [331] für zukünftige Dienstleistungen in Europa oder anderswo muss eine bestimmte Aufgabe in Angriff genommen werden. Es ist für euch z.B. unmöglich, die Rehabilitierung des ganzen Planeten zu erwirken. Ihr könnt jedoch auf einigen Gebieten noch viel leisten, wie etwa Ideale darstellen und erklären oder andere Gruppen einigen und stärken. Ihr könnt ausserdem noch folgendes tun:

a. Entdeckt und unterstützt die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener auch in den besetzten Ländern; helft ihnen geistig und in materieller Weise.

b. Arbeitet für die Rehabilitierung und einwandfreie Behandlung der Kinder in den verwüsteten Ländern. Das ist nicht nur eine dringende Notwendigkeit, sondern auch ein aussichtsreiches Unternehmen, das sich für die künftige Weltordnung sehr günstig auswirken wird. Konzentriert euch darauf.

c. Seid auch weiterhin bemüht, die Menschen guten Willens überall ausfindig zu machen und einheitlich zusammenzufassen. Gerade diese Menschen werden in Zukunft die Vertreter oder Gehilfen sowohl eurer Gruppe als auch anderer Gruppen des Neuen Zeitalters sein. Das von euch vor dem Krieg begonnene Werk soll daher in ähnlicher Weise fortgesetzt werden.

10. Studiert eingehend die «Vier Freiheiten» und die Acht Punkte der «Atlantik-Charta», damit die Mitglieder der Gruppe von den Freiheiten des Neuen Zeitalters eine richtige Vorstellung bekommen und folglich klar denken können. Lehrt die neuen Ideale in der richtigen Weise und helft bei diesem für die Welt so wichtigen Vorhaben. Das richtige Verstehen all dessen ist viel wichtiger, als ihr ermessen könnt. Aufgrund dieser Vorschläge kann euer Gruppenplan Form annehmen. Mit diesen Vorschlägen habe ich euch die Richtlinien für die Aktivitäten angegeben, die der Hierarchie erwünscht sind; und damit ist es genug. Ihr habt die Verantwortung, und ich überlasse es euch, diese Ideen zu verwirklichen. Bringt als vereinte Gruppe das «Dreieckswerk» rasch voran; es ist grundlegend nützlich und muss überall verbreitet werden. Bei den anderen Abteilungen des Werkes geht fest und sicher, aber nur schrittweise vorwärts.

Die Stärke und die Nützlichkeit eurer Gruppe hängen von der inneren Einheit und Liebe ab, mit der ihr zusammenarbeitet, wobei ihr alle persönlichen Reaktionen ausschaltet. Helft einander auf jeder Ebene, wenn diese Hilfe gebraucht wird. Die Gruppe sollte [332] im stillen und - wie die Hierarchie - unpersönlich hinter den Kulissen arbeiten. Sie soll alle verfügbaren geistigen Hilfsquellen in Anspruch nehmen und alle ihre mentalen, emotionellen und materiellen Reserven einsetzen, um der Menschheit zu helfen; und sie sollte die absolute Gewissheit haben, dass die Hierarchie unerschütterlich dasteht

Vorbereitung für die zukünftige Arbeit

Oktober 1941

Bei allen Jüngern tauchen gewisse Fragen auf hinsichtlich des allgemeinen Standpunktes der hierarchischen Bestrebungen, der Möglichkeit, den Plan zu verwirklichen, und vor allem darüber, inwieweit sich geistige Gruppen an diesen Plänen beteiligen können. Ich möchte euch daran erinnern, dass Jünger dadurch lernen, am Plan mitzuarbeiten, dass sie sich wirksam betätigen; sie entdecken allmählich, dass sich das innere Bewusstsein der Menschheit erweitert, und diese Erkenntnis kommt ihnen dadurch, dass ihre Empfindungsfähigkeit dafür ständig zunimmt. Und sie finden ihre Mitarbeiter am grossen Plan nach der altbewährten Methode, zu prüfen und Irrtümer in Kauf zu nehmen. Je weniger entwickelt der Jünger ist, um so grösser ist die Anzahl der Versuche und Irrtümer.

Aber dieses Verfahren ist gut und sicher, denn es sondert aus und vervollkommnet, und dem verbleibenden Rest kann man (nach gründlichen Bemühungen) vertrauen. Zum Schluss bleiben nur jene übrig, die das Vertrauen verdienen. Dieses Verfahren ist deshalb wirksam, weil dadurch Bescheidenheit, sofortige Befolgung seelischer Gebote und eine innere Integrität (harmonische Lauterkeit) entfaltet werden. Bei Vorhandensein dieser Attribute besteht ein sicheres Empfindungsvermögen bei einem Kontakt mit der Menschheit; eine sensitive Empfänglichkeit für hierarchische Impressionen, sobald die Hierarchie einen Kontakt sucht; und ein Sinn für richtige Wert- und Grössenverhältnisse.

Eine der Schwierigkeiten für einen Diensttätigen, der ganz und gar in seiner Arbeit aufgeht, besteht darin, sich den Kontakt mit der Vision zu erhalten. Damit meine ich das erschaute Ideal selbst, nicht dessen Verwirklichung. Vielleicht kann ich das auf folgende Weise noch klarer machen: Solange ein vertikaler Kontakt besteht, ist die Arbeit ziemlich einfach; der nächste Schritt und die einzuschlagende Richtung sind ganz klar, und die Inspiration ist frisch [333] und lebendig. Sobald jedoch das Bewusstsein des Jüngers horizontal umfassend wird (und das muss erfolgen), dann wird die Situation wirklich schwierig; der Jünger beginnt zum ersten Male die wahre Bedeutung der Worte «das Kreuz des Erlösers» zu verstehen. Wenn er es jedoch fertigbringt, dort zu stehen, wo die vier Arme des Kreuzes zusammentreffen (ich spreche hier symbolisch), dann wird er entdecken, dass er an der Stätte der Kraft und «im Zentrum» steht. Von dort aus kann er dann wirklich beginnen (wieder symbolisch gesprochen), nach den vier Regionen der Erde hinzuschauen und subjektiv, objektiv und wirklichkeitsgemäss zu sehen; die Spannung (oder Belastung) ist in diesem Augenblick schrecklich.

Das ist eine der Schwierigkeiten, vor denen die Neue Gruppe der Weltdiener derzeit steht. Unlängst sprach ich von der Krise, welche die Gruppe zu gewärtigen hat. Wie kann ich die Wesensart dieser Krise in Worten ausdrücken? Es ist eine Krise der Invokation oder des Herunterbringens des Planes, denn diese beiden Ausdrücke sind sinnverwandt. Damit ist zwangsläufig eine Belastung verbunden - die Anspannung eines längeren inneren Kontaktes und Bewusstwerdens; dazu kommt das angestrengte Bemühen, auf der äusseren Ebene geschickt vorzugehen. Die Neue Gruppe der Weltdiener wird derzeit also nach zwei Richtungen hingezogen. Sie muss bestrebt sein, bereit im Mittelpunkt zu stehen. Jetzt steht sie genau im Zentrum, und sie muss diese Position um jeden Preis halten. Derzeit sind die geistige Ausgeglichenheit und die Sensitivität der Gruppenmitglieder von grösster Bedeutung.

Dieser wichtigen Situation müssen die Gruppenmitglieder gebührende Aufmerksamkeit widmen. Jünger und geistige Arbeiter dürfen sich nicht dermassen mit den Einzelheiten des grossen Plans oder mit den Massnahmen zur Verwirklichung der Ideen befassen, dass darüber die geistige Schulung und die Stärkung der Mitarbeiter vernachlässigt werden. Arbeitet im Lärm und Staub des Kampfes nicht so übertrieben geschäftig und verbissen, dass ihr darüber die Bedürfnisse und Bedrängnisse eures Mitarbeiters überseht. In allen Beziehungen zueinander soll Liebe das Leitmotiv sein, denn die Macht, welche die Welt erretten soll, ist die Kraft der Liebe. Wie denn sonst soll das in der äusseren Welt herbeigeführt werden, wenn nicht durch eine Gruppe, die auf das baldige Erscheinen dieser Liebe eingestellt ist, und durch das Vorbild der liebeausstrahlenden [334] Gruppenmitglieder? Gerade daran mangelt es, nicht aus Absicht oder weil etwa eine gegensätzliche Qualität da wäre, sondern einfach wegen der weltlichen Beanspruchung und Belastung. Die Entfaltung guten Willens wird nach Kriegsende eine der Hauptaufgaben der Neuen Gruppe der Weltdiener sein; und dabei soll unter den älteren Gruppenmitgliedern die Liebe die treibende Kraft sein. Bei euch allen möchte ich gern mehr von dieser Qualität sehen.